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Schönheitsoperationen - BMELV

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7.2 „Schönheitschirurgie“ und Leitlinien<br />

Die Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften<br />

(AWMF) erarbeitet Leitlinien zur Sicherung einer Basisqualität und eines allgemeinen<br />

Standards ärztlichen Handelns. Die jeweiligen in der AWMF vertretenen Fachgesellschaften<br />

erstellen die Leitlinien für eine bestimmte Fachdisziplin. Leitlinien sind wissenschaftlich<br />

fundierte Anleitungen für Diagnose und Therapie einer Vielzahl von<br />

Indikationen. Die Prinzipien der Evidenzbasierten Medizin werden hierbei umgesetzt.<br />

Leitlinien unterliegen einem kontinuierlichen Abstimmungs- und Überarbeitungsprozess.<br />

Damit wird dem Arzt eine profunde wissenschaftliche Basis für seine am individuellen<br />

Patienten zu orientierende Entscheidung an die Hand gegeben. Ebenso werden<br />

organisatorische Voraussetzungen für bestimmte Interventionen und ggf. Sicherheitsvorkehrungen<br />

genannt.<br />

Leitlinien sollten beachtet werden; die Entscheidungsfreiheit des Arztes bleibt unberührt.<br />

Leitlinien werden fachspezifisch und häufig indikationsbezogen strukturiert. Das Gebiet<br />

der ästhetischen Operationen tangiert neben der klassischen plastischen und<br />

Wiederherstellungschirurgie auch Gebiete der Dermatologie, HNO-Heilkunde, Gynäkologie,<br />

MKG und andere. Der ästhetisch tätige Chirurg oder Facharzt mit Zusatzqualifikation<br />

(s.o.) kann sich u.a. an Leitlinien der plastischen und rekonstruktiven<br />

Chirurgie (Gruppe 007), der plastischen Chirurgie (Gruppe 009) und der Dermatologie<br />

(Gruppe 013) orientieren.<br />

Leitlinien für ästhetische Operationen, wie z. B. Facelift, liegen bisher nicht vor.<br />

In der Einleitung zu den Leitlinien der Plastischen und Rekonstruktiven Chirurgie<br />

heißt es aber unter anderem:<br />

„Therapieergebnis<br />

Bei allen rekonstruktiven und ästhetischen Eingriffen kann das Therapieergebnis sowohl<br />

nach subjektiven aber auch nach objektiven Gesichtspunkten beurteilt werden. Bei der subjektiven<br />

Beurteilung des Therapieergebnisses sind u.a. das zugrunde gelegte Schönheitsideal<br />

als auch die Beweggründe des Patienten, welche zu diesem Eingriff geführt haben, von<br />

Bedeutung. So wird z.B. ein Patient, welcher sich aus einer Lebenskrise heraus zu einem<br />

ästhetischen Eingriff entschlossen hat, nur selten mit dem postoperativen Ergebnis zufrieden<br />

sein.<br />

Gute Therapieergebnisse werden vor allem von nachfolgenden Gesichtspunkten beeinflusst.<br />

Subjektiv<br />

Patient zufrieden mit dem postoperativren Ergebnis<br />

Verbesserung des Patientenselbstwertgefühls und der Lebensqualität<br />

Objektiv<br />

Erreichen des präoperativ geplanten und gewünschten Therapieziels<br />

Postoperativ unveränderte oder verbesserte neurologische (sensible und/oder motorische)<br />

Funktion“<br />

Informationen über Aktivitäten der Fachgesellschaften zur Erstellung von Leitlinien<br />

für ästhetische Operationen im Rahmen der AWMF liegen nicht vor.<br />

Sinnvoll wäre es jedoch durchaus, Leitlinien für typische ästhetische Operationen wie<br />

zum Beispiel Facelifting oder Nasenkorrektur zu erstellen und dabei eine ähnliche<br />

Strukturierung und Zuordnung wie in den WBO der Landesärztekammern zu verwenden.<br />

Dieter Korczak GP Forschungsgruppe Bericht <strong>Schönheitsoperationen</strong> 106

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