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Montessori Outdoor Praktischer Teil 2 - Naturerlebnis

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong><br />

Arbeit mit Kindern in der Natur<br />

auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Positive Wirkungen und Erfolge der naturnahen<br />

<strong>Montessori</strong>pädagogik für die kindliche Entwicklung<br />

II. PRAXIS TEIL<br />

© by Annette Marchl<br />

© Marchl 2008<br />

Kurs 12B<br />

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Von Annette Marchl<br />

Abschlussarbeit zum <strong>Montessori</strong>pädagogik –Lehrgang 12 B<br />

Wien 2008<br />

am <strong>Montessori</strong>zentrum, 1140 Wien, Hüttelbergstrasse 5


INHALT II:<br />

„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

1.0 Konzept<br />

1.1 Einleitung<br />

1.2 Zielgruppen<br />

1.3 Projektziel<br />

1.4 Projektbeschreibung<br />

1.5 Projektorganisation<br />

1.5.1 Kontaktaufnahme, Erstinformation<br />

1.5.2 Vorbereitung, Organisation<br />

1.6 Projektkosten<br />

1.7 zu meiner Person<br />

1.8 Schlussbemerkung<br />

2.0 Methodik / Didaktik<br />

2.1 Natur Indoor<br />

2.2 Natur im Garten und / oder Indoor<br />

2.3 Natur woanders<br />

2.4 Inhalte-Themen-Systematik<br />

2.5 Methoden /Umsetzung<br />

2.5.1 Elemente<br />

2.5.2 Sinne<br />

2.5.3 Mensch / Körper<br />

2.5.4 Material<br />

2.5.5 Tiere<br />

2.5.6 Pflanzen<br />

2.5.7 Jahreszeiten<br />

2.5.8 Rituale & Feste<br />

2.5.9 Anderes<br />

2.5.9.1 Übungen des täglichen Lebens<br />

2.5.9.2 Kosmische Erziehung<br />

2.6 Programmbeispiele<br />

2.6.1 Planung indoor<br />

2.6.2 Planung Garten<br />

2.6.3 Planung Wald<br />

2.7 Schlussbemerkung<br />

Literatur & Web<br />

© Marchl 2008<br />

Kurs 12B<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

1.0 Konzept<br />

1.1 Einleitung:<br />

<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong> in der Arbeit mit Kindern ist ein Projekt, das die<br />

Lebensqualität für Kinder im städtischen Bereich verbessern soll.<br />

Es werden einerseits mobile Aktivitäten, aber auch geistige, körperliche und<br />

psychische Aktivierung der o.g. Zielgruppe angestrebt.<br />

Bei der Arbeit in und mit der Natur, geht es darum, die POTENZIALE des<br />

Menschen durch den Kontakt mit der Natur anzusprechen und so den natürlichen<br />

Entfaltungs- und Entwicklungsprozess wieder anzuregen. (M. Hofferer,<br />

<strong>Outdoor</strong>pädagogik Austria)<br />

Mit diesem Bereich beschäftigt sich das vorliegende Konzept:<br />

Körperliche (sinnliche) und geistige Anregung in vorbereiteter Naturumgebung<br />

mit einem Programm, das die <strong>Teil</strong>nehmer bereichert und nicht überfordert.<br />

1.2 Zielgruppen:<br />

Zu den Zielgruppen von <strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong> in der Arbeit mit Kindern zählen<br />

einerseits Kinder im Alter von ca. 6-12 Jahren, die ihre Schulzeit in <strong>Montessori</strong><br />

Einrichtungen verbringen, aber auch Kinder der gleichen Altersgruppe die aus<br />

anderen pädagogischen Einrichtungen oder s.g. Regelschulen kommen.<br />

Im Programm von <strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong> wird eine Haltung verkörpert die es jedem<br />

Kind ermöglichen soll, in und mit der Natur, in absehbaren Abständen, in<br />

Berührung kommen zu dürfen .<br />

1.3 Projektziel:<br />

Das Ziel dieses Projekts ist es, Kinder der o.g. Altersgruppe in der Gruppe mit<br />

verschiedenen Themen zu konfrontieren, sich in der Natur aufhalten, seinen<br />

Körper in Bewegung bringen, seinen Geist wachrufen, seine Sinne schärfen,<br />

neue Beziehungen in der Gruppe aufbauen, alte Beziehungen pflegen, kreative<br />

Lösungen für die gestellten Aufgaben finden und umsetzen,<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

Ausdrucksmöglichkeiten finden, die ermöglichen, das Leben selbst bestimmt zu<br />

gestalten.<br />

1.4 Projektbeschreibung:<br />

Langsam aufbauend wird ein guter und regelmäßiger Kontakt zur Gruppe<br />

hergestellt, was durch Gespräche und Vorstellung der <strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong><br />

Pädagogen erreicht wird.<br />

Es wird, je nach Möglichkeit, das Bestrebt sein, sich draußen aufzuhalten, auch<br />

wieder aufbauend, zuerst in der vertrauten näheren Umgebung (Gruppenraum,<br />

Garten, Park, etc.), später, je nach Gruppenzusammenstellung und<br />

Möglichkeiten, sich weiter zu entfernen, um neue Gebiete in der Natur zu<br />

entdecken.<br />

Darauf aufbauend werden Angebote gesetzt, die auf eine sinnliche, körperliche<br />

und soziale Aktivierung abzielen.<br />

1.5 Projektorganisation:<br />

1.5.1 Kontaktaufnahme, Erstinformation<br />

Die <strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong> Pädagogen kommen zu der Gruppe ins Haus. Es<br />

werden Vorgespräche mit der Lehrerin bezüglich der Rahmenbedingungen<br />

durchgeführt. Erst dann erfolgt der Erstkontakt mit der Gruppe.<br />

Ein regelmäßiger (wöchentlicher) Kontakt baut das Vertrauen der Gruppe auf.<br />

Die wöchentlichen Besuche werden genau geplant und über den Inhalt genau<br />

informiert, sodass sich die <strong>Teil</strong>nehmer gut orientieren können.<br />

Weiters wird es regelmäßige Gespräche mit den Personen geben, die in<br />

ständigem Kontakt mit den <strong>Teil</strong>nehmern stehen, um so besser auf die<br />

Bedürfnisse bei der Programmplanung und Durchführung eingehen zu können.<br />

1.5.2 Vorbereitung, Organisation<br />

Die Materialien, die zur Durchführung des Programms benötigt werden, werden<br />

von den <strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong> Pädagogen organisiert und zur Verfügung gestellt.<br />

Die Lokalität muss ausgesucht und auf Tauglichkeit überprüft sein. Ein<br />

eventueller Transport muss organisiert werden.<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

Die Gruppe sollte aus 8 - 12 Personen bestehen. Bei größeren Gruppen sollte<br />

eine Gruppenteilung in Betracht gezogen werden. Die Personen müssen in einer<br />

entsprechenden körperlichen und geistigen Verfassung sein.<br />

Es werden Gesundheitsbögen vorbereitet, die die Eltern vor den Aktivitäten bitte<br />

vollständig ausgefüllt wieder retournieren. Die erhobenen Daten werden streng<br />

vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.<br />

„Die <strong>Teil</strong>nahme an der Aktivität muss von einem Arzt „unterzeichnet“ werden.“<br />

Dies ist nur bei Kindern in Betracht zu ziehen, die durch Krankheit unter<br />

regelmäßiger ärztlicher Aufsicht stehen.<br />

Weiters ist zur Dokumentation der Arbeit vorgesehen, dass Fotos von den<br />

Kindern bei den Aktivitäten gemacht werden. Es wird dafür von den Eltern der<br />

Kinder eine Einverständniserklärung eingeholt.<br />

Zudem wird eine Liste mit möglichen Ausrüstungsgegenständen rechtzeitig den<br />

Eltern und den Kindern ausgehändigt, sodass genug Zeit für deren Vorbereitung<br />

bleibt.<br />

1.6 Projektkosten:<br />

Je nach Umfang und Länge des Projektes, nach Materialaufwand und<br />

gewünschten Zusatzprogrammen wird sich das Honorar berechnen. Es wird<br />

gerne ein kostenloser KV gestellt.<br />

1.7 <strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong> Pädagogin:<br />

Annette Marchl:<br />

<strong>Montessori</strong>pädagogin i.A. Seit ca. 12 Jahren intensive Arbeit mit Kindern und<br />

Jugendlichen in den Bereichen Kindergruppen und alternative Schulformen.<br />

Begeistert seit ca. 3 Jahren für das Klettern und seit jeher gerne draußen in der<br />

Natur. Zertifizerte ®<strong>Outdoor</strong>pädagogin und Waldpädagogin i.A.<br />

Angebote: Kletterkurse, Walderlebnistage, Ferienwochen<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

1.8 Schlussbemerkung:<br />

Das Projekt „<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong> – die Arbeit mit Kindern in der Natur“<br />

versteht sich als Möglichkeit und Chance für Kinder wieder in Kontakt zu<br />

kommen mit Erfahrungen die vielleicht bekannt sind, aber auch Neues eröffnen.<br />

In Kontakt zu kommen, heißt, dem Leben begegnen, interessiert bleiben, offen<br />

zu sein für andere, und auch die Möglichkeit zu haben eine neue Erfahrung zu<br />

machen.<br />

2.0 Methoden<br />

Es ist eine genaue Didaktik einzuhalten die darauf aufgebaut ist, dem Kind die<br />

Natur erlebbar zu machen. Dazu ist es notwendig eine genaue und individuelle<br />

Planung zu erstellen, die den IST Zustand der Gruppe berücksichtigt.<br />

2.1 Natur Indoor:<br />

Der erste Schritt kann sein, für Kinder, der mehr Zeit in Räumen verbringen, weil<br />

es die Situation erfordert, oder auch weil die innere Bereitschaft und Motivation<br />

nicht gegeben ist, die Möglichkeit zu schaffen in seiner vertrauten Umgebung zu<br />

bleiben und ihm dort Begegnungen mit der Natur zu ermöglichen. Dies erfolgt in<br />

kleinen Schritten und sehr behutsam, natürlich auch individuell und nicht<br />

überfordernd.<br />

Erwachsene Menschen haben den sinnlichen Kontakt zur Natur verloren. Kinder<br />

greifen alles an, wenn sie es dürfen, heben alles auf, was sie finden, nehmen es<br />

mit, um es sich einzuverleiben. .Genau dort wird angesetzt. Es kann sein, dass<br />

die Berührungsängste durch den mangelnden Naturkontakt im Laufe der Zeit<br />

verstärkt worden ist.<br />

Also werden Angebote gesetzt, die vertraut sind, die jedes Kind irgendwann<br />

gemacht hat.<br />

Es werden Dinge aus der Natur mitgebracht, je nach Jahreszeit. Z B im Herbst:<br />

Blätter oder Samen und Früchte. Dieses Material kann geordnet , bestimmt,<br />

es kann gestaltet werden damit.<br />

Schöne und außergewöhnliche Steine können genauso Indoor verwendet<br />

werden um Steinbilder zu legen, sie zu ordnen etc.<br />

Mit Wasser gibt es unendlich viele Möglichkeiten zu experimentieren. In der<br />

<strong>Montessori</strong>pädagogik gibt es Schüttübungen, die man anbieten kann.<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

2.2 Natur im Garten und / oder Indoor<br />

Der nächste Schritt wäre dann, sich wirklich hinaus in den Garten zu begeben.<br />

Dabei kann der Übergang natürlich für jeden zu einem anderen Zeitpunkt sein.<br />

Dabei müsste es organisatorisch möglich sein, selbstbestimmt entscheiden zu<br />

können, wann der Zeitpunkt da ist, hinauszugehen. Es müssten dann genügend<br />

Betreuungspersonen da sein, um die Kinder zu begleiten. Ideal wäre es, einen<br />

Gruppenraum zu haben, der einen direkten Zugang zum Garten hat, wo einfach<br />

die Türen geöffnet werden können!<br />

In Regelschulen, die nicht die Möglichkeit haben einen eigenen Hof oder Garten<br />

aufzusuchen bestünde die Möglichkeit, die Stunden, die am Nachmittag zur<br />

Verfügung stehen, zu nützen den nächst gelegenen Park aufzusuchen.<br />

Von der Methodik sind die gleichen Dinge möglich wie unter 9.1 erwähnt.<br />

Es käme die Thematik Luft und Licht noch hinzu. Auch allein die Tatsache dass<br />

draußen für jeden einzelnen mehr Platz zur Verfügung steht ist ein wesentlicher<br />

Punkt!<br />

2.3 Natur woanders<br />

Der letzte Schritt wäre, die Kinder heraus aus ihrer gewohnten und vertrauten<br />

Umgebung zu holen. Dieser Zeitpunkt ist sehr unterschiedlich und von jeder<br />

Gruppe anders gewählt. Jedenfalls ist genau zu beachten, dass niemand der<br />

Gruppe mit dieser Tatsache überfordert ist.<br />

Es sollte nicht zu weit weg sein, sodass jeder selbstständig und jederzeit diesen<br />

Weg bewältigen kann. Auch hier erweitern sich die Methoden, sind aber sehr von<br />

der Umgebung abhängig. Wenn Bäume vorhanden sind, kann man sehr viel<br />

sinnliches Erleben zu dieser Thematik anbieten. Einen Baum angreifen, blind<br />

ertasten, jemand anderen beschreiben, zeichnen, fotografieren, etc.<br />

Man kann auch die Thematik der Geräusche und Gerüche aufgreifen.<br />

Spiele, die die Gruppe stärken in Richtung Vertrauen sind möglich, aber<br />

genauestens vorher zu prüfen in wie weit sie sich positiv auswirken und nicht zu<br />

anstrengend sind.<br />

Die Tätigkeit in der Arbeit mit Kindern in der Natur ist so unendlich vielfältig und<br />

es geht u.a. auch darum Alternativen anzubieten, die über das Spazieren gehen,<br />

wandern und dabei zu plaudern, hinausgehen.<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

2.4 Inhalte - Themen - Systematik<br />

Die Thematik NATUR lässt sich grob in folgende Bereiche gliedern:<br />

Belebte Natur: Unbelebte Natur: Naturereignisse:<br />

Pflanzen Materialien Jahreszeiten<br />

Mensch /Körper Elemente Wetter<br />

Tiere Phänomene<br />

Sinne<br />

• Elemente<br />

Wasser- Luft- Erde- Feuer<br />

Wasser: Aggregatzustände (Eis, Schnee, Flüssigkeit, Wasserdampf)<br />

Luft: Wind, Gas<br />

Erde: Sand, Lehm, Ton (aber auch als Gestirn und somit auch andere<br />

Planeten)<br />

Feuer: Licht, Wärme<br />

• Sinne<br />

Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen<br />

• Mensch /Körper<br />

Bewegung, Gleichgewicht, Beweglichkeit, Wendigkeit,…<br />

• Materialien<br />

Stein, Metall, Wachs, Ton, Holz, Harz, Farben, Rinde, Speckstein,…<br />

• Tiere<br />

Vögel, Insekten, Haustiere, Bauernhoftiere, Waldtiere,<br />

Tiere im Bach, Wassertierchen im See, Fische, Frösche, Schlangen,…<br />

• Pflanzen<br />

Zierpflanzen, Topfpflanzen, Schnittblumen, Wiesenblumen, Kräuter,<br />

Wildkräuter,<br />

Bäume, Wildblumen, Sträucher, Beeren, Heilpflanzen, Moos, Blätter, Samen<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

• Jahreszeiten<br />

Winter- Frühling- Sommer- Herbst<br />

Wetter, Tageszeiten, Licht, Nacht, Kälte, Wärme<br />

2.5 Methoden /Umsetzung<br />

Dieses Kapitel stellt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, vielmehr geht es<br />

darum o.g. Inhalte und Themen in die Tat umzusetzen. Dieses Kapitel kann und<br />

soll selbst erweitert werden und es soll nur zur Anregung dienen, nicht als<br />

Rezeptbuch! Deswegen gibt es auch keine detaillierte Beschreibung sondern nur<br />

Stichworte.<br />

2.5.1 Elemente:<br />

• WASSER: Wassertisch, Wasserleitungsbau, Schüttübugen, Blumen<br />

gießen, Eisskulpturen(mit Wasser gefüllte Ballons einfrieren), Snowart<br />

(Schneeskulpturen, Schnee-Baum-Gesichter, leuchtende Schneebälle mit<br />

Teelicht, Riesenschneemannbau, Schneelabyrinth, Spurensuche im<br />

Schnee, Schneeballweitwurf,…) Bachdurchquerung barfuss, Bach<br />

aufstauen, Rindenschiff bauen und fahren lassen<br />

• FEUER: Feuer machen, Feuerstelle, mit glühenden Ästen in die Luft<br />

schreiben, um das Feuer tanzen, kochen und essen<br />

• ERDE: Tonarbeiten, Sandspielen, Blumenzwiebel setzen, Beet umgraben,<br />

Erdskulpturen, gatschen<br />

• LUFT: Luftballons, Windräder, Blättervorhang, Seifenblasen (gibt es auch<br />

riesig), Windspiele, Mobile, Rauchzeichen; Wühlmausorgel<br />

2.5.2 Sinne:<br />

• SEHEN: mit der Lupe ein Stück Waldboden entdecken, Mikroskopieren,<br />

Teleskop, mit einem Spiegel in der Hand ein Stück gehen und die Welt<br />

betrachten, Gegenstände in der Natur suchen<br />

• HÖREN: Geräuschdosen, Vogelstimmen, Waldgeräuschjagd per<br />

Tonband, Geräuschpfad, Wühlmausorgel, Baumtelefon<br />

• RIECHEN: Geruchsdosen, Kräuter, Blumen (am Geruch erkennen),<br />

Geruchspfad<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

• SCHMECKEN: Geschmacksfläschchen, <strong>Outdoor</strong> kochen und essen<br />

• FÜHLEN: Tastbretter, Naturgegenstände blind ertasten, Stereognostischer<br />

Beutel, barfuss gehen, Barfuss Weg gestalten, Wühlschüssel<br />

Ein großes Thema in der <strong>Montessori</strong> Pädagogik ist das Material für die Sinne.<br />

Dabei geht es darum, Größen und Dimensionen zu erfassen, die<br />

Unterscheidung von Formen und Oberflächen und Materialstruktur, wie die<br />

Unterscheidung der Härte, Wärme, Gewicht und Druck zu definieren. Dabei<br />

ist das Hauptaugenmerk auf die Isolation der Eigenschaft, des Sinnes und der<br />

Schwierigkeit gelegt.<br />

2.5.3: Mensch / Körper:<br />

• BEWEGUNG: gehen , gehen über verschiedene Böden, abseits des<br />

Weges gehen, barfuss gehen,<br />

• GLEICHGEWICHT: versuchen auf einem Bein zu stehen bis hin, auf<br />

einem Baumstamm zu balancieren, kriechen, Bären Gang<br />

• BEWEGLICHKEIT: verschiedene Gehformen ausprobieren<br />

• WENDIGKEIT: im Gelände gehen und auf Hindernisse reagieren, einen<br />

Hang kullern<br />

2.5.4: Materialien:<br />

• Stein: Steine sammeln, Steinmännchen bauen, Steinskulptur, Steine<br />

bemalen,<br />

mit Farbe oder Wasser, Steine in Bilderrahmen zu Bildern, Steingesichter,<br />

Spiralen legen, Steinaquarium, Steinzaun<br />

• Metall: Kupferbild, stanzen, ritzen, Bleigießen, Silberputzen, Kupferputzen<br />

• Wachs: Kerzen ziehen, Tropfbilder, Wachsfärben und auf Papier bügeln,<br />

in Keksformen tropfen, kneten<br />

• Ton: töpfern, Tonerde selbst herstellen, Gefäße, Schmuck, Murmeln, Tiere<br />

• Holz: hacken, Späne machen, schnitzen, feilen, sägen, schleifen<br />

• Wurzeln: Figuren<br />

• Harz:<br />

• Farben: Naturfarben herstellen<br />

• Rinde: Naturskulptur, Gesteck, Rindenarten zuordnen, Rindenpuzzle<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

• Speckstein: schleifen<br />

• Seife: Seifensieden<br />

• Kork: schnitzen, schneiden,<br />

• Glas: Wasserglasmusik<br />

• Wolle: spinnen, stricken, häkeln, filzen, färben<br />

2.5.5 Tiere:<br />

• Vögel: Vogelstimmen aufnehmen<br />

• Insekten: Stubenfliege, Ameisenhaufen beobachten,<br />

Schmetterlingsverwandlung<br />

• Haustiere: Therapietiere ins Heim einladen<br />

• Bauernhoftiere: einen Bauernhof besuchen<br />

• Waldtiere: einen Förster einladen, mit ihm in den Wald gehen<br />

• Tiere im Bach, Wassertierchen im See: Tiere mit Becherlupen<br />

beobachten, mikroskopieren<br />

• Fische: ein Aquarium ins Heim<br />

• Frösche: Kaulquappen beobachten<br />

2.5.6 Pflanzen:<br />

• Zierpflanzen: einen Blumenkasten gestalten<br />

• Zimmerpflanzen: umtopfen,<br />

• Schnittblumen: einen Strauss zusammenstellen, binden<br />

• Wiesenblumen: pflücken und einen Strauss machen, Blumen pressen und<br />

ein Herbarium machen<br />

• Kräuter: Kräuterkiste, Kräuteröle, Liköre ansetzen<br />

• Wildkräuter: erkennen, sammeln, Wildkräuterküche<br />

• Bäume: ertasten, zeichnen, Rindenzeichnen, klettern(?), Waldmikado mit<br />

Ästen, Traumfänger mit Weidenästen, Weidenkugel, Korb flechten<br />

• Sträucher: Waldpuppe, -marionette<br />

• Beeren: trocknen, essen, basteln: Hagebuttenschlange,<br />

Hagebuttengeschirr<br />

• Heilpflanzen: Rezepte, Maiwipferlsaft, Arnikatinktur, Schwedenbitter<br />

• Naturkosmetik: Parfumherstellung, Seifen, Cremen<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

• Moos: Naturbilder<br />

• Blätter: Blätterkranz, Blättergirlanden, Blättervorhang, Zauberbild<br />

(abpausen), Blätterdruck, im Herbst nach Farben ordnen, einen Riesen<br />

Laubhaufen machen und sich hineinlegen<br />

• Samen: Samenbilder, Kastanienrassel, Nüsse, Wurfkastanie,<br />

Walnussturm, Walnusskerzenschiff ,Kastanienbad, Kastanienfiguren,<br />

- tiere, Kastanienmarionetten<br />

• Obst: einkochen<br />

• Gemüse: konservieren, einwecken<br />

• Schilf: mit einer Schilfschreibfeder einen Brief schreiben<br />

• „Unkrautkunde“: Löwenzahnkringel im Wasser, Löwenzahnsalat,<br />

Löwenzahnkleber, Löwenzahnhonig, Löwenzahnfarbe,<br />

Löwenzahnsonnenbrille<br />

Brennesel Tee, Brenneselspinat, Brenneselsuppe,…<br />

„Jagabrot“<br />

2.5.7 Jahreszeiten<br />

• Winter: <strong>Outdoor</strong> Weihnachtsfest, Vogelfutterkugeln selbst herstellen,<br />

Vogelhaus betreuen, Futtergarben aufstellen, Schifferl setzen<br />

(Brauchtum), Rodeln, Bob fahren, einander auf der Rodel ziehen,<br />

Eisstockschiessen, siehe auch Schnee!<br />

• Frühling: Blumen wachsen sehen, Nisthilfen, Kräuterspirale oder Layrinth,<br />

Wasserspielplatz; Tastweg; Duftgarten; Geräuschplatz;<br />

Kostgarten(Beeren, Kräuter)<br />

• Sommer: barfuss- Weg; Bewegungslandschaft; Hindernislauf, Jonglieren,<br />

• Herbst: Blumenzwiebel setzen; Blätter, Samen, Früchte konservieren<br />

• Wetter: einen Regenspaziergang machen, Pfützen hüpfen<br />

• Tageszeiten: einen Sonnenaufgang / einen Sonnenuntergang von einem<br />

Berg aus betrachten<br />

• Licht: zu Mittag in der Sonne sitzen (Frühjahr/Herbst),<br />

Dämmerungsspaziergang<br />

• Nacht: den Sternenhimmel mit einem Teleskop betrachten, unter freiem<br />

Himmel schlafen<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

• Kälte: Eisblumen am Fenster<br />

• Wärme: Feuer machen, einheizen, verschiedene Öfen (Kachelofen,<br />

Schwedenofen, Lehmofen, alter Küchenherd,…)<br />

2.5.8 Rituale & Feste<br />

• Waldball<br />

• <strong>Outdoor</strong> Faschingsfest<br />

• Ostereier bemalen, verstecken<br />

• Frühlingsfest mit Tanz<br />

• Sommerfest mit Stangltanz<br />

• „Oktoberfest“<br />

• Kürbisfest: Kürbis schnitzen, Kürbissuppe kochen, Kürbislaternen<br />

• Laternenfest: Laternen selbst gestalten<br />

• Kranz binden für Advent, Blumenkranz für das Sommer-Fest<br />

• Weihnachtsbaum schmücken<br />

Andere Feste: Geburtstag<br />

2.5.9 Anderes<br />

• Landart<br />

• Snowart<br />

• Naturmandalas<br />

• Naturbilder weben groß zwischen Bäumen, oder klein für das Zimmer<br />

• Musikinstrumente bauen, Graspfeife, Kerbelpfeife, Flötenschnitzen,<br />

klingende Steine, Waldxylophon<br />

• Waldwohnzimmer, Schlafzimmer, Waldmöbel<br />

• Waldhütte bauen<br />

• Werkzeuge aus Naturmaterial (Säge, Bogen,…)<br />

• Natur Experimente (Wasser, Vulkan nachbauen,…)<br />

• Schatzsuche<br />

• Natur Puzzles: Holz, Steine, Rinde auseinander schneiden und wieder<br />

zusammenfügen<br />

• Haushaltsgegenstände wie zB. Besen basteln<br />

• Ameisenpark bauen (alles in Miniatur, Wege, Brücken, …)<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

• Riesenkugelbahn einen Hang entlang (mit großen Ästen)<br />

• Jonglieren mit Zapfen, Ästen, kleinen Steinen<br />

• Schmuckherstellung: Ketten, Blumenkränze, Blumenringe,<br />

Gänseblümchenohrringe<br />

• Altes Waldwissen (Ahornsaft herstellen, Fackeln herstellen, Runenschrift<br />

lernen,…)<br />

2.5.9.1 Übungen des täglichen Lebens<br />

Schütten, Kehren, Händewaschen, Schuhe putzen, Metall putzen, Einkaufen,<br />

Tisch decken; Verschlussrahmen, Löffeln, Sortieren, Blumen arrangieren,;…<br />

Kaffe mahlen mit alter Mühle, Gemüse schälen und schneiden<br />

2.5.9.2 Kosmische Erziehung<br />

Zeitleisten, Zeitketten, Jahreskreis, Jahreskette, Stammbaum; Experimente zur<br />

Entstehung der Erde; Entwicklung des Lebens, Zeitspule; Magnetismus, Tanz<br />

der Planeten, Planetenkunde, Botanik, Zoologie: Entwicklung des<br />

Schmetterlings, Froschs; Lebensräume; Tierspuren, …<br />

Den genauen Ablauf der genannten möglichen Aktivitäten näher auszuführen,<br />

würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Ich glaube auch, dass ein und<br />

dieselbe Aktivität einen individuellen Ablauf erlauben muss, um so optimal auf die<br />

Bedürfnisse der Einzelpersonen wie auf die ganze Gruppe einzugehen.<br />

Die genauen Beschreibungen der o.g. Aktivitäten findet man in den in der<br />

Literaturliste angeführten Büchern oder kann sie u.U. bei der Autorin dieser<br />

Arbeit erfahren, da es sich um fallweise von der Autorin erfundene Aktivitäten<br />

handelt.<br />

Die Kunst von <strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong> liegt in der für die jeweilige Gruppe individuell<br />

gestalteten Programmplanung, dies erachte ich als die Hauptaufgabe.<br />

2.6 Programmbeispiele<br />

Die folgenden Beispiele sollen nur einen Einblick geben, wie eine Planung<br />

aussehen könnte. ich lege großen Wert darauf, zu betonen, dass ich keine<br />

vorgefertigten Planungen machen wollen, die dann ohne Bedenken für jede<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

Gruppe durchführbar wären. Vielmehr ist bei der Planung sorgfältigste vorherige<br />

Informationseinholung über die Gruppe, über die Örtlichkeiten, über die<br />

Lebensumstände, etc einzuholen.<br />

Weiters ist der Auftrag der Leitung gesondert zu betrachten und bei der Planung<br />

und Durchführung zu beachten. Also kann und soll ein Programm nicht eine<br />

willkürliche Aneinanderreihung von Beschäftigungsmöglichkeiten sein, sondern<br />

ist auf den jeweiligen IST Zustand der Gruppe zu planen.<br />

Mir ist auch wichtig, dass das Programm ein Grundthema enthält, welches sich<br />

durchzieht , und Zusammenhänge schafft und dem <strong>Teil</strong>nehmer ermöglicht die<br />

Gestaltung als harmonisch und „rund“ zu empfinden.<br />

Die Beispielplanungen orientieren sich an der anfangs vorgestellten Didaktik<br />

(siehe Punkte 9.1; 9.2; 9.3).<br />

2.6.1 Planung indoor<br />

Titel: „Wurmhotel“<br />

Ziele: Regenwurm kann im Raum beobachtet werden, Berührungsängste<br />

abbauen; über einen längeren Zeitraum als Thema möglich; sogar<br />

Projektarbeit<br />

Beschreibung: .Der Bau eines Beobachtungskastens ist vorher notwendig;<br />

danach mit versch. farbiger Erde befüllen: dunkle Erde, helle Erde, Sand,<br />

feuchter Sand; Kompost. In Schichten einlegen, zuoberst eine Laubschicht (dient<br />

als Futter). Danach im Garten auf Tiersuche gehen; Vorsicht: die Tiere nicht zu<br />

lange der Trockenheit und dem Licht aussetzen. Ca. 3 Stk. Würmer reichen.<br />

Zuletzt den Beobachtungskasten mit einer lichtundurchlässigen Decke bedecken.<br />

Methodische Hinweise: zuerst einen Kasten basteln, das kann in der Gruppe<br />

geschehen; danach können in Einzelarbeit oder Gruppenarbeit die Würmer<br />

regelmäßig beobachtet werden. In Einzelarbeit mit Material, in Gruppenarbeit auf<br />

Materialsuche gehen, beispielsweise im Internet. Ein Regenwurm Tagebuch<br />

kann erstellt werden, Referate vorbereitet werden, neue Erkenntnisse und<br />

Theorien aufgestellt werden.<br />

Auswertung: das Wurmhotel ist ein begrenztes Projekt, das im Raum<br />

stattfinden kann. Die Kinder werden ihre Sichtweise zu kleinen Bodentierchen<br />

vielleicht verändern. Weitere Forschungsgebiete könnten erschlossen werden.<br />

© Marchl 2008<br />

Kurs 12B<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

Material: Materialbeschaffung, Anleitung zum Bau eines Beobachtungskastens<br />

beschaffen und kopieren.<br />

Zeitaufwand: mehrere Tage<br />

Jahreszeit: F,S,H<br />

<strong>Outdoor</strong>/Indoor: zuerst indoor, danach outdoor<br />

2.6.2 Planung Garten<br />

„Land Art“ - Landschaftskunst<br />

Ziele: In der bekannten Umgebung „Garten“ eine Naturskulptur schaffen, mit<br />

Materialien, die der Garten bietet. Besseres kennen lernen der Umgebung, neue<br />

Sichtweisen entwickeln.<br />

Beschreibung: Ein gemeinsames Objekt aus Naturmaterialien soll entstehen. Es<br />

kann so platziert werden, dass es von innen besichtigt werden kann.<br />

Methodische Hinweise: Es ist wieder möglich in einer Kleingruppe oder allein<br />

zu „tun“ aber zum Unterschied zu „Wurmhotel“ ist es ein gemeinsames Produkt,<br />

das niemand besitzt oder mitnehmen kann. Es bleibt draußen und ist den<br />

Natureinflüssen ausgeliefert. Es kann immer wieder dran gearbeitet werden.<br />

Feinmotorik, Großmotorik, Kreativität, Spuren hinterlassen, miteinander<br />

Kommunizieren, Sozialer Kontakt, …<br />

Auswertung: aus den gegebenen Bedingungen (strukturierter, gepflegter<br />

Garten) etwas schaffen. Die Kinder können jederzeit weiter gestalten.<br />

Erwachsene setzen nur Impulse. Die Kinder bleiben in ihrer gewohnten<br />

Umgebung machen aber etwas Ungewöhnliches.<br />

Material: alles, was der Garten bietet<br />

Vorbereitung-Organisation: den Garten genauestens besichtigen welches<br />

Material vorhanden. Wenn nichts bzw. wenig da, dann vorher beschaffen. Mit<br />

den LehrerInnen abklären, wo Skulptur stehen darf, ob sie stehen bleiben darf<br />

(Verletzungsgefahr?)<br />

Zeitaufwand: 1-1,5h aber jederzeit wieder-holbar<br />

Jahreszeit: F-S-H-W<br />

<strong>Outdoor</strong>-Indoor: outdoor / bei Schlechtwetter nach innen ausweichen und<br />

Materialien aus den Räumen nehmen<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

2.6.3 Planung Wald<br />

„ Entdeckungs-Wald-Spaziergang“<br />

„Nirgends ist der Mensch so frei, wie in der Natur!“ (M. Hofferer)<br />

Ziele: bereit sein, die gewohnte Umgebung verlassen, um in einen Wald zu<br />

gehen um selbstständig Aktivitäten zu setzen und Anregungen aus der Umwelt<br />

aufnehmen zu können. Bereitschaft mit der Umgebung vertraut zu werden.<br />

Selbstständig, ohne Anregung und Anleitung in den Wald gehen.<br />

Beschreibung: Sinnliche Erfahrungen zulassen, den Weg verlassen, Dinge<br />

suchen, finden, Hören, Riechen, Fühlen, Schmecken. Dinge berühren, vom<br />

Boden aufheben, betrachten, darüber sprechen. Spontan agieren, seinen<br />

Impulsen folgen.<br />

Methodische Hinweise:<br />

Besondere Gegenstände finden und mitnehmen. Sich die Schuhe ausziehen<br />

und barfuss ein Stück gehen. Auf Impulse der Kinder achten! Stehen bleiben,<br />

besondere Augenblicke wahrnehmen. Beobachten, Hinhorchen, Hinspüren,<br />

Hinschauen.<br />

Auswertung: Einen Waldspaziergang „erlebt“ zu haben. Aktivierung der Sinne<br />

Material: alles was im Wald ist<br />

Vorbereitung-Organisation: das ausgesuchte Waldstück und die möglichen<br />

Wege und „Abkürzungen“ vorher begehen. Interessante Stellen ausfindig<br />

machen um dort vorbei zu kommen.<br />

Zeitaufwand: je nach körperlicher Verfassung 1-1,5 h<br />

Jahreszeit: F-S-H-W<br />

<strong>Outdoor</strong>-Indoor: outdoor<br />

2.7 Schlussbemerkung:<br />

Unter Bedachtnahme auf die optimale Förderung und Unterstützung der<br />

Entwicklung und Entfaltung der kindlichen Potentiale, möchte ich zum Schluss<br />

noch eine persönliche Bemerkung machen: die Entwicklung und Entfaltung der<br />

menschlichen Potentiale ist zu jedem Zeitpunkt des Lebens möglich,<br />

vorausgesetzt diese werden erkannt und durch ein optimales Angebot in Gang<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

gebracht. Das ist für mich persönlich die Kernerkenntnis dieser vorliegenden<br />

Arbeit <strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong> : Die Entwicklung und Entfaltung der in jedem<br />

Menschen innewohnenden Potentiale die zu nahezu jedem Zeitpunkt des Lebens<br />

erkannt werden können.<br />

2.8 Anhang<br />

Beispiel eines komplett durchgeplanten Walderlebnistages an einer<br />

<strong>Montessori</strong>schule in Wien:<br />

Anhang 1 Walderlebnistag Auftrag<br />

Anhang 2 Walderlebnistag Überlegungen zur Gruppe<br />

Anhang 3 Einverständnis Foto<br />

Anhang 4 Infos bezüglich Waldtag<br />

Anhang 5 2. Walderlebnistag Planung<br />

Anhang 6 Infos für Eltern 2. Walderlebnistag<br />

Anhang 7 Brief an die Kinder<br />

Anhang 8 2. Walderlebnistag Durchführung<br />

Anhang 9 Reflexion 2. Walderlebnistag<br />

Anhang 10 Spiele<br />

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„<strong>Montessori</strong> <strong>Outdoor</strong>“ Die Arbeit mit Kindern in der Natur auf Basis <strong>Montessori</strong><br />

Praxis <strong>Teil</strong><br />

LITERATUR & Web:<br />

• Melanie Kappl, Ludwig Bertle; Erlebnis Winter; Ziel Verlag; 1. Aufl.2002<br />

• Susanne Stöcklin-Meier; Naturspielzeug; Ravensburger Verlag;2000<br />

• Jana Frädrich, Marion Loewenfeld; Kinder,Umwelt und<br />

Natur;Ravensburger ;1994<br />

• Antje Neumann, Burkhard Neumann; Wiesenfühlungen; Ökotopia Verlag;<br />

2002<br />

• Walderlebnisspiele; Verlag an der Ruhr;1997<br />

• Mit Kindern in den Wald; Ökotopia Verlag (1998)<br />

• Natur Erlebnis Ferien; Fachverlag Dr. Sandmann; (1997)<br />

• Raus in den Wald! ; Herder ; Andrea Erkert; (2006)<br />

• Mit Kindern die Natur entdecken; blv; Veronika Straaß; (2008)<br />

• Naturspielebuch; Ravensburger; Geißler u. Rieger (2007)<br />

• Wir entdecken die Natur; Ravensburger; Witt u. Nyncke; (2005)<br />

• Joseph Cornell; Mit Cornell die Natur erleben; Verlag an der Ruhr ;2006<br />

• Landart: http://www.youtube.com/watch?v=Dq1Sw35mYzc<br />

• Marchl,Schlögl “<strong>Outdoor</strong>pädagogik in der Arbeit mit Senioren”<br />

Theoretischer <strong>Teil</strong>, Wien,Gföhl 2008; Abschlussarbeit des Lehrgangs 10<br />

WS 07/08 bei <strong>Outdoor</strong>pädagogik Austria<br />

©<strong>Outdoor</strong>geragogik (Marchl, Schlögl)<br />

• “Das Schullandheim Mentrup-Hagen Ein Ort erlebnisorientierten Lernens“<br />

Arbeitsmappe; Selbstverlag 1997 ; Osnabrück<br />

zu bestellen unter: pu@uni-osnabrueck.de<br />

• http://mulmurmontessori.com/<br />

© Marchl 2008<br />

Kurs 12B<br />

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