11.07.2015 Aufrufe

ميركل على رأس املستشارية االملانية لوالية ثالثة - Tawilverlag

ميركل على رأس املستشارية االملانية لوالية ثالثة - Tawilverlag

ميركل على رأس املستشارية االملانية لوالية ثالثة - Tawilverlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Digitale Ausbeutung - Facebook zwingt Nutzern neue Regeln aufAlmadina-Markus WeißWer auf Facebook mitteilt, wo er ist, könntekünftig Speisekarten von Restaurantsoder Statusmeldungen von Freunden inder Nähe angezeigt bekommen. Facebooknimmt sich mit der Änderung der Nutzungsrichtliniedas Recht heraus, mehr Datenzu sammeln und auszuwerten. Wer sichseit dem 1. Januar 2015 in dem sozialenInternetnetzwerk einloggt, stimmt ihnenautomatisch zu. Ein wesentlicher Bestandteilsind Werbeanzeigen, die dann auch aufGrundlage des Internetsurfverhaltens einesNutzers ausgewählt werden. Die Änderungenbetreffen die Nutzungsbedingungen,die Datenrichtlinie und die sogenannteCookies-Richtlinie.. Die Änderungen ermöglichenunter anderem die Einführungneuer Funktionen wie beispielsweise eine„Kaufen“-Schaltfläche, die den Erwerbvon Produkten ermöglicht, ohne Facebookzu verlassen. Sie wird derzeit getestet.Facebook weiß eine Menge über seineNutzer, allein aus den Profildaten kennt dasNetzwerk wichtige Details. Darüber hinausleitet Facebook die Interessen von Mitgliedernanhand ihrer Aktivitäten auf derPlattform ab – zum Beispiel über die Seiten,die einem gefallen. Künftig erschließtsich Facebook die Interessen auch darüber,welche Apps ein Mitglied nutzt und welcheInternetseiten es außerhalb von Facebookbesucht. Das Netzwerk argumentiert, Werbungsolle für den Nutzer „relevant undinteressant“ sein. „Vor diesem Hintergrundverwenden wir sämtliche Informationen,die wir über dich haben, um dir relevanteWerbeanzeigen anzuzeigen.„Wer im Internet nach Angeboten fürseinen nächsten Urlaub sucht, könnte beiseinem nächsten Facebook-Besuch aufseinem Profil Werbung für Reisen angezeigtbekommen. Kauft jemand über dasInternet eine Stereoanlage, werden ihm aufFacebook höchstwahrscheinlich Anzeigenfür Lautsprecher oder anderes Zubehöreingeblendet. Technisch möglich ist dasunter anderem über sogenannte Cookies.Diese kann ein Nutzer zwar ausstellen, ergeht damit aber das Risiko ein, dass Internetseitennicht so angezeigt werden oderfunktionieren, wie sie eigentlich sollten.Mit anderen Worten, entweder man unterwirftsich dem Datenriesen oder kann nurnoch eingeschränkt Nutzen.Denn Daten sind der Rohstoff in der digitalenWirtschaft und Facebook verdient damitMilliarden Dollar. Natürlich teilt Facebookmit seinen Werbepartnern Informationenüber seine Nutzer. Dabei geht es beispielsweiseum die Reichweite und den Erfolgeiner Werbung. Diese Angaben enthaltenlaut Facebook aber keine Informationen,die es erlauben, jemanden persönlich zuidentifizieren. Name oder E-Mail-Adressewerden nicht ohne Zustimmung weitergegeben.Facebook führt eine Funktionein, mit der Nutzer mehr Kontrolle überdie ihnen angezeigten Werbeanzeigen bekommensollen. Wenn sie in Deutschlandverfügbar ist, kann sich ein Nutzer überdas Symbol oben rechts an einer Annonceanzeigen lassen, warum diese Anzeigefür ihn ausgewählt wurde und welchenZielgruppen er zugeordnet wurde. Diesekann er dann ändern. Trotzdem kann eineeigentlich abgeschaltete Werbung nocheinmal erscheinen, wenn das Unternehmensie noch einmal für eine andere Zielgruppegeschaltet hat – und diese im Werbeprofilnicht deaktiviert ist. Auf die Anzahl derWerbeanzeigen hat der Nutzer ohnehinkeinen Einfluss. Das ist möglich, aber nichtüber die Internetseite von Facebook selbst.Facebook verweist unter anderem auf diePlattformen www.aboutads.info/choicesund www.youronlinechoices.com/de/praferenzmanagement.Sie umfassen mehrereAnbieter, die wie Facebook Werbung aufGrundlage der Internetnutzung erstellen –darunter auch Amazon, Google und Yahoo.Hier sehen Nutzer, welches Unternehmenbereits nutzungsbasierte Online-Werbunganbietet. Bei einer Deaktivierung bekommtman zwar weiter Werbung angezeigt, siebasiert aber nicht mehr auf vermeintlichenInteressen, die aus dem Surfverhaltenabgeleitet wurden Facebooks Pläne fürneue Nutzungsbedingungen alarmierennun auch die US-Datenschützer. Sechsgroße Datenschutzorganisationen habenBeschwerde bei der US-HandelskommissionFTC eingelegt. Sie führen an,Facebook verstoße mit seinen geändertenNutzungsbedingungen gegen eine Vereinbarungaus dem Jahr 2011. In der warfestgehalten worden, dass Namen undBilder von Netzwerk-Mitgliedern nichtohne ihre Zustimmung zu Werbezweckengenutzt werden dürfen. Genau das erlaubtsich Facebook nun generell. Nach denneuen Bedingungen gibt jedes MitgliedFacebook durch die bloße Nutzung die Erlaubnis,seinen Namen und sein Profilbildals Werbung nutzen zu dürfen. Der US-Konzern will Reklame auch nicht immerals Werbung deklarieren. Besonders ärgertdie US-Datenschützer, dass Facebooksich diese Rechte auch für Minderjährigeherausnimmt. In den neuen Nuttzungsbedingungenheißt es im Abschnitt zu Werbung:„Solltest du jünger als achtzehn (18)Jahre alt sein bzw. gemäß einer anderengesetzlichen Altersgrenze als minderjähriggelten, versicherst du, dass mindestens einElternteil bzw. Erziehungsberechtigter denBedingungen dieses Abschnitts (sowie derVerwendung deines Namens, Profilbildes,deiner Inhalte und Informationen) indeinem Namen zugestimmt hat.“ Hierwill Facebook mit einem Textabschnittdie Rechte von Minderjährigen und ihrenErziehungsberechtigten aushebeln. Dasist einfach schäbig. Diese Art der Einwilligungmache jede Art der Begrenzungkommerzieller Nutzung der Bilder oderNamen junger Facebook-Mitgliederbedeutungslos, heißt es in dem Schreibenan die Handelskommission weiter. Dasaber stehe im Widerspruch zur Haltung derFTC, dass Teenagern zusätzlicher Schutzder Privatsphäre zustehe. Facebook verteidigtdie geplanten Änderungen. Inhaltlichhabe sich nichts geändert: „Wir haben dieDinge nur klarer für die Leute gemacht, dieunseren Dienst nutzen“, erklärte Facebook.Das stimmt allerdings nicht: Die Erlaubnisfür das Werben mit Fotos und NamenMinderjähriger findet sich in den aktuellgeltenden Nutzungsbedingungen nicht.www.almadina.deDas erste arabische Magazin in Deutschland60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!