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ميركل على رأس املستشارية االملانية لوالية ثالثة - Tawilverlag

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Jenny de la Torre: Berlins ObdachlosenärztinAlmadina-BerlinSie ist der Engel der Obdachlosen vonBerlin: Jenny de La Torre, Ärztin, hat einHerz für alle, die kein eigenes Dach überdem Kopf haben. Sie behandelt Hilfesuchende- ganz ohne Krankenversicherungund Praxisgebühr. Der rote Backsteinbauin der Pflugstraße in Mitte ist mittlerweileStadt bekannt. Er ist zum Anlaufpunktfür Treber und Gestrauchelte aus demgesamten Bundesgebiet geworden. DieWarteschlangen sind oft lang. Etwa 600Menschen gehören zum Patientenstamm.Zu Erkrankungen, die Jenny de la Torre oftbehandelt, zählen beispielsweise Krätzeund Bronchitis. In der kalten Jahreszeithaben viele Erkältung, Husten oder Lungenentzündung.Aber auch Erkrankungen,die das Leben auf der Straße schafft: offeneBeine oder schwarze, abgestorbene Zehen.Die meisten der Patienten sind über 40Jahre alt. Leiderprobt. Schätzungen gehendavon aus, das ca. 10.000 Menschen inBerlin ohne feste Bleibe sind. Gerademit Blick auf diese Dunkelziffer sinddie Grundsätze der Stiftungsarbeit klardefiniert: unbürokratische, schnelle undanonyme Hilfe. Denn Jenny de la TorresPatienten haben sonst nirgendwo eine Lobby.Der Grundsatz der engagierten Ärztinlautet: Man muss die Menschen annehmen,wie sie sind. Sie haben sich dieses Lebenschließlich nicht ausgesucht. Jedem Patienten,der in ihre Praxis kommt, hört siegeduldig zu, nimmt sich Zeit und schafft soVertrauen. Das brauchen Obdachlose ganzbesonders, weiß die Ärztin aus Erfahrung,denn sie sind „sozial krank“.Schon seit den 1990er Jahren behandelt dela Torre obdachlose Menschen in der deutschenHauptstadt. Für ihren Einsatz wurdeJenny de La Torre mehrfach ausgezeichnet,unter anderem mit dem Medienpreis „GoldeneHenne“. Mit dem Preisgeld 2002gründete die gebürtige Peruanerin ihreeigene Stiftung und eröffnete 2006 ein Gesundheitszentrumfür Wohnungslose in derPflugstraße in Berlin-Mitte. Etwa 50 bis80 Menschen werden dort jeden Tag betreut.Die Arbeit der neun hauptamtlichenund 22 ehrenamtlichen Mitarbeiter wirdüberwiegend durch Spenden finanziert.Neben medizinischer Versorgung bietetdas Zentrum auch psychosoziale sowierechtliche Beratung, Kleidung oder Essen.„Die ‚Ärztin der Armen‘, wie sie in Berlingenannt wird, setzt sich für Menschen ein,um die viele von uns einen großen Bogenmachen“, begründete der Vorstandsvorsitzendedes Stiftungsverbands, Michael Göring,die Preisvergabe. Neben der direktenUnterstützung von betroffenen Menschenwolle sie das Thema Obdachlosigkeit als„soziale Krankheit“ in der Öffentlichkeitbekannt machen. Mittlerweile hat dieehemalige Charité-Ärztin unter anderemeine Zahnärztin, eine Dermatologin, eineAugenärztin,einen Internisten, eine Friseurinsowie Rechtsanwälte mit ins Bootgeholt. Fast alle arbeiten sie ehrenamtlichfür die Obdachlosen. Zudem verteilt dasZentrum kostenlos ein warmes Mittagessenan die Bedürftigen. Das für 300.000Euro umgebaute Zentrum, das keine Übernachtungsplätzeanbietet, finanziert sichausschließlich aus Spenden und mit Hilfeeiner eigens gegründeten Stiftung. Fürdie laufenden Kosten würden monatlichmindestens 10.000 Euro benötigt, hieß es.Das geht allein über Spendengelder. Unddas Gebäude hat der Bezirk für zehn Jahrekostenlos der Jenny-De-la-Torre-Stiftungüberlassen. Jenny de la Torre hat Armutund Krankheit schon früh in ihrer eigenenHeimat, in Peru, kennengelernt. Dereinzige Arzt der Umgebung wurde mittenin der Behandlung zu einem weiterenNotfall gerufen - ein Erlebnis, das JennyDe la Torre umso mehr dazu bewog, selbsteinmal Ärztin zu werden. Über ein Stipendiumin der ehemaligen DDR, in Leipzig,begann sie 1976 ihr Medizinstudium.Nach ihrem Abschluss ging sie mit ihremSohn zurück nach Peru, doch dort wollteman ihre Qualifikation nicht anerkennen.Wieder kam sie zurück nach Deutschlandund begann 1994 begann nach ihrer Facharztausbildungzur Kinderchirurgin an derCharité mit der Behandlung obdachloserMenschen, damals noch ohne Praxis,auf dem Ostbahnhof. Ärztin zu sein warfür sie schon damals mehr gewesen. Derreguläre Medizinbetrieb, wo jedes Wortaußerhalb der medizinischen Indikationzu viel ist, ist in Jenny de La Torres Augenunbarmherzig. Das Helfen fehlte ihr.Menschen heilen, die nicht danach fragen.Seit gut 20 Jahren kümmert sich die ÄrztinJenny de la Torre um Obdachlose in Berlin.In ihrem Gesundheitszentrum bekommendie Menschen neben einer medizinischenBetreuung auch rechtlichen Beistand, werdenmit Essen und Kleidung versorgt. Fürdieses Engagement wird die 60-Jährige nunvom Deutschen Stiftungsverband geehrt.Die Berliner Ärztin Jenny de la Torre wirdfür ihre Arbeit mit Obdachlosen geehrt. Sieerhält am 8. Mai den Deutschen Stifterpreis2015, wie der Bundesverband DeutscherStiftungen am Mittwoch mitteilte.Wie viele Menschen genau in Berlinauf der Straße leben, ist nicht bekannt.Die De-la-Torre-Stiftung spricht vonmehreren tausend Menschen.Der Preiswird am 8. Mai während des DeutschenStiftungstags in Karlsruhe überreicht. Erist nicht dotiert, gilt allerdings als eine derhöchsten Ehrungen im europäischen Stiftungswesen,hieß es vom Bundesverband.Sie können die Stiftung von Jenny de laTorre mit Sach- und Geldspenden unterstützen.www.almadina.deDas erste arabische Magazin in Deutschland50

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