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ميركل على رأس املستشارية االملانية لوالية ثالثة - Tawilverlag

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Putzen statt heilen – Das Schicksal hochqualifizierter ZuwandererAlmadina-BerlinDas Potenzial von hochqualifiziertenZuwanderern wird einer Studie zufolgezu wenig genutzt. Häufig arbeiten eingewanderteAkademiker in Jobs, die nichtihren Qualifikationen entsprechen, wie auseiner am Freitag veröffentlichten Untersuchungder Universität Duisburg-Essenhervorgeht. Dafür wertete die DuisburgerSoziologieprofessorin Anja Weiß gemeinsammit kanadischen WissenschaftlernInterviews mit über 200 gut ausgebildetenEinwanderern in Deutschland, Kanada undder Türkei aus.Die Interviews zeigen den Angabenzufolge, dass eingewanderte Akademikermeist rechtlich nicht als Hochqualifizierte,sondern als Flüchtlinge,Ehepartner oder Studenten behandeltwerden. Ausländerrechtliche Ausnahmeregelungenfür Hochqualifiziertewürden in der Praxis oft nicht umgesetzt.Die Wissenschaftler kritisieren zudem,dass der Arbeitsagentur ein grundlegendesVerständnis für die Komplexität derArbeitsmarktintegration fehlt. Sie bietetausländischen Akademikern fast nur beruflicheUmschulungen an, kein Studium.Das führt dazu, dass die Hochschulabsolventenunter den Spätaussiedlern häufigerarbeitslos sind, als beruflich Gebildete.Eine anerkannte Asylbewerberin berichtet:“Ich bin zur Gesundheitsbehörde gegangenund habe gesagt: ‘Ich habe im Irak alsOberärztin gearbeitet und bin jetzt auch inDeutschland als Ärztin anerkannt worden’.Dann hat der gesagt: ‘Nein, eher könnenSie als Putzfrau arbeiten, aber Ärztin gehtnicht’. Die Autoren schlussfolgern aus diesenund ähnlichen Erzählungen, dass nichtimmer sachliche Gründe dafür ausschlaggebendsind, ob der bereits absolvierteBildungsweg am Arbeitsmarkt verwertetwerden kann.Manche Hochqualifizierte erleben sogaroffenen Rassismus. So musste sich eineAnwältin in der S-Bahn anhören, dasssie bestimmt Prostituierte sei, da sie ausBrasilien komme. Und ein Informatiker afrikanischerHerkunft erlebte einen Arbeitgeber,der beim Vorstellungsgespräch verblüfftausrief: “Aber Sie sind ja schwarz!”Solche Erfahrungen tragen dazu bei, dasssich die ausländischen Akademiker teils inPositionen wiederfinden, in denen sie mitausländischen Klienten arbeiten. In diesen“ethnisierten” Tätigkeitsfeldern wird ihreinternationale Erfahrung geschätzt; oftsind sie dort aber auch schlechter bezahltund haben wenig Aufstiegschancen.Weiß erläutert, dass diese Prozesse,ebenso wie die Weiterqualifikation, jenach Land verschieden sind. In manchenBerufsfeldern sind aber länderübergreifendÄhnlichkeiten zu beobachten: So strebenManager in Kanada, Deutschland und derTürkei vor allem verhandlungssichereSprachkenntnisse an. Die Ärzteschaftkämpft dagegen eher damit, bürokratischeBarrieren zu überwinden. In beiden Berufsgruppenfinden sich erfolgreiche Verläufe,ebenso wie bei jenen, die in internationalenenglischsprachigen Berufsfeldern wie z.B.den Naturwissenschaften tätig sind.www.almadina.deDas erste arabische Magazin in Deutschland46

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