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Schwangerschaftsberatung - SkF eV im Kreis Warendorf

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Jahresbericht 2005<br />

Sozialdienst katholischer Frauen e. V. <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong>


Vorstand<br />

Geschäftsstelle Ahlen<br />

Königstraße 8<br />

59227 Ahlen<br />

Geschäftsführung<br />

Verwaltung/Zentrale<br />

<strong>Schwangerschaftsberatung</strong><br />

Sexualpädagogik<br />

Mutter-Kind-<br />

Appartementhaus<br />

Familienanaloge<br />

Betreuung<br />

Flexible<br />

Erzieherische Hilfen<br />

Beratung bei Trennung und<br />

Scheidung<br />

Tagesmütter Sendenhorst<br />

Kontaktpersonenmodell<br />

Harsewinkel<br />

KuK – Kind und<br />

Kleidung Ahlen<br />

Babykorb <strong>Warendorf</strong><br />

Patenoma-Dienst<br />

2 | Jahresbericht 2005<br />

Paula Freifrau von Ketteler<br />

Luise Richard<br />

Annette Prinz<br />

Heintraud Schmelting<br />

Beate Görlich<br />

Beate Bolte<br />

Elisabeth Brune<br />

Maria Gerwin-Bieckmann<br />

Ottilie Nordbeck<br />

Ursula Vieth<br />

Marianne Beckmann<br />

Christine Hackmann<br />

Wiebke Riemer<br />

Marietta Wagner<br />

Maria Winterscheid<br />

Dorothee Rotering<br />

Claudia Leiking<br />

Britta Scharnewski<br />

Petra Stephan<br />

Bettina Stilter<br />

Ellen Aschenbach<br />

Ralf Gaudek<br />

Sandra Schütte<br />

Ralf Grigat<br />

Monika Kuhlmann<br />

Ralf Grigat<br />

Marianne Schmedding<br />

Wiebke Riemer<br />

Christine Hackmann<br />

Hanne Dulisch<br />

Mechthild Müller<br />

Ingrid Rieping<br />

Paula v. Ketteler<br />

Sassenberg<br />

Drensteinfurt<br />

Drensteinfurt<br />

Ahlen<br />

Telefon Zentrale<br />

Telefax<br />

e-mail<br />

Internet<br />

Sendenhorst<br />

<strong>Warendorf</strong><br />

<strong>Warendorf</strong><br />

05426 2339<br />

02508 984011<br />

02508 1833<br />

02382 82613<br />

02382 88996-0<br />

02382 88996-99<br />

info@skf-online.de<br />

www.skf-online.de<br />

www.mutter-kind-haus.de<br />

02382 88996-52<br />

02382 88996-61<br />

02382 88996-63<br />

02382 88996-51<br />

02382 88996-63<br />

02382 88996-51<br />

02382 88996-54<br />

02382 88996-55<br />

02382 88996-56<br />

02382 88996-62<br />

02382 88996-67<br />

02382 88996-68<br />

02382 88996-53<br />

02382 88996-53<br />

02382 88996-58<br />

02382 88996-59<br />

02382 88996-71<br />

02382 88996-69<br />

02382 88996-70<br />

02382 88996-65<br />

02382 88996-65<br />

02382 88996-65<br />

02526 1609<br />

02382 88996-56<br />

02382 88996-55<br />

02581 7658<br />

02581 61612<br />

02582 1370<br />

05426 2339


Inhalt<br />

Vorwort 4<br />

<strong>Schwangerschaftsberatung</strong> 5<br />

Sexualpädagogik 12<br />

Mutter-Kind-Appartementhaus 17<br />

Familienanaloge Betreuungen 22<br />

Flexible Erzieherische Hilfen 27<br />

Trennungs- und Scheidungsberatung 30<br />

Resümee 33<br />

Impressum 35<br />

Seite<br />

Jahresbericht 2005 | 3


Vorwort<br />

Wer sich nicht verändert, verharrt <strong>im</strong> Alten. Nicht<br />

verharren, sondern Bewährtes bewahren und<br />

gleichzeitig Neues anpacken, ist die Prämisse der<br />

Arbeit des Sozialdienstes katholischer Frauen (<strong>SkF</strong>)<br />

e.V. <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong>. Nur so können die<br />

Herausforderungen <strong>im</strong> Sinne und zum Wohl der bei<br />

uns Rat suchenden Menschen gemeistert werden.<br />

Das vergangene Jahr hat uns gezeigt und darüber<br />

legt der hier vorgestellte Jahresbericht erneut<br />

Rechenschaft ab, dass die gesellschaftlichen<br />

Bedingungen unserer Arbeit nicht nur auf die Inhalte<br />

der Beratung durchschlagen, sondern unsere eigene<br />

Struktur <strong>im</strong> Innersten betreffen.<br />

Die Berater und Beraterinnen sehen sich in den<br />

Gesprächen mit den betroffenen Menschen <strong>im</strong>mer<br />

mehr der wirtschaftlichen Not von Familien gegenüber.<br />

Immer mehr Frauen und Familien stehen unter<br />

einem ungeheuren Druck von Arbeitslosigkeit,<br />

Existenzängsten, Orientierungslosigkeit. Eltern sind<br />

oft überfordert mit dem täglichen Mix aus Berufstätigkeit,<br />

Arbeitssuche und Erziehungsarbeit. Nicht<br />

Paula von Ketteler Beate Görlich<br />

Vorsitzende Geschäftsführerin<br />

4 | Jahresbericht 2005<br />

selten brechen Familien dabei auseinander, die<br />

Kinder tragen schwer an diesen familiären Entwicklungen<br />

und ihren Folgen.<br />

So wird einerseits der Hilfebedarf größer, dem<br />

gegenüber steht auf der anderen Seite auch für uns<br />

ein knapper werdendes Budget. Es erfordert viel<br />

Mut und Phantasie, die weniger werdenden Mittel<br />

so effektiv einzusetzen, dass die Hilfesuchenden<br />

nicht darunter leiden. Der <strong>SkF</strong> e.V. <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong><br />

<strong>Warendorf</strong> hat deshalb <strong>im</strong> vergangenen Jahr einige<br />

auch äußerlich sichtbare Veränderungen durchgeführt.<br />

So wurden z.B. die Verwaltung gestrafft, die<br />

Arbeit der beiden Geschäftsstellen nun in der<br />

Zentrale in Ahlen gebündelt und neue Konzepte etabliert.<br />

Der durch die Finanzen verordnete Prüfstand<br />

hat neue Ideen, neue Strategien, neue Kontakte<br />

zutage gebracht, die den Menschen zugute kommen.<br />

Es kommt darauf an, was wir tun und wie wir es<br />

tun. Es kommt darauf an, dass wir tatsächlich<br />

anpacken und nicht die Hände in den Schoß legen.


<strong>Schwangerschaftsberatung</strong><br />

Ziel:<br />

■ Entwicklung von Perspektiven für ein Leben mit Kindern<br />

■ Unterstützung in allen eine Schwangerschaft unmittelbar oder mittelbar berührenden<br />

Fragen<br />

Zielgruppe:<br />

■ Das Angebot richtet sich an alle Mädchen und Frauen sowie ihre Partner, Angehörigen und<br />

andere Bezugspersonen vor, während und nach einer Schwangerschaft.<br />

Auftrag:<br />

■ Grundlage für die Arbeit katholischer <strong>Schwangerschaftsberatung</strong>sstellen sind die Bischöflichen<br />

Richtlinien, die Rahmenkonzeption und § 2 Schwangerschaftskonfliktgesetz (SchKG)<br />

Leistungen:<br />

■ Beratung<br />

• bei Fragen zur Sexualität und Familienplanung<br />

• bei psychosozialen Krisen, die durch eine Schwangerschaft ausgelöst wurden<br />

• bei Fragen zur Pränataldiagnostik und bei zu erwartender Behinderung des Kindes<br />

• bei Fragen zu familienfördernden Leistungen sowie sozialen und wirtschaftlichen Hilfen<br />

für Schwangere und Familien<br />

■ Konkrete Unterstützung<br />

• bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen<br />

• bei der Kontaktaufnahme zu weiteren Fachdiensten<br />

• bei der Bewältigung von Problemen z.B. <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Sicherung<br />

des Arbeitsplatzes oder bei der Wohnungssuche<br />

Besonderheiten:<br />

■ Durch die vier Standorte in Ahlen, Harsewinkel, Oelde und <strong>Warendorf</strong> sowie die Abendsprechstunde<br />

bietet die <strong>Schwangerschaftsberatung</strong> eine größtmögliche Erreichbarkeit. Auf Diözesanebene<br />

wurde für diesen Fachbereich eine Sozialjuristin angestellt, um in rechtlichen Fragen beraten<br />

zu können.<br />

Stellenbesetzung:<br />

■ 3 pädagogische Planstellen, die von 3 Diplom-Sozialarbeiterinnen und 1 Diplom-Sozialpädagogin<br />

besetzt sind.<br />

Ansprechpartnerinnen:<br />

Marianne Beckmann Tel. 02382 88996-54<br />

Wiebke Riemer Tel. 02382 88996-56<br />

Christine Hackmann Tel. 02382 88996-55<br />

Marietta Wagner Tel: 02382 88996-62<br />

Jahresbericht 2005 | 5


<strong>Schwangerschaftsberatung</strong><br />

25 Jahre <strong>Schwangerschaftsberatung</strong> be<strong>im</strong> <strong>SkF</strong> – eine Chronik<br />

Seit 25 Jahren bietet der Sozialdienst katholischer Frauen <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong> schwangeren Frauen<br />

Beratung in Not- und Konfliktsituationen an. Im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen veränderten sich<br />

sowohl die Lebenswelten der Rat suchenden Frauen als auch gesetzliche und strukturelle Rahmenbedingungen<br />

der Beratung. Die Chronik stellt die wichtigsten Daten und Themen der <strong>Schwangerschaftsberatung</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong> in den vergangenen 25 Jahren dar.<br />

1980 Der Sozialdienst katholischer Frauen Ahlen<br />

e. V. (<strong>SkF</strong>) übern<strong>im</strong>mt die Trägerschaft der <strong>Schwangerschaftsberatung</strong>sstelle<br />

und wird damit neben<br />

dem <strong>Kreis</strong>gesundheitsamt zuständig für die<br />

Schwangerschaftskonfliktberatung gemäß § 218<br />

StGB und die allgemeine Beratung schwangerer<br />

Frauen in sozialen Notlagen; Außenstellen gibt es in<br />

Beckum und <strong>Warendorf</strong>.<br />

1981 Der Babykorb in Ahlen (heute KuK – Kind<br />

und Kleidung Laden) wird eingerichtet. Frauen aus<br />

den katholischen Pfarrgemeinden Ahlens verkaufen<br />

gebrauchte Babykleidung und -ausstattung zu günstigen<br />

Preisen an bedürftige Familien.<br />

1984 Einrichtung der Bundesstiftung „Mutter und<br />

Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“. Durch die<br />

vermehrte Vergabe von finanziellen Hilfen, in der<br />

Regel als Beihilfen für Schwangerschaftsbekleidung<br />

und Babyausstattung, werden jetzt zunehmend<br />

Frauen angesprochen, die sich in materiellen<br />

Schwierigkeiten und Existenzängsten befinden,<br />

ohne einen Schwangerschaftsabbruch zu beabsichtigen.<br />

1985 Eröffnung eines Beratungsbüros mit wöchentlichen<br />

Sprechstunden in Oelde.<br />

1987 Umzug des <strong>SkF</strong> mit seinem gesamten<br />

Beratungsangebot in eigene Räumlichkeiten in die<br />

Königstraße in Ahlen.<br />

1994 Einstellung einer weiteren Sozialarbeiterin.<br />

In Harsewinkel kann neben <strong>Warendorf</strong>, Beckum und<br />

Oelde eine weitere Außenstelle eingerichtet werden.<br />

6 | Jahresbericht 2005<br />

1995 Ergänzend zu den normalen Öffnungszeiten<br />

wurde in der Beratungsstelle Ahlen eine wöchentliche<br />

Abendsprechstunde am „langen Donnerstag“<br />

eingerichtet.<br />

Eröffnung eines Babykorbs in <strong>Warendorf</strong> durch ehrenamtliche<br />

Verbandsmitglieder des <strong>SkF</strong> <strong>Warendorf</strong>.<br />

Das Schwangeren- und Familienhilfeänderungsgesetz<br />

tritt in Kraft. Mit dem Schwangeren- und<br />

Familienhilfeänderungsgesetz hat der Bundesgesetzgeber<br />

den Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen<br />

in Umsetzung des<br />

Urteils des Bundesverfassungsgerichts einen besonderen<br />

Stellenwert und umfangreiche Aufgaben<br />

zugeordnet.<br />

1996 Eine erste, in ehrenamtlicher Arbeit erstellte<br />

Wohneinheit der Mutter-Kind-Einrichtung wird<br />

bezogen. Aus der Idee, schwangere Frauen und<br />

alleinerziehende Müttern, die sich in einer Not- und<br />

Konfliktsituation befinden, angemessen zu begleiten,<br />

entsteht das Konzept des Mutter-Kind-Appartementhauses,<br />

das <strong>im</strong> Jahr 2000 eröffnet wird.<br />

1997 Neuorganisation der Standorte, Sprechstunden<br />

für den Bereich Oelde, Ennigerloh und<br />

Beckum werden in Neubeckum angeboten.<br />

Ausbau der sexualpädagogischen Arbeit. Aufgrund<br />

einer erhöhten Nachfrage nach präventiver Arbeit<br />

mit Schulklassen und Jugendgruppen wird eine<br />

Beraterin mit halber Stelle für diesen Bereich freigestellt<br />

und spezialisiert sich durch entsprechende


<strong>Schwangerschaftsberatung</strong><br />

Fortbildungen.<br />

1999 <strong>SkF</strong> Ahlen und <strong>SkF</strong> <strong>Warendorf</strong> fusionieren<br />

zum <strong>SkF</strong> e.V. <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong>. Für die <strong>Schwangerschaftsberatung</strong><br />

steht so ein noch stärkeres Netz<br />

an internen Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung.<br />

Laut Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz<br />

wird katholischen Beratungsstellen die Ausstellung<br />

einer Beratungsbescheinigung untersagt.<br />

2001 Nach einer Übergangsfrist von einem Jahr<br />

dürfen die Beraterinnen des <strong>SkF</strong> keine Beratungen<br />

mehr nach § 219 StGB durchführen, in deren<br />

Anschluss der Beratungsnachweis ausgestellt wird.<br />

Die Arbeit der katholischen Beratungsstellen <strong>im</strong><br />

Bistum Münster orientiert sich seit dem 01.01.2001<br />

an den Bischöflichen Richtlinien vom 26.09.2000<br />

und den konkreten Vorgaben für die <strong>Schwangerschaftsberatung</strong><br />

in der Diözese Münster, veröffent-<br />

licht <strong>im</strong> Kirchlichen Amtsblatt vom 01.02.2000.<br />

Die sexualpädagogische Arbeit wird ausgeweitet.<br />

Zwei Mitarbeiterinnen, mit einem Stellenumfang von<br />

jetzt 1 Vollzeitstelle, sind ausschließlich in der Präventionsarbeit<br />

tätig.<br />

2002 Eine Sozialjuristin für Schwangere und<br />

Alleinerziehende n<strong>im</strong>mt ihre Tätigkeit be<strong>im</strong> Diözesancaritasverband<br />

Münster auf und unterstützt seitdem<br />

die soziale Beratung erheblich.<br />

Zur konkreten Unterstützung und Begleitung<br />

schwangerer Frauen wird eine Kontaktgruppe in<br />

Harsewinkel gegründet, die eine effektivere Arbeit<br />

vor Ort ermöglicht.<br />

2004 Neuorganisation der Standorte, die Sprech<br />

-stunden für den Bereich Oelde, Ennigerloh und<br />

Beckum werden seitdem in Oelde angeboten.<br />

2005 25 Jahre <strong>Schwangerschaftsberatung</strong> be<strong>im</strong> <strong>SkF</strong><br />

Im Überblick über die Beratungszahlen der vergangenen 25 Jahre zeichnen sich deutlich zwei politische<br />

bzw. kirchenpolitische Entscheidungen ab:<br />

Beratungszahlen von 1980 bis 2004<br />

1980<br />

1982<br />

1984<br />

1986<br />

1988<br />

1990<br />

1992<br />

1994<br />

1996<br />

1998<br />

2000<br />

2002<br />

2004<br />

soziale Beratung<br />

Konfliktberatung<br />

100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000<br />

Jahresbericht 2005 | 7


<strong>Schwangerschaftsberatung</strong><br />

Zunächst ist durch die Einführung der Bundesstiftung<br />

„Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen<br />

Lebens“ die erhöhte Nachfrage sozialer Beratungen<br />

zu beobachten. Ebenfalls deutlich erkennbar ist der<br />

Wegfall der Konfliktberatungen <strong>im</strong> Jahr 2001.<br />

Mit steigendem Bekanntheitsgrad der <strong>Schwangerschaftsberatung</strong><br />

wuchsen auch die Beratungszahlen.<br />

Trotz eines erweiterten Angebots durch vier<br />

Statistische Auswertung<br />

8 | Jahresbericht 2005<br />

weitere Träger von <strong>Schwangerschaftsberatung</strong>sstellen<br />

<strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong> 1 seit 2001 ist die Zahl der<br />

Frauen, die eine Beratung be<strong>im</strong> <strong>SkF</strong> in Anspruch<br />

nehmen, weiterhin hoch.<br />

Die statistischen Daten des vergangenen Jahres<br />

geben <strong>im</strong> Folgenden einen Einblick in die aktuellen<br />

Lebenssituationen und Problemlagen der Rat suchenden<br />

Frauen und Familien:<br />

In die Auswertung der <strong>Schwangerschaftsberatung</strong>sstelle fließen zahlreiche Kriterien ein, die hier aus Platzgründen<br />

nur in Auszügen veröffentlicht werden können. Detaillierte Angaben können be<strong>im</strong> <strong>SkF</strong> erfragt werden2<br />

. Insgesamt wurden 977 Frauen <strong>im</strong> Jahr 2005 beraten, davon wurden 248 Fälle aus den Vorjahren weiter<br />

geführt.<br />

Gesetzlicher Rahmen Anzahl<br />

in Verbindung mit Schwangerschaft (§ 2 Abs.1,2) 903<br />

unabhängig von Schwangerschaft (§ 2 Abs.1,2) 4<br />

<strong>im</strong> existenziellen Schwangerschaftskonflikt 5<br />

nach Schwangerschaftsabbruch (§ 2 Abs. 3) 0<br />

nach Geburt des Kindes (§ 2 Abs. 3) 65<br />

keine Angaben / unbekannt 0<br />

➤ Anzahl der Beratungen insgesamt 977<br />

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Beratungen<br />

leicht zurückgegangen. Vermutete<br />

Hintergründe für diesen Rückgang sind Personalund<br />

Bürowechsel sowie ein größeres Angebot an<br />

<strong>Schwangerschaftsberatung</strong>sstellen <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong>.<br />

Die meisten Frauen kamen in Verbindung mit einer<br />

Schwangerschaft. 28,8 % der Frauen hatten mehr<br />

als drei Kontakte zur Beratungsstelle.<br />

Von allen Beratungen wurden in Ahlen 37,8 %, in<br />

<strong>Warendorf</strong> 24,2 %, in Oelde 26,7 % und in Harsewinkel<br />

11,3 % durchgeführt.<br />

Den größten Teil der Ratsuchenden stellen Frauen<br />

<strong>im</strong> Alter von 20-24 Jahren dar (34,9 %). Während <strong>im</strong><br />

Bundesdurchschnitt das Lebensalter bei Erstgeburt<br />

kontinuierlich steigt und <strong>im</strong> Jahr 2004 bei 30 Jahren<br />

lag, sind die Frauen, die die Beratungsstelle aufsuchten,<br />

<strong>im</strong> Schnitt 26 Jahre alt. 3<br />

Im Jahr 2005 wurden 30 minderjährige Frauen beraten.<br />

In diesem Zusammenhang stellt sich erneut die<br />

Frage nach zielgruppenspezifischen Angeboten der<br />

Geburtsvorbereitung, Babygruppen etc., da sich die<br />

jungen Frauen von den herkömmlichen Angeboten<br />

häufig nicht angesprochen fühlen.<br />

Zu Beginn der Beratung waren 30,1 % der Frauen<br />

ledig, 14,2 % tatsächlich ohne feste Partnerschaft.<br />

Nur 6,7 % lebten allein.<br />

1 <strong>Schwangerschaftsberatung</strong>sstelle der AWO, <strong>Schwangerschaftsberatung</strong> der Diakonie Gütersloh, Donum Vitae <strong>Kreis</strong>verband <strong>Warendorf</strong> e. V., Varia – <strong>im</strong> Trägerverbund<br />

mit PariSozial gGmbH, dem Mütterzentrum Beckum und Pro Familia NRW<br />

2 Ein ausführlicherer Jahresbericht kann auf Wunsch über die <strong>Schwangerschaftsberatung</strong> bezogen werden.<br />

3 Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden


<strong>Schwangerschaftsberatung</strong><br />

Staatsangehörigkeit<br />

deutsch 630 64,9 %<br />

türkisch 158 16,3 %<br />

EU-Staaten 23 2,4 %<br />

osteuropäische Staaten 66 6,8 %<br />

andere europäische Staaten 0 0,0 %<br />

nicht europäisches Ausland 89 9,2 %<br />

staatenlos 5 0,5 %<br />

Der Anteil der deutschen Frauen ist mit 64,5 % am höchsten. Diese Zahl spiegelt nicht den Alltag der<br />

Beraterinnen wieder, denn viele Frauen mit Migrationshintergrund haben einen deutschen Pass. Dies zu<br />

erfassen bleibt eine statistische Aufgabe für die nächsten Jahre.<br />

Art und Anlass der Kontaktaufnahme<br />

Im Jahr 2005 galt ein besonderer Blick der Art der Kontaktaufnahme.<br />

Informanten<br />

Frau, Ratsuchende selbst 407 41,7 %<br />

ärztliche Praxis/Krankenhaus 14 1,4 %<br />

Angehörige, Bekannte, Freunde 457 46,8 %<br />

Behörden 17 1,7 %<br />

Beratungsstelle nach § 219 29 3,0 %<br />

sonstige Beratungsstellen und -dienste 38 3,9 %<br />

Kontaktperson aus kirchlichem Bereich 3 0,3 %<br />

Veröffentlichungen 2 0,2 %<br />

Internet 1 0,1 %<br />

Sonstige 9 0,9 %<br />

➤ Gesamt 977 100,0 %<br />

In den meisten Fällen machen persönliche Gespräche<br />

auf die Beratungsstelle aufmerksam: Wenn<br />

die Beratungsstelle der Frau noch nicht bekannt war<br />

(es sei denn durch eine frühere Schwangerschaft),<br />

findet der größte Anteil der Frauen den Weg in die<br />

Beratungsstelle, weil Freunde, Bekannte oder<br />

Verwandte sie darauf aufmerksam gemacht haben.<br />

Seit dem Ausstieg der katholischen Kirche aus der<br />

staatlichen Konfliktberatung werden Frauen kaum<br />

noch von ihren Ärzten an die Beratung des <strong>SkF</strong> vermittelt.<br />

Ob die sozialen Konflikte <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

einer Schwangerschaft in den ärztlichen Praxen<br />

nicht so deutlich werden, oder ob der Blick der<br />

Öffentlichkeit ausschließlich die Konfliktberatung <strong>im</strong><br />

Jahresbericht 2005 | 9


<strong>Schwangerschaftsberatung</strong><br />

Zusammenhang mit Schwangerschaft sieht, werden<br />

wir <strong>im</strong> nächsten Jahr prüfen und in der Öffentlichkeitsarbeit<br />

berücksichtigen. Sichtbar wird außerdem,<br />

dass die meisten der Frauen, die die Beratungsstelle<br />

aufsuchen, keinen Zugang zu den<br />

öffentlichen Medien (Zeitung, Internet) haben. Auch<br />

dies werden wir in der Öffentlichkeitsarbeit bedenken<br />

müssen.<br />

Als Grund, die Beratungsstelle aufzusuchen, gaben<br />

96,6 % der Frauen die finanzielle Situation an. Oft ist<br />

Einkommenssituation und Berufsausbildung<br />

Berufsausbildung<br />

kein Berufsabschluss 678 69,5 %<br />

abgeschlossene Berufsausbildung 298 30,5 %<br />

➤ Gesamt 977 100,0 %<br />

Der größte Teil der Frauen hat zum Zeitpunkt der<br />

Schwangerschaft keine abgeschlossene Berufsausbildung.<br />

Nur 19,3 % der Frauen erzielten zum Zeitpunkt der<br />

Schwangerschaft ein eigenes Einkommen. 36,9 %<br />

bezogen Arbeitslosengeld I/II, Asylbewerberleistungen<br />

oder Sozialhilfe. Immer mehr Familien<br />

sind verschuldet und belasten sich mit Krediten, um<br />

notwendige Anschaffungen tätigen zu können.<br />

11,5 % der Ratsuchenden waren mit Krediten von<br />

monatlich bis 150 Euro belastet, bei 14,6 % waren<br />

die monatlichen Kreditbelastungen höher.<br />

10 | Jahresbericht 2005<br />

dies verbunden mit einer hohen physisch-psychischen<br />

Belastung der Frau sowie Fragen zu sozialrechtlichen<br />

Ansprüchen. Bei 30% der Frauen stand<br />

die eigene oder die Arbeitslosigkeit des Partners<br />

zusätzlich <strong>im</strong> Vordergrund.<br />

Ein Blick auf die Einkommenssituation und die<br />

Berufsausbildung spiegelt das wirtschaftliche<br />

Dilemma, in dem sich viele Familien befinden.<br />

Es besteht die Sorge, dass sich diese Entwicklung<br />

in den nächsten Jahren verschärfen wird, da bei der<br />

Umstellung von Sozialhilfe auf Arbeitslosengeld II<br />

die Möglichkeiten, einmalige Beihilfen zu beantragen,<br />

stark eingeschränkt wurden.<br />

Die Existenzängste sind groß und erfordern bessere<br />

berufliche Qualifizierungsmaßnahmen für Frauen mit<br />

Kindern. Oft sehen gerade die jungen Frauen, wenn<br />

sie nach der Elternzeit mit den Erwartungen konfrontiert<br />

werden, zur Sicherung des Lebensunterhaltes<br />

beizutragen, keine andere Möglichkeit, als<br />

erneut schwanger zu werden, um nicht mit ihrer<br />

beruflichen Perspektivlosigkeit konfrontiert zu wer-<br />

den. 4<br />

4 Quelle: Barbara Thiessen, Eva Anslinger in „Jugendliche und Schwangere Mütter“, BZgA Forum Sexualaufklärung und Familienplanung, 4-2004


<strong>Schwangerschaftsberatung</strong><br />

Inhalte der Beratung<br />

Neben den wirtschaftlichen Aspekten gibt es zahlreiche weitere Themen, die sich <strong>im</strong> Beratungskontext<br />

ergeben:<br />

Beratungsinhalte (Mehrfachnennungen möglich)<br />

Psychosoziale Fragen/Anliegen 370 37,0 %<br />

Psychologische Fragen/Anliegen 27 2,7 %<br />

Besondere Lebenslagen/Krisenintervention 36 6,1 %<br />

Medizinische/gesundheitliche Fragen 134 13,4 %<br />

Partnerschaftliche Fragen/Anliegen 97 9,7 %<br />

Familiäre Fragen/Anliegen 86 8,6 %<br />

Sexualität und Familienplanung 20 2,0 %<br />

Familienfördernde Leistungen 772 77,1 %<br />

Soziale, wirtschaftliche, materielle Aspekte 989 98,8 %<br />

Rechtliche Fragen 530 52,9 %<br />

Adoption 3 0,3 %<br />

Sonstiges 3 0,3 %<br />

Konkrete Unterstützung war besonders gefordert<br />

bei der Vermittlung finanzieller Hilfen, bei Behördenkontakten<br />

und der Durchsetzung von Rechtsansprüchen.<br />

Dank der kontinuierlichen Unterstützung<br />

und Begleitung der Sozialjuristin auf Diözesanebene<br />

hat sich die <strong>Schwangerschaftsberatung</strong>sstelle zu<br />

Ausblick<br />

Fragen der Existenzsicherung sind ein Dauerbrenner<br />

in der <strong>Schwangerschaftsberatung</strong>. Die Zahlen<br />

verändern sich wenig <strong>im</strong> Lauf der Jahre.<br />

Angesichts sinkender Geburtenraten und hoher<br />

Arbeitslosenzahlen5 sind diese Fragen auch nicht<br />

weniger dringlich geworden. Die Forderung, die<br />

Unterstützung der Familien, Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />

und die berufliche Bildung für junge<br />

Frauen zu verbessern, bleibt bestehen. Die Schwan-<br />

5 Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden<br />

einer kompetenten Anlaufstelle bei Fragen zum<br />

Arbeitslosengeld II entwickelt. Das Angebot einer<br />

längerfristigen Begleitung bis zum 3. Lebensjahr des<br />

Kindes wird auch in diesen Fragen gerne genutzt.<br />

Finanzielle Hilfen konnten <strong>im</strong> Berichtsjahr in Höhe<br />

von 413 463 Euro vermittelt werden.<br />

gerschaftsberatung des <strong>SkF</strong> wird <strong>im</strong> kommenden<br />

Jahr bestehende Vernetzungen nutzen, um aktiv die<br />

Ansätze zu unterstützen, die eine langfristige Verbesserung<br />

der Lebensperspektiven von Familien in<br />

den Blick nehmen. Die Beteiligung bei der Entwicklung<br />

von Familienzentren und sozialen Frühwarnsystemen<br />

sei an dieser Stelle nur beispielhaft<br />

benannt.<br />

Jahresbericht 2005 | 11


Sexualpädagogik<br />

Ziel:<br />

■ Unterstützung und Begleitung von Jugendlichen, ihre Sexualität eigenverantwortlich und<br />

respektvoll leben zu können.<br />

■ Vorrangig geht es um die Entwicklung von Kommunikationsfähigkeit und Handlungskompetenz<br />

<strong>im</strong> Umgang mit Liebe, Partnerschaft und Sexualität<br />

Zielgruppe:<br />

■ Mädchen und Jungen der Klassen 7 bis 10 von weiterführenden Schulen <strong>im</strong> gesamten<br />

<strong>Kreis</strong>gebiet<br />

■ Jugendliche in Jugendgruppen, Firmgruppen und Einrichtungen der Offenen Tür sowie<br />

Mädchengruppen<br />

Auftrag:<br />

■ Bischöfliche Richtlinien § 1, Abs. 3 und das Schwangeren - und Familienhilfeänderungsgesetz,<br />

Art. 1, § 2 SchKG<br />

Leistungen:<br />

■ Projektarbeit als Ergänzung zum Biologie- und Religionsunterricht<br />

■ Gruppenarbeit<br />

■ Multiplikatorinnen-/ Multiplikatorenarbeit<br />

■ Schwerpunktthemen sind: Verhütungsmittel anschaulich, Mythen in Sexualität und Verhütung,<br />

Schwangerschaft, Schwangerschaftskonflikt, Sexualität und Sprache, Geschlechterrollen,<br />

sexuelle Identität, Beziehungen, Beziehungswünsche, Werte und Normen, Körper, Pubertät,<br />

Fruchtbarkeit<br />

Besonderheiten:<br />

■ Die Projektvormittage finden außerhalb des schulischen Rahmens - frei von Notengebung,<br />

Leistungsdruck und ohne Beteiligung der Lehrkräfte in der Beratungsstelle, in Jugendzentren<br />

oder Pfarrhe<strong>im</strong>en statt. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, mit Mädchen und Jungen in<br />

geschlechtshomogenen Gruppen zu arbeiten.<br />

Stellenbesetzung:<br />

■ Eine pädagogische Planstelle, die von zwei Dipl. Sozialpädagoginnen mit sexualpädagogischer<br />

Zusatzausbildung (ISP) besetzt ist.<br />

Ansprechpartnerinnen:<br />

Dorothee Rotering Tel. 02382 88996-68<br />

Maria Winterscheid Tel. 02382 88996-67<br />

12 | Jahresbericht 2005


Sexualpädagogik<br />

„… wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.“<br />

Vor einiger Zeit meldete sich in der Beratungsstelle<br />

eine Lehrerin, die ein sexualpädagogisches Projekt<br />

für ihre achte Klasse anfragte. Auslöser war eine<br />

auffällige Sexualisierung <strong>im</strong> Sprachgebrauch der<br />

Hauptschüler. Viele Situationen wurden von den<br />

Schülern mit Sexuellem assoziiert und Konflikte vielfach<br />

mit sexuell gefärbtem Sprachgebrauch ausgetragen.<br />

Sie stellte insgesamt einen rohen, sexualisierten<br />

Umgangston fest und befürchtete, dass dies<br />

auf Dauer auch in entsprechendes Verhalten übergehen<br />

könnte.<br />

Die wichtigste Frage an dieser Stelle ist die nach<br />

den Hintergründen und Prozessen, die sich hinter<br />

sexualisierter Sprache befinden. Manchmal ist es<br />

einfach ein Hinweis auf den verstärkten Wunsch der<br />

Schülerinnen und Schüler nach Information, Auseinandersetzung<br />

und Austausch zum Thema<br />

Sexualität, Körper und Beziehung.<br />

Weitere Hintergründe können sein:<br />

• Abgrenzung gegenüber Erwachsenen<br />

• Demonstration von Macht- und Gewaltverhältnissen<br />

zwischen den Geschlechtern<br />

• Test, ob sich die Erwachsenen als Gesprächspartner<br />

bewähren, sich nicht aus dem Gleichgewicht<br />

bringen lassen<br />

• Hinweis auf eine wie auch <strong>im</strong>mer begründete<br />

Überforderung oder Unsicherheit<br />

• Frustrationsabbau<br />

• Angeberei über „vorhandenes Wissen“<br />

• Demonstration von Coolness <strong>im</strong> Umgang mit<br />

dem Thema<br />

• Versuch, jemanden durch sexuelle Besch<strong>im</strong>pfungen<br />

zu treffen<br />

Letzteres gelingt in der Regel, da dieser Themenbereich<br />

mit vielen Tabus und hoher Sensibilität<br />

behaftet ist.<br />

Es ist nicht leicht, schon gar nicht für Jugendliche in<br />

der Pubertät, sich innerhalb verschiedener Sprachformen<br />

zu bewegen, denn es gibt keine für das<br />

Sexuelle allgemeingültige Sprache. In der Schule<br />

wird die medizinische Sprache genutzt. Das, was<br />

als Vulgär- oder Gossensprache verstanden wird,<br />

ist andererseits aber auch Umgangssprache. Dazu<br />

kommt die Int<strong>im</strong>sprache, die innerfamiliär oder zwischen<br />

Liebespartnern Gültigkeit hat. Außerdem ist<br />

Sprache geprägt durch den kulturellen und milieuspezifischen<br />

Hintergrund, der jeweils noch unter<br />

geschlechtsspezifischen Aspekten beleuchtet werden<br />

kann.<br />

Mädchen und Jungen benutzen Sprache zudem<br />

unterschiedlich. Erstere tendieren eher zu vorsichtiger<br />

und letztere mehr zu drastischer und direkter<br />

Ausdrucksweise. Diese Unterschiedlichkeit führt<br />

leicht zu Irritationen, die einen Kontakt erschweren<br />

oder ggf. sogar verhindern. Auch die thematischen<br />

Interessen sind verschieden. Mädchen favorisieren<br />

eher Gefühls- und Beziehungsthemen, Jungen sind<br />

mehr an sexuellen Techniken und Leistungen interessiert.<br />

An dieser Stelle ist es Aufgabe von Sexualpädagogik,<br />

Sprachlosigkeit abzubauen, Sensibilität<br />

gegenüber Sprachgebrauch zu entwickeln und<br />

Sprachfähigkeit einzuüben, um z.B. die Benutzung<br />

von Verhütungsmitteln oder Ängsten <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit HIV oder ungewollter Schwangerschaft<br />

thematisieren zu können. Ziel ist es weiterhin, eigene<br />

Wünsche und Bedürfnisse erkennen und äußern<br />

zu lernen.<br />

Es geht auch darum, wahrzunehmen, wie unterschiedlich<br />

Sprachgebrauch empfunden wird, dass<br />

es kein klares Richtig oder Falsch gibt, sondern<br />

dass es <strong>im</strong>mer von der Haltung des Gegenübers,<br />

vom Ton und dem jeweiligen Gesamtzusammenhang<br />

abhängt, in dem gesprochen wird.<br />

Jahresbericht 2005 | 13


Sexualpädagogik<br />

Zurück zum Eingangsbeispiel. Die Lehrerin der<br />

Achtklässler hatte die Situation ihrer Schülerinnen<br />

und Schüler richtig eingeschätzt, indem sie einen<br />

erhöhten Bedarf an Auseinandersetzung und Information<br />

zum Thema Sexualität vermutet hatte. Die<br />

Schülerinnen und Schüler bekamen <strong>im</strong> Verlauf des<br />

Projektes, das mit einer Einstiegsübung zum Thema<br />

Sprache begonnen hatte, Zugang zum Thema. Im<br />

Anschluss daran und nach Auswertung dieser sexualpädagogischen<br />

„Vorarbeiten“ konnten die Themenwünsche<br />

der Jugendlichen <strong>im</strong> weiteren Unterricht<br />

aufgenommen und vertieft werden.<br />

Statistische Auswertung<br />

Die sexualpädagogische Arbeit des Sozialdienstes<br />

katholischer Frauen stößt nach wie vor auf großes<br />

Interesse bei den weiterführenden Schulen.<br />

Dabei haben sich die bereits bestehenden Kontakte<br />

zu den Schulen <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong>gebiet bewährt, durch gezielte<br />

Pressearbeit sowie Mundpropaganda kamen<br />

Anfragen von weiteren Schulen hinzu.<br />

Insgesamt beteiligten sich 1155 Personen<br />

Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

14 | Jahresbericht 2005<br />

Sexualpädagogische Projekte aber auch der schulische<br />

Unterricht bieten insofern ein Übungsfeld, als<br />

vor dem Hintergrund klarer Reglementierungen <strong>im</strong><br />

Hinblick auf Beleidigungen und Grenzverletzungen<br />

Sprache eingeübt werden kann. In den Projekten<br />

des <strong>SkF</strong> gilt zudem „… reden wie der Schnabel<br />

gewachsen ist“ selbst, wenn sich gelegentlich manches<br />

recht schräg anhört, aber dazu ist Üben eben<br />

auch da.<br />

(1074 Jugendliche und 81 Erwachsene) an den<br />

sexualpädagogischen Angeboten, so dass gegenüber<br />

dem Vorjahr ein erneuter Anstieg um 26 % zu<br />

verzeichnen ist. Nicht mitgezählt wurden dabei die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die den Informations-<br />

und Aktionsstand während des Bistumstages<br />

aufsuchten.<br />

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000 1100 1200<br />

2002 677<br />

2003 878<br />

2004 915<br />

2005 1155


Sexualpädagogik<br />

Unter dem Motto „Eine Liebesgeschichte – 1200 Jahre Bistum Münster“ fand vom 1. bis 3. Juli 2005<br />

der Bistumstag statt, der mit vielfältigen Veranstaltungen zu kirchlichen, gesellschaftlich-sozialen,<br />

sowie kulturellen Themen zahlreiche Besucher anlockte.<br />

Der Arbeitskreis Sexualpädagogik auf Diözesanebene, dem auch die Mitarbeiterinnen des <strong>SkF</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong> angehören, präsentierte sich auf dem Markt der Möglichkeiten an der<br />

„Jugendkirche effata“ (Martini-Kirche) mit einem eigenen Stand. Die Besucher informierten sich<br />

über die sexualpädagogische Arbeit der katholischen <strong>Schwangerschaftsberatung</strong>sstellen, darüber<br />

hinaus wurde zu verschiedenen Aktionen eingeladen: So beteiligten sich 800 Jugendliche mit<br />

Begeisterung an der Flirtbörse. Andere wiederum schrieben ihre Gedanken und Gefühle zu „Liebe<br />

ist für mich, wie…“ mit Zauberkreide auf buntem Plakatkarton auf. Diese lebendige und anschauliche<br />

Gestaltung des Standes stieß bei den Jugendlichen wie auch Erwachsenen auf eine positive<br />

Wie in den Jahren zuvor bestätigt sich, dass von<br />

den weiterführenden Schulen vor allem die Hauptund<br />

Realschulen sexualpädagogische Projekte<br />

angefragt haben. Im Jahr 2005 gab es zunehmend<br />

auch Anfragen von Gymnasien (Vergleich: 2004 waren<br />

es nur 5 Anfragen). Insgesamt wurden mit<br />

Die Arbeit mit den Jugendlichen, vor allem in den<br />

Jahrgangsstufen 8 und 9, bildete <strong>im</strong> Jahr 2005 den<br />

Hauptschwerpunkt der sexualpädagogischen Arbeit.<br />

In den von uns durchgeführten Projekten bestätigte<br />

sich erneut, dass Aufklärung bei Jugendlichen nach<br />

wie vor wichtig ist. Viele Jugendliche sind heute<br />

besser informiert als vor 10 Jahren. aber sie sind<br />

oftmals verunsichert, haben noch ihre eigenen Fra-<br />

18 verschiedenen Schulen aus dem gesamten<br />

<strong>Kreis</strong>gebiet 62 Projekte durchgeführt. In den 17<br />

zweistündigen und 45 fünf- bis sechsstündigen<br />

Projekten wurden dadurch 1074 Jugendliche<br />

erreicht.<br />

Häufigkeit der Veranstaltungen nach Institutionen<br />

Hauptschule 19<br />

Realschule 13<br />

Gymnasium 11<br />

Sonderschule 1<br />

Gesamtschule/Mädchengruppe 16<br />

Verein/Verband/Kommune 1<br />

gen und suchen Information, Auseinandersetzung<br />

und Orientierung. Die Vermittlung von Faktenwissen<br />

in einer verständlichen und ansprechenden Weise<br />

ist und bleibt deshalb als Grundlage wichtig.<br />

Gleichzeitig ergeben aber auch Befragungen von<br />

Jugendlichen <strong>im</strong>mer wieder übereinst<strong>im</strong>mend, dass<br />

Jungen wie Mädchen neben den Sachinformationen<br />

Gelegenheiten brauchen über ihre emotionalen Unsicherheiten<br />

sprechen zu können.<br />

Jahresbericht 2005 | 15


Sexualpädagogik<br />

Inhaltliche Schwerpunkte der Jahrgangsstufen 8 bis 10 sind:<br />

• Sexualität und Sprache<br />

• Verhütung, Fruchtbarkeit<br />

• Schwangerschaft, Lebens- und Berufsplanung<br />

• Körper, Pubertät<br />

• Geschlechterrollen<br />

• Liebe, Beziehungen<br />

• Wertvorstellungen<br />

Häufigkeit der Veranstaltungen nach Institutionen<br />

Projekt Häufigkeit 2005 Anzahl der Teilnehmer/innen 2005<br />

Projekt Klasse 8 21 497<br />

Projekt Klasse 9 19 425<br />

Projekt Klasse 10 5 125<br />

Fortlaufende Mädchengruppe 16 22<br />

Kurzprojekt Verhütung 1 5<br />

➤ Gesamt 62 1074<br />

Die Themen der sexualpädagogischen Projekte<br />

werden mit den Lehrerinnen und Lehrern variabel<br />

nach Alter, Entwicklungsstand und kulturellem<br />

Hintergrund der jeweiligen Klasse abgesprochen.<br />

Ergänzend zu den 62 Schulprojekten, die Arbeitsschwerpunkt<br />

waren, gab es darüber hinaus<br />

Informationsveranstaltungen mit Lehrern und Multiplikatoren,<br />

die auch wichtiger Bestandteil der sexualpädagogischen<br />

Arbeit sind.<br />

Ausblick<br />

Im Jahr 2005 zeigte sich erneut, dass die Schulen<br />

die sexualpädagogische Arbeit des <strong>SkF</strong> nach wie<br />

vor sehr gut annehmen und in das Unterrichts-<br />

16 | Jahresbericht 2005<br />

Zu dem Thema „Loslassen – aber nicht alleine lassen,<br />

Sexualerziehung in der Pubertät“ wurde auch<br />

<strong>im</strong> Jahr 2005 ein Elternabend durchgeführt. Nicht<br />

nur Jugendliche, sondern auch Eltern sind oft verunsichert<br />

und haben ihre eigenen Fragen, wenn ihre<br />

Kinder in die Pubertät kommen. Das Angebot eines<br />

Elternabends bietet ihnen somit ein Forum, sich<br />

über Sexualerziehung zu informieren und miteinander<br />

ins Gespräch zu kommen.<br />

programm und/oder das Schulprogramm integrieren.<br />

Die Nachfrage ist auch für 2006 ungebrochen.


Mutter-Kind-Appartementhaus<br />

Ziel:<br />

■ Verselbständigung von jungen Müttern <strong>im</strong> Hinblick auf eine eigenverantwortliche<br />

Lebensperspektive mit Kind.<br />

■ Ziel ist es, sowohl den Bedürfnissen der jungen Frauen Rechnung zu tragen, als auch die<br />

Bedürfnisse der Kinder zu erkennen und darauf einzugehen.<br />

■ Die individuelle Hilfestellung orientiert sich parteilich und alltagsnah an den Lebenswelten der<br />

jungen Frauen.<br />

Zielgruppe:<br />

■ Das Angebot richtet sich an schwangere Frauen und allein erziehende Mütter ab 16 Jahren mit<br />

einem Kind, die sich in einer Not- und Krisensituation befinden oder besonderen sozialen<br />

Schwierigkeiten ausgesetzt sind.<br />

Auftrag:<br />

■ Rechtsgrundlage für eine Aufnahme: § 19 KJHG, § 41 KJHG, § 34 KJHG, in Einzelfällen auch<br />

nach §§ 72, 39 BSHG.<br />

Leistungen:<br />

■ Einzelgespräche (gezielt mit und ohne Kind) und Gruppenarbeit<br />

■ Anleitung bei Pflege und Erziehung des Kindes<br />

■ Partner- und Familienarbeit<br />

■ Begleitung und Anleitung <strong>im</strong> alltagspraktischen Bereich<br />

■ Anregung zur Freizeitgestaltung<br />

■ Unterstützung bei Schul- und Berufsausbildung<br />

Besonderheiten:<br />

■ Den Bewohnerinnen stehen abgeschlossene teilmöblierte Appartements zur Verfügung, bestehend<br />

aus: einem Wohnschlafraum mit Küchenzeile, einem Kinderz<strong>im</strong>mer und einem Bad.<br />

Außerdem stehen zur Verfügung: ein Gruppenraum, eine Spielecke, ein Waschkeller, ein großer<br />

Raum für Feste und Gruppenaktivitäten und ein Garten.<br />

■ Selbstversorgung: Voraussetzung ist die weitgehende Fähigkeit der Frau, die Grundversorgung<br />

für sich und das Kind selber zu leisten.<br />

Stellenbesetzung:<br />

■ 2,5 pädagogische Planstellen, die von Dipl.-Sozialarbeiterinnen und einer Kinderfachkraft<br />

besetzt sind.<br />

■ 0,5 Planstelle für die Nachtbereitschaft, die von sieben Mitarbeiterinnen aus dem erzieherischen<br />

und pflegerischen Bereich abgedeckt wird.<br />

Ansprechpartnerinnen:<br />

Claudia Leiking Tel. 02382 88996-53<br />

Bettina Stilter Tel. 02382 88996-59<br />

Petra Stephan Tel. 02382 88996-58<br />

Britta Scharnewski Tel. 02382 88996-53<br />

Jahresbericht 2005 | 17


Mutter-Kind-Appartementhaus<br />

Rückblick: Fünf Jahre Mutter-Kind-Appartementhaus<br />

Ein Jahr ist gar nichts! Diese Bemerkung machte die<br />

Leiterin einer anderen Mutter-Kind-Einrichtung zu<br />

den Mitarbeiterinnen des Mutter-Kind-Appartementhauses,<br />

als sie sich zu einem Austausch <strong>im</strong><br />

Eröffnungsjahr 2000 zusammen fanden. Mittlerweile<br />

ist es fünf Jahre her, dass die erste junge Schwangere<br />

ins Mutter-Kind-Appartementhaus einzog.<br />

Schnell füllten sich auch die anderen vier Appartements<br />

und es bestätigte sich, dass es einen Bedarf<br />

an stationären Hilfsangeboten für junge Schwangere<br />

und Mütter in der Region gab und der <strong>SkF</strong> mit<br />

seinem Angebot, das als Modellvorhaben offiziell<br />

unterstützt worden war, eine Lücke ausfüllte.<br />

Die ursprünglich geplante Zielgruppe, junge Frauen,<br />

die neben der Versorgung ihres Kindes vor allem<br />

Unterstützung bei der Schul- und Berufsausbildung<br />

wünschten, zog allerdings nur vereinzelt ein. Vielmehr<br />

stellte sich heraus, dass die tatsächlich vermittelten<br />

Frauen massive Persönlichkeitsprobleme<br />

mitbrachten. Die Frauen kamen vielfach aus benachteiligten<br />

Familien, ihre Biografien waren geprägt<br />

von Gewalt, Vernachlässigung und Suchtproblematiken.<br />

Sie hatten häufig bereits mehrere<br />

Aufenthalte in der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

oder anderen Jugendhilfemaßnahmen durchlaufen.<br />

Der generell zu beobachtende Anstieg an psychischen<br />

Auffälligkeiten in der Gesellschaft wie soziale<br />

Ängste, posttraumatische Belastungsstörungen<br />

oder Persönlichkeitsstörungen wie die Borderline-<br />

Erkrankung, zeigten sich <strong>im</strong> Laufe der Jahre auch<br />

zunehmend bei den Bewohnerinnen. Die Anforderungen,<br />

sich voll und ganz auf ein Kind einzulassen<br />

und gleichzeitig den Alltagsansprüchen gerecht zu<br />

werden, stellte damit für viele bereits an sich eine<br />

Überforderung dar.<br />

Die „neue“ Zielgruppe veränderte somit die Zielsetzung<br />

des Mutter-Kind-Appartementhauses. Pr<strong>im</strong>äres<br />

Ziel wurde es, die jungen Mütter bei der<br />

18 | Jahresbericht 2005<br />

Pflege und Erziehung ihres Kindes zu unterstützen<br />

und dabei vor allem den Aufbau einer stabilen<br />

Mutter-Kind-Beziehung zu fördern. Voraussetzung<br />

dafür ist es, sich zum einen den massiven Persönlichkeitsproblemen<br />

der Frauen zu widmen, damit die<br />

alten unbefriedigten Bedürfnisse der Mütter nicht<br />

permanent die Bedürfnisse des Kindes zudecken.<br />

Zum anderen müssen ihnen genügend Kompetenzen<br />

für eine Alltagsbewältigung vermittelt werden,<br />

um dann ggf. eine Schul- oder Berufsausbildung in<br />

Angriff nehmen zu können.<br />

Die neue Zielgruppe stellte auch die Mitarbeiterinnen<br />

vor andere fachliche Anforderungen: Zu spezifischen<br />

Themen wie Bindungsstörungen, Kindeswohlgefährdung<br />

oder Borderline gab es zielgerichtet<br />

und kontinuierlich Fortbildungen. Auf dieser<br />

Grundlage und in Kombination mit den praktischen<br />

Erfahrungen der vergangenen Jahre können die<br />

Mitarbeiterinnen den jungen Müttern und ihren Kindern<br />

auf einem hohen fachlichen Niveau und damit<br />

sehr viel wirksamer begegnen.<br />

Ganz zentral ist auch die Sicherung des Kindeswohls.<br />

Die Säuglinge sind die Schwächsten in der<br />

Kette, die es unter allen Umständen zu schützen<br />

gilt. Eine Haushebamme besucht deshalb die jungen<br />

Schwangeren <strong>im</strong> Appartementhaus. Sie bereitet<br />

sie auf die Geburt vor und begleitet die Nachsorge.<br />

Die Betreuung <strong>im</strong> Appartementhaus hat den Vorteil,<br />

dass die Hemmschwelle, überhaupt eine Betreuung<br />

durch eine Hebamme wahrzunehmen, abgebaut<br />

und ein enger Austausch zu den Mitarbeiterinnen<br />

gewährleistet werden kann. Gleichzeitig weiß die<br />

Hebamme mittlerweile vieles über die Hintergründe<br />

und Probleme dieser Schwangeren und kann ihnen<br />

spezifisch und vorurteilsfrei begegnen.<br />

Daneben unterstützt eine Kinderfachkraft die Mütter<br />

mit ihrem Kind in den ersten drei Monaten nach der


Mutter-Kind-Appartementhaus<br />

Geburt besonders engmaschig. Gerade in der Anfangszeit<br />

ist es <strong>im</strong> Sinne des Kindeswohls wichtig,<br />

jede Fütterung sowie die Pflege des Kindes intensiv<br />

zu begleiten. Das heißt nicht, dieses den Müttern<br />

abzunehmen, sondern verbunden mit viel Bestätigung<br />

dort Hilfestellung und Anregungen zu geben,<br />

wo es notwendig ist. Neben der Kontrollfunktion, die<br />

dadurch faktisch gegeben ist, empfinden es die jungen<br />

Mütter aber auch als entlastend und hilfreich,<br />

täglich eine verlässliche Expertin an ihrer Seite zu<br />

wissen.<br />

Ergänzend wurden wichtige Kooperationen zu<br />

anderen Institutionen und Professionen wie z.B.<br />

Gynäkologin, Kinderarzt und Krankenhäusern aufgebaut.<br />

Um die Mütter zu entlasten und den Kindern<br />

frühzeitig altersentsprechende Förder- und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

zu bieten, sind Kinderbetreuungsplätze<br />

ab dem vierten Monat für die Kinder<br />

des Appartementhauses besonders wichtig. Dank<br />

der guten Kooperation mit den beiden Kindertagesstätten<br />

in Ahlen, die bei Bedarf einen Platz schaffen,<br />

können die meisten Kinder dort ortsnah untergebracht<br />

werden.<br />

Aufgrund der vermehrten psychischen Auffälligkeiten<br />

der Bewohnerinnen war es außerdem notwendig,<br />

eine Expertin <strong>im</strong> psychiatrischen Bereich zu<br />

gewinnen. Eine Psychiaterin mit viel Erfahrung zu<br />

Thematiken wie Trauma- oder Borderline-Erkrankungen,<br />

steht sowohl zur Diagnostik der Frauen, als<br />

auch zur Beratung der Mitarbeiterinnen zur Verfügung.<br />

Daneben konnten gute Kontakte zu örtlichen<br />

Psychotherapeutinnen geknüpft werden, die<br />

bei Bedarf relativ zeitnah einen Therapieplatz anbieten.<br />

Immer häufiger werden junge Schwangere auch<br />

gezielt mit dem Auftrag <strong>im</strong> Appartementhaus untergebracht,<br />

in einer Klärungsphase von drei bis fünf<br />

Monaten eine Aussage über die Erziehungsfähigkeit<br />

der Mütter abzugeben und einen entsprechenden<br />

Hilfebedarf zu ermitteln. Gerade vor einem bindungstheoretischen<br />

Hintergrund zeigt sich bereits in<br />

den ersten Lebensmonaten des Säuglings, ob die<br />

Mutter mit begleitender Unterstützung in der Lage<br />

ist, eine tragfähige Bindung zu ihrem Kind aufzubauen<br />

oder nicht.<br />

Jede vierte Mutter zieht inzwischen ohne ihr Kind<br />

aus dem Mutter-Kind-Appartementhaus (auch bundesweit)<br />

aus. Nur in wenigen Fällen entscheidet sich<br />

die Mutter selbst für die Trennung von ihrem Kind.<br />

Eine derartige Entscheidung zu treffen fällt schwer,<br />

wenn in der Gesellschaft und der eigenen Familie<br />

<strong>im</strong>mer noch das Bild überwiegt, dass eine Mutter,<br />

die ihr Kind abgibt, eine Rabenmutter ist. Wenn trotz<br />

intensiver Hilfs- und Unterstützungsangebote keine<br />

Veränderung in der Mutter-Kind-Beziehung möglich<br />

ist und eine erkennbare Gefährdung des Kindes<br />

bestehen bleibt, muss den Müttern die Entscheidung<br />

<strong>im</strong> Sinne des Kindeswohls abgenommen werden.<br />

Jungen Müttern werden aufgrund ihrer mehrfach<br />

traumatischen Erfahrungen häufig schlechte Prognosen<br />

attestiert, wenn es um ihre Erziehungsfähigkeit<br />

geht. Trotz hoher Gewichtung des Kindeswohls<br />

gilt für das Konzept des Mutter-Kind-Appartementhauses<br />

weiterhin die Grundüberzeugung,<br />

dass Mütter ihre Kinder lieben wollen und das Beste<br />

für sie anstreben. Wenn ihre Lebensbedingungen<br />

schwierig sind und keine Strategien und Möglichkeiten<br />

zur Bewältigung der Probleme entwickelt<br />

werden können, kommt es zur Überforderung für<br />

Mutter und Kind. Ihnen empathisch und vorwurfsfrei<br />

Unterstützung anzubieten und dabei Chancen einzuräumen,<br />

die Zugänge zu ihren eigenen Ressourcen<br />

zu entwickeln, sind nach fünf Jahren Mutter-<br />

Kind-Appartementhaus <strong>im</strong>mer noch prägende<br />

Handlungsprinzipien der Mitarbeiterinnen.<br />

Jahresbericht 2005 | 19


Mutter-Kind-Appartementhaus<br />

Statistische Auswertung<br />

Das Mutter-Kind-Appartementhaus war in 2005 voll ausgelastet. Die Akzeptanz seitens der Jugendhilfe und<br />

bei den jungen Frauen bestätigt die Qualität der Arbeit sowie den steigenden Bekanntheitsgrad der<br />

Einrichtung.<br />

Alter der Frauen bei Aufnahme<br />

Alter in Jahren Häufigkeit<br />

16 bis 18 4<br />

19 bis 21 3<br />

19 bis 21 3<br />

Der Altersdurchschnitt beträgt 20,3 Jahren. Der Jugendhilfebedarf liegt damit, wie es der § 19 SGB VIII auch<br />

vorsieht, nicht nur bei den Minderjährigen.<br />

Schwangerschaft oder Kind bei Einzug<br />

Anzahl Alter der Kinder<br />

Mit Kind 6 2 Wochen - 5 Jahren<br />

Schwanger 4<br />

Es zeichnet sich eine leichte Tendenz dahingehend ab, dass <strong>im</strong>mer mehr Schwangere vor der Geburt ihres<br />

Kindes einziehen können. Das ist für den Verlauf des Aufenthaltes sehr positiv zu sehen. Denn so kann auch<br />

die wichtige vorgeburtliche Phase <strong>im</strong> Hilfeverlauf intensiv begleitet werden.<br />

Wohnform der Frauen vor Einzug<br />

Eigene Wohnung 3<br />

Ohne festen Wohnsitz 1<br />

Herkunftsfamilie 3<br />

Asylbewerberunterkunft 1<br />

Jugendhilfewohngruppe 1<br />

Betreutes Wohnen psych. Kranke 1<br />

Schulausbildung der Bewohnerinnen bei Einzug<br />

Schulbildung Häufigkeit<br />

ohne Abschluss 7<br />

Hauptschule Kl. 9 1<br />

Hauptschule Kl. 10 1<br />

Realschule 1<br />

20 | Jahresbericht 2005


Mutter-Kind-Appartementhaus<br />

Aufenthaltsdauer der 7 Bewohnerinnen, die 2005 ausgezogen sind<br />

Aufenthaltsdauer Anzahl<br />

1 bis 6 Monate 3<br />

1 Jahr 1<br />

1.5 Jahre 3<br />

Wohnsituation der Bewohnerinnen nach Auszug<br />

Wohnsituation Anzahl<br />

Eigene Wohnung 6<br />

Therapeutische Einrichtung 1<br />

Auszug mit/oder ohne Kind<br />

Auszug Anzahl<br />

mit Kind 6<br />

ohne Kind 1<br />

Wohnsitz der Frauen bei Einzug<br />

Lüdinghausen <strong>Kreis</strong> Coesfeld, Soest, <strong>Kreis</strong> Borken, <strong>Kreis</strong> Gütersloh,<br />

<strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong>, Stadt Ibbenbüren, <strong>Kreis</strong> Steinfurt, Stadt Münster, Stadt Beckum,<br />

Stadt Hamm, Stadt Werne,<br />

Nationalität<br />

neun deutsche Frauen, eine Frau aus Z<strong>im</strong>babwe<br />

Ausblick<br />

Die Zunahme von Kindesvernachlässigung und<br />

Kindesmisshandlung hat derzeit eine breite öffentliche<br />

Diskussion entfacht. Die Bedeutung früher<br />

Prävention ist unumstritten. Es ist erwiesen, das<br />

Interventionen, die in der frühen Kindheit ansetzen,<br />

effektiver und letztlich kostengünstiger sind als spätere<br />

Hilfen. Das Mutter-Kind-Appartementhaus ist<br />

ein Angebot, das genau diese frühen Hilfen als präventiven<br />

Kinderschutz in den ersten Lebensjahren<br />

gewährleisten kann. Die gute Auslastung der Einrichtung<br />

bestätigt den Bedarf an dieser Hilfeform.<br />

Ziel muss bleiben, die Qualität trotz knapper Kassen<br />

weiter auszubauen und eine parteilicher Haltung<br />

sowohl für die jungen Frauen als auch für die Kinder<br />

nach wie vor zu gewährleisten.<br />

Jahresbericht 2005 | 21


Familienanaloge Betreuung (FAB)/<br />

Pflegekinderdienst<br />

Ziel:<br />

■ Vermittlung von Kindern in Kurzzeit-, Bereitschafts- oder Vollzeitpflege<br />

(Dauerpflege/Westfälische Pflegefamilien)<br />

■ Gewährleistung von verlässlichen familiären Lebensorten für Kinder und Jugendliche<br />

Zielgruppe:<br />

■ Kinder und Jugendliche mit besonderen Entwicklungsbeeinträchtigungen, Traumatisierungen,<br />

häufigen Beziehungsabbrüchen, medizinischem Risiko oder Behinderung<br />

■ Familien, Paare und Einzelpersonen, die ein Kind aufnehmen möchten<br />

■ Paare oder Einzelpersonen mit besonderer erzieherischer Fähigkeit, Lebenserfahrung und<br />

menschlicher Reife und/oder pädagogischer/psychologischer oder medizinischer Qualifizierung<br />

■ Pflegefamilien, die bereits ein Kind aufgenommen haben und langfristig beraten werden<br />

■ Herkunftsfamilien von Kindern und Jugendlichen<br />

Auftrag:<br />

■ § 27 in Verbindung mit § 33 KJHG u.a.<br />

Leistungen:<br />

■ Beratung und Betreuung von Pflegefamilien<br />

■ qualifizierte Auswahl und Vorbereitung von Pflegeeltern in Form von Gruppenarbeit<br />

■ Begleitung des Vermittlungsprozesses<br />

■ Biografiearbeit mit Kindern und Jugendlichen auf der Suche nach ihrer Herkunft<br />

■ Begleitung von Besuchskontakten zwischen Kindern und leiblichen Eltern<br />

■ Beratung und Begleitung von Herkunftsfamilien<br />

■ Fortbildungsangebote für Pflegeeltern in Zusammenarbeit mit örtlichen Jugendhilfeträgern<br />

sowie weiteren Kooperationspartnern<br />

■ Gruppenarbeit für Pflegefamilien<br />

■ Fallclearing und Perspektivklärung<br />

■ Nachsorge und -betreuung <strong>im</strong> Einzelfall<br />

Besonderheiten:<br />

■ Pflegekinderdienst in Delegation für das Jugendamt der Stadt Oelde<br />

Stellenbesetzung:<br />

■ 3 Planstellen besetzt mit einer Dipl.-Sozialpädagogin (Systemische Familien-Sozialtherapeutin),<br />

einem Dipl.-Sozialarbeiter (Familientherapeut/Systemberater) und einer Dipl.-Sozialarbeiterin<br />

(Elterntrainerin, Systemische Therapeutin/Beraterin i.A.).<br />

Ansprechpartner/-innen:<br />

Ellen Aschenbach Tel. 02382 88996-71<br />

Ralf Gaudek Tel. 02382 88996-69<br />

Sandra Schütte Tel. 02382 88996-70<br />

22 | Jahresbericht 2005


Familienanaloge Betreuung (FAB)/<br />

Pflegekinderdienst<br />

Flexibel und passgenau für den Einzelfall<br />

Wenn Kinder oder Jugendliche außerhalb der Herkunftsfamilie<br />

untergebracht werden sollen, ist es<br />

Aufgabe des Fachbereiches Familienanaloge Betreuungen<br />

(FAB)/Pflegekinderdienstes, nach einer<br />

geeigneten Pflegefamilie zu suchen, welche die Erziehung<br />

und Betreuung des Kindes oder Jugendlichen<br />

als Vollzeitpflege leisten kann. Vollzeitpflege<br />

als Hilfe zur Erziehung gem. § 33 KJHG ist dabei<br />

jedoch keinesfalls als einheitliche Hilfeform innerhalb<br />

der Jugendhilfe zu betrachten. Die<br />

unterschiedlichen Anforderungen der Beteiligten<br />

erfordern eine fachliche Differenzierung des Hilfeangebotes.<br />

Zu berücksichtigen sind beispielsweise<br />

• die Rückkehroption des Kindes oder Jugendlichen<br />

in seine Herkunftsfamilie<br />

• die Traumatisierung und/oder Entwicklungsbeeinträchtigungen<br />

• die Gestaltung der Umgangskontakte zwischen<br />

dem Kind oder Jugendlichen und seinen<br />

leiblichen Eltern<br />

2005 - Ein Jahr zwischen Veränderung und Kontinuität<br />

Mit Beginn des Jahres startete der Fachbereich<br />

FAB/Pflegekinderdienst mit personell neuer Besetzung.<br />

Vor diesem Hintergrund war neben der allgemeinen<br />

Einarbeitung zunächst die Gewährleistung<br />

der Betreuung der Pflegefamilien oberstes<br />

Ziel. Im Verlauf des Jahres konnten die Berater/<br />

-innen hier vertrauensvolle Beziehungen aufbauen<br />

und die Beratung und Begleitung der Pflegeverhältnisse<br />

qualifiziert und kontinuierlich fortsetzen.<br />

Daneben galt es jedoch auch, neue und ergänzende<br />

Konzepte <strong>im</strong> Betreuungsbereich zu entwickeln: So<br />

• oder die Intensität der Betreuung des<br />

Pflegeverhältnisses,<br />

die als Faktoren u.a. für die Ausgestaltung des<br />

Hilfeangebotes entscheidend sind.<br />

Mit der in den vergangenen zwei Jahren ausgestalteten<br />

inhaltlichen Neuorientierung des Fachbereiches<br />

Familienanaloge Betreuungen (FAB)/Pflegekinderdienst<br />

hat der <strong>SkF</strong> ein breites Angebot<br />

unterschiedlicher Pflegeformen geschaffen, die flexibel<br />

und nach dem jeweiligen Bedarf <strong>im</strong> Einzelfall<br />

einen passgenauen Betreuungsrahmen für das<br />

Kind, die Pflegepersonen sowie die Herkunftsfamilie<br />

bietet. Auf diese Weise gelingt es, Vollzeitpflege einzelfallorientiert<br />

und weniger starr zu gestalten.<br />

Ausgelegt sind die Angebote des Fachbereiches<br />

FAB/Pflegekinderdienst als familienersetzende,<br />

familienergänzende und familienunterstützende<br />

Hilfen.<br />

z.B. wurde die befristete Betreuung von Kindern<br />

und Jugendlichen mit dem Konzept der familiären<br />

Bereitschafts- und Kurzzeitpflege <strong>im</strong> Angebot des<br />

<strong>SkF</strong> verankert. Gemeinsam mit dem Jugendamt<br />

Oelde und dem Kinder- und Jugendwohnhe<strong>im</strong><br />

St. Klara in Beckum ist weiterhin ein Konzept zur<br />

Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Notsituationen/Krisen<br />

erarbeitet worden. Neben der<br />

Tagespflege, der Familienpflege und der Unterbringung<br />

von Kindern in sog. „Gastfamilien“ finden hier<br />

ebenfalls Betreuungskonzepte <strong>im</strong> Rahmen der Inobhutnahme<br />

sowie der Kurzzeit- und Bereitschaftspflege<br />

Berücksichtigung, so dass ein breites und<br />

Jahresbericht 2005 | 23


Familienanaloge Betreuung (FAB)/<br />

Pflegekinderdienst<br />

miteinander verzahntes Hilfesystem vorgehalten<br />

werden kann. Die Mitarbeit an der Entwicklung von<br />

zwei weiteren Projekten <strong>im</strong> Bereich früher Hilfen für<br />

Familien sowie der ehrenamtlichen Begleitung von<br />

(Problem-) Familien ergänzt das Unterstützungsangebot<br />

für Familien.<br />

Die Arbeit mit Herkunftsfamilien (innerhalb bestehender<br />

Pflegeverhältnisse aber auch unabhängig<br />

hiervon) n<strong>im</strong>mt in der Arbeit des Fachbereiches<br />

FAB/Pflegekinderdienst einen <strong>im</strong>mer größeren<br />

Stellenwert ein. Besuchskontakte von Pflegekindern<br />

mit ihren leiblichen Eltern gemeinsam mit den<br />

Pflegeeltern <strong>im</strong> Sinne des Kindes vorzubereiten und<br />

zu gestalten, ist in diesem Zusammenhang das zentrale<br />

Anliegen. Für die Intensität und Gestaltung der<br />

Kontakte maßgeblich ist dabei <strong>im</strong>mer die jeweilige<br />

Form des Pflegeverhältnisses (befristete oder dauerhafte<br />

Pflege) sowie das Alter und die individuelle<br />

Situation des Kindes. Auch kann es für das Wohl<br />

des Kindes notwendig sein, Besuchskontakte auszuschließen<br />

(z.B. nach sexuellem Missbrauch oder<br />

schwerer Misshandlung).<br />

Der <strong>SkF</strong> <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong> als ein Träger der<br />

Westfälischen Pflegefamilien hat <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr an der „Evaluation zur Qualität der Hilfen zur<br />

Erziehung in Westfälischen Pflegefamilien“ teilgenommen.<br />

Untersucht wurden in diesem Zusammenhang<br />

die Ausgestaltung von Pflegeverhältnissen in<br />

24 | Jahresbericht 2005<br />

den Westfälischen Pflegefamilien sowie die Zufriedenheit<br />

der Familien mit der Qualität der Beratung.<br />

Die Aussagen zeigen eine hohe Zufriedenheit der<br />

Befragten insgesamt und geben gleichzeitig<br />

Aufschluss darüber, welche weiteren Anstrengungen<br />

notwendig sind, um eine qualitativ gute und<br />

für die Familien zufriedenstellende Beratung und<br />

Begleitung zu gewährleisten.<br />

Einzelpersonen oder Paare, die ein Kind in Pflege<br />

nehmen möchten, müssen auf diese Aufgabe vorbereitet<br />

werden. Im vergangenen Jahr wurden<br />

daher zwei Seminare zur Vorbereitung und<br />

Qualifizierung von Pflegeeltern durchgeführt. Neben<br />

Informationen zu rechtlichen, entwicklungspsychologischen<br />

und bindungstheoretischen<br />

Hintergründen setzten sich die Teilnehmer/-innen<br />

kritisch mit ihrer zukünftigen Rolle, ihren Grenzen<br />

und ihren Wünschen sowie ihrer eigenen<br />

Lebensgeschichte auseinander und trafen dann in<br />

Gesprächen mit den Berater/-innen die<br />

Entscheidung für oder gegen die Aufnahme eines<br />

Kindes.<br />

Ebenso hat <strong>im</strong> vergangenen Jahr traditionell das<br />

Sommerfest mit den Pflegefamilien stattgefunden.<br />

Auf einem Ferienhof in Ennigerloh hatten die Kinder<br />

viele Möglichkeiten sich auszutoben, miteinander zu<br />

spielen und den Hof zu erkunden. Den Erwachsenen<br />

bot sich die Gelegenheit zum Austausch.


Familienanaloge Betreuung (FAB)/<br />

Pflegekinderdienst<br />

Statistische Auswertung<br />

Beratung/Begleitung Anzahl<br />

Westfälische Pflegefamilien 20<br />

Dauerpflegeverhältnisse 16<br />

Verwandtschaftspflegen 3<br />

Kurzzeitpflegen 3<br />

Bereitschaftspflegen 0<br />

Herkunftsfamilien (ohne Betreuung des Pflegeverhältnisses) 5<br />

vorbereitete Bewerberpaare/Einzelpersonen 23<br />

Im Berichtsjahr konnte ein neues Pflegeverhältnis<br />

als Westfälische Pflegefamilie (Alter des Kindes<br />

3 Jahre) sowie eine Dauerpflege (Alter des Kindes<br />

7 Jahre) eingerichtet werden. Begonnen wurde die<br />

Anbahnung mit einem fünfjährigen Jungen.<br />

In den drei betreuten Kurzzeitpflegen ist <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr eine Rückführung in die Herkunftsfamilie<br />

erfolgt. In Kooperation mit anderen Jugendhilfeträgern<br />

erfolgt aktuell die Betreuung der sorgeberechtigten<br />

Mutter.<br />

Alter der Kinder in Pflegeverhältnissen Anzahl<br />

0-3 Jahre 5<br />

4-6 Jahre 11<br />

7-10 Jahre 12<br />

11-13 Jahre 4<br />

14-18 Jahre 7<br />

über 18 Jahre -<br />

Sonstige Angaben Anzahl<br />

elterliche Sorge bei den leiblichen Eltern 9<br />

Pfleger oder Vormund 25<br />

elterliche Sorge bei den Pflegeeltern 5<br />

Besuchskontakte zum Herkunftssystem<br />

bei Vollzeitpflege<br />

17<br />

Im Rahmen der Betreuung des Pflegeverhältnisses<br />

bestehen teilweise Kontakte der Berater/-innen zur<br />

Herkunftsfamilie (z.B. Begleitung von Besuchskontakten,<br />

Entwicklungsberichte an die leiblichen<br />

Eltern u.a.). Daneben berät der Fachdienst mit Auftrag<br />

des entsprechenden Jugendamtes aber zunehmend<br />

auch Herkunftsfamilien, deren Kinder in<br />

Pflegefamilien untergebracht sind und deren<br />

Betreuung nicht durch den <strong>SkF</strong> erfolgt.<br />

Der Pool von Pflegeeltern konnte <strong>im</strong> Berichtsjahr<br />

durch die Vorbereitung von acht neuen Paaren auf<br />

23 vergrößert werden.<br />

Jahresbericht 2005 | 25


Familienanaloge Betreuung (FAB)/<br />

Pflegekinderdienst<br />

Ausblick<br />

Bereits seit längerem ist deutlich zu erkennen, dass<br />

die Jugendämter zunehmend Vermittlungsanfragen<br />

für ältere Kinder stellen. Dies ist auch darauf zurückzuführen,<br />

dass einer möglichen Fremdplatzierung<br />

zunächst andere ambulante oder teilstätionäre<br />

Hilfeformen wie z.B. sozialpädagogische Tagespflege,<br />

Elterntraining oder Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

vorgeschaltet sind. Für Pflegefamilien bedeutet<br />

dies deutlich höhere Anforderungen und<br />

erfordert eine noch intensivere Vorbereitung und<br />

Qualifizierung wie auch eine regelmäßige und qualifizierte<br />

Beratung und Begleitung durch den entsprechenden<br />

Fachdienst. Diesem wachsenden Anspruch<br />

an die Gestaltung von Pflegeverhältnissen<br />

gerecht werden zu können, hängt maßgeblich auch<br />

davon ab, welche Ressourcen den Fachdiensten in<br />

diesem Bereich zur Verfügung gestellt werden.<br />

In diesem Zusammenhang sind vor allem Qualitätsstandards<br />

wie z.B. die Co-Beratung (Westfälische<br />

Pflegefamilien) sowie die fundierte Qualifizierung<br />

geeigneter Pflegepersonen zentrale Bausteine <strong>im</strong><br />

26 | Jahresbericht 2005<br />

Vorfeld und nach der Vermittlung eines Kindes oder<br />

Jugendlichen. In Kooperation mit allen Beteiligten<br />

ist es daher zentrales Anliegen des Fachbereiches<br />

FAB/Pflegekinderdienst, ein Hilfesystem zu gestalten,<br />

welches in der Umsetzung weiterhin die bisherige<br />

Qualität für die Unterbringung von Kindern und<br />

Jugendlichen in Pflegefamilien bietet.<br />

Auch für die Pflegeeltern ist das Zusammenleben<br />

mit dem Pflegekind <strong>im</strong>mer wieder mit neuen Herausforderungen<br />

verbunden. Entsprechende Fortbildungsangebote<br />

<strong>im</strong> Jahr 2006 sollen ihnen die<br />

Möglichkeit bieten, sich mit den Themen Schule und<br />

Lernbegleitung, Traumatisierungen bei Pflegekindern<br />

und der Frage nach dem Umgang mit der<br />

Herkunftsfamilie mit fachlicher Unterstützung auseinanderzusetzen.<br />

Regelmäßige Pflegeeltern-<br />

Arbeitskreise ergänzen dieses Unterstützungsangebot.<br />

Für die Pflegekinder wird in den Osterferien<br />

dank einer Projektförderung durch die Aktion<br />

Mensch ein Zirkusprojekt durchgeführt.


Flexible erzieherische Hilfen<br />

Ziel:<br />

■ Stärkung der Erziehungsfähigkeit der Eltern<br />

■ Die Erziehungsbedingungen für Kinder und Jugendliche verbessern und ihre<br />

Persönlichkeitsentwicklung fördern<br />

■ Konfliktstrategien erarbeiten<br />

■ Wiederherstellen von tragfähigen Beziehungen<br />

■ Selbstbest<strong>im</strong>mung und Verantwortung<br />

Zielgruppe:<br />

■ Familien, Kinder und Jugendliche<br />

Auftrag:<br />

■ §§ 28 bis 35 KJHG sowie §§ 37 und 41 KJHG.<br />

Leistungen:<br />

■ Erziehungsbeistandschaften<br />

■ Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

■ Betreutes Wohnen<br />

Besonderheiten:<br />

■ Gemeinsames Team mit den Kolleginnen und Kollegen des Caritasverbandes<br />

Stellenbesetzung:<br />

■ Eine Planstelle, besetzt mit einer Dipl.-Sozialarbeiterin und einem Dipl.-Sozialpädagogen<br />

Ansprechpartner/-innen:<br />

Monika Kuhlmann Tel. 02382 88996-65<br />

Ralf Grigat Tel. 02382 88996-65<br />

Erziehungskompetenz der Eltern stärken<br />

In den vergangenen Jahren wurde <strong>im</strong>mer deutlicher,<br />

welch ein hoher Bedarf an der Vermittlung von<br />

Erziehungskompetenzen besteht. Viele Eltern oder<br />

Alleinerziehende sind mit der Aufgabe Kindererziehung<br />

überfordert. Sie wissen nicht, wie sie<br />

Konfliktsituationen entschärfen können und eine<br />

bessere Beziehung zu ihrem Kind bekommen können.<br />

Hier greifen die Hilfeangebote der flexiblen<br />

erzieherischen Hilfen.<br />

Im Jahr 2005 wurden insgesamt acht Familien und<br />

Einzelpersonen betreut. Davon wurden drei bereits<br />

in 2004 betreut. Von den acht Betreuungen konnten<br />

<strong>im</strong> Laufe des Jahres zwei beendet werden. Der<br />

Stundenumfang lag zwischen zwei und sechs<br />

Wochenstunden. Die bewilligten Hilfen lagen <strong>im</strong><br />

Schnitt bei 21 Wochenstunden, wobei das Elterntraining<br />

mit vier Wochenstunden pro Training nicht<br />

eingerechnet ist.<br />

Jahresbericht 2005 | 27


Flexible erzieherische Hilfen<br />

Gerade die Zeit des Erwachsenwerdens ist für<br />

Eltern und Kinder manchmal eine Zeit intensiver<br />

Auseinandersetzung. Die Eltern stoßen <strong>im</strong> Umgang<br />

mit ihren Kindern an ihre Grenzen und finden nicht<br />

die richtige Umgangsweise mit ihren Kindern.<br />

Konflikte eskalieren, obwohl die Eltern <strong>im</strong> Grunde<br />

genommen nur das Beste für ihre Kinder wollen.<br />

Aus Unwissenheit über die Wirkung ihres eigenen<br />

Verhaltens reagieren sie häufig konfliktverschärfend<br />

als entlastend. Sie stoßen an ihre Grenzen, fühlen<br />

sich hilflos und überfordert und erreichen mit ihrem<br />

Verhalten oftmals genau das Gegenteil von dem,<br />

was sie anstreben. Jugendliche, die sich gerade in<br />

dem Prozess des Erwachsenwerdens und Abgrenzens<br />

befinden, fühlen sich häufig nicht verstanden<br />

und rebellieren heftig gegen die Eltern. Diese<br />

Rebellion führt bei den Eltern manchmal zu Resignation,<br />

Inkonsequenz und fehlender Empathie. Die<br />

Folgen sind gravierend und belasten die Eltern-<br />

Kind-Beziehung in extremer Art und Weise.<br />

In den vergangenen Jahren zeigte sich <strong>im</strong>mer deutlicher,<br />

wie hoch der Bedarf und Wunsch bei den<br />

Eltern nach positiver Veränderung und Einflussnahme<br />

ist. Die Erziehung von Kindern setzt vielfältige<br />

Kompetenzen voraus und kann nicht quasi<br />

nebenbei geleistet werden. Es ist wichtig, dass<br />

Eltern erfahren, dass und wie durch ihr eigenes<br />

Verhalten auch das Verhalten der Kinder verändert<br />

werden kann. Hier genau setzen die Elterntrainings<br />

an und wollen den Eltern in ihrer allgemeinen<br />

Verunsicherung und dem daraus folgenden Wunsch<br />

nach Veränderung konkrete Hilfen an die Hand<br />

geben. Die Angebote sind vielfältig und reichen von<br />

kognitiv ausgerichteten Trainings bis hin zu<br />

erlebnispädagogischen.<br />

Die Jugendämter <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong> entschieden<br />

sich für das Rendsburger Elterntraining. Das Rendsburger<br />

Elterntraining richtet sich an Familien mit<br />

Erziehungsproblemen und innerfamiliären Konflik-<br />

28 | Jahresbericht 2005<br />

ten, an Eltern mit verhaltensauffälligen Kindern und<br />

solchen, die eine Veränderung in der Beziehung zu<br />

ihren Kindern anstreben. Wichtig ist dabei, das<br />

Eltern ein Restinteresse an ihren Kindern haben und<br />

motiviert sind, die Erziehung ihrer Kinder wieder<br />

eigenverantwortlich selbst in die Hand zu nehmen.<br />

Das Training richtet sich auch an Eltern, deren<br />

Kinder fremd untergebracht sind und deren Rückführung<br />

angedacht werden soll. Sinnvoll ist es,<br />

wenn beide Elternteile das Elterntraining absolvieren,<br />

aber dies ist keine zwingende Voraussetzung.<br />

Schwierig wird es, wenn ein Elternteil die „Arbeit“<br />

des anderen sabotiert, indem er/sie sich z.B. über<br />

die Teilnahme vor den Kindern lustig macht oder<br />

sich absichtlich gegensätzlich verhält.<br />

Vor Beginn des Elterntrainings müssen Eltern noch<br />

ein Einsehen in eigenes Fehlverhalten haben, da<br />

über die Arbeitsweisen des Trainings die Eltern an<br />

ihrem eigenen Verhalten arbeiten und darüber eine<br />

Veränderung der Erziehungssituationen bewirken.<br />

Sollten andere Probleme als die Erziehungsprobleme<br />

<strong>im</strong> Vordergrund stehen, ist das Elterntraining<br />

nicht geeignet, dann geht es zunächst<br />

darum, diese zu verändern. Dazu gehören Probleme<br />

wie z.B. Alkoholismus, Drogenkonsum, psychische<br />

Krankheiten, geistige Behinderung, massive Partnerschaftskonflikte<br />

wie auch sexueller Missbrauch<br />

durch ein <strong>im</strong> Haus lebendes Familienmitglied.<br />

Über einen Zeitraum von einem halben Jahr können<br />

Eltern schwierige Situationen <strong>im</strong> Umgang mit ihren<br />

Kindern verstehen und verändern lernen. Sie werden<br />

befähigt, ihre Kommunikationsweisen und ihr<br />

Erziehungsverhalten so zu verändern, dass Konflikte<br />

sich weniger konfliktverschärfend gestalten. Ziel ist<br />

es, den Erziehungsstil und die Einstellung der Eltern<br />

zur Erziehung hin zu einem liebevoll-konsequenten<br />

Verhalten den Kindern gegenüber zu verändern.<br />

Eltern sollen für die Bedürfnisse ihrer Kinder sensibilisiert<br />

werden und ihre Erziehungskompetenzen


Flexible erzieherische Hilfen<br />

erhöhen, sich nicht mehr so hilflos fühlen. Von<br />

besonderer Bedeutung dabei ist, die Zusammenhänge<br />

zwischen auffälligem Verhalten der Kinder<br />

und dem eigenen Verhalten zu erkennen. Weiter<br />

wird angestrebt, die Kommunikation zwischen<br />

Eltern und Kindern zu verbessern und Problemlösungsstrategien<br />

zu erlernen.<br />

Die Teilnehmer/innen erfahren, dass sie mit ihren<br />

Erziehungsproblemen nicht alleine sind – eine wichtige<br />

Erfahrung für die Eltern. Verhaltensweisen sind<br />

in der Regel nicht angeboren, sondern erworben<br />

und somit auch veränderbar:<br />

• In der gesprächstherapeutischen Gruppenphase<br />

werden verbale Techniken vermittelt, die zu einer<br />

Verbesserung der Interaktion zwischen Eltern<br />

u n d<br />

Kindern führen. Die Gefühle des Kindes sind der<br />

Schlüssel zum Kind. Wenn es Eltern gelingt,<br />

diese durch verständnisvolles Zuhören anzusprechen,<br />

fühlt sich das Kind verstanden und wertgeschätzt<br />

und nicht bevormundet. Eltern lernen<br />

auch, eigene Gefühle zu äußern, damit Kinder<br />

das Verhalten der Eltern verstehen können.<br />

Dieses geschieht durch einen hohen Anteil praktischer<br />

Übungen, denn nur so können Eltern neue<br />

Verhaltensmöglichkeiten und -techniken ausprobieren.<br />

• In der verhaltenstherapeutischen Phase erfahren<br />

Ausblick<br />

Im Laufe des Jahres 2006 soll für die betreuten<br />

Familien ein regelmäßiges Frühstückstreffen installiert<br />

werden. Hier erhalten die Familien die<br />

Möglichkeit, untereinander Kontakt aufzunehmen<br />

und sich auszutauschen. An einzelnen Veranstaltungstagen<br />

gibt es Fachreferate zu unterschied-<br />

die Eltern, wie Verhalten wirkt und welche<br />

Gesetze dem zugrunde liegen. Durch das Wissen<br />

um diese lerntheoretischen Mechanismen und<br />

deren Wirkung wird deutlich, dass die Lerngesetze<br />

auch gezielt genutzt werden können.<br />

• In der kommunikationstheoretischen Phase werden<br />

weitere Zugangsmöglichkeiten zum Kind<br />

erarbeitet. Dabei geht es um die Wirkung der<br />

Körpersprache, also die nonverbale Kommunikation<br />

und um die Bedeutung der Rückmeldung,<br />

also wie reagiere ich auf mein Gegenüber.<br />

• Die letzte Phase beschäftigt sich dann mit dem<br />

Lösen von Konflikten. Eltern bekommen eine Methode<br />

an die Hand, wie sie größere Probleme<br />

ohne fremde Hilfe lösen können. Am Ende des<br />

Elterntrainings fühlen sich die Eltern in der Lage,<br />

viele Erziehungsprobleme selbst anzugehen oder<br />

deren Auftreten von vornherein zu verhindern.<br />

In Kooperation mit dem freien Träger „<strong>im</strong>pulse e.V.“<br />

konnten mit dem <strong>SkF</strong> bisher vier Trainingskurse<br />

durchgeführt werden. Zwei parallel laufende Kurse<br />

in Ahlen und <strong>Warendorf</strong> wurden <strong>im</strong> Frühjahr 2005<br />

beendet, zwei weitere in Ahlen und Ennigerloh starteten<br />

<strong>im</strong> Herbst 2005.<br />

Im Jahr 2005 ist es dem <strong>SkF</strong> gelungen, den Bereich<br />

der flexiblen erzieherischen Hilfen um eine weitere<br />

Stelle auszubauen.<br />

lichen Themen. Weiter sollten die Elterntrainings<br />

fester Bestandteil der Arbeit werden. Zusätzliche<br />

Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen dienen<br />

den Fachkräften dazu, Eltern mit schwierigen<br />

Kindern bzw. Jugendlichen gezielt Unterstützung<br />

Jahresbericht 2005 | 29


Beratung bei Trennung und Scheidung<br />

Ziel:<br />

■ Bewältigung von scheidungsbedingten Konflikten und Krisen in der Familie<br />

■ Erarbeitung tragfähiger Sorgerechtsregelungen und kindgemäßer Umgangsregelungen<br />

■ Unterstützung und Stärkung der von der elterlichen Trennung betroffenen Kinder<br />

Zielgruppe:<br />

■ Eltern und Kinder in allen Phasen von Trennung und Scheidung<br />

Auftrag:<br />

■ § 17 KJHG<br />

■ § 18 KJHG in Verbindung mit § 1684 BGB<br />

■ § 50 KJHG<br />

Leistungen:<br />

■ Beratungsgespräche mit Eltern (einzeln oder gemeinsam)<br />

■ Begleitete Besuchskontakte<br />

■ Gutachterliche Stellungnahmen für das Familiengericht zur Sorgerechtsregelung<br />

oder Umgangsregelung<br />

■ Gruppenarbeit mit Kindern aus Trennungs- oder Scheidungsfamilien<br />

Besonderheiten:<br />

■ Beratungen finden auch bei Hausbesuchen statt.<br />

Stellenbesetzung:<br />

■ 0,75 Planstelle, die sich eine Dipl.-Sozialarbeiterin und ein Dipl.-Sozialpädagoge teilen<br />

Ansprechpartner:<br />

Ralf Grigat Tel. 02382 88996-65<br />

Mitwirkung <strong>im</strong> Sinne des Kindes gefordert<br />

Seit vielen Jahren besteht ein Schwerpunkt der<br />

Beratung in der Mitwirkung <strong>im</strong> familiengerichtlichen<br />

Verfahren bzw. an der Durchführung einer gerichtlichen<br />

Anordnung von „Begleitetem Umgang“ für<br />

den Elternteil, bei dem die Kinder nicht leben. Außer<br />

der öffentlichen Jugendhilfe kann diese Aufgabe<br />

nach §76 KJHG auch Trägern der feien Jugendhilfe<br />

übertragen werden.<br />

Nach der Reform des Kindschaftsrechtes wird die<br />

30 | Jahresbericht 2005<br />

Frage des Sorgerechtes oder des Umgangsrechtes<br />

bei elterlicher Trennung nur noch in strittigen Fällen<br />

vor dem Familiengericht behandelt, und auch nur<br />

dann, wenn entweder der Vater oder die Mutter<br />

einen Antrag dazu stellt. In diesem Fall muss laut<br />

Gesetz die Jugendhilfe beteiligt und gehört werden<br />

(§50 KJHG). In allen anderen Fällen benachrichtigt<br />

das Familiengericht das Jugendamt lediglich über<br />

die Rechtshängigkeit von Scheidungssachen, wenn


Beratung bei Trennung und Scheidung<br />

gemeinsame Kinder vorhanden sind, damit das<br />

Jugendamt die Eltern über das Beratungsangebot<br />

der Jugendhilfe informieren kann.<br />

Die Jugendhilfe „unterstützt…das Familiengericht<br />

bei allen Maßnahmen, die die Sorge für die Person<br />

von Kindern und Jugendlichen betreffen.“ Sie<br />

„unterrichtet insbesondere über angebotene und<br />

erbrachte Leistungen, bringt erzieherische und soziale<br />

Gesichtspunkte zur Entwicklung des Kindes<br />

oder des Jugendlichen ein und weist auf andere<br />

Möglichkeiten der Hilfe hin,“ heißt es in den Richtlinien.<br />

Wenn die Eltern sich über das Sorgerecht oder das<br />

Umgangsrecht streiten, hat es in einigen Fällen<br />

bereits eine richterliche Anordnung gegeben, welche<br />

Regelung den Interessen und Bedürfnissen des<br />

Kindes am ehesten entspricht. Denn das Kind<br />

braucht i.d.R. Kontakt zu beiden Eltern. Dem steht<br />

in nicht wenigen Fällen der Verdacht entgegen, es<br />

könnte eine körperliche oder seelische Kindeswohlgefährdung<br />

vorliegen, etwa weil ein Elternteil<br />

vom anderen berichtet, er oder sie würde körperliche<br />

Gewalt einsetzen oder belaste das Kind seelisch.<br />

Da wird von Schlägen, Schreien, Missbrauch<br />

für die eigenen Interessen, Rachefeldzügen, Aufhetzen<br />

der Kinder gegen den anderen Elternteil oder<br />

nicht kindgerechtem Verhalten allgemein gesprochen.<br />

Bei einer solchen Ausgangssituation ist es<br />

meist sehr schwer, für diesen Ausschnitt des elterlichen<br />

Sorgerechts bzw. Elternseins die Erwachsenen<br />

wieder zur gemeinsamen Mitarbeit <strong>im</strong><br />

Sinne des Kindes zu motivieren.<br />

Die Mitarbeiter/in des <strong>SkF</strong> erhält den Auftrag vom<br />

Familiengericht über das Amt für Kinder, Jugendliche<br />

und Familien des <strong>Kreis</strong>es <strong>Warendorf</strong> mit der<br />

Bitte um Organisation und Durchführung von „Begleitetem<br />

Umgang“ des Kindes mit dem anderen<br />

Elternteil. Daraufhin erfolgen mehrere Kontakte der<br />

Fachkraft zum Kennenlernen der in diesem Fall<br />

uneinigen Eltern einschließlich des Kindes oder<br />

Jugendlichen. Diese ersten Gespräche dienen<br />

zunächst der Erfassung der zumeist sehr komplexen<br />

familiären Situation. Geklärt wird auch die<br />

grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit<br />

zum Wohle des Kindes bei vorliegender richterlicher<br />

Anordnung. In der Regel befindet sich die gesamte<br />

Familie in dieser Zeit in einer Phase mit hohem<br />

Konfliktpotential. Die Eltern des Kindes/der Kinder<br />

wohnen nicht mehr beide in der vormals gemeinsamen<br />

Wohnung und die Kinder sind durch den Streit<br />

der Eltern akut sehr belastet.<br />

Wenn möglich sollte hier <strong>im</strong> Gespräch durch<br />

Beratung und fachliche Information versucht werden,<br />

den elterlichen Streit zu vermindern bzw. das<br />

Kind soweit wie möglich aus dem Elternstreit heraus<br />

zu halten. Die erste Frage lautet hier demnach: ‚Wie<br />

können die Begleiteten Besuchskontakte konkret<br />

aussehen, damit die Fachkraft das elterliche<br />

Verhalten beobachten, einschätzen und das Kind<br />

vor Übergriffen schützen kann, und der Umgang<br />

zwischen Elternteil und Kind dennoch möglichst<br />

natürlich und ungezwungen stattfinden kann? Oft<br />

hat die Person, bei der die Kinder leben, das<br />

Vertrauen in den angemessenen Umgang des anderen<br />

mit den Kindern weitgehend eingebüßt. Da kann<br />

es <strong>im</strong> Extremfall dazu kommen, dass nach außen<br />

hin die Bereitschaft zur Zusammenarbeit proklamiert<br />

wird, dennoch aber viele subtile Wege gesucht<br />

und leider auch oft gefunden werden, ein wirkliches<br />

Gelingen regelmäßiger Kontakte zu unterlaufen.<br />

Die Berater in der Jugendhilfe verstehen sich <strong>im</strong><br />

Rahmen eines familiengerichtlichen Verfahrens als<br />

„Anwälte des Kindes“, die Mitwirkung dient den<br />

Interessen des Kindes. Auch das KJHG sieht ausdrücklich<br />

vor, dass die betroffenen Kinder und<br />

Jugendlichen in angemessener Weise zu beteiligen<br />

sind (§8 KJHG).<br />

Wenn nach einer gewissen Zeit deutlich wird, dass<br />

die durchgeführten Kontakte letztlich nicht dem<br />

Jahresbericht 2005 | 31


Beratung bei Trennung und Scheidung<br />

eigentlichen Ziel entsprechen und das Kind aus verschiedenen<br />

Gründen keinen angemessenen Umgang<br />

mit dem Elternteil pflegen kann, weil eine Person<br />

dem verdeckt aber dennoch gezielt entgegenwirkt<br />

und auch keine andere Form der Hilfe angenommen<br />

wird, dann kann diese Maßnahme so nicht<br />

gelingen und wird nicht fortgesetzt. Das Jugend-<br />

Statistische Auswertung<br />

32 | Jahresbericht 2005<br />

amt/Familiengericht erhält eine abschließende<br />

schriftliche Stellungnahme. Dem benachteiligten Elternteil<br />

bleibt die Möglichkeit einer erneuten gerichtlichen<br />

Klage auf Durchführung der angeordneten<br />

Kontakte oder die Hoffnung auf einen späteren<br />

Zeitpunkt.<br />

Im Fachbereich verlagerte sich der Arbeitsschwerpunkt <strong>im</strong> Berichtsjahr eindeutig hin zu betreuungsintensiveren<br />

Hilfen. Begleitete Besuchskontakte wurden lediglich in acht Fällen angefragt. Im Jahre 2005 erfuhren<br />

insgesamt 18 Familien Beratung und Unterstützung.<br />

Art und Anzahl der Beratungen<br />

Beratung bei Trennung und Scheidung<br />

inklusive Mitwirkung <strong>im</strong> familiengerichtlichen Verfahren §§ 17/50 KJHG 10<br />

Begleiteter Besuchskontakt §18 KJHG 8<br />

Trennung und Scheidung<br />

In zehn Familien wurde <strong>im</strong> Berichtsjahr „Beratung<br />

bei Trennung und Scheidung nach § 17 KJHG“<br />

durchgeführt. Die Intensität der Beratungen variierte<br />

<strong>im</strong> Einzelfall sehr stark. Auch hier wurden neben den<br />

Gesprächen mit den Eltern (zusammen oder getrennt)<br />

Hausbesuche und Kontakte zu den Kindern<br />

durchgeführt.<br />

Davon kam in zwei Familien neben umfassender<br />

Beratung nach § 17 oder 18 KJHG die Mitwirkung<br />

Ausblick<br />

<strong>im</strong> familiengerichtlichen Verfahren hinzu. Das heißt,<br />

es wurden gutachterliche Stellungnahmen für das<br />

Familiengericht erstellt, die als Grundlage für die<br />

Entscheidung des Familiengerichtes zur Sorgerechts-<br />

oder Umgangsrechtsentscheidung dienten.<br />

Begleiteter Besuchskontakt<br />

In acht Familien wurde <strong>im</strong> letzten Jahr ein „Begleiteter<br />

Besuchskontakt“ durchgeführt. Dazu gehörten<br />

auch begleitende Elterngespräche.<br />

Das Angebot Beratung bei Trennung und Scheidung wird <strong>im</strong> Jahr 2006 überprüft und gegebenenfalls neu<br />

konzipiert.


Resümee<br />

Ein spannendes Jahr 2005 liegt hinter uns. Es war gekennzeichnet von verschiedenen Veränderungen innerhalb<br />

des Vereins, die sowohl die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch die Ehrenamtlichen<br />

betreffen und nachhaltig Einfluss auf die Arbeit ausüben:<br />

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Seit nunmehr 25 Jahren gibt es <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong> die qualifizierte <strong>Schwangerschaftsberatung</strong> des<br />

<strong>SkF</strong>, die trotz des Abschieds aus der Konfliktberatung in 2000 nichts von ihrer Aktualität und von der<br />

Notwendigkeit eingebüßt hat. Rund tausend Frauen sind es jedes Jahr, die den Weg in eine der vier<br />

<strong>SkF</strong>-Beratungsstellen suchen. Gerade <strong>im</strong> Zuge der gesellschaftlichen Veränderungen stehen viele<br />

Frauen, die ein Kind erwarten, vor großen wirtschaftlichen Problemen. Oft sind damit andere psychische,<br />

familiäre oder partnerschaftliche Schwierigkeiten verbunden, die Frauen vor kaum lösbare<br />

Situationen stellt.<br />

Ein weiteres Jubiläum gab es 2005: Fünf Jahre Mutter-Kind-Appartementhaus sind ein guter Grund<br />

zurückzublicken. Es hat sich gezeigt, dass die Probleme der dort wohnenden jungen Mütter oft vielschichtiger<br />

und schwerwiegender sind als zu Beginn vermutet. Bindungsstörungen, Kindeswohlgefährdung<br />

oder Borderline-Erkrankungen sind Themen, die ganz besonders bearbeitet und begleitet<br />

werden. Das Konzept wurde dem angepasst. Im Blick sind neben den jungen Frauen vor allem<br />

die Kinder, die das schwächste Glied in der Kette sind und der vollen Aufmerksamkeit bedürfen.<br />

Deshalb ist dort eine engmaschige Betreuung durch eine Haushebamme, durch eine Kinderfachkraft<br />

und durch eine vertrauensvolle Kooperation mit Gynäkologin, Kinderarzt und Krankenhaus gewährleistet.<br />

Dennoch kommt es in rund einem Viertel der Fälle zu einer Trennung von Mutter und Kind, die<br />

sich zur Sicherung des Kindeswohls nicht vermeiden lässt und von den Betreuenden verantwortet<br />

werden muss.<br />

Im Jugendhilfebereich hat sich das neue Konzept der Familienanalogen Betreuungen (FAB) etabliert<br />

und bewährt. Damit werden den Ratsuchenden passgenaue Hilfen in Modulbauweise angeboten;<br />

Kinder können in Abhängigkeit von ihrer individuellen Situation in Kurzzeit-, Bereitschafts- oder Vollzeitpflegeverhältnisse<br />

vermittelt werden. Ziel ist dabei, den Kindern oder Jugendlichen verlässliche<br />

familienähnliche Strukturen zu gewährleisten, die zu einer Stabilisierung ihrer gesamten<br />

Lebensverhältnisse beitragen und eine gesicherte Perspektive bieten. Zu den zentralen Bausteinen<br />

gehört hier die fundierte Qualifizierung potentieller Pflegeeltern genauso wie die Co-Beratung bei den<br />

Westfälischen Pflegefamilien.<br />

Strategien zur Konfliktlösung zu erarbeiten und anzuwenden, ist auch ein wichtiger Punkt <strong>im</strong><br />

Arbeitsbereich Flexible Erzieherische Hilfen: Vier Elterntrainingskurse <strong>im</strong> vergangenen Jahr zeigen,<br />

wie wichtig es ist, die Eltern durch Üben in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken. Zum Wohle der<br />

Kinder ist es auch, wenn <strong>im</strong> Falle einer Trennung oder Scheidung best<strong>im</strong>mte Umgangsformen zwischen<br />

den Beteiligten geregelt werden, wo oft Sprachlosigkeit, Trauer und Unverständnis herrschen.<br />

Der <strong>SkF</strong> stellt seit geraumer Zeit fest, dass hier zunehmend Hilfebedarf besteht. Aus diesem Grund<br />

wurde 2005 ein weiterer Mitarbeiter für dieses Arbeitgebiet eingestellt.<br />

Jahresbericht 2005 | 33


Resümee<br />

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Auf <strong>im</strong>mer größere Resonanz stößt die aus der <strong>Schwangerschaftsberatung</strong> hervorgegangene<br />

Präventionsarbeit in Schulen, Gemeinden oder Gruppen. Kein Fachdienst kann für sich allein gesehen<br />

werden, sondern ist eng verzahnt mit den anderen Angeboten des <strong>SkF</strong> sowie über den Verein<br />

hinaus mit weitergehenden Hilfen. Dementsprechend ist auch die Sexualpädagogik unverzichtbarer<br />

Bestandteil einer Lebens- und Perspektivplanung, unerwünschte Schwangerschaften zu verhindern,<br />

eine verantwortete Partnerschaft zu leben und selbstbest<strong>im</strong>mt Sexualität zu erleben.<br />

Zu dieser engen Verzahnung der verschiedenen Dienste hat auch eine ganz einschneidende<br />

Veränderung be<strong>im</strong> <strong>SkF</strong> beigetragen: Im vergangenen Jahr wurden die beiden Geschäftsstellen<br />

<strong>Warendorf</strong> und Ahlen in einer Zentrale in Ahlen zusammengefasst. Sowohl die Verwaltung als auch<br />

die Fachdienste sind nun unter einem Dach zu finden. Was aus Kostengründen und um nicht<br />

Personal abbauen zu müssen gestrafft wurde, hat somit zu einer effektiveren und besseren<br />

Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen geführt.<br />

Auch in der ehrenamtlichen Arbeit gibt es ständig Weiterentwicklungen: Der Patenoma-Dienst wurde<br />

erfolgreich ausgebaut. Aus anfangs losen Verbindungen haben sich einige dauerhafte „Großeltern“-<br />

Enkel-Beziehungen entwickelt. In den Second-Hand-Läden Babykorb in <strong>Warendorf</strong> und KuK in Ahlen<br />

erfahren unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen hautnah, wie eng oft die wirtschaftliche Situation<br />

der Familien ist. Es wird erwartet, dass zunehmend nach gebrauchter Kleidung auch für ältere Kinder<br />

geschaut wird.<br />

Zu den herausragenden Ereignissen des vergangenen Jahres gehörte zweifelsohne die Tour de<br />

Caritas, die aus Anlass des Bistumsjubiläums auch in Ahlen in der Geschäftsstelle des <strong>SkF</strong> Station<br />

machte. Die Teilnehmer informierten sich vor Ort und mit einer vorher ungeahnten Nähe zu den<br />

Betroffenen. Eine gute und gern genutzte Gelegenheit für den <strong>SkF</strong>, einen Überblick über die verschiedenen<br />

Dienste zu geben. Im Dienst des Menschen zählt nicht die Aktenlage, sondern das<br />

Zusammentreffen der Menschen, das zeigte sich hierbei ganz deutlich.<br />

Wege suchen und Wege gehen, motiviert und anwaltschaftlich für die, die vielleicht nicht oder noch nicht<br />

in der Lage dazu sind – das ist die Antriebsfeder für unsere Arbeit. Dabei ist der <strong>SkF</strong> selbst nicht vor<br />

Veränderungen sicher. Aber gerade das spornt an.<br />

So werden wir <strong>im</strong> laufenden Jahr 2006 weiter an der Konsolidierung der Fachdienste, an der ständigen<br />

inhaltlichen Verbesserung der Angebote arbeiten und auch <strong>im</strong> ehrenamtlichen Segment uns verstärkt um<br />

einen Ausbau und eine enge Verbindung zu den hauptamtlichen Diensten kümmern. Dazu gehört auch die<br />

Information der Öffentlichkeit, denn nur wenn Menschen von Menschen erfahren, können sie helfen. Der<br />

<strong>SkF</strong> versteht sich als Vermittler und Schnittstelle und braucht die Unterstützung auf allen Ebenen, um sie<br />

weiterzugeben an die, die Hilfe suchen und Hilfe annehmen.<br />

34 | Jahresbericht 2005


Impressum<br />

Herausgeberin: Sozialdienst katholischer Frauen (<strong>SkF</strong>) e.V. <strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong><br />

Königstraße 8, 59227 Ahlen<br />

Konzept: Beate Görlich<br />

Texte: Ellen Aschenbach, Marianne Beckmann, Monika Kuhlmann, Claudia Leiking,<br />

Luise Richard, Sandra Schütte, Maria Winterscheid<br />

Fotos: Sandra Konold, Münster; PhotoAlto; PVKDESIGN<br />

Redaktion: Redaktionsbüro Luise Richard, Drensteinfurt<br />

Layout: PVKDESIGN, Münster<br />

Druck: Thiekötter Druck GmbH, Münster<br />

Spendenkonto: Darlehnskasse Münster e.G.<br />

KTO: 4182 203 · BLZ: 400 602 65<br />

Jahresbericht 2005 | 35


Sozialdienst katholischer Frauen e.V.<br />

<strong>im</strong> <strong>Kreis</strong> <strong>Warendorf</strong><br />

Königstraße 8<br />

59227 Ahlen<br />

Tel: 02382 88996-0<br />

Fax: 02382 88996-99<br />

e-mail: info@skf-online.de<br />

www.skf-online.de<br />

www.mutter-kind-haus.de

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