11.07.2015 Aufrufe

Mise en page 1 - Watch Around

Mise en page 1 - Watch Around

Mise en page 1 - Watch Around

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

UHRENLANDUHREUhrmacher- und Automat<strong>en</strong>kunst treff<strong>en</strong> aufeinander, w<strong>en</strong>nTurmuhr und Android sich im Atelier von François Junodbegegn<strong>en</strong>.so geschätzt<strong>en</strong> P<strong>en</strong>dül<strong>en</strong> unerhörte Ansprüchestellt. Er nimmt eine Tasch<strong>en</strong>uhr in die Hand undsagt : « Das hier gibt schlicht w<strong>en</strong>iger zu tun. »Doch eig<strong>en</strong>tlich wechselt dieser Könner voneiner Dim<strong>en</strong>sion zur ander<strong>en</strong> mit derselb<strong>en</strong>Passion,Leichtigkeit und vor allem derselb<strong>en</strong>Hochachtung vor der Arbeit von einst und heutemit ihr<strong>en</strong> unterschiedlich<strong>en</strong> Anforderung<strong>en</strong>.François Junod wiederum ist der König derAutomat<strong>en</strong>, dem man gerne nachsagt, diesesG<strong>en</strong>re erneuert zu hab<strong>en</strong>. Er überlässt dieLorbeer<strong>en</strong> allerdings lieber seinem LehrmeisterMichel Bertrand. Immerhin baut er aber zurzeit fürein<strong>en</strong> amerikanisch<strong>en</strong> Sammler ein<strong>en</strong> Android<strong>en</strong>,der mit sein<strong>en</strong> fast 4000 Bestandteil<strong>en</strong> als derkomplizierteste der Welt gilt… Doch wo ist da derZusamm<strong>en</strong>hang mit der Uhrmacherei ? In derMechanik, natürlich. Als waschechter Einheimischerbesuchte François das lokale Technikum, bevor ernach Lausanne an die Kunstgewerbeschule ging.Doch dann wollte er nach Sainte-Croix zurück, woBertrand ihn mit dem Virus angesteckt hatte.Er begann in einer klein<strong>en</strong> Bude mit alt<strong>en</strong> Maschin<strong>en</strong>.Dann lockte Amerika, doch er kehrte in die Schweizzurück. Paris machte ihm schöne Aug<strong>en</strong>, aber erging erneut nach Sainte-Croix. In einer alt<strong>en</strong>Schmiede an der Rue des Arts hielt er sich mit derHerstellung von Grillgerät<strong>en</strong> und Zaubertisch<strong>en</strong> überWasser… Mitte der 1980er Jahre gelang ihm dannein Coup mit einem Miniatur-Pierrot. «Der war fürdas Schauf<strong>en</strong>ster eines Uhrmachers gedacht.Nach einer TV-S<strong>en</strong>dung bekam ich d<strong>en</strong> Tipp, mitBlancpain Kontakt aufzunehm<strong>en</strong>. Jean-ClaudeBiver stieg ein und hat mir in vier Jahr<strong>en</strong> 25 Stückverkauft ! » Damit war der Durchbruch für Junodgeschafft, der daneb<strong>en</strong> mit Jacques Piguet auchnoch ein<strong>en</strong> Mikromotor für Automat<strong>en</strong> <strong>en</strong>twickelte« etwas Ähnliches wie ein Uhrwerk… » Bei d<strong>en</strong>Automat<strong>en</strong> wird die Zeit mechanisch gezählt, unddamit ist die Verwandtschaft gegeb<strong>en</strong> : « Uhr<strong>en</strong>,P<strong>en</strong>dül<strong>en</strong> und Carillons hab<strong>en</strong> mich übrig<strong>en</strong>simmer fasziniert.» Und somit gehörte er natürlichschon in d<strong>en</strong> früh<strong>en</strong> 1990er Jahr<strong>en</strong> zum verschwor<strong>en</strong><strong>en</strong>Zirkel der Leute von der THA und ihrem nachmalig<strong>en</strong>Umfeld. Und weil in dieser Industriebrachealles mit allem zusamm<strong>en</strong>hängt, konnte er sogardie alte Kartonnagefabrik seines Vaters von Reugezurückkauf<strong>en</strong>, wo seitdem Android<strong>en</strong> und allemöglich<strong>en</strong> poetisch<strong>en</strong> Kreatur<strong>en</strong> <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong>. Dies<strong>en</strong>28| watch around Nr. 005 Sommer 2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!