11.07.2015 Aufrufe

Das kleine 1x1 des Universums - WDR.de

Das kleine 1x1 des Universums - WDR.de

Das kleine 1x1 des Universums - WDR.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ist Leben möglich?Die Entfernung <strong><strong>de</strong>s</strong> Planeten zu seinem Stern, sowie seine Masseund seine Größe lassen sich inzwischen zuverlässig messen.Doch eine ein<strong>de</strong>utige Aussage über die Beschaffenheit <strong><strong>de</strong>s</strong>Planeten erlauben die bisherigen Messungen nicht. Genau hiersetzt Kalteneggers Forschung an. Sie analysiert die Planetenmithilfe <strong><strong>de</strong>s</strong> Sternenlichts, <strong>de</strong>nn Sternenlicht besteht aus einemLichtspektrum mit unterschiedlichen Wellenlängen. Hat ein Planeteine bestimmte Atmosphäre, absorbieren die Moleküle in <strong>de</strong>rAtmosphäre Lichtwellen <strong><strong>de</strong>s</strong> Sterns. Zieht also ein Planet voreinem Stern vorbei, filtert seine Atmosphäre einzelneWellenlängen aus <strong>de</strong>m Sternenlicht heraus. Es entsteht einindividueller spektraler Fingerabdruck <strong>de</strong>r Planetenatmosphäre.Lisa Kaltenegger entwickeltAnalysemo<strong>de</strong>lle für dieAtmosphären ferner Exoplaneten.„<strong>Das</strong> Licht, das durch einePlaneten-Atmosphäre gefiltert wirdo<strong>de</strong>r vom Planeten reflektiert wird,sagt uns, welche Chemikalien -Wasser, Sauerstoff, Methan,Kohlendioxid - es in <strong>de</strong>rAtmosphäre eines solchenPlaneten gibt, und sagt uns, ob es ähnlich ist wie bei <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>o<strong>de</strong>r ganz an<strong>de</strong>rs.“ Die Atmosphäre eines Exoplaneten gibt alsodarüber Auskunft, ob auf diesem Himmelskörper Leben möglichwäre o<strong>de</strong>r nicht.Der spektrale Fingerabdruck einesPlaneten lässt durch die Bestimmung <strong>de</strong>rAtmosphäre Rückschlüsse auf seinegesamte Beschaffenheit zuEine Frage <strong>de</strong>r Zeit?Bisher haben Astronomen aber nur die Atmosphären von riesigenGasplaneten messen können. <strong>Das</strong> Problem liegt in <strong>de</strong>nGrößenverhältnissen von Atmosphäre und Planet, erklärt LisaKaltenegger: „Die Atmosphäre <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> ist etwa einhun<strong>de</strong>rtKilometer hoch, <strong>de</strong>r Radius <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> beträgt über 6.000 Kilometer.Diese dünne Schale, die dünne Atmosphäre, ist vergleichbar mit<strong>de</strong>r Schale eines Apfels. Und in dieser dünnen Schale ist dieganze Information über die Atmosphäre enthalten. Und die istLichtjahre weit weg. Man braucht ein großes Teleskop, um so vielLicht wie möglich einzufangen. Nur dann funktioniert dieSpurensuche.“ Wie es auf <strong>de</strong>n <strong>kleine</strong>n Planeten aussieht, sollspätestens das geplante „European Extra Large Telescope“ (E-ELT) in Chile in Erfahrung bringeno<strong>de</strong>r das Weltraumteleskop „JamesWebb“, das 2018 starten soll. DieErwartungen sind hoch. Auch LisaKaltenegger hat große Hoffnungen:„In unserer Galaxie gibt esMilliar<strong>de</strong>n von Sternen. Und wennjetzt je<strong>de</strong>r Stern, je<strong>de</strong>r zweite,min<strong><strong>de</strong>s</strong>tens einen Planeten hat,dann haben Sie schon Milliar<strong>de</strong>nvon Planeten allein in unserer Milchstraße, in unserer Galaxie. Undwir wissen ja, da draußen gibt es Milliar<strong>de</strong>n von Galaxien. <strong>Das</strong>heißt, wenn man es hochrechnet, sollte es ziemlich spannendwer<strong>de</strong>n in nächster Zeit.“<strong>Das</strong> E-ELT soll mit knapp 40 MeternHauptspiegeldurchmesser vier- bis fünfmalgrößer als heutige Spitzenteleskopewer<strong>de</strong>n und 15-mal mehr Licht auffangen27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!