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Skript ist für den Vorbereitungskurs

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28 Vorkurs MathematikBeweis: Wählen wir hier x = 6, so <strong>ist</strong> x gerade. Also gibt es ein x in {1,3,6,7}, dasgerade <strong>ist</strong>.• Behauptung: Für n ∈ N <strong>ist</strong> n 2 − n + 41 im Allgemeinen keine Primzahl.Erklärung: Beginnt man hier, sich Beispiele zu überlegen, besteht die Gefahr zu glauben,dass der Term bei Einsetzen von natürlichen Zahlen nur Primzahlen liefert. Dieskommt davon, dass für 1 ≤ n ≤ 40 tatsächlich nur Primzahlen herauskommen.Beweis: Wählen wir n = 41, so ergibt sich die Zahl n 2 − n + 41 = 41 2 − 41 + 41 = 41 2 ,welche offensichtlich keine Primzahl <strong>ist</strong>, da sie Quadratzahl <strong>ist</strong>.5.5.2 Verneinung von QuantorenWollen wir zeigen, dass eine Eigenschaft nicht für alle x ∈ M gilt, so <strong>ist</strong> ein x ∈ M ausreichend,das diese Eigenschaft nicht mehr erfüllt. Damit gilt:¬(∀x ∈ M : A(x)) <strong>ist</strong> logisch äquivalent zu ∃x ∈ M : ¬A(x)Ebenso muss eine Eigenschaft für alle Elemente nicht erfüllt sein, damit wir sagen können,dass kein Element ex<strong>ist</strong>iert, das diese Eigenschaft besitzt. Damit gilt:¬(∃x ∈ M : A(x)) <strong>ist</strong> logisch äquivalent zu ∀x ∈ M : ¬A(x)Beispiel: Betrachten wir die oben gemachte Aussage ∀x ∈ R \ {0} : ∃y ∈ R : xy = 1 diesmalfür Z, also ∀x ∈ Z \ {0} : ∃y ∈ Z : xy = 1, so gilt diese nicht mehr:¬(∀x ∈ Z \ {0} : ∃y ∈ Z : xy = 1) ⇐⇒ ∃x ∈ Z \ {0} : ¬(∃y ∈ Z : xy = 1)⇐⇒ ∃x ∈ Z \ {0} : ∀y ∈ Z : ¬(xy = 1)⇐⇒ ∃x ∈ Z \ {0} : ∀y ∈ Z : xy ≠ 1Wählen wir zum Beispiel x = 2, so <strong>ist</strong> für alle ganzen Zahlen y schon xy ≠ 1, da x · 2 geradeund 1 ungerade <strong>ist</strong>.5.6 Zyklisches BeweisverfahrenWollen wir beweisen, dass mehrere Aussagen äquivalent sind, so können wir dies mithilfemehrerer Folgerungen zeigen. Angenommen wir wollen die Äquivalenz der Aussagen A,B,C,Dzeigen. Ohne <strong>den</strong> Zirkelschluss müssten wir zeigen:(A ⇐⇒ B) ∧ (A ⇐⇒ C) ∧ (A ⇐⇒ D) ∧ (B ⇐⇒ C) ∧ (B ⇐⇒ D) ∧ (C ⇐⇒ D)Wir müssen dabei daran <strong>den</strong>ken, dass ⇐⇒ me<strong>ist</strong> in zwei Richtungen gezeigt wird. Es sindhier also zwölf Richtungen zu zeigen.Mit <strong>den</strong> Zirkelschluss müssen wir nur noch folgende vier Aussagen zeigen:(A ⇒ B) ∧ (B ⇒ C) ∧ (C ⇒ D) ∧ (D ⇒ A)Dies reicht aus, da wir so implizit schon alle zwölf Richtungen gezeigt haben. Zum Beispielfolgt die Aussage C ⇒ B durch C ⇒ D ⇒ A ⇒ B.5.7 Indirekte BeweiseAllgemein sind wir daran interessiert, die Aussage A ⇒ B zu zeigen. Dabei spielt A die Rolle derVoraussetzung und B die daraus ableitbare Aussage. Manchmal können wir die Aussage A ⇒ Bnicht direkt zeigen oder der direkte Weg <strong>ist</strong> komplizierter als eine dazu logisch äquivalenteAussage zu zeigen. Dann können wir eine der folgen<strong>den</strong> Beweisverfahren verwen<strong>den</strong>:

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