Leitfaden zur ökologisch nachhaltigen Sanierung

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Neue Standards für alte HäuserEin Leitfaden zur ökologisch nachhaltigen SanierungEdeltraud HaselsteinerKatharina Guschlbauer-HronekMargarete Havel

Neue Standards für alte HäuserEin <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> ökologisch <strong>nachhaltigen</strong> <strong>Sanierung</strong>Edeltraud HaselsteinerKatharina Guschlbauer-HronekMargarete Havel


SANIERUNGSLEITFADEN


VORWORTBMVITDas Impulsprogramm Nachhaltig Wirtschaften des Bundesministeriums für Verkehr,Innovation und Technologie verfolgt – wie der Name schon sagt – das Ziel, Impulse für einezukunftsorientierte Forschung zu setzen und damit zu einer <strong>nachhaltigen</strong> Wirtschaftsweisebeizutragen. Eine hohe Forschungs- und Innovationsrate ist zum einen mit erhöhten wirtschaftlichenChancen österreichischer Unternehmen verbunden. Zum anderen spielt geradedie Bau- und Energiewirtschaft – Zielgruppe der Programmlinie „Haus der Zukunft“ – eineSchlüsselrolle bei der Erforschung und Gestaltung von nachhaltiger Entwicklung.Als Forschungsprogramm gibt „Haus der Zukunft“ wesentliche Anstöße für die Entwicklungvon marktfähigen Baukonzepten, Bauteilen und Komponenten für Wohn-, Büro- und Nutzbauten.Kernpunkte im Fokus von „Haus der Zukunft“ sind die Nutzung erneuerbarerEnergieträger, Energieeffizienz beim Bauen und Wohnen sowie der Einsatz ökologischerBaustoffe im Gebäudebereich. Weiters finden auch Aspekte des NutzerInnenkomforts erhöhteBerücksichtigung. Die Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten imRahmen von „Haus der Zukunft“ werden durch Publikationen, Veranstaltungen, Exkursionenetc. verbreitet und teilweise in zukunftsweisenden Demonstrationsobjekten umgesetzt.Der vorliegende Praxisleitfaden entstand im Rahmen des Schwerpunkts <strong>Sanierung</strong> der Programmlinie„Haus der Zukunft“ und wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Innovationund Technologie gemeinsam mit weiteren Sponsoren getragen. Der <strong>Leitfaden</strong> dient alsHandlungsanleitung für die Modernisierung und den Umbau von Einfamilienhäusern, die inden Jahren von 1930 bis 1965 unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen errichtetwurden. Die Anwendung moderner Technologien, die Verminderung der Energiekosten, dieverstärkte Verwendung möglichst ökologischer Baumaterialien und die Erhöhung desWohnkomforts sind Ziele der in diesem Buch angeregten <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen.Ich hoffe, dass dieses Praxishandbuch häufig angewendet wird, um ältere Einfamilienhäuserzu modernisieren und damit zu einer besseren Lebensqualität ihrer BenutzerInnen beizutragen.Christa KranzlSTAATSSEKRETÄRIN FÜR INNOVATION UND TECHNOLOGIEBUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR, INNOVATION UND TECHNOLOGIEhttp://www.HausderZukunft.atSANIERUNGSLEITFADENI


SANIERUNGSLEITFADENII


VORWORTS-BAUSPARKASSE AGDas typische Einfamilienhaus der 60er – 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts zeichnet sichnicht durch Energieoptimierung aus. Das war in damaliger Zeit auch kein Thema. Erstenswaren Baumaterialien in der Zwischen- und Nachkriegszeit Mangelware und die Erleichterung,ein Dach über dem Kopf zu haben, ließ Qualitätsgedanken gar nicht erst zu. In densechziger Jahren war dann Energiesparen etwas gänzlich zu Vernachlässigendes, weil billigund anscheinend in unerschöpflicher Menge vorhanden.Die Zeiten, die Umstände und damit die Sicht der Dinge haben sich grundlegend gewandelt.Heute hängt unser Wohlbefinden beim Wohnen in hohem Maße von den verwendetenMaterialien ab, die ein angenehmes Wohnklima erzeugen. Energie ist heute ein kostbares,teures Gut, das überlegt und effizient Verwendung findet.Wohnen in alten Häusern hat etwas mit der Faszination zu tun, dass hier Spuren derLebensgeschichten aus der eigenen Familie oder von uns Fremden zu finden sind. Dafürnehmen wir auch gerne umfangreichere (Um)Bauarbeiten in Kauf – vorausgesetzt dasErgebnis lässt uns dann modernen, zeitgemäßen Wohnkomfort genießen.Wie man aus alter Bausubstanz – in diesem <strong>Leitfaden</strong> speziell für Siedlungshäuser aus derersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts – Schritt für Schritt einen modernen Wohntraummacht, zeigt dieses Werk. Von der Wunschliste über die Auftragsvergabe, mit Grundrissenund konkreten Vorschlägen zu Aus- und Zubau an Hand realer Objekte bietet dieser<strong>Sanierung</strong>sleitfaden umfangreiche Hilfestellung mit Praxisbezug. Vor allem auch derthermischen <strong>Sanierung</strong> wird viel Platz eingeräumt.Vom Wohntraum <strong>zur</strong> Traumwohnung – dafür steht das österreichische Bausparsystem, dasmit der Bausparfinanzierung die langfristig günstigste Wohnungsfinanzierung anbietet.Darüber hinaus stellt aber die s Bausparkasse noch eine ganze Vielfalt von Angebotenbereit. Dieses Buch ist ein Element der Zusatzleistungen unseres Hauses und soll Ihnenhelfen, Ihren Wohnwünschen in den eigenen vier Wänden näher zu kommen.Generaldirektor Dr. Josef SchmidingerS-BAUSPARKASSE AGhttp://www.sbausparkasse.atSANIERUNGSLEITFADENIII


SANIERUNGSLEITFADENIV


VORWORTLANDESVERBAND DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN SPARKASSENBesser und schöner wohnen – wer will das nicht. Die <strong>Sanierung</strong> eines alten Hauses und dieNeugestaltung nach den eigenen Vorstellungen unter Berücksichtigung veränderter Anforderungenund Bedürfnisse ist für viele Eigenheimbesitzer der Weg zu besonderer Wohnqualität.Auch wenn eine effiziente <strong>Sanierung</strong> im Energieverbrauch letztlich große Einsparungenbringen wird, ist die Umsetzung dieses Wohntraumes vor allem auch mit hohenAusgaben verbunden. Nur die wenigsten verfügen über ausreichende Eigenmittel für dasGesamtprojekt. Damit Ihr Traum von den eigenen vier Wänden dennoch kein finanziellesAbenteuer wird, bieten die Niederösterreichischen Sparkassen den Komplettservice miterstklassiger Beratung durch Spezialisten. Denn so individuell wie der Wohnwunsch mussauch die Finanzierung sein. Der Grundstein für die Verbesserung der Lebensqualität durchnachhaltige <strong>Sanierung</strong> des bestehenden Wohnhauses liegt nicht allein in einer kompetentenund durchdachten Planung und einer erstklassigen Bauausführung, sondern auch in einemmaßgeschneiderten Finanzierungsplan. Im Haushaltsbudget muss auch in der Phaseder Rückzahlung berücksichtigt werden, dass es ein „Unverhofft kommt oft“ geben kannund dass das nicht sofort alle finanziellen Grenzen sprengen darf.In allen Geschäftsstellen der Niederösterreichischen Sparkassen und im wohn_Centerfinden Sie unsere Bau- und Wohnberater, die mit Ihnen gemeinsam die optimale und aufIhre Bedürfnisse abgestimmte Finanzierungslösung unter Berücksichtigung aller Fördermöglichkeitenfür Ihr Projekt erarbeiten.Als verlässlicher und kompetenter Projektbegleiter auf dem Weg zu Ihrem Wohntraum wünschenIhnen die Niederösterreichischen Sparkassen schon jetzt viel Freude in Ihrem Traumhaus.Vorstandsdirektor Dr. Christian AichingerOBMANN DES LANDESVERBANDES DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN SPARKASSENhttp://www.wohnquadrat.athttp://www.sparkasse.atSANIERUNGSLEITFADENV


SANIERUNGSLEITFADENVI


VORWORTBRAMACDie Renovierung von alten Gebäuden spielt in unserer Branche schon derzeit einebedeutende Rolle. Wir wissen aus verschiedenen Untersuchungen, dass in den nächstenJahren vor allem Dach- und Fassadensanierungen zu erwarten sind. Forschungsaufgabenwie das vorliegende Projekt „Neue Standards für alte Häuser“ liegen uns daher sehr amHerzen, weil sie wesentliche volkswirtschaftliche Impulse geben können. Von der Verwirklichungdieses Konzeptes werden alle Beteiligten profitieren. Die Eigentümer, deren <strong>Sanierung</strong>s-wünsche,auf fachmännische, günstige und ökologische Weise umgesetzt werden undderen Wohnkomfort somit steigt. Die Planer, weil sie auf einen professionellen, dem Standder Technik entsprechenden <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong>ückgreifen können. Die öffentliche Hand bzw. derStaat, weil mit alter Bausubstanz großflächig zeitgemäßer Wohnstandard geschaffen wird.Die Gewerbebetriebe, weil sie abgestimmte Renovierungslösungen zum Nutzen ihrerKunden umsetzen können. Und natürlich auch für uns, als Vertreter der Bauindustrie, weilwir damit unsere Renovierungs-Kompetenz sowohl dem Gewerbekunden als auch denHausbesitzern gegenüber zeigen.Wie im Projekt beschrieben kann durch die Dämmung und durch den vollständigen Ausbaudes Dachgeschosses ein Drittel des Wärmebedarfes eingespart werden. Als der DachspezialistNr. 1 in Österreich ist es daher ein Anliegen der Bramac, die österreichischenHausbesitzer über die Optimierungsmöglichkeiten aufzuklären.Neben der Verringerung der Energiekennzahlen durch verbesserte Dämmung bemühen wiruns aber auch um die verstärkte Nutzung der Gebäudehülle <strong>zur</strong> Energiegewinnung. Insbesonderedas Dach eignet sich hervorragend dazu, den Großteil des Warmwasserbedarfesdurch Solarthermie zu gewinnen.Wir danken den Initiatoren dieses Projektes und jenen Personen, die diesen <strong>Leitfaden</strong> ausgearbeitethaben, für die erstklassige Arbeit und hoffen, dass ihre geistige Schaffenskraftvielfach in der Praxis Anwendung findet.Marketingleiter Mag. Dieter UsleberBRAMAC DACHSYSTEME INTERNATIONAL GmbHhttp://www.bramac.atSANIERUNGSLEITFADENVII


SANIERUNGSLEITFADEN


SANIERUNGSLEITFADEN 1


Autorinnen:ArbeitsgemeinschaftNeue Standards für alte HäuserEdeltraud Haselsteiner / Katharina Guschlbauer-Hronek / Margarete HavelWeitere MitarbeiterInnen:Martina LehnerAEE-Arbeitsgemeinschaft ERNEUERBARE ENERGIE NÖ-WienWolfgang ScherzMichael BergerUmweltberatung Niederösterreich:Peter HaftnerInstitut für Baubiologie:Thomas ZelgerUlla UnzeitigGrafik:Ingeburg Hausmann / productions.Lektorat:Ulrike Wernhart, Umweltberatung NiederösterreichUmschlagfoto:Günter WehingerDas Projekt wurde im Rahmen der Programmlinie „Haus der Zukunft“ - einer Kooperationdes Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) mit derForschungsförderungsgesellschaft – durchgeführt.Mit Unterstützung von S-Bausparkasse AG, Landesverband der NiederösterreichischenSparkassen und Bramac Dachsysteme International GmbH.Wien, Oktober 20043. überarbeitete Auflage, Oktober 2007SANIERUNGSLEITFADEN 2


Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass in Österreich 70 % der Energie, die pro Jahr fürBeheizung aufgewendet wird, jene Bauten verbrauchen, die älter als 20 Jahre sind. Demgegenüber zeigen Beispiele von bereits sanierten Einfamilienhäusern, dass bei einer optimalabgestimmten <strong>Sanierung</strong> Einsparungen bis zu 77 % des Heizenergieverbrauches möglichsind.Um das große Potenzial an Energieeinsparung zu nützen, dass bei der <strong>Sanierung</strong> der Bauteilevon Ein- und Zweifamilienhäusern zu finden ist, entstand im Rahmen des Forschungsprojekts– „Neue Standards für alte Häuser. Nachhaltige <strong>Sanierung</strong>skonzepte für Einfamilienhaussiedlungender Zwischen- und Nachkriegszeit“ – dieser <strong>Sanierung</strong>sleitfaden.In einem interdisziplinären Arbeitsteam von Planerin DI Edeltraud Haselsteiner, EnergieberaterinMag. Katharina Guschlbauer-Hronek (Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare EnergieNÖ-Wien) und Sozialwissenschaftlerin Mag. Margarete Havel (Havel & Havel BeratungsGesmbH) haben wir es uns zum Ziel gesetzt einen <strong>Leitfaden</strong> mit Planungsgrundlagen für die<strong>Sanierung</strong> anzubieten, in dem von Beratungs- und Umsetzungsvorschlägen, Umbau- undErweiterungsmaßnahmen <strong>zur</strong> Verbesserung der Wohnqualität, <strong>zur</strong> energetischenOptimierung etc. bis hin zu konkreten <strong>Sanierung</strong>spaketen alles zu finden ist, wodurch derStandard eines Niedrigenergiehauses erreicht wird.Das Forschungsprojekt wurde ermöglicht durch eine Finanzierung im Rahmen der Programmlinie„Haus der Zukunft“ – einer Initiative des Bundesministeriums für Verkehr,Innovation und Technologie (BMVIT) mit der Forschungsförderungsgesellschaft – sowiedurch die Mitwirkung der S-Bausparkasse, dem Landesverband der NÖ-Sparkassen und derFirma Bramac Dachsysteme International GmbH. Fachlich unterstützt wurde das Projektdarüber hinaus durch DI Martina Lehner, dem Institut für Baubiologie, der UmweltberatungNiederösterreich sowie von den beiden Architekten DI Kurt Karhan und DI Wolfgang Junger,bei denen ich mich herzlich für die Mitarbeit bedanke.Als Ergebnis unseres Forschungsprojektes freuen wir uns diesen <strong>Sanierung</strong>sleitfadenvorlegen zu können, womit Ihnen ein praktisches und übersichtliches Handbuch für allewesentlichen Fragen der <strong>Sanierung</strong> <strong>zur</strong> Verfügung steht.Im Namen aller Projektbeteiligten wünsche ich Ihnen für die Verwirklichung Ihres <strong>Sanierung</strong>svorhabensviel Erfolg und hoffe, dass wir hiermit ein kleines Stück zum Gelingen beitragenkonnten.Edeltraud HaselsteinerPROJEKTLEITERIN^HINWEISAlle in diesem Buch empfohlenen oder dargestellten Konstruktionen und Anwendungsempfehlungen wurdennach bestem Wissen zusammengestellt, eine Gewähr für die Richtigkeit kann jedoch nicht übernommen werden.Die AutorInnen, HerausgeberInnen oder VerlegerInnen übernehmen daher keine Haftung für die praktische Umsetzungder in diesem <strong>Leitfaden</strong> dargestellten Anwendungsbeispiele.SANIERUNGSLEITFADEN 3


INHALTSVERZEICHNIS1 EINLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91.1 Ausgangslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91.2 Das typische Einfamilienhaus der 1930er bis 1965er Jahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91.3 Ziel des <strong>Sanierung</strong>sleitfadens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101.4 Aufbau und Handhabung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101.5 Althaussanierung – Wohnbedürfnisse und -wünsche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 ALTHAUSSANIERUNG IN DER PRAXIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.1 Planungsphase – Von der Wunschliste <strong>zur</strong> Auftragsvergabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.1.1 Abwägen von Vorteilen und Nachteilen der <strong>Sanierung</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.1.2 Bauwünsche und Planungsziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172.1.3 Bestandsaufnahme und Grundlagenermittlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192.1.4 Entwurf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222.1.5 Grobkostenschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232.1.6 Antrag auf Baugenehmigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232.1.7 Ausführungsplanung und Leistungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232.1.8 Kostenermittlung nach Bauteilen, Gewerken, <strong>Sanierung</strong>sabschnitten . . . . . . . . . . . . . . 232.1.9 Vergabe der Leistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232.2 Baudurchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262.2.1 Bauzeitplan und Zahlungsplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262.2.2 Bauvertrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262.2.3 Bauleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262.2.4 Versicherungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262.2.5 Gewährleistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273 VOM ALTHAUS ZUM NIEDRIGENERGIE- UND PASSIVHAUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293.1 Bestandsaufnahme des Energieverbrauches . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293.2 Warum energetische <strong>Sanierung</strong>? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293.3 Maßnahmen <strong>zur</strong> Senkung des Energieverbrauches – ein Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303.3.1 Maßnahmen an der Gebäudehülle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303.3.2 Maßnahmen an der Haustechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 314 SANIERUNGSBEISPIELE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334.1 Bestandsaufnahme – Der Prototyp des Siedlungshauses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334.2 <strong>Sanierung</strong> des Gebäudes in Varianten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 364.2.1 PROJEKT I: <strong>Sanierung</strong> unter Erhaltung der Grundfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384.2.1.1 Baubeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384.2.1.2 Pläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384.2.1.3 Bauzeitplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 414.2.1.4 Grobkostenschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41SANIERUNGSLEITFADEN» Inhalt 4


4.2.2 PROJEKT II: <strong>Sanierung</strong> mit Erweiterung in Massivbauweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424.2.2.1 Baubeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424.2.2.2 Pläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444.2.2.3 Bauzeitplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 454.2.2.4 Grobkostenschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 454.2.3 PROJEKT III: <strong>Sanierung</strong> mit kleinem Zubau in Holzbauweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464.2.3.1 Baubeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .464.2.3.2 Pläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464.2.3.3 Bauzeitplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .494.2.3.4 Grobkostenschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .494.2.4 PROJEKT IV: <strong>Sanierung</strong> mit großem Zubau in Holzbauweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .504.2.4.1 Baubeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .504.2.4.2 Pläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .504.2.4.3 Bauzeitplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .564.2.4.4 Grobkostenschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .564.3 Energiekennzahlen und Heizlast der <strong>Sanierung</strong>svarianten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .574.4 Bauteilkatalog der <strong>Sanierung</strong>svarianten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .594.4.1 Außenwand Altbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .594.4.2 Dach Altbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .604.4.3 Kellerdecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .614.4.4 Erdberührter Fußboden neu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .624.4.5 Flachdach des Zubaues in Massivbauweise (Duodach) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .634.4.6 Flachdach für Zubau in Holzbauweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .634.4.7 Außenwand: Zubau in Holzbauweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .654.4.8 Außenwand: Zubau in Massivbauweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .664.4.9 Oberste Geschoßdecke Altbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .674.4.10 Anschlussdetails . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .685 BAUDETAILS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .715.1 Die Luftdichtheit der Gebäudehülle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 715.2 Feuchte Mauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 725.2.1 Aufsteigende Bodenfeuchte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 725.2.2 Seitliche Feuchtigkeit durch Druckwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 735.2.3 Sickerwasser, Regenwasser, Spritzwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 735.2.4 Kondensfeuchte, Schimmelbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 735.2.4.1 Ursachen im Detail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 735.2.5 Bekämpfung des Schimmelbefalls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 745.3 Dämmstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755.3.1 Übersicht und Kennwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755.3.2 Beschreibung der Dämmstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755.4 Fassade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 785.4.1 Wärmedämmverbundsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 785.4.2 Vorhangfassaden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 795.4.3 Spezialfall Innendämmung: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 795.4.4 Perimeterdämmung: Außendämmung von Kellerwänden im Sockelbereich . . . . . . . . . . . 805.5 Fenster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 815.5.1 Alter Bauzustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81SANIERUNGSLEITFADEN » Inhalt 5


INHALTSVERZEICHNIS5.5.2 Gestaltung mit Fenstern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 815.5.3 <strong>Sanierung</strong> durch Fenstertausch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 815.5.4 Einbau von Fenstern und Türen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835.5.5 <strong>Sanierung</strong> durch Reparaturmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 835.6 Dach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .855.6.1 Zustandsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855.6.2 Ausbau des Dachraumes, allgemeine Richtlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855.6.3 Dachaufbau, Dachdeckung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 865.6.4 Wärmedämmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 875.6.4.1 Dämmung von der Innenseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 875.6.4.2 Dämmung von der Außenseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 885.6.5 Dachflächenfenster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 885.6.6 Flachdach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 885.7 Decken und Fußböden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895.7.1 Decke zu unbeheiztem Dachgeschoß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895.7.2 Kellerdecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 906 HAUSTECHNIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 936.1 Heizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 946.1.1 Brennstoffauswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 956.1.2 Wärmeerzeugung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 976.1.3 Wärmeverteilung und -abgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 996.1.4 Regelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1006.2 Lüftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1016.2.1 Gesundheitliche Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1016.2.2 Händische Lüftungsmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1016.2.3 Mechanische Lüftungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1016.2.4 Räumliche Anordnung der Technik im Gebäude . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1026.2.5 Technische Anforderungen an die kontrollierte Wohnraumlüftung . . . . . . . . . . . . . . . . 1026.3 Thermische Solaranlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1036.3.1 Einsatzbereiche von Solaranlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1036.3.2 Voraussetzungen <strong>zur</strong> Nutzung der Sonnenenergie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1036.3.3 Funktionsweise und Komponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1046.3.3.1 Der Sonnenkollektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1046.3.3.2 Montage der Kollektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1056.3.3.3 Warmwasserspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1056.3.3.4 Rohrleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1066.3.4 Warmwasserbereitung mit der Solaranlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1066.3.5 Raumheizung - Heizen mit der Sonne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1076.3.6 Kosten und Förderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1076.4 Photovoltaik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1096.4.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1096.4.2 Leistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1096.4.3 Einsatzbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1096.4.4 Aufstellung der Photovoltaik (PV) -Module . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106.4.5 Kosten und Förderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106.5 Sanitärinstallationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1116.6 Elektroinstallationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .114SANIERUNGSLEITFADEN » Inhalt 6


7 BEST PRACTICE BEISPIELE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1178 FINANZIERUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1318.1 Ermittlung der Gesamtkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1318.2 Erstellung eines Haushaltsplans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1318.3 Ermittlung des Finanzierungsbedarfs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1338.4 Die Bankenfinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1338.4.1 Finanzierungsprodukte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1338.4.1.1 Bausparfinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1338.4.1.2 Hypothekarkredit/Hypothekardarlehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1358.4.1.3 Fremdwährungsfinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1358.4.1.4 Baukonto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1358.4.2 Arten der Verzinsung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1358.4.3 Rückzahlungsvarianten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1368.4.4 Sicherstellungsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1369 ANHANG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139Fachbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139Information und Beratung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142BEILAGE: FÖRDERUNGENSANIERUNGSLEITFADEN 7


FOTO: ROLAND TUSCHSANIERUNGSLEITFADEN » Einleitung 8


1 EINLEITUNGEdeltraud HaselsteinerMargarete Havel1.1 Der <strong>Sanierung</strong>sleitfaden1.1.1 AusgangslageDer hier vorliegende <strong>Sanierung</strong>sleitfaden behandelt dieModernisierung und den Umbau von Einfamilienhäusern,die etwa in den Jahren ab 1930 bis 1965 entstandensind.Einzelstehende Häuser oder ganze Siedlungen entstandendamals unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungenund sind als solche mit einfachsten Materialienerbaut. Außenwände mit 25cm Vollziegelmauerwerkbeidseitig verputzt, keine Dämmung der oberstenGeschoßdecke und schlecht isolierende Fensterbringen hohe Heizkosten und einen enormen Energieverbrauchmit sich. Zu Problemen mit Feuchtigkeit undSchimmelbildung kommen mangelnde Belichtung undbeengte Räume. Mit einer durchschnittlichen verbautenGrundfläche von 50m 2 bieten die Häuser für heutige Verhältnissekaum mehr ausreichend Wohnfläche füreine Familie. Andererseits erscheinen die Grundstücksgrößenmit 1000 bis 1600m 2 je Einfamilienhaus selbst fürheutige Begriffe noch großzügig. Zur Zeit derErrichtung sollten diese großen Grundstücksparzellenden Siedlerinnen und Siedlern ermöglichen, Nahrungsmittelfür die Eigenversorgung zu produzieren, habenaber heute diese Bedeutung weitgehend verloren. Diebestehenden Siedlungen, die damals an den Rändernder Stadt errichtet wurden, liegen durch die flächenmäßigeAusdehnung der Städte heute in vergleichsweisezentraler Lage.Trotz mancher baulicher Mängel aber ist die Wohnzufriedenheitoft sehr hoch. Die zentrale Lage im Ort,große Gartenflächen und nicht zuletzt auch ein gewissersentimentaler Bezug zu diesen Häusern, die entwedervon einem selbst oder den Eltern mit eigenen Händen errichtetwurden – und in denen man es sich inzwischennach eigenem Geschmack wohnlich gemacht hat – sindeinige der Aspekte, die dafür ausschlaggebend seinkönnen, eine vielleicht kostenintensive und langwierige<strong>Sanierung</strong> in Angriff zu nehmen. Zu enge, schlechtbelichtete Räume, ein schlechtes Raumklima, zu kalt imWinter und zu heiß im Sommer, zu wenig Platz, zu hoheHeizkosten oder die baulichen Mängel die einem immermehr zu schaffen machen, sind weitere Motive. Wurdedas Haus günstig gekauft stehen auch hier zu Beginn dieÜberlegungen an, wie sich aus dem alten Haus ein nochgemütlicheres und dem heutigen Standard entsprechendesHeim machen ließe.Doch eine <strong>Sanierung</strong> muss gut geplant und gut überlegtsein. Besonders wenn man daran denkt, in Etappen odervorerst nur Teile zu sanieren, sollte am Beginn unbedingtauch eine umfassende Planung aller <strong>Sanierung</strong>sschrittestehen.1.2 Das typische Einfamilienhaus der 1930er bis 1965er JahreSowohl die Zeit um 1930 als auch die Zeit nach demZweiten Weltkrieg war von schwierigen wirtschaftlichenund sozialen Bedingungen geprägt.Von staatlicher Seite wurde daher mit gefördertenSiedlungsprogrammen die Errichtung von Einfamilienhäuserngefördert. Freiland wurde von Bund, Ländernoder Gemeinden an gemeinnützige Bau- undSiedlungsvereinigungen verpachtet. Die Siedler oderSiedlerinnen konnten mit einem Darlehen vom WohnundSiedlungsfond in Eigen- und Nachbarschaftshilfe ihreHäuser darauf errichten. Ähnlich förderten auch größereUnternehmen, die Interesse daran hatten ihre Arbeitskräftelangfristig in der Nähe ihre Betriebe anzusiedeln,die Errichtung von Einfamilienhäusern für ihre Beschäftigten.Die Errichtung von neuen Siedlungen konzentrierte sichvor allem auf Regionen mit Industriestandorten. EinheitlicheSiedlungen bestanden durchschnittlich aus 30Häusern, aber auch größere Siedlungen mit bis zu 200Häusern wurden gebaut. Darüber hinaus wurden auchauf Eigeninitiative zahlreiche einzelstehende Einfamilienhäusernach dem selben kompakten und zweckmäßigenBautypus errichtet. Die Haustypen selbst unterliegenkaum regionalen Besonderheiten und sind bundesweitund auch noch in anderen europäischen Ländern, wieeinige aus Deutschland stammende <strong>Sanierung</strong>sbeispielezeigen, nach diesem nahezu einheitlichen Schema zufinden.Als Grundlage für Ihre Entscheidungen und Planungsschrittehaben wir für Sie dieses typische Einfamilienhaus,wie es in den Jahren zwischen 1930 und 1965errichtet wurde, genau analysiert. Die bei dieser Analyseerhobenen wesentlichen baulichen Merkmale wurdenunserer Ausarbeitung zugrunde gelegt, die wesentlichsten<strong>Sanierung</strong>sschritte dafür erarbeitet und in diesem<strong>Sanierung</strong>sleitfaden zusammengefasst. Alle aufgezeigtenMaßnahmen sollten somit für einen großen Teil derSANIERUNGSLEITFADEN » Einleitung 9


zwischen 1930 und 1965 in dieser oder ähnlicherBauweise errichteten Häuser gleiche Gültigkeit haben.Für alle, die ein Einfamilienhaus bewohnen, das mit diesemHaustyp nicht vergleichbar ist, kann der <strong>Leitfaden</strong>aber ebenfalls viele nützliche Hinweise dazu liefern,welche Überlegungen und Schritte bei einer <strong>nachhaltigen</strong><strong>Sanierung</strong> anzustellen sind und worauf besonderszu achten ist.1.3 Ziel des <strong>Sanierung</strong>sleitfadensInteressierte Eigenheimbesitzerinnen oder -besitzer, dieihr Haus von einen EnergieVERSCHWENDUNGshaus inein EnergieSPARhaus verwandeln wollen – und das unterVerwendung von möglichst ökologischen Baumaterialien– sollen mit diesem <strong>Sanierung</strong>sleitfaden informiert undeinmal mehr ermutigt werden, das vielleicht schon langeüberlegte Projekt der <strong>Sanierung</strong> in geplanten Schritten inAngriff zu nehmen.Ideen, Vorstellungen und auch die Bedürfnisse sind oftsehr unterschiedlich und individuell. Nicht jede Lösung istfür alle die richtige. Die Umbau- und Erweiterungsvorschlägevon Architekten und einige bereits erfolgreichrealisierten Beispiele sollen Ihnen als Anregung dienenund Ihnen zeigen, wie es möglich ist, von Ihrem Althauszu Ihrem Traumhaus zu kommen, auch dann, wenn Siebei der einen oder anderen Lösung feststellen, dass diesenicht für Sie geeignet ist und nicht mit Ihren Bedürfnissenund Vorstellungen übereinstimmt. Firmen- und produktneutraleInformation soll Sie anleiten, die richtigenEntscheidungen treffen zu können und die für Sie passendenLösungen auszuwählen.Auch Planerinnen und Planer sowie im Baugewerbe undin der Beratung von Bauwerbern tätige Personen findenin diesem <strong>Leitfaden</strong> zahlreiche fachkundliche Informationen.Neben den Umbau- und Zubauvorschlägen in MassivundHolzbauweise gibt es interessante Baudetails wieSchnitte durch die in den Planbeispielen verwendetenKonstruktionen mit Ausführungs- und Verarbeitungshinweisen,Anschlussdetails, sowie allgemeine Informationenzu etlichen Bauteilen und <strong>zur</strong> Haustechnik.^HINWEISDer <strong>Leitfaden</strong> ersetzt in keinem Fall fachkundige Personen. Gerade bei einer <strong>Sanierung</strong> ist Fachkompetenz eineunabdingbare Voraussetzung für ein gutes Ergebnis. Rechtzeitig kontaktierte Fachleute können langfristig vielZeit und Kosten sparen. Schon für die Entscheidung, ob die vorgeschlagenen <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen auch fürIhr Haus anzuwenden sind, sollten Sie unbedingt Fachleute <strong>zur</strong>ate ziehen.1.4 Aufbau und HandhabungIm ersten Teil dieses <strong>Leitfaden</strong>s, Kapitel 1–3, finden Siewichtige allgemeine Informationen zum Thema Planung,Baudurchführung und energetische <strong>Sanierung</strong>.Verschiedene Checklisten leiten Sie durch die wichtigstenFragen bei Ihren ersten Überlegungen der Planung.Im Kapitel 4 haben wir für Sie den in der Einleitungbeschriebenen Haustyp in vier <strong>Sanierung</strong>svarianten konkretdargestellt. Zwei, in der Gestaltung sehr unterschiedlicheArchitekten haben wiederum jeweils zweiEntwürfe von Umbau- und Erweiterungsvorschlägen ausgearbeitet.Der erste Entwurf hat die <strong>Sanierung</strong> undAdaptierung des bestehenden Gebäudes zum Ziel undsoll durch geringfügige Veränderungen im Grundrissmehr Wohnqualität im bestehenden Wohnhaus bringen.Im zweiten Entwurf schafft ein neuer Zubau, alternierendin Massiv- oder in Holzbauweise, eine großzügige Wohnraumerweiterung.Sie finden in diesem Kapitel alle Planungsunterlagen, die zugehörigenBaudetails und auch eine Grobkostenschätzung,die Ihnen ein realistisches Bild dafür vermitteln soll, mit welchenfinanziellen Belastungen Sie zu rechnen haben.Kapitel 5 und 6 widmen sich vorrangig der technischenSeite der <strong>Sanierung</strong> und hier finden Sie Konstruktions-,Ausführungs- und Verarbeitungshinweise für die <strong>Sanierung</strong>von Baudetails und Haustechnik. In diesem Abschnittgeben wir auch nützliche Informationen für Planerinnenund Planer, das Baugewerbe, sowie in der Beratungvon Bauwerbern tätige Personen.Zahlreiche bereits realisierte Beispiele zeigen, dass sichselbst das einfachste Haus nach individuellen Bedürfnissenund Wünschen umgestalten lässt. Um Ihnen einenEindruck von den verschiedenen Möglichkeiten undLösungen zu vermitteln, haben wir einige sehr unterschiedlicheBeispiele herausgegriffen und diese imKapitel 7 dargestellt.Kapitel 8 informiert Sie umfassend zum Thema Finanzierung.Hier finden sie unter anderem wichtige Informationenwie die Erstellung eines Haushaltsplans oderverschiedenen Arten der Finanzierung durch Bankdarlehen.SANIERUNGSLEITFADEN » Einleitung 10


Im Anhang finden Sie Tipps zu weiteren Informationenund Beratungen, eine Erklärung der wichtigsten Fachbegriffesowie ausgewählte Literaturhinweise für Interessiertezum Weiterlesen.Ein nach Bundesländern zugeordneter Sonderteil behandeltschließlich noch das Thema Förderungen. Um dieverschiedenen Fördermodelle in den einzelnen Bundesländernentsprechend dem aktuellen Stand auch laufendanpassen zu können, sollte dieser Teil als Bundesländerbeilagelaufend aktualisiert werden. Wir zeigen Ihnen dieverschiedenen Fördermöglichkeiten in den einzelnenBundesländern sowie einige von der S-Bausparkasse unddem Landesverband der NÖ - Sparkassen ausgearbeiteteMöglichkeiten der Finanzierung.Um Ihnen das Lesen zu erleichtern und die Informationenfür Sie möglichst übersichtlich zu gestalten, habenwir uns bemüht, diesen <strong>Leitfaden</strong> auch grafisch ansprechendzu gestalten. Eine übersichtliche Gliederung solles ermöglichen, die von Ihnen gewünschte Informationrasch zu finden. Farblich hervorgehobene Tipps und Hinweisesollen Sie auf uns besonders wichtig erscheinendenInformationen aufmerksam machen. Darüber hinausgibt es Querverweise zu weiterführenden Informationenin anderen Kapiteln.Wir hoffen, Ihnen mit diesem <strong>Leitfaden</strong> ein praktischesHandbuch für alle wesentlichen Fragen der <strong>Sanierung</strong><strong>zur</strong> Verfügung stellen zu können.1.5 Althaussanierung – Motive und WünscheWenn ein altes Haus saniert werden soll, stellt sich auchmanchmal die Frage: zahlt sich das noch aus? Die Häuserder Zwischen- und Nachkriegszeit sind Zeugnis gelebterGeschichte, weil sie in einer bestimmten Zeit miteinem bestimmten Geist entstanden sind. Sie sind charakterisiertdurch ökonomische Grundrisse, aber auchdurch eine einfache kostengünstige Bauweise. Die <strong>Sanierung</strong>wird dann zu vertreten sein, wenn die Kernsubstanzin Ordnung ist und keine hohen Kosten durch Mauerauswechslungenoder Fundamentunterfangungen zusätzlichentstehen.Welche Mängel haben die noch nicht sanierten Siedlungshäuser?Der Zugang zu den Häusern ist häufig nurüber Stufen erreichbar. Es fehlen ein Windfang und moderneSanitärräume, die Räume sind eher klein, zwischenden Wohnräumen und dem Garten gibt es keineVerbindung ins Freie, die Räume sind vielfach unabhängigvon der Himmelsrichtung und der Lage <strong>zur</strong> Strasseund Garten angeordnet. Viele Bauteile und Installationensind erneuerungsbedürftig oder entsprechen nicht mehrdem letzten Stand der Technik.Vor einer <strong>Sanierung</strong> und dem Umbau eines Hauses solltensich daher die Bewohnerinnen und Bewohner genügendZeit für die Beantwortung der Fragen nehmen, welcheWohnbedürfnisse haben wir und welchen Komfortwollen wir uns leisten?Umbauten und <strong>Sanierung</strong>en werden meist am Übergangvon einer Lebensphase in die andere durchgeführt, wennzum Beispiel der Haushalt größer wird, weil Kinder geborenund älter werden, ein Partner einzieht oder diejunge Generation eine eigene Wohneinheit möchte. Oderwenn die EigentümerInnen am Beginn der Pensionierungstehen und den Wohnkomfort anheben wollen, um es imRuhestand bequemer zu haben. Aber auch bei der Übergabedes Hauses von der älteren Generation <strong>zur</strong> jüngerenoder nach dem Kauf eines Hauses wird häufig umgebautund saniert.Wenn sich die Lebensverhältnisse verändern, dann verändernsich meist auch die Wohnbedürfnisse:® Klassische Familien (Vater, Mutter, ein bis zweiKinder) bilden nur mehr ein Drittel der Haushalte.Zahlenmäßig ist diese Familienform natürlich weiterhinsehr wichtig und sie wird als „Patchwork“-Familiein ihrer Zusammensetzung noch komplexer.® Alleinwohnende Personen nehmen in allen Lebensphasenstark zu. Ältere Menschen bleiben längerselbstständig.® Insgesamt wird mehr Spielraum für die individuelleGestaltung des Wohnens gefordert: Offenheit, flexibleGrundrisse und Platz für Veränderung.® Neue Herausforderungen der Arbeitswelt lassen neueModelle von Wohnen und Arbeiten unter einem Dachentstehen.® Ein harmonisches Zusammenleben in den eigenenvier Wänden wird nur dann möglich sein, wenn dieWohnbedürfnisse der einzelnen Familienmitgliederberücksichtigt werden.Folgende Fragen könnten für die Planung einer <strong>Sanierung</strong>und eines Umbaus hilfreich sein, erheben abernicht den Anspruch auf Vollständigkeit:Wohnungsgröße und Personenzahl® Für wie viele Personen soll das Haus/die WohnungPlatz bieten?® Welche Ansprüche und Bedürfnisse haben diesePersonen (Frauen, Männer, Kinder, Jugendliche) – andie Wohnung?® In welcher Lebensphase befinden sich die BewohnerInnen- junge Erwachsene, Jungfamilie mit Kind,Mehr-Kinder-Haushalt, Haushalt mit mehreren Generationen,älteres Paar, alleinlebende Personen, Berufstätige,PensionistInnen?® Wie verändern sich die Ansprüche an die Wohnung,wenn sich die Lebensphase ändert?SANIERUNGSLEITFADEN » Einleitung 11


® Ist die vorhandene Wohnfläche für die Bedürfnissealler Haushaltsmitglieder ausreichend oder benötigendiese zusätzliche Wohnräume? Welche fehlen?® Ist eine Vergrößerung der Wohnfläche durch einenAnbau notwendig?® Könnte die Teilung der Wohnfläche in zwei getrennteWohneinheiten vorgesehen werden?Wohnbedürfnisse und Nutzung der Räume:® Welche Bereiche – Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer,Kinderzimmer, Garten, Werkstatt – werden vonwelchen Personen und in welcher Intensität genützt?® Werden eher mehrere kleine Räume gebraucht oderwird ein offener Grundriss – wenige Zwischenwändeund Türen – bevorzugt?® Hat jeder/e Bewohner/in ein eigenes Zimmer? Istder Zugang zu den Räumen direkt möglich oder mussman durch ein anderes Zimmer gehen?® Ist eine flexible Nutzung und Möblierung der Räumemöglich?® Soll die Küche auch für andere Tätigkeiten als nurfürs Kochen genützt werden?® Welche Art der Küche – Wohnküche oder kleineKüche - wird bevorzugt? Wer ist für das Zubereitender Mahlzeiten zuständig und wo halten sich die Familienangehörigenauf, wenn gekocht wird?® Wie wird das Wohnzimmer hauptsächlich genützt -zum Spielen und Arbeiten, Fernsehen, für Besuche?® Wo gibt es Platz für die Unterbringung von Gästen?® Gibt es einen Raum, der eventuell auch beruflichgenutzt werden kann?® Können Wohnraum und Küche zum Garten hin orientiertwerden?® Können Wohnräume und Kinderzimmer <strong>zur</strong> Sonne hinausgerichtet werden?® Welche Räume sollen im Dachgeschoß angeordnetsein?® Ist die Installation eines Bades auch im Dachgeschoßmöglich?® Wo gibt es ausreichenden Stauraum und Abstellmöglichkeitenfür Garten-, Freizeit- und Sportgeräte?Einbeziehung des Gartens:® Wie kann der Garten in der warmen Jahreszeit alserweiterter Wohnraum genützt werden? Wie kanndieser Bereich auch zum Essen, Arbeiten, Spielengenützt werden, ohne mit den Nachbarn in Konfliktzu geraten?® Kann eine direkte Verbindung zwischen Wohnräumen– Wohnzimmer und Küche – und Garten geschaffenwerden?® Wie sind die Wohnbereiche – innen und außen –gegen Einblicke geschützt?Barriere- und Bewegungsfreiheit:® Ist der Zugang <strong>zur</strong> Haustür ohne Stufen (barrierefrei)möglich?® Ist eine barrierefreie Gestaltung des Erdgeschoßes(einer Wohnebene) ohne Stufen und Schwellenmöglich?® Können die Sanitärräume, Bad und WC, auch vonbewegungseingeschränkten Personen mit Gipsfuß,im Rollstuhl - benutzt werden?® Sind Eingangsbereich und Vorzimmer für die Benützungvon mehreren Personen geräumig genug(Ausziehen der Schuhe und Ablegen der warmenKleidung)?Raumklima und gesundheitliche Aspekte:® Entspricht das Raumklima - Temperatur, Luft undLicht - dem Stand der Technik oder müssen Maßnahmen<strong>zur</strong> Verbesserung (Dämmung der Wände, Abdichtungder Fenster, Vergrößerung der Fenster,Lüftung etc.) durchgeführt werden?® Haben alle Räume ausreichend Tageslicht? Sind dieFenster für die Belichtung des Raumes groß genug?® Besteht ausreichender Schutz vor Überhitzung(Dämmung, Sonnenschutz etc.)?® Sind die verwendeten Materialien gesundheitlichunbedenklich oder sind Schadstoff-Emissionen(Anstriche, Klebstoffe, Dämmstoffe, Wand- undBodenbeläge, etc.) zu befürchten?^TIPPSollten Sie manche Fragen nicht selbst beantworten können, sollten Sie sich Rat und Unterstützung vonerfahrenen Fachleuten z.B. von ArchitektInnen und ProfessionistInnen holen. Im Anhang finden Sie die wichtigstenBeratungsstellen, die vor einer <strong>Sanierung</strong> Information und Beratung bieten.SANIERUNGSLEITFADEN » Einleitung 12


FOTO: MARTINA LEHNERSANIERUNGSLEITFADEN » Einleitung 13


FOTO: ROLAND TUSCHSANIERUNGSLEITFADEN » Althaussanierung in der Praxis 14


2 ALTHAUSSANIERUNG IN DER PRAXISEdeltraud Haselsteiner2.1 Planungsphase – Von der Wunschliste <strong>zur</strong> Auftragsvergabe^TIPPIm folgenden Kapitel finden Sie Hinweise, die Sie bereits bei Entwurf und Planung berücksichtigen oder bedenkensollten. Zu jedem Thema finden Sie Checklisten, die Ihnen dabei behilflich sein sollen, Ihre eigenen<strong>Sanierung</strong>sziele und Vorstellungen zu überdenken und Ihr geplantes <strong>Sanierung</strong>svorhaben überlegt anzugehen.ALTHAUSSANIERUNGIN DER PRAXIS2.1.1 Abwägen von Vorteilen und Nachteilender <strong>Sanierung</strong>Zahlreiche Vorteile einer <strong>Sanierung</strong> und die Hoffnung aufmehr Wohnkomfort stehen erheblichen Anstrengungenund Belastungen gegenüber. Im Folgenden einige Überlegungen,die es zu bedenken oder zu beachten gibt.Eine um das Haus in vielen Jahren gewachsene Umgebungprägt nicht nur das Wohnumfeld, sondern wirktauch auf die Atmosphäre im eigenen Haus. Doch bestehennoch andere Gründe, die <strong>Sanierung</strong> eines älterenHauses einem Neubau vorzuziehen:® Häuser in gewachsenen Siedlungen sind in eine bereitsbestehende Infrastruktur und ein intaktesWohnumfeld eingebunden. Zufahrtsstrasse und alleAnschlüsse sind bereits vorhanden. Einkaufsmöglichkeiten,Schulen und Kindergarten, Freizeiteinrichtungenund der gleichen mehr sind sehr wahrscheinlichgut zu Fuß zu erreichen.® Ein bereits über viele Jahre gewachsener Garten mitgroßen Bäumen und Sträuchern als Erholungsraumsowie eine Gartenfläche, die bei älteren Häusern oftgroßzügiger ist als bei Neubauten.® Die Geschichte des Hauses, von der es im Laufe derJahre geprägt wurde, schafft Atmosphäre und emotionaleBindungen.® Die <strong>Sanierung</strong> kann in einzelnen Teilschritten erfolgen.Bei guter Organisation ist es vielfach auch möglich,während der gesamten Dauer der <strong>Sanierung</strong> imHaus wohnen zu können. Man erspart sich lange Anfahrtswegeund es gibt keinen Zeitdruck bis <strong>zur</strong> Fertigstellung.Darüber hinaus ist ein Großteil der Bausubstanzbereits vor Ort und muss nicht erst neuhergestellt oder angeliefert werden. Damit leisten Sieauch einen ökologischen Beitrag.® Verbesserter Wohnkomfort und mehr Platz: Nach erfolgreicher<strong>Sanierung</strong> erwartet Sie für viele Jahre einbehagliches Heim nach Ihren Vorstellungen, mit mehrKomfort und vielleicht auch etwas mehr Platz.® Werterhaltung und Wertsteigerung durch eine nachhaltige<strong>Sanierung</strong>: Mit den Ergebnissen der <strong>Sanierung</strong>smaßnahmengewinnt ihre Immobilie über das„verbaute“ Kapital hinaus an Wert. Mit der neuen Gebäuderichtlinieder EU, die bis 2006 national umgesetztwerden muss, wird der Energieausweis für alleGebäude, Neubauten wie <strong>Sanierung</strong>en, verpflichtendeingeführt. Der Energieausweis gibt Auskunft überdie Gesamteffizienz Ihres Gebäudes, von der Qualitätder Gebäudehülle bis <strong>zur</strong> Effizienz der von Ihnen verwendetenEnergieträger. Bei Vermietung oder Verkaufmuss der Energieausweis weiter gegeben werden.Sollte bis dahin Ihr Haus bereits den Standard einesNiedrigenergiehauses erreicht haben, ist eine Wertsteigerungzu erzielen.Womit bei einer <strong>Sanierung</strong> auf jeden Fall zu rechnenist:® Eine Finanzierung der <strong>Sanierung</strong>skosten über Bankkreditezieht langfristige finanzielle Belastungen mitsich.® Möchte man die Kosten durch einen großen Anteil anEigenleistung senken, so ist neben einer wesentlichlängeren <strong>Sanierung</strong>sdauer zusätzlich mit einer hohenkörperlichen und psychischen Belastung zu rechnen,da neben dem Beruf kaum mehr Zeit für Freizeit undErholung bleibt.® Bewohnt man das Haus auch während der laufendenUmbaumaßnahmen, so muss man neben viel Staubund Schmutz auch mit einer erheblichen Beeinträchtigungund Störungen in dem sonst gewohnten Alltagrechnen.® In der Planung ist man durch den vorhandenen Altbaueingeschränkt.Nicht nur eine <strong>Sanierung</strong>, jegliche Bautätigkeit ist bekanntlichimmer mit einem bestimmten Risiko verbunden.Um das Risiko in Grenzen zu halten, sollten Sie vorsorglichdie Einhaltung der nachfolgenden Punkte erwägen:SANIERUNGSLEITFADEN » Althaussanierung in der Praxis 15


XCHECKLISTE 1Risiken und Möglichkeiten <strong>zur</strong> RisikominderungALTHAUSSANIERUNGIN DER PRAXISHöhere Kosten als veranschlagt: Dass besonders bei der <strong>Sanierung</strong> die tatsächlichen Kosten mitunter höherausfallen als ursprünglich angenommen, kann mehrere Gründe haben: Unvorhersehbare Bauschäden, die erstim fortgeschrittenen Stadium zum Vorschein kommen; geänderte Ansprüche im Zuge der <strong>Sanierung</strong> oder zusätzlicheMaßnahmen, die in der ursprünglichen Kostenplanung nicht vorgesehen waren; Kostenpunkte, dienicht bedacht wurden; oder auch der tatsächliche Anteil an Eigenleistung war doch geringer als ursprünglichangenommen.H Möglichst genaues und detailliertes Vorgehen bei der Kostenplanung ist wichtig! Eigenleistung sollte immer nur mit demMinimum berücksichtigt werden. Kann man dann doch mehr Zeit aufwenden, spart man zusätzlich Kosten. Für unvorhersehbareZusatzausgaben sollte man in jedem Fall eine ausreichende Reserve vorsehen. Üblicherweise werden alsReserve 10–15 % der Bausumme veranschlagt. Neben den reinen Baukosten sind zusätzlich ca. 20 % an Baunebenkosten(Planung und Bauleitung, Bauaufsicht, Gutachten, Befunde und Gebühren, ....) anzunehmen.Verzögerungen im Bauzeitplan: Bauverzögerungen durch Handwerker und Firmen oder längere Arbeitsdauer alsgeplant sind in der Baubranche leider nicht selten. Terminprobleme mit Folgearbeiten und eine weitere Ausdehnungder Bauzeit sind die Folge.H Auch beim Bauzeitplan ist es wichtig, immer eine Zeitreserve einzuplanen. Man weiß nie, ob das Wetter immer mitspielt,ob für Arbeiten, die man selbst durchführen will, auch ausreichend Zeit vorhanden ist, oder ob die Handwerker wirklichdie Arbeitszeit auf den Tag genau richtig kalkuliert haben. Bei Firmen gibt es die Möglichkeit, für den Fall von Bauverzögerungeneine Pönale zu vereinbaren. Diese Strafzahlungen müssen bereits im Vertrag vereinbart werden und könnenin etwa 2–3 % der Auftragssumme pro Arbeitswoche betragen.Unsachgemäße Bauausführung: Konflikte mit Handwerkern, wegen nicht korrekt ausgeführter Arbeiten, könnenhohe Gerichts- und Prozesskosten mit sich bringen.H Eine fachlich kompetente Bauleitung, welche die Durchführung der Arbeiten laufend überwacht, ist gesetzlich vorgeschriebenund kann sehr hilfreich sein. Bei der Auswahl der Handwerker sollte man nicht nur den Preis im Auge haben, sondernsich auch danach erkundigen, wie verlässlich und fachlich korrekt die Arbeiten bei anderen Kunden durchgeführt wurden.Daneben wäre der Abschluss einer Rechtschutzversicherung zu überlegen. Hierbei ist aber zu beachten, dass bei den VersicherungenWartezeiten gelten. Auch die Haftungsfälle, in denen die Versicherung eine Deckung übernimmt, sollten vorher genaugeprüft werden. Streitigkeiten im Zusammenhang mit der Errichtung oder <strong>Sanierung</strong> eines Gebäudes (z.B. mangelhafte Arbeiten)sind laut Versicherungsbedingungen meist ausgeschlossen. Wenn Sie gerade dafür Versicherungsschutz haben möchten,vereinbaren Sie dies ausdrücklich und schriftlich mit Ihrem Versicherer.Beschädigung von vorhandenen Möbel und anderem durch Unachtsamkeit und mangelnde Sorgfalt der bauausführendenGewerke.H Auch hier gibt es, neben größtmöglicher Sorgfalt, nur die Möglichkeit eine Versicherung abzuschließen, die einem imSchadensfall zumindest die Kosten des entstandenen Schadens ersetzt. Sollte der Schaden durch Unachtsamkeit einesvon Ihnen beauftragten Unternehmens entstanden sein, so ist die Firma bzw. die Versicherung der Firma dazu verpflichtet,Ihnen diesen Schaden zu ersetzen.Das Ergebnis entspricht eigentlich nicht dem, was man sich ursprünglich vorgestellt hat.H Nur sehr wenige sind in der Lage, sich unter Plänen etwas vorzustellen. Bei größeren <strong>Sanierung</strong>s- und Umbauvorhaben solltenSie sich unbedingt bereits realisierte Beispiele direkt vor Ort ansehen. Haben Sie einen Architekten oder eine Architektinmit der Planung beauftragt, sollten Sie sich seine oder ihre Projekte auch dann vor Ort ansehen, wenn die Projektenichts mit Ihrem Umbau gemeinsam haben. Dies kann für Sie hilfreich sein, sich klar zu werden, welche Lösungen IhrenVorstellungen entsprechen. Bei größeren Umbaumaßnahmen ist es ratsam, ein Gebäudemodell anfertigen zu lassen. OderSie basteln sich selbst ein Arbeitsmodell von Ihrem Haus, anhand dessen Sie die geplanten Maßnahmen nach Beliebendurchspielen können. Viele Planer und Planerinnen haben inzwischen die Möglichkeit mit sogenannter Simulations- undVisualisierungssoftware die geplanten Maßnahmen am Computer fotorealistisch darzustellen. Auch diese Möglichkeit solltenSie nutzen. Ihre Auswahl von Materialien sollten Sie nur anhand von vorgelegten Originalmustern treffen.SANIERUNGSLEITFADEN » Althaussanierung in der Praxis 16


2.1.2 Bauwünsche und PlanungszieleDer erste Schritt ist, sich über die baulichen <strong>Sanierung</strong>szieleklar zu werden. Energetische Verbesserungen bringeneine Komfortverbesserung mit sich und verursachennicht unbedingt wesentlich höhere Kosten. Wenn eine<strong>Sanierung</strong> von Bauteilen ansteht, die auch energetischrelevant sind wie Dach, Fassade und Fenster dürfenauch die entsprechenden energetische Maßnahmen wieDämmung der Fassade oder Nutzung von Solarenergienicht fehlen. Details dazu finden Sie im Kapitel „Vom Althauszum Niedrigenergie- und Passivhaus: EnergetischeZiele der <strong>Sanierung</strong>“.G


Wie viel Wohnfläche benötigen Sie und wieweit stimmtdie bestehende Wohnfläche mit Ihren Bedürfnissen überein?Bedenken Sie, dass sich die Bedürfnisse in einigenJahren wieder ändern können, und ziehen Sie in Betrachtwie das in zehn oder 20 Jahren aussehen wird.ALTHAUSSANIERUNGIN DER PRAXISXCHECKLISTE 3WohnflächeWohnraum/ -räume . . . . . . . . . . . . . . m 2Küche und Essraum . . . . . . . . . . . . . . m 2Zimmer 1 . . . . . . . . . . . . . . m 2Zimmer 2 . . . . . . . . . . . . . . m 2ÄZimmer 3 . . . . . . . . . . . . . . m 2Zimmer 4 . . . . . . . . . . . . . . m 2Lager- und Abstellräume . . . . . . . . . . . . . . m 2Hauswirtschaftsräume (Waschküche, Vorratsraum, ...) . . . . . . . . . . . . . . m 2Büro- und Arbeitsräume . . . . . . . . . . . . . . m 2Wohnfläche gesamt . . . . . . . . . . . . . . m 2Vorhandene Wohnfläche . . . . . . . . . . . . . . m 2Zusätzliche Flächen und Gebäude außerhalb des eigentlichen außerhalb des eigentlichenWohnhauses (Garage / Carport; Gartengeräte- oder Werkzeugschuppen; ...) . . . . . . . . . . . . . . m 2Welche ökologischen und baubiologischen Ziele sollenmit Ihrem <strong>Sanierung</strong>svorhaben erreicht werden? Wiekönnen Sie diese Ziele bei Ihrem <strong>Sanierung</strong>svorhabenerreichen, ohne dafür enorm höhere Kosten in Kaufnehmen zu müssen?XCHECKLISTE 4:Ökologische und Baubiologische Ziele(Energie-, rohstoff-, flächen- und kostensparendes Bauen und Wohnen;Verwendung von schadstofffreien bzw. -armen Materialien, möglichst naturnaheVer-und Entsorgung)ÄSehrwichtigWichtigWenigerwichtigAn welcher Stelle steht für Sie der Einsatz von nachwachsenden oder erneuerbarenEnergien? (z.B.: Holz, Pellets, Solarenergie, ...)Welchen Stellenwert hat für Sie das Thema Energieeinsparung?Wie wichtig ist für Sie der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen? (z.B.: Flachs, Holz, ...)´ ´ ´´ ´ ´´ ´ ´Wie wichtig ist Ihnen die Verwendung von schadstofffreien und naturnahen Baustoffen?´ ´ ´Was halten Sie von Auswirkungen des Strahlenklimas (Elektrosmog) und von Erdstrahlenauf die menschliche Gesundheit?´ ´ ´In welchem Ausmaß würden Sie für die Erreichung Ihrer ökologischen und baubiologischenZielen auch erhöhte Kosten in Kauf nehmen?´ ´ ´SANIERUNGSLEITFADEN » Althaussanierung in der Praxis 18


Schon im Zuge der ersten Planungsschritte sollten Sieversuchen abzuschätzen, welche finanziellen MöglichkeitenIhnen <strong>zur</strong> Verfügung stehen. Dabei sind folgendePositionen in Betracht zu ziehen:XCHECKLISTE 5Abschätzen der finanziellen MöglichkeitenVerfügbare EigenmittelAnrechenbare Eigenleistung (Minimum ansetzen!)Mögliche Förderungen und Zuschüsse aus der Wohnbauförderung undSonderförderungen der Gemeinde G


XCHECKLISTE 6Schäden und MängelALTHAUSSANIERUNGIN DER PRAXISSchäden und Mängel an der Bausubstanz? Gibt es wesentliche Schäden an der tragenden Bausubstanz?(z.B.: Schäden im Fundamentbereich, nasse Grundmauern, morsche Holzbalken, ...)ÄSchäden an BauteilenÄ<strong>Sanierung</strong> u.InstandsetzungErneuerung u.ModernisierungUmbau u.VeränderungDringlichkeitsofort / späterDach, Dachausbau,Wärmedämmung Dach, Dachdeckung,Dachkonstruktion, ...Außenwände, Wärmedämmung Fassade,Feuchtigkeitssperre Fassade (horizontalund vertikal)´ ´ ´ ´´ ´ ´ ´Außenwandverkleidungen und Verputz,Mauerwerk, ...Innenwände, Innenputz, Mauerwerk,Innentüren, ...Fenster und Außentüren, Beschläge,Rollläden, Fensterbänke, ...Verblechungen, Regenentwässerung,Schornstein, ...Geschoßdecken, Schalldämmung, Fußböden,Dämmung der Kellerdecke, Dämmungder oberstenGeschoßdecke, ...Geschoßtreppen, Geländer, Treppenbelag,...Sanitärinstallationen, Bad, WC,Wasserinstallationen, ...Elektroinstallationen, ...Heizung, ...Sonstige: Garage, Vordach, bestehendeAnbauten, Terrasse, ...Außenanlagen, Zaun, Pflasterung, ...Ausbauten, Erweiterungen, Zusatzräume,....´ ´ ´ ´´ ´ ´ ´´ ´ ´ ´´ ´ ´ ´´ ´ ´ ´´ ´ ´ ´´ ´ ´ ´´ ´ ´ ´´ ´ ´ ´´ ´ ´ ´´ ´ ´ ´´ ´ ´ ´Sonstige´ ´ ´ ´SANIERUNGSLEITFADEN » Althaussanierung in der Praxis 20


Bauvorschriften und Pläne:Bauflächen sind durch Verordnungen und Vorschriftengeregelt. In den Bauvorschriften steht, was, wo und wiegebaut werden darf. Für das jeweilige Grundstück ist dasMaß der baulichen Nutzung, das heißt die zulässige Größedes Baukörpers, festgelegt. Baugrenzen oder Baulinienregeln die Lage des Gebäudes auf dem Grundstück.Besonders bei geplanten Zubauten ist vorweg zu klären,ob diese Vergrößerung baurrechtlich zulässig ist.Alle notwendigen Informationen hierzu können Sie bei ihrerzuständigen Gemeinde einholen. In dem dort aufliegendenBebauungsplan ersehen Sie unter anderem dieäußeren Begrenzungslinien des Gebäudes, die maximaleGebäudehöhe und die zulässige Größe des Baukörpers.Nachdem die Auslegung von Bauvorschriften oft eine Ermessenssacheoder eine Angelegenheit der Interpretationist, sollte man vor der genaueren Planung am Gemeindeamtnachfragen, ob die geplanten Maßnahmenden bestehenden baurechtlichen Vorschriften entsprechen.Im Falle eines abschlägigen Bescheids einer Baugenehmigungsollte man sich noch einmal genauer erkundigen,ob nicht eine Ausnahmegenehmigung möglich ist.Nicht alle Baumaßnahmen müssen genehmigt oder beider Gemeinde angezeigt werden. Keine Genehmigungbenötigen Sie beispielsweise bei reinen Instandsetzungsarbeitenoder Reparaturen, bei der Erneuerung von Heizungoder Versorgungsleitungen und bei kleineren Umbauteninnerhalb des bestehenden Wohnhauses. Alle Änderungenjedoch, die das äußere Erscheinungsbild desHauses betreffen, oder Veränderungen im Inneren desHauses an tragenden Bauteilen und Wänden sind genehmigungspflichtig.Für die weitere Planung benötigen Sie zeichnerischeUnterlagen des Gebäudes. In der Regel sollten auf derGemeinde Pläne von Ihrem Haus aufliegen. Diese Pläneentsprechen nur dann dem aktuellen Stand, wenn auchwirklich alle Zu- und Umbauten bei der Gemeinde gemeldetwurden und aktualisierte Pläne eingereicht wurden.Für ältere Häuser existieren häufig nur die Einreichpläneaus der Zeit der Errichtung. Diese Pläne können als Basisfür eine Bestandsaufnahme herangezogen werden. Inkeinem Fall aber sollte man sich darauf verlassen, dassdie darin angegebenen Maße den tatsächlichen Abmessungendes Gebäudes entsprechen. Eine Bestandsaufnahmeund die zeichnerische Darstellung in Form vonBestandsplänen gehört zum Aufgabengebiet von Architektinnenund Architekten, kann aber ebenso von dazubefugten Planerinnen/Planern und Baumeistern durchgeführtwerden.ALTHAUSSANIERUNGIN DER PRAXISXCHECKLISTE 7Bauvorschriften und BestandspläneIst Ihr Bauvorhaben genehmigungspflichtig? (Baumaßnahmen an tragenden Bauteilen des Hauses oder Maßnahmen,die das äußere Erscheinungsbild des Hauses betreffen.)Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Gibt es einen gültigen Bebauungsplan? Welche Vorgaben werden in den Bebauungsbestimmungen gemacht?Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Gibt es von Seiten der Gemeinde das Bestreben den bestehenden Bebauungsplan in Kürze zu ändern, oder inwelchem Rahmen ist für geringfügige Abweichungen eine Ausnahmegenehmigung möglich?Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Welche sonstigen baurechtlichen Vorgaben sind zu berücksichtigen? (z.B.: Dachneigung, Dachform, Lage desGebäudes, einzuhaltende Baulinien, ...)Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Würde das geplante Haus diesen bestehenden baurechtlichen Vorgaben entsprechen? Welche Änderungenmüssten ggf. gemacht werden oder welche Alternativen sind noch möglich?Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Welche Pläne und Planunterlagen gibt es auf der Gemeinde?Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Wie sehr entsprechen diese Pläne dem derzeitigen Zustand des Hauses? Welche Änderungen müssen noch eingetragenwerden?Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Wer übernimmt die Bestandsaufnahme und erstellt die Bestandspläne?Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .SANIERUNGSLEITFADEN » Althaussanierung in der Praxis 21


ALTHAUSSANIERUNGIN DER PRAXIS2.1.4 EntwurfBei der Altbaumodernisierung gibt es eine Reihe an Einsparungspotenzialen.Nicht gespart werden sollte hingegenbei der Planung. Kleinere Baumaßnahmen könnengemeinsam mit den zuständigen Handwerkern oder in Eigenleistunggeplant werden. Bei größeren Umbaumaßnahmenlohnt es sich, eine Architektin oder einen Architektenbeizuziehen. Kosten, die Sie für eine Architektinoder einen Architekten ausgeben, können sich sehrschnell wieder amortisieren. Eine gute Planung spart unnötigeKosten. Sind Architekten und Architektinnen einmallänger in der Branche tätig, haben sie Erfahrungenmit zahlreichen Handwerksbetrieben und können Ihnenunter Umständen die verlässlichsten Betriebe mit dengünstigsten Preisen für die Ausschreibung ihrer Leistungenweiter empfehlen. Erfahrung im Bauablauf und eingut geplanter Bauzeitplan erspart Ihnen kostspielige Bauzeit.Und nicht zuletzt sollte die laufende Bauüberwachungdurch eine Architektin oder einen Architekten Ihneneine ordnungsgemäße Durchführung gewährleisten,um Folgeschäden und Folgekosten zu ersparen .Zu den Aufgaben der ArchitektInnen gehören im wesentlichenEntwurf und Planung, Erstellung von Leistungsverzeichnissen,Einholung von Angeboten und die Bauüberwachung.Sollten Sie bei der ein oder anderen Aufgabeselbst mitwirken wollen, sind aufgeschlossene Architekten/ Architektinnen in der Regel auch bereit, mit Ihnenüber eine Arbeitsteilung zu sprechen. Dabei sollten Fragender Haftung und Verantwortlichkeit bei Fehlern klarbesprochen und abgegrenzt werden. Die Höhe des Architektenhonorarsist in der Gebührenordnung für Architekten(GOA) genau geregelt und richtet sich nach derBausumme. Als Richtlinie beträgt das Honorar bei Umbauund <strong>Sanierung</strong>sarbeiten zwischen 14 und 20%, beiNeubauten oder auch neuen Zubauten ca. 12–15% dergesamten Bausumme.Welche Tätigkeiten auch rechtlich vom Bauherrn selbstdurchgeführt werden können und wofür unbedingt einFachmann oder eine Fachfrau beizuziehen ist, wird regionaloft unterschiedlich gehandhabt. Genauere Auskünftedazu erhalten Sie jeweils in der Bauabteilung ihre Gemeinde.Die Bauleitung muss aber in jedem Fall voneiner Fachkraft übernommen werden.XCHECKLISTE 8PlanungMöchten Sie für die Planung und für die gesamte Baudurchführung eine Architektin oder einen Architektenbeauftragen?Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Was erwarten Sie sich von guten Planern/Planerinnen oder Architekten/Architektinnen? (praktischeErfahrung mit energetischer <strong>Sanierung</strong>, gutes Raumkonzept und stimmige Grundrisse, kreative und individuelleLösungen, sorgfältige Kostenermittlung, Bauleitung und Kontrolle der Bauausführung, Eingehen aufIhre Wünsche, ...)Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Welche Vorstellung von Architektur entspricht Ihnen mehr - eine eher konventionelle oder sind sie auchaufgeschlossen gegenüber moderner Architektur? Welchen Charakter soll Ihr saniertes Haus haben?Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Wer könnte Ihnen sonst noch bei der Planung behilflich sein? (Freunde mit Fachkenntnissen, Handwerker,planende Baumeister, Beratungsstellen der Landesregierungen, ...)Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Bei welchen Aufgaben der Planung sehen Sie sich in der Lage sie selbst zu bewerkstelligen?Ä . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .SANIERUNGSLEITFADEN » Althaussanierung in der Praxis 22


2.1.5 GrobkostenschätzungEine erste Grobkostenschätzung kann je nach Ausführungsstandardin Baukosten je m 2 Wohnfläche erfolgen.Sie soll einen ungefähren Kostenrahmen aufzeigen undkann von erfahrenen Architekten auf +/- 15 % genau errechnetwerden. Je nach Baumaßnahmen sollte unterschiedenwerden zwischen reinen <strong>Sanierung</strong>s- und Instandsetzungsarbeiten,Erneuerungs- und Modernisierungsmaßnahmenund größeren Umbau- und Erweiterungsvorhaben:® <strong>Sanierung</strong> und Instandsetzung: <strong>Sanierung</strong> und Instandsetzungvon baulichen Mängeln, die infolge vonAlterung entstanden sind.® Erneuerung und Modernisierung: Bauliche Maßnahmen,die den Gebrauchswert von Wohnungen undGebäuden erhöhen und auf Dauer einen verbessertenWohnkomfort bringen, wie beispielsweise Erneuerungder Heizung und der Sanitärinstallationen, Dämmungder Fassade, Fenstererneuerung, etc.® Umbau und Veränderungsarbeiten: An-, Um- undAusbauten sowie Maßnahmen, die über eine reineModernisierung hinaus auch den bestehenden Wohnraumdurch Dachbodenausbau, Aufstockung oderneue Zubauten erweitern.Anhaltspunkte für eine Grobkostenschätzung erhaltenSie im <strong>Leitfaden</strong> auch bei den konkret aufgezeigten<strong>Sanierung</strong>svarianten.G


ALTHAUSSANIERUNGIN DER PRAXISXCHECKLISTE 9EigenleistungWelche Arbeiten können Sie selbst oder gemeinsam mit Freunden und Nachbarndurchführen? Im Folgenden eine Liste der Arbeiten, die im Regelfall auch vonhandwerklich geschickten Laien durchgeführt werden können:durchzuführenden Baumaßnahmen. Während es bei Arbeitenan den konstruktiven Teilen des Hauses nur sehreingeschränkte Möglichkeiten der Mitarbeit gibt, könnenAusbauarbeiten, wie Wände verputzen, ausmalen oderBöden verlegen, mit etwas Geschick und Anleitung leichtselbst durchgeführt werden. Im Regelfall können Sie davonausgehen, dass Sie durch Eigenleistung ca. 10 bis20 % der Baukosten einsparen können.Bedenken Sie auch, dass sich die Bauzeit durch einenhohen Selbsthilfeanteil oft um das 2-3fache der sonstüblichen Zeit verlängern kann. Um unnötigen Bauverzögerungenvorzubeugen, sollten Eigenleistungen terminlichmöglichst gut auf darauffolgende Handwerksleistungenabgestimmt sein. Unsachgemäß durchgeführte Vorarbeitenkönnten Handwerker dazu bewegen ihre Gewährleistungeinschränken.Haben Sie bereits etwas Erfahrung und auch genügendZeit, dann erkundigen Sie sich, welche Bauweisen sichbesonders gut für Selbstbau eignen. Inzwischen sindzahlreiche Trockenbauwand- und -deckensysteme aufdem Markt, welche sich vor allem im Innenausbau gutfür den Selbstbau eignen.Ja, alleineUnter Anleitungeiner FachpersonNeinAbbrucharbeitenAbbruch nicht tragender Wände (der Abbruch von tragenden Konstruktionsteilendarf nur von Fachkräften durchgeführt werden)Abbruch und Entfernen von Fenstern und TürenAbbruch und Entfernen von alten Fußböden, Wand- undDeckenverkleidungen und alten InstallationenÄ´ ´ ´MauerarbeitenErrichten von nichttragenden InnenwändenErrichten von tragenden Außen- und ZwischenwändenBestehendes Mauerwerk ausbessernHerstellen von Betondecken und -bödenHerstellen von TreppenEstricharbeiten´ ´ ´Maßnahmen <strong>zur</strong> FeuchtigkeitsisolierungErdarbeitenAnbringen eines SanierputzesDrainage verlegen´ ´ ´Wand- und DeckenoberflächenInnenputz und InnenanstrichAußenputz und AußenanstrichAnbringen von Wand- und DeckenverkleidungenHolzböden ausbessern oder neue verlegenSonstige Böden (Beläge, Platten, Teppiche...) verlegenWände tapezieren, Wände und Böden verfliesenTüren und Fenster ausbessern und neu streichen´ ´ ´WärmedämmmaßnahmenWärmedämmung KellerdeckeWärmedämmung DachbodenWärmedämmung Wände und Dach von innenWärmedämmung Fassade´ ´ ´Sonstige Arbeiten,(Stemm- und Verputzarbeiten für Sanitär- und Elektroinstallationenund Leitungen; Verlegen von Leitungen und Rohren, ...)´ ´ ´SANIERUNGSLEITFADEN » Althaussanierung in der Praxis 24


ALTHAUSSANIERUNGIN DER PRAXISFOTO: ROLAND TUSCHAuftragsvergabe:Alle weiteren Arbeiten müssen an Handwerker oder Baufirmenvergeben werden. Bei kleineren Umbauten ist eineVergabe nach Einholung von einigen vergleichbaren Kostenvoranschlägensinnvoll. In den Kostenvoranschlägensollte die Leistung möglichst detailliert und getrennt nachMaterialpreis und Arbeitszeit angegeben sein. Ebenso istdarauf zu achten, dass ein Lieferzeitraum vereinbart wirdund bis wann die Arbeit fertig gestellt sein muss.Für kleinere Arbeiten, bei denen der Zeitaufwand abschätzbarerscheint, ist auch eine Direktvergabe undeine Bezahlung nach Stundenlohn oder die Vereinbarungeines Pauschalpreises möglich.Der Aufwand einer Ausschreibung nach einem standardisiertenLeistungsverzeichnis rentiert sich in der Regelerst bei größeren Baumaßnahmen. Eine Ausschreibunghat den Vorteil, dass alle zu erbringenden Leistung imDetail beschrieben werden und für jede Leistung ein sogenannterEinheitspreis, Gesamtpreis für Material inkl.Lieferung und Montage, angegeben wird. Genaue LieferundVertragsbedingungen, die ebenfalls Teil der Ausschreibungsind, geben eine gewissen Schutz für einefach- und fristgerechte Durchführung.G


2.2 BaudurchführungALTHAUSSANIERUNGIN DER PRAXIS2.2.1 Bauzeitplan und ZahlungsplanBauzeitpläne werden in der Regel in Form von Balkendiagrammendargestellt. Die Arbeitszeit wird nach Arbeitswochenund Gewerken eingetragen. Der genaueBauzeitplan sollte bereits vor Baubeginn festgelegtwerden.Die entsprechenden Arbeits- und Fertigstellungsterminesollten in den Verträgen mit den Baufirmen und Handwerkernenthalten sein. Um einen Überblick über die zuleistenden Zahlungen zu bekommen, können anhanddes Bauzeitplans auch die Kosten pro Monatangegeben werden.Muster eines Bauzeitplans2.2.2 BauvertragAuf der Grundlage der Angebote werden mit den Firmenschriftliche Bauverträge abgeschlossen. Von KonsumentInnenschutzeinrichtungenwerden Musterverträge angeboten,die Ihnen zeigen, welche Vereinbarungen in diesenVerträgen unbedingt enthalten sein sollten. Je nachVertragsart kann die Leistung nach Einheitspreis, nachStundenlohn oder nach einem Pauschalpreis abgerechnetwerden.Bei größeren Bauvorhaben und Ausschreibungen ist esüblich nach Einheitspreis zu kalkulieren und auch ab<strong>zur</strong>echnen.Unter dem Einheitspreis wird ein Gesamtpreisfür Material inkl. Lieferung und Montage verstanden.Bei einer Bezahlung nach Stundenlohn, werden Materialund Arbeitszeit getrennt voneinander angegeben. In diesemFall müssen die geleisteten Stunden auf der Baustellegenau dokumentiert werden.Pauschalpreise eignen sich für die Durchführung vonkleineren oder überschaubaren Arbeiten wie zum Beispieldem Einbau einer Solaranlage. Pauschalpreise bedeutenden geringsten Aufwand bei der Abrechung unddas geringste Risiko, weil die Kosten im Vorhinein bekanntsind. Sie liegen aber oft höher als der Preis, deneine Abrechung nach Stundenlohn oder Einheitspreis ergebenwürde.2.2.3 BauleitungBei allen von der Baubehörde zu genehmigenden Bauvorhabenist die Nennung eines verantwortlichen Bauleitersoder einer verantwortlichen Bauleiterin vorgeschrieben.Die Bauleitung kann von ArchitektInnen, BaumeisterInnenoder fachlich erfahrenen HandwerkerInnen übernommenwerden.Die Bauleitung hat im wesentlichen die Aufgabe, die Bauabläufezu koordinieren, angelieferte Materialien undBauteile zu übernehmen, zu prüfen, ob sie in Ordnungsind, und die Arbeiten und die Sicherheit auf der Baustellezu überwachen. Ebenfalls <strong>zur</strong> Aufgabe des Bauleiterskann die Abnahme der erbrachten Leistungen gehören.Sollten bei den Arbeiten Mängel festgestellt wordensein, muss die Abnahme der Leistung bis <strong>zur</strong> Behebungder Mängel verweigert werden.2.2.4 VersicherungenSeit 1999 wird die EU-Baustellen-Richtlinie 92/57 auchin Österreich mit dem Ziel umgesetzt, am Bau Unfallzahlen,Ausfallzeiten und Folgekosten zu senken. Das Baukoordinationsgesetzverpflichtet zuerst den Bauherrn, alleGefahren für die Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmernschon im Planungsstadium zu vermeiden.Sind am Bau mehrere Unternehmen tätig, muss der Bauherreinen ausgebildeten und erfahrenen Planungs- undBaustellenkoordinator einsetzen, um die rechtlichen Bestimmungenin der Planungs- und in der Ausführungsphasezu überwachen. Eine Verpflichtung <strong>zur</strong> Bestellungeines Planungs- und Baustellenkoordinators besteht sobaldder Bau mehr als 30 Arbeitstage dauert, mehr als20 Arbeitnehmer beschäftigt oder mehr als 500 Personentagedauert.Nicht alle Risiken können im Schadensfall auch wirklichdurch eine Versicherung gedeckt werden. Es ist an<strong>zur</strong>aten,sich vor Baubeginn genau über die Möglichkeiten zuerkundigen. Hierzu einige Hinweise:Unfallversicherung:Um Kosten zu sparen, ist es oft unumgänglich, <strong>zur</strong> sogenannten„Nachbarschaftshilfe“ zu greifen. Dabei ist zubedenken, dass in diesem Fall der Bauherr für dieSicherheit auf der Baustelle verantwortlich ist und dafürhaftet. Die gesetzliche Unfallversicherung erbringt beiFreizeitunfällen KEINE Leistung.SANIERUNGSLEITFADEN » Althaussanierung in der Praxis 26


Neben ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen sollte derBauherr daher für sich selbst und für seine privaten Helferunbedingt eine Unfallversicherung für Berufs- und Freizeitunfälleabschließen.Gebäudeversicherung:Zu bedenken ist, dass eine vielleicht bereits bestehendeGebäudeversicherung gegen Gefahren wie Feuer, Hageloder Sturm bei Schäden infolge von Umbaumaßnahmennicht haftet.Bauherrn - Haftpflichtversicherung:Die Bauherrenhaftpflicht schützt Sie gegen die Folgender gesetzlichen Haftpflicht als Besitzerin oder Besitzerdes Baugrundstückes und des zu errichtenden Gebäudessowie aus der Durchführung des Bauvorhabens. DerHaftpflichtversicherer prüft eine möglicherweise bestehendeSchadenersatzpflicht und entschädigt berechtigteAnsprüche bzw. wehrt unberechtigte Ansprüche ab. ImRahmen der vertragsrelevanten Bedingungen wird Versicherungsschutzfür Personen- sowie Sachschäden gewährt.Nachbarn oder Freunde, die auf der Baustelle mithelfen,sind meist nur unter der Voraussetzung mitversichert,wenn die Baudurchführung von einem konzessioniertenUnternehmen durchgeführt und überwacht wird.Betriebshaftpflichtversicherung für Bauunternehmer:Bei der Beauftragung von Firmen und Bauunternehmensollten Sie sich vom jeweiligen Auftragnehmer einenNachweis über eine bestehende Betriebshaftpflichtversicherungvorlegen lassen, um so die Sicherheit zu haben,dass etwaige Schadenersatzansprüche – auch bei Schäden,welche die finanzielle Basis des Unternehmenssprengen würden - über einen Versicherer abgewickeltwerden können.Berufshaftpflichtversicherung für Architekten undArchitektinnen:Wurde von Ihnen ein Architekt oder eine Architektin mitder Durchführung und der Überwachung der Baustellebeauftragt, sollten Sie sicher gehen, dass die von IhnenBeauftragten eine Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossenhaben.Treten Schäden auf, die aufgrund von Fehlern der vonIhnen beauftragten Architekten / Architektin entstandensind, so haben Sie ein Anrecht auf Schadenersatz. EineSchadenersatzverpflichtung setzt voraus, dass die Versicherungsnehmerund -nehmerinnen in Ausübung ihrerberuflichen Tätigkeit Fehler gemacht haben, d.h., dasssie also ein Verschulden trifft, oder dass dies vom Anspruchstellerzumindest behauptet wird.ALTHAUSSANIERUNGIN DER PRAXISBauwesenversicherung:Die Bauwesenversicherung entspricht einer Kaskodekkungfür Schäden an Ihrem Bauvorhaben. Die Bauwesenversicherungschützt Sie vor Kosten, welche während derBauzeit durch unvorhergesehene Beschädigungen entstehen.Neben Schäden, die durch höher Gewalt entstehen,sind alle Schäden versichert, die durch Bauleistungenund Arbeiten der Baufirmen und Bauhandwerker verursachtwerden.Als Versicherungsnehmer kann sowohl der Bauherr alsauch der Bauunternehmer auftreten. Es sollte vor Baubeginngeklärt werden, wer für diesen Versicherungsschutzsorgt. In dem zwischen dem Bauherrn und Bauunternehmergeschlossene Werkvertrag kann das Gefahrentragungsrisikounterschiedlich vereinbart werden:® Abwälzung des vollen Gefahrentragungsrisikos vomBauherr auf den Bauunternehmer: Zu diesem Zweckverfügen Baufirmen wie auch Architekten teilweiseüber Bauwesenversicherungen in Form von Jahresumsatzverträgenfür sämtliche innerhalb eines Jahresanfallenden Bauprojekte. In diesem Fall ist es ratsamvor Beauftragung eines Bauunternehmens dringendabzuklären, ob für Ihr Bauprojekt möglicherweise auseinem derartigen Vertrag Versicherungsschutz besteht.® Selbsttragung des vollen Risikos durch den Bauherren:Der Bauherr schließt eine Bauwesenversicherungab und wälzt anschließend die Prämienbelastungauf das Bauunternehmen ab.Schließen Sie die Versicherung im eigenen Namen ab, habenSie den Vorteil der direkten Einflussnahmen auf die Vertragsgestaltung(z.B. Selbstbehalt) und können im Schadensfallüber die Entschädigungsleistung selbst verfügen.Der Versicherungsschutz erstreckt sich auf die beruflicheTätigkeit, für die der Versicherungsschutz vereinbartist, und für die der/die Versicherte die erforderliche Befugnisbesitzt. Schäden aus der Überschreitung der Befugnisfallen nicht unter den Versicherungsschutz.2.2.5 GewährleistungNach Fertigstellung einer Leistung oder eines Gewerkssollte über die Abnahme ein schriftliches Protokoll angefertigtwerden. Bei der Feststellung von Mängeln solltesich der Bauherr jedoch weigern die Leistung zu übernehmen.Diese bleibt vorerst bis <strong>zur</strong> Abnahme im Eigentumder ausführenden Firma und darf vom Bauherrnnicht benutzt werden. Mit dem Datum der Leistungsübernahmebeginnt die Gewährleistungsfrist.Solange vertraglich nichts anders vereinbart wurde, beträgtdiese bei beweglichen Sachen zwei Jahre und beiunbeweglichen Sachen drei Jahre.Ist die Baufirma <strong>zur</strong> Mangelbehebung nicht bereit, solltenSie unbedingt innerhalb von drei Jahren eine Klagebei Gericht einbringen. Innerhalb dieser Gewährleistungsfristhaftet das Bauunternehmen verschuldensunabhängigfür auftretende Mängel. Danach können nurmehr Schadenersatzansprüche geltend gemacht werden(innerhalb von drei Jahren ab Kenntnis des Schadensund des Schädigers). Dies setzt aber ein Verschuldender Baufirma am Entstehen des Schadens voraus.Für die Dauer der Gewährleistungsfrist besteht die Möglichkeiteinen Protzentsatz des Rechnungsbetrags (maximal5%-10%) als Deckungs- und Haftrücklass für eventuellauftretende Mängel einzubehalten. Voraussetzungist auch hier, dass die Einbehaltung bereits im Vertragfestgehalten wurde.SANIERUNGSLEITFADEN » Althaussanierung in der Praxis 27


FOTO: ROLAND TUSCHSANIERUNGSLEITFADEN » Vom Althaus zum Niedrigenergie- und Passivhaus 28


3 VOM ALTHAUS ZUM NIEDRIGENERGIE-UND PASSIVHAUSKatharina Guschlbauer-Hronek3.1 Bestandsaufnahme des EnergieverbrauchesWie viel Energie das alte Haus derzeit verbraucht, kannaufgrund des Verbrauches an Heizmaterial pro Jahr auchüberschlägig ermittelt werden. Das Ergebnis ist einRichtwert über den Energieverbrauch eines Hauses.Berechnung des Energieverbrauches pro m 2 Wohnfläche:HEIZÖL .......................... Liter pro Jahr x 10 = ...............................................................kWhERDGAS .......................... Kubikmeter pro Jahr x 10 = ...............................................................kWhKOHLE .......................... Kilo pro Jahr x 8 = ...............................................................kWhFICHTENHOLZ: .......................... Raummeter pro Jahr x 1,5 = ...............................................................kWhFICHTEN- BUCHENHOLZ GEMISCHT .......................... Raummeter pro Jahr x 1,8 = ...............................................................kWhBUCHENHOLZ .......................... Raummeter pro Jahr x 2,3 = ...............................................................kWhSTROMVERBRAUCH FÜR HEIZUNG PRO JAHRGesamtverbrauch HeizungsanlageMinus Warmwasser- Erwärmung (wenn mit Heizung bereitet) pro Personen x 1300 bis 1800= ...............................................................kWh= ...............................................................kWh= ...............................................................kWhVOM ALTHAUS ZUM NIEDRIGENERGIE- UND PASSIVHAUSJährlicher HeizenergieverbrauchWohnfläche (während der gesamten Heizsaison beheizt) = ...............................................................m 2= ...............................................................kWhJÄHRLICHER ENERGIEVERBRAUCH / WOHNFLÄCHE ........................./.................... = .............kWh/m 2Energieausweis:Zur genauen Ermittlung der Energiekennzahl ist es notwendig,die Energiebilanz des Hauses in Form einesEnergieausweises berechnen zu lassen. Bei einer solchenBerechnung werden alle Gebäudeteile betrachtet,welche Wärme von innen nach außen verlieren (Transmissionswärmeverluste),wie viel durch Lüften verlorengeht (Lüftungswärmeverluste). Auch die Wärmegewinnedurch Sonneneinstrahlung über die Fenster, sowie interneGewinne durch Geräte- und Personenabwärme werdenberücksichtigt. Mit Hilfe dieser Ergebnisse können anschließenddie wärmetechnischen <strong>Sanierung</strong>smaßnahmenmiteinander verglichen und optimiert werden.Der Energieausweis stellt in manchen Bundesländern dieBasis für die Erlangung einer Althaussanierungsförderungdar. Er wird in der Regel von Energieberatungseinrichtungenund Planern und Planerinnen, sowie technischenBüros erstellt.3.2 Warum energetische <strong>Sanierung</strong>?Komfortsteigerung:Durch die niedrigen Oberflächentemperaturen der umgebendenWände wirken alte Häuser oft kalt, meist zieht esauch durch undichte Fenster. Dämmmaßnahmen an derAußenhülle des Hauses heben die Temperaturen derWandflächen und das Innenraumklima wird dadurch behaglicher.Neue Fenster verhindern Zugerscheinungen.Eine Wohnraumlüftungsanlage sorgt z.B. zusätzlich automatischfür frische Luft rund um die Uhr.Klimaschutz:In der thermischen Althaussanierung liegt das größteKlimaschutzpotenzial. Fast 40 % des Endenergiebedarfsin Österreich werden für die Raumwärmebereitstellungaufgewendet.Während der letzten 15 Jahre wurden in Österreich proJahr durchschnittlich 1% des gesamten Gebäudebestandessaniert. Nur <strong>zur</strong> Hälfte wird die Modernisierung auchfür Wärmedämmmaßnahmen genutzt. Dabei macht sichgerade bei Altbauten die Wärmedämmung in Kombinationmit einer ohnehin geplanten Fassadensanierung binnenweniger Jahre bezahlt. Gelingt es die <strong>Sanierung</strong>sratezu verdoppeln, kann damit ein Drittel des Kyoto-Ziels <strong>zur</strong>CO 2 -Einsparung erreicht werden.SANIERUNGSLEITFADEN » Vom Althaus zum Niedrigenergie- und Passivhaus 29


Werterhaltung:Der Gebäudewert lässt sich nur erhalten, wenn das Gebäudelaufend an den aktuellen technischen Standardangepasst wird. In Zukunft wird auch der Energieausweis,wie er bereits <strong>zur</strong> Inanspruchnahme einer Neubauförderungverpflichtend ist, auch beim Altbau den Gebäudewertmitbestimmen. Ab 2006 müssen nach derEU-Gebäuderichtlinie alle Altbauten, die verkauft odervermietet werden, verpflichtend über einen Energieausweisverfügen.Niedrigere Betriebskosten:Alte Häuser weisen oft hohe Heizkosten auf. Diese lassensich durch Dämmmaßnahmen erheblich reduzieren.Mit der Dämmung der Fassade und der obersten Geschoßdeckekann bei einem typischen Altbau vor 1981 rund dieHälfte des hohen Energiebedarfs eingespart werden. Diedurchschnittlichen jährlichen Heizkosten werden dabei vonetwa EUR 1.900 bis unter EUR 400 gesenkt. Bei Investionskostenvon durchschnittlich EUR 11.000 bis EUR15.000 für die thermische <strong>Sanierung</strong> der Außenwand undder obersten Geschoßdecke amortisiert sich diese Investitionnach nur 10 Jahren bei einer jährlichen Rendite von7–12 %. Mit einem geförderten Althaussanierungskreditrechnet sich die Modernisierung noch schneller.VOM ALTHAUS ZUM NIEDRIGENERGIE- & PASSIVHAUS3.3 Maßnahmen <strong>zur</strong> Senkung des Energieverbrauches – Überblick3.3.1 Maßnahmen an der GebäudehülleDie <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen an der Gebäudesubstanzsind besonders wichtig und sollten genau geplant werden.Hier ist mit einer rund 30-jährigen Nutzungsdauerzu rechnen. Zu klären ist, ob die geplanten Maßnahmenauch nach zehn bis zwanzig Jahren noch den zukünftigenwärmetechnischen Standards entsprechen werden. DieDämmstärken sollten zumindest so gewählt werden,dass sie zumindest den heutigen technischen Mindestanforderungenentsprechen:® Außenwand mit 10 cm Wärmedämmung® oberste Geschoßdecke/Dachschräge mit20 cm Wärmedämmung® Fußboden/Kellerdecke mit 8 cm Wärmedämmung® Fenster mit WärmeschutzverglasungZukunftsweisender ist es aber, sich an den Standard vonNiedrigenergiehäusern zu halten, welcher heute im Neubauden Stand der Technik darstellt. Folgende Vorgabenwurden für die <strong>Sanierung</strong>svorschläge in den folgendenKapiteln gemacht:® Außenwand mit 20 cm Wärmedämmung® Dachschräge mit 34 cm Wärmedämmung® Fenster: Passivhausfenster® Kellerdecke mit 12 cm Dämmung an der UntersichtAus einem Althaus wird jedoch im Regelfall, aufgrund dermit vertretbarem Aufwand nicht behebbaren Wärmebrükken,kein Passivhaus. Es ist aber in Einzelfällen durchausmöglich, wie beispielhafte <strong>Sanierung</strong>en zeigen.Einen Überblick über die verschiedenen Baustandardsgibt folgende Tabelle:BAUSTANDARD BAUTEIL DACH, AUßEN- KELLER- FENSTER LÜFTUNG SPEZ. HEIZ-OB. WÄNDE DECKE LW= ENERGIEGESCHOSS- LUFTWECHSEL VERBRAUCH INDECKEkWh/m 2 aALTBAU UBestand 1) 0,60-2,0 1,4-2,0 0,3-1,3 Isolierglas 1-2LW/H 272(BAUJAHR W/m 2 K oder1950-1975) VerbundglasNEUBAU U in W/m 2 K 0,22 0,40 0,40 1,70 0,5 LW/H 108DER LETZTEN2fachJAHRE Dammstärke 3) 20 cm 10 cm 10 cm WärmeschutzverglasungNIEDRIG2)U NEH W/m 2 K 0,15 < 0,20 < 0,25 1,30 0,5 LW/H 60ENERGIE-event. mitHAUS- Dammstärke 3) 30 cm 16 cm 13 cm 2fachWSV kontr.STANDARDWohnraumlüftungPASSIVHAUS2)U Passivhaus


Auf Basis eines beispielhaften Siedlungshauses wurdenmit Hilfe oben genannter <strong>Sanierung</strong>svorschläge Energiekennzahlberechnungendurchgeführt. Sie führten zufolgenden Ergebnissen:® Durch Dämmung der Dachschräge und der oberstenGeschoßdecke bei vollständigem Ausbau des Dachgeschoßeskann ca. ein Drittel des Wärmebedarfseingespart werden.® Durch zusätzliche Dämmung der Außenwand kannfast zwei Drittel bis drei Viertel des Wärmebedarfseingespart werden.® Der Wärmebedarf kann um weitere 10 % durch dieDämmung der Kellerdecke reduziert werden.Das Beispiel zeigt, dass der Energiebedarf eines Althausesjedenfalls auf den heutigen Standard eines Neubausgebracht werden kann und somit aus einem Althaus einNiedrigenergiehaus wird.G


FOTO: MARTINA LEHNERSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 32


4 SANIERUNGSBEISPIELE4.1 Bestandsaufnahme – Der Prototyp des SiedlungshausesKatharina Guschlbauer-HronekPeter HaftnerDer Prototyp des Siedlungshauses wurde aufgrund vonRecherchen in Siedlungen in Niederösterreich stellvertretendfür den am häufigsten vorkommenden Typ einesSiedlungshauses definiert. Dieser Prototyp dient als Basisfür alle in den nächsten Kapiteln behandelten <strong>Sanierung</strong>svarianten.Es wurde folgendes angenommen:Die Bauweise des Hauses ist typisch für die Bauperiodevon 1945 bis 1960 und kann wie folgt kurz beschriebenwerden:® Erdberührter Fußboden/Kellerdecke: Ortbeton-(decke), Estrich, Belag® Außenwände: verputztes Hochlochziegelmauerwerkmit großteils guthaftendem Verputz® Fenster: Kastenfenster in schlechtem Zustand® Geschoßdecke: Ast-Mollins-Decke (alte Betondecke)ungedämmt® Oberste Geschoßdecke: Holztramdecke ("Mausboden")mit Holzwolleleichtbauplatten innen verkleidetund verputzt und ungedämmt mit Aufbeton am Dachboden® Trempelwand: Verputzte Holzwolleleichtbauplattenauf Holz-Ständer-Konstruktion® Dachschräge: Kaltdach auf der Innenseite teilweiseverkleidet mit verputzten Holzwolleleichtbauplatten,Sparren in gutem Zustand® Tonziegeldach, Dachneigung 51°Der Aufbau der Bauteile sowie die U-Werte sind imKapitel Bauteilkatalog genau beschrieben und den <strong>Sanierung</strong>sdetailsgegenübergestellt.Das Dachgeschoß wurde zu einem späteren Zeitpunktausgebaut.Der mittels Energiekennzahlberechnung ermittelteWärmebedarf unter Annahme der Vollbeheizung für dasGebäude liegt bei 316 kWh/m 2 a.Das Haus wird über eine Ölheizung mit zweistufigemBrenner (15 und 27 kW) mit händischer Regelung, abergut gedämmten Leitungen vom Keller aus zentral beheizt.Die Ölheizung ist von der Leistung her überdimensioniert,die maximale Heizlast des Gebäudes entsprichtungefähr der Leistung der kleinsten Brennerstufe.Die Warmwasserbereitung erfolgt elektrisch über einen150-Liter-Speicher im Badezimmer.Straßenansicht FassadeAnsicht Hausrückseite mit WindfangSANIERUNGSBEISPIELEOberste ungedämmte Geschoßdecke und DachSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 33


Pläne:800278 312 21025485 1427116 2515014090 1002525215123780 185375150140Wohnzimmer18,19m≈851968519695200Eingang120122Vorzimmer3,55m≈65196WC5050Senkgrube785776333325Waschnische402576385 19685 196150140150140313297215,5Schlafzimmer12,14m≈Küche10,54m≈SANIERUNGSBEISPIELE2525 3887380800Erdgeschoß des Prototyps eines SiedlungshausesDachgeschoss25485122532527010136SeitenbodenTrempelwand26060 16035610012085196Vorzimmer5,63m≈100120763223480Schlafzimmer20,55m≈85 1967243763100120Kinderzimmer9,09m≈1001202702701077TrempelwandSeitenboden26010702525 3888007355 25Dachgeschoß des PrototypsSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 34


KellergeschossA797276 312 20933 467 20 244 3390 40 90 4033332143669040Keller38975190KellerSenkgrube760333251875 19075 1903039040KellerBadKeller904028721375190198333390 4033 270 20 150398,57398,5797Kellergeschoß des PrototypsA284 33SANIERUNGSBEISPIELE+8,5460290+5,64Oberboden2820240Dachgeschoss+2,9680Erdgeschoss90+/- 0,022-0,72Kellergeschoss216-2,38763Schnitt des PrototypsSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 35


4.2 <strong>Sanierung</strong> des Gebäudes in VariantenIm folgenden Kapitel werden von zwei Architekten vierUmbau- und <strong>Sanierung</strong>svorschläge vorgestellt. Am Beginnwerden die geplanten Maßnahmen und vorrangigen<strong>Sanierung</strong>sziele kurz erläutert. Pläne, Bauzeitplan undeine Grobkostenschätzung zeigen den gesamten Umfangeiner <strong>Sanierung</strong>splanung. Die gezeigten Varianten spanneneinen Bogen von sparsamen Umbaumaßnahmeninnerhalb des bestehenden Gebäudes bis hin zu großzügigenErweiterungsmaßnahmen. Bei manchen Projektenwird zusätzlich zu den Grundrissen auch noch jeweilseine mögliche Variante dargestellt.Ziel der vorgestellten <strong>Sanierung</strong>sbeispiele ist es zu zeigen,dass auch in Siedlungshäusern aus der ZwischenundNachkriegszeit qualitativ hochwertiges, komfortablesund zukunftsweisendes Wohnen möglich ist. Dafürwurden hochwertige, in der <strong>Sanierung</strong> noch nicht so verbreiteteKomponenten und Verarbeitungstechniken eingeplant,welche aber im Neubau schon durchwegs verwendetwerden. Im Rahmen einer <strong>Sanierung</strong> ist es generellzu bedenken, dass heute eingebaute Materialien undKomponenten längerfristig, das heißt für 15 bis 30 Jahre,eingebaut werden und auch in Zukunft noch Komfort undgesundes Wohnen gewährleisten sollen. Der zweiteSchwerpunkt liegt daher auf der Verwendung ökologischerBaumaterialien.G


Die Bauzeitpläne sind auf eine Arbeitswoche mit 5 Tagenausgelegt. Durch die Berücksichtigung von Wochenenden,Feiertagen, Wochen mit Fenstertagen, jahreszeitlicherBaubeginn und Schlechtwettertagen werden sichunterschiedliche Gesamtbauzeiten ergeben.Ein weiterer Unsicherheitsfaktor sind Eigenleistungen,die erfahrungsgemäß auf Grund der limitierten Freizeit(Urlaube!) und auch der Material-Anschaffungskosten erheblichezeitliche Verzögerungen bewirken können. Auchdie mögliche Insolvenz von beauftragten Firmen könnensich auf eine Verlängerung der Bauzeit auswirken. Essind daher die Zeitdiagramme nicht ohne weiteres in einetatsächliche Bauzeit übertragbar.Die geplanten Maßnahmen erfordern grundsätzlich einebaubehördliche Bewilligung. Im Fall, dass keine Seitenabständeund Fluchtlinien überbaut werden, wird dieseBewilligung kein Problem darstellen.Die Projekte im Überblick:PROJEKT I: <strong>Sanierung</strong> unter Erhaltung der Grundfläche,Garten im Westen.Das erste Projekt sieht eine <strong>Sanierung</strong> des bestehendenGebäudes ohne zusätzliche Zubauten vor. Die Raumaufteilungdes Hauses wird geringfügig verändert, um mehrPlatz zu schaffen.PROJEKT III: <strong>Sanierung</strong> mit kleinem Zubau in Holzbauweise,Garten im Norden.In diesem Projekt schafft ein schmaler zweigeschoßigerAnbau in Holzbauweise mehr Platz für den Eingangsbereich,die gartemseitigen Räume und für ein Badezimmerim Obergeschoß.EingangCarportPROJEKT II: <strong>Sanierung</strong> mit Erweiterung in Massivbauweise,Garten im Westen.Bei Projekt II wurde gartenseitig eine eingeschoßigeErweiterungsbox als massiver Fertigteil angefügt, die imObergschoß als Terrasse genutzt werden kann.NeuBestand BestandS T R A S S E S T R A S S ENeuBestandTerrasseS T R A S S E S T R A S S EPROJEKT IV: <strong>Sanierung</strong> mit großem Zubau in Holzbauweise,Garten im Norden.Dieses Projekt stellt, bezogen auf den zusätzlichenWohnraum, das großzügigste der <strong>Sanierung</strong>sbeisbieledar. Ein zirka 40 m 2 großer erdgeschoßiger Zubau, ähnlichdem vorhergehenden Projekt in Holzbauweise,schafft zusätzlich Platz für zwei Zimmer, oder kann auchfür eine kleine eignen Wohneinheit genutzt werden.EingangNeuCarportBestandTerrasseSANIERUNGSBEISPIELESANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 37


4.2.1 PROJEKT I: <strong>Sanierung</strong> unterErhaltung der Grundfläche4.2.1.2PläneAnsicht Ost, StraßenseiteArch. DI Wolfgang Junger, Baden bei Wien4.2.1.1 BaubeschreibungLageplanS T R A S S EBestandSANIERUNGSBEISPIELEPlanungsziel:Zielvorgabe bei dieser Komfort-Variante ist eine 3-Zimmerwohnung,(z.B. für 2 Erwachsene, oder 2 Erwachsenemit Kind), die vom Platzangebot und der Funktion miteiner Neuplanung durchaus konkurrenzfähig ist.Funktion:Im Erdgeschoß wurden im alten Vorraum alle Einbautenentfernt und ein neues WC eingebaut. Das Wohnzimmerwird durch einen Essplatz erweitert, eine Tür stellt einedirekte Verbindung <strong>zur</strong> Küche her. Im Dachgeschoß sindzwei große Zimmer angeordnet, ein Kaminzug wird imInteresse einer besseren Grundrissgestaltung entfernt.Ein funktionelles Bad und ein Abstellraum ergänzen dasRaumangebot.Energiekonzept:Die massiven Wandbauteile erhalten ein Außenwand-Wärmedämmverbundsystem, die Dachschräge eineZwischensparrendämmung samt einer Aufdopplung nachinnen und außen. Eine weitere thermische <strong>Sanierung</strong>smaßnahmeist die Dämmung der Kellerdecken-Unterseite (Dämmstärken und Aufbauten sind den Baudetailszu entnehmen). Zusätzlich sind aktive und passivesolare Gewinne eingeplant. Aktivkomponente ist einim Dach integrierter Kollektor für die Warmwasserbereitungmit 8m 2 Solarfläche, passive Gewinne werden durchein südorientiertes, großes Fensterelement erzielt. ImKeller ist eine Pelletsheizung samt dem erforderlichenBrennstofflager auf der Straßenseite vorgesehen.Gartenkonzept:Der Höhenunterschied zwischen Oberkante des Erdgeschoßfußbodensund Terrain beträgt ca. 70 cm und erforderteine differenzierte Abstufung der Verbindungenzwischen Innen- und Außenräumen. Im gezeigten Beispielist der Zugangsweg mit gärtnerischen Elementen(z.B. Palisaden) höhergelegt und durch eine Terrasse erweitert.NUTZFLÄCHE EG + DG: 90,5 m 2Ansicht West, GartenseiteAnsicht SüdAnsicht NordSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 38


Grundriss ErdgeschoßSANIERUNGSBEISPIELEGrundriss DachgeschoßM1:100Legende:Besteh. BauteileNeue BauteileWärmedämmungSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 39


Grundrissvariante:In dieser Ökonomie-Variante wird versucht, ein Maximuman Funktionalität zu erzielen. Im EG wird die Küche zugunsteneines Bades verkleinert (gemeinsame Installationswand!).Im Dachgeschoß können drei Zimmer untergebrachtwerden. Bei Bedarf können auch <strong>zur</strong> besserenBelichtung im Obergeschoß Dachflächenfenster in dieDachschräge eingebaut werden.NUTZFLÄCHE EG + DG: 88 m 2Grundrissvariante ErdgeschoßSANIERUNGSBEISPIELEGrundrissvariante DachgeschoßM1:100Legende:Besteh. BauteileNeue BauteileWärmedämmungSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 40


4.2.1.3Bauzeitplan4.2.1.4GrobkostenschätzungGESAMTBAUKOSTEN ENTWURF DI JUNGER - UMBAU I(<strong>Sanierung</strong> der bestehenden Struktur, Neuorganisation innerhalb des bestehenden Grundrisses, keine Erweiterung)Wohnfläche Bestand: 90,5 m 2Baukosten /m 2 Wfl.:EUR 111.280 exkl. MwstGesamtbaukosten:EUR 115.840 exkl. MwstGEWERKE ANTEILE IN % SUMME EURBAUMEISTER 45,00 52.128,00ZIMMERMANN 9,00 10.425,60SPENGLER 4,00 4.633,60DACHDECKER 3,20 3.706,88AUSSENFENSTER 8,00 9.267,20ELEKTROINSTALLATION 4,50 5.212,80SANITÄR-/HEIZUNGSINSTALLATION 14,50 16.796,80TROCKENAUSBAU 3,00 3.475,20FUßBODEN 1,90 2.200,96FLIESEN 1,20 1.390,08MALER 1,40 1.621,76INNENTÜREN 2,00 2.316,80SCHLOSSER 2,30 2.664,32GESAMT 100,00,,,, 115.840,00 exkl. Mwst.SANIERUNGSBEISPIELE(Preisstand 2004; unter der Annahme einer Totalsanierung des bestehenden Gebäudes und einer gänzlichen Um- und Neunutzung; beinhaltet keinekontrollierte Wohnraumentlüftung und keine Sonnenkollektoren. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurden kleinere Abbrucharbeiten an nichttragendenBauteilen).SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 41


4.2.2 PROJEKT II: <strong>Sanierung</strong> mitErweiterung in MassivbauweiseArch. DI Wolfgang Junger, Baden bei Wien4.2.2.1BaubeschreibungLageplange Ausführung der Erweiterung ist möglich, z.B. könntedas Dachgeschoß <strong>zur</strong> optischen Hervorhebung zum Altbauteilweise wintergartenähnlich ausgeführt werden.NUTZFLÄCHE EG + DG: 109 m 24.2.2.2PläneAnsicht Ost, StraßenseiteS T R A S S EBestandNeuPlanungszielAn die Westseite des Hauses wird eine eingeschoßige„Erweiterungsbox“ als massiver Fertigteil angefügt. Darausresultiert ein 4- Zimmer Angebot, das allen heutigenAnsprüchen an Wohnqualität genügt. Auch von den Bebauungsbestimmungenund von der Orientierung (freieSüdseite) ist dieser Platz für eine Erweiterung günstigund es besteht auch die Möglichkeit, im Bauwich einenCarport zu errichten.Ansicht West, GartenseiteSANIERUNGSBEISPIELEFunktionIm Erdgeschoß des Bestandes werden im Vorraum alleWände samt dem WC entfernt. Der Wohnraum wird umeinen Essplatz erweitert, die Küche erhält ein neues Fenster.Der Erweiterungsteil beinhaltet ein Multifunktionszimmer,Windfang, Abstellraum und WC. Falls eine Terrasseauf dem Dach der Erweiterungsbox errichtet werdensoll, muss aufgrund des Niveauunterschiedes dieBox um 22 cm abgesenkt werden, womit sich eine Stufezu den Zimmern ergibt. Im Dachgeschoß werden zweiZimmer, ein Bad und ein Abstellraum eingebaut. DieKniestockwände werden Richtung Traufe verschoben. EinKaminzug wird im Interesse einer besseren Grundrissgestaltungentfernt. Die Decke des Erweiterungsbaueskann als Terrasse benützt werden und ist durch den Flurzu betreten.Ansicht SüdEnergie-KonzeptDie massiven Wandbauteile erhalten ein Außenwand-Wärmedämmverbundsystem, die Dachschräge eineZwischensparrendämmung samt einer Aufdopplung nachinnen und außen. Eine weitere thermische <strong>Sanierung</strong>smaßnahmeist die Dämmung der Kellerdecken-Unterseite(Dämmstärken und Aufbauten sind den Baudetails zuentnehmen). Zusätzlich sind aktive und passive solareGewinne eingeplant. Aktivkomponente ist ein im Dach integrierterKollektor für die Warmwasserbereitung mit 8m 2Kollektorfläche, passive Gewinne werden durch ein südorientiertes,großes Fensterelement erzielt. Im Keller isteine Pelletsheizung samt dem erforderlichen Brennstofflager(Straßenseite) vorgesehen.BaurechtAbgesehen von einer hinteren Baufluchtlinie, die im konkretemFall mindestens 14 m betragen sollte, gibt es keinebaurechtlichen Hindernisse. Auch eine zweigeschoßi-Ansicht NordSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 42


Grundriss ErdgeschoßSANIERUNGSBEISPIELEGrundriss DachgeschoßM1:100Legende:Besteh. BauteileNeue BauteileWärmedämmungSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 43


Grundrissvariante 1: „Erweiterung “ in Bauwich:In der ersten Varianteist die "Erweiterungsbox" nordseitigim Bauwich angefügt. Das bedingt eine brandbeständige,also massive Mauer an der Grundgrenze. Auch die Höhedes Erweiterungsbaues ist auf Grund des erforderlichenLichteinfallswinkel nur eingeschoßig möglich.Die Erweiterung ist beispielhaft mit zwei Zimmern ausgeführt,im Altbestand sind Essplatz und Küche zu einerEinheit zusammengefasst. Den entstehenden Platz neh-men ein Flur, ein Abstellraum und ein WC ein.Baurecht: Grundsätzlich ist anzumerken, dass im Bauwichkeine Aufenthaltsräume angeordnet werden dürfenund dass bei gekuppelter Bauweise Anbaupflicht für denNachbar bestünde (Südseite des Nachbarn!). Aus diesenGründen ist diese Variante nur mit einer Bebauungsbestimmungsinnvoll, in der offenen Bauweise, mit Zulassungvon Aufenthaltsräumen im nördlichen Bauwich,vorgegeben ist. NUTZFLÄCHE EG + DG: 115 m 2Grundriss Erdgeschoß:SANIERUNGSBEISPIELEGrundrissvariante 2: „Erweiterungsbox“ zweigeschoßigGrundriss Dachgeschoß:Als eine weitere Möglichkeitkann die gartenseitig angefügteErweiterungsboxzweigeschoßig ausgeführtwerden.M1:100Legende:Besteh. BauteileNeue BauteileWärmedämmungSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 44


4.2.2.3BauzeitplanIm Bauzeitplan für die Variante Erweiterung 1 ist dieErrichtung der Fertigteil-Box mit einer Woche angenommen.Das bedingt die rechtzeitige Vorbestellung für dieVorfabrikation und die termingemäße Vorbereitung derFundamentplatte und aller notwendigen Einbauten(z.B. Kanal). Der angegebene Zeitraum reicht dann fürdie Aufstellung der Wände und Decke im Rohbauzustandaus. Fenster, Fassade, ein etwaiges Dach und derAusbau sind mit der <strong>Sanierung</strong> des Altbaues abzustimmen.4.2.2.4GrobkostenschätzungGESAMTBAUKOSTEN Entwurf DI Junger - ERWEITERUNG I(<strong>Sanierung</strong> der bestehenden Struktur, Neuorganisation innerhalb des bestehenden Grundrisses und neuer Zubau)Wohnfläche neu: (Zubau neu ca. 20 m 2 ) 109 m 2Baukosten/m 2 Wfl. alt:EUR 211.280, exkl. MwstBaukosten/m 2 Wfl. Fertigteilbox (ca. 20 m 2 Wfl.): EUR 111.500 exkl. MwstGesamtbaukosten:EUR 143.920 exkl. MwstGEWERKE ANTEILE IN % SUMME EURBAUMEISTER 45,00 64.764,00ZIMMERMANN 9,00 12.952,80SPENGLER 3,00 4.317,60DACHDECKER 2,00 2.878,40SCHWARZDECKER 2,20 3.166,24AUSSENFENSTER 8,00 11.513,60ELEKTROINSTALL. 4,50 6.476,40SANITÄR/HEIZUNGSINST. 14,50 20.868,40TROCKENAUSBAU 3,00 4.317,60FUßBODEN 1,90 2.734,48FLIESEN 1,20 1.727,04MALER 1,40 2.014,86INNENTÜREN 2,00 2.878,40SCHLOSSER 2,30 3.310,16GESAMT 100,00 143.920,00 exkl. Mwst.(Preisstand 2004; unter der Annahme einer Totalsanierung des bestehenden Gebäudes und einer gänzlichen Um- und Neunutzung; beinhaltet keinekontrollierte Wohnraumentlüftung und keine Sonnenkollektoren. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurden kleinere Abbrucharbeiten an nichttragendenBauteilen).SANIERUNGSBEISPIELESANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 45


4.2.3 PROJEKT III: <strong>Sanierung</strong> mit kleinemZubau in HolzbauweiseArch. DI Kurt Karhan, Neunkirchen, NÖ4.2.3.2PläneAnsicht Ost4.2.3.1 BaubeschreibungLageplanEingangCarportNeuBestandTerrasseS T R A S S ESANIERUNGSBEISPIELEDer vorgegebene Altbestand ist ein für die Nachkriegsjahretypischer Grundriss, der in ein und derselben Artoftmalig gebaut wurde und der sich vor allem durchFunktionalität und Wirtschaftlichkeit auszeichnet. Durchden in den letzten Jahren gestiegenen Wohlstand und dersteigenden Motorisierungszahl ist im gleichen Maß auchder Bedarf an Wohnnutzfläche pro Kopf gestiegen. DieseTatsache ist der Grund für den Entwurf „Variante klein“ -an die bestehende Substanz einen Zubau vorzusehenund nicht nur die vorhandenen Kubaturen umzugestalten.Nachdem die Gartenseite nach Norden orientiert ist,wird auch in diese Richtung der Zubau geplant. An denseitlichen Abständen wird ostseitig ein Autoabstellplatz,sowie der Zugang zum Haus fixiert. Diese Fläche hat somiteine halböffentliche Funktion. Die verbleibenden Flächenwerden durch entsprechende Bepflanzung oderGartengestaltung zu einem Erholungsraum mit privaterSphäre gestaltet.Ansicht WestAnsicht Süd, StrassenseiteDer Zubau hat einen Platzbedarf von 2 x 8 m und bringtrund 20 m 2 mehr an Wohnfläche. Durch einen <strong>zur</strong>ückgesetztenEingang ergibt sich auch die Möglichkeit, trotzgartenseitigen Anbaus eine Sichtverbindung zum Gartenherzustellen. Im EG wird die zusätzliche Fläche als großzügigerVorraum sowie als WC genutzt. Das Dachgeschoßprofitiert durch eine Vergrößerung eines Zimmersund durch die Möglichkeit, ein Badezimmer mit durchgehendgleicher Raumhöhe – d.h. ohne Dachschräge – einzubauen.Durch den Zubau können die Räume im Bestandweitgehend erhalten bleiben. Lediglich beim Eingangwerden das WC und der Windfang abgerissen unddem Vorraum zugeordnet. Im Dachboden werden durchzwei Wanddurchbrüche die Verbindungen zum Zubauhergestellt.Der Zubau erhält eine kubische Form – hochgestelltesPrisma - die bewusst im Kontrast <strong>zur</strong> Architektur derfünfziger Jahre steht. Diese Maßnahme dient dazu, dieProportion des Altbaues in der bestehenden Form zu erhalten.Eine banale Verlängerung der Dachflächen würdedas Verhältnis von Länge und Höhe des bestehendenBauwerkes negativ beeinträchtigen. Um diesen „Gegensatz“zu verstärken ist beim Neubau auch eine vorgehängteLärchenfassade geplant.Ansicht Nord, GartenseiteSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 46


Grundriss ErdgeschoßSANIERUNGSBEISPIELEM1:100Legende:BestandNeubau-Holzkonstr.NeubauWärmedämmungDachaufbauentwurf – architektenkarhan & holletschekSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 47


Grundriss DachgeschoßSANIERUNGSBEISPIELEGrundriss KellerM1:100Legende:BestandNeubau-Holzkonstr.NeubauWärmedämmungDachaufbauentwurf – architektenkarhan & holletschekSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 48


4.2.3.3Bauzeitplan4.2.3.4GrobkostenschätzungGESAMTBAUKOSTEN Entwurf DI Karhan - Variante ZUBAU KLEIN(<strong>Sanierung</strong> der bestehenden Struktur und neuer Zubau)Wohnfläche neu (neuer Zubau ca. 20m 2 ): 109 m 2Baukosten/m 2 Wfl.:EUR 111.170 exkl. Mwst.Gesamtbaukosten:EUR 127.530 exkl. Mwst.GEWERKE ANTEILE IN % SUMME EURBAUMEISTER: 28,00 35.708,40ZIMMERMANN: 26,20 33.412,86ELEKTRIKER: 3,90 4.973,67INSTALLATEUR: 14,50 18.491,85GRÜNDACH: 6,20 7.906,86SPENGLER: 4,10 5.228,73DACHDECKER: 1,90 2.423,07FENSTER: 4,30 5.483,79TROCKENBAU: 2,10 2.678,13FLIESENLEGER: 1,20 1.530,36SCHLOSSER: 2,30 2.933,19INNENTÜREN: 2,00 2.550,60BODENBELÄGE: 1,90 2.423,07MALER/ANSTREICHER: 1,40 1.785,42GESAMT 100,00xxx 127.530,00 exkl. Mwst.SANIERUNGSBEISPIELE(Preisstand 2004; unter der Annahme einer Totalsanierung des bestehenden Gebäudes und einer gänzlichen Um- und Neunutzung; beinhaltet keinekontrollierte Wohnraumentlüftung und keine Sonnenkollektoren. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurden kleinere Abbrucharbeiten an nichttragendenBauteilen).SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 49


4.2.4 PROJEKT IV: <strong>Sanierung</strong> mit großemZubau in HolzbauweiseArch. DI Kurt Karhan, Neunkirchen, NÖ4.2.4.1 BaubeschreibungLageplanEingangNeuCarportBestandTerrasseS T R A S S EGrundsätzlich wird davon ausgegangen, dass bei der bestehendenSubstanz die tragenden und für die Versorgungund Erschließung erforderlichen Elemente nichtverändert werden. Das heißt, dass die Stiege und dieRauchfänge lediglich saniert, aber in ihrer Lage nicht verändertwerden. Sollte dies nicht erwünscht sein, ist derAbbruch und die Errichtung eines Neubauessinnvoller.4.2.4.2 PläneAnsicht OstDie gewählte Architektur ist darauf ausgerichtet, dassdem Altbestand in der Proportion und äußeren Gestaltsein Erscheinungsbild bleibt und vor allem die Ensemblewirkung,die für diese Siedlungen typisch ist, erhaltenbleibt. Der Entwurfsgedanke geht davon aus, dass für dieseit mehreren Generationen in diesen Siedlungen lebendenBewohner die emotionelle Bindung erhalten bleibt,aber durch einen Zubau die benötigte Wohnfläche erweitertwird.Ansicht WestSANIERUNGSBEISPIELEDie Erweiterung der Wohnflächen erfolgt in RichtungNorden, das heißt in Richtung Garten. Der Baukörper isteingeschoßig und als liegendes Prisma mit einer Bruttogeschoßflächevon 8 x 7,4 m konzipiert. Auf dem Flachdachist eine Terrasse für die im Dachgeschoß befindlichenWohnräume sowie eine Dachbegrünung geplant.Die Dachbegrünung sollte aus Wartungsgründen als extensivesGrasdach ausgeführt werden.Im EG wird analog dem Entwurf „Variante klein“ ein <strong>zur</strong>ückgesetzterEingang vorgesehen. Dieser Eingang mitVorraum und Nassgruppe stellt die Verbindung zum Altbestandher. Gartenseitig befinden sich zwei Zimmer mitca. 16 m 2 Nutzfläche und direktem Ausgang zum Garten.Beim Altbestand werden die Trennwände vom Vorraumund WC abgebrochen und damit der Vorraum vergrößert.Durch Entfernen der nicht tragenden Zwischenwände sowieHerstellung eines Wanddurchbruches im Bereich dertragenden Mittelmauer wird im EG ein großzügiger Wohnraummit Küche, Essplatz und Wohnbereich gestaltet.Vom Wohnzimmer ist westseitig ein Ausgang zu einerTerrasse geplant. Die Küche erhält durch den Einbau einesEckfensters eine Sichtverbindung zum halböffentlichenZugang bzw. in den Garten. Das Dachgeschoßwird für die Anordnung der Schlaf- und Kinderzimmer sowieden Einbau eines geräumigen Bades genutzt.Der östliche Bauwich ist als Zugang und Stellplatzflächefür den PKW geplant. Dieser Stellplatz kann wahlweiseentlang der Grundgrenze verschoben werden, so dassdieser auch auf Höhe des Zubaues liegen kann und dadurchgleichzeitig einen Abschluss zum Garten darstellt.Ansicht Süd, StrassenseiteAnsicht Nord, GartenseiteSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 50


Grundriss ErdgeschoßSANIERUNGSBEISPIELEM1:100Legende:BestandNeubau-Holzkonstr.NeubauWärmedämmungDachaufbauentwurf – architektenkarhan & holletschekSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 51


Grundriss DachgeschoßSANIERUNGSBEISPIELEM1:100Legende:BestandNeubau-Holzkonstr.NeubauWärmedämmungDachaufbauentwurf – architektenkarhan & holletschekSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 52


LängsschnittSANIERUNGSBEISPIELEM1:100Legende:BestandNeubau-Holzkonstr.NeubauWärmedämmungDachaufbauentwurf – architektenkarhan & holletschekSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 53


Grundrissvariante Erdgeschoß:SANIERUNGSBEISPIELEM1:100Legende:BestandNeubau-Holzkonstr.NeubauWärmedämmungDachaufbauentwurf – architektenkarhan & holletschekSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 54


Grundrissvariante Dachgeschoß:SANIERUNGSBEISPIELEM1:100Legende:BestandNeubau-Holzkonstr.NeubauWärmedämmungDachaufbauentwurf – architektenkarhan & holletschekSANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 55


4.2.4.3Bauzeitplan4.2.4.4GrobkostenschätzungSANIERUNGSBEISPIELEGESAMTBAUKOSTEN Entwurf DI Karhan - Variante ZUBAU GROSS(<strong>Sanierung</strong> der bestehenden Struktur, neuer Zubau und Erweiterung in den Garten)Wohnfläche neu: (neuer Zubau ca. 45 m 2 ) 134 m 2Baukosten /m 2 Wfl.:EUR 111.170 exkl. Mwst.Gesamtbaukosten:EUR 155.810 exkl. Mwst.GEWERKE ANTEILE IN % SUMME EURBAUMEISTER: 28,00 43.626,80ZIMMERMANN: 26,20 40.822,22ELEKTRIKER: 3,90 6.076,59INSTALLATEUR: 14,50 22.592,45GRÜNDACH: 6,20 9.660,22SPENGLER: 4,10 6.388,21DACHDECKER: 1,90 2.960,39FENSTER: 4,30 6.699,83TROCKENBAU: 2,10 3.272,01FLIESENLEGER: 1,20 1.869,72SCHLOSSER: 2,30 3.583,63INNENTÜREN: 2,00 3.116,20BODENBELÄGE: 1,90 2.960,39MALER/ANSTREICHER: 1,40 2.181,34GESAMT: 100,00 155.810,00 exkl. Mwst.(Preisstand 2004; unter der Annahme einer Totalsanierung des bestehenden Gebäudes und einer gänzlichen Um- und Neunutzung; beinhaltet keinekontrollierte Wohnraumentlüftung und keine Sonnenkollektoren. Ebenfalls nicht berücksichtigt wurden kleinere Abbrucharbeiten an nichttragendenBauteilen).SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 56


4.3 Energiekennzahlen und Heizlast der <strong>Sanierung</strong>svariantenKatharina Guschlbauer-HronekBei der Erstellung der Energiebilanz des Hauses ergebensich sogenannte Energiekennzahlen, welche einen gutenVergleich von <strong>Sanierung</strong>svarianten in Hinsicht auf denzukünftigen Energieverbrauch ergeben. Sie werden inForm eines Energieausweises zusammengefasst. DerEnergieausweis stellt in einigen Bundesländern die Basisfür die Erlangung einer Althaussanierungsförderung darund wird in Zukunft aufgrund der verpflichtenden Umsetzungder europäischen Gebäuderichtlinie auch für alleWohngebäude notwendig sein. Derzeit gibt es aber nochin den Berechnungsverfahren geringe bundesländerspezifischeUnterschiede. Der Prototyp sowie die <strong>Sanierung</strong>svariantenwurden nach niederösterreichischen Bestimmungenbezogen auf den Referenzstandort Tattendorfgerechnet.Bei einer solchen Berechnung werden alle Gebäudeteilebetrachtet, welche Wärme von innen nach außen verlieren(Transmissionswärmeverluste) und wie viel Energiedurch Lüften verloren geht (Lüftungswärmeverluste).Auch die Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung überdie Fenster, sowie interne Gewinne durch Geräte- undPersonenabwärme werden berücksichtigt.Energiekennzahlen der <strong>Sanierung</strong>svarianten im Überblick:Folgenden Ergebnisse werden erhalten:® Heizlast P tot in kW® Heizwärmebedarf Q h in kWh/a® Flächenbezogener Heizwärmebedarf HWB BGFin kWh/(m 2 a), auch Energiekennzahl genannt.Die Bezugsfläche ist hier nicht die Wohnnutzfläche sonderndie Bruttogeschoßfläche, welche die umgebendenBauteile mit einbezieht.Mit Hilfe dieser Ergebnisse können anschließend diewärmetechnischen <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen miteinanderverglichen und optimiert werden.Folgende Vorgaben wurden für die <strong>Sanierung</strong>smaßnahmengemacht:® Außenwand mit 20 cm Wärmedämmung® Dachschräge mit 34 cm Wärmedämmung® Passivhausfenster® Kellerdecke mit 12 cm Dämmung an der Untersicht.In folgender Tabelle ist ein Überblick über die wichtigstenKennzahlen der <strong>Sanierung</strong>svarianten gegeben:BEZEICHNUNG WOHN- BRUTTO- ENERGIE HEIZLAST HEIZWÄRME- ENERGIE HEIZLAST HEIZWÄRMEFLÄCHE geschoß- KENNZAHL in kW BEDARF KENNZAHL IN KW BEDARFin m 2 FLÄCHE in m 2 in kWh/(m 2 a) in kWh/Jahr in kWh/(m 2 a) in kWh/JahrOHNE LÜFTUNGSANLAGEMIT LÜFTUNGSANLAGEPROTOTYP 1: 82,0 111 316 14,3 35.000 – – –GARTENIM WESTENSANIERUNGSBEISPIELEPROJEKT I 90,5 123 50 3,6 6.100 32 2,7 3.900SANIERUNGUMBAU 1PROJEKT II 109 148 47 4,3 7.000 29 3,2 4.300SANIERUNGERWEITERUNG 1PROTOTYP 2: 82 111 317 14,3 35.200 – – –GARTENIM NORDENPROJEKT III 109 149 45 4,5 6.800 28 3,4 4.100SANIERUNGZUBAU IPROJEKT IV 134 181 46 5,7 8.400 28 4,3 5.100SANIERUNGZUBAU IIEnergiekennzahlen der Prototypen des Siedlungshauses und der <strong>Sanierung</strong>svarianten (jeweils bezogen auf denReferenzstandort Tattendorf, NÖ)SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 57


^HINWEISAn den Ergebnissen ist zu sehen, dass der Niedrigenergiehausstandard mit den vorgeschlagenen Dämmmaßnahmenproblemlos zu erreichen ist. Obwohl die für die Energiekennzahl günstige Kompaktheit des Gebäudesdurch ein schlechteres Volumen-Oberflächenverhältnis in den <strong>Sanierung</strong>svorschlägen teilweise nicht gegebenist, sind diese Ergebnisse erreichbar.Der Einbau einer Lüftungsanlage (Annahme für die Berechnung:85%Wärmerückgewinnung ohne Erdreichwärmetauscher)bringt einen weiteren Energiegewinn und istaber vor allem aus Komfortgründen an<strong>zur</strong>aten.Der Heizwärmebedarf in kWh gibt an, wie viel an Energiefür die Heizung im Jahr verbraucht wird. Aus dieserZahl lässt sich der Brennstoffbedarf und die Kosten berechnen.Beispielsweise müsste mit Kosten von rundEUR 150–260 / pro Jahr für Pellets abhängig von der<strong>Sanierung</strong>svariante gerrechnet werden.Der Passivhausstandard ist wegen der Größe der Häusernur schwer erreichbar. Die erforderlichen zusätzlichenMaßnahmen würden in keinem ausgewogenen Verhältniszu den erzielbaren Einsparungen stehen.SANIERUNGSBEISPIELESANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 58


4.4 Bauteilkatalog der <strong>Sanierung</strong>svariantenThomas Zelger, Ulla Unzeitig, Katharina Guschlbauer-Hronek, Wolfgang Scherz4.4.1 Außenwand AltbauAußenwand Bestand:Außenwand saniert:U-WERT BESTAND: 1,55 W/m 2 KU-WERT SANIERT: 0,18 W/m 2 KERHOBENER KOSTENRICHTWERT 1 /m 2 : 110–140 EURBAUKONSTRUKTION - BAUPHYSIK(cm)AUFBAU VON AUSSEN NACH INNEN NACH SANIERUNG1 1, Silikatputz2 20, Wärmedämmung Kork (Alternative Mineralschaumplatten, Mineralfaserplatten, Hanfplatten,Polystyrolplatten)3 2, Putz (Bestand)4 25, Hochlochziegel (Bestand)5 1,5 Kalkputz (Bestand)Gesamtstärke: 49,5 cmSANIERUNGSBEISPIELETechnische Beschreibung:Eignung:® Durch die außenseitige Wärmedämmung wird diethermische Behaglichkeit durch Erhöhung der Oberflächentemperaturgesteigert® relativ hohes Potenzial zu natürlicher Kühlung durchverstärkten nächtlichen Luftwechsel im Sommer sowie<strong>zur</strong> Speicherung solarer Energie in der Heizsaison® Polystyrol emittiert im Falle eines Brandes toxischeZersetzungsprodukte® sehr guter Luftschallschutz mit Faserdämmsystemen;mittlerer Luftschallschutz mit Korkdämmsystemen.Ausführungshinweise:Zuerst erfolgt die Kontrolle des Altputzes auf Festigkeitund Ebenflächigkeit (max. 1cm Differenz) Abschlagendes lockeren Putzes und Ausbessern der Putzschicht,falls notwendig. Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS),dessen Bestandteile und Schichten aufeinander abgestimmtsind, sollte eingesetzt werden. Die Dämmplattensind stoßversetzt und ausreichend fest laut geltendenÖnormen auf dem Untergrund zu befestigen (auf Altputzenzu verdübeln). Die Horizontalflächen sind besondersbei Mineralfasern (feuchteempfindlich) vor Verlegungsbeginnabzudecken, um eine Hinterfeuchtung der Wandund Dämmplatten zu verhindern. Das Armierungsgewebeist in feuchte Spachtelmasse einzuarbeiten und bei Leibungenund Kanten durch einen zusätzlichen Streifen zuversehen. Der Putz muss auf das Gesamtsystem abgestimmtwerden und ist genau nach Herstelleranweisungzu verarbeiten.Die Vorteile des WDVS sind die Beseitigung von Wärmebrücken,Abdeckung bestehender kleiner Risse, sowieErhöhung des Fassadenregenschutzes. Eine Trockenlegungder erdberührten oder erdnahen Untergeschoße istbei aufsteigender Feuchtigkeit notwendig und einzuplanen.Wegen thermischer Putzbeanspruchung sollte in Folgeeine regelmäßige Kontrolle auf Risse erfolgen.^HINWEIS1)Die im Folgenden angegebenen Kosten wurden auf der Basis unserer <strong>Sanierung</strong>sbeispiele ermittelt. Die Preise sind exkl. Mwst. und wurden auf derPreisbasis für das Jahr 2004 ermittelt. Alle angegeben Preise verstehen sich als Richtwerte und können je nach Region, Ausführungsvariante oderanderen entscheidenden Kostenfaktoren von den hier angegebenen Preisen differieren.SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 59


4.4.2 Dach AltbauDachschräge Bestand:Dachschräge saniert:außeninnenU-WERT BESTAND: 1,4 W/m 2 KU-WERT SANIERT: 0,13 W/m 2 KERHOBENER KOSTENRICHTWERT/m 2 : 130 –150 EURSANIERUNGSBEISPIELEBAUKONSTRUKTION-BAUPHYSIK[cm]AUFBAU VON AUSSEN NACH INNEN NACH SANIERUNG1 Dachdeckung (Ziegel, Betondachstein, Faserzement)2 3 Lattung 3/53 4 Konterlattung 4/44 Diffusionsoffene Dachbahn (PP)5 2,5 Vollschalung (Schnittholz Brett) (Alternativ Holzweichfaserplatte mit Nut-Feder)6 8 Zellulosedämmung (alternativ Flachs, Hanf, Schafwolle etc.) zw. Aufdoppelung nachaußen mit Lattung 8/107 16 Zellulosedämmung (alternativ Flachs, Hanf, Schafwolle etc.) zw. Sparren 10/16(Sparren sind Bestand)8 8 Zellulosedämmung (alternativ Flachs, Hanf, Schafwolle etc.) zw. Aufdoppelung nachinnen mit 5/89 1,5 OSB-Platte luftdicht verklebt (alternativ Vollschalung mit Dampfbremse)10 2 Lattung 2/5 als Installationsebene (eventuell gedämmt)11 1,5 GipsfaserplatteGesamtstärke ohne Dachdeckung: 46,5 cmTechnische Beschreibung:Eignung:® Bei statisch ohnehin notwendiger Aufdoppelung desSparrens® gegenüber der reinen Aufsparrendämmung bietet sich einoptischer Vorteil, da das Erscheinungsbild nach außenkaum verändert wird® eine Aufdoppelung nach innen um 8cm ist tolerabel undbedingt nur einen minimalen Raumverlust® das Sommerverhalten ist durch die Zellulosedämmungoder Holzweichfaserdämmung trotz geringer Speichermassegeringfügig günstiger. Dieses kann durch speicherfähigeMaterialien (z.B. Lehmputz auf Vollschalung oderHolzwolleleichtbauplatte anstatt Gipsfaserplatte) nochverbessert werden.Ausführungshinweise:Eine Verstärkung der Dachstuhlkonstruktion ist bei Betondachund Ziegeldeckung aufgrund ihres hohen Eigengewichtesgegenüber Faserzementdeckung oft notwendig und solltestatisch geprüft werden. Schwingende Dachkonstruktionenkönnen zu Brüchen bei der Dacheindeckung führen. Vorteilhaftist die steife Dachkonstruktion, die statische Reservenbesitzt. Nachteilig sind Wärmebrücken durch Dämmminderungim Sparrenbereich. Eine zusätzliche Dämmebene unterhalbdes Sparrens mittels Kantholzquerlage reduziert dieWärmebrückenwirkung. Durch den Ersatz der Holzsparrendurch Holzstegträger ist es möglich, die Wärmebrücken nahezuzu vermeiden. Alternativ kann <strong>zur</strong> eingeblasenen Zelluloseauch Schafwolle, Hanf, Flachs, Holzweichfaser, Mineralfaserin Bahnen oder Platten verwendet werden.Feuchteverhalten: Die Dampfdurchlässigkeit der einzelnenSchichten ist sorgfältig aufeinander abzustimmen. Das giltbesonders für die innerhalb der Wärmedämmung liegendenDampfbremse, bzw. der OSB-Platte und die außerhalb derDämmung liegende Holzschalung mit diffusionsoffenerDachauflegebahn. Sie sollte nach ÖNORM B 8110-2 erfolgen.Bei Einsatz einer Holzschalung innenseitig statt der vorgeschlagenenOSB-Platte ist eine leichte Dampfbremse(sd>5m) erforderlich. Die Dampfbremse bzw. die OSB-Plattensind generell luftdicht an den Stößen und im Anschlussan die anderen Bauteile mit Klebebändern anzuschließen.Bei rauen Untergründen ist vor dem Verkleben ein Glattstricherforderlich. Bei unsachgemäßer Fugenabdichtungsind in späterer Folge Feuchteschäden in der Konstruktiondurch Kondensat möglich.Die Brandschutzanforderungen gemäß Bauordnung sind einzuhalten.Regelmäßige Sichtkontrolle ist günstig. Ausbesserungenan Ziegel und Betondachsteinen sind ca. alle 20–30Jahre notwendig. Alte Asbestzementdeckung ist nach ca. 30Jahren zu erneuern. Die Nutzungsdauer bei Ziegel- Betondachsteinenbeträgt 40–50 Jahre.SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 60


4.4.3 KellerdeckeKellerdecke Bestand:Kellerdecke saniert:U-WERT BESTAND: 1,34 W/m 2 KU-WERT SANIERT: 0,21 W/m 2 KERHOBENER SANIERUNGSKOSTENRICHTWERT/m 2 : 50-70 EUR (nur Dämmung der Kellerdecke, ohne Fußbodenerneuerung)BAUKONSTRUKTION-BAUPHYSIK(cm)AUFBAU VON OBEN NACH UNTEN NACH SANIERUNG1 2,5 Holzdielenboden (oder Bestand renovieren oder belassen)2 5 Zelluloseschüttung zwischen 5/5 Polsterholz (oder Bestand belassen)3 15 Stahlbetondecke (Bestand)4 12 Wärmedämmung in Platten, zum Beispiel Kork oder abgehängte Decke mit Flachs, Hanf etc.)5 0,5 Spachtelung der DeckenuntersichtGesamtstärke: 35 cmTechnische Beschreibung:Eignung:® Wenn der Raumhöhenverlust im Keller akzeptabel ist® der Aufbau lässt keine wärmebrückenfreie Gesamtkonstruktionzu® Wärmebrücken können durch Perimeterdämmungund innerseitiger Dämmung der Kelleraußenwändereduziert werden® die Konstruktion ist nicht für Nassräume geeignet,hier sollte der Bodenaufbau wasserdicht ausgeführtwerden.Ausführungshinweise:Die Befestigung erfolgt je nach Dämmmaterial durchPunktverklebung mit Klebemörtel und Dübeln.Die Dämmstärke ist auf die Erhaltung der Durchgangshöhe,sowie auf die Öffenbarkeit von Fenstern und Türenabzustimmen.Die bereits vorhandenen Installationsrohre auf derDeckenuntersicht im Keller können abgehängt werden.Praktikabler ist das Belassen in der Dämmebene. Dabeiist mit meist nur geringen Wärmebrücken zu rechnen.Alternativ <strong>zur</strong> Spachtelung der Untersicht kann auch eineabgehängte, feuchtebeständige Gipsfaserplatte montiertwerden.SANIERUNGSBEISPIELESANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 61


4.4.4 Erdberührter Fußboden neuU-WERT: 0,19 W/m 2 KERHOBENER KOSTENRICHTWERT/m 2 : 130 –180 EURSANIERUNGSBEISPIELEBAUKONSTRUKTION-BAUPHYSIK(cm)AUFBAU VON OBEN NACH UNTEN1 7,0 Heizestrich2 0,01 Trennschicht (PE-Folie, Baupapier)3 3, Trittschalldämmung4 4, Schüttung (Perlite) für Elektroinstallationen5 15,0 Betonplatte armiert (Dicke lt. Statik)6 0,02 PE-Folie7 0,8 vollflächige Horizontalisolierung (Polymerbitumen 2-lagig)8 12,0 Extrudiertes Polystyrol (CO 2 -geschäumt)9 5,0 Sauberkeitsschichte10 – Baupapier10 20, RollierungGesamtstärke: 67 cmTechnische Beschreibung:Eignung:® Für beheizte Räume mit Normalklima, ausgenommenNassräume® nicht geeignet für im Grundwasser liegendeKonstruktionen.Ausführungshinweise:Eine besonders sorgfältige Verlegung der Abdichtungund der Anschlüsse <strong>zur</strong> Abdichtung der Außenwände isterforderlich, da die <strong>Sanierung</strong> von Schäden nahezu unmöglichoder zumindest äußerst aufwändig ist.Ergibt eine instationäre Diffusionsrechnung (dynamischeSimulation des Feuchteverhaltens in der Konstruktion imLaufe eines Jahres) eine bleibende Durchfeuchtung derWärmedämmung so muss der Dimensionierung der Wärmedämmungeine erhöhte Wärmeleitfähigkeit infolgeDurchfeuchtung zugrunde gelegt werden.Eine Trittschalldämmung ist auch bei erdberührten Bauteilenerforderlich, um Körperschallleitung aus dem erdberührtenFußboden in das übrige Gebäude zu verhindern.Unter besonderen bodenmechanischen Bedingungen isteventuell anstelle der Sauberkeitsschicht eine tragfähigebewehrte Betonplatte erforderlich.Die 2-lagige PE-Folien-Abdeckung der Wärmedämmungdient als Gleitschicht.SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 62


4.4.5 Flachdach des Zubaues in Massivbauweise (Duodach)U-WERT: 0,13 W/m 2 KERHOBENER KOSTENRICHTWERT/m 2 : 150 –180 EUR (VARIANTE MIT KIESSCHICHT)BAUKONSTRUKTION-BAUPHYSIK(cm)AUFBAU VON AUSSEN NACH INNEN1 8 Kiesschicht2 Filtervlies aus Polypropylen3 18 Extrudierte Polystyrolhartschaumplatte4 Glasvlies-Bitumendachbahn5 12 Kork, Alternativ druckfestes EPS, gegebenenfalls Gefälleplatten6 20 Stahlbetondecke laut statischem Erfordernis7 1 Spachtelung der DeckenuntersichtGesamtstärke: 59 cmTechnische Beschreibung:Eignung:Ausführungshinweise:SANIERUNGSBEISPIELE® Für hohe Anforderungen an den Schallschutz® für hohe Anforderungen an den Brandschutz® für hohe Anforderungen an die speicherwirksameMasse (guter Schutz gegen sommerliche Überwärmung)® für hohe Anforderungen an Langlebigkeit® Vorteile: problemlos erzielbare hohe Dämmschichtdicke;gegen Witterungseinflüsse und mechanischeBeschädigungen gut geschützte Feuchteabdichtung;große Speichermasse; für Flachdächer hohe Lebenserwartungbei geringem Pflegeaufwand® die unter der Feuchteabdichtung liegende Dämmschichtermöglicht die Vorteile eines Umkehrdachesbei hohen Dämmstärken, die einlagig nicht herstellbarsind.Die Konstruktion ist bei geänderten Dämmstärken, insbesonderebei hohen unterhalb der Abdichtung liegendenDämmstärken hinsichtlich Dampfdiffusion und Kondensatbildungzu prüfen. Gegebenenfalls kann bei großerDicke der unteren Dämmschicht eine Dampfbremse zwischenBetondecke und unterer Lage Wärmedämmung erforderlichsein.Bei der Verlegung der Feuchteabdichtung ist besondereSorgfalt nötig, um die untere Lage der Wärmedämmungnicht zu beschädigen.Zur Erhaltung der wirksamen Speichermasse der Deckesollte auf eine Verkleidung der Deckenuntersicht verzichtetwerden.Spätere Schäden an der (gut geschützten) Feuchteabdichtungsollten durch regelmäßige Sichtprüfung und Instandhaltungdes Platten- oder Kiesbelags verhindertwerden.<strong>Sanierung</strong>en durch einfaches Aufkleben oder Aufflämmenzusätzlicher Abdichtungs-Schichten dürfen nur nachbauphysikalischer Prüfung erfolgen, da sie den Diffusionswiderstandvergrößern und schädliches Kondensatin der unteren Wärmedämmung verursachen können.SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 63


4.4.6 Flachdach für Zubau in Holzbauweise 1U-WERT: 0,10 W/m 2 KERHOBENER KOSTENRICHTWERT/m 2 : 240–260 EUR (Variante mit Extensivbegrünung)SANIERUNGSBEISPIELEBAUKONSTRUKTION-BAUPHYSIK(cm)AUFBAU VON AUßEN NACH INNEN NACH SANIERUNG1 8,, Kiesschicht2 PP-Filtervlies3 10,0 extrudiertes Polystyrol (CO 2 -geschäumt)4 Abdichtung aus PE-Bahnen verschweißt auf PP-Schutzvlies oder Polymerbitumen-Abdichtung mitunterseitiger Dampfdruckausgleichsschicht5 2,4 Rauschalung6 30,0 Tramdecke mit Keilpfosten dazwischen Zellulosedämmung (Alternativ Faserdämmstoffe)7 1,5 OSB-Platte8 PE-Dampfsperre (Diffusionswiderstand je nach Abdichtung)9 3, Lattung 3/5 als Installationsebene (kann gedämmt ausgeführt werden)10 1,5 GK Untersicht verspachteltGesamtstärke: 56,4 cmTechnische Beschreibung:Eignung:® Für nicht ständig begangene Flachdächer, insbesondereauf Holzbauten® für geringe Anforderungen an den Schallschutz® für sehr geringe Anforderungen an die speicherwirksameMasse® für Vorfertigung gut geeignet® für Installationen in der Decke geeignet® hohe Dämmschichtdicke ist problemlos erzielbar® sorgfältige Beobachtung und Pflege erforderlich, dennochwesentlich schadensanfälliger als z.B. ein Massivdachoder Duodach® eine Gummigranulatmatte als mechanischer Schutzder Abdichtung erhöht die Lebensdauer.Ausführungshinweise:Die Dampfsperre muss durch rechnerischen Nachweisauf die übrige Konstruktion abstimmt werden. Es sind jedenfallssehr hochwertige Dampfsperren zu verwenden.Sie ist besonders sorgfältig zu verlegen und Stöße undalle Anschlüsse sind mit besonderer Sorgfalt strömungsdichtauszuführen.Die Kiesauflage als UV-Schutz sollte überall sorgfältig inder erforderlichen Dicke aufgebracht werden.Schäden an der Feuchteabdichtung sind durch regelmäßigeSichtprüfung und Instandsetzung des Kiesbelags zuvermeiden.Eine Beschädigung der Dampfsperre auf der Innenseiteist sorgfältig dampfdicht zu überkleben.1)Hinweis zum Detail: Der Aufbau eines extensiv begrünten Flachdachsergibt einen höheren Aufbau)SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 64


4.4.7 Außenwand: Zubau in HolzbauweiseaußeninnenU-WERT: 0,16 W/m 2 KERHOBENER KOSTENRICHTWERT/m 2 : 120 –150 EURBAUKONSTRUKTION-BAUPHYSIK(cm)AUFBAU VON AUSSEN NACH INNEN NACH SANIERUNG1 2,5 Holzschalung aus Lärche, Fichte2 5, Hinterlüftung mit Lattung 3/53 Winddichtung diffusionsoffen (eventuell auf Rauschalung)4 24, 2x12 cm Holzweichfaserdämmplatten zwischen Lattung 12/55 Dampfbremse (wenn Massivholzelement ausreichend strömungs- u. dampfdicht kannDampfbremse entfallen)6 9, Massivholzelement (Schichtholz, Brettstapelholz)7 2, Lehmputz auf Holzwolleleichtbauplatte (oder Massivholz auf Sicht, dann allerdings keineInstallationsebene vorhandenSANIERUNGSBEISPIELEGesamtstärke: 42,5 cmTechnische Beschreibung:Eignung:® Für Vorfertigung geeignet® für mittlere Schallschutzanforderungen® für niedrige bis mittlere Anforderungen an die speicherwirksameMasse; die innere Schichtholz-/Brettstapel-Schalehat primär eine tragende Funktion mitmäßiger Speicherwirkung® einfräsen von Installationen ist möglich, beeinflusstaber die Statik der Platten. Alternativ einfräsen inPutzträger) bei ausreichender Stärke der Holzwolleleichbauplatte)möglich® der Aufbau kommt ohne Dampfbremse aus, wenndas Massivholzelement in sich ausreichend strömungs-und dampfdicht ist und nicht durchstoßenwird; alle Fugen müssen luftdicht abgeklebt werden.Ausführungshinweise:Wenn weiche Dämmungen als Alternative vorgesehenwerden (Mineralfaser, Hanf, Flachs etc.), sollte unterhalbder Winddichtung eine Holzschalung vorgesehen werden.Möglich ist auch der Einsatz von hydrophobierten Holzweichfaserplattenmit Nut und Feder, die ausreichendwinddicht sind. Bei Verwendung einer Zellulosedämmungist in jedem Falle als äußere Abgrenzung eine Platte notwendig.Hier bietet sich an: Doppel-T-Träger zu verwenden,da die Wärmebrücke durch den Anschluss derDoppel-T-Träger an die Außenschale wegen der geringenStegdicke der Träger geringer ist als bei Verwendung vonVollholz-Pfosten.Die Zu- und Abströmöffnungen der Hinterlüftung müssenNetto-Querschnittsflächen ungefähr gleich jenen derHinterlüftung besitzen. Insektenschutzgitter sind vorzusehenund lückenlos auszuführen!SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 65


4.4.8 Außenwand: Zubau in MassivbauweiseaußeninnenU-WERT: 0,14 W/m 2 KERHOBENER KOSTENRICHTWERT/m 2 : 180–200 EURSANIERUNGSBEISPIELEBAUKONSTRUKTION - BAUPHYSIK(cm)AUFBAU VON AUSSEN NACH INNEN NACH SANIERUNG1 0,5 Silikatputz2 20, Wärmedämmung Kork (alternativ Mineralschaumplatten, Mineralfaserplatten, Hanfplatten,Polystyrolplatten)3 25, Blähton-Leichtbetonfertigteil4 1,5 GlättputzGesamtstärke: 47 cmTechnische Beschreibung:Eignung:® Mittleres Potenzial zu natürlicher Kühlung durch verstärktennächtlichen Luftwechsel im Sommer sowie<strong>zur</strong> Speicherung solarer Energie in der Heizsaison® schneller Aufbau durch Vorfertigung der Wände® Luftschallschutz je nach Dichte der Blähtonfertigteile.Ausführungshinweise:Die Fugen zwischen den Bauteilen sind sorgfältig dauerelastischabzudichten.Ein abgestimmtes Wärmedämmverbundsystem (WDVS)ist einzusetzen. Die Dämmplatten sind stoßversetzt undausreichend fest laut geltenden Önormen auf dem Untergrundzu befestigen. Die Horizontalflächen sind besondersbei Mineralfasern (feuchteempfindlich) vor Verlegungsbeginnabzudecken, um eine Hinterfeuchtung derWand und Dämmplatten zu verhindern. Das Armierungsgewebeist in feuchte Spachtelmasse einzuarbeiten undbei Leibungen und Kanten durch einen zusätzlichenStreifen zu versehen.Die Dampfdurchlässigkeit der Putzschicht muss auf dasGesamtsystem abgestimmt sein (Kondensat). Ökologischgünstig sind Putzsysteme auf Silikatbasis. ModerneOberflächenbeschichtungen sind mit Fungiziden versehen.Gegen Veralgung und Vermoosung sind konstruktiveMaßnahmen wie Dachüberstände nachhaltig wirksamer.Wegen thermischer Putzbeanspruchung sollte in Folgeeine regelmäßige Kontrolle auf Risse erfolgen.SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 66


4.4.9 Oberste Geschoßdecke AltbauU-WERT: 0,11 W/m 2 KERHOBENER KOSTENRICHTWERT/m 2 : 50–70EURBAUKONSTRUKTION-BAUPHYSIK(cm)AUFBAU VON AUSSEN NACH INNEN NACH SANIERUNG1 4, Trockenestrich2 30, Wärmedämmung zwischen Lattung oder in Plattenform3 Dampfbremse (PE-Folie)4 6, Stampfbeton (Bestand)5 2,4 Rauschalung (Bestand)6 16 Zange, dazwischen Luftraum (Bestand)7 2,4 Rauschalung (Bestand)8 2,5 Holzwolleleichtbauplatten (Bestand)9 1,5 KalkputzGesamtstärke: 64,8 cmSANIERUNGSBEISPIELETechnische Beschreibung:Eignung:® Dies stellt die bei weitem kostengünstigste Dämmmaßnahmedar, die auch zum Selbstbau gut geeignetist und relativ problemlos als Einzelmaßnahme gefertigtwerden kann® diese Maßnahme kann ohne Störung des Wohnbereichesausgeführt werden® falls der Dachboden nicht begehbar sein soll, könnenhier kostengünstig Dämmplatten oder Rollfilze ausobengenannten Materialien, auch mehrlagig, aufgebrachtwerden® zu Wartungszwecken für den Rauchfang reicht dieHerstellung eines begehbaren Weges auf Kanthölzernmit Holzplatten oder anderen begehbaren Werkstoffen,in der Nähe der Reinigungsöffnung des Schornsteinsaus nicht brennbarem Material (in Absprachemit dem Rauchfangkehrer).Ausführungshinweise:Eine Dampfbremse ist nicht unbedingt erforderlich, wennder Stampfbeton vollflächig vorhanden ist.Ein begehbarer Belag erfordert die Herstellung einerUnterkonstruktion aus Kanthölzern abgestimmt auf dieDämmstoffmaße und des begehbaren Plattenmaterials.Ein bewehrter Zementestrich ist auch möglich, verteuertaber die Kosten erheblich.Der Dämmstoff muss fugenlos verlegt werden. Dies kannauch kreuzweise in mehreren Lagen geschehen.Für den Gesamtaufbau der Decke gelten Brandschutzvorschriften,welche in den Bauordnungen der jeweiligenLänder festgelegt sind.SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 67


4.4.10 AnschlussdetailsIn diesem Kapitel sind Vorschläge <strong>zur</strong> Anbindung der Zubautenin Holzbauweise, wie Massivbauweise zu finden.Sie beziehen sich auf die ausgearbeiteten <strong>Sanierung</strong>svariantenund Schnitte durch die Bauteile im vorigen Kapitel.Vollausbau Dachgeschoß:Anschluss Dach – Mauerwerk:Anschlussdetail FlachdachZubau an Wand in Holzbauweise:SANIERUNGSBEISPIELEAnschlussdetail Flachdach Zubau inHolzbauweise an AußenfassadeAltbau:SANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 68


Anschlussdetail Wand an FußbodenZubau in Holzbauweise:Anschlussdetail Fenster an Fassade:Bestand - <strong>Sanierung</strong>:Anschlussdetail FußbodenZubau an Außenfassade:Montagewinkel fürBefestigungFensterrahmenSANIERUNGSBEISPIELESANIERUNGSLEITFADEN » <strong>Sanierung</strong>sbeispiele 69


FOTO: ROLAND TUSCHSANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 70


5 BAUDETAILSKatharina Guschlbauer-Hronek5.1 Die Luftdichtheit der Gebäudehülle^TIPPAlle Gebäude, Neubauten wie <strong>Sanierung</strong>sobjekte, sollten luftdicht hergestellt werden. Das vermeidet nichtnur Zugluft und ungewollte Luftströmungen, sondern verringert auch die Gefahr von Bauschäden durchfeuchte Luft, die aus den Innenräumen in die Konstruktion eintreten kann.Diese kann <strong>zur</strong> Bildung von Kondensaten in der kaltenJahreszeit führen. Das kann zu gravierenden Folgen inForm von Bauschäden führen. Als Beispiel sei die Zerstörungvon Dachsparren durch Feuchte, welche sichüber undicht verlegte Dampfsperren in der Dämmebeneniederschlägt. Ebenso wird die Dämmung durchfeuchtetund dadurch der Wärmefluss durch diese erhöht, welcheszu erhöhten Energieverlusten führt.So ist z.B. das übliche Ausschäumen der Fuge zwischenFenster und Mauer nicht ausreichend. Ein dichter Anschlussmit einer Folie oder ein dichtes Einputzen mitplastoelastischer Verfugung ist notwendig. Die Baustoffindustriebietet entsprechende Produkte an, um z.B. einüber Dach zu führendes Rohr mit einer vorkonfektioniertenManschette einfach und sicher dicht an die luftdichteflächige Folie im Dachaufbau anzuschließen. Der Putzist zwar luftdicht, aber die Elektroverrohrung in porösemMauerwerk muss dann eingeputzt werden. Dies gilt zwarauch für normale Wohngebäude, jedoch wurden undwerden die daraus entstehenden Probleme auf Kostender Bewohner/Bewohnerinnen weggeheizt.In Dachschrägen und Holzkonstruktionen wird die luftdichteEbene als Dampfbremse in Form einer Folie, Baupapiersoder Platten eingebracht. Die Stöße und Überlappungenmüssen mit geeigneten Spezialklebebändernverklebt werden. Darauf kommt zum Schutz eine Lattungals Träger für Gipskartonplatten. Im Altbau gibt es aberauch Strategien, diese Ebene auf dem Außenputz vorAnbringung der Wärmedämmung vorzusehen und dieFenster dort anzubinden. Eine solche Strategie wurdebei einem Mehrfamilienhaus in Nürnberg durchgeführt.Details der Ausführung sind in den folgenden Kapitelnjeweils beschrieben.Mit dem sogenannten Luftdichtigkeits- (Blowerdoor-)Testwerden Leckagen in der Gebäudehülle festgestellt. Hierzuwird im Gebäude ein Unterdruck von ca. 50 Pa erzeugt.Die bei der Messung verwendeten Prüfdrucke von10 bis 60 Pascal entsprechen dem Staudruck auf derLuv-Seite des Hauses bei Windgeschwindigkeiten zwischen4 und 10 m/s (bzw. 15 bis 35 km/h), also durchaus"normal" starkem Wind.Diese Druckdifferenz ist ausreichend, um relevanteLeckagestellen in der luftdichten Ebene mit Messgerätenaufzuspüren. Dieselbe Luftmenge, die durch den Ventilatorströmt, muss auch durch die Leckagen der Luftdichtheitsebenedes Gebäudes strömen. Diese Luftmenge(als V50 bezeichnet) dient als Basis für die weiterenstandardisierten Kennzahlen.BAUDETAILSAnbringung einer Dampfbremse mit Verklebung derStöße für die LuftdichtheitIm Holzbau wird die luftdichte Ebene in der Regel auf derGebäudeinnenseite angeordnet, im Massivbau ist esauch auf der Außenseite möglich. So ist zum Beispiel derInnenputz an sich luftdicht, aber es müssen alle Durchdringungendieser Ebenen luftdicht angebunden werden.FOTO: ISOVER^HINWEISEin Passivhaus darf einen Luftwechsel von höchstens0,6/h (=0,6 pro Stunde) aufweisen.Ein Gebäude mit einer kontrollierten Wohnraumlüftungsollte generell nicht über 1,0/h liegen.Zur Durchführung der Messung wird ein elektrisch betriebenesGebläse in den Rahmen einer geöffnetenAußentür oder eines geöffneten Fensters eingespannt.Mit dem Gebläse wird Unterdruck- bzw. Überdruck imGebäude erzeugt. Es wird die Luftmenge bestimmt, diebei verschiedenen Druckdifferenzen zwischen innen undaußen durch die Leckagen der Gebäudehülle strömt.SANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 71


5.2 Feuchte Mauern^TIPPFeuchtigkeit im und am Haus ist nicht nur für Altbauten, sondern auch bei Häusern neueren Datums ein Thema.Hier darf unter keinen Umständen mit der <strong>Sanierung</strong> abgewartet werden. Je später sie durchgeführt wird,um so teurer kann sie werden. Wie vor jeder geplanten <strong>Sanierung</strong>smaßnahme ist auch hier eine genaue Bestandsaufnahmedes Objektes empfehlenswert. Der Rat unabhängiger Fachleute muss eingeholt werden. Auchdie Durchführung der Mauertrockenlegung gehört in kundige Hände.Die Herkunft kann je nach Geschoßebene vielfältig sein:® Aufsteigende Feuchtigkeit® Seitliche Feuchtigkeit® Sickerwasser® Regenwasser® Spritzwasser® Kondensfeuchte® Undichte Sanitärinstallationen.Nicht nur die Feuchtigkeit, auch die mitgeführten bauschädlichenSalze führen zu Zerstörungen von Putz undAnstrich. Feuchtigkeit kann natürlich von defekten Installationen,Wasserrohren, Abläufen, Regenrinnen etc. zuSchäden führen. Sperrende Putze und Anstrichfarbenkönnen auch vorhandene leichte Schäden verstärken.Händisches Austauschen gegen eine Sperrschicht:Das Mauerwerk wird abschnittsweise in Bereichen vonjeweils ca. 1 m ausgestemmt und ausgemauert, wobeidie Dichtungsbahn gleich mit eingelegt wird. Setzungsrisseam Gebäude sind möglich.Mauersägeverfahren:Einbringen der Sperrmaterialien durch Aussägen bzw.Durchschneiden des gesamten Mauerwerkes mit Hilfegeeigneter Ketten- oder Kreissägen. Auch hier sind Setzrisseam Gebäude möglich.Chromstahlblech-Verfahren:In die Fugen zwischen Ziegeln wird ein nichtrostendesBlech „eingeschoßen“. Es ist nur bei durchgehendenMauerwerksfugen anwendbar.BAUDETAILS5.2.1 Aufsteigende BodenfeuchteFOTO: STOAufsteigende Bodenfeuchtezeichnet sich meistens dadurchab, dass bis zu einergewissen Höhe Feuchtigkeitund Feuchtigkeitsschädensichtbar sind. Durch Salze,die mit der Feuchtigkeit mitnach oben transportiert undan der Oberfläche abgelagertwurden, sind die Schädendeutlich sichtbar. Putz undAnstrich bröckeln ab, oftwerden ganze Putzflächenabgesprengt und es zeigtsich bei Ausbesserungen,dass diese nicht lange haltenund wieder zerstört werden.Oftmals bringt eine Vertikalabdichtungin Verbindung miteiner Drainage schon den erwünschtenErfolg.Will man bei der Altbaumodernisierungnachträglich horizontaleSperren <strong>zur</strong> Feuchtigkeitsabdichtungeinbringen,dann bestehen hierzufolgende Möglichkeiten:Aufsteigende Feuchte führt zu Schäden Im Keller undan der FassadeMauertrockenlegung mit ChromstahlblechBohrlochmethode:Wird auch Injektionsmethode genannt. Dabei werdenhorizontal in kleinen Abständen Löcher ins Mauerwerkgebohrt, um in diese das Injektionsprodukt (z.B. Silikoneoder Paraffine) <strong>zur</strong> Mauerwerkssperre einbringen zukönnen. Das Problem bei dieser Methode:Wenn die Mauer zu feucht ist, die Poren und Kapillarenmit zuviel Wasser gefüllt sind, kann sich das Injektionsmittelnicht ausreichend verteilen. Bei Silikat- oderZementfüllungen besteht die Neigung <strong>zur</strong> Bildung vonSekundärkapillaren, über die wieder Feuchte aufsteigenkann. Besonders bei alten Mischmauerwerk, in dem esoft große Hohlräume, Ritzen und Fugen gibt, ist dieseMethode nicht anwendbar, da das injizierte Mittel durchdiese Fehlstellen abfließt.Elektrophysikalische Methode:Diese Methode macht sich die elektrophysikalischen Eigenschaftendes Wassermoleküls zu Nutze. Eine positiveElektrode wird direkt unter Putz angebracht. Die negativeElektrode ist auf gleiche Weise z.B. am Fuß der Wandoder im Boden befestigt. Durch das Anlegen einerFOTO: HARBÖCKSANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 72


Niederspannung wandern die Flüssigkeitsteilchen imGleichstromfeld in Richtung Minuspol nach unten. Hierist darauf zu achten, dass die Elektroden durch nachträglicheBaumaßnahmen nicht funktionsunfähig gemachtwerden.Flankierende Maßnahmen:Bei allen angeführten Methoden ist es notwendig, flankierendeMaßnahmen zu setzen, damit der Erfolg derTrockenlegung auf Jahrzehnte gewährleistet ist. GründlichePutzentfernung und tiefes Auskratzen der Mauerwerksfugenist wichtig: Bei einer 60cm dicken Mauermuss der Putz etwa 60cm über den sichtbaren Putzschadenhinaus abgeschlagen werden. Wenn möglich, mitdem Wiederverputz mehrere Monate (eventuell auchüber den Winter) warten. Bei sehr starkem Salzgehaltsind Sanierputzsysteme das Mittel der Wahl, sie besitzengute Dampfdurchlässigkeit. Ihr Erfolg ist dann vonkosmetischer Natur, wenn die Ursache der Feuchtigkeitnicht behoben wird. Um ein Funktionieren zu ermöglichen,darf anschließend nur mit mineralischen Anstrichengearbeitet werden.5.2.2 Seitliche Feuchtigkeit durchDruckwasserden besten Nährboden für Schimmelpilzsporen!Die Sporen benötigen zum Austreiben aber Feuchtigkeit.Geeignete Nährböden stellen praktisch alle gebräuchlichenWohn- und Baumaterialien dar: Tapeten, Gips,Dispersionen, Holz begünstigen das Wachstum, Kalk undreine Kalkfarben verzögern es.Aufgrund der Porosität der meisten Baustoffe setztSchimmelpilzbildung schon vor dem Tauwasserausfall(100% relative Luftfeuchtigkeit) ein, da in diese Baustoffebereits ab 80% relativer Feuchte Wasser durch Sorptioneingelagert wird.5.2.4.1Ursachen im DetailWärmebrücken:Das sind wärmetechnische Schwachstellen, wie z.B.Fensterüberlager, Balkone und bis an die Außenkantedes Hauses betonierte Decken. Wärme fließt hier schnellerab, als in der umgebenden Mauer. Auch Hauseckensind gefährdet. In der kalten Jahreszeit treten an derRauminnenseite geringere Temperaturen auf als im restlichenMauerwerk. Durch die tiefen Temperaturen entstehtinnenseitig Tauwasser. Das bildet die Voraussetzungfür die Schimmelbildung.Vor allem wenn die Feuchtigkeit in den Wänden nicht zustark ist oder wenn es sich um Druckwasser (Hangwasser)handelt, das von der Seite zum Haus gelangt, kanneine Vertikalabdichtung eventuell in Verbindung mit einerDrainage rund um das Haus schon einen Entfeuchtungserfolgbringen.Dabei wird das Mauerwerk bis Fundamentunterkantefreigelegt, das Fundament sollte möglichst lange offenbleiben (einige Monate bis zu einem Jahr), um austrokknenzu können. Anschließend wird eine Drainagerohrmit Gefälle (2%) verlegt, in Schotter eingebettet und mitFiltervlies gegen Verschlämmung geschützt. Das Fundamentwird vertikal mit einer Noppenfolie nach erfolgterVertikalisolierung und Dämmung mechanisch geschützt.Die Folie darf nicht durch ablaufendes Wasser hinterlaufenwerden. Ein einfacher, darüber angebrachter Blechwinkelschafft hier Abhilfe. Anschließend kann der Arbeitsgrabenmit Kies verfüllt werden.Schimmelbildung in kalten EckenFOTO: AEE NÖ-WIENBAUDETAILS5.2.3 Sickerwasser, Regenwasser, SpritzwasserAlle möglichen Ursachen für Feuchte sind zu überprüfenund zu beheben (undichte Senkgruben, Regenrinnenohne Ablauf, defekte Regenrinnen, etc.)Eine Schichte aus Kies an der Kellerwand vermindert dasSpritzwasser. Hier sind Dichte Beläge eher spritzwassererzeugend.Auf genügend Bodenabstand der Fassadesollte geachtet werden.5.2.4 Kondensfeuchte, SchimmelbildungTritt im Innenbereich auf, wenn ein gewisses Verhältniszwischen Oberflächentemperatur und Luftfeuchte erreichtwird. An den Wänden gibt kondensierte FeuchteHohe Raumluftfeuchtigkeit:Mit dem höheren Lebensstandard und Wohnkomfortsteigt der Wasserverbrauch in Haus und Wohnung.Duschen, Baden, Kochen, viele Zimmerpflanzen in unserenHäusern verursachen eine hohe Feuchtebelastung.Wird ungenügend gelüftet, so kommt es zu einem Anstiegder Raumluftfeuchtigkeit. Diese begünstigt wiederdie Bildung von Schimmel. In Wohnräumen sollte dierelative Luftfeuchtigkeit zwischen 35% und 65% liegen.Bei hoher Raumluftfeuchte können folgende Maßnahmenergriffen werden:® Mehrmals täglich Stoßlüften, besonders nach demWaschen, Duschen, Baden, Kochen® Trocknen der Wäsche außerhalb der Wohnung® Abziehen des Restwassers nach dem Duschen miteinem AbstreiferSANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 73


® Kochen mit Deckel bzw. Dampfkochtopf bzw. Einbaueiner Dunstabzugshaube® Die Anzahl der Zimmerpflanzen reduzieren oder dieGießabstände vergrößern® Einbau einer Lüftungsanlage.Einen wesentlichen Einfluss auf das Raumklima und denFeuchtigkeitshaushalt haben auch die obersten Millimeterbis Zentimeter der raumumschließenden Wände undDecken. Offenporige, natürliche Baustoffe wie Holz,Kalkputz, Lehmputz mit natürlicher Oberflächenbehandlungwie Kalk- oder Silikatfarbe, Baumwollstoffe könnenFeuchtigkeit kurzfristig aufnehmen und führen zu einemausgeglichen Feuchteverhalten der Raumluft. So verringertsich auch die Gefahr von Kondenswasserbildung imBereich von Wärmebrücken und damit die Gefahr vonSchimmelbildung.„Falsches“ Heizen:Werden aus Energiespargründen die Wohnräume zuwenig beheizt, kühlt deren innenseitige Oberfläche ab.Feuchte aus den warmen Wohnbereichen kann nun hierkondensieren. Es ergibt sich der ähnliche Effekt wie beiden Wärmebrücken (siehe oben), obwohl nicht unbedingtWärmebrücken vorliegen müssen.Aufsteigende Feuchte aus dem Boden:Eine Durchfeuchtung des Mauerwerkes von unten odervon der Seite kann Schimmel unabhängig von der Raumluftfeuchteoptimale Wachstumsbedingungen bieten.Möblierung und Wandverkleidungen an Außenmauern:Diese wirken ähnlich einer innenseitigen Dämmschicht.Die Wände können von der Raumluft nicht erwärmt werdenund kühlen aus. Das Ergebnis ist Tauwasserbildung.Abhilfe bietet ein etwa 5 cm breiter Luftspalt oder nochbesser das völlige Freihalten der Außenwände. SogarBilder müssen mit Abstandshalter versehen werden!5.2.5 Bekämpfung des Schimmelbefalls® Als Faustregel gilt: Je schlechter die Bauausführung,desto aufwändiger sind die Lüftungs- und Heizmaßnahmen,um Kondensat zu verhindern.® Durch häufiges Stoßlüften muss die Raumluftfeuchtigkeitunter 50% relativer Feuchte gehalten werden.® Es müssen alle Räume des Hauses entsprechendtemperiert sein, damit die Innenoberflächen vonAußenbauteilen ständig warm gehalten werden. DieNachtabsenkung sollte nicht zu drastisch ausfallen.Eine Absenkung um fünf Grad kann unter Umständenschon nachteilige Folgen haben.® Saugfähige Oberflächen können überschüssigen Wasserdampfspeichern und wieder abgeben, sobald die Raumluftwieder dampfaufnahmebereit ist. Diese pufferndeWirkung haben zum Beispiel Kalk- und Lehmputze undKalkanstriche, nicht versiegelte Holzoberflächen (Böden,Verschalungen) etc.. Bei absperrenden Oberflächen wieKunstharz-Dispersionsanstrichen, Fliesen usw. geht dieseWirkung verloren. Gutes Sorptionsvermögen der Oberflächenstoffeführt zu einem ausgeglichenen Feuchteverhaltender Raumluft und verringert die Gefahr von Kondenswasseranfallim Bereich von Wärmebrücken.® Ausreichende Wärmedämmung: Alle obigen Maßnahmenkönnen vergebens sein, wenn massive Wärmebrückenvorhanden sind. Diese müssen von außen gedämmt werden.Eine sichere Möglichkeit, solche Ursachen fürSchimmelpilzbefall auszuschließen, ist eine wärmebrükkenfreieAußenhautkonstruktion (mit einem U-Wert unter0,4 W/m2K). Auf warmen Wandoberflächen gibt es keinKondensat!BAUDETAILSSANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 74


5.3 Dämmstoffe5.3.1 Übersicht und KennwerteROHDICHTE WÄRMELEIT- SPEZIFISCHE DIFFUSSIONS- BRENNBAR-FÄHIGKEIT WÄRMEKAPAZITÄT WIDERSTAND KEITSKLASSE[kg/m 3 ] [W/mK] [kJ/kgK]GLASWOLLE 020–153 0,039–0,040 0,84 1–2 ASTEINWOLLE 027–149 0,039–0,040 0,84 1–2 ABLÄHGLIMMER 060–180 0,065–0,070 0,88 3–4 A1BLÄHPERLIT 085–145 0,044–0,053 1 1–3,5 A-B1BLÄHTON 300–700 0,100– 0,16 – 1–8 A1SCHAUMGLAS 120 0,042 1,1 dampfdicht AEXPANDIERTES POLYSTYROL (EPS) 011–25 0,036–0,044 1,5 20–80 B1EXTRUDIERTES POLYSTYROL (XPS) 045 0,032 1,5 80–200 B1POLYURETHANSCHAUM (PU) 030 0,025–0,30 1,2 60–dicht B2HOLZWEICHFASERPLATTE 160–170 0,045 2,1 5–10 B2HOLZWOLLELEICHTBAUPLATTE 400–800 0,090–0,15 2,1 4–7 B1ZELLULOSEFASER 055–75 0,040 1,7-1,9 1,5–2 B1-B2BAUMWOLLE 020–40 0,040 0,84 1–2 B2FLACHS 030 0,040 1,3 1 B2HANF 150 0,039–0,065 – – B2KOKOS 050–90 0,045–0,50 1,6 1 B2-B3KORK 120 0,045 1,67 18 B2SCHAFWOLLE 030–138 0,040–0,042 0,96 1–2 B2SCHILF 225 0,055 1,2 2 B2STROH (20% FEUCHTEZUSCHLAG) 1 100 0,0456 2 , 2 2,5 2 B2 31 Werte gemessen nach ÖNORM B 6015 Teil 1 (Prüfzertifikate im Anhang des Endberichts „Wandsystem aus Nachwachsenden Rohstoffen“)Quelle: Wimmer et.al., 2001: Wandsysteme aus Nachwachsenden Rohstoffen. Berichte aus Energie- und Umweltforschung 31/2001. Wien2 laut TGL 35424/23 nach ÖNORM bzw. E nach E-NormDämmstoffübersicht; Quelle: Bruckner / Schneider (1998): Naturbaustoffe. Düsseldorf: Werner.Öst. Institut f. Baubiologie (1999): Ökologischer Bauteilkatalog. Wien: Springer.5.3.2 Beschreibung der DämmstoffeBLÄHTONGetrockneter und geblähter Ton mit feinen Poren, wirdals Schüttung mit und ohne Zementbindung verwendet.Die Wärmedämmung ist nicht so gut wie bei andereDämmstoffen, aber sie besitzt eine höhere Schalldämmungund Wärmespeicherfähigkeit. Keine Umwelt- oderGesundheitsgefährdung, problemlose Deponierung.BAUDETAILSVerschiedene Dämmstoffe: Calciumsilikat, Hanfplatte,Schafwolle, Zellulose, Perlite, KorkBAUMWOLLEBaumwolle ist als Stopfwolle, Filz und Matte <strong>zur</strong> Dämmungzwischen Sparren verwendbar und kann stehendoder liegend eingebaut werden.Praktisch keine Schadstoffbelastung, durch Borsalzbehandlungauch keine Schädlings-, Schimmel oder Insektengefahr.Keine gesundheitlichen Belastungen.FOTO: AEE NÖ-WIENFLACHSFlachsabfälle und Polyesterfasern (als Stützfaser) werdenmit Borsalzen gegen Ungeziefer behandelt und alsStopfmaterial, Filz oder Platte eingesetzt.Flachs hat einen guten Dämmwert, ist feuchtigkeitsbeständig,motten- und schimmelresistent, einfach zu verarbeiten,gesundheitlich unbedenklich, jedoch ökologischnicht ganz unproblematisch durch die Bor- undPolyesterzusätze. Er wird gerne als Dachschrägendämmungoder in Leichtbauwänden eingesetzt.STEIN-/ MINERAL-/ GLASWOLLESteinwolle oder auch Glaswolle ist als Filz und Platte erhältlichund ist auch bei hohen Temperaturen einsetzbar(z.B. als Isolierung für Solaranlagenverrohrung). Steinwolleunterscheidet sich von Glaswolle nur in der Zusammensetzungder Ausgangsprodukte, die Eigenschaftensind praktisch ident.SANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 75


BAUDETAILSBei der Verarbeitung von Steinwolle oder Glaswolle werdenFeinstäube frei, im dicht eingebauten Zustandkommt es zu keiner gesundheitlichen Belastung.Die gesundheitliche Gefährdung kann auch nicht mit derGefahr von Asbestfasern verglichen werden, da beiSteinwolle und Glaswolle die Fasereigenschaften wesentlichanders sind als bei Asbest. Steinwolle und Glaswolleweisen gute Dämmeigenschaften auf, sind unverrottbar,jedoch feuchtigkeitsempfindlich.Hauptsächlich ist Steinwolle oder Glaswolle in Dachschrägen-und Leichtwänden einsetzbar, im <strong>Sanierung</strong>sfallfür Heimwerker in Form von hinterlüfteten Fassadensinnvoll verwendbar.HANFHanf ist auch ohne Zusatz schädlingsresistent, mit Stützfaseraus Polyester als Matten verarbeitbar.Er ist feuchtigkeitsbeständig, hat einen sehr gutenDämmwert und ist ökologisch einwandfrei (Polyestereinsatzbleibt einziger Kritikpunkt).In letzter Zeit als echte ökologische Alternative amMarkt, meist für Dachschrägen oder Holzriegelkonstruktionen,aber auch als Wärmedämmverbundsystem fürAußenwände eingesetzt.HOLZWEICHFASERPLATTENRest- und Abfallhölzer werden zu Platten verarbeitet,auch feuchtigkeitsbeständig (hydrophobiert) lieferbar.Sie sind diffusionsoffen, haben eine hohe Speicherfähigkeit,gute Dämmwerte und sind ökologisch einwandfreisowie recyclingfähig.Im Dachschrägenbereich bei <strong>Sanierung</strong>en <strong>zur</strong> Herstellungeiner Hinterlüftungsebene verwendbar, Verwendungals Dämmstoffplatte- oder Filz in Holzriegelkonstruktionen.Spezielle Platten können auch als Putzträger eingesetztwerden. Bituminierte Holzfaserplatten sollten nichtin Innenräumen eingesetzt werden, da Schadstoffe ausgasenkönnten.HOLZWOLLELEICHTBAUPLATTENHolzwolleleichtbauplatten sind Zement- oder magnesitgebundenund besitzen daher eine geringere Dämmwirkungals Platten ohne Bindemittel. Ökologisch sind sieunbedenklich und die Entsorgung ist problemlos.Sie haben eine hohe Speicherfähigkeit und eine gute Diffusionsfähigkeit.Meist werden sie als Putzträgerplatteverwendet, mit Putz mechanisch belastbarer als ein Vollwärmeschutzmit Dünnputz.KAPILLAR-DÄMMPLATTE (Calciumsilikatplatte)Kapillar-Dämmplatten (eigentlich kapillaraktive Dämmstoffe)werden <strong>zur</strong> Innendämmung verwendet und ausMaterialien hergestellt, die über eine hohe kapillareSaugfähigkeit verfügen. Das heißt, diese Platten nehmendie an der Innenseite der Außenwand entstehendeFeuchtigkeit gut auf und leiten sie ins Platteninnere. DiesePlatten haben einen relativ niedrigen Diffusionswiderstand,aus diesem Grund kann die Feuchtigkeit raumseitiggut austrocknen. Auf diese Art ermöglichen sie einerelativ einfache Innendämmung ohne Einsatz von Dampfbremsenoder -sperren.Als Material kommt hauptsächlich Calciumsilikat zumEinsatz (Calciumsilikatplatte). Dieses Material ist sehrfeuchtigkeitsbeständig, schwer entflammbar, pilzresistentund recyclebar.KORKHochwertiger Kork ist ein reines Naturprodukt, als Platteund Granulat (Schrot) erhältlich. Im Innenraum ist expandierterKork wegen seines Eigengeruches nur bedingt geeignet.Kork weist gute Dämmwerte auf, hat eine gute Wärmespeicherfähigkeit,ist relativ unempfindlich gegen Feuchtigkeitund unempfindlich gegen Schädlingsbefall. Korkist ökologisch einwandfrei, muss jedoch meist über langeStrecken transportiert werden.Am öftesten werden Korkplatten als Vollwärmeschutzverwendet, da sie eine gute ökologische Alternative zuPolystyrolplatten darstellen.PORENBETON (MINERALSCHAUM)Relativ neu ist ein Vollwärmeschutzsystem aus Porenbeton,als Ziegel ist ähnliches Material schon lange bekannt(Ytong).Die ökologischen Eigenschaften von Mineralschaum sindoptimal, das Material ist diffusionsoffen, unbrennbar undwird vollflächig auf das Mauerwerk geklebt, die Entsorgungerfolgt mit dem Bauschutt. Im Einfamlienhausneubaubraucht sie nicht gedübelt zu werden, auf alten Fassadenaber schon. Die Dämmwirkung von Mineralschaumplattenist geringfügig schlechter als beiPolystyrol.In Ziegelform wird Porenbeton für die ersten Reihen imSockelbereich verwendet, um Wärmebrücken zu verhindern.PERLITE (BLÄHPERLITE)Perlite werden aus Perlitgestein hergestellt, das unterhoher Temperatur aufgebläht wird. Perlite sind als verdichteteSchüttung hoch belastbar.Die Dämmwirkung von Perlit ist nicht ganz so gut wie beianderen Dämmstoffen, das Material ist aber unverrottbarund feuchtigkeitsregulierend. Keine Umwelt- oder Gesundheitsgefahr,beim Einbau kommt es aber zu Staubentwicklungbei unsachgemäßer Anwendung.Die Verwendung von bituminierten Perliten ist in Innenräumennicht empfehlenswert, da diverse Schadstoffeausgasen können.Verwendbar sind Perlite z.B. als Schüttung unter Estrichen,da das Material sehr gut hinter am Boden befindlicheRohre fällt und diese gut hinterfüllt.POLYSTYROLExpandiertes Polystyrol (EPS, weiße Farbe) wird alsDämmstoffplatte verwendet.Gute Wärmedämmung, billig, unverrottbar. StarkeQualmbildung im Brandfall, keine Gesundheitsbelastungim eingebauten Zustand. Als Erdölprodukt sowie durchdie Styrol- und Pentan-Emissionen jedoch bei der Herstellungumweltbelastend. Recycling nur bei sortenreinemAbfall möglich. Relativ diffusionsdicht.Anwendung unter Estrichen, als Fassadenplatte oderSANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 76


auch als Deckendämmplatte. Als Granulat wird EPSzementgebunden als Schüttung unter Estrichen verwendet,hat aber dann deutlich schlechtere Dämmwerte.Extrudiertes Polystyrol (XPS, grüne oder rosa Farbe) wirdals Dämmstoffplatte im Nassbereich eingesetzt.Die Eigenschaften von XPS sind eine hohe Druckfestigkeit,keine Gesundheitsgefährdung, jedoch im Brandfallbildet sich starker Qualm. Die Herstellung ist stark umweltbelastend(Erdölprodukt, Styrolemissionen), CO 2 -geschäumtePlatten sind aber ökologisch tolerierbar.Einsatzbereiche sind feuchtigkeitsbelastete Orte (Perimeterbereich,Balkone, Flachdächer).POLYURETHAN (PU)PU ist als Platte hoch belastbar und besitzt mit Alukaschierungäußerst gute Dämmwerte.Ökologisch ist es sehr bedenklich, CO 2 -geschäumte Produktesind zumindest in der Treibhausgasbilanz besser.Im Brandfall gesundheitsgefährdend, Montageschaum istauch bei der Verarbeitung gesundheitsgefährdend.Anwendung z.B. als alukaschierte Platte für Aufsparrendämmungenoder als Schaum zum Dichten von Fenstern,Türen oder Mauerdurchführungen.SCHAFWOLLESchafwolle ist als Matte, Filz, Stopfmaterial erhältlich.Schafwolle wirkt feuchtigkeitsregulierend und weist guteWärme- und Schalldämmungseigenschaften auf. Schafwolleist diffusionsoffen und angenehm zu verarbeiten.Durch Mottenschutzmittel oder Borsalz wird Schafwolleschädlingsresistent. Ökologisch empfehlenswert.Schafwolle ist praktisch in allen Konstruktionen verwendbar,wo es nicht auf Druckfestigkeit ankommt(Dachschräge, Leichtwände, zwischen Staffelhölzern, ...)Im Objektbau wird Schafwolle aufgrund des höherenPreises und der höheren Brandlast selten eingesetzt, imPrivatbereich stellt sie aber eine gute ökologische Alternativedar.SCHAUMGLASBei der Erzeugung von Schaumglas wird Glaspulver mitKohlenstoff geschäumt und zu Platten verarbeitet.Schaumglas ist völlig unempfindlich gegen Feuchtigkeit,es ist druckfest, schädlingsresistent und unbrennbar.Schaumglas weist gute Wärmedämmeigenschaften aufund ist gesundheitlich unbedenklich. Allerdings ist einhoher Energieaufwand bei der Herstellung von Schaumglasnötig.Hauptsächlich wird Schaumglas für Aufsparrendämmungenim Objektbau verwendet, aber auch im Sockelbereich<strong>zur</strong> Ausschaltung von Wärmebrücken bei Passivhäusern.Verwendbar ist Schaumglas auch bei <strong>Sanierung</strong>von auskragenden Betonplatten und <strong>zur</strong> Herstellung vonwasserdichten Dämmungen.TRANSPARENTE WÄRMEDÄMMUNGBei konventioneller (nicht durchsichtiger oder opaker)Wärmedämmung wird der Wärmefluss von innen nachaußen verringert. Bei transparenter Wärmedämmung(TWD) sollen zusätzlich solare Gewinne ins Haus gebrachtwerden. Die Systeme reichen von transparentenKunststoffplatten aus Granulat bis hin zu Papierwabenstrukturen,die mit Glas abgedeckt werden.Vorteile:Insbesondere bei <strong>Sanierung</strong>en ist eine transparenteWärmedämmung sinnvoll, da hier oft wenig südorientierteFensterflächen vorhanden sind, durch die solare Gewinneerzielt werden können. Durch das massive Mauerwerkergibt sich eine erwünschte zeitliche Verschiebungdes Wärmeeintrags in die Abendstunden. Der Energiegewinnbeträgt bei Südfassaden bis zu 120kWh/m 2 im Jahr.Probleme:Im Sommer ist die Überhitzungsproblematik (insbesonderebei ost- oder westorientierten Wänden) nicht zu vernachlässigen.Abhilfe schaffen saubere Südorientierungmit ausreichenden Dachvorsprüngen sowie (kostenintensive)Verschattungseinrichtungen.Bei der oft empfohlenen Teilbelegung von Wänden kanneine Rissgefahr durch zu starke Temperaturunterschiedeauftreten. Durch das unterschiedliche Trocknungsverhaltenhinter konventionellem Putz und der TWD könnendiese Risse bis <strong>zur</strong> Innenoberfläche der Wand reichen.Die Kosten verhindern oft die Ausführung einer transparentenWärmedämmung, da ein solches System wesentlichteurer ist als konventionelle Wärmedämmung. Diesolaren Gewinne sind durch Fenster günstiger zu haben,insbesondere auf Leichtbauwänden scheinen TWD-Systemenicht sehr sinnvoll.Manche TWD-Systeme scheinen auch Probleme mit derLangzeitbeständigkeit zu haben. Hier muss man bereitsausgeführte Systeme aus Referenzlisten des Herstellersbesichtigen.Generell lässt sich sagen, dass TWD-Systeme derzeitökonomisch selten konkurrenzfähig sind, da die MaterialundArbeitskosten oft zu hoch sind. Aus ökologischenGründen sind die Systeme durchaus verwendbar, bei<strong>Sanierung</strong>en und in Einzelfällen stellt die TWD in bestimmtenFällen eine sinnvolle Alternative dar.ZELLULOSEZellulose ist mit Borsalz oder Borax vermischtes, zerkleinertesAltpapier und wird als Schüttung oder auch eingeblasenverwendet.Zellulose weist sehr gute Dämmeigenschaften auf, istdiffusionsoffen, feuchtigkeitsregulierend und gesundheitlichunbedenklich. Zellulose ist ökologisch einwandfrei,nach Absaugung wiederverwendbar, die Entsorgung istwegen der Borverbindungen allerdings nur nach Vorbehandlungmöglich.Hauptanwendungsgebiete für Zellulose sind Dachschrägendämmungenund Wanddämmungen im Leichtbau.Beim Einbau sollte darauf geachtet werden, dassdas Material auch in die letzten Ecken kommt. Dies wirddurch Einblasen von mindestens 55 kg/m 3 Materialgewährleistet. Bei stark verschnittenen Dachflächenempfiehlt es sich, die vollständige Füllung mittelsKontrollöffnung zu prüfen.BAUDETAILSSANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 77


5.4 FassadeBAUDETAILSDie Dämmung der Fassade ist einer der effizientestenMethoden <strong>zur</strong> Erhöhung des Komforts und <strong>zur</strong> Energieeinsparungin der Altbausanierung. Man erreicht dadurcheine Erhöhung der Wandoberflächentemperatur auf derInnenseite von 12 Grad in ungedämmtem Zustand bis auf19 Grad, abhängig von der Dämmstärke. Dies wird alssehr angenehm empfunden. „Schimmligen Ecken“ inInnenräumen kann so wirksam begegnet werden. Insbesonderewenn die Fassade schadhaft ist und ohnehin erneuertwerden muss, ist die Fassadendämmung einesehr wirtschaftliche Maßnahme: Die Mehrkosten desDämmmaterials machen nur einen geringen Teil im Verhältniszu den Arbeitskosten aus und können sich innerhalbweniger Jahre amortisieren!Manchmal wird die Fassadendämmung als ungünstigeMaßnahme dargestellt, da die „Atmung“ der Wände dadurchverhindert werden soll. Dies ist aus mehrerenGründen falsch: Der Austausch von Luft kann in nennenswertemAusmaß nur über Fenster und Türen, ansonstennur über Ritzen und Fugen erfolgen. Wände, dieluftdurchlässig sind, verursachen unangenehme Zugerscheinungenund einen großen Wärmeverlust. Zusätzlichkommt es durch das Einströmen von feuchter Innenraumluftdurch Fugen und Ritzen <strong>zur</strong> Kondensatbildungund Durchfeuchtung der Wand und in der Folge zu Bauschäden.Daher muss jede Wand und alle Anschlüsseluftdicht ausgeführt werden. Lediglich die Wasserdampfdiffusionist ein Vorgang in der Wand, der zulässig istund durch einen korrekten Aufbau der Außenwanddämmungnicht behindert wird.Mehr als bei allen anderen Teilen der Gebäudehüllespielt bei der <strong>Sanierung</strong> der Außenwand die optischeGestaltung eine wesentliche Rolle. Je nachdem ob dasHaus seinen ursprüngliche Charakter beibehalten solloder ein neues Aussehen gefordert ist, kann zwischenverputzten Oberflächen oder Vorhangfassaden aus Holzoder anderen Materialien gewählt werden.^HINWEISEs ist in jedem Falle sinnvoll, die Fassadensanierungmit einer Fenstersanierung zu kombinierenund zu beachten, dass diese Maßnahmen einelangfristige Wirkung auf den Energieverbrauchund die Wertsteigerung des Gebäudes haben.Daher sollte die Dämmstoffstärke nicht nach der üblicher<strong>Sanierung</strong>spraxis sondern orientiert an dem innovativen,zeitgemäßen Neubau ( bis hin zum Passivhaus)gewählt werden. Hier sind Stärken je nach Wärmeleitfähigkeitdes Baustoffes von mindestens 16 cm an<strong>zur</strong>aten.In unserem <strong>Sanierung</strong>sbeispiel wurde von 20 cm Dämmstoffstärkean der Außenwand ausgegangen. Häufig geäußerteBedenken, ob die Primärenergiebilanz bei so vielDämmstoff noch positiv ist, wurde mehrfach untersucht.Das Ergebnis ist positiv: Der für die Erzeugung, Lieferungund den Einbau notwendige Mehraufwand an Primärenergiewird durch den geringeren Verbrauch an Primärenergiefür Heizung innerhalb von wenigen Jahren kompensiert.Prinzipiell kommen alle auch für den Neubau und dieherkömmliche <strong>Sanierung</strong> angewandten Dämmstoffe undDämmsysteme für die Althaussanierung in Frage. Diesehohen Dämmstärken bedingen aufwändigere Befestigungssysteme,welche zum Großteil bereits aus derPassivhauspraxis vorhanden, aber in der Baubranchenoch nicht so bekannt und verbreitet sind.Vor Beginn der Dämmmaßnahmen sollte eine Zustandsanalyseder Außenwand durchgeführt werden:® Risse in der Wand können auf statische Problemehinweisen.® Schadhafter, loser Putz sollte entfernt werden, da erkeine Haftmöglichkeit für die Verklebung von Dämmplattenbietet.® Feuchteschäden müssen je nach Ursache behobenwerden.G


zuerst die Ursache der Feuchtigkeit behoben werden,bevor Dämmungen aufgebracht werden.G


BAUDETAILSEs gibt einige denkmalgeschützte Bauten, an denen dieInnendämmung mit faserverstärkten Calciumsilikatplattenerprobt und wissenschaftlich ausgewertet wurde. Sieverfügen über eine hohe kapillare Saugfähigkeit und sindresistent gegen Schimmelpilze. Auch Korkplatten könneneingesetzt werden, da sie einen ähnlichen Dampfdiffusionswiderstandwie Ziegel aufweisen. In Nassräumen istSchaumglas, da diffusionsdicht, an<strong>zur</strong>aten.Vorsatzschalen mit Kanthölzern und Gipskartonplattensind in jedem Falle mit einer dicht verklebten Dampfsperrezu versehen, da es ansonsten <strong>zur</strong> Durchfeuchtungder Dämmung und Schimmelbildung kommen kann!5.4.4 Perimeterdämmung: Außendämmungvon Kellerwänden imSockelbereichDie Dämmung der Kelleraußenwand im Sockelbereich ist<strong>zur</strong> Reduzierung des Wärmeabflusses aus dem Erdgeschoßfußbodenin jedem Falle sinnvoll, auch wenn dasKellergeschoß nicht für Wohnzwecke genützt werdensoll. Diese sollte bis in frostfreie Tiefe angebracht werden.Der ideale Zeitpunkt ist hier sicherlich die gleichzeitige<strong>Sanierung</strong> gegen Feuchtigkeit, wenn ein Erdaushubvorgesehen ist.Bei normaler Baufeuchte, nicht bei drückendem Wasseroder Grundwasser, wird auf die trockene und saubereFläche eine vertikale Sperrschicht aufgebracht. Daraufkann die Wärmedämmung verklebt werden. Hier kommennur Dämmstoffe in Frage, welche genügende Festigkeitsowie Feuchteresistenz aufweisen: extrudiertePolystyrolhartschaumplatten (XPS), möglichst CO 2 geschäumt,und Schaumglas als ökologischere Alternative.Auch diese muss entsprechend der einschlägigenNormen und Verarbeitungsrichtlinien angebracht und mitArmierungsgewebe verputzt werden.Zu beachten:® Falls die Kellerwand feucht ist, muss zuerst die Ursacheder Feuchte festgestellt und durch geeigneteMaßnahmen bekämpft werden.G


5.5 Fenster5.5.1 Alter BauzustandAlte Fenster sind starker Witterung und starker Beanspruchungausgesetzt. Sie können reparaturbedürftigsein, oder sogar ganz ausgetauscht werden müssen. ImFalle unseres <strong>Sanierung</strong>sbeispieles handelt es sich umalte Kastenfenster aus der Errichtungszeit, welche zumGroßteil verzogen und damit undicht sind. FolgendeProbleme können aufgrund der veralteten Bauweiseauftreten:Kondensatbildung:Kondensat bildet sich, wenn die warme, relativ feuchteLuft eines Raumes auf kalte Flächen trifft. Die Wärmeverlustevon Fenstern sind oft bis zu fünf mal höher alsdie der umgebenden Außenmauern. Damit kühlen dieseFlächen besonders stark ab und die Kondensation beginntan den Fensterscheiben.Bei alten Aluminiumfenstern kommt es aufgrund derguten Wärmeleitfähigkeit teilweise zu Kondensatbildungan den Metallrahmen.Eine erste und wichtige Maßnahme ist häufiges Stoßlüften.Diese verringert die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen.Dadurch reduziert sich auch die Gefahr derKondensatbildung.Zugerscheinungen:In der kalten Jahreszeit kann es durch undichte Fugenoder zu niedrige Oberflächentemperatur zu Zugerscheinungenkommen.Die Oberflächentemperatur an der Innenseite der Innenscheibebeträgt bei einer Außentemperatur von -10°Cund einer Raumtemperatur von 20°C:Isolierverglasung U-Wert 3,0 W/m 2 K 10° CWärmeschutz- U-Wert 1,3 W/m 2 K 15° Cverglasung3-Scheiben- U-Wert 0,6 W/m 2 K 18° CWärmeschutzverglasungGedämmte U-Wert 0,3 W/m 2 K 19° CAußenwandNicht gedämmte U-Wert 1,5 W/m 2 K 14° CAußenwandIn vielen Häusern wurde bereits der Fenstertausch ineinem ansonsten nicht thermisch sanierten Haus durchgeführt.Diese alleinige Maßnahme kann zu Problemenführen:Während an Glasscheiben von alten Kastenfenstern zuvordas Wasser kondensierte (Signal für „Bitte lüften“),ist das bei den verbesserten Fenstern mit Wärmeschutzverglasungnicht mehr so augenscheinlich der Fall. Danun die Fenster nicht mehr der kühlste Bereich im Raumsind, kann die Feuchtigkeit nun vermehrt an anderenStellen kondensieren. Ist das Mauerwerk rund um dasFenster nicht gedämmt (speziell die Fensterlaibung), sodroht besonders hier die Kondensation vorhandenerFeuchte.Verbundfenster und Fenster mit einfachen Isolierverglasungensollten gegen Fenster der neuesten Generationersetzt werden.5.5.2 Gestaltung mit FensternIm Rahmen der <strong>Sanierung</strong>, im speziellen des Austauschesvon Fenstern und der gleichzeitigen Fassadensanierung,besteht die interessante Möglichkeit, die Fensteröffnungenzu vergrößern und damit mehr Licht und Sonneins Haus zu holen, aber auch einen besseren Kontaktzum Garten zu schaffen. Besonders sinnvoll ist dieFensterflächenvergrößerung auf der Südseite desHauses, da die winterliche Sonneneinstrahlung verbessertund damit zu einem Gewinn an Wärmeenergie führt(Verbesserung der Energiebilanz).Grundsätzlich kann beim Fenstertausch davon ausgegangenwerden, dass in der überwiegenden Mehrzahl derFälle der Lichteinfall durch größere Rahmenbreite undder Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) durch den Einbauvon 3-Scheibengläsern reduziert wird. Dies sollteinsbesondere im Hinblick auf eine ausreichende natürlicheBelichtung der Räume beachtet werden.5.5.3 <strong>Sanierung</strong> durch FenstertauschDa der Fenstertausch eine Entscheidung für mindestens20 Jahre darstellt, sollte der Einsatz von hochwertigenProdukten angestrebt werden, welche einem heutigenStand der Technik entsprechen.In den letzten 15 Jahren wurden die thermischen Eigenschaftenvon Fenstern immer weiter verbessert. Die„Herausforderung Passivhaus“ hat bei den Fenstern zueinem weiteren, wichtigen Qualitätssprung geführt. Erstmalssind Kombinationen von Rahmen, Glasabstandhalternund Verglasungen am Markt, die neue bautechnischeFreiheiten bieten: Freiheit von Kondensat undKältegefühl, geringste Energieverluste sind mit diesenProdukten erreichbar.Die heute üblichen Standardfenster weisen eine Verglasungmit U-Wert von 1,1 W/m 2 K auf. Mit dem Rahmenkommt man auf einen Gesamt-U-Wert von 1,4 bis 1,7W/m 2 K.Sogenannte Passivhausfenster erreichen hingegen einenGesamt-U-Wert (Glas und Rahmen) von 0,7 bis 0,8W/m 2 K. Sie besitzen eine 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasungmit zwei infrarot-reflektierenden Beschichtungenund sind mit Argon bzw. Krypton gefüllt. Erst mit diesenGlasqualitäten liegen die inneren Oberflächentemperaturender Scheibe in der Nähe der Raumlufttemperatur.Der Heizkörper unter dem Fenster wird überflüssig. InMitteleuropa sind die Wärmegewinne dieser Verglasungenin Südorientierung mit wenig Verschattung selbstvon Dezember bis Februar höher als die Wärmeverluste.BAUDETAILSSANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 81


Ein weiterer Wert der Verglasung ist von Bedeutung :Der Gesamtenergiedurchlassgrad, g-Wert gibt an, wieviel Prozent der Sonnenenergie über die Verglasung denInnenraum erreicht und ist damit wichtig für die Wärmegewinnedurch die Fenster in der kalten Jahreszeit.Verglasungen mit einem U-Wert von 1,1 W/m 2 K wieseneinen g-Wert von ca. 60% auf, mit einem U-Wert von 0,7W/m 2 K einen g-Wert von ca. 50 %.Es können aber alle positiven Eigenschaften des Glasesdurch erhöhte Verluste der Fensterrahmen sowie derWärmebrücken am Glasrand und im AnschlussbereichFenster-Wand wieder aufgehoben werden. GewöhnlicheFensterrahmen haben U-Werte zwischen 1,6 und 2,2W/m 2 K. Der Wärmeverlust eines Quadratmeters Rahmenist daher mehr als doppelt so hoch wie bei der gleichenFläche einer Superverglasung.Daher ist besonders auf die Rahmenqualität zu achtenund gedämmte Konstruktionen vorzuziehen.Daraus ergibt sich auch, dass der Rahmenanteil amGesamtfenster einen großen Einfluss auf den Gesamt-U-Wert eines Fensters hat, ebenso auch auf die Kosten.2/3 der Kosten entfallen auf Konstruktion und Fenstergestaltung,wie Sprossen etc., nur 1/3 auf Verglasungund Einbau. Daher ist es überlegenswert, Fixverglasungenbei der Planung einzubeziehen, um den Rahmenanteilzu senken.Für das Passivhaus wurden besonders gut wärmedämmendeFensterrahmen entwickelt, die auch die Glasrandverlustedurch einen tieferen Randeinstand verringern.Im Folgenden ist eine Aufstellung von Eigenschaften verschiedenerRahmenwerkstoffe in einer Übersichtzusammengefasst:BAUDETAILSRAHMENART HOLZ HOLZ (PASSIVHAUS) KUNSTSTOFF HOLZ/ALUMINIUM STAHLTHERMISCHE gut sehr gut mittel mittel sehr schlechtEIGENSCHAFTEN Uf 1 =1,2–1,7 Uf=0,7–1,0 Uf=1,8–2,2 Uf=1,2–1,7 Uf=3,0W/m 2 K W/m 2 K W/m 2 K W/m 2 K W/m 2 KKONSTUKTIVE gut gut gut gut mittelEIGENSCHAFTEN (bei (bei (kondensatentsprechenderentsprechender u. korrosions-Pflege) Pflege) gefährdet)PRIMÄR- 20 kWh/m 2 40–80 kWh/m 2 70 kWh/m 2 220 kWh/m 2 120 kWh/m 2ENERGIEAUFWANDRECYCLING- bedingt (von bedingt (von gut (aber heute gut (demontierbarer gutFÄHIGKEIT Farbschichten Farbschichten wenig angewendet Verbundwerkstoff)abhängig)abhängig)INSTANDHALTUNG aufwendig, aufwendig, pflegeleicht, pflegeleicht pflegeleicht b.außen alle außen alle Oberflächenwerden matt Verzinkung3 bis 5 Jahre 3 bis 5 Jahre u. evt. spröde bzw. Einbrennstreichenstreichen lackierungRELATIVE KOSTEN 100 % 140–170 % 80–90 % 130–150 % 120–140 %LEBENSDAUER > 20 Jahre > 20 Jahre > 30 Jahre > 30 Jahre > 30 Jahre1)Uf: U-Wert des gesamten FenstersEigenschaften verschiedener Rahmenwerkstoffe. Quelle: Ladener, Gabriel (2002): Vom Altbau zum Niedrigenergiehaus.Staufen bei Freiburg: ökobuch Verlag. S.139Eine weitere bedeutende Wärmebrücke stellen die Abstandshalterder Verglasung dar, die üblicherweise ausAluminium gefertigt werden. Durch thermisch getrennteAbstandshalter (sogenannte Warm-Edge-Systeme) werdendie Verluste am Glasrand verringert.Prüfinstitute, welche sich mit dem Thema Passivhaus beschäftigen,testeten Passivhausfenster:In letzen Jahren haben zahlreiche Produkte das Zertifikatdes Passivhaus-Insitutes Darmstadt geschafft (U gesamt= 0,85 W/m 2 K). Waren es anfangs kleine Hersteller, sospringen inzwischen auch große Hersteller auf den neuenMarkt auf. Die getesteten Fenster sind unter anderemauf www.passiv.de zu finden.Als Beispiele dafür, dass auch immer wieder neue Wegegesucht werden, um ein hohes Qualitätsniveau zu erreichen,zeigen die folgenden Abbildungen interessanteProdukte von österreichischen Herstellern. Diese wurdenstellvertretend für etliche andere Produkte auf demösterreichischen Markt herausgegriffen und sollen zeigen,dass die geforderte hohe Qualität mit verschiedenenMaterialien erreichbar ist.Im Falle dieses Holzfensters wurde durch Anordnung vonverschiedenen Luftkammern im Fensterrahmen der Wärmedurchgangreduziert. Für das Gesamtfenster wurde dadurchim Prüfstand ein U-Wert von 0,79 W/m 2 K erreicht.Passivhausfenster mit Vollholzrahmen der Firma SiggSANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 82


Als weiteres Beispiel sei hier ein Passivhaus-Kunststofffenstergezeigt, bei dem als aussteifende Elemente glasfaserverstärkteKunststoffe (GFK) eingesetzt werden.Dadurch wird der Wärmedurchgang im Rahmen starkreduziert.FOTO: ENERGIE TIROLKunststoff-Alu-Fenster „thermoaktiv“ der FirmaStabilGrundsätzlich kann beim Fenstertausch davon ausgegangenwerden, dass in der überwiegenden Mehrzahl derFälle die Lichttransmission durch Rahmenbreite und derGesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) durch den Einbauvon 3-Scheibengläsern reduziert wird. Dies sollte insbesondereim Hinblick auf eine natürliche Belichtung derRäume beachtet werden. Hier ist es in manchen Fällensinnvoll, über eine Vergrößerung der Fensterfläche oderden Einbau von Dachflächenfenstern im Obergeschoßnachzudenken.5.5.4 Einbau von Fenstern und TürenBei einem Ersatz alter Fenster durch hochwertige neueFenster, zum Beispiel auch Passivhausfenster, ist nahezuimmer eine thermische <strong>Sanierung</strong> der Fassade an<strong>zur</strong>aten,da die neuen Fenster möglichst wärmebrückenfreieingebaut werden sollten.Der Fensterrahmen an der Außenlaibung sollte mindestens5 cm stark überdämmt werden, wodurch die Wärmeverlustedes Überganges Rahmen-Wand begrenzt und auch derErhaltungsaufwand in Zukunft reduziert wird, da wenigerFensterrahmenfläche der Witterung ausgesetzt ist.Fenster sollten bündig an die Maueraußenkante gesetztwerden, sodass die Dämmstoffplatten gerade über denFensterrahmen gezogen werden. Bei größeren Dämmstärkenist es empfehlenswert, das ganze Fenster mittelsMetallwinkel in der Dämmebene selbst zu fixieren.Fenstermontage vor der Altbaufassade mittels MetallwinkelnNeue Fenster sollten prinzipiell luftdicht an die Fassadeangeschlossen werden. Zum luftdichten Einbau gibt esschon eine Fülle von speziellen Klebefolien oder Klebebändernfür die Verbindung von Fensterrahmen und Mauerwerk.Eine andere luftdichte Anschlussmöglichkeit istdie Verwendung von Anputzleisten, die auf den Fensterrahmengeklebt werden.5.5.5 <strong>Sanierung</strong> durch ReparaturmaßnahmenIn manchen Fällen ist es möglich, alte Kastenfenster, diein ihrer Holzstruktur noch in Ordnung sind, zu sanieren.Eine gute Möglichkeit besteht darin, den inneren Flügelthermisch aufzuwerten. Zum Beispiel kann er durch einenFlügel mit 2-fach-Wärmeschutzverglasung und hochwertigenGlasabstandhaltern aus Kunststoff ersetzt werden.Dabei sollten auf der Innenseite auch die Fensterdichtungenergänzt oder erneuert werden. Im Außenflügelkann man entweder die bestehende Glasscheibe belassenoder sie durch eine Einfachscheibe mit Wärmeschutzbeschichtungersetzen. Falls erforderlich, ist deräußere Flügel instand zu setzen.Mit einem U-Wert von 0,9 W/m 2 K für die innereVerglasung und Float-Glas außen ist ein U-Wert von ca.0,9 W/m 2 K für das Gesamtfenster erreichbar. Tauschtman die äußere Scheibe gegen ein K-Glas aus, so kannauch der Passivhaus-Grenzwert 0,85 W/m 2 K unterschrittenwerden.BAUDETAILS^HINWEISDie <strong>Sanierung</strong> eines Gebäudes zum Niedrigenergiehausstandard ist über die Wandbauteile alleine nur schwermöglich, da die Wärmeverluste für die Übergänge zwischen den einzelnen Gewerken ein mehrfaches der Verlusteim ungestörten Bereich betragen können. Deshalb verdienen diese Übergänge in Planung und Ausführungbesondere Aufmerksamkeit.SANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 83


Falls die <strong>Sanierung</strong> eines Kastenfensters bei sehrschlechtem Erhaltungszustand nicht mehr zweckmäßigerscheint, kann auch der Austausch gegen ein neues Kastenfensterüberlegt werden. Die folgende Abbildungzeigt eine Ausführung mit zwei 2-fach-WärmeschutzverglasungenU=1,1 W/m 2 K und einer äußeren Alu-Abdekkung,die mit einem Gesamt-U-Wert von 0,7 W/m 2 K diePassivhaus-Anforderungen deutlich übertrifft.Für die Erhaltung von Kastenfenstern sprechen folgendeVorteile:® Ressourcenschonung durch Erhaltung der nochbrauchbaren Teile® geringe Wärmebrückeneffekte im gesamten Fensterbereich® hohe Schallschutzwerte® einfache Möglichkeit, Sonnen- und Sichtschutzzwischen den Scheiben zu integrieren® höhere Flexibilität in der Nutzung durch zwei öffenbareGlasebenen® thermische Verbesserung meist auch in historischenund denkmalgeschützten Gebäuden möglich.Holz-Alu-Kastenfenster der Firma LaglerAußerdem ist es bei einer <strong>Sanierung</strong> von Kastenfensternmöglich - wenn auch nicht empfehlenswert - die Außenfassadezu einem späteren Zeitpunkt mit einer Wärmedämmungzu versehen.BAUDETAILSSANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 84


5.6 DachGünter Prirschl (Bramac Dachsysteme), Katharina Guschlbauer-HronekEs gibt verschiedene Gründe, das Dach eines Hauses zuerneuern:® Materialermüdung der DachhautDas alte Eindeckmaterial (Ziegel, Asbestzementplatten)ist zum Teil aufgefroren, lässt Regenwasserdurch, oder ist mit der Zeit auch unansehnlich geworden.Das Dach ist ein wichtiger Bauteil zumSchutz eines Hauses vor Witterungseinflüssen.Dauernde Feuchtigkeit von oben zerstört die Bausubstanz.Pfettendach: Beim Pfettendachbestimmen die horizontalenAussteifungen dieRaumaufteilung mit.Mansarddach: Besondersdie steilere Fläche eignetsich beim Mansarddach fürden Einbau von Dachfenstern.® Erweiterung von Wohn- und ArbeitsraumIn der <strong>Sanierung</strong> ist die zusätzliche Gewinnung vonWohnraum mit Hilfe eines Dachbodenausbaues besondersgut möglich. Durch die entstehende kompakteBauweise und entsprechend dicke Wärmedämmungist ein Dachbodenausbau besonders energiesparend.Im Zuge einer Dachsanierung ist auch die Art der bisherigenWarmwasser- und Wärmeerzeugung zu überdenken.Bei einer Neueindeckung sollte unbedingt an denEinsatz von Kollektoren für Warmwassererwärmung oder<strong>zur</strong> Heizungsunterstützung gedacht werden.5.6.1 ZustandsanalyseVor Beginn der Dachsanierung sollte unbedingt dieDachkonstruktion überprüft werden. Selten sind es statischeMängel - der Dachstuhl hat ja auch die letzten Jahrzehnteschadlos überstanden, vielmehr ist durch einenFachmann zu prüfen, ob es durch Feuchtigkeitseintrag zuSchäden an der Holzkonstruktion gekommen ist oder obein Befall durch Holzschädlinge vorliegt.Durch die Konstruktionsart des Dachstuhles und die Höhedes vorhandenen Dachraumes sind die Möglichkeitendes Ausbaues mehr oder weniger vorgegeben.Im Dachgeschoß muss jeder Aufenthaltsraum über mindestensder halben Fußbodenfläche eine lichte Raumhöhevon mind. 2,4m haben (z.B. Niederösterreich,Oberösterreich). Die Wiener Bauordnung schreibt 2,5mRaumhöhe vor.Sparrendach: Die Dreiecksverbindungdes Sparrendachsbietet die meistenFreiräume bei der Gestaltung.Kehlbalkendach:Beim Kehlbalkendach kannder Spitzboden auch alsGalerie genutzt werden.5.6.2 Ausbau des Dachraumes, allgemeineRichtlinienBeim Dachbodenausbau sind die Punkte Wärmedämmung,Schallschutz, Brandschutz, sommerliche Überwärmung,Winddichtigkeit und Feuchtigkeitsschutz (inklusiveDampfdiffusion) zu beachten.Brandschutz:Für den Dachgeschoßausbau in Einfamilienhäusern bestehtin allen österreichischen Bauordnungen die Anforderungdes brandhemmenden Ausbaues in F30.Die Innenseite der Außenkonstruktionen muss mindestensbrandhemmend verkleidet werden. Das erreichenSie mit Gipskartonfeuerschutzplatten, Gipsfaserplatten,Holzschalung Nut/ Feder 4cm oder verputzten Holzwolle-Leichtbauplatten.Sommerliche Überhitzung:In Sommerzeiten stellt - außer einem wirksamen Sonnenschutz,einer wirksamen Lüftung, insbesondereNachtlüftung, einer ausreichenden Wärmedämmung –die Speichermasse (Estrich, massive Innenwände, Lehmverputze)ein wichtiges bautechnisches Mittel <strong>zur</strong> Vermeidungder Raumüberwärmung dar. Die Verwendungvon Dämmstoffen mit hoher spezifischer Wärmespeicherkapazität,wie Holzweichfaser oder Zellulose, ist dafürsehr gut geeignet.G


BAUDETAILShaben einen relativ hohen Dampfdiffusionswiderstand µ.Der µ-Wert alleine ist jedoch nicht aussagekräftig. Wichtigist auch die Materialdicke d. Beide Werte miteinandermultipliziert ergeben jene Dicke einer vergleichbarenLuftschicht, die denselben Widerstand wie der Baustoffhat (µ.d = sd-Wert).Baute man früher unter dem Unterdach eine Dämmungein, wurde entweder zwischen Dämmung und Unterdacheine zweite Belüftungsebene hergestellt oder bei Vollsparrendämmungdie Dämmung über eine raumseitigeDampfsperre vor eindiffundierendem Wasserdampf geschützt.Beide Systeme haben jedoch folgende Nachteile:® Um eindiffundierenden Wasserdampf zu verhindernist eine Dampfsperre mit einem sd-Wert von etwa120 m notwendig. Die Dampfsperre muss äußerstsorgfältig an Stoßstellen, Anschlüssen und Durchbrüchenverklebt werden. Eindringende und eingeschlosseneBaufeuchte kann weder nach außen,noch nach innen in den Raum <strong>zur</strong>ückdiffundieren.® Die Belüftungsebene zwischen Dämmung und Unterdachsollte das Ablüften von Feuchtigkeit fördern. Eshat sich aber gezeigt, dass die Konstruktion Nachteilebirgt wie fehlende Winddichtigkeit und hohenFeuchtigkeitseintrag von außen.Wird dagegen - wie mittlerweile Stand der Technik- eindiffusionsoffenes Unterdach aus hydrophobierten Holzweichfaserplattenoder dampfdiffusionsoffener Bahnauf einer mit mind.1cm breiten Fugen verlegten Holzschalungausgeführt (sd-Wert = 0,2), kann auf die Luftschichtzwischen Dämmung und Unterdach verzichtetwerden. Man spricht dann von Vollsparrendämmung.Bei diesem System ist das Entweichen der in derDämmschicht eingedrungenen Raumluftfeuchte nachaußen gewährleistet. Bei Holzweichfaserplatten ist aufdie Begehbarkeit zu achten. Die geforderte Lastaufnahmesoll mind. 1,5kn im ungestörten Feld und 1,0kn amPlattenstoß betragen.Auf der Innenseite der Wärmedämmung sorgen armierteBaupappen oder PE-Folien für die ausreichende Dampfbremse.Sowohl die Dampfbremse, als auch die äußereWinddichtung sind bei Stoßstellen, Anschlüssen undDurchbrüchen winddicht zu verkleben.G


durch übermäßige Belastung durch Schnee und Eis imBereich der Traufe – abrutschender Schnee bleibt meistdort liegen – ist wichtig. Nachfolgendes Schmelzwasserkann dann nicht abfließen und es bildet sich ein sogenannter„Schmelzwassersee“. Dieses kann zwischen denEindeckelementen in das Gebäudeinnere dringen und zuSchäden führen. Daher wird die Verwendung vonSchneestoppsteinen oder Schneefanghaken gegen dasAbrutschen von Schnee empfohlen.Jedes Dach wird durchdrungen, um beispielsweise denKüchendunst oder die Kanalstrangentlüftung nach außenabzuleiten. Hier gibt es vorgefertigte Element der diversenDachsystemanbieter, die bei fachgerechtem Einbaudie Dichtheit des Daches gewährleisten.Traufdetails:Um ein Abbrechen der vorderen Dachsteinkante durchden Schneedruck zu vermeiden, sollte die erste Dachsteinreiheim Gegensatz zu den sonst üblichen Ausführungennicht in die Dachrinne ragen, sondern voll auf derDoppellatte oder der Trauflatte aufliegen. Die Doppellatteoder Trauflatte ist mit einem Traufblech zu versehen.Die Lüftung an der Traufe erfolgt für den Bereich zwischenDachdeckung und Unterdach durch den Luftraumzwischen den Konterlatten.In der Praxis werden verschiedene Ausführungen gefertigt,eine davon sehen Sie exemplarisch in folgenderAbbildung:Ortgangdetail: mit Ortgangstein ohne DachvorsprungOrtgangdetail: mit Dachsteinen und Saumblech5.6.4 WärmedämmungFOTO: BRAMACFOTO: BRAMACDer Mindestwärmeschutz ist in den Landesbauordnungenfestgelegt. Heute sind Dämmstoffdicken über 20cmmit U-Wert


BAUDETAILSquer zu den Ziegellatten in der Mitte der Sparren verlegtund an die Ziegellatten angenagelt.Die Folie wird der Länge nach zwischen zwei Sparren gespanntund mit Holzleisten links und rechts an den Sparrenangenagelt. Reicht die vorhandene Sparrenhöhenicht aus, können die Sparren <strong>zur</strong> Innenseite längs oderquer zum Sparren nach innen aufgedoppelt werden.Falls sich eine Holzschalung mit dampfdichter Bitumenbahnals Auflage auf den Sparren befindet, ist ebenfallseine weitere Hinterlüftungsebene wie oben beschriebennotwendig.5.6.4.2 Dämmung von der AußenseiteSollen die schönen handgehauenen Sparren sichtbarbleiben, oder es sind Zimmer unter Dach ohne Wärmedämmungschon fertig ausgebaut, bietet sich eine Aufsparrendämmungan. Die Alt-Sparren sind auf die Erfordernissevon Statik und Brandschutz für diesen Spezialfallzu prüfen!Im Altbau wurden häufig verputzte Holzwolle-Leichtbauplattenals Innenbekleidung verwendet. Ist das Dachoffen legt man von außen eine Dampfbremse auf dieseVerkleidung und über die Sparren (Es ist darauf zu achten,dass die Dampfbremse durch herausragende Nägelnnicht verletzt wird). Anschließend wird die Wärmedämmungzwischen die Sparren eingelegt. Ist die Höhe fürdie Wärmedämmung nicht ausreichend, kann der Sparrennach außen aufgedoppelt werden. Danach wird eindiffusionsoffenes Unterdach fertiggestellt: Sparschalung,diffusionsoffene Unterdachbahn, Konterlattung, Dachlattung,Dachziegel.Es können auch Mischformen dieser beiden Methodenangewandt werden.5.6.5 DachflächenfensterDiese stellen sinnvolle Alternativen zu Gaupen dar, welchedas Aussehen eines Hauses deutlich verändern undkostspieliger herzustellen sind.Um den Wohn- und Lebensraum unterm Dach besonderslichtfreundlich – und natürlich auch allen gesetzlichenVorschriften entsprechend – zu gestalten, sind wichtigeAspekte zu beachten:Zum einen muss die sogenannte Licht-Mindestfläche jeQuadratmeter eingehalten werden. Sie wird von den Bauordnungenfür Wohnräume unter dem Dach festgelegtund gibt damit auch die Fenster-Mindestgröße vor. Derzeitbeträgt diese Licht-Mindestfläche bei einer Raumtiefevon maximal fünf Metern ein Zehntel der Raumfläche,bei größeren Raumtiefen ein Achtel. Zum anderen solltenauch ganz praktische Anhaltspunkte für den optimalenEinbau von Wohnraumdachfenstern berücksichtigt werden:Abhängig von der Form der Neigung des Dachesbringen Fenster in unterschiedlicher Länge den optimalenLichteinfall bzw. den bestmöglichen Ausblick. AlsFaustregel gilt: Je flacher das Dach, desto länger imIdealfall das Fenster - und in jedem Fall sollte die obereFensterkante bei mindestens 1,85 m Raumhöhe liegen.Nur so nämlich ist ungehinderter Zugang zum Fenstergewährleistet. Schließlich muss aus Sicherheitsgründenauch auf die in der jeweiligen Landesbauordnung vorgeschriebeneBrüstungshöhe für all jene Dachflächenfenstergeachtet werden, die geöffnet werden können.Die Dachneigungbestimmt dieFensterlänge.Brüstungshöhenach dergültigenBauordnung.min. 185cmDie Einbausituation von Dachflächenfenstern istabhängig von der Dachneigung.Wenn der Abstand zwischen den Sparren kleiner odergrößer als die Breite des gewünschten Fensters ist, sinddie erforderlichen Wechsel und gegebenenfalls Hilfssparreneinzusetzen.Ist die gewählte Fensterbreite (Grundrahmenmaße)größer als der lichte Sparrenabstand, ist eine Auswechslungerforderlich. Um eine optimale Hinterlüftung (nurbei Dächern mit überlüfteter Wärmedämmung) zu erreichen,ist es günstig, die beiden Wechsel um ca. 4cmkleiner als die Sparrenhöhe auszuführen.Auch hier gilt wie schon im Kapitel über Fenster erwähnt,dass der korrekte Einbau der Dachflächenfenster auf dieWärmeverluste neben der thermischen Qualität der Fensteran sich eine großen Einfluss hat. Es gibt auf demMarkt bereits Fenster, deren Rahmen durch eine rundumlaufendeDämmung besser gegen Verluste geschütztsind. Diese sind herkömmlichen Konstruktionen möglichstvorzuziehen, um der Kondenswasserproblematikim Rahmenbereich vorzubeugen.Dachflächenfenster mit Dämmung des Rahmens5.6.6 FlachdachFür eventuelle Wohnflächenerweiterungen bietet sich auchdie Verwendung eines Flachdaches <strong>zur</strong> Nutzung als Terrasseoder Gründach an, wie es in unseren <strong>Sanierung</strong>svorschlägengeplant wurde. Wichtig ist hier ganz besonders der korrekteAufbau der einzelne Schichten unter Berücksichtigung derDampfdiffusion, sowie eine äußerst sorgfältige Verarbeitung.Details dazu finden Sie im Kapitel Bauteilkatalog der <strong>Sanierung</strong>svarianten.G


5.6 Decken und FußbödenBauteile zwischen beheizten und unbeheizten Gebäudeteilensollten grundsätzlich mit Wärmedämmung versehenwerden, sonst werden die kalten Räume über dietrennenden Bauteile mitbeheizt.5.7.1 Decke zu unbeheiztem DachgeschoßIn zahlreichen Siedlungshäusern finden sich sogenannteSchlupfböden, welche eine zu geringe Raumhöhe aufweisen,um ausgebaut zu werden. Sie werden meist nur zumZwecke der Kehrung des Rauchfanges durch einen Dachbodeneinstiegbetreten und weisen im Winter annäherndAußentemperatur auf. Die oberste Geschoßdecke solltedaher genauso gut gedämmt werden wie die Dachschräge.Zur Erreichung des Niedrigenergiehausstandardssollte die Dämmstärke mindestens 30 cm betragen. Einezusätzliche Anforderung stellt die Herstellung der Luftdichtheitdar.Zuerst sollte eine Zustandsanalyse der vorhandenenDecke durchgeführt werden Das gilt nicht nur für dieoberste Geschoßdecke sondern auch für Zwischendekken.Diese Bestandsprüfung sollte gemeinsam mit Fachleutenan Ort und Stelle erfolgen. An folgenden Stellenkönnen Schäden auftreten:® Decken unter Feuchträumen® Deckenbereiche unter Wasserauslassen® Deckenbereiche unter schadhaften Dachteilen oderAnschlüssen® Deckenbereiche unter defekten Regenrinnen undFallrohren® Deckenbereiche an hervorstehenden Balkenköpfen(Balkonen und Erkern).Die Bestandsanalyse muss folgende Punkte umfassen:® Überprüfung des Zustandes der tragenden Balkenund Auflager durch eine optische Überprüfung desäußeren Zustandes der Decke und der vorhandenenDurchbiegung bis zu dynamischen Schwingungsuntersuchungen.Notfalls sollte man ein Stück derDecke öffnen, um den vermuteten Schaden bewertenzu können.® Zustand des Bodenbelages und Unterbodens: Einvorhandener Fußbodenbelag kann einen schlechtenZustand verdecken. Eventuell ist ein starkes Bodengefällefeststellbar.® Zustand der Unterdecke: Man prüft Putzhaftung und-beschaffenheit durch Abklopfen. Farbbefund undbauliche Veränderung (z.B. Zwischendecken).Substanzsicherung, Erneuerung oder Verstärkung defekteroder nicht ausreichend dimensionierter Teile unterBeibehaltung der charakteristischen Konstruktion solltemeist Vorrang vor einer Totalerneuerung erhalten. In jedemFall sollten Fachleute <strong>zur</strong> <strong>Sanierung</strong> zugezogen werden.Je nach der Art der auftretenden Schäden werdenentweder Balken und Balkenköpfe armiert, einzelneTräme ausgewechselt oder die Auflager entlastet. UnterUmständen müssen (gänzlich) schadhafte Decken totalerneuert werden.Brandschutzbestimmungen sind in den Bauordnungender Bundesländer festgelegt. In NÖ ist zum Beispiel inEin- und Zweifamilienhäusern in offener Bauweise dieBrandwiderstandsklasse F 30 vorgeschrieben: Bei Holzdeckensind die tragenden Balken, die Abdeckung obensowie die Untersicht brandhemmend auszuführen. DerFußboden im Dachboden muss nur im Bereich von Reinigungsöffnungenvon Schornsteinen nichtbrennbar sein.Es gibt in Abstimmung auf die vorhandene Bausubstanz,Tramdecke, Hohlkörperdecke oder Betondecke, mehrereMöglichkeiten der Dämmung. Die Dämmung der Deckenuntersichtist zwar prinzipiell möglich, die einzuhaltendeMindestraumhöhe stellt aber eine Grenze für die Dämmstärkedar. Des weiteren sind Wärmebrücken, sowie Luftundichtheitenbei Anschlüssen an Zwischenwände undDachschrägen kaum zu beheben.Dämmung zwischen den Holzbalken (Zangen):Diese Methode ist in Siedlungshäusern je nach Zustanddes obersten Belages auf der Dachbodenseite von obenoder unten möglich. Die Art der verwendbaren Dämmstoffeergibt sich aus der Einbringmöglichkeit: Von obenkönnen sowohl lose Schüttungen aus Korkgranulat, Perliteneingebracht, als auch Matten aus Mineralwolle, Hanf,Flachs, Kokos, Holzweichfaser eingelegt werden.Eine Sonderstellung nimmt Zellulose ein: diese kann vonoben und unten durch zu bohrende Löcher in die Hohlräumeeingeblasen werden.Von unten können Matten aus oben genannten Materialienverwendet werden.Zu beachten:® Falls der Putz an der Deckenuntersicht, meist aufHolzwolleleichtbauplatten aufgebracht, in Ordnungist, und eventuelle Risse und Durchbrüche fürElektroinstallationen nachträglich luftdicht verspachteltwerden können, erfüllt dieser die Funktion derLuftdichteebene.® Bei einem kompletten Neuausbau des Obergeschoßessollte eine Dampfbremse auf die Balkenuntersichtaufgebracht und luftdicht verklebt werden. Daraufwird mit Aufbringen einer Lattung eine Installationsebenehergestellt, die auch zusätzlich gedämmtwerden kann. Als Abschluss können Gipsfaserplatten,Holzverschalungen oder verputzbare Holzwolleleichtbauplattenmontiert werden.® Die Luke für die Dachbodentreppe sollte auch luftdichtangeschlossen sein und der Deckel mit Dichtungenund einer ausreichenden Dämmung versehensein.BAUDETAILSSANIERUNGSLEITFADEN » Baudetails 89


BAUDETAILS® Bei der Dimensionierung sind einschlägige Brandschutzvorschriftenzu beachten.® Diese Methoden eignen sich bedingt zum Selbstbau,da der Herstellung der Luftdichtheit <strong>zur</strong> Vermeidungzukünftiger Bauschäden eine große Bedeutung zukommt.Da eine ausreichende Dämmstärke in den meisten Fällenso nicht erreicht werden kann, müssen diese Maßnahmenmit einer Dämmung auf der Decke kombiniertwerden.Dämmung auf der Decke:Dies stellt die bei weitem kostengünstigste Dämmmaßnahmedar, die auch zum Selbstbau gut geeignet ist undrelativ problemlos als Einzelmaßnahme ohne Störungdes Wohnbereiches ausgeführt werden kann.Falls der Dachboden nicht begehbar sein soll, könnenhier kostengünstig Dämmplatten oder Rollfilze aus obengenanntenMaterialien, auch mehrlagig, aufgebracht werden.Zu Wartungszwecken für den Rauchfang reicht dieHerstellung eines begehbaren Belages auf Kanthölzernmit Holzplatten oder anderen begehbaren Werkstoffen,in der Nähe der Reinigungsöffnung des Schornsteins ausnicht brennbarem Material in Absprache mit dem Rauchfangkehrer.Ein begehbarer Belag erfordert die Herstellung einerUnterkonstruktion aus Kanthölzern abgestimmt auf dieDämmstoffmaße und des begehbaren Plattenmaterials.Ein bewehrter Zementestrich ist auch möglich, verteuertaber die Kosten erheblich.Zu beachten:® Der Dämmstoff muss fugenlos verlegt werden. Dieskann auch kreuzweise in mehreren Lagen geschehen.® Für den Gesamtaufbau der Decke gelten Brandschutzvorschriften,welche in den Bauordnungen derjeweiligen Länder festgelegt sind.® Für den Selbstbau gut geeignet.5.7.2 KellerdeckeDie wärmetechnische <strong>Sanierung</strong> der Kellerdecke ist beiGebäuden, deren Keller gar nicht oder nur zeitweise beheiztwerden soll, sehr zu empfehlen. Sie kann auch alsEinzelmaßnahme durchgeführt werden. Die Dämmungkann von unten oder oben erfolgen, es können aberauch beide Maßnahmen kombiniert werden.Dämmung von unten:Diese Maßnahme lässt sich kostengünstig durchführenund ist auch für den Selbstbau gut geeignet. Bei ebenemUntergrund können Dämmstoffplatten oder Verbundplattenmit einer Stärke von mindestens 10 cm an die Dekkenuntersichtgeklebt werden. In den meisten Fällenkann auf Verkleidungen verzichtet werden. Bei unebenenUntergründen oder Rohrleitungsführungen kann mit abgehängtenDeckensystemen gearbeitet werden, welchemit Dämmmatten ausgelegt werden.Um die Wärmebrücke der anschließenden Kellerwändeetwas zu minimieren, sollte die Dämmung auch auf dieobersten 50 cm der Wände gezogen werden.Zu beachten:® Es ist zu überprüfen, welche Dämmstärke möglichist, damit die Türen und Fenster im Keller nach wievor geöffnet werden können und eine ausreichendeStehhöhe vorhanden bleibt.® Vor Aufbringung der Dämmung sollte die Kellerdeckeauf Feuchtigkeit untersucht werden und die Ursachedes Feuchteeintrags behoben werden.G


gestellt. Eine Variante wird im Zubau der <strong>Sanierung</strong>svariantenverwendet und ist im Bauteilkatalog näherbeschrieben.G


FOTO: EDELTRAUD HASELSTEINERSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 92


6 HAUSTECHNIKKatharina Guschlbauer-HronekDas Ziel der <strong>Sanierung</strong>svorschläge in diesem <strong>Leitfaden</strong>ist, dem heute im Neubau angewandten Passivhausstandardauch in der Althaussanierung nahe zu kommen.Ausgehend von den Rahmenbedingungen des Passivhauskonzeptessoll im Folgenden dargelegt werden,welche baulichen Voraussetzungen notwendig sind, umdiese Technologien und Systeme der Haustechnik in dieAlthaussanierung übernehmen zu können, bzw. wo diesedurch herkömmliche oder bereits vorhandene Teile ergänztwerden können.Heizung und Lüftung im Passivhaus:Die Kernidee des Passivhauskonzeptes ist, die Wärmeverlusteder Gebäudehülle so gering zu halten, dass dergeringe, schon aus hygienischen Gründen notwendigeLuftwechsel auch <strong>zur</strong> Beheizung des Gebäudes dienenkann. Wie die Messwerte aus zahlreichen Passivhäusernbelegen, muss das Heizsystem nur sehr geringe Heizleistungenvon maximal 10 W/m 2 bezogen auf die Wohnnutzflächeerbringen. Auch wenn der Heizwärmebedarfvon Passivhäusern um etwa 75% niedriger ist als in üblichenNeubauten, ist in der Regel während einer kurzenPeriode, etwa von November bis März, zusätzlich Wärme<strong>zur</strong> Beheizung nötig.Die Lüftung hat primär folgende Aufgaben zu erfüllen:® Frischluftzufuhr <strong>zur</strong> Begrenzung des CO 2 -Gehalts derRaumluft® Regulierung der relativen Luftfeuchte® Beseitigung von Gerüchen und LuftschadstoffenEin zuverlässiger Luftaustausch ist nur durch mechanischeLüftungsanlagen zu gewährleisten, da der Luftaustauschbei Fensterlüftung von Windrichtung, Windgeschwindigkeitund Temperaturdifferenzen sowie vom Benutzerverhaltenabhängig ist.G


Wenn, wie es hierfür empfohlen wird, ein Erdreichwärmetauscherin der Frischluft vorgeschaltet ist, fällt die Fortlufttemperaturin der Regel nicht unter 5°C. Ein äußersteinfaches Kompaktsystem kann somit die gesamteLüftung, Heizung und Warmwasserbereitung in einemPassivhaus übernehmen.Mit einem solchen System ist es möglich, den gesamtenBedarf für Warmwasser und den Restbedarf der Raumheizungmit einem Stromeinsatz von 1500 bis 2200 kWhpro Jahr zu decken. Die Geräte werden derzeit von mehrerenmittelständischen Unternehmen hergestellt.Neben dem geringen Installationsaufwand auf der Baustellewird dieses Prinzip auch dadurch interessant, dassaußer Strom keine weiteren Energieträger ins Gebäudegebracht werden müssen. Anschlusskosten für Gas oderFernwärme entstehen nicht mehr, Lagermöglichkeiten fürHeizöl werden nicht benötigt. Diese Geräte haben abermeist eine zu geringe thermische Leistung für Häuser,die nicht Passivhausstandard erreichen, und sind daherfür die gezeigten <strong>Sanierung</strong>sbeispiele nicht als alleinigeHeizung geeignet!6.1 HeizungHAUSTECHNIKDie Modernisierung der Heizanlage ist eine wirkungsvolleMaßnahme <strong>zur</strong> Energieeinsparung und ist bei einer wärmetechnischen<strong>Sanierung</strong> eines Gebäudes schon wegender Überdimensionierung des alten Kessels im Verhältniszum neuen Wärmebedarf des Hauses nach der <strong>Sanierung</strong>dringend an<strong>zur</strong>aten. Heizkessel mit mehr als zwanzigBetriebsjahren zählen mit Sicherheit zu den „Oldtimern“und sollten generell ausgetauscht werden.Ziele der <strong>Sanierung</strong>:Anzustreben ist in jedem Falle die Minimierung der Verlustedurch z.B. bessere Wirkungsgrade der Wärmeerzeuger,weiteres die Nutzung von Solarenergie <strong>zur</strong> Bereitungvon Warmwasser und auch <strong>zur</strong> teilweisen Beheizung.Bei einer geplanten Erneuerung des Daches bietetsich die Integration einer Solaranlage besonders an, wiezahlreiche <strong>Sanierung</strong>sbeispiele zeigen.G


Alternativ hierzu kann man auf eine Wärmepumpe verzichten,und einen Pellets- oder auch Kachelofen mitAnschluss an ein wasserführendes System einsetzen.Dieses zwar teurere System bringt den Vorteil mit sich,allfällige Restheizlasten in einzelnen Zimmern überStrahlungsflächen abdecken zu können.Die Integration einer Solaranlage ist hier mehr oder wenigerobligatorisch, da der Holzfeuerungsbetrieb im Sommervermieden werden sollte. Der Stromverbrauch reduziertsich nun auf den Antrieb der Ventilatoren (ca. 250kWh pro Jahr); die gesamte Wärmelieferung erfolgt inForm von ca. 1250 kg Pellets oder knapp 4 FestmeterScheitholz. Die Heizperiode verlängert sich gegenüberdem vorigen Konzept auf ca. 200 Tage.Niedrigenergiehausstandard erreicht (35–50kWh/m 2 a):Bei Energiekennzahlen oberhalb von 35 bis 40 kWh/m 2 alohnt es sich in der Regel nicht mehr, über Passivhaus-Technik nachzudenken. Konventionelle Heizungssysteme,kombiniert mit reinen Komfortlüftungsanlagen bietenhierfür die bessere Lösung. Diese Lösung wird bei denmeisten <strong>Sanierung</strong>en von Siedlungshäusern in der Praxisrelevant sein und daher auch bei den <strong>Sanierung</strong>sbeispieleneingesetzt.Hier kommen in jedem Fall konventionelle Heizsysteme,die teilweise vielleicht schon im Gebäude vorhanden undadaptierbar sind, zum Einsatz.6.1.1 BrennstoffauswahlIm Zuge der <strong>Sanierung</strong> des Heizsystems besteht dieMöglichkeit, die Wahl des Energieträgers neu zu überdenken.Folgende Fragen können bei der Auswahl helfen:® Welcher Brennstoff steht für das Haus <strong>zur</strong> Verfügung?® Wie erfolgt die Lieferung (leitungsgebunden oder perLKW)?® Gibt es einen Fernwärmeanbieter in der Nähe?® Ist ausreichend Platz <strong>zur</strong> Lagerung des Brennstoffesvorhanden?® Welche emotionalen und ökologischen Kriterien sindpersönlich wichtig?® Welche Versorgungssicherheit ist für die nächsten20 Jahre gegeben?® Wie sind die Prognosen zu den Preisen des gewähltenBrennstoffes?® Welche Betriebskosten ergeben sich daraus inZukunft?® Welche Investitionskosten sind zu erwarten?® Welche Förderungen kommen <strong>zur</strong> Reduzierung derInvestitionskosten in Frage?^HINWEISAus ökologischer Sicht sind erneuerbare Energieträgerdas Heizmaterial der ersten Wahl. Mitder Entscheidung für erneuerbare Energieträger,wie Stückholz oder Pellets, stärken Sie die österreichischeWertschöpfung und setzen auf Versorgungssicherheit!Mit diesem Entschluss koppelnSie sich ab von der Preisdynamik der fossilenEnergieträger (Erdgas, Erdöl).GRAFIK: DREXELKonventionelles Heizsystem mit Lüftungsgerät undSolarer WarmwasserbereitungHAUSTECHNIKSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 95


Folgende Tabelle gibt einen kurzen Überblick über einzelne Brennstoffe:BRENNSTOFF VERFÜGBARKEIT EMISSION LAGERRAUM BRENNWERT- ANMERKUNGlokal global CO 2 sonst. erforderlich NUTZUNGHEIZÖL + - - +/- ja jaERDGAS +/- - - +/- nein jaFLÜSSIGGAS +/- - - + ja ja Flüssiggaspreis hochSTEINKOHLE +/- +/- -- -- ja nein Hohe EmissionenFERNWÄRME ++ ++ nein nein Bei Erzeugung in KWK odermit Biomasse sehr sinnvoll;gute regionale WertschöpfungSTROM DIREKT + + - - nein Hohe Verbrauchskostenund Emissionen bei ProduktionELEKTR. + + +/- +/- nein Bei guter Auslegung akzep-WÄRME-PUMPEtabel; FlächenheizungerforderlichSTÜCKHOLZ + + ++ +/- ja nein Höhere Anschaffungskosten;bis 50 kW Leistungsinnvoll; gute regionaleWertschöpfungHOLZSCHNITZEL + + ++ +/- ja nein Höhere Anschaffungskosten;bis 80 kW Leistungsinnvoll; gute regionaleWertschöpfungHOLZPELLETS + + ++ +/- ja ja Höhere Anschaffungskosten;ab 6 kW b. 300 kWsinnvoll; gute regionaleWertschöpfung++ sehr gut; + gut; +/- unterschiedlich; situationsabhängig; - schlecht; -- sehr ungünstigVergleich verschiedener Energieträger. Quelle: Ladener, Gabriel (2002): Vom Altbau zum Niedrigenergiehaus.Staufen bei Freiburg: ökobuch Verlag. S.177HAUSTECHNIKSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 96


Zur Lagerung von festen und flüssigen Brennstoffen wird ein Raum benötigt, der bestimmten Anforderungen entsprechensollte:BRENNSTOFFLAGER-EIGENSCHAFTEN UND ANFORDERUNGENBRENNSTOFF/LAGERVOLUMENPLATZBEDARF FÜR LAGERUNGHEIZÖL1,2 bis 2-facher Jahresverbrauch: d.h. bei 15 000 kWh/a Bei kleinen Volumina [< 3000 l) vorzugsweise im belüfteten InnenraumWärmebedarf (150 m 2 WF im sanierten EFH/ZFH) ca. 2000–3000 Lit. in Kunststofftanks mit Auffangwanne, z.B. im Heizungsraum hintereiner Abmauerung; Lagerung im Erdreich nur in doppelwandigen StahloderGFK-Tanks. Alte, viel zu große, kellergeschweißte Großtankslassen sich bei Abbruch als Kellerraum nutzen.FLÜSSIGGAS0,3 bis 1-facher Jahresverbrauch: Am besten außerhalb von Gebäuden; Drucktank oberirdisch mit 3 md.h. bei 15 000 kWh/a Wärmebedarf ist ein 1000–1500 Lit.Sicherheitszone, oder im Erdreich eingegrabenDrucktank erforderlich.(Sicherheitszone beachten).HOLZPELLETSMöglichst 1,2–1,5 facher Jahresverbrauch:Trockener Raum (3–8 m 2 ) im Haus (Pelletsbunker mit Trichter)d.h. bei 15 000 kWh/a Wärmebedarf also 5,5 bis 7 m 2 /anahe der Heizung, so dass Transport zum Kessel mit Förderschnecke(4,6 m 2 = 15 000 kWh); für Pelletskaminöfen, oder Gebläse möglich ist; alternativ: im Pelletssilodie nur gelegentlich betrieben werden, ist Sackware ggf. günstiger. unter Dach, in ebenerdigem Nebenraum, Garage o.ä.; Zwecks Nachfüllendes Lagers Zufahrt mit LKW erforderlich bis maximal 30 m Entfernung, Lagerraum muss sicherheitstechnischen Anforderungengenügen.STÜCKHOLZMindestens 2 facher Jahresverbrauch zwecks ausreichender Trocknung; Im Freien, gut belüftet, möglichst unter Dach;bei 15 000 kWh/a Wärmebedarf als zweimalmöglichst kurzer Transportweg zum Kessel (möglichst ohne Treppe),5 Raummeter (5 rm reichen für ca. 15 000 kWh). Anlieferungsmöglichkeit mit LKW/Traktor erforderlich.HOLZHACKSCHNITZELVerbrauch für 2 bis 4 Wochen bei mittleren Anlagengrößen,In Bunker oder Silobehältern innerhalb oder außerhalb des Gebäudes;bei Großanlagen auf LKW-Transportvolumen abgestimmt,möglichst kurzer Transportweg zum Kessel mittels Förderschnecken,z.B. 80 bis 100 m 2 ; bei 15 000 kWh/a Wärmebedarf 16,7 Schütt-m 2 zwecks Anlieferung Anfahrt mit LKW zum Bunkerschacht(1000 Lit. Heizöl = 11 Schütt-m 2 ). zwingend erforderlich.Brennstofflager-Anforderungen. Quelle: Ladener, Gabriel (2002): Vom Altbau zum Niedrigenergiehaus. Staufen beiFreiburg: ökobuch Verlag. S. 1786.1.2 WärmeerzeugungDer Kesseltausch ist aus vielerlei Gründen im Rahmeneiner <strong>Sanierung</strong> notwendig:® Alter des vorhandenen Kessels 15 bis 20 Jahre oderälter® Undichtheiten, zu viel Wärmeabgabe in den Heizraumdurch schlechte Dämmung® Zu kurze Betriebszeiten (häufiges Takten) des Kesselsweisen auf Überdimensionierung hin. Dadurchsinkt der Wirkungsgrad stark.Die erforderliche Kesselgröße muss in jedem Falle anden Wärmebedarf des sanierten Gebäudes angepasstwerden.Dieser wird sich nach der <strong>Sanierung</strong> zwischen 4 und10 kW bewegen.Der Heizenergiebedarf gibt Aufschluss über Brennstoffverbrauchund damit auch über die zu erwartendenBetriebskosten. Die dabei ermittelte Gebäudeheizlast(ergibt die Kesselgröße) ist wichtig für die Heizungsdimensionierung.G


cher die Verwendung des im ländlichen Raum „klassischen“Energieträgers Stückholz in einem System, woeinmal täglich (oder in der Übergangszeit in noch längerenIntervallen) der Ofen bedient wird, und Wärme ständigverfügbar ist. Ausschlaggebend für die Länge derIntervalle ist neben dem Brennstoff (Weich- oder Hartholz)natürlich der Wärmebedarf des Hauses und dieGröße des Pufferspeichers. Hier ergeben sich idealeKombinationsmöglichkeiten mit einer Solaranlage <strong>zur</strong>Warmwasserbereitung, aber auch eine größere Kollektorflächefür eine Einbindung der solar gewonnenen Wärmein die Heizung ist möglich, da der Wärmespeicher, ebender Pufferspeicher, ohnehin vorhanden ist.Pelletsanlagen:Für den Komfort eines vollautomatischen (Holz)Heizsystemsbietet sich eine Pelletsheizung an. Pellets sindHolzpresslinge von mehreren Millimetern Durchmesserund Länge. Der Kessel wird wie bei einer konventionellenHeizung im Heizraum aufgestellt und aus einem Pelletslagerraummit Hilfe einer Förderschnecke oder einesSaugsystems beschickt.Pelletsanlage mit Vakuumansaugung des Brennstoffesaus dem LagerraumGRAFIK: ÖKOFENErdtank -eine Alternative <strong>zur</strong> PelletslagerungPellets-Zimmeröfen, welche über eine Möglichkeit desAnschlusses von Heizkreisen und die Warmwasserbereitungsowie eine raumluftunabhängige Verbrennungsluftzufuhrverfügen und im Wohnraum aufgestellt werden,können bei geringem Heizwärmebedarf ebenfalls eingesetztwerden. Sie verfügen über einen integrierten Pellets-Vorratsbehälter,der die Nutzung von Biomasse nochkomfortabler macht. Dieser Vorratsbehälter kann auchvon einem Brennstofflager automatisch mit Pellets versorgtwerden. Es gibt auch Kaminöfen für Stückholz mitraumluftunabhängiger Verbrennungsluftzufuhr. Voraussetzung<strong>zur</strong> Nutzung als alleiniges Heizgerät ist allerdingseine offene Grundrissgestaltung im Wohnbereichund eine eigene Warmwasserbereitung, zum Beispiel miteiner Solaranlage, für die heizfreie Periode.PelletskaminofenGRAFIK: ÖKOFENZur Herstellung des Lagerraumes müssen Vorschriftenbezüglich des Brandschutzes etc. eingehalten werden.Eine Skizze ist unten zu finden:Pelletslagerraum-AusführungHAUSTECHNIKFOTO: ÖKOFENFalls kein Lagerraum vorhanden ist, kann auch einPelletslager in die Erde eingraben werden oder in einemNebenraum als Gewebetank untergebracht werden. DiePellets werden wie Heizöl per Tankwagen geliefert und inden Lagerraum eingeblasen. Pelletsheizungen sind daherfür den Einsatz in Einfamilienhäusern bei heutigen Ansprüchenan den Komfort ideal geeignet.GRAFIK: ÖKOFENGasbrennwertkessel:Der Vorteil der Brennwerttechnik kommt beim Gas besondersgut <strong>zur</strong> Geltung: Der Wirkungsgrad ist hier umeiniges besser als bei herkömmlichen Niedertemperaturkesseln.Allerdings sind <strong>zur</strong> vollen Funktionsfähigkeit niedereRücklauftemperaturen aus der Heizung notwendig.Dies bedingt eine Niedertemperaturheizung, die in Altbauteneher selten vorhanden ist. Des Weiteren mussder Kamin kondensatsicher nachgerüstet bzw. saniertwerden, zum Beispiel durch Einzug eines SäurefestenKaminrohres mit Kondensatableitung, und ein Kondensatablaufim Keller eingerichtet werden. Im Angebotsvergleichsollte auch auf den Stromverbrauch zum Betriebdes Kessels geachtet werden. In Absprache mit dem ört-FOTO: WODTKESANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 98


lichen Rauchfangkehrer und der Baubehörde kann derAbzug der Abgase auch über die Außenwand erfolgen.Ölkessel:Im Vergleich zu alten Ölkesseln ist die neueste Generationum einiges schadstoffärmer im Betrieb und sparsamerim Verbrauch. Auch Brennwertgeräte werden angeboten.Anzustreben ist ein Gerät mit kleiner Leistung,welche dem Heizbedarf des sanierten Hauses angepasstist, um häufiges Takten zu vermeiden. Auch hier ist derBetriebsstromverbrauch in Angebotsvergleiche mit einzubeziehen.Wärmepumpen:Neben den in die Lüftungsanlage integrierten Wärmepumpengibt es <strong>zur</strong> Beheizung des Hauses auch die MöglichkeitWärmepumpen einzusetzen, welche die Wärmeder Erde über Rohrregister nutzen können. Die Verlegungdes Rohrregisters in Gräben oder flächig verlegt,erfordert umfangreiche Grabarbeiten im Garten. Es istauch möglich, Wärmepumpen mit Hilfe von Grundwasserzu betreiben. Dazu kann eine wasserrechtsbehördlicheGenehmigung erforderlich sein, da zwei Brunnen zumBetrieb gebohrt werden müssen und Wasser entnommenund gekühlt wieder ins Grundwasser eingespeist wird.Alle Wärmepumpen können aber nur in Verbindung mitNiedertemperatur-Wärmeabgabesystemen sinnvoll eingesetztwerden. Die Jahresarbeitszahl (Verhältnis von erzeugterWärme zu dafür notwendigem Stromeinsatz überein Jahr) sollte mindestens 4 betragen. Die Leistungszahlhingegen bietet nur eine „Momentaufnahme“ unter optimiertenBedingungen.Nahwärme, Fernwärme:Der Anschluss an ein bereits vorhandenes Nah- oderFernwärmenetz ist sehr komfortabel, da kein eigenerKessel mehr benötigt wird. Auch fallen für <strong>Sanierung</strong> undWartung des Kamins keine Kosten mehr an. Lediglicheine Wärmeübergangsstation, welche kaum Platz einnimmt,wird installiert und die bezogene Wärmemengeabgerechnet.6.1.3 Wärmeverteilung und -abgabeVorab sollte eine Prüfung der vorhandenen Leitungenund Heizkörper auf Korrosionserscheinungen erfolgen.Bereits bestehende Heizkörper können auch weiterverwendetwerden, da die Vorlauftemperatur durch thermische<strong>Sanierung</strong>smaßnahmen am Gebäude gesenkt werdenkann.Das Wärmeabgabesystem ist für die Behaglichkeit in Innenräumenein nicht zu vernachlässigender Faktor. DieWärmeabgabe über Strahlung wird angenehmer empfundenals die über Konvektion (Luftumwälzung). VergleichenSie dazu die angenehme Wärme des Kachelofens, sie bestehtzum überwiegenden Teil aus Strahlungswärme!TYPISCHE VORLAUFTEMPERATUR STRAHLUNGSANTEILABGABESYSTEMERADIATOR mittel bis hoch geringSOCKELLEISTEN- Mittel bis hoch Mittel durch in-HEIZUNGdirekte Erwärmungder WandFUßBODENHEIZUNG niedermittelWANDHEIZUNG nieder hochVergleich von WärmeabgabesystemenBei der Dimensionierung von Heizkörpern ist darauf zuachten, dass mit einer möglichst niedrigen Vorlauftemperaturgefahren werden kann. Der Vorteil besteht in derErhöhung des Strahlungsanteiles zum Konvektionsanteil.Wandheizungen sind durch den hohen Strahlungswärmeanteilideale Wärmeabgabesysteme. Sie werden in derRegel an Außenwänden montiert. Sollte aber die Heizflächean der Außenwand durch Fenster oder Einrichtungsgegenständenicht ausreichen, so kann man Wandheizungenauch auf Innenwänden montieren.Modell einer WandheizungFußbodenheizungen sollten eine maximale Oberflächentemperaturvon 24° aufweisen: das bietet nicht nur gesundheitlicheVorteile, sondern ermöglicht auch eineSelbstregulierung der Wärmeabgabe. Falls bereits eineFußbodenheizung in Teilen des Hauses vorhanden war,muss diese auf Sauerstoffdichtheit geprüft werden, damites nicht zu Korrosionsproblemen im Heizsystemkommt.Verteilleitungen:Ein wesentlicher Augenmerk ist auf die Verteilverluste zulegen: Zehn Meter nicht gedämmte Heizungsrohre könnenpro Jahr Wärme in der Größenordnung von 2000–3000 kWh abstrahlen. Das entspricht dem Energiegehaltvon 200-300 Liter Heizöl! Diese Verluste sind durchmöglichst kurze Leitungsführung, entsprechende Dämmmaßnahmender Heizungsleitungen und Speicher sowieUnterbringung, wenn möglich, innerhalb der thermischenHülle zu minimieren. Die Dämmdicke sollte Idealerweisedas Doppelte des Rohrdurchmessers betragen.Bei der Materialauswahl ist folgendes zu beachten: DieMischung von Stahl-, Kupfer- und Kunststoffrohren kannzu Korrosionsproblemen führen. Das "unedlere" Materialwird durch elektrochemische Vorgänge korrodiert undFOTO: AEE NÖ-WIENHAUSTECHNIKSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 99


zerstört. Auch der Kessel kann durch Nichtbeachten desKorrosionsschutzes Schaden nehmen.6.1.4 RegelungDie Dimensionierung der Kessel erfolgt für die kältestenTage der Heizperiode (-15°C). Der durchschnittliche Betriebspunktder Anlage liegt jedoch in der Heizperiodeum 0° Celsius Außentemperatur. Die Verminderung derHeizleistung des Kessels ist Aufgabe der Regelung.Durch thermische Verbesserung der Gebäudehülle ergibtsich ein geänderter Wärmebedarf. Auch Fremdwärmeanfall(z.B. Sonneneinstrahlung durch Südfenster) machtsich deutlicher bemerkbar, ein nachträglich angebauterWintergarten kann noch mehr Warmluft in das Haus bringen(aber bei unsachgemäßer Benutzung ebenso Verlustebewirkten). Auf diese geänderten und sich raschändernden Bedingungen muss die Heizungsregelungreagieren.Maßnahmen <strong>zur</strong> effizienten Regelung reichen von derMontage von Heizkörperthermostatventilen bis <strong>zur</strong>Mikroprozessor unterstützten, witterungsgeführtenKessel- und Vorlauftemperaturregelung.Der Raumthermostat wird in einem so genanntenReferenzraum montiert. Durch Fremdwärme (wieSonneneinstrahlung, Kachelofen) ist seine Funktion beeinträchtigt.Auch dürfen in diesem Referenzraum keineHeizkörperventile installiert werden. In Räumen, die derSonneneinstrahlung ausgesetzt sind, sollten Heizkörperventilemontiert werden, um eine flinke Reaktion aufsolare Wärmegewinne zu ermöglichen.HAUSTECHNIKSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 100


6.2 LüftungLüftung in Wohnhäusern war über lange Zeit ein kaumbeachtetes Problemfeld. Sie passierte einfach durch diegegebene Bauweise und Benutzung. Der Verbrennungsprozessvon Einzelöfen in Verbindung mit der Kaminwirkungerzeugte im Raum einen Unterdruck, der sich inForm von Nachströmen der Außenluft durch undichteStellen in der Gebäudehülle ausglich.Die Modernisierung von alten Häusern im speziellen derAustausch von Einzelöfen gegen Zentralheizungen undder Einbau von dicht schließenden Fenstern und Türenmachen aber die Häuser dicht. Was früher von selbstfunktionierte, muss heute der Mensch durch bewusstesLüften erreichen - den (lebens-) notwendigen Luftaustausch.6.2.1 Gesundheitliche AspekteNach Erkenntnissen aus Medizin und Baubiologie haltensich Menschen in unseren Breiten mehr als neunzigProzent ihrer Zeit in geschlossenen Räumen auf. Ausgesundheitlicher und baubiologischer Sicht muss derQualität der Raumluft besonderes Augenmerk gewidmetwerden.Wir atmen sauerstoffreiche Luft ein und verbrauchte,kohlendioxidangereicherte Luft aus. Geringe Luftaustauschratenführen zu erhöhter CO 2 Konzentration und damitzu Ermüdung, Nachlassen der Konzentrationsfähigkeitund dergleichen mehr.Durch den verbesserten Lebensstandard (z.B. hoherWasserverbrauch für Hygiene) kommt es zu erhöhterLuftfeuchtigkeit in den Wohnräumen. Im Durchschnitt istdavon auszugehen, dass in einem 3-Personen-Haushaltpro Tag zwischen sieben und fünfzehn Liter Feuchtigkeitan die Wohnungsluft abgegeben wird.Eine Mischung aus gasförmigen und festen Stoffen(Tabakrauch, Formaldehyd, Radon, Ozon, Hausstaub,Schimmelpilzsporen etc.) liegt zusätzlich in der Luft.Dieser Cocktail ist in der Lage, je nach Konzentrationund Dauer der Beeinflussung, der Gesundheit zuschaden.Laut ÖNORM B 8135 muss pro Stunde ein 0,5facherLuftaustausch erfolgen, um den notwendigen Frischluftbedarfsicherzustellen. Das bedeutet, dass mindestensalle zwei Stunden die gesamte Raumluft gegen frischeAußenluft getauscht werden muss. Zur Begrenzung desCO 2 -Gehalts auf dieses hygienische Höchstmaß ist einLuftvolumenstrom von 20 m 3 Luft pro Person und Stundebei sitzender Tätigkeit ausreichend. In der Übergangsperiodesollte der Luftaustausch auf etwa 30 m 3 /h je Persongesteigert werden, um die Feuchteabfuhr zu gewährleisten.Dies bedeutet – je nach „Bewohnerdichte“ –eine Luftwechselrate von 0,3 bis 0,8 pro Stunde.6.2.2 Händische LüftungsmaßnahmenAm besten ist regelmäßiges Quer- oder Stoßlüften allepaar Stunden. Je kälter es draußen ist, desto kürzer kanndie Lüftungsdauer sein. Feuchte, verbrauchte Innenluftwird gegen kalte trockene Außenluft getauscht. Diesekann, wenn sie sich erwärmt, wieder Feuchtigkeit ausdem Raum aufnehmen.Ein Problem bleibt das angemessenes Lüften in derNacht. Ohne Lüftung stellt sich in wenigen Stunden einesehr schlechte Raumluft ein. Die Lüftung mittels Daueröffnungoder Kippstellung der Fenster führt aber <strong>zur</strong> Auskühlungder Schlafräume mit der Folge von hohem Energieverlust.Ein gutes Durchlüften vor dem Schlafengehenund eine minimale Spaltlüftung kann ein gangbarer Kompromisssein. Weit bessere Möglichkeiten bieten mechanischeLüftungsanlagen.6.2.3 Mechanische LüftungsanlagenUm die Lüftung im Haus zu gewährleisten, werden immermehr Lüftungsanlagen – für Einzelräume bzw. für dasganze Haus – angeboten, die den notwendigen Luftwechselautomatisch sicherstellen.Relativ leicht sind Systeme <strong>zur</strong> dezentralen Be- und Entlüftungzu verwirklichen.Einzelraumlüftungsgeräte mit und ohne Wärmerückgewinnungkönnen sehr gut bei einem Fenstertausch miteingeplant werden. Sie müssen allerdings nicht zwangsläufigkostengünstiger sein. Hier bietet sich an, Einzelgeräteauch <strong>zur</strong> Versorgung der unmittelbaren Nachbarräumeeinzusetzen, um die Anzahl der Außenwanddurchbrücheund die Gerätekosten niedrig zu halten. Darüber hinauskann zumindest teilweise auch eine gerichteteDurchströmung der Wohneinheit realisiert werden. Auchbeim Einsatz von Einzelgeräten sollten allerdings keineAbstriche hinsichtlich Schallschutz und thermischer Behaglichkeitgemacht werden. Nur so kann eine hohe Nutzerzufriedenheitund damit der Erfolg der Modernisierungsmaßnahmesichergestellt werden.Zentrale Lüftungsanlagen mit oder ohne Wärmerückgewinnungbedürfen Rohrleitungen für die Frischluftzufuhrbzw. für den Luftabtransport und sind daher in bestehendeHäuser schwerer integrierbar. Sie kommen eher beieiner Generalsanierung in Frage.Es ist also nur noch zu entscheiden, ob eine Abluftanlageohne Wärmerückgewinnung oder eine möglichsthocheffiziente Anlage mit Wärmerückgewinnung eingesetztwerden soll. Letztere bietet den höchsten Komfort,sowohl hinsichtlich Schallschutz als auch bzgl. thermischerBehaglichkeit und reduziert die Lüftungswärmeverlusteetwa um den Faktor 4. Darüber hinaus bietet sieeine weitgehend fehlertolerante Luftversorgung allerHAUSTECHNIKSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 101


Räume. Verglichen mit einer reinen Abluftanlage fallendie Kosten (inkl. Planung und Installationsmaterial) allerdingsauch um den Faktor 4 höher aus.6.2.4 Räumliche Anordnung der Technikim GebäudeDie Vielfalt möglicher Wohnungsgrundrisse im Altbaubestandund der Möglichkeiten bei der Neugestaltung undUmnutzung erlauben keine Standardlösungen für die Integrationder kontrollierten Wohnungslüftung. Vielmehrmüssen für jedes Objekt individuell angepasste Lösungengefunden werden. Die Anordnung der Haustechnikerfolgt ähnlich wie im Neubau: Die Geräteaufstellungerfolgt meist im Keller mit hoch wärmegedämmter Leitungsführungan der Kellerdecke (bei der mehrmaligenDurchdringung der Luftdichtigkeitsebene ist der Abdichtungbesondere Beachtung zu schenken). Für die Steigleitungenstehen meist genügend Möglichkeiten <strong>zur</strong> Verfügung:in Schornsteinen, innerhalb alter Versorgungsschächte,etc.. Innerhalb beschränkter, untergeordneterBereiche, zum Beispiel Vorzimmern, ist es mitunter sinnvoll,mit abgehängten Decken zu operieren. Die Luftauslässewerden in der Nähe der Türen zu den Zimmern indie Decke eingebaut6.2.5 Technische Anforderungen an diekontrollierte WohnraumlüftungFolgende Kriterien sollten erfüllt werden:Dimensionierung:® Gewährleistung eines ausreichenden Mindestluftwechselsvon 30 m 2 /h und Person.® Keine Überschreitung der maximalen Luftgeschwindigkeitvon 0,1 m/s.® Die Zulufttemperatur von 16,5°C soll nicht unterschrittenwerden.® Die Zulufttemperatur sollte am Wärmetauscherwegen möglicher Staubverschwelung 55°C nichtüberschreiten.® Dunstabzüge sollten nur im Umluftbetrieb verwendetwerden.® Feuerstätten dürfen innerhalb der luftdichten Gebäudehüllenur mit separater Verbrennungsluftzufuhr betriebenwerden.® Der maximale Schalldruckpegel sollte in Ruheräumen23 dB(A) nicht überschreiten.® Das Kanalnetz sollte reinigungsfreundlich verlegtwerden.® Die Rohre sollten im kalten Bereich ausreichend gedämmtwerden (mindestens 3 cm).® Es müssen zwischen den Räumen ausreichend dimensionierteÜberströmöffnungen vorhanden sein.® Die Anlage muss vor der Übergabe fachgerecht einreguliertwerden, falls keine Konstantvolumenstromreglerdiese Aufgabe übernehmen.HAUSTECHNIKZuluftöffnung mit Weitwurffunktion in einem saniertenAltbauEs ist aber auch gut möglich, das Zentralgerät auf demSpitzboden unterzubringen. Hier gilt es umso mehr, dieRohrleitungen großzügig zu dämmen.FOTO: RÖSTERLüftungsgerät:® Der effektive Wärmebereitstellungsgrad (trockeneLuft, Zulufttemperatur zwischen -15 und +10°C, Abluft21°C) soll höher als 75% sein (im Altbau ev. auchüber 65%)® Die gesamte elektrische Leistungsaufnahme des Gerätessoll 0,45W/(m 2 /h) geförderter Zuluftvolumenstromnicht überschreiten.® Der interne und externe Leckluftstrom soll 3% desNenn-Abluftstromes nicht überschreiten.® Der Schallpegel im Aufstellraum soll 35 dB(A) nichtüberschreiten.® Eine Regelung des Volumenstroms sollte für denBenutzer in zumindest 3 Stufen möglich sein.® Günstig wäre eine Filterkontrollanzeige im Wohnraum.Zuluft- und Abluftfilter sollten zwecks Austauschleicht zugänglich sein.® Der Anschluss des Gerätes an einen Kondensatablaufmit Siphon sollte möglich sein.FOTO: RÖSTERBeispiel eines Lüftungsgerätes im Spitzboden einesAltbaues mit teilweise gedämmten Rohren (rechts)SANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 102


6.3 Thermische SolaranlagenDie Nutzung der Sonnenenergie mit Hilfe von Sonnenkollektorenist eine gute Möglichkeit, die kostenlos <strong>zur</strong> Verfügungstehende Strahlung der Sonne <strong>zur</strong> Warmwasserbereitungund Raumheizung zu nützen und damit abgasfreiund klimaschonend zu heizen.Ende 2003 standen in Österreich mehr als 2,3 MillionenQuadratmeter an Sonnenkollektoren im Einsatz. DerGroßteil davon dient <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung, aber derAnteil jener Hausbesitzer wächst immer stärker, welchedie Sonnenenergie auch für die Raumheizung nützen, dadas Heizen mit der Sonne auch in unseren geographischenBreiten sehr gut möglich ist.Im Falle einer <strong>Sanierung</strong> ist es sinnvoll, den Einsatz vonSonnenenergie <strong>zur</strong> Bereitstellung von Warmwasser undauch <strong>zur</strong> Beheizung zu prüfen, da dies im Zuge der Erneuerungder Dachdeckung und der Heizungsanlage besonderskostengünstig möglich ist.In unserem <strong>Sanierung</strong>sbeispiel werden abgestimmt aufdas jeweilige architektonische Konzept einige Einbauvariantendargestellt, wobei hier der Schwerpunkt auf dieWarmwasserbereitung gelegt wurde.6.3.2 Voraussetzungen <strong>zur</strong> Nutzung derSonnenenergieStandort, Neigung und Ausrichtung:Der sich am häufigsten anbietende Platz für Kollektorenist die Dachfläche. Kollektoren können aber auch an derFassade oder als Vordach <strong>zur</strong> sommerlichen Abschattungmontiert werden, auf einem Balkon als Geländerfungieren, auf einem Flachdach eines Nebengebäudes,wie einer Garage, oder im Garten in Hausnähe aufgestelltwerden.Am besten eignen sich südorientierte Flächen, wobeieine Abweichung von bis zu 70° nach Ost oder Westdurchaus noch möglich ist. Der Ertrag vermindert sichdadurch noch nicht wesentlich und kann durch einenZuschlag <strong>zur</strong> Kollektorfläche ausgeglichen werden.6.3.1 Einsatzbereiche von SolaranlagenWarmwasserbereitung:Der Warmwasserbedarf kann von einer richtig dimensioniertenSolaranlage in Sommerhalbjahr zu über 90% gedecktwerden. Im Winterhalbjahr dient sie <strong>zur</strong> Vorerwärmungdes kalten Wassers, um zusätzlich Energie einzusparen.Raumheizung:Die teilsolare Raumheizung ist in zahlreichen Niedrigenergiehäusernlängst Wirklichkeit geworden.Ein guter Teil der Heizperiode fällt in unseren Breiten indie sogenannte Übergangszeit: Von September bis Oktoberund von Februar bis April ist die Sonneneinstrahlungnoch relativ gut und kann für die Raumheizung bestensgenutzt werden.Schwimmbadheizung:Durch Verwendung einfacher Kunststoff-Absorbermattenkann kostengünstig eine Verlängerung der Badesaisonerreicht werden. Es ist aber auch die Kombination einerteilsolaren Raumheizung mit einer Schwimmbaderwärmungmöglich, wobei lediglich der sommerliche Warmwasserüberschussfür das Schwimmbad genützt wirdund zusätzlich auch das Warmwasser für den gesamtenHaushalt bereitet werden kann. Außerhalb der Badesaisondient die Anlage <strong>zur</strong> teilweisen Raumheizung.Diese Grafik zeigt für den Fall der Warmwasserbereitung,welchen Einfluss Himmelsrichtung und Dachneigungauf den Ertrag der Kollektoren haben und umwieviel Prozent die Kollektorfläche vergrößert werdenmuss, um den gleichen Ertrag wie bei optimaler Lagezu erzielen.Auch die Neigung der Kollektorfläche spielt eine wichtigeRolle für den Ertrag: Ideal wäre eine ganzjährige Stellung<strong>zur</strong> Sonne im Winkel von 90°. Da sich aber der Einfallswinkelder Sonnenstrahlung je nach Jahreszeit stark ändert(im Sommer bis zu 65,5°, im Winter um 12 Uhr mittagsnur 18,5°) muss ein Kompromiss für den Neigungswinkeldes Kollektors gefunden werden. Dieser richtetsich danach, zu welcher Jahreszeit die Solaranlagehauptsächlich genützt wird:FOTO: AEE KÄRNTENHAUSTECHNIK^TIPPZusammenfassend kann man sagen, dass Abweichungen von der idealen Ausrichtung am besten durch eineetwas größere Kollektorfläche ausgeglichen werden. Ein Kollektor mehr ist allemal billiger und auch optischansprechender als aufwendige Befestigungssysteme, welche die Dachneigung korrigieren sollen.SANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 103


Erwärmung eines SchwimmbadesWarmwasserbereitungWarmwasser und teilsolareRaumheizung20–40° Neigung25–45° Neigung35–90° NeigungÖrtlichen Bauvorschriften <strong>zur</strong> Anbringung einer Solaranlagekönnen auf der zuständigen Baubehörde erfragtwerden. Meist genügt eine Bauanzeige <strong>zur</strong> Bewilligung.Auf die Förderungen <strong>zur</strong> Errichtung wird im Kapitel Förderungeneingegangen.G


im Prüfzeugnis) und dem Preis zu errechnen. Es gibtauch die Möglichkeit, die spezifischen Jahreserträge inkWh pro m 2 verschiedener Kollektoren in diversen Marktübersichtenzu vergleichen. Sie liegen üblicherweisezwischen 300 und 450 kWh/m 2 .Schnitt durch einen VakuumröhrenkollektorSchwimmbadabsorber:Diese bestehen aus UV-stabilen Kunststoffrohren ohneGlasabdeckung. Diese kostengünstigen Kollektoren sindausschließlich in den Sommermonaten <strong>zur</strong> Erwärmungvon Schwimmbädern geeignet. Diese Art von Anlagekann bereits mit einer einfachen Umwälzpumpe oderauch mit der schon vorhandenen Filterpumpe direkt imEinkreissystem, das heißt mit dem Beckenwasser betriebenwerden. Die Absorberfläche sollte hier 50–100 % derBeckenoberfläche betragen.6.3.3.2Montage der KollektorenÜblicherweise werden diese in die Dachhaut durch entfernender Dachdeckung und dichtem Anschluss mitHilfe einer Blechabdeckung, die vom Spengler gefertigtoder auch vom Lieferanten der Solaranlage eingebautwird, montiert. Bei Neubauten ergibt sich eine zusätzlicheKostenersparnis, da die Dachdeckung für die Größeder Kollektorfläche nicht angeschafft werden muss. BeiEinbau in das Dach ist neben den Standardgrößen, diesich nach den Glasmaßen bzw. dem Vielfachen davonbei Großflächenkollektoren richten, jede beliebige Form,z.B. für Belegung von Gaupen oder anderen asymmetrischenDachflächen, allerdings zu höheren Kosten, machbar.Auf die Fassade können Kollektoren aufgeschraubt oderauch eingebaut werden.Eine weitere Möglichkeit ist die Montage von Kollektorwannenauf dem Dach oder eine Aufständerung aufFlachdächern oder im Garten durch spezielle Montageelemente.FOTO: AUSTRIASOLARFOTO: BRAMACKranmontage einer Solaranlage6.3.3.3WarmwasserspeicherDie häufigste Bauform ist ein stehender, schlanker zylindrischerStahlspeicher, um die Schichtung von Wassermit verschiedenen Temperaturen zu ermöglichen. Er besitztwegen des ständigen Kontaktes mit frischem, sauerstoffreichemWasser, eine korrosionsfeste, lebensmittelechteSpeicherinnenbeschichtung. Es werden sehr temperaturfesteEmailschichten bis hin zu kostengünstigerenKunststoffbeschichtungen, die aber gegen höhere Temperaturenempfindlicher sind, verwendet. Wichtig ist, dieFunktionstüchtigkeit des sogenannten Korrosionsschutzes,der die Kontaktkorrosion des Stahlspeichersbei Fehlstellen der Innenbeschichtung verhindert, hinund wieder zu überprüfen.Aufgrund ihres höheren Preises werden Edelstahlspeicheretwas seltener verwendet: Sie zeichnen sich durchhohe Korrosionsbeständigkeit und Langlebigkeit aus. Essind auch drucklos betriebene Kunststoffspeicher mitSchichtbelade-Einrichtungen im Handel.Die vom Kollektor geerntete oder die vom Heizkesselerzeugte Energie wird meist über fix eingebaute Rohrregister,sogenannte Glattrohrwärmetauscher oder überRippenrohrwärmetauscher, welche über Flansche jenach Bedarf auch nachträglich eingebaut werden können,auf das Brauchwasser übertragen.Der Solarwärmetauscher sollte möglichst weit unten imSpeicher sitzen, der Wärmetauscher für die Nachheizungdurch den Zentralheizungskessel im oberen Drittel. Diessorgt für eine energiesparende Bereitstellung der erforderlichenWarmwassertemperaturen. Die Stärke derWärmedämmung sollte mindestens 50 mm betragen unddicht am Speicher anliegen, damit es nicht durch Luftzirkulation<strong>zur</strong> Abkühlung des Speichers kommt. Auch dernach oben wegziehende Anschluss der Heißwasserentnahmekann Wärmeverluste verursachen, wenn er nichtmit einem sogenannten Thermosiphon (ein U-förmigesRohrstück) ausgestattet wird oder zumindest waagrechtHAUSTECHNIKSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 105


weggeführt wird. Der Thermosiphon verhindert die Zirkulationdes im Rohr aufsteigenden Heißwassers, das sichan der Wand der Rohrleitung wieder abkühlt und in denSpeicher <strong>zur</strong>ückfällt.In der folgenden Abbildung ist ein Warmwasserspeichermit bereits fix vormontierten Solarkomponenten, wie derVor- und Rücklaufgruppe mit Thermometern, Umwälzpumpe,Rückschlagventil, Entlüftungsmöglichkeit, Absperrventilen,Füll- und Entleerhähnen, Manometer,Sicherheitsventil (3 bar) und einem Anschluss für dasAusdehnungsgefäß zu sehen. Auch die Solarsteuerungmit mehreren Einstellmöglichkeiten ist bereits steckerfertigmontiert.6.3.4 Warmwasserbereitung mit derSolaranlageDimensionierung:Die wichtigste Grundlage für die Dimensionierung <strong>zur</strong>Warmwasserbereitung ist die Erreichung einer fast 100 %Deckung außerhalb der Heizperiode, damit der Heizkesselfür die Warmwasserbereitung in diesem Zeitraummöglichst nicht in Betrieb genommen werden muss. Dafürsollte der tägliche Warmwasserbedarf der Bewohnerabgeschätzt werden. Wird eher geduscht als gebadet, istder Bedarf viel geringer. Üblicherweise wird von einemWarmwasserbedarf von 40 bis 60 Liter pro Person, be–zogen auf eine Temperatur von 45°C ausgegangen unddaraus das erforderliche Volumen des Speichers nachfolgender Formel unter der Annahme einer idealen Südausrichtungund Dachneigung von 45° bei einem Dekkungsgradvon 70 % berechnet:HAUSTECHNIKKompaktspeicher mit vormontiertenSolarkomponenten6.3.3.4RohrleitungenÜblicherweise werden Kupferrohre mit 18 bis 22 mmDurchmesser (abhängig von der Größe des Kollektorfeldes)gemeinsam mit einem zweiadrigen Kabel (0,75 bis1,5 mm 2 ) für den Anschluss des Temperaturfühlers imKollektor in einem Installationsschacht oder nicht benütztenKaminzug vom Haustechnikraum bis <strong>zur</strong> Solaranlagegeführt. Um Wärmeverluste zu vermeiden, solltendie Leitungen mit hitzebeständigen (bis 180°C) Dämmschalenaus alukaschierter Mineralwolle in der Stärkevon mindestens 20 mm, besser 30 mm, über die gesamteLänge versehen werden.Zur weiteren Grundausstattung gehören je ein Thermometerin Vor- und Rücklaufleitung, eine Schwerkraftbremseoder Rückschlagventil, welche bei Stillstand derAnlage Wärmeverluste durch unerwünschte Zirkulationverhindert, ein Überdruckventil und ein Entlüftungsventil.Besondere Bedeutung kommt dem Expansions- oderAusdehnungsgefäß zu. Es muss, so wie im Bild dargestellt,hängend in den gut wärmegedämmten Solarkreislaufmontiert und so groß dimensioniert werden, dass imSommer die gesamte in den Sonnenkollektoren enthaltene,bei Anlagenstillstand in Verdampfung befindlicheWärmeträgerflüssigkeit aufgenommen werden kann.FOTO: AEE NÖ-WIENVolumen Speicher= Warmwasserbedarf x Personenanzahl x 2,5Die Kollektorgröße kann in etwa so berechnet werden:Personenanzahl im Haushalt x 1,5 bis 2= Kollektorfläche in m 2Die untenstehende Tabelle dient <strong>zur</strong> einfachen Dimensionierungeiner Solaranlage:PERSONEN KOLLEKTOR IN m 2 SPEICHERIN LITER2 3 3003 5 300-4004 6-8 400-5005 8-10 500-600Bei Abweichungen von der Südausrichtung oder der idealenDachneigung wird, wie schon angesprochen, entsprechendgrößer dimensioniert.Schema einer Solaranlage <strong>zur</strong> Warmwasserbereitungmit Schnitt durch den SpeicherFOTO: AUSTRIASOLARSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 106


6.3.5 Raumheizung – Heizen mit der SonneAuch in Österreich wurde bereits hundertfach in der Praxisbewiesen, dass Heizen mit der Sonne in unseren geographischenBreiten gut möglich ist.Folgende Voraussetzungen sind für solare Raumheizungenzu beachten:® Eine teilsolare Raumheizung erfordert ein umfassendesEnergiekonzept, das von Anfang an in die Planungmit einbezogen werden muss. Der meist größerePufferspeicher sollte im Zuge der <strong>Sanierung</strong>sarbeitenin den Heizraum eingebracht werden. Auch kanndie Dachneigung und die Platzierung der Dachflächenfensteroder Gaupen auf eine kostengünstigeMontage von dachintegrierten Großflächenkollektorenabgestimmt werden.® Zuerst sollte der Wärmedämmstandard auf das Niveauvon Niedrigenergiehäusern mit einem Jahresheizwärmebedarfvon 30 bis 60 kWh/m 2 a aufgerüstetwerden.® Eine weitere günstige Voraussetzung <strong>zur</strong> Erreichunggrößerer solarer Deckungsgrade sind Niedertemperaturheizsystemewie Wand- und Fußbodenheizungen,die mit geringen Vorlauftemperaturen von nur 30 bismaximal 35°C arbeiten.® Südorientierung und eine ungehinderten Sonneneinstrahlungauch im Winter - es sollte kein Schattendurch Berge, Bäume oder andere Gebäude auf dieSonnenkollektoren fallen.® Der optimale Neigungswinkel für die Sonnenkollektorenbeträgt für eine Winternutzung mit SchwerpunktRaumheizung 45–60°.® Bei einer Südabweichung bis maximal 45°, das heißtSüdost oder Südwest anstelle der optimalen Südlage,wird bei gleicher Leistung bis zu 20% mehr an Kollektorflächebenötigt.® Abweichungen größer als 45° von der Südrichtungsind nicht zu empfehlen.® Bei senkrecht montierten Fassaden-Kollektoren istbei gleicher Leistung und ganzjähriger Nutzung bis zu30% mehr an Kollektorfläche erforderlich. DieseMontageart wird besonders in schneereichen Gegendenund für Passivhäuser mit einer Energiekennzahlunter 15 kWh/m 2 a bevorzugt.® Je nach angestrebtem solaren Deckungsgrad sind20 bis 40 m 2 Sonnenkollektorfläche und ein Pufferspeichervon 1 bis 5 m 2 , welcher die solare Wärmefür einige Stunden bzw. Tage speichert, für ein durchschnittlichesEinfamilienhaus erforderlich (Empfehlungfür Kollektorfläche: ca. 20 % der beheiztenWohnfläche). So können Gesamtdeckungsgrade fürWarmwasser und Heizung von 20 bis 60 % erreichtwerden.® Die Dimensionierung solcher Anlagen ist viel komplexerals die einer Anlage <strong>zur</strong> Brauchwasserbereitungund erfordert daher eine sorgfältige Planung undAusführung, um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten.® Den geringen Restwärmebedarf übernimmt im Idealfalleine Heizung auf erneuerbarer Energiebasis, zumBeispiel Holzpellets oder Stückholz. Diese Heizungensollten ohnehin mit einem Lastausgleichsspeicherbetrieben werden, der gleichzeitig als Pufferspeicherfür die Solaranlage dienen kann.Es gibt verschiedene Anlagenvarianten, die jeweils aufdie Größe des Kollektorfeldes, auf die Betriebsart (Highflow, Low flow oder Mischbetrieb), und die Art und Betriebsweisedes Heizkessels abgestimmt werden. Darauslässt sich erkennen, dass es nicht nur ein einziges Hydraulikschemafür alle teilsolaren Raumheizungen gebenkann. Details sind in Literatur zum Thema nachzulesen.Kleine Anlagen ohne Pufferspeicher:Als erste Stufe des solaren Heizens kann eine um einigem 2 vergrößerte Brauchwasseranlage ohne Pufferspeicherrealisiert werden, welche über einen zusätzlichenWärmetauscher die Überschusswärme einem Heizkörperim Badezimmer oder einer Fußbodenheizung zuführt.Einspeichersysteme:Diese sind kompakter und etwas einfacher in der Anlagenhydraulik.Sie bestehen meist aus einem sogenanntenKombispeicher:In diesen Stahlspeicher ist ein Boiler für das Brauchwassereingeschweißt, welcher durch das ihn umgebendePufferspeicherwasser erwärmt wird. Sie sind meist miteinem internen Glattrohrwärmetauscher ausgestattet.Ein Pufferspeicher benötigt keinen besonderen Korrosionsschutzund ist daher kostengünstiger, als einBrauchwasserspeicher.Die Brauchwasserbereitung kann auch im Durchlauferhitzerprinzipüber einen Plattenwärmetauscher und einerdrehzahlgeregelten Pumpe, welche das Pufferspeicherwasserdurch den Wärmetauscher befördert, bereitetwerden.Zweispeichersysteme:Diese besitzen neben dem Pufferspeicher auch einenkleinen Warmwasserspeicher, welcher bei kleinen Solaranlagenüber die Steuerung vorrangig direkt von derSolaranlage, bei größeren Anlagen aber indirekt überden Pufferspeicher geladen wird.Wenn größere Pufferspeicher (ab 1000l) vorgesehenwerden, ist es sinnvoll, diese mit einer Schichtbeladeeinrichtungzu versehen. Diese reduziert die thermischenMischungsverluste beim Beladen ganz erheblich. ZumWärmetransport vom Solarteil in den Pufferspeicherwerden meist Plattenwärmetauscher verwendet.HAUSTECHNIKSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 107


6.3.6 Kosten und FörderungenWenn Planung und Installation von einem Fachbetriebdurchgeführt werden, muss für eine Vier-Personen-Warmwasseranlage mit Kosten von 4000 bis 6000 EURgerechnet werden.Für eine teilsolare Raumheizung kalkuliert man über diesogenannten Systemkosten mit ca. 580 EUR pro m 2 Kollektorfläche.Diese beinhalten alle Anlagenkomponentenvom Heiztechnikraum bis zum Dach inklusive Montagearbeiten,bezogen auf die Kollektorfläche.Es ist in jedem Falle sinnvoll, sich mehrere Angebote einzuholenund sich Referenzanlagen zeigen zu lassen.^TIPPDie Kosten einer Solaranlage werden durch Förderungen reduziert: Diese werden meist in Form von Direktzuschüssenvon den Bundesländern und Gemeinden ausbezahlt. Erkundigungen darüber können bei den jeweiligenFörderstellen der Bundesländer (meist das Amt der jeweiligen Landesregierungen) oder auch unterwww.eva.ac.at/esf/index.htm oder www.austriasolar.at eingeholt werden.HAUSTECHNIKSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 108


6.4 PhotovoltaikEine äußerst umweltfreundliche Möglichkeit <strong>zur</strong> Erzeugungvon Strom ist die Technik der Photovoltaik. Siefunktioniert auf jedem Hausdach, Fassade, Gartenhütte,Wohnanhänger oder Boot völlig geräuschlos, abgasfreiund sicher und benötigt keinen anderen Brennstoff außerSonnenlicht.Hausdach mit Photovoltaik und ThermischerSolaranlage6.4.1 GrundlagenDas Herz eines Photovoltaik-Energiesystems ist eineZelle, in der das Licht direkt in elektrische Energie umgewandeltwird. Solarzellen bestehen aus mindestens zweiSchichten von Halbleitern, meist Silizium. Eine dieserSchichten weist eine positive elektrische Charakteristikauf, die andere eine negative.Treffen nun Lichtpartikel (Photonen) auf die Zelle, werdeneinige Photonen von den Atomen des Halbleiters absorbiert.Dadurch werden Elektronen in der negativenSchicht frei und fließen vom Halbleiter durch einen externenStromkreis <strong>zur</strong> positiven Schicht. Wird ein Verbraucherz.B. eine Glühbirne an die Kontakte angeschlossen,so fließt Strom solange Licht an die Zelle gelangt.Am Beginn wurden Solarzellen nur aus einkristallinem Siliziumerzeugt (monokristalline Photovoltaikmodule, Wirkungsgradbis 18 %).Um das sehr teure Einkristallmaterial durch günstigereMaterialien zu ersetzen, wurden große Anstrengungender Solarindustrie unternommen. Das führte <strong>zur</strong> Entwikklungdes Blockgusses von Silizium (polykristallinePhotovoltaikmodule, Wirkungsgrad ca. 14 %).Die dritte Generation der industriell gefertigten Photovoltaikmodulenützt eine völlig andere Technik für dieHerstellung der Solarzellen. Silizium aus dünnen Schichtenvon wenigen Mikrometern wird auf Glas, Kunststoffoder Metallfolie aufgedampft. Dieser Herstellungsprozesslässt sich leicht automatisieren und ist für Flächenbis zu 0,8 m 2 gut geeignet (amorphe Dünnschicht PhotovoltaikmoduleWirkungsgrad ca. 8 %).FOTO: BRAMAC6.4.2 LeistungDie Solarzellen mit einer Fläche von 10 x 10 cm besitzeneine Leerlaufspannung von maximal 0,6 Volt und einenKurzschlussstrom von etwa 3 Ampère. Aufgrund diesergeringen Spannung werden viele Zellen hintereinander("in Serie") geschaltet, um eine für den Verbraucher sinnvollverwendbare Spannung <strong>zur</strong> Verfügung zu haben.Häufig werden Spannungen von ca. 12-48 Volt realisiert.Das ergibt eine maximal erzielbare Gesamtleistung proModul von ca. 40–110 Watt (Wp = Watt-Peak: Spitzenleistungbei genormter Sonneneinstrahlung von 1000 Wattpro Quadratmeter und 25° Zellentemperatur). Diese Modulewerden üblicherweise mit einem Alurahmen und einerGlasabdeckung versehen. Der Boden kann je nachVerwendungszweck aus verschiedenen Materialien wieGlas, Kunststoff oder Inox-Blech gefertigt sein.6.4.3 EinsatzbereicheInselanlagen:Auf alpinen Schutzhütten, Jagd- und Ferienhäusern istbesonders bei kleinen Inselanlagen im Leistungsbereichbis zu einigen Kilowatt ein wirtschaftlicher Betriebmöglich.Photovoltaik-Modul, Solarbatterie und Laderegler sinddie Grundelemente für eine solare Stromversorgung. DieSystemspannung einer Inselanlage beträgt üblicherweise12 Volt Gleichspannung, bei größeren Anlagen aber auch24 oder 48 Volt. Dafür sind eine Vielzahl von Verbrauchernerwerbbar, wie z. B. Beleuchtung, Pumpen, Radio,Kühlschrank, etc..Will man Geräte verwenden, die für den Anschluss an220 Volt Wechselstrom vorgesehen sind, so ist derEinsatz eines Wechselrichters unumgänglich, welcheraber einen gewissen Leistungsverlust verursacht. DerJahreswirkungsgrad sollte bei 95 % liegen. Grundsätzlichsollten nur äußerst sparsame Haushaltsgeräte eingesetztwerden.Netzkopplung:Die Photovoltaikmodule liefern den erzeugten Gleichstromüber einen Wechselrichter in das 230 V Netz.Die in der Anlage angeschlossenen Verbraucher werdendirekt von der Photovoltaik-Anlage versorgt. Überschüssewerden nach Rücksprache mit Ihrem Stromversorgerin das öffentliche Netz geleitet, und zusätzlich <strong>zur</strong> Anlagenleistungbenötigte Energie wird vom öffentlichenNetz geliefert. Ziel dieser Anwendung ist eine elektrischeTeilversorgung während des gesamten Jahres, wobei dergesamte Jahresertrag im Verhältnis <strong>zur</strong> benötigten Energiegesetzt wird (teilsolare Deckungsrate).HAUSTECHNIKSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 109


eSolarmodule rGleichstromleitung tWechselstromleitung<strong>zur</strong> Netzeinspeisung uWechselstromleitung iStromkreisverteilerund -zähler oVerbraucherstromkreis pHausanschlusskastenzum öffentlichen Netz aÖffentliches NetzSchema einer netzgekoppelten PV-AnlageNetzkopplung ist die Anlageart, die in Zukunft immermehr Verbreitung finden wird.Die aktuellen Vertriebsbedingungen und Einspeisetarifesind über den regionalen Stromversorger oder derEnergieverwertungsagentur EVA unter:www.eva.ac.at/enz/einspeis_at.htm zu finden.6.4.4 Aufstellung der Photovoltaik(PV)-ModuleDie Orientierung der PV-Module sollte wenn möglich inSüdrichtung erfolgen. Der Neigungswinkel bei fix installiertenModulen ist abhängig davon, zu welchem Zeitpunkteine optimale Leistungsausbeute erzielt werdensoll. Für Leistungsmaximierung über das Jahr kann einWert zwischen 25° und 45° als guter Kompromiss bezeichnetwerden. In Gegenden mit hohem Anteil an diffuserStrahlung (städtische Bereiche) gelten 30°–35° alsideal. Bei Aufstellung im alpinen Bereich ist eine etwasstärkere Neigung (auch über 45°) sinnvoll, was erhöhteProduktion im Winter und leichteres Abrutschen desSchnees <strong>zur</strong> Folge hat. Neigungen unter 20° sollten vermiedenwerden. Eine ausreichende Kühlung durchHinterlüftung der Module ist günstig, da der Wirkungsgradvon Solarzellen bei steigender Zelltemperatur starkabfällt.5.4.5 Kosten und FörderungenFür die Leistung von 1 kWp benötigt man bei idealerAusrichtung der Module eine Fläche von 8–10 m 2 . ProJahr kann mit einem Stromertrag von ca. 850 kWh gerechnetwerden. Die Anschaffungskosten betragen fürein kWp durchschnittlich EUR 8.700.Da die Förderungen für Photovoltaikanlagen je nachBundesland sehr unterschiedlich sind, ist es sinnvoll,sich bei der jeweiligen Landesregierung oder bei denWohnbauförderungsstellen oder unterwww.eva.ac.at/esf/index.htm zu erkundigen.G


6.5 SanitärinstallationenHier kann von den Vorgaben des Passivhauskonzepteseiniges in der hochwertigen <strong>Sanierung</strong> umgesetzt werden,besonders wenn daran gedacht ist, die sanitärenInstallationen und Einrichtungen zu erneuern. Dies wirdbesonders dann der Fall sein, wenn der Altbau noch mitEinzelversorgungsgeräten wie Elektrodurchlauferhitzernversorgt wird. Auch kann das Rohrnetz durch Korrosionund Verkalkung beschädigt sein.Für das Warmwasser gilt der Grundsatz des Passivhauskonzeptes„doppelter Komfort bei einem Bruchteil desEnergieverbrauches“. Folgende, bedarfsreduzierendeMaßnahmen können ohne größeren Aufwand umgesetztwerden:® Kurze Installationswege für das Warmwasserleitungsnetzdurch die räumliche Zusammenfassung vonSanitärzonen. Dadurch ist es möglich, mit nur einemInstallationsschacht das Auslangen zu finden, derauch schalltechnisch gut isoliert werden kann. DieVerlegung von neuen Rohrleitungen unter Putz sollvermieden werden. Dafür können sogenannte Vorwandinstallationselementeverwendet werden, welcheauch die Montage der sanitären Einrichtungenerleichtern.® Die Dimension der Rohrleitungen wegen der Kostenund der Wärmeverluste nicht zu groß wählen.® Verlegung möglichst aller Warmwasserleitungeninnerhalb des beheizten Gebäudeteils.® Verzicht auf Zirkulationsleitungen. Diese sind bis zueiner Leitungslänge von 18 m (abhängig von derRohrdimension) bis <strong>zur</strong> letzen Zapfstelle ohnediesnicht notwendig. Der Betrieb solcher Leitungen kostetoft mehr Energie als für entnommenes Warmwassergebraucht wird!® Gute („doppelt dicke“) Dämmung aller Warmwasserleitungen,auch bei bereits vorhandenen Leitungen.® Wenn möglich, Aufstellung des Warmwasserspeichersim beheizten Bereich, sehr gute Dämmung desWarmwasserspeichers.® Einsatz von wassersparenden Armaturen.® Einbau eines wärmedämmenden Badewannenträgers.® Duschkabine nach oben geschlossen, eventuell ergänztum eine punktuelle Infrarot-Heizung, damitUnterbrechungen des Duschvorganges ohne Komforttemperaturunterschreitungmöglich sind.® Auswahl wassersparender Geräte (Waschmaschine,Spülmaschine) mit Warmwasseranschluss.Durch diese einfachen und relativ günstigen Maßnahmenkann der Bedarf deutlich reduziert werden. Der verbleibendeBedarf kann im Sommerhalbjahr durch eine Solaranlagegedeckt werden. Diese kann am Dach oder in dieSüdfassade des Gebäudes integriert werden, wie zahlreicheBeispiele zeigen.G


Übersicht Rohrmaterialien – Eigenschaften und AnwendungenTRINKWASSERINSTALLATIONMATERIALBESCHREIBUNGVERBINDUNGSTECHNIKBEWERTUNG/DO-IT-YOURSELF/ALTBAUKUPFERtraditioneller Werkstoff, wegenKorrosionsschutz nur innen polierteQualität verwendenweichlöten, verschrauben,hartlöten erst ab DN 32!sehr gut zu verarbeiten, auch für Altbauten geeignet,insbesondere wenn bestehende Leitungenin Kupfer ausgeführt sind; wegen Korrosionsgefahrnicht bei nachgeschalteten Stahl- undZinkmaterialien einsetzenSTAHL VERZINKTtraditioneller Werkstoff, bei großenDimensionen oft kostengünstiger alsKupfernur Verschraubungen, umZinkschicht zu schützenSpezialwerkzeug zum Gewindeschneiden erforderlich,für EFH/ZFH, außer bei kleineren <strong>Sanierung</strong>en,zu aufwendig und zu teuer, keine Kupferrohrevorschalten, nicht bei aggressivem Trinkwasserund Regenwasser!EDELSTAHL-PRESSFITTINGrobuster Werkstoff, Übergang aufandere metallische Werkstoffe mitHerstellerrichtlinien abstimmenVerbindung über Spezialwerkzeugund besondererFormstückeVerarbeitung nur über Fachpersonal, unter Beachtungder Herstellerrichtlinien auch bei <strong>Sanierung</strong>enund aggressivem Trinkwasser geeignet(wenn z. B. Kupferrohr nicht mehr empfohlenwird)POLYETHYLEN (HDPEUND LDPE)gilt als umweltfreundlicher Kunststoff,Schraubverbindungen und Schraubformstückesind teuer, optimal bei Erdverlegungen(Rollenware) oder aggressiveremTrinkwassernur schraubbar oderschweißbarSchraubverbindungen für den geübten Laien ausführbar,sehr gut geeignet bei langen Wegen ohneFormstück, auf Wärmedehnung achten, gutgeeignet für Regenwasserinstallation, Schweißverbindungensind kostengünstig, aber für Laiennicht durchführbar, auf Eignung für Warmwasserachten!ROH-IN-ROHR-SYSTEME (PEX)gilt als umweltfreundlicher Kunststoff,Schraubverbindungen und Schraubformstücketeuer, gut geeignet beiaggressiverem Trinkwasser, (PEX =PE – ähnlich)nur schraubbar mit SpezialformstückenSchraubverbindungen sind auch für Laien ausführbar,sehr gut geeignet <strong>zur</strong> schnellen <strong>Sanierung</strong>,Dämmung ggf. problematisch, herstellerspezifischeFormstücke, geeignet für Regenwassernutzungen,sternförmige Verrohrung mitZwischenverteilern, nur kleinere Nennweiten verfügbarPOLYPROPYLEN,PP-ROHRwie PE-Rohr, jedoch nur als Stangenwareim Handel, bevorzugt werdenSchweißverbindungen mit entsprechendenFormstückennur schraubbar oderschweißbarwie PE-Rohr, jedoch weniger für den Laien geeignet,da Schweißverbindungen bevorzugt werden.Relativ dicke Rohrwandungen, daher bei Warmwasserleitungenteurere Isolation, DVGW-Zulassungbeachten!HAUSTECHNIKHI-ROHR PVC-ROHRkostengünstiges Kunststoffrohr, auchbei aggressivem Wasser; PVC ökolog.bedenklich (z.T. in öffentl. Gebäudennicht zugelassen)Klebeverbindungen,Schraubverbindungenleicht zu verarbeiten, da Klebeverbindungenmöglich sind. DVGW-Zulassung beachten! fürden Klebstoff nur die teurere Qualität verwenden,sind i.d.R. Warmwasser geeignet (Wärmedehnungbeachten!)SANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 112


ABWASSER- UND REGENWASSERLEITUNGEN INNENMATERIALBESCHREIBUNGVERBINDUNGSTECHNIKBEWERTUNG/DO-IT-YOURSELF/ALTBAUSTAHLGUSSSML-ROHRmuffenloses, mit Gummi-spezialschellen verbundenes Rohr,enthält geringe Anteile an PVCVerbindung durch Spezialschellengute Schalldämmwirkung durch große Masse,insbesondere bei Schallproblemen, z.B. inSchlafzimmern, bedingt heimwerkergeeignet, imEinzelhandel schwer erhältlich, schwerer zuhandhaben als KunststoffabflussrohrPOLYPROPYLENPP,HT-ROHRMaterial wie oben unter PP-Rohr,kostengünstigMuffen-Steckverbindungnicht ohne Schallschutzmaßnahmen verwenden(Ummauerung erforderlich), leicht zu verarbeiten– auch für LaienABWASSER- UND REGENWASSERLEITUNG AUSSENMATERIALBESCHREIBUNGVERBINDUNGSTECHNIKBEWERTUNG/DO-IT-YOURSELF/ALTBAUPVCKG-ROHRkostengünstiges Rohr aus PVC, bedenklichwegen des ProblemkunststoffesMuffen-Steckverbindungleicht zu verarbeiten, bedingt heißwasser-geeignet,nicht UV-stabil, daher nicht offen zu verlegen,nicht direkt in die Fundamente eingießen,da Scherbelastung zu PVC Schäden führen kann(s.o.), gelocht als Drainagerohr verwendetSTAHLGUßSML - ROHRmuffenloses Rohr, mit Gummischellenverbunden, geringer PVC-Anteil imKorrosions-schutzVerbindung durch Spezialschellenhohe Druckdichtheit etwa bei Hebeanlagen erreichbar,bedingt heimwerkergeeignet, schwer imEinzelhandel erhältlich, relativ teuerTON-KERAMIK-ROHRRohr aus Steinzeug glasiert, sehrschwer, umweltfreundlich u. z. Zt.teurer als PVC-RohreMuffenverbindungrelativ aufwendig in der Verlegung (unbedingt imverdichteten Sandbett verlegen), nur durch fachkundigePersonen durchführbar, nicht heimwerkergeeignetRohrmaterialien für die Sanitärinstallation und ihre Einsatzteile; Quelle: Ladener, Gabriel (2002): Vom Altbau zumNiedrigenergiehaus. Staufen bei Freiburg: ökobuch-Verlag. S.229HAUSTECHNIKSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 113


6.6 ElektroinstallationenAlte elektrische Installationen sollten in jedem Falle ausSicherheitsgründen erneuert werden. Meist reicht das zuklein dimensionierte Hausnetz auch für heutige Komfortansprüchenicht mehr aus. Zusätzliche Bedürfnisse wieein Antennen- und Telefonanschluss in jedem Zimmersollten berücksichtigt werden. Falls das Netz schon einmalin ausreichender Qualität erneuert wurde, kann auchdie Installation zusätzlicher Steckdosen über spezielleSockelleisten erfolgen.Zukunftsweisend, aber derzeit noch sehr kostspielig istdie Installation eines sogenannten „Bus“, einer 24 V-Datenleitung, die neben der normalen 230 V-Leitung alleVerbraucher miteinander verbindet und als Basis fürkomplexe Steuerungen von der Heizung bis zu Rolllädenund Lampen automatisieren kann und auch per Telefonfernbedienbar macht.Alle diese Arbeiten sind aus Sicherheitsgründen in keinemFall für den Selbstbau geeignet und sollten nur vomkonzessionierten Gewerbe ausgeführt werden.Generell sollte beim Neubezug eines sanierten Hausesüberlegt werden, auf stromsparende Elektrogeräte derEffizienzklasse A umzusteigen und vermehrt Energiesparlampeneinsetzen. Auch der Standby-Betrieb vielerElektrogeräte stellt einen unnotwendigen Verbrauch dar,der bereits bei der Anschaffung eines Gerätes mitbedachtoder dem mit abschaltbaren Steckerleisten begegnetwerden kann.Zu beachten:HAUSTECHNIK® Im Zuge einer Gesamtsanierung lohnt es sich, überzukünftige Nutzungen aller Räume nachzudenkenund alle Schalter, Lichtauslässe und Steckdosen imPlan zu positionieren, wobei aber ein zukünftigerNutzungswechsel von Räumen mitbedacht werdensollte.® Auch ein günstiger Ort für die Setzung eines neuenSicherungs- und Verteilerkastens muss überlegt werden.Dieser soll im Falle eines Stromausfalles gut erreichbarsein, sich aber wegen elektrobiologischerVorsichtsmaßnahmen nicht direkt in der Nähe einerRuhe- oder Schlafzone befinden. Er wird idealerweisein Vorraum oder Kellerabgang untergebracht.® Günstig ist es, einen zentralen Überspannungsschutzim Sicherungskasten unterzubringen, um empfindlicheGeräte wie Computer vor indirektem Blitzschlagoder sonstigen Spannungsschwankungen zu schützen.® Auch sogenannte Netzfreischalter, welche Stromkreise,in denen kein Verbraucher aktiv ist, spannungsfreischalten, sind für Schlafräume sinnvoll einzuplanen,um eventuelle Belastungen durch elektrischeund magnetische Felder zu reduzieren. Diese werdenauch in den Verteilerkasten integriert.® Zusätzliche Leerverrohrungen können für zukünftiggeplante Zwecke, wie zum Beispiel eine Photovoltaikanlageauf dem Dach des Hauses, jetzt schon verlegtwerden.® Falls zukünftig ein oder mehrere Räume als Bürooder Einliegerwohnung genutzt werden sollten, ist essinnvoll einen separaten Stromkreis dafür vorzusehen,damit später ein eigener Stromzähler installiertwerden kann.SANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 114


FOTO: MARTINA LEHNERHAUSTECHNIKSANIERUNGSLEITFADEN » Haustechnik 115


Projekt Wehinger: Siedlungshaus nach der <strong>Sanierung</strong>FOTOS: WEHINGERSANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 116


7 BEST PRACTICE BEISPIELEEdeltraud HaselsteinerProjekt: Lohbachweg, Innsbruck, ÖsterreichArchitekt: Günter Wehinger, InnsbruckBaujahr: 1933Umbau: 1984 / 1990 / 2000Wohnfläche alt/neu: 97 m 2Baukosten der energetisch relevanten Maßnahmenim Jahre 2000: 36.400 EUR gesamt/ca. 727 EUR/m 2AusgangssituationDas um 1930 errichtete Siedlungshaus liegt westlich vonInnsbrucks, im ehemaligen Stadterweiterungsgebiet der„Lohbachsiedlung“.Auf den 900–1000 m 2 großen Parzellen errichteten dieBewohner teilweise im Selbstbau einfache Siedlungshäuser,zunächst in Riegelbauweise, später auch in MischundMassivbauweise. Die Größe der Grundstücke sollteeine Selbstversorgung der "Siedler" ermöglichen, HühnerundZiegenställe waren in den Hausgärten üblich.Inzwischen hat sich die Versorgungsstruktur grundlegendgeändert und die „Lohbachsiedlung“ präsentiert sichheute als romantische Gartensiedlung mit hoher Lebensqualität,hervorragender Infrastruktur und ausgezeichneterAnbindung an das öffentliche Verkehrsnetz Innsbrucks.Wohnhaus vor der <strong>Sanierung</strong><strong>Sanierung</strong>smaßnahmenEine erste Teilsanierung des Projektes erfolgte 1984,insbesondere auch mit dem Ziel, den mit über 290kWh/m 2 (EBF)a doch sehr hohen spezifischen Heizwärmebedarfzu senken. Bei den aufgrund fehlender Mindestwärmedämmungunbedingt notwendigen Baumaßnahmenwurden die Dachschrägen und die oberste Geschoßdeckemit 12cm Mineralfaserplatten gedämmt, dieerdberührten Fußböden erneuert, die Fenster wurden restauriertund bezüglich ihrer Dichtigkeit verbessert.Schließlich wurden die drei bestehenden Ölöfen durcheinen Hausofen mit Holzbrandeinsatz ersetzt. Diese ersten<strong>Sanierung</strong>sschritte bedeuteten bereits eine spürbarerelative Verbesserung: Der Heizwärmebedarf reduziertesich auf weniger als 160 kWh/m 2 (EBF)a.In einem nächsten Schritt wurden im Frühjahr 1990sämtliche Sanitärinstallationen erneuert und die Warmwasserbereitungvon Strom auf passive Solarenergie-Gewinnungmittels Warmwasserkollektoren umgestellt. DieThermosyphonanlage mit 9,7 m 2 Kollektornutzfläche undinsgesamt 400l Speicher deckt durchschnittlich 82 %des Warmwasserbedarfs und bewirkt damit eine durchschnittlichejährliche Stromeinsparung von mehr als3300 kWh.<strong>Sanierung</strong>sarbeitenMit dem letzten <strong>Sanierung</strong>sschritt im Sommer 2000 solltedurch die komplette Erneuerung der Gebäudehülle diethermische Qualität eines Niedrigenergiehauses erreichtwerden. Die schon durchgeführten Teilsanierungen musstendabei berücksichtigt werden.Auch dieser stand unter der Prämisse, dass der architektonischeCharakter des Siedlungshauses und die Strukturder Wohnsiedlung weitgehend erhalten bleiben sollten.Das hieß allerdings auch, dass weitergehende gestalterischeVeränderungen nicht geplant werden konnten,sondern vor allem weitreichende Maßnahmen gesetztwurden, um die thermische Qualität des Gebäudeszu verbessern.Der Erfolg kann sich sehen lassen: Der rechnerischeHeizwärmebedarf beträgt 56 kWh/m 2 (EBF)a, der Heizwärmebedarfder Heizsaison 2000/2001 belief sichsogar auf lediglich 46 kWh/m 2 (EBF)a.Kontaktadresse:Günter Wehinger, Planungsbüro für energieeffizientes BauenLohbachweg C44A - 6020 InnsbruckTel.: +43-512-29 16 15Fax: +43-512-29 00 39email: office@eeb.at, www.eeb.atBEST PRACTICEBEISPIELESANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 117


Projekt: Wielandgasse, Gablitz, ÖsterreichArchitekt: Georg W. Reinberg, WienFOTOS: REINBERGWohnhaus mit neuem Wintergarten nach der <strong>Sanierung</strong>Baujahr: 1950er JahreUmbau: 1992 / 1993Bauzeit: ca. ein JahrWohnfläche alt: 64 m 2Wohnfläche gesamt neu / Zubau: 87 m 2 /19 m 2 WintergartenBaukosten gesamt: ca. 110.000 EUR exkl. Mwst.AusgangssituationWohnhaus vor der <strong>Sanierung</strong>Das Projekt ist ein typisches Siedlungshaus aus den50iger Jahren. Konstruiert mit einfachsten und billigstenMaterialien und minimierten Grundrissflächen (Außenmaß7,90 m x 6,10 m). Das Gebäude ist eingeschoßig mitausgebautem Dachgeschoß. Im EG befanden sich einknapp 20 m 2 großes Wohnzimmer, eine knapp 7 m 2 großeKüche, sowie ein knapp 3 m 2 großes Bad, ein WC undeiner kleine Speis. Ein Windfang im Eingangsbereichwurde später ergänzt.Im OG war ein 13,8 m 2 großes Schlafzimmer und ein 8m 2großes Kabinett untergebracht sowie ein kleiner Dachboden– Abstellraum. Die Konstruktion war ein ungedämmtes25 cm Mauerwerk und eine Tramdecke zwischen EGund OG, sowie ein ungedämmter Holzdachstuhl.BEST PRACTICEBEISPIELEBlick in den WintergartenHauptsächliches Argument für eine <strong>Sanierung</strong> und denUmbau des Hauses waren hohe Heizkosten, eine „ständigeKälte im Haus“ (die durch eine oft über mehrere Tagehin dauernde Abwesenheit der Bauherrin erschwertwurde), sowie gesteigerte Komfort und Platzansprüche.SANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 118


<strong>Sanierung</strong>smaßnahmenEntwurfsskizzeGrundriss EGGrundriss OGBedingungen von seiten der Bauherrin waren:Es sollte eine Orientierung zum westlich gelegenen Gartenerfolgen. Die Ausbauwünsche innerhalb des Hausesbestanden darin, dass das Wohnzimmer aufgewertet undvergrößert, im EG ein Badezimmer eingerichtet sowie imOG ein eigenes Bad und einen Abstellraum eingerichtetwerden soll. Außerdem sollte das Gebäude thermischsaniert werden.Die vom Architekten vorgeschlagenen Erweiterungs- undUmbaumaßnahmen:® Das Aufbrechen der südwestlichen Ecke im Wohnzimmerund eine Ergänzung des Wohnraumes miteinem temporären Wintergarten. Grundidee dieserMaßnahme war, zunächst das Wohnzimmer optischzu ergänzen und zu vergrößern und außerdem übergroßzügige Schiebetüren über dieses Eck das Wohnzimmerauch tatsächlich erweitern zu können. Durchdie Ausbildung einer gerundeten Wand (mit Fensterndie in Richtung Garten immer größer werden) sollteeine zusätzliche Orientierung zum Garten hin erreichtwerden. Darüber hinaus wird dieser Wintergarten inRichtung Garten durch eine Terrasse ergänzt.® Im OG erfolgte der Ausbau in östlicher Richtungdurch eine Gaupe und durch eine Neuorganisationdes Abstellraumes und den Einbau eines Badezimmersinnerhalb der östlichen Gaupe.Im umgebauten Zustand erhält das Gebäude im EG einenzusätzlichen Wintergarten mit knapp 19 m 2 sowie im OGein zusätzliches Bad mit 4,7 m 2 und einen Schrankraummit 3 m 2 . Das südliche Schlafzimmer wurde auf 10,5 m 2reduziert. Das Gebäude wird mit einem zentralen Kachelofenbeheizt (in Zukunft soll auch eine Gaszuleitung erfolgen).Die Decke über dem Wintergarten wurde in dertatsächlichen Ausführung mit Zellstoff wärmegedämmt.Vor der <strong>Sanierung</strong> wurden pro Winter 12 Festmeter Holzverheizt, nach dem Umbau wurden - trotz zeitweiligemMitheizen des Wintergartens an nicht extrem kaltenTagen – nur mehr 5 Festmeter Holz pro Jahr verheizt.Kontaktadresse:Georg W. ReinbergLindengasse 39/10A-1070 Wientel +43 (0)1 5248280fax +43 (0)1 5248280-15email: architekt.reinberg@aon.atAnsichtenBEST PRACTICEBEISPIELESANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 119


Projekt: Siedlungshaus in Graz (Haus Sprenger), ÖsterreichArchitektInnen: Koeb und PollakFOTOS: KOEB & POLLAKBaujahr: 1929Umbau: 2001Bauzeit: ca. 1 JahrWohnfläche alt: 98 m 2Wohnfläche gesamt neu / Zubau:146,9 m 2Baukosten/m 2 Wfl.: 1730 EUR bruttoBaukosten gesamt: Zubau (inkl. Keller): 109.000 EUR bruttoAusbau: 36.300 EUR bruttoAusgangssituationUrsprüngliches Wohnhaus vor der <strong>Sanierung</strong>Dieses am Stadtrand von Graz gelegene Siedlungshausist in der Zwischenkriegszeit errichtet worden. Nebenbaulichen Mängeln entsprach das inzwischen in die Jahregekommene Einfamilienhaus nicht mehr den erforderlichenRaumbedürfnissen und bedurfte dringend einerErweiterung.Erweiterungs- und UmbaumaßnahmenBEST PRACTICEBEISPIELEGartenseitger ZubauIm Altbau wurden durch eine Neuordnung der Grundrissegroßzügige Räume und Raumabfolgen geschaffen. Gartenseitigwurde das Haus um eine Terrasse und eine Erweiterungsboxim OG erweitert. Die neue „Box“ wird alsArbeits- und Schlafraum genutzt und ist über einen L-förmigenBalkon mit einem Zimmer im Altbau verbunden.Um den Zugangsweg zu verkürzen, wurde der ursprünglichgartenseitig gelegene Eingang seitlich verlegt. Diesüdseitige Gartenfassade zum Garten wurde dafür mitgroßflächigen Verglasungen für Ausblicke und für eineungehinderte Sonneneinstrahlung hin geöffnet. Ein neuentstandener großzügig verglaster Vorraum bietet nichtSANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 120


nur Wohnraumqualität sondern auch viel Platz für Stauraum.Zwei Gitterrost-Terrassen schaffen einen offenenFreibereich und einen Übergang zum Garten.An der straßenseitigen Ansicht wurden kaum Veränderungenvorgenommen und die Fassade in der ursprünglichenGestaltung belassen.Grundriss EGDie neu errichteten Wände sind in einer Holzständer-Konstruktion errichtet, die innen mit Gipskartonplattenund außen mit Natur-Schieferplatten im EG und mit Eternittafelnim OG gedeckt sind. Der Boden im Erdgeschoßist mit schwarzen Natur-Schieferplatten ausgelegt.Die obere Deckenplatte ist in die bestehende Decke desAltbaus eingehängt und wird von Stahlstützen unterstützt.Das Dach des Neubaus ist als Flachdach mit Foliendeckungausgebildet.Im Altbau wurden die Türen zwischen Diele und Wohnraumsowie zwischen Diele und Esszimmer durch großeDurchbrüche ersetzt. Der gesamte Altbau wurde im Zugedes Umbaus renoviert. Das vorhandene Dach wurde neumit Eternit gedeckt, es wurde gedämmt und im Innerenwurden alle Wände im Obergeschoß mit Gipskartonplattenverdeckt und restauriert.Aufgrund der geringen Grundstücksgröße sowie der gekuppeltenBauweise (das Haus ist an der Westseite andie Grundstücksgrenze angebaut) war jeder Zubau andas bestehende Haus sehr schwierig, da die vorhandeneBebauungsdichte schon beinahe die Maximalgrenze erreichthatte. Alle Vor- und Rücksprünge sowie alle Höhendes Zubaus beziehen sich daher auf maximale Bebauungsgrenzenbzw. Abstände zum Nachbargrundstück,die eingehalten werden mussten.Kontaktadresse:Koeb & Pollak Architekten (Sabine Pollak)Margartenstrasse 38/8A-1040 WienTel.: +43-1- 581 77 81-0Fax: +43-1-581 77 81-18email: sabine.pollak@aon.atGrundriss OGSchnittBEST PRACTICEBEISPIELESANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 121


Projekt: privates haus isn, ÖsterreichArchitekten: ogris.wanek architectsFOTOS: OGRIS.WANEKGartenseitiger Zubau nach der FertigstellungBaujahr: ca. 1940er JahreUmbau: 2002–2003Bauzeit: 14 Monate (Umbau und Neubau)Wohnfläche alt: 80 m 2Wohnfläche gesamt neu / mit Zubau: 150 m 2Baukosten gesamt: keine AngabenAusgangssituationUrsprüngliches Wohnhaus vor der <strong>Sanierung</strong>Ein geerbtes Haus, Familienzuwachs und die Adaptiondes Gebäudes an heutige Bedürfnisse bildeten dieGrundlage für diesen Zu- und Umbau eines typischenKleinhauses der Vor- und Nachkriegszeit, in Klagenfurt.In Ausführung und Größe nach damaligen Mittelstandardsauf das Nötigste reduziert, genügte es den heutigenAnsprüchen einer Kleinfamilie nicht mehr.Die städtischen Lage des Grundstücks kann, von einemehemals am Stadtrand liegenden Gebiet in der Entstehungszeit,heute nach der Ausweitung der Stadt, fastschon wieder als zentrumsnah bezeichnet werden.<strong>Sanierung</strong>smaßnahmenBEST PRACTICEBEISPIELEStrassenseitge Ansicht nach der <strong>Sanierung</strong>Jede unbedachte Volumens-Vergrößerung im ursprünglichenformalen Gestus des Gebäudes sollte vermiedenwerden. Daher wurde, um den Charakter und Ausdruckdes Hauses zu bewahren, auf Dialog gesetzt.Der Zubau reagiert auf Gegebenheiten des bestehendenGebäudes und auf den gartenseitigen Anbau aus den60-er Jahren.SANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 122


Grundriss EGLeichtfüßig wird eine Spange im Obergeschoß auf denAnbau gesetzt, bildet diese so ein selbstbewusstes, neuesGebilde in Form und Materialität.In Verbindung mit dem neuen seitlichen Garagentraktentsteht ein zueinander spannungsgeladenes neuesGefüge, welches mit dem Bestand eine Komposition vongleichwertigen Bauteilen aus verschiedenen Zeitenbildet.Grundriss OGMaterialien:Spange als STB-Konstruktion mit Formrohren amBestand aufgesetzt und gedämmt. Großformatige Holztafelnals Fassadenplatten. Ausfachung als Stahlkonstruktionmit Glas und Eternit.ModellfotoKontaktadresse:ogris.wanek architectsWaagplatz 1A-9020 KlagenfurtTel.: +43-463-500 068Fax: +43-463-500 368Email: look@ogriswanek.comwww.ogriswanek.comBEST PRACTICEBEISPIELESANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 123


Projekt: Wohnhaus Egelsbach / Hessen, DeutschlandArchitektInnen: Feuer & Schmitz, Frankfurt am MainFOTOS: AXEL SCHNEIDER, FRANKFURT AM MAINBaujahr: ca. 1964Umbau: 2002Bauzeit: April bis November 2002Wohnfläche alt: 114 m 2Wohnfläche gesamt neu / Zubau: 161m 2 plus Kellererweiterungca. 25 m 2Baukosten/m 2 : 2.142 EUR – einschl. MwSt. und Baunebenkosten(Honorare, Genehmigungen)Baukosten gesamt: 150.000 EUR – einschl. MwSt. und Baunebenkosten(Honorare, Genehmigungen)Ursprüngliches Wohnhaus vor der <strong>Sanierung</strong>Ein bestehendes Einfamilienhaus aus den 60er Jahrenwurde durch einen Anbau auf der Gartenseite erweitert.Eine der Herausforderungen bestand darin, dass der Altbauwährend der Bauzeit bewohnbar bleiben musste.Der neue Zubau sollte zusätzlichen Wohnraum für eineFamilie mit zwei Kindern schaffen. Es entstanden im Erdgeschoßein neues Kinderzimmer mit angeschlossenemBad, im Obergeschoß wurde ein Wohnzimmer neu geschaffen.Großflächige Fensterflächen im Eingangsbereich,und raumhohe Verglasungen im Süden stellen denlange ersehnten, direkten Bezug zwischen Garten undHaus her.BEST PRACTICEBEISPIELEVerbindung Altbau – gartenseitger ZubauSANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 124


Grundriss EGGrundriss OGDer in einer Holzrahmenbauweise errichtete Zubau stehtfrei im Garten und ist durch einen zweigeschoßigen Baukörpermit dem Bestand verbunden.Am ursprünglichen rückwärtigen Eingang wurde ein bestehendereingeschoßiger Vorbau in ein neues Verbindungselementzwischen Alt und Neu umgewandelt. Indiesem offenen Raum ergeben sich vielfältige Blickbeziehungeninnerhalb des gesamten Gebäudes.Im Obergeschoß verbindet eine „Brücke“ den neuen Gebäudeteilmit dem Altbau.Ökologisch und energetisch relevantMaßnahmenErweiterung mit NiedrigenergiehausstandardHolztafelbauweise mit HolzschalungGroßflächige südseitige VerglasungsflächenLageplanKontaktadresse:Feuer & SchmitzArndtstrasse 2860325 Frankfurt am MainTel.: +49-69-27 22 97 92Fax: +49-69-27 22 97 86email: architektur@feuerundschmitz.deBEST PRACTICEBEISPIELESANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele125


Projekt: Haus Zuschke, Hamburg Blankenese, DeutschlandArchitektInnen: Spengler - Wiescholek, HamburgBEST PRACTICEBEISPIELEFOTOS: SPENGLER- WIESCHOLEKGartenseitige Ansicht mit neuem ZubauBaujahr: 1950er JahreUmbau: 1999Unter dem Motto „Gegensätzliches als Ganzes“ wurdean das traditionelle, massive Haus aus den 50er Jahrenein transparent und leicht wirkender Kubus angebaut miteiner Außenhaut aus emaillierten Glasplatten. Wichtigstekonzeptionelle Merkmale sind: Geschlossenheit <strong>zur</strong> Straße,Offenheit zum Garten und Einbeziehung der Stahlbetonkonstruktionim Inneren als Gestaltungsmittel.Ursprüngliches Wohnhaus vor der <strong>Sanierung</strong>Kontaktadresse:Spengler - WiescholekElbchaussee 28D- 22765 HamburgTel.: +49-40-389986-0Fax: +49-40-389986-33Email: office@spengler-wiescholek.dewww.spengler-wiescholek.deSANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 126


Grundriss EGGrundriss OGBEST PRACTICEBEISPIELESANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 127


Projekt: Wohnhaus Ottensheim, ÖsterreichArchitektInnen: Siegfried MeinhartFOTOS: MEINHARTBaujahr: 1960er JahreUmbau: 1997Bauzeit: Mai bis Dez. 97Wohnfläche alt: 111m 2Wohnfläche Zubau: 143 m 2Wohnfläche gesamt neu: 254 m 2Baukosten/m 2 : ca. 1.163 EUR/m 2Ursprüngliches Wohnhaus vor der <strong>Sanierung</strong>Die Erweiterung dieses Siedlungshaus aus den 60er Jahrensollte zusätzlichen Raum schaffen für Wohnen,Musikhören, Kochen und Essen. Realisiert wurde diesesVorhaben durch einen hinteren, westseitigen Zubau aufzwei Ebenen.Im Erdgeschoß wurde ein großzügiger offener Essbereichgeschaffen. Das Erdgeschoß wurde einen Meter eingegrabenund öffnet sich allseits zum Garten, der <strong>zur</strong>Terrasse als Rampe angelegt ist.Die darüber liegende, nach innen orientierte Ebene bieteteinen neuen Wohnraum zum Entspannen und Musikhören.Analog zum Altbau liegt das Obergeschoß halbgeschoßigüber dem Terrain und ist als Kontrast nur sehrreduziert mit Sichtverbindungen nach außen ausgestattet.Der Raum wird durch Licht von oben ausgeleuchtet.BEST PRACTICEBEISPIELENeuer EingangsbereichZur Straße hin wurde ein neuer Eingangsbereich geschaffen.Der neue Eingangsbereich wird durch diePflanzenwand über eine einläufige Stiege erschlossenund verbindet Altbau und Neubau.SANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 128


Grundriss SouterrainAn der Südseite wurde dem Baukörper des Zubaus einedurchlässige Pufferzone vorgesetzt, deren raumhoheSchiebewände im Sommer vollständig geöffnet werdenkönnen, und der im Winter in geschlossenem Zustand alsWintergarten funktioniert.Während der Neubau für die jüngere Generation kompromisslosmodern gestaltet wurde und auch optisch aufeinen deutlichen Kontrast setzt, wurde der Altbau nurbehutsam saniert und die dort bestehenden Wohnräumeder Eltern modernisiert. Das Dachgeschoß des Altbauswurde mit dem neuen Zubau verbunden und ein Schlafzimmereingerichtet.Mitarbeit: Lisa ZentnerGartengestaltung: Veronika Pree, LinzGrundriss ErdgeschoßKontaktadresse:Siegfried MeinhartKlammstraße 1A-4010 LinzTel.: +43-732-774042Fax.: +43-732-774042-11e-mail: erg@atelier-meinhart.atwww.atelier-meinhart.atBEST PRACTICEBEISPIELESANIERUNGSLEITFADEN » Best Practice Beispiele 129


FOTO: EDELTRAUD HASELSTEINERSANIERUNGSLEITFADEN » Finanzierung 130


8 FINANZIERUNGCharlotte Harrer (S-Bausparkasse)Ingrid Herzog (LV. der NÖ Sparkassen)Damit Ihr <strong>Sanierung</strong>svorhaben erfolgreich umgesetztwerden kann ist eine sorgfältige Planung der Finanzierungbesonders wichtig. Grundlage jeder Finanzierungsentscheidungbildet eine exakte Ermittlung des Finanzierungsbedarfesund der <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Rückzahlungsmittel.Als Basis Ihrer Planung sollten Sie die folgenden Finanzierungsschrittebeachten:1. Ermittlung der Gesamtkosten2. Erstellung eines Haushaltsplans <strong>zur</strong> Ermittlung der<strong>zur</strong> Verfügung stehenden Rückzahlungsmittel3. Erstellen eines Finanzplans und Ermittlung des Finanzierungsbedarfs(Eigenmittel, Förderungen und Darlehenvon Land und Gemeinden, AK- Darlehen oderAnnuitäten-Zuschuss, sonstige Mittel oder individuelleDarlehen, Bankenfinanzierung ... )4. Bankenfinanzierung8.1 Ermittlung der GesamtkostenSowohl die Höhe als auch die einzelnen Positionen, ausdenen sich die Gesamtkosten der <strong>Sanierung</strong> errechnen,können individuell sehr unterschiedlich sein. In jedem Fallaber sollten die folgenden Kosten berücksichtigt werden:1. Bau- und Herstellungskosten2. Baunebenkosten: Planungskosten, Versicherung,Bauaufsicht, Gutachten, Gebühren, ...3. FinanzierungskostenFür die Ermittlung der Bau- und Herstellungskostenfinden Sie als Orientierung bei jedem der aufgezeigten<strong>Sanierung</strong>sbeispiele im Kapitel 4 eine Grobkostenschätzung.Baunebenkosten sind in der Regel mit ca. 20 % der BauundHerstellungskosten anzusetzen.Zu den Finanzierungskosten zählen:® Kreditvertragsgebühr in Höhe von 0,8% des Finanzierungsbetrages® Gerichtsgebühr für die Pfandrechtseinverleibung inHöhe von 1,2% der Pfandsumme(im Regelfall 120–140 % der Finanzierungssumme)® Bearbeitungsgebühren® Schätzkosten® Beglaubigungskosten® Zwischenfinanzierungskosten (z.B. für die Vorfinanzierungvon Fördermitteln oder der Zwischenfinanzierungbis zum Verkauf der bisherigen Wohnung)G


XHAUSHALTSPLANEinnahmen und Ausgaben KreditnehmerIn Ä PartnerInÄAusgabenWOHNKOSTENMiete, BetriebskostenTelefonGas/Strom, HeizungORF/TelekabelHaushalt- /EigenheimversicherungGrundbesitzabgaben, Wasser, MüllKFZ-KOSTEN / SONST. VERKEHRSMITTELTreibstoffKfz-VersicherungLeasing / KreditrateGarageKFZ-Instandhaltungöffentliche VerkehrsmittelVERSICHERUNGLebensversicherungUnfall-/ KrankenversicherungSONSTIGE VERPFLICHTUNGENNeue Kredit-/Darlehensrateweitere Kredit/DarlehensrateLeasingVersandhausAlimenteSPARENBausparenSparbuchWertpapiersparenAUSGABEN LEBENSAUFWANDHaushaltBekleidungFreizeit, Sport, HobbySchule, TaschengeldHaustiere, Rauchensonstige AusgabenMONATLICHE GESAMTAUSGABENKN + PARTNER GESAMTAUSGABENSummeSummeEinnahmenNETTOEINKOMMENSONSTIGE EINNAHMENFamilienbeihilfedurchschnittliche TrinkgelderDiätenAlimenteregelmäßige ZuwendungenZusatzeinkommenMONATLICHE GESAMTEINNAHMENKN + PARTNER GESAMTEINNAHMENDIFFERENZ AUSGABEN/EINNAHMENSummeSummeSummeSANIERUNGSLEITFADEN » Finanzierung 132


8.3 Ermittlung des FinanzierungsbedarfsNach der Kostenermittlung und der Erstellung einesHaushaltsplans kann der Finanzplan erstellt werden.Nicht nur für die möglichst präzise Ermittlung des Finanzierungsbedarfesist die exakte Kostenplanung von Bedeutung,sondern auch für die Auswahl des fristenkonformenFinanzierungsproduktes.Nach Abzug vorhandener Eigenmittel und Berücksichtigungsonstiger Finanzierungsmöglichkeiten wie Inanspruchnahmevon Fördermitteln oder zuteilungsreiferBauspardarlehen verbleibt für die privaten Hauseigentümeroftmals eine durch Bankkredite abzudeckende Finanzierungslücke.Die folgende Darstellung soll dem <strong>Sanierung</strong>sinteressenteneine Übersicht über die Produktvielfalt sowie die wesentlichenBestandteile einer Bankfinanzierung bietenund als Vorbereitung für das Gespräch mit seinem Bankberaterdienen. Die Auswahl für einen Finanzierungspartnerist im Regelfall eine Entscheidung für eine langfristigeZusammenarbeit, die - sorgfältig geprüft und wohlüberlegt - nachträgliche Unannehmlichkeiten und Kostenbei einem Wechsel des Bankinstitutes erspart.G


ungen der Fall ist – d.h. wenn der Bausparer sofort dasGeld für die Finanzierung für den Kauf oder die <strong>Sanierung</strong>seiner Eigentumswohnung benötigt, bieten die Bausparkassensogenannte Überbrückungskredite oderZwischendarlehen an. Bei dieser Finanzierungsvariantewird dem Bausparer neben der Zurverfügungstellung derentsprechenden Sparleistung auch das künftige Darlehenskapitalzwischenfinanziert. Aus diesem Zwischenkrediterfolgt die Dotation der erforderlichen Sparleistung fürden Bausparvertrag und damit wird die Möglichkeit, einBauspardarlehen aus der Zuteilungsmasse zu bekommen,in Gang gesetzt. Üblicherweise dauert die Zuteilung einesBauspardarlehens mindestens 18 Monate, sie kann beiMittelknappheit von den Bausparkassen bis zu 36 Monatengestreckt werden. Erst nach dieser Zuteilungszeit istdie Erlangung eines Bauspardarlehens möglich.Der Kunde erhält aber sofort aus der Zwischenfinanzierungseine Gelder für das zukünftige Bauspardarlehenquasi als Überbrückungskredit <strong>zur</strong> Verfügung gestellt undkann damit den Kaufpreis für die Eigentumswohnung bzw.die erforderliche <strong>Sanierung</strong> sofort in Angriff nehmen.Laufzeit von Bausparfinanzierungen:Die Laufzeit und die Ratenvarianten bei Bauspardarlehensind von den Bausparkassen flexibel gestaltet undkönnen individuell an die Kundenbedürfnisse abgestelltwerden. Die Darlehenslaufzeit beträgt üblicherweise biszu max. 30 Jahren. Die Bausparkassen bieten dabeifolgende Ratenvarianten an:® Standardrate – Mischrate, Änderungen nur auf GrundIndikatoränderung® Dynamische Rate (2 %) – diese Rate steigt jährlichum 2 %® Zinsentilgungsrate (endfälliges Darlehen) – währendder Laufzeit werden nur die Zinsen getilgt, bei Ablauferfolgt die Kapitaltilgung mittels einmaliger Kapitaltilgungsrate® Baufortschrittsrate – die Rate wird dem jeweilsausbezahlten Darlehensbetrag angepasst. Die volleRatenhöhe wird erst bei Endauszahlung erreicht.Diese Rate kann nur in Kombination mit derStandardrate angeboten werden® All-in-one-Rate – damit können Nebenspesen, wiedie gerichtliche Eintragungsgebühr und die Beglaubigungskosten(der s Bausparkasse) dem Darlehenschulderhöhend zugeschlagen und mit der Raterefundiert werden.Konditionen:Die Verzinsung der Bauspardarlehen ist bei den verschiedenenBausparkassen unterschiedlich gestaltet, wobeijeweils danach zu unterscheiden ist, ob die Verzinsungbemessen an der Gesamtvertragssumme oder an derDarlehenssumme ausgewiesen wird. Eine Konditionendarstellunganhand der Vertragssumme umfasst auch dieder Sparleistung einbezahlten Teile aus demZwischendarlehensbetrag und muss daher – um einebankmäßige Vergleichbarkeit möglich zu machen – umeinen entsprechenden Anteilsfaktor der Sparleistung aufgewertetwerden.Für die Bearbeitung der Eigenmittelbereitstellung werdenvon den Bausparkassen üblicherweise 1–3 % der Darlehenssummein Rechnung gestellt.Die Zinssatzgestaltung erfolgt gemäß den von der Finanzmarktaufsichtgenehmigten Tarifen, die einzelnen Bausparkassensehen derzeit in Österreich jedoch überwiegendHöchstgrenzen von 6 % bei den genehmigten Tarifenvor. Es gibt sowohl Fixverzinsungen auf Laufzeiten bis zu10 Jahren als auch variable Verzinsungen, die sich anParameter wie der Sekundärmarktrendite, den Geldmarktzinssätzenoder Mischungen derselben bemessen.Der wesentliche Vorteil der Bausparfinanzierung liegtdaher in der Zinsbegrenzung nach oben als auch in dendurch die Förderung seitens des Staates niedrigen Verzinsungengegenüber herkömmlichen Bankdarlehen.Sollten Sie bereits einen Bausparvertrag haben, nehmenSie diesen mit, da bei Stammkunden meist günstigereKonditionen und rascherer Zugang zum Bauspardarlehenmöglich sind.^TIPPDamit Sie rasch zu Ihrem Bauspardarlehen kommen,empfiehlt sich bereits beim Gang <strong>zur</strong> Bankbzw. <strong>zur</strong> Bausparkasse entsprechende Unterlagenüber die Einkommensnachweise sowie über daszu sanierende Objekt wie insbesondere Kaufvertrag,Lageplan, Bauträgervertrag, Bewertungsgutachten,etc. mitzunehmen.Sollten die Eltern oder Großeltern bzw. Kinder einen Bausparvertraghaben, so nehmen Sie auch diesen zum Gesprächmit, da eine Übertragung dieser Verträge bei derFinanzierung eines <strong>Sanierung</strong>svorhabens möglich unddamit auch wiederum günstigere Konditionen für die Gesamtfinanzierungmöglich sind.Überlegen Sie zusätzlich, ob Sie sich für den Fall des Ablebenseines Partners nicht versichern sollten. HabenSie bereits derartige Versicherungen, so nehmen Sie diesezum Gespräch mit, damit Sie diese als zusätzlicheSicherheit für Ihr Bauspardarlehen anbieten können.In verschiedenen Bereichen ist es möglich, dass Sieauch von der Kreditsteuer bei der Bausparfinanzierungbefreit weden. Sprechen Sie dies im Gespräch mit derBausparkasse an, da Ihnen dies zusätzliche Kosten von0,8 % erspart.Klären Sie auch im Gespräch bei der Finanzierungsberatung,was im Fall einer vorzeitigen Rückzahlung an eventuellenVorfälligkeitsentschädigungen anfällt bzw. in welchemUmfang Sie vorzeitige Tilgungen ohne Entschädigungleisten können.SANIERUNGSLEITFADEN » Finanzierung 134


8.4.1.2Hypothekarkredit/HypothekardarlehenDie Unterscheidung zwischen Kredit und Darlehen ist fürprivate Kreditnehmer eher rechtstheoretischer Natur.Während der Kredit als Konsensualvertrag durch beidseitigeUnterfertigung des Kreditvertrages zu Standekommt, ist das entscheidende Kriterium für den Realvertrag-Darlehen,die Zuzählung der Finanzierungsmittel.Praktische Bedeutung kommt der Unterscheidung im Falleiner allenfalls benötigten Aufstockung der ursprünglichzugesagten Finanzierungslinie zu. Die zu einem Kreditvertragvereinbarte Höchstbetragshypothek (siehe hiezunäheres unter Kapitel Sicherstellungen) bietet die Möglichkeit,diese bei aufrechter Geschäftsverbindung mehrmalsauszunützen, wogegen die Festbetragshypothek(=Darlehenshypothek) im Ausmaß der erfolgten Rückzahlungenerlischt und nicht mehrmals genützt werdenkann. Aufgrund der daraus resultierenden möglichen Gebührenersparniswird in frei finanzierten Wohnbaufinanzierungenim Regelfall eine Höchstbetragshypothek vereinbart.Festbetragshypotheken sind vor allem im Rahmengeförderter Wohnbaufinanzierungen durch die entsprechendenFörderbestimmungen vorgeschrieben.Beiden Finanzierungsformen gemeinsam ist, dass es sichum einmal ausnützbare, über eine im vorhinein vereinbarteLaufzeit rückzahlbare Produkte handelt.8.4.1.3 FremdwährungsfinanzierungBei Fremdwährungsfinanzierungen wird eine Euro-Forderungzum Geld/Devisenkurs in die gewünschte Währungkonvertiert und diese Forderung für vereinbarte Periodenmit einem Fremdwährungszinssatz verzinst. Zum Fälligkeitsterminwird die Forderung inklusive Zinsen inFremdwährung wiederum zum aktuellen Brief/Devisenkursin Euro konvertiert.Motive für die Inanspruchnahme einer Finanzierung inFremdwährung sind im Regelfall das niedrige Zinsniveauund die Spekulation auf einen Wechselkursgewinn beider Rückzahlung des Kreditbetrages. Vereinfacht dargestelltführt ein sinkender Fremdwährungskurs zu einerReduktion des Kreditsaldos, wogegen ein Anstieg desKursniveaus der Fremdwährung eine Erhöhung desSaldos und damit verbunden auch einen höheren Zinsaufwand<strong>zur</strong> Folge hat.Ab<strong>zur</strong>aten ist von Überlegungen, eine Finanzierung ausschließlichauf die augenscheinlich geringere Ratenbelastungin einer Fremdwährungsvariante aufzubauen.In jedem Fall sollte die Kalkulation auf Basis einer Euro-Finanzierung erstellt werden.8.4.1.4 BaukontoDas Baukonto ist die finanzielle Drehscheibe Ihrer persönlichenUmbau- und <strong>Sanierung</strong>sfinanzierung. Dabei handeltes sich um ein mit speziellen Konditionen ausgestattetesZahlungsverkehrskonto, über das sämtliche Zahlungen imZusammenhang mit der geplanten Anschaffung geleistetwerden. Darüber hinaus dient das Baukonto auch <strong>zur</strong>Zwischenfinanzierung erwarteter Eingänge aus Fördermittelnoder dem Verkauf bestehender Wohnsitze.8.4.2 Arten der VerzinsungFixe Verzinsung:Die Verzinsung der Finanzierung wird auf eine bestimmteDauer - im Regelfall zwischen 1 und 10 Jahren – fix vereinbart.Der Abschluss einer Fixzinsvereinbarung bietetzunächst den Vorteil der Absicherung gegenüber steigendenZinsen auf den Geld- und Kapitalmärkten und einerlängerfristigen Absicherung des persönlichen Finanzplanes.Der Nachteil ist in der deutlich unflexibleren Handhabungdieser Zinsvereinbarungen zu sehen, so sind vorzeitigeRückzahlungen während der Fixzinsvereinbarungim Regelfall ausgeschlossen oder nur mit hohen Spesenverbunden möglich.Variable Verzinsung:Die variable Verzinsung wird laufend an die aktuellenMarktgegebenheiten angepasst und ist speziell dann vonVorteil, wenn während der Tilgungsphase über die vereinbartenRückzahlungstermine hinaus, außerordentlicheTilgungen ohne zusätzliche Spesenbelastungen geplantoder vorhersehbar sind. Im Rahmen des Geltungsbereichesdes Konsumentenschutzgesetzes müssen die füreine Zinssatzerhöhung und -senkung maßgeblichen Umständegenau umschrieben und festgelegt werden. Diesergesetzlichen Vorgabe wird durch die sogenannteZinsgleitklausel Rechnung getragen. Demnach werdendie Zinsen in regelmäßigen (viertel-oder halbjährlichen)Abständen an einen Mischzinssatz, der sich aus demMittelwert von Sekundärmarktrendite und Euribor zusammensetzt,angepasst.Indikatorgebundene Finanzierung:Bei der indikatorgebundenen Finanzierung wird der Zinssatzdurch Vereinbarung eines Aufschlages auf einen Indikatorermittelt.Folgende Indikatoren sind üblich:® Sekundärmarktrendite für Emittenten gesamt (SMR):Die SMR ermittelt sich aus dem in einer bestimmtenPeriode ermittelten Durchschnittszinssatz festverzinslicherAnleihen.® EURIBOR: Der EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate)ist ein täglich ermittelter und publizierter Geldmarktzinssatz,der für den Euro – Geldhandel zwischenBanken herangezogen wird.® LIBOR: Der LIBOR (London Interbank Offered Rate)ist der Zinssatz, welcher für Devisentransaktionzwischen großen internationalen Finanzinstituten verrechnetwird. Dieser Indikator wird als Ausgangsbasisfür die Verzinsung von Fremdwährungsfinanzierungenherangezogen.SANIERUNGSLEITFADEN » Finanzierung 135


Bei den angeführten Indikatoren können unterschiedlicheBindungszeiträume vereinbart werden, üblich sindZinsperioden von 3 oder 6 Monaten.8.4.3 RückzahlungsvariantenEntscheidend für die Beurteilung der Finanzierbarkeit eines<strong>Sanierung</strong>svorhabens ist letztendlich die (im Regelfallmonatlich ermittelte) Belastung für die Bedienbarkeitdes Bankkredites.Die Höhe der Rückzahlung orientiert sich an folgendenParametern:® Laufzeit® Zinssatz® Ratenfälligkeit (monatlich, vierteljährlich,halbjährlich, jährlich)® Tilgungsform (endfällig oder periodisch tilgend)Die Laufzeit einer Bankfinanzierung orientiert sich an derBestandsdauer der zu finanzierenden Investition. Dementsprechendsind Hypothekarfinanzierungen im Gegensatz<strong>zur</strong> Finanzierung von Konsumgütern üblicherweisemit Laufzeiten von 15 bis 25 Jahren ausgestattet.Als Faustregel gilt, je länger die Gesamtlaufzeit derFinanzierung gewählt wird, desto niedriger wird zwar diemonatliche Annuität, allerdings erhöht sich dadurch naturgemäßauch die effektive Gesamtbelastung.Die gebräuchlichsten Formen der Rückführung sind:Pauschalratenfinanzierung:Die zu leistende Annuität beinhaltet Kapital und Zinsen.Zinssatzänderungen bewirken eine Änderung der Ratenhöhe,die Laufzeit ist fix vereinbart. Zu Beginn der Finanzierungslaufzeitüberwiegt der Anteil der Zinsen an derPauschalrate, der Anteil der Kapitaltilgung nimmt im Verlaufdes Tilgungsplanes zu. Daraus ergibt sich, dass Zinssatzschwankungengerade in den Anfangsjahren einerlangfristigen Finanzierung maßgeblichen Einfluss auf dieGesamtbelastung haben.Ausgehend von einem Darlehensbetrag von EUR100.000 soll die nachstehende Tabelle die monatlicheBelastung bei unterschiedlichen Zinssätzen und Lauf–zeiten darstellen, wobei sämtliche Beträge auf EUR 10gerundet sind.ZINSSATZLAUFZEIT IN JAHREN15 Jahre 20 Jahre 25 Jahre% Betrag EUR Betrag EUR Betrag EUR4 740 600 5204,5 760 630 5505 790 650 5805,5 810 680 6106 840 710 6306,5 860 730 6607 890 760 6907,5 910 790 7208 940 820 7508,5 970 850 7809 990 880 820Fixratenfinanzierung:Vereinbart wird eine fixe, von Zinssatzschwankungen unabhängigePauschalrate, Zinssatzänderungen bewirkeneine Veränderung der Laufzeit.Kapitalrate:Die Kapitaltilgung erfolgt in gleichbleibenden, von dervereinbarten Laufzeit abhängigen Kapitalraten, danebensind die anfallenden Zinsen gesondert zu begleichen.Diese Rückzahlungsform ist aufgrund der höheren Einstiegsratewenig gebräuchlich.Endfällige Finanzierung:Während der Laufzeit der Finanzierung erfolgt nur dieZahlung der Zinsen, das Kapital wird am vereinbartenLaufzeitende <strong>zur</strong> Gänze in einem Betrag getilgt.Derartige Finanzierungsformen sind insbesondere beiFremdwährungsfinanzierungen in Kombination mit demAufbau eines Tilgungsträgers (z.B Er- und Ablebensversicherungen,spezielle Ansparformen wie Wertpapierdepotsetc.) gebräuchlich.6.2.4. SicherstellungsformenNachdem die Rückzahlungsverpflichtung einer Hypothekarfinanzierungim Regelfall über einen längeren Zeitraumeingegangen wird und daher die Entwicklung derfinanziellen Situation des Kreditnehmers nicht vorhersehbarist, wird die Finanzierung im Regelfall nur dannvergeben, wenn als Absicherung der Forderung einPfandrecht (Hypothek) auf das Eigentum des Finanzierungsnehmerseinverleibt wird. Die Pfandbestellung erfolgtin Höhe des aufgenommenen Kapitals, zusätzlichwird im Normalfall <strong>zur</strong> Sicherstellung von Kosten undZinsrückständen eine Nebengebührensicherstellung inHöhe von 20 bis 40 % des Kreditbetrages besichert.Gebräuchlich sind folgende Formen der Pfandbestellung:Festbetragshypothek:Eine Festbetrags (Darlehens)hypothek wird ausschließlichfür eine bestimmte Finanzierung bestellt und kannnicht mehrmals genutzt werden. Im Lastenblatt desGrundbuchsauszuges ersichtlich ist der Pfandbetrag undder vereinbarte Höchstzinssatz, die Nebengebührensicherstellungist gesondert ausgewiesen.Höchstbetragshypothek:Im eingetragenen Höchstbetrag sind neben dem Kreditbetragauch die Nebengebührensicherstellung sowiesämtliche Forderungen aus Zinsen- und/oder Spesenbelastungenenthalten.Aufgrund der Möglichkeit der gebührenschonendenWiederausnützung dieser Hypothek wird ihr im allgemeinender Vorzug gegenüber der Festbetragshypothek gegeben,sofern dem nicht gesetzliche Vorschriften (z.B. imRahmen der Wohnbauförderungsgesetze) entgegenstehen.Rangordnung für die beabsichtigte Verpfändung:Sofern die Finanzierung kurzfristig abgedeckt werdensoll, besteht auch die Möglichkeit, die Finanzierungdurch Anmerkung einer Rangordnung für die beabsich-SANIERUNGSLEITFADEN » Finanzierung 136


tigte Verpfändung zu besichern. Diese Anmerkung erfolgtim Lastenblatt und sichert dem Finanzierungsinstitutfür die Dauer eines Jahres für den vereinbartenPfandbetrag den grundbücherlichen Rang. Der Vorteildieser Anmerkung liegt in der geringeren Gebührenbelastung,für die Rangordnungsanmerkung sind lediglich0,6 % an Gerichtsgebühr zu entrichten. Eine Verlängerungder Anmerkung oder die endgültige Pfandrechtsbegründungim Rang der Anmerkung lösen eine weitereGebührenpflicht in Höhe von 0,6 % der Pfandsumme aus,sodass in der Praxis die Besicherung durch Rangordnungsanmerkungenvor allem bei kurzfristigen Zwischenfinanzierungeneine Rolle spielt.Einverleibungsfähige PfandurkundeIn Ausnahmefällen, insbesondere bei bester Bonität undlangjähriger Geschäftsverbindung, begnügt sich dasFinanzierungsinstitut auch mit der Hinterlegung einereinverleibungsfähigen Pfandurkunde verbunden mit derBerechtigung, diese jederzeit eintragen zu können.Gleichzeitig verpflichtet sich der Finanzierungsnehmer,keine Belastung oder Veräußerung seiner Liegenschaftvorzunehmen. Der Vorteil liegt naturgemäß im Entfall derGerichtsgebühren für die Eintragung.SANIERUNGSLEITFADEN » Finanzierung 137


FOTO: EDELTRAUD HASELSTEINERSANIERUNGSLEITFADEN » Anhang 138


9 ANHANG9.1 FachbegriffeEnergieausweis:Dieser stellt eine Bilanz der Wärmeflüsse in einem Gebäudedar, welche sich aus Verlusten über die Gebäudehülleund hygienisch notwendigem Luftwechsel, sowieGewinnen aus Sonneneinstrahlung durch Fenster undinnere Wärmegewinne durch Geräte und Personen zusammensetzen.Das Ergebnis wird in Form von Energiekennzahlenausgedrückt.Energiekennzahl:Die Energiekennzahl eines Hauses gibt an, wievielWärmebedarf pro Jahr <strong>zur</strong> Aufrechterhaltung von einerInnenraumtemperatur von 20 Grad pro m 2 Bruttogeschossflächebenötigt wird.Wärmeleitkoeffizient „l“Die Wärmedämmfähigkeit eines Baustoffes wird durchseinen Wärmeleitkoeffizienten „l“ (sprich: Lambda) ausgedrückt.Je kleiner dieser Wert ist, desto bessereWärmedämmeigenschaften besitzt das Material. DurchBerücksichtigung der Dicken der einzelnen Baustoffe undder Wärmeübergangswiderstände an den Bauteiloberflächen(je nach Einbaulage verschieden), kann derU-Wert eines Bauteiles durch eine Berechnung ermitteltwerden.g-Wert:Der Gesamtenergiedurchlassgrad, g-Wert, gibt an, wievielProzent der auf ein Fenster auftreffenden Sonnenenergieüber die Verglasung den Innenraum erreicht unddamit für die Wärmegewinne durch die Fenster in derkalten Jahreszeit wichtig ist.Heizlast:Die Heizlast ist die Wärmeleistung, die unter Normaussentemperatur(„kältester Tag“) vor Ort dem Gebäudezugeführt werden muss, um die Innenraumtemperaturvon 20 Grad zu erreichen. Sie wird aber meist in Kilowatt(kW) angegeben.Wärmebedarf eines Gebäudes:Der Wärmebedarf in Kilowattstunden (kWh) gibt an wieviel Energie <strong>zur</strong> Aufrechterhaltung der Innenraumtemperaturvon 20 Grad pro Jahr benötigt wird. Sie ergibt sichaus der Summe der Transmissionswärmeverluste überdie Gebäudehülle und der Lüftungswärmeverluste abzüglichder Energiegewinne aus Sonneneinstrahlung und Abwärmevon Geräten und Personen.U-Wert:Der U-Wert gibt an, wie viel Wärmeleistung durch 1m 2eines Bauteiles bei einem Temperaturunterschied von1° Celsius (zwischen innen und außen) verloren geht.Der Wärmedurchgangskoeffizient „U-Wert“ wurde früherals „k-Wert“ bezeichnet.SANIERUNGSLEITFADEN » Anhang 139


9.2 Information und BeratungDiese Liste stellt eine Auswahl der vorhandenen Beratungsstellen dar und erhebt keinenAnspruch auf Vollständigkeit.BurgenlandBau-/<strong>Sanierung</strong>s-/Energieberatung:Die Gewährung einer Ökoförderungsetzt die Erfüllung von Qualitätsstandardshinsichtlich der Energiekennzahl,der Haustechnik und desverwendeten Energieträgers für dieBereitstellung von Raumwärme undWarmwasser voraus, die wiederumeine entsprechend fundierte BauundEnergieberatung erfordern.Seitens der Burgenländischen Landesregierungwird daher als Hilfestellungfür künftige Bau- und Förderungswerbereine unabhängige,objektive und für den Ratsuchendenkostenlose Bau- und Energieberatungangeboten.Bau-/EnergieberatungsstelleAmt der BurgenländischenLandesregierungLAD-RaumordnungLandhaus, Europaplatz,Landhaus-Neu7000 EisenstadtTel.: 02682 / 600-0 oder 057 600(Lokaltarif)email:post.energieberatung@bgld.gv.atKärntenBau-/<strong>Sanierung</strong>sberatung:Bau-/<strong>Sanierung</strong>sberatung:Amt der Kärntner LandesregierungAbteilung 9 - Wohnungs- undSiedlungswesenMießtaler Straße 69020 KlagenfurtTel.: 050-536 / 30901Fax: 050-536 / 30900email: post.abt9@ktn.gv.atInternet: www.wohnbau.ktn.gv.atEnergieberatung:AEE-ArbeitsgemeinschaftERNEUERBARE ENERGIE –Kärnten/SalzburgUnterer Heidenweg 79500 VillachTel: 04242 / 23224Email: office@aee.or.atEnergiebewusst KärntenKoschutastraße 49020 KlagenfurtTel.: 050 / 536-30887Fax: 050 / 536-30888email: energiebewusst@ktn.gv.atInternet: www.energiebewusst.atNiederösterreichBau-/<strong>Sanierung</strong>sberatung:Bauberatung der NÖ GestaltungsakademieFür Neubau, Umbau, Renovierung,Solares BauenAmt der NÖ LandesregierungLandhausplatz 1/133109 St. PöltenTel.: 02742 / 9005-15656Fax: 02742 / 9005-13660email: mail@noe-gestalten.atKostenbeitrag: 20 EURDie Bauberatung kann nur von derEigentümerin bzw. vom Eigentümerdes Hauses oder des Grundstückesin Anspruch genommen werden.Energieberatung:AEE – ArbeitsgemeinschaftERNEUERBARE ENERGIE – NÖ-WienSchönbrunner Straße 253/101120 WienTel.: 01 / 710 75 23Fax: 01 / 710 75 23-18email: noe@aee.or.atDie AEE hat sich die Verbreitung undFörderung erneuerbarer Energiequellenzum Ziel gesetz und bietetBeratung, Publikationen, Weiterbildungund Fachveranstaltungensowie Projektarbeiten zu folgendenThemenbereichen:Passivhausbau, Gebäudesanierung,thermische Solaranlagen, Photovoltaik,Biomasseheizung, Windkraft,Ökostrom.Umweltberatung NiederösterreichRennbahnstr. 30/1/3, PF 473100 St. PöltenTel.: 02742 / 71829Fax: 02742 / 71829-120email: niederösterreich@umweltberatung.at(diverse regionale Beratungsstellenin Niederösterreich)Die Umweltberatung hält für SieBroschüren unter anderem zumThema Althausanierung, Baustoffeund Baubiologie und Dämmstoffebereit und bietet persönliche Beratungan.OberösterreichBau-/<strong>Sanierung</strong>sberatung:Bauberatungsscheck: Der Antragstellererhält ein Bauberatungsscheckheftim Wert von 375,- EURfür eine Beratung durch Vertragsarchitekten,-baumeister, -zimmermeisterund Sachverständige desOÖ Bezirksbauamtes. Voraussetzungist, dass ein privates Bauvorhaben inPlanung ist. Nicht gefördert wird dasErstellen von Plänen. Die Bauberatungkann im Ausmaß von 10 halbenStunden in Anspruch genommenwerden. Selbstbehalt 75 EUR.Information undAntragstellung:Amt der OÖ LandesregierungAbteilung Umwelt- und AnlagentechnikStockenhofstraße 404021 LinzTel.: 0732 / 7720-13462Fax: 0732 / 7720-14559email: u.post@ooe.gv.atSANIERUNGSLEITFADEN » Anhang 140


Energieberatung:OÖ. EnergiesparverbandLandstraße 454020 LinzTel.: 0732/7720-14380Fax: 0732/7720-14383email: office@esv.or.atInternet: www.esv.or.atAuskünfte zu Fragen hinsichtlich desEnergiesparzertifikates erhalten Sieunter der Servicenummer0800/205206 zum Ortstarif ausganz OberösterreichSalzburgBau-/<strong>Sanierung</strong>sberatung:Salzburger Institut für Raumordnungund Wohnen - SIRim Auftrag des Landes SalzburgAlpenstraße 475033 SalzburgTel.: 0662 / 623455Fax: 0662 / 629915email: sir@salzburg.gv.atInternet: www.sir.atEnergieberatung:Amt der Salzburger LandesregierungAbteilung 15: Wirtschaft, Tourismusund EnergieSüdtirolerplatz 115010 SalzburgTel.: 0662 / 8042-3863Fax: 0662 / 8042-763863email:energieberatung@salzburg.gv.atInternet: www.salzburg.gv.at/energieberatungSteiermarkBau-/<strong>Sanierung</strong>sberatung:Amt der SteiermärkischenLandesregierung<strong>Sanierung</strong>sreferat der AbteilungWohnbauförderungDietrichsteinplatz 158011 GrazTel.: 0316 / 877-3713 bzw. 3769email: a15@stmk.gv.atInternet: www.wohnbau.steiermark.atEnergieberatung:Energieberatungsstelle des LandesSteiermarkBurggasse 9/18010 GrazTel.: 0316 / 877-3413 od. 3414Fax: 0316 / 877-3412email: energie@stmk.gv.atInternet: www.energieberatungsstelle.steiermark.atTirolBau-/<strong>Sanierung</strong>sberatung:jeweils in den BezirkshauptmannschaftenEnergieberatung:Energie TirolSüdtiroler Platz 4, 3. Stock6020 InnsbruckTel.: 0512 / 589 913-0Fax: 0512 / 589 913-30email: office@energie-tirol.atInternet: www.energie-tirol.atVorarlbergBau-/<strong>Sanierung</strong>sberatung:Diverse UnternehmenEnergieberatung:Für die Energieberatung und dieErstellung eines Gebäudeausweiseserhält man zusätzlich einenBargeldbetrag von EUR 300.Für Beratungen stehen folgendeAnsprechpartner <strong>zur</strong> Verfügung:Energieinstitut VorarlbergStadtstraße 336850 DornbirnTel.: 05572 / 312 02-0email: info@energieinstitut.atInternet: www.energieinstitut.atInternet: www.energieinstitut.atWeiters:Vorarlberger Kraftwerke AGIllwerkeStadtwerkegewerblich befugte Unternehmerautorisierte Büros für InstallationstechnikWienBau-/<strong>Sanierung</strong>sberatung:MA 50. Magistrat der Stadt WienMuthgasse 62, 1. St., Zimmer G1.251194 WienTel.: 01 / 4000-74860 od. -74870email: post@m50.magwien.gv.atInternet: www.wien.gv.at;Infozentrum Wohnfonds Wien(ab drei Wohneinheiten)Lenaugasse 101082 WienTel.: 01 / 403 59 19-86 699Energieberatung:Haus WIEN ENERGIEMariahilfer Straße 631060 WienTel.: 01 / 58 200Fax: 01 / 58 200-9580email: haus@wienenergie.atInternet: www.wienenergie.atAEE – ArbeitsgemeinschaftERNEUERBARE ENERGIE – NÖ-WienSchönbrunner Straße 253/101120 WienTel.: 01 / 710 75 23Fax: 01 / 710 75 23-18email: noe@aee.or.atInternet: www.aee.atdie umweltberatungLinzerstraße 161140 WienTel.: 01 / 803 32 32email: service@umweltberatung.atSANIERUNGSLEITFADEN » Anhang 141


9.3 LiteraturBauer Barbara, Mötzl Hildegund, Lipp Bernhard,Schuster Gerhard, Zelger Thomas, (Hrsg) (2001):Das ökologische Passivhaus - Tagungs Dokumentation.Wien: IBO - Österreichisches Institut für Baubiologie und-ökologie GmbHBruckner H./ Schneider U. (1998):Naturbaustoffe. Düsseldorf: WernerEnergieinstitut Vlbg. (Hrsg) (2003):Neue Energien für alte Häuser - Ein <strong>Leitfaden</strong> für alteHäuser. DornbirnEnergie Tirol (Hrsg) (1999):Wärmebrücken, Luft- und Winddichte, InnsbruckFechner Johannes, (Hrsg) (2000):Altbaumodernisierung - der praktische <strong>Leitfaden</strong>. Wien:Springer VerlagFeist Wolfgang Dr., (Hrsg) (2000):Passivhaus-Versorgungstechnik - Protokollband Nr. 20 -Arbeitskreis kostengünstiger Passivhäuser Phase II.Darmstadt: Passiv Haus InstitutGabriel Ingo, Ladener Heinz (Hrsg) (2002):Vom Altbau zum Niedrigenergiehaus - EnergietechnischeGebäudesanierung in der Praxis. Staufen bei Freiburg:ÖkobuchGuschlbauer-Hronek, Grabler-Bauer (2004):Altbausanierung mit Passivhauspraxis, Endbericht zumgleichnamigen Projekt. Wien: Bundesministerium fürVerkehr, Innovation und TechnologieGüteschutzgemeinschaft WDVS-Fachbetrieb,(Hrsg) (2001):Verarbeitungs- und Ausführungshinweise. Wien: GüteschutzgemeinschaftWDVS-FachbetriebGrabler-Bauer G., Guschlbauer-Hronek K., (Hrsg)(2002):Das Passivhaus in der Praxis - Strategie <strong>zur</strong> Marktaufbereitungfür das Passivhaus in Osten Österreichs. WienerNeustadt: Bundesministerium für Verkehr, Innovation undTechnologieHaller Andreas, Humm Othmar, Voss Karsten, (Hrsg)(2000):Renovieren mit der Sonne - Solarenergienutzung im Altbau.Staufen bei Freiburg: Ökobuch/FaktumIBO – Österreichisches Institut f. Baubiologie und-ökologie, Donau-Universität Krems, Zentrum fürBauen und Umwelt (Hrsg) (1999):Ökologischer Bauteilekatalog - Bewertete gängigeKonstruktionen. Wien New York: SpringerIBO - Österreichisches Institut f. Baubiologie und -ökologie, (Hrsg) (2001):10. Europasymposium Ökologisches Bauen - TagungsbandÖkologische Baupraxis in Europa. Wien: IBO VerlagLadener Heinz, Späte Frank, (Hrsg) (2003):Solaranlagen - Handbuch der thermischen Solarenergienutzung.Staufen bei Freiburg: Ökobuch/MagnumLang Günter Ing., Lang Mathias, (Hrsg) (2002):Das Passivhaus - Planungs-, Bau- und Kalkulationsgrundlagen- Teil 1. Bautechnische Grundlagen. Wien: LANGConsultingPreisig Hansruedi, Dubach Werner, Kasser Ueli,Viridén Karl, (Hrsg) (2001):Der ökologische Bauauftrag - Ein <strong>Leitfaden</strong> für die umweltgerechteund kostenbewusste Planung. München:CallweySchneider Astrid, (Hrsg) (1996):SolarArchitektur für Europa. Schweiz: BirkhäuserStreicher Wolfgang, (Hrsg) (1996):Teilsolare Raumheizung – Auslegung und hydraulischeIntegration. Gleisdorf: AEE ArbeitsgemeinschaftERNEUERBARE ENERGIEThemessl Armin (2001):Solaranlagen Selbstbau – Planung und Bau von Solaranlagen– ein <strong>Leitfaden</strong>. Staufen bei Freiburg: Ökobuch-AEEWilk Heinrich, (Hrsg) (1995):Solarstrom – Handbuch <strong>zur</strong> Planung und Ausführung vonPhotovoltaikanlagen. Gleisdorf: AEE ArbeitsgemeinschaftERNEUERBARE ENERGIESANIERUNGSLEITFADEN » Anhang 142


GESAMTBAUKOSTEN Beispiel II (Entwurf DI Karhan - Variante ERWEITERUNG GROSS)(<strong>Sanierung</strong> der bestehenden Strukturterung in den Garten)WOHNFLÄCHE neu: (neuer Zubau ca. 45m 2 ) 134m 2BAUKOSTEN /m 2 Wfl.:EUR 1170,- exkl. Mwst.GESAMTBAUKOSTEN:EUR 155 810,- exkl. Mwst.ERMITTLUNG JÄHRLICHE FÖRDERUNGSHÖHEGEWERKE ANTEILE IN % SUMME EUR FÖRDERUNGSAUSMAß JÄHRLBaumeister: 28,00% 43.626,80 5% von 100% 2.181,Zimmermann: 26,20% 40.822,22 5% von 100% 2.041,Elektriker: 3,90% 6.076,59 5% von 50% 151,91Installateur: 14,50% 22.592,45 5% von 50% 564,81Gründach: 6,20% 9.660,22 5% von 50% 241,50Spengler: 4,10% 6.388,21 5% von 50% 159,7Dachdecker: 1,90% 2.960,39 5% von 50% 74,00Fenster: 4,30% 6.699,83 5% von 100% 334,9Trockenbau: 2,10% 3.272,01 5% von 50% 81,80Fliesenleger: 1,20% 1.869,72 5% von 50% 46,74Schlosser: 2,30% 3.583,63 -- --Innentüren: 2,00% 3.116,20 -- --Bodenbeläge: 1,90% 2.960,39 -- --Maler/Anstreicher: 1,40% 2.181,34 -- --GESAMT 100% 155.810,- exkl. Ust 5.877ERMITTLUNG FINANZIERUNGSBEDARFGesamtbaukosten exkl. Ust 155.810,-Ust 31.162,-Gesamt 186.972,-ERMITTLUNG FINANZIERUNGSKOSTENDARLEHENSLAUFZEIT 10 JAHRE DARLEHENSLAUFZEIT 25 JAFinanzierungsbedarf 186.900,- 186.900,-Monatliche Belastung 1.845,64 919,90FörderungenBeilage


BURGENLANDLandesförderungen 1Förderungsmaßnahmen1.1 WohnhaussanierungFörderungsvoraussetzungen:Förderungswerber:® österreichische Staatsbürger oder diesen Gleichgestellte(z. B. EU-Bürger)® dringender Wohnbedarf (kein Zweitwohnsitz; Pendlerunterkünftewerden toleriert)® das Einkommen muss gestaffelt nach Haushaltsgrößeunter einer bestimmten Einkommensobergrenzeliegen.® Der Förderungswerber muss nicht Eigentümer oderMiteigentümer der Bauliegenschaft sein, aber derEigentümer muss der <strong>Sanierung</strong> zustimmen.Eine Förderung kann gewährt werden für:® <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen an oder inEigenheimen,Gruppenwohnbauten, Reihenhäusern,Wohnungen und Wohnheimen, deren Baubewilligungim Zeitpunkt des Einlangens des Ansuchens mindestens20 Jahre <strong>zur</strong>ückliegt, außer es handelt sich umMaßnahmen, die den Bedürfnissen von behindertenund gebrechlichen Menschen dienen;® die Schaffung von Wohnraum durch Zubau oder Ausbaubei einem nicht geförderten Objekt bzw. für dieFertigstellung eines nicht geförderten Rohbauesunter Dach;® Maßnahmen <strong>zur</strong> Schaffung von Wohnungen undWohnheimen in sonstigen Gebäuden, deren Baubewilligungmindestens 20 Jahre <strong>zur</strong>ückliegt.Geförderte Maßnahmen:® die Errichtung oder Umgestaltung von der gemeinsamenBenützung der Bewohnerinnen oder Bewohnerdienenden Räumen oder Anlagen, wie Wasserleitungs-,Stromleitungs-, Gasleitungs- und Sanitäranlagen,Zentralheizungsanlagen mit oder ohne Anschlussan Fernwärme, Personenaufzüge sowiezentrale Waschküchen;® die Herstellung des Anschlusses bestehender odergeplanter Zentralheizungsanlagen anFernwärme;® die Errichtung oder Umgestaltung von Wasser-,Strom- und Gasleitungen sowie von Sanitär undHeizungsanlagen in Wohnungen;® Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhöhung des Schall- und Wärmeschutzes,wie die Verbesserung der Schall- oderWärmedämmung von Fenstern, Außentüren, Außenwänden,Dächern, Kellerdecken, Decken über Durchfahrtenoder obersten Geschoßdecken;® Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhöhung des Abgasschutzes, wiedie <strong>Sanierung</strong> von Kaminen, besonders die Umstellungauf die richtige Dimensionierung (wie z. B. erforderlicherQuerschnitt des Abgasfanges);® Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhöhung des Feuchtigkeitsschutzes;® Maßnahmen <strong>zur</strong> Verminderung des Energieverlustesoder des Energieverbrauches von Zentral-(Etagen-)heizungen und Warmwasserbereitungsanlagen;® die Vereinigung von Wohnungen oder von sonstigenRäumen zu Wohnungen bzw. einem Wohnheim;® die Teilung von Wohnungen, unabhängig von ihremNutzflächenausmaß, oder von sonstigen Räumen;® die Änderung der Grundrissgestaltung innerhalbeiner Wohnung, jedoch nur in Verbindung mit anderengeförderten Arbeiten;® Maßnahmen, die den Wohnbedürfnissen von behindertenoder gebrechlichen Menschen dienen;® Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhaltung des Gebäudes, wie z. B.die Instandsetzung der Fassaden, der Dächer undder Dachrinnen sowie das Auswechseln von Geschoßdecken;® die Schaffung von Wohnraum durch Zubau oder Ausbau;® die Fertigstellung eines nicht geförderten Rohbauesunter Dach.1.1.1 Umfassende <strong>Sanierung</strong>Eine umfassende <strong>Sanierung</strong> liegt dann vor, wenn mindestens3 <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen durchgeführt werden undes dabei zu einer Verbesserung der thermischen Qualitätder Gebäudehülle kommt. Nach Abschluss der <strong>Sanierung</strong>darf der durch den Energieausweis nachzuweisende Heizwärmebedarf(EKZ) von 90 kWh/(m 2 .a) bei Eigenheimennicht überschritten werden. Eine erstrangige grundbücherlicheSicherstellung ist erforderlich. Eine Ökoförderung alsAnschlussförderung ist möglich.Art und Höhe der Förderung:Die Höhe der Förderung setzt sich zusammen aus einemGrundbetrag und Zuschlägen.Die Förderung kann bis höchstens 70% der Gesamtbaukostenbetragen. Eine Überschreitungdieser Höchstgrenze bis max. 90% ist möglich® bei Gewährung eines Behindertenzuschlages® bei Gewährung einer Ökoförderung.1) Stand 2007; Quelle: http://www.burgenland.at/wbfSANIERUNGSLEITFADEN » Anhang 144


GrundbetragDer Grundbetrag ist einkommensabhängig und beträgt50% der <strong>Sanierung</strong>skosten und ist mit maximalEUR 40.000 begrenzt. Etwaige noch aushaftendeFörderungsbeträge aus früheren Neubauförderungenwerden von der berechneten Förderungssumme in Abzuggebracht.ZuschlägeKindersteigerungsbetrag:Für jedes zum Zeitpunkt des Ansuchens im Haushalt desFörderungswerbers lebende Kind unter 16 Jahren wirdein Kindersteigerungsbetrag in der Höhe von EUR 11.000gewährt. Nachförderungen für Familienzuwachs könnenbis <strong>zur</strong> Endzuzählung des Darlehens unter Vorlage einerärztlichen Bestätigung über die bestehende Schwangerschaftbeantragt werden. Die Auszahlung erfolgt jedocherst nach Vorlage der Geburtsurkunde.Einkommensabhängiger Sozialzuschlag:für die Bezieher kleinerer Einkommen.Behindertenzuschlag:Lebt im gemeinsamen Haushalt eine behinderte (gebrechliche)Person und wird bei der Planung und Errichtungdes Förderungsobjektes auf die besonderen Wohnbedürfnisseund Erfordernisse dieser Person Bedachtgenommen, ist ein Zuschlag im Ausmaß der anfallendenKosten, jedoch maximal EUR 15.000, vorgesehen.Ortskernzuschlag:Für Bauvorhaben (Neubau und <strong>Sanierung</strong>), die im Ortskerngelegen sind, kann ein zusätzlicher Betrag vonEUR 50 je m 2 Wohnnutzfläche bis maximal EUR 10.000gewährt werden. Als Ortskern versteht man Objekte undFreiflächen, die innerhalb einer bestehenden Baustrukturmit einem durchschnittlichen Mindestalter von 50 Jahren,gerechnet ab den Baubewilligungen, liegen.Tabelle Ökoförderung <strong>Sanierung</strong>1.1.2 Darlehen für einzelne <strong>Sanierung</strong>smaßnahmenZur Finanzierung von einzelnen <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen(analog zu den förderbaren <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen beider umfassenden <strong>Sanierung</strong>) kann ein Förderungsdarlehenim Ausmaß von 50% der durch die <strong>Sanierung</strong> erwachsendenGesamtkosten gewährt werden. Im Falleeiner grundbücherlichen Sicherstellung können bis zuEUR 25.000 und, soferne es sich um behindertengerechteMaßnahmenhandelt, bis zu EUR 40.000 und ohnegrundbücherliche Sicherstellung bis zu EUR 10.000 alsDarlehen gewährt werden.1.2 ÖkoförderungNatürlichen Personen kann zu dem für die Errichtung (Neubauförderung),für die umfassende <strong>Sanierung</strong> oder für dieRevitalisierungsförderung gewährten Darlehen ein zusätzlichesFörderungsdarlehen auf Grundlage von ermitteltenEnergiekennzahlen und nach Maßgabe eines Punktesystemsgewährt werden, wenn besondere Maßnahmen <strong>zur</strong>Einsparung von Energie und anderen elementarenRessourcen oder <strong>zur</strong> Schonung der Umwelt gesetzt werdenoder erneuerbare Energieträger bzw. ökologische Baustoffe<strong>zur</strong> Anwendung kommen und es dabei zu einer Verbesserungder thermischen Qualität der Gebäudehülle kommt.Die Gesamtförderung darf einschließlich aller gewährtenDarlehen 90% der anerkannten Errichtungs- bzw. <strong>Sanierung</strong>skostennicht übersteigen. Eine Antragstellung kannlängstens innerhalb von zwölf Monaten nach Vorliegen derBenützungsfreigabe bzw. nach Abschluss der <strong>Sanierung</strong>smaßnahmenunter Vorlage des Energieausweises im Sinneder Burgenländischen Bauverordnung erfolgen. Die Förderhöhebeträgt EUR 1.000 je erreichtem Ökopunkt, wobei beider Errichtung eines Neubaues maximal 17 Punkte und beider umfassenden <strong>Sanierung</strong> maximal 27 Punkte erreichbarsind. Es erfolgt keine grundbücherliche Sicherstellung desDarlehens. Die Auszahlung erfolgt nach beglaubigter Unterfertigungder Originalschuldurkunde.Die EKZ definiert die thermische Qualität der Gebäudehülle als Heizwärmebedarf (HWBBGF) bezogen auf die Bruttogeschoßflächedes Gebäudes, ausgedrückt in kWh/(m 2 .a)SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 145


1.3 AlthausankaufFür den Ankauf eines nichtgeförderten Althauses, dessenBaubewilligung zum Zeitpunkt des Ansuchens mindestens20 Jahre <strong>zur</strong>ückliegt, kann ein Darlehen gewährtwerden. Eine Förderung bei Kauf unter nahestehendenPersonen ist ausgeschlossen (z. B. zwischen Eltern undKindern oder unter Geschwistern). Eine Kombination vonAlthausankauf und <strong>Sanierung</strong> ist innerhalb des Rahmensdes Grundbetrages (maximal insgesamt EUR 40.000)möglich, etwaige Zuschläge können nur einmalig in Anspruchgenommen werden.Kontaktadresse und AuskunftAmt der Burgenländischen LandesregierungAbteilung 6 – Soziales, Gesundheit undWohnbauförderungEuropaplatz 17001 EisenstadtTel.: 02682 / 600-2432Fax: 02682 / 600-2060email: post.wbf@bgld.gv.atInternet: www.burgenland.at/wbf1.4 Förderung von Alternativenergieanlagenund Anlagen <strong>zur</strong> Einsparungvon EnergieFür die Errichtung von Alternativenergieanlagen, wie z. B.Wärmepumpe, Solaranlage, Klimakammerheizung, Hakkschnitzel-,Stückholzvergaser oder Pelletsheizung, sowiePhotovoltaikanlagen und Anlagen <strong>zur</strong> Einsparung vonanderen elementaren Ressourcen wie z. B. Trinkwasserkann ein nichtrückzahlbarer Beitrag gewährt werden.Anlagen mit fossilen Energieträgern können bei Eigenheimenmit 15% und Anlagen mit erneuerbaren Energieträgernsowie Anlagen <strong>zur</strong> Wärmerückgewinnung undRegenwasserwiederaufbereitung mit 30% der mit bezahltenRechnungen nachgewiesenen Kosten höchstens biszu den nachstehenden Höchstbeträgen pro Wohneinheitgefördert werden.Die Errichtung von Alternativenergieanlagen in Gebäudenmit mehr als zwei Wohneinheiten kann mit einem nichtrückzahlbarenBeitrag im Ausmaß von 15 bzw. 30 v. H.der Gesamtbaukosten der Anlage gefördert werden. BeiGewährung eines nichtrückzahlbaren Beitrages für Alternativenergieanlagensind die Bestimmungen des höchstzulässigenHaushaltseinkommens nicht anzuwenden. DerHauptwohnsitz aller Familienmitglieder ist im zu förderndenObjekt nachzuweisen. Das Ansuchen kann nachFertigstellung der Alternativenergieanlage(n) spätestens12 Monate ab Rechnungsdatum unter Anschluss der imAntragsformular angeführten Unterlagen beantragtwerden.Höchstförderungsbeitrag bei Ausmaß in % max. Förderung in EURWarmwasserbereitung mit Wärmepumpe 15 750Warmwasserbereitung mit Solarenergie 30 1.500Hauszentralheizung über eine Kraft-Wärme-Kopplung m. fossiler Energie 15 1.500Photovoltaikanlage, Kapazität zwischen 300 und 1000 Watt 30 1.500Hauszentralheizung über Erd-, Luft- oder Wasserwärmepumpe 15 1.800Regenwasserwiederaufbereitungsanlagen 30 1.800Hauszentralheizung über Solareinbindung, Wärmerückgewinnungsanlagen 30 2.200Photovoltaikanlagen mit mehr als 1000 Watt 30 2.200Hauszentralheizung über Biomasse (Stückholz, Pellets, Hackgut ...) 30 2.500Anschluss an ein biomassebetriebenes Fernheizwerk oder eine 30 3.700Hauszentralheizung über eine Kraft-Wärme-Kopplung mit erneuerbarer Energie 30 3.700SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 146


KÄRNTENLandesförderungen 1Förderungsmaßnahmen1.1 WohnbauförderungFür die Errichtung einer zusätzlichen Wohnung in einembereits bestehenden Gebäude oder eines Zubaus, könnenauch Mittel aus dem Landes-Wohn- und Siedlungsfondin Anspruch genommen werden. Gefördert wird dieErrichtung (Fertigstellung) von Wohnungen (Eigenheimen)und Wohnheimen, die Schaffung von Wohnraumdurch Zubau, Einbau oder Umbau sowie in sozial begründetenFällen der Erwerb von Wohnraum.Förderungsvoraussetzungen:® Der Förderungswerber muss österreichischer Staatsbürger(oder gleichgestellt) sein und Eigentümer (Miteigentümer),Wohnungseigentümer oder Bauberechtigterder zu verbauenden Liegenschaft sein.® Förderungswürdig sind sogenannte „begünstigtePersonen“, die das geförderte Objekt regelmäßig undganzjährig nutzen und deren Familieneinkommeneine bestimmte Höchstgrenze nicht überschreitet.Art und Höhe der Förderung:Gefördert wird einerseits durch Gewährung eines Landesdarlehens(Laufzeit 20 Jahre, Verzinsung 2 %) und andererseitsdurch Gewährung von Annuitätenzuschüssenim Ausmaß von 25 % zu einem auf die Dauer von 12 Jahrenaufzunehmenden Hypothekardarlehen.Bis zu einem Förderungsbetrag von EUR 19.500 wird dieFörderung bei Eigenheimen nur als Direktdarlehen desLandes gewährt.Die Höhe der Förderung beträgt bei Errichtung, Erweiterungoder Erwerb von Wohnraum (Eigenheim) bei einerNutzfläche:bis 20 m 2 max. EUR 3.000bis 30 m 2 max. EUR 4.500bis 40 m 2 max. EUR 6.000und für jede weiteren 10 m 2 max. EUR 1.500wobei für einen Ein- oder Zweipersonenhaushalt maximalbis 100 m 2 (EUR 15.000) und für jede weitere Person einezusätzliche Fläche von jeweils 10 m 2 bis zum Ausmaßvon höchsten 130 m 2 (EUR19.500) gefördert werdenkann.Bei Zubauten wird eine Förderung nur für jenes Ausmaßan (neuer) Nutzfläche gewährt, das sich aus dem Differenzbetragzwischen der maximal förderbaren Flächeund der Altbestandsfläche ergibt.1) Stand 2007; Quelle: www.wohnbau.ktn.gv.at1.2 WohnhaussanierungFörderungsvoraussetzungen:® Der Förderungswerber muss Eigentümer des Gebäudes,Bauberechtigter oder bestellter Verwalter desGebäudes sein. Eine Förderung kann auch dem Wohnungsinhaber,Mieter, Wohnungseigentümer oderEigentümer (Miteigentümer) gewährt werden.® Die Förderung umfasst die <strong>Sanierung</strong> von Eigenheimen,Wohnhäusern, Wohnheimen und Wohnungen, die älterals 20 Jahre sind, außer es handelt sich um den Anschlussan Fernwärme, um Maßnahmen, die denWohnbedürfnissen von kinderreichen Familien, von behindertenoder pflegebedürftigen Menschen dienen.Bei Maßnahmen <strong>zur</strong> Nutzung alternativer Energiequellenmuss das Gebäude älter als 5 Jahre sein.® Die zu sanierenden Wohnungen (Wohnhäuser) müssen<strong>zur</strong> ganzjährigen ständigen Benützung vorgesehensein (keine Zweit- oder Ferienwohnungen). DieNutzfläche der Wohnungen dürfen nicht weniger als30 m 2 und mit der Ausnahme von Eigenheimen nichtmehr als 150 m 2 betragen. Bei Überschreitung derNutzfläche von 150 m 2 bei Eigenheimen erfolgt eineprozentuelle Kürzung der Förderung.® Weiters müssen die Kosten der <strong>Sanierung</strong>smaßnahmeninsgesamt nachweislich mindestensEUR 2.000 exkl. USt betragen. Die dafür vorzulegendenRechnungen müssen der einzelnen Maßnahmezuordenbar sein und müssen mindestens einen Betragvon EUR 100 exkl. USt aufweisen.® Bei thermischen <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen oder demAustausch von Wärmeversorgungsanlagen ist einEnergieausweis vorzulegen, durch den die energetischeVerbesserung, die durch die Maßnahme erzieltwird, nachgewiesen wird.Geförderte Maßnahmen:® Allgemeine <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen (Förderanteil bis30 % der Gesamtbaukosten):Errichtung oder Austausch von Zentralheizungsanlagenund Etagenheizungen mit oder ohne Warmwasserbereitung,die mit Öl oder Gas betrieben werden;erstmalige Errichtung von Sanitäranlagen; bedarfsbezogeneWohnungszusammenlegung bei gleichzeitiger<strong>Sanierung</strong> des Bestandes; Dacherneuerung in Verbindungmit der Errichtung eines Kaltdaches; etc.® Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhöhung des Wärmeschutzes und<strong>zur</strong> Verminderung des Energieverbrauches, wobei dieWärmedurchgangskoeffizienten der Kärntner Bauvorschriften,LGBl. Nr. 56/1985, in der jeweils geltendenFassung, erreicht werden müssen (Förderanteilbis 36 % der Gesamtbaukosten):SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 147


Außenwände; Decken; Fenster und Türen gegen Außenluft;Herstellung des Anschlusses bestehender oder geplanterZentralheizungsanlagen an Fernwärme; Solar-,Wärmepumpen- und Photovoltaikanlagen; etc.® <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen betreffend die Errichtung vonHeizungsanlagen für biogenen Brennstoffe oder <strong>zur</strong>Nutzung der Umweltenergie (Förderanteil bis 42 %der Gesamtbaukosten).® Thermische Gesamtsanierung (Förderanteil bis 60 %der Gesamtbaukosten).Die Voraussetzungen sind dann als erfüllt anzusehen,wenn die beantragten Verbesserungsmaßnahmenmind. 95 % der Gebäudehülle betreffen und nachweislichsichergestellt ist, dass ein Gebäude oder einGebäudeteil höchstens jene Transmissionswärmeverlustedurch die Gebäudehülle oder höchstens jenenHeizwärmebedarf aufweist der bei Einhaltung der infestgelegten Anforderungen gegeben wäre.® <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen, um das Objekt behindertengerechtzu machen (Förderanteil bis 60 % derGesamtbaukosten).Art und Höhe der Förderung:Die Förderung besteht in der Gewährung von jährlichenZuschüssen im Ausmaß von 6 Prozent des als förderungsfähiganerkannten Kostenanteils der <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen.Die Dauer der Zuschussgewährung beträgtzehn Jahre. Die Anweisung der Zuschüsse erfolgt halbjährlich.Der förderbare Kostenanteil richtet sich nach der Art der<strong>Sanierung</strong>smaßnahme und erhöht sich erhöht sich beimEinbau oder Austausch von Wärmeversorgungsanlagenund bei thermischen <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen bei Vorlageeines Energieausweises.Das Ausmaß der anzuerkennenden <strong>Sanierung</strong>skosten beträgthöchstens EUR 300 je Quadratmeter Nutzfläche biszum Gesamtausmaß von EUR 36.000 je Wohnung.1.3 Förderung von Alternativenergieanlagenund Anlagen <strong>zur</strong> Einsparungvon EnergieFörderungsvoraussetzungen:® Die Wärmeerzeugung muss ausschließlich Wohnbedürfnissendienen (gilt nicht für öffentl. Gebäude undfür Gebäude von gemeinnützigen Vereinigungen),andernfalls werden die anrechenbaren Investitionskostenaliquotiert.® Mieter benötigen für die Förderung die schriftlicheZustimmung des Gebäudeeigentümers.® Anlagen für Ferienwohnungen, Zweitwohnungenu.dgl. sowie Anlagen <strong>zur</strong> Schwimmbaderwärmungwerden nicht gefördert.® In Gebieten mit Biomasse-Nahwärmeversorgungsanlagen,die im Sommer eine Warmwasseraufbereitunganbieten und bei denen ein Anschluss zu ortsüblichenAnschlussgebühren möglich ist, ist eine Förderungnicht möglich.® Pro m 2 Flachkollektor ist ein Wärmespeichervolumen(Boiler und/oder Puffer) von mindestens 50 Liter undpro m 2 Vakuumrohrkollektor von mindestens 70 Liternotwendig. Bei Nichteinhaltung des Mindestspeichervolumenswird die Förderung aliquot gekürzt.1.3.1 Thermische SolaranlagenArt und Höhe der Förderung:Für die Errichtung wird ein einmaliger, nicht rückzahlbarerBaukostenzuschuss in Höhe von 50% der anerkennbarenKosten aber maximala GrundförderungEin- und Zweifamilienhaus EUR 350b SonderförderungSolaranlage <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung EUR 500Solaranlage <strong>zur</strong> Warmwasserbereitungmit Raumzusatzheizung EUR 700c Flächenförderungpro m 2 Flachkollektor zusätzlich EUR 50pro m 2 Vakuumrohrkollektor zusätzlich EUR 70d KumulationsförderungWird gleichzeitig mit der Solaranlage ein Gegenstandgem. §3, §4 oder § 5 gefördert so erhöht sich dieSolarförderung um EUR 500Die maximale Gesamthöhe des Baukostenzuschussesbeträgt bei Ein- und Zweifamilienhäuser pro Anlage EUR 5.0001.3.2 Holzheizungsanlagen für Ein- undZweifamilienhäuserGefördert werden Gebläsescheitholzheizungsanlagen mitPufferspeicher oder ortsfest gesetzte Öfen, Pelletsheizungsanlagen,Biomasseheizungsanlagen und der Umstiegvon Öl-, Gas-, Strom- oder Kohlezentralheizung aufPellets- oder Biomassezentralheizungsanlagen.Art und Höhe der Förderung:Zuschuss in Höhe von 30% der anerkennbaren Kostenaber maximal:a Gebläsescheitholzheizungsanlagen mit Pufferspeicheroder Ortsfest gesetzte Öfen EUR 1.100b Pelletsheizungsanlagen EUR 1.800c Biomasseheizungsanlagen EUR 2.200d Bei Vorlage eines nach OIB berechneten und vomVerein Energie bewusst Kärnten bestätigtenEnergieausweises beträgt die Förderung der Anlagenach a, b oder c pro kWhAnlage EUR 150e Umstieg von Öl-, Gas-, Strom- oderKohlezentralheizung auf Anlagen nach b oder c EUR 6001.3.3 Wärmepumpen und RaumheizungFür die Errichtung wird ein einmaliger, nicht rückzahlbarerBaukostenzuschuss in Höhe von® EUR 1.500 bei einem Heizwärmebedarf = 60kWh/m 2 gem. Energieausweis oder® EUR 2.000 bei einem Heizwärmebedarf = 50kWh/m 2 gem. Energieausweis gewährt.SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 148


1.3.4 Weitere geförderte Maßnahmen® Photovoltaikanlagen® Nahwärmeanschlussförderung® NahwärmeerrichtungsförderungInformation:Amt der Kärntner LandesregierungAbteilung 15 - UmweltMießtaler Straße 19021 KlagenfurtTel.: 0463 / 536-30862email: abt15.energiewirtschaft@ktn.gv.atInternet: www.energiewirtschaft.ktn.gv.atKontaktadresse und AuskunftAmt der Kärntner LandesregierungAbteilung 9 - Wohnungs- und SiedlungswesenMießtaler Straße 69020 KlagenfurtTel.: 050-536 / 30902Fax: 050-536 / 30900email: post.abt9@ktn.gv.atInternet: www.wohnbau.ktn.gv.atDarlehen der Arbeiterkammer fürWohnaussanierungenFörderungswerber:Antragsteller müssen zum Zeitpunkt der Antragstellungbei der Arbeiterkammer Kärnten Umlagepflichtig seinund mindestens ein Jahr Beiträge geleistet haben.Förderungsgegenstand:Gefördert werden u.a. Maßnahmen des Wärmeschutzes,der Heizanlagenerneuerung und der Errichtung vonSolaranlagen, die im Rahmen einer Althaussanierung(Gebäude älter als 20 Jahre) durchgeführt werden.Art und Höhe der Förderung:Es wird ein zinsenloses Darlehen in der Höhe von maximalEUR 3.600 gewährt, wenn die InvestitionskostenEUR 7.200 übersteigen. Bei Beträgen unter EUR 7.200werden 50% der Gesamtkosten anerkannt.Kontaktadresse:Arbeiterkammer KärntenBahnhofplatz 39020 KlagenfurtTel.: 050 / 477-2524email: s.schmautz@akktn.atInternet: www.kaernten.arbeiterkammer.atSANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 149


NIEDERÖSTERREICHLandesförderungen 1Förderungsmaßnahmen1.1 EigenheimsanierungFörderwerber:Um die Eigenheimsanierung kann der Eigentümer, Miteigentümer,Wohnungseigentümer, Bauberechtigte,Pächter oder Mieter ansuchen. Weder ist der Nachweisder österreichischen Staatsbürgerschaft noch ein Einkommensnachweiserforderlich.Förderungsvoraussetzungen® <strong>Sanierung</strong>sobjekte mit bis zu 500m 2 bestehenderund zu sanierender Wohnnutzfläche oder® <strong>Sanierung</strong> innerhalb einer Wohnung in Mehrfamilienwohnhäusernals auch die zu dieser Wohnung gehörendenFenster.® Die Baubewilligung für das Objekt, an dem <strong>Sanierung</strong>smaßnahmengesetzt werden sollen, muss zumZeitpunkt des Ansuchens mindestens 20 Jahre <strong>zur</strong>ükkliegen,ebenso muss das Recht <strong>zur</strong> Benützung fürdas Objekt gegeben sein. Die Voraussetzung, dassdie Baubewilligung 20 Jahre <strong>zur</strong>ückliegt, entfällt,wenn Schall- oder Wärmeschutzmaßnahmen, Maßnahmenfür die Verminderung des Energieverbrauchesoder Maßnahmen für behinderte Menschen vorgenommenwerden.Geförderte <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen:Förderbare <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen sind sowohl Verbesserungsarbeitenals auch Erhaltungsarbeiten, insbesondere:® Die Errichtung oder Umgestaltung von der gemeinsamenBenützung der Bewohner dienenden Räumeoder Anlagen, wie Wasserleitungs-, Stromleitungs-,Gasleitungs- und Sanitäranlagen (z.B. Bad, WC,Rohinstallation, Wasseraufbereitungsanlagen, etc.)® <strong>Sanierung</strong> des Heizkreisverteilungssystems (z. B.Umbau der Radiatoren durch Grundrissänderungen)® Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhöhung des Feuchtigkeitsschutzes(sowohl für Innen- als auch für Außenbauteile)® Wohnungszusammenlegung (anteilig jedoch nur biszu einer Gesamtwohnnutzfläche von 130 m 2 )® Wohnungsteilung (anteilig jedoch nur bis zu einerGesamtwohnnutzfläche von 130 m 2 )® Wohnungsvergrößerung (anteilig jedoch nur bis zueiner Gesamtwohnnutzfläche von 130 m 2 )® Änderung der Grundrissgestaltung innerhalb einerWohnung, jedoch nur in Verbindung mit anderengeförderten Maßnahmen® Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhöhung des Schallschutzes:® Luftschalldämmung von Außenbauteilen® Luftschalldämmung von Trennbauteilen (z.B. Dachsanierungen,Fassadeninstandsetzungen, Fenstersanierungen,usw.)® Trittschalldämmung® <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen an der Gebäudehülle(z.B. Dachsanierungen, Fassadeninstandsetzungen,Fenstersanierungen, usw.)® <strong>Sanierung</strong> bzw. Erneuerung von Anlagen <strong>zur</strong> Abwasserbeseitigung(z.B. Senkgruben, Kanäle, Sickerschächteusw.) Kanalanschlussgebühren stellenkeine förderbaren Baukosten dar.® Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhöhung des Wärmeschutzes® Die Herstellung des Anschlusses bestehender odergeplanter Zentralheizungsanlagen an Fernwärme® Die Neuerrichtung oder der Austausch von Zentralheizungsanlagenmit oder ohne Warmwasserbereitunginkl. Heizverteilungssystem. Nicht förderbarsind: Allesbrenner (Festbrennstoff-/Wechselbrandkessel),Öl- und Gasheizungen® Austausch des Heizkreisverteilungssystems aufNiedertemperaturheizung (z. B. Fußboden- oderWandheizungssysteme...)® Anlagen <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung® Solaranlagen <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung mit mindestens4 m 2 Kollektorfläche und mindestens 300 lWarmwasserspeicher bei Flach- „Standard“ -Kollektorenbei Vakuumkollektoren® Solaranlagen <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung und Zusatzheizungmit mindestens 16 m 2 Kollektorfläche umdmindestens 300 l Warmwasserspeicher bei Flach-„Standard“ -Kollektoren (12 m 2 /300 l bei Vakuumkollektoren)® Wärmepumpenanlagen <strong>zur</strong> WarmwasserbereitungArt und Höhe der Förderung:Die Förderung besteht in der Zuerkennung von konstanten,nicht rückzahlbaren Zuschüssen zu den Annuitätenvon Ausleihungen, die für <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen aufgenommenwerden. Die Zuschüsse werden auf die Dauervon 10 Jahren in der Höhe von jährlich 5 % einer Ausleihungim Ausmaß von® höchstens 50 % der anerkannten <strong>Sanierung</strong>skosten(ohne Energieausweis)® höchstens 100 % der anerkannten <strong>Sanierung</strong>skostenbei Vorlage eines Energieausweises für alle Arbeitennach einem Punktesystem zuerkannt.1) Stand 2007; Quelle: www.noel.gv.atSANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 150


Bei Vorlage eines Energieausweises werden die förderbaren<strong>Sanierung</strong>skosten nach einem Punktesystem ermittelt.Wird die Energiekennzahl (Basis Energieausweis)verbessert um:50 bis 59 % verbessert, so erhält man 60 Punkte60 bis 69 % verbessert, so erhält man 70 Punkte70 und mehr % verbessert, so erhält man 80 Punkteoder bei Erreichen einer Mindestenergiekennzahlvon 70 kWh/m 2 .a bezogen auf den ReferenzstandortTattendorf, so erhält man60 PunkteAuf Basis „Nachhaltigkeit“ (Heizungsanlagen mit erneuerbarerEnergie, kontrollierte Wohnraumlüftung, Solaranlageoder Wärmepumpenanlage, Ökologische Baustoffe,etc.) kann man weitere Punkte – bis zu 100 Punkten insgesamt– erhalten.Maßnahmen für behinderte Menschen werden im Ausmaßvon 100 % der anerkannten <strong>Sanierung</strong>skosten gefördert(die Maßnahme muss jedoch in Zusammenhang mitder Behinderung stehen).Die förderbare Obergrenze der <strong>Sanierung</strong>skosten beträgt® bei Ansuchen ohne Energieausweis EUR 550 pro m 2Wohnfläche® bei Ansuchen mit Energieausweis EUR 660 pro m 2Wohnfläche® Bonus Denkmalschutz – wird für ein denkmalgeschütztesGebäude ohne Energieausweis eingereicht,so gibt es für Heizungsanlagen mit erneuerbarerEnergie oder biogener Fernwärme und den Denkmalschutzjeweils 25 % zusätzliche Förderung.® Ankauf - wird ein Eigenheim gekauft und thermisch(wärmebewusst) saniert, so kann die Förderung biszu einem Kreditbetrag von EUR 20.000 erhöht werden.Dies ergibt bei einem Zuschuss von 5% jährlichund einer Laufzeit von zehn Jahren zusätzlichEUR 10.000. Der Ankauf des Objektes darf beiAntragstellung bis zu drei Jahren <strong>zur</strong>ückliegen.1.2 EigenheimförderungFörderwerber:® Natürliche Personen, österreichische Staatsbürgeroder Gleichgestellte und Grundeigentümer oderBauberechtigte.® höchstzulässiges Jahreseinkommen, das von derHaushaltsgröße abhängig ist. Es darf für eine PersonEUR 28.000 und für zwei Personen EUR 48.000 nichtüberschreiten. Der Betrag erhöht sich für jede weiterePerson um EUR 7.000Förderungsvoraussetzungen:Voraussetzung für die Zuerkennung einer Förderung ist,dass ein festgelegter Standard beim Energiebedarf nichtüberschritten wird. Beim Eigenheim gilt eine Energiekennzahlvon höchstens 50 und bei einer Wohnung vonhöchstens 40 kWh/m 2 pro Jahr.Geförderte <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen:Neuerrichtung einer Wohnung in einem bestehendenGebäudeArt und Höhe der Förderung:Die Eigenheimförderung erfolgt in Form eines Darlehensdes Landes Niederösterreich mit einer Laufzeit von 27,5Jahren und einer Verzinsung von 1% jährlich im Nachhinein.Die Förderung richtet sich nach der jeweiligen Familiensituationund einem Punktesystem für nachhaltige Bauweise,ökologisches und energiesparendes Bauen sowieder Einsatz von erneuerbaren Ressourcen.1.3 Förderung von Alternativenergieanlagenund Anlagen <strong>zur</strong> Einsparungvon Energie1.3.1 Heizkesseltausch- und FernwärmeanschlussförderungDie Förderung besteht aus einem einmaligen, nicht rükkzahlbarenZuschuss. Die Auszahlung erfolgt nach Bewilligungdes Antrags. Der Heizkesseltausch bzw. der Anschlussan Fernwärme wird bei Eigenheimen, Wohnhäusernund Wohnungen (ausgenommen Geschäftsflächen)gefördert. Für folgende Maßnahmen kann ein Zuschusszu den anerkannten Investitionskosten in folgender Höhegewährt werden:ANLAGENTYPBETRÄGE IN EURHackschnitzelheizung30% bei Brennstoffzufuhr Pelletsanlage mitautomatischer Brennstoffzufuhr bis zu 2.95030% bei Stückholzkessel mit Pufferspeicher bis zu 2.55030% bei Fernwärmeanschlüsse bis zu 1.50015% bei automatisierten Heizungsanlagen, sofern alsbehindertengerechte Maßnahme erforderlich bis zu 1.100Bei Wohnhäusern mit mehr als einer Wohnung erhöhensich diese Beträge um EUR 370 für jede weitere Wohnung,wenn die Heizungsanlage bzw. der Fernwärmeanschlussauch diese Wohnung versorgt.Der Austausch von Einzelöfen (auch Elektroheizungen)auf eine Zentralheizungsanlage wird nicht gefördert. DerEinbau einer Zentralheizungsanlage bei fertig gestelltenWohnhäusern/Wohnungen wird in der Eigenheimsanierunggefördert.1.3.2 Solar-, Wärmepumpen- undPhotovoltaikanlagen FörderungUm die Förderung kann der Eigentümer, Miteigentümer,Wohnungseigentümer, Bauberechtigte, Pächter oderMieter ansuchen. Die Förderung besteht aus einem einmaligen,nicht rückzahlbaren Zuschuss, der sowohl imZuge der Neuerrichtung einer Wohnung als auch beimnachträglichen Einbau zuerkannt wird. Grundlage für dieBerechnung sind die anerkannten Investitionskosten.SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 151


ANLAGEMAX. FÖRDERHÖHE30% bei Solaranlage <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung(mind. 4 m 2 Kollektorfläche und mind. 300 l Warmwasserspeicherbei Flach-„Standard“ undVakuumkollektoren) bis zu EUR 1.50030% bei Solaranlage <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung undZusatzheizung (mindestens 15 m 2 Kollektorflächeund mind. 300 l Warmwasserspeicher beiFlach-„Standard“ Kollektoren, (12 m 2 /300 l beiVakuumkollektoren)bis zu EUR,,2.20020% bei Wärmepumpenanlage <strong>zur</strong> Warmwasserbereitungbis zu EUR,,1.10030% bei Wärmepumpenanlage <strong>zur</strong> Heizung (monovalenterHeizbetrieb) und Warmwasserbereitung bis zu EUR,,2.200PhotovoltaikanlagenPhotovoltaikanlagen pro installiertem Kilowattpeak [kWp]EUR 2.500Photovoltaikanlagen (Eigenheim mit einer Wohneinheit)EUR 7.500Photovoltaikanlagen (Eigenheim mit zwei Wohneinheiten)EUR12.500Das Gesamtausmaß der Förderung darf jedoch EUR 2.200nicht überschreiten (für Heizung und Warmwasser).Bei einem Gebäude mit mehr als einer Wohnung erhöhensich diese Beträge (außer bei Wärmepumpenanlagen <strong>zur</strong>Warmwasserbereitung) um EUR 370 für jede weitere Wohnung,wenn die Anlage auch diese Wohnungen versorgt.Die Beheizung von Schwimmbädern wird nicht gefördertEine Förderung kann nicht gewährt werden, wenn bereitsbei der Eigenheimförderung um ein Zusatzdarlehen angesuchtwurde.Information:NÖ Solar-/Wärmepumpen-/PhotovoltaikanlagenAbteilung WohnungsförderungLandhausplatz 1/Haus 7A3109 St. PöltenWohnbau-Hotline: 02742/22133email: post.f2@noel.gv.atInternet: www.noe.gv.atKontaktadresse und AuskunftAmt der NÖ LandesregierungWohnbauförderungsstelleLandhausplatz 1; Haus 7A3109 St. Pölten,Tel.: 02742 / 9005Fax: 02742 / 9005-14065email: post.landnoe@noel.gv.atNÖ Bürger-Service-Telefon: 02742 / 9005 9005SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 152


OBERÖSTERREICHLandesförderungen 1Förderungsmaßnahmen1.1 WohnhaussanierungFörderwerber:Eigentümer von Häusern bis zu 3 WohnungenWohnungseigentümer, MieterFörderungsvoraussetzung:® Die Erteilung der Baubewilligung des Gebäudes musszum Zeitpunkt der Einreichung des Förderungsansuchensmindestens 20 Jahre <strong>zur</strong>ückliegen, bei derErrichtung von zusätzlichem Wohnraum 10 Jahre.Bei behindertengerechten Maßnahmen und bei derSchaffung von Wohnungen in bisher nicht für Wohnzweckegenützte Gebäude ist das Datum der Erteilungder Baubewilligung nicht maßgebend.® Es kann nur mit bezahlten Rechnungen angesuchtwerden, welche nicht älter als zwei Jahre sein dürfen.® Förderbar sind nur solche <strong>Sanierung</strong>sarbeiten, diedurch gewerblich befugte Unternehmen durchgeführtoder deren Vornahme durch Materialrechnungen inHöhe von mindestens 150 EUR nachgewiesenworden sind.® Die Wohnung muss <strong>zur</strong> Befriedigung eines dringendenWohnbedürfnisses regelmäßig verwendet werden(kein Zweitwohnsitz).® Eine Förderung kann nur dann gewährt werden, wennbei Neubezug einer sanierten Wohnung die bisherigeWohnung nachweislich weitervermietet oder die Wohnungverkauft wird und keine Förderung für denAnkauf des Objektes bewilligt wurde.Hinweis:Es dürfen keine in der Negativliste der OÖ. Akademie fürUmwelt und Natur angeführten umweltschädlichenMaterialien verwendet werden. Die jeweils aktuelleNegativ- als auch Positivliste kann von der Homepagedes Oö. Energiesparverbandes heruntergeladen werden.Geförderte <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen:® <strong>Sanierung</strong> von Miet- und Eigentumswohnungen® <strong>Sanierung</strong> von Häusern bis zu 3 Wohnungen® Errichtung von zusätzlichen Wohnräumen® Schaffung von Wohnungen in bisher nicht für Wohnzweckegenutzte Gebäude® behindertengerechte Maßnahmen1.1.1 Förderung der <strong>Sanierung</strong> von einzelnenWohnungenArt und Höhe der Förderungen:Für ein Darlehen eines Geldinstitutes mit einer Laufzeitvon 15 Jahren wird ein Annuitätenzuschuss (Zinsen +Tilgung) im Ausmaß von 25 % gewährt. Die Höhe desDarlehens, bis zu der Annuitätenzuschüsse gewährtwerden, beträgt für <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen innerhalbeiner Wohnung höchstens 7.500 EUR. Zusätzlich für denFernwärmeanschluss höchstens 2.000 EUR.Förderbare Maßnahmen sind:® Errichtung einer Beheizungsanlage oder Heizkesselerneuerung(nur Brennwertgeräte für fossile Brennstoffe)® Fensteraustausch® Fernwärmeanschluss (nur für Wohnungen inWohnhäusern mit mehr als 3 Wohnungen)1.1.2 Förderung der <strong>Sanierung</strong> vonHäusern bis zu 3 WohnungenDie Höhe des Darlehens, bis zu welcher Annuitätenzuschüssegewährt werden, beträgt höchstens 37.000 EURpro Wohnhaus incl. bereits bewilligter Förderungen.® Für ein Darlehen eines Geldinstitutes mit Laufzeit von15 Jahren wird ein 25 %iger Annuitätenzuschuss gewährt.® Ein Annuitätenzuschuss von 30, 35 oder 40 % wirdbewilligt, wenn auf Grund der durchgeführten <strong>Sanierung</strong>smaßnahmendie Nutzheiz-Energiekennzahl(NEZ) nach dem festgelegten Berechnungs- verfahrendes O.Ö. Energiesparverbandes nicht mehr als 80,65, 45 bzw. 15 kWh/m 2 Nutzfläche beträgt.Bei der <strong>Sanierung</strong> einzelner Außenbauteile ist eineFörderung für diese Maßnahme nur möglich, wenn derenergietechnische Mindeststandard der nachstehendangeführten Einzelbauteile eingehalten wird. Vor Beginnder <strong>Sanierung</strong> ist mit dem O.Ö. Energiesparverband einBeratungsgespräch zu führen.Außenwände und Wände gegen den Dachraum < 0,25 W/(m 2 K)Außendecken / Dach /oberste Geschoßdecke < 0,15 W/(m 2 K)Dachschrägen < 0,18 W/(m 2 K)Fenster und Türen gegen Außenluft < 1,20 W/(m 2 K)gemäß PrüfungszeugnisDämmstärke Fensterlaibung > 3 cmDecke zu unbeheiztem Keller < 0,35 W/(m 2 K)Erdberührte Wände und Fußböden < 0,35 W/(m 2 K)Bei der Erneuerung von Heizkesseln für fossile Brennstoffe sind nurBrennwertgeräte förderbar1) Stand 2007; Quelle: http://www.esv.or.atSANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 153


Ist es aufgrund der vorhandenen Bausubstanz technischnicht möglich oder zumutbar, die definierten U-Werte zuerreichen, so können vom O.Ö. Energiesparverband fürdas konkrete <strong>Sanierung</strong>svorhaben abweichende U-Wertefestgelegt werden. Dem Förderungsansuchen sind dasEnergiesparzertifikat und die bezahlten Rechnungen überdie vom Energiesparverband vorgeschriebenen Energiesparmaßnahmenbeizulegen.1.1.3 Förderung der <strong>Sanierung</strong> beigleichzeitiger Erweiterung vonWohnräumen und WohnungenWerden mit der <strong>Sanierung</strong> auch Erweiterungsmaßnahmenan einem Wohnhaus (Zu- und Einbau von Wohnräumenund Wohnungen) durchgeführt, so kann die Höhedes Darlehens, bis zu der Annuitätenzuschüsse gewährtwerden, bis 800 EUR pro m 2 neu geschaffener Wohnnutzflächebetragen. Die Obergrenze von 37.000 EURbleibt jedoch aufrecht.® Erweiterung von Wohnungen deren Erteilung der Baubewilligungmindestens 10 Jahre <strong>zur</strong>ückliegt® Schaffung von Wohnungen in bisher nicht für Wohnzweckegenutzte GebäudeDie Förderungsobergrenze von 37.000 EUR erhöht sichum max. 3.000 EUR beim Einbau eines Heizkessels fürfossile Brennstoffe. In diesem Fall ist eine Heizlastberechnungerforderlich. Die Förderungsobergrenze beträgtbei Passivhäusern 40.000 EUR mit einer Laufzeitvon 25 Jahren.1.2 Förderung der Errichtung einerzweiten WohneinheitFörderwerber:Eigentümer der zu verbauenden Liegenschaft, welche diegeförderte Wohnung mit Hauptwohnsitz beziehen undihre bisherigen Miet- und Eigentumsrechte aufgeben.Förderungsvoraussetzung:Eine zweite Wohnung wird nur gefördert, wenn sie an einbestehendes Eigenheim in Form eines Zu-, An- oder Aufbaueshinzugebaut wird, eine Mindestgröße von 80m 2aufweist und das Eigenheim nicht gefördert ist.Art und Höhe der Förderung:Gewährung eines nicht rückzahlbaren Zinsenzuschusses.Bei der Errichtung einer zweiten Wohneinheit beträgt derSockelbetrag 32.000 Euro. Dieser Betrag erhöht sich um10.000 Euro für jedes Kind, das im gemeinsamen Haushaltdes Förderungswerbers lebt.Erhöhung der Förderung bei energiesparenderBauweiseEigenheime mit einer Nutzheiz-Energiekennzahl (NEZ) vonmehr als 50 kWh/m 2 a werden NICHT mehr gefördert.Beträgt die Nutzheiz-Energiekennzahl nicht mehr als30 kWh/m 2 a (Niedrigstenergiehaus) so erfolgt eineErhöhung des Sockelbetrages um EUR 7.000.Liegt die Nutzheiz-Energiekennzahl bei höchstens10 kWh/m 2 a (Passivhaus) beträgt die ZusatzförderungEUR 10.000. Der dafür erforderliche Nachweis, derVoraussetzung für die erhöhte Förderung ist, wird vomOö. Energiesparverband ausgestellt (Telefon:0800/205206 - zum Ortstarif aus ganz Oberösterreich).Erhöhung der Förderung bei barrierefreierErrichtungDas geförderte Hypothekardarlehen erhöht sich umEUR 3.000, wenn der Zugang zum Wohnhaus, zumWohnschlafraum, zum WC, <strong>zur</strong> Dusche und Küche in derEingangsebene barrierefrei errichtet wird. Die Installationenim Sanitär- und Badbereich müssen so ausgeführtwerden, dass eine nachträgliche rollstuhlgerechte Nutzungohne weitergehende bauliche Maßnahmen möglichist. Die Türen müssen eine Durchgangslichte von mindestens80 cm haben. Der dafür erforderliche Nachweis,der Voraussetzung für die erhöhte Förderung ist, wirdvom Oö. Energiesparverband ausgestellt (Telefon:0800/205206 – zum Ortstarif aus ganz Oberösterreich)1.3 Förderung von Alternativenergieanlagenund Anlagen <strong>zur</strong> Einsparungvon EnergieFörderwerber:Eigentümer der zu verbauenden Liegenschaft, welche diegeförderte Wohnung mit Hauptwohnsitz beziehen undihre bisherigen Miet- und Eigentumsrechte aufgeben.Förderungsvoraussetzung:Eine zweite Wohnung wird nur gefördert, wenn sie an einbestehendes Eigenheim in Form eines Zu-, An- oder Aufbaueshinzugebaut wird, eine Mindestgröße von 80m 2aufweist und das Eigenheim nicht gefördert ist.Geförderte <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen.Art und Höhe der Förderung:Gewährung eines nicht rückzahlbaren Zinsenzuschusses.Bei der Errichtung einer zweiten Wohneinheit beträgt derSockelbetrag 32.000 Euro. Dieser Betrag erhöht sich um10.000 Euro für jedes Kind, das im gemeinsamen Haushaltdes Förderungswerbers lebt.Erhöhung der Förderung bei energiesparenderBauweiseEigenheime mit einer Nutzheiz-Energiekennzahl (NEZ) vonmehr als 50 kWh/m 2 a werden NICHT mehr gefördert.SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 154


Beträgt die Nutzheiz-Energiekennzahl nicht mehr als30 kWh/m 2 a (Niedrigstenergiehaus) so erfolgt eine Erhöhungdes Sockelbetrages um EUR 7.000.Liegt die Nutzheiz-Energiekennzahl bei höchstens10 kWh/m 2 a (Passivhaus) beträgt die ZusatzförderungEUR 10.000. Der dafür erforderliche Nachweis, der Voraussetzungfür die erhöhte Förderung ist, wird vom Oö.Energiesparverband ausgestellt (Telefon: 0800/205206– zum Ortstarif aus ganz Oberösterreich).Erhöhung der Förderung bei barrierefreier ErrichtungDas geförderte Hypothekardarlehen erhöht sich um EUR3.000, wenn der Zugang zum Wohnhaus, zum Wohnschlafraum,zum WC, <strong>zur</strong> Dusche und Küche in der Eingangsebenebarrierefrei errichtet wird. Die Installationenim Sanitär- und Badbereich müssen so ausgeführt werden,dass eine nachträgliche rollstuhlgerechte Nutzungohne weitergehende bauliche Maßnahmen möglich ist.Die Türen müssen eine Durchgangslichte von mindestens80 cm haben. Der dafür erforderliche Nachweis,der Voraussetzung für die erhöhte Förderung ist, wirdvom Oö. Energiesparverband ausgestellt (Telefon:0800/205206 – zum Ortstarif aus ganz Oberösterreich).Geförderte Maßnahmen:® In Wohnhäusern bis höchstens drei Wohnungen undReihenhäusern wird der Einbau einer Warmwasseraufbereitungs-bzw. Beheizungsanlage mit einer Wärmepumpe,Solaranlage oder Solar-Wärmepumpe, derAnschluss an Fern- bzw. Nahwärme, die Kesselentsorgungund die Tankentsorgung gefördert, sowie dieErweiterung bzw. der Austausch einer bestehendenSolaranlage durch neue Kollektoren.® In Wohnhäusern mit mehr als 3 Wohnungen undWohnheimen wird der Einbau einer thermischen Solaranlagegefördert.Art und Höhe der Förderung:Die Förderung besteht in der Gewährung eines einmaligen,nicht rückzahlbaren Zuschusses.wenn kein Wärmemengenzähler eingebaut wird.® Das Ausmaß dieser Förderungen darf maximal 50%der Anlagenkosten betragen.Förderhöhe: 1.100 bis 3.800 EUR1.3.2 WärmepumpenFür die Beheizung und Warmwasserbereitung.(Höchstbetrag bei gleichzeitigem Austausch und ordnungsgemäßerEntsorgung eines zumindest 1.000 Litergroßen ortsfesten Öl- bzw. Flüssiggastanks)Förderhöhe: 370 bis 2500 EUR1.3.3 LüftungsanlagenFörderung von Be- und Entlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung<strong>zur</strong> kontrollierten Raumlüftung. KonventionelleLüftungs- und Klimaanlagen <strong>zur</strong> Abdeckung derKühllast/Heizlast sowie <strong>zur</strong> Be- und Entfeuchtung derRaumluft und Be- und Entlüftungsanlagen ohne Wärmerückgewinnungwerden nicht gefördert. Die Förderungerhöht sich bei Einsatz eines Erdwärmetauschers.1.3.4 Weitere Förderungen® Fernwärmeanschluss® Pellets- und Hackschnitzelheizanlagen® Scheitholzanlagen® HeizkesseltauschKontaktadresse und AuskunftAmt der OÖ LandesregierungAbteilung WohnbauförderungBahnhofplatz 14021 LinzTel.: 0732 / 77 20-141 43 oder 141 44Fax: 0732 / 77 20-21 43 95email: wo.post@ooe.gv.atInternet: www.land-oberoesterreich.gv.at1.3.1 Solarenergie® Warmwasserbereitung und/oder Heizung: 1.100 EURSockelbetrag plus 100 EUR pro m 2 Standardkollektorenbzw. 140 EUR pro m 2 Vakuumkollektoren® Die Kollektorfläche (= Aperturfläche) muss mind. 4m≈, bei Vakuumkollektoren mind. 3 m 2 betragen® Die Förderung ist mit max. 3.800 EUR begrenzt, einWärmemengenzähler ist erforderlich® Für die Erweiterung oder Austausch bestehender Solaranlagenwird ebenfalls ein Betrag von 100 EUR prom 2 Standardkollektoren bzw. 140 EUR pro m 2 Vakuumkollektorengewährt, maximal jedoch 3.800 EUR® Die Förderung reduziert sich auf 75 EUR pro m 2(Standardkollektoren) oder 110 EUR pro m 2 (Vakuumkollektoren)und die Obergrenze auf 3.000 EUR,SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 155


SALZBURGLandesförderungen 1Förderungsmaßnahmen1.1 Wohnbauförderung1.1.1. Umfassende <strong>Sanierung</strong>Förderungsvoraussetzungen:® Der Förderungswerber ist Hauseigentümer oder Bauberechtigter.® Das zu sanierende Haus muss mindestens 10 Jahrealt sein, bei Anschluss an Fernwärme 5 Jahre. BeiFörderung von Maßnahmen, die den Wohnbedürfnissenvon Menschen mit Behinderung oder alten Menschendienen, gibt es keine zeitliche Beschränkung.® Die Wohnungen müssen auf Förderungsdauer alsHauptwohnsitz genutzt werden.® Nach Abschluss der <strong>Sanierung</strong>smassnahmen hat dasGebäude mindestens drei Wohnungen aufzuweisen.® Die <strong>Sanierung</strong> muss jedenfalls Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhöhungdes Schall- und Wärmeschutzes in Verbindungmit mind. zwei weiteren <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen ausdem Katalog des § 41 Abs 1 S.WFG 1990 zu enthalten.® Besicherung des Förderungsdarlehens, usw.Art der Förderung:Verzinsliches, rückzahlbares Förderungsdarlehen.Höhe des Förderungsdarlehens: Fördersatz samt Zuschlägex förderbare Nutzfläche. Weist eine Wohnungmehr als 150 m 2 Wohnnutzfläche auf, wird die Förderunganteilig gekürzt. Der Fördersatz beträgt EUR 500. Zuschlägegibt es für ökologische Maßnahmen nach demZuschlagspunktesystem sowie für Mehrkosten wegenDenkmal-, Altstadt- oder Ortsbildschutz.Die Laufzeit des Förderungsdarlehens beträgt 20 Jahrebei 2 % Zinsen jährlich.1.1.2. Andere <strong>Sanierung</strong>smaßnahmenFörderungsvoraussetzungen:® Der Förderungswerber ist Eigentümer des Gebäudes,Bauberechtigter oder Wohnungsinhaber (d.s. Eigentümer,Miteigentümer, Wohnungseigentümer, Mieteroder sonstige Nutzungsberechtigter, letztere nur bei<strong>Sanierung</strong>en innerhalb der Wohnung)® Das zu sanierende Haus muss mindestens 10 Jahrealt sein, bei Anschluss an Fernwärme 5 Jahre. BeiFörderung von Maßnahmen, die den Wohnbedürfnissenvon Menschen mit Behinderung oder alten Menschendienen, gibt es keine zeitliche Beschränkung.® Die Wohnungen müssen auf Förderungsdauer alsHauptwohnsitz genutzt werden.® Die förderbaren <strong>Sanierung</strong>skosten müssen mindestensEUR 2.100 betragen (bestimmte Ausnahmensind möglich)® Besicherung des Förderungsdarlehens, usw.Art der Förderung:Verzinsliches, rückzahlbares FörderungsdarlehenDie Höhe des Förderungsdarlehens ergibt sich aus denFördersätzen je förderbarer Maßnahme. Das Förderungsdarlehenerhöht sich bei ökologischen Maßnahmenum 2 % je Punkt nach dem Zuschlagspunktesystem. Beigleichzeitiger Durchführung von zwei förderbaren <strong>Sanierung</strong>smaßnahmenerhöhen sich die Fördersätze um 5 %und bei mehr als zwei förderbaren <strong>Sanierung</strong>smaßnahmenum 10 %. Weist eine Wohnung mehr als 150 m 2Wohnnutzfläche auf, wird die Förderung anteilig gekürzt.Die Laufzeit des Förderungsdarlehens beträgt 10 Jahrebei 1,5 % Zinsen jährlich.1.2 Förderung von Alternativenergieanlagenund Anlagen <strong>zur</strong> Einsparungvon Energie1.2.1 Förderung für Solaranlagen undHolzheizungenFörderungsvoraussetzungen:® Förderungswerber sind der Eigentümer, Mieter oderein von diesen beauftragter Dritter, die FörderbareMaßnahmen im Bundesland Salzburg durchführen.® Innerhalb der letzten 10 Jahre darf keine Landesförderungfür die Errichtung einer Solaranlage oderHolzheizung in Anspruch genommen worden sein.® Der (Neu-)Bau darf nicht aus Mitteln der Wohnbauförderungoder in anderer Weise durch den Bundoder das Land gefördert worden sein.® Keine Förderung wird gewährt, wenn ein Anschlussan Biomassefernwärme oder industrielle Abwärmetechnisch und wirtschaftlich möglich ist.® Nicht gefördert werden Holzherde, Pelletskaminöfen,Kachelöfen, im Sinne von Ergänzungsheizungen.® Die weiteren allgemeinen und technischen Förderungsbestimmungensind einzuhalten1) Stand 2007, Quelle: http://www.salzburg.gv.at/bw-foerderungSANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 156


Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über förderbare Maßnahmen und die maximal förderbare Darlehenshöhe:MASSNAHME VORAUSSETZUNG MAX. DARLEHENSHÖHE FÜR HÄUSERmit 1–2 Whg., mit mehr als 2Bauernhäuser WohnungenEUREUR/WohnungVerbesserung des baulichen Wärmeschutzes, wenn ein Energieausweis gemäß § 17a Abs 2 des Baupolizeigesetzes 1997 vorgelegt und folgendeU-Werte (W/m 2 K) nicht überschritten werden:Außenwand 0,35 8.000,- 4.000,–Kellerdecke 0,4 1.000,- .500,–oberste Geschoßdecke/Dachschräge 0,2 3.000,- 1.000,–Verbesserung der Wärmedämmung von Fenstern und Außentüren bei Erreichung folgender U-Wert:U-Wert


Art und Höhe der Förderung:Gefördert wird in Form eines nicht rückzahlbarenZuschusses.SOLARANLAGE01 bis 06 m 2 Kollektorfläche EUR 140 / m 2 Kollektorfläche07 bis 10 m 2 Kollektorfläche EUR 40 / m 2 Kollektorfläche11 bis 25 m 2 Kollektorfläche EUR 20 / m 2 KollektorflächeHackgut- oder Pelletsheizung: 1.000 EURScheitholzkessel mit Pufferspeicher: 700 EURMaximal werden 30 % der Anlagenkosten gefördert.Information:Amt der Salzburger LandesregierungAbteilung 15: Wirtschaft, Tourismus und EnergieSüdtirolerplatz 11Postfach 5275020 SalzburgTel.: 0662/8042-3791Fax: 0662/8042-7637910662/8042-3863 (Energieberatung)Email: energie@salzburg.gv.atInternet: www.salzburg.gv.at/erneuerbarKontaktadresse und AuskunfttAmt der Salzburger LandesregierungAbteilung 10: WohnbauförderungFanny-von-Lehnert-Straße 1Postfach 5275010 SalzburgTel.: 0662/8042-3702Fax: 0662/8042-3888email: wohnbaufoerderung@salzburg.gv.atInternet: http://www.salzburg.gv.at/bw-foerderungAuskunft, Beratung, Infomaterial:Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen - SIRim Auftrag des Landes SalzburgAlpenstraße 47Postfach 335033 SalzburgTel.: 0662/623455Fax: 0662/629915Email: sir@salzburg.gv.atInternet: http://www.sir.atSANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 158


STEIERMARKLandesförderungen 1Förderungsmaßnahmen1.1 Kleine AlthaussanierungFörderungsvoraussetzungen:® Anträge können gestellt werden von: LiegenschaftseigentümerIn,MiteigentümerIn, WohnungseigentümerInund MieterIn (Nutzungsberechtigte).® Die Baubewilligung muss zum Zeitpunkt des Ansuchensmindestens 30 Jahre <strong>zur</strong>ückliegen, außer beiFernwärmeanschluss, energiesparenden und behindertenfreundlichenMaßnahmen, Alternativenergieanlagensowie bei der Errichtung eines Personenaufzugsund Sicherheitsmaßnahmen an Hochhäusern.® Die <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen können bereits abgeschlossensein. Es kann mit Kostenvoranschlägenoder Rechnungen (die älteste Rechnung darf nicht älterals 2 Jahre sein) angesucht werden.® Das Haus bzw. die Wohnung muss nach der <strong>Sanierung</strong>ständig bewohnt sein. Zweitwohnungen, Ferienwohnungensowie Geschäfts- und Büroräume werdennicht gefördert.® Bei Wohnungsvereinigungen und -teilungen sowie beiNeuschaffung von Wohnraum in bestehenden Gebäuden(z. B. Dachgeschoß-Ausbau) muß die Nutzflächeder Wohnung mindestens 30m 2 und darf höchstens150m 2 betragen, außerdem müssen die Wohnungenbaulich voneinander abgeschlossen sein. Bei <strong>Sanierung</strong>von bestehendem Wohnraum gibt es keineNutzflächengrenzen.® Die <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen müssen eine einfacheund kostensparende Ausführung aufweisen. Gefördertwerden nur die auf den Wohnbereich entfallendenangemessenen Kosten. Eigenleistungen könnennicht gefördert werden.Geförderte Maßnahmen:® Verbesserungsmaßnahmen (Anschluss an Fernwärme,Alternativenergieanlagen, Energie sparendeMaßnahmen, Regen- und Grauwassernutzung, Errichtungoder Umgestaltung von Sanitär- oder Wasserleitungsanlagen,Kesseltausch, Elektroinstallationen,Schaffung von Wohnraum in bestehenden Gebäuden,etc.).® Erhaltungsarbeiten an Mehrfamilienhäusern undEigenheimen (Mauertrockenlegung, Dach, Fassaden,Fußböden, Innentüren, Malerarbeiten, Kamin-, Verputz-,Deckeninstandsetzung, etc.).Für die Förderung von Energie sparenden Maßnahmenund Heizungsanlagen gelten besondere Anforderungenhinsichtlich thermischer Qualität der Aussenbauteile,Wärmedämmung der Fenster und Fenster-Tür-Elementeund dem Einbau von Beheizungs- und Alternativenergieanlagenbzw. Erneuerung von Beheizungsanlagen.Art und Höhe der Förderung:a) Gewährung von nicht rückzahlbaren Annuitätenzuschüssenbei ökologischen Maßnahmen, Energie sparendenMaßnahmen, <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen für die zumindestein Ökopunkt vergeben wird. Für die Rückzahlungvon Darlehen mit einer Laufzeit von mindestens 10 Jahrenkönnen nicht rückzahlbare Annuitätenzuschüsse imAusmaß von 15% auf die Dauer von 10 Jahren gewährtwerden.b) Gewährung von rückzahlbaren Annuitätenzuschüssenbei den anderen Verbesserungs- und Erhaltungsarbeiten.Für die Rückzahlung von Darlehen können rückzahlbareAnnuitätenzuschüsseim Ausmaß von 50% auf die Dauervon 5 oder 7 Jahren gewährt werden.Die förderbare Kostensumme je Wohnung richtet sichnach der Art der <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen bzw. nach derAnzahl der Ökopunkte.Basisförderung je Wohnung:kein Ökopunktmax. 30.000 EUR1 Ökopunkte max. 35.000 EUR2 Ökopunkte max. 40.000 EUR3 Ökopunkte max. 45.000 EUR4 Ökopunkte max. 50.000 EURMaximale Förderungshöhe:je Wohnungmax. 50.000 EUR1.2 Umfassende <strong>Sanierung</strong>Als „Umfassende <strong>Sanierung</strong>“ kann eine in beträchtlichemAusmaß über die notwendige Erhaltung hinausgehende<strong>Sanierung</strong> von Gebäuden und Gebäudeteilen mitmindestens drei Wohnungen gefördert werden, wobei dieErrichtung von Wohnraum durch Ein- und Umbauten sowiein untergeordnetem Ausmaß auch Erweiterungen derGebäude zulässig sind. Nebengebäude (mindestens zweiWohnungen), die zusammen mit dem Hauptgebäude(mindestens drei Wohnungen) ein Ensemble bilden,können gemeinsam einer umfassenden <strong>Sanierung</strong> zugeführtwerden.1) Stand 2007; Quelle: http://www.wohnbau.steiermark.at/SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 159


Förderungsvoraussetzungen:® Die behördliche Baubewilligung des Objektes musszum Zeitpunkt der Einreichung des Förderungsansuchensmindestens 30 Jahre <strong>zur</strong>ückliegen.® Die Förderung wird ausschließlich dem Eigentümeroder Bauberechtigten gewährt.® Mit den Bauarbeiten darf ohne Zustimmung derLandesregierung nicht begonnen werden.® Die Wohnungen müssen <strong>zur</strong> ständigen Bewohnungbestimmt sein. Zweitwohnungen, Ferienwohnungensowie Büro- und Geschäftsräume sind von der Förderungausgeschlossen.® Die <strong>Sanierung</strong>skosten je Wohnung sollen mehr alsEUR 21.802,- betragen, wobei mehr als die Hälfte der<strong>Sanierung</strong>skosten auf Verbesserungen zu entfallen hat.® Eine Energieeinsparung von mindestens 30% mussgrundsätzlich gegenüber dem unsanierten Objekt erzieltwerden. Ausgenommen von dieser Bestimmungsind Objekte mit wertvoller Bausubstanz. Bei Neuschaffungvon Wohnraum (z. B. Dachboden-Ausbau)und bei Neubauteilen müssen hinsichtlich des Wärme-und Schallschutzes die Kriterien für die Förderungdes Neubaues (Geschoßbaues) erfüllt werden.® Bei Neuschaffung von Wohnraum durch Dachboden-Ausbau ist bei jeder dritten Wohnung nach Fertigstellungder Abdichtungsmaßnahmen und vor Finalisierungder endgültigen Oberfläche eine Luftdichtheitsmessunggemäß EN 13829 durchzuführen.® Nachweis der Energiekennzahl vor und nach Durchführungder <strong>Sanierung</strong>sarbeiten.® Bei allen Ansuchen, die ab 1. Jänner 2007 demWohnbauförderungsbeirat <strong>zur</strong> Begutachtung vorgelegtwerden, ist eine bauphysikalische Eignungsprüfungdes zu fördernden Objektes verpflichtend.® Nach Durchführung der <strong>Sanierung</strong> soll der AusstattungsstandardA (Wasser, Bad, WC, Zentralheizung),zumindest jedoch der Ausstattungsstandard B(Wasser, Bad, WC) erreicht werden.® Die Abwasserbeseitigung hat durch einen Anschlussan einen öffentlichen Kanal oder zumindest über einebiologische Abwasserreinigungsanlage zu erfolgen.® Vom Energiebeauftragten des Landes Steiermark(Graz, Burggasse 9, II. Stock) muss eine Stellungnahme<strong>zur</strong> beabsichtigten Heizungsform und zum beabsichtigtenEnergieträger vorgelegt werden.® Beheizungsanlagen mit Gas oder Öl als Energieträgermüssen mit Brennwerttechnik ausgestattet sein.® Falls die Heizungsanlage mittels „Contracting“ betriebenwerden soll, ist eine positive gutachtlicheStellungnahme der Energieberatungsstelle des LandesSteiermark, 8010 Graz, Burggasse 9, vorzulegen.® Die Nutzfläche einer Wohnung (Wohn- und Aufenthaltsräumeeinschließlich Vorraum, Bad, WC, Kücheoder Kochnische) muss mindestens 30 m 2 und darfhöchstens 150 m 2 betragen, außerdem müssen dieWohnungen baulich voneinander abgeschlossen sein.Bei der Planung ist darauf zu achten, dass familiengerechteWohnungen (2 bis 4 Zimmer, bis 90 m 2Wohnnutzfläche) errichtet werden.Geförderte Maßnahmen:® Die Errichtung oder Umgestaltung von Räumen oderAnlagen, die der gemeinsamen Benützung der Bewohnerdienen, wie Wasserleitungs-, Stromleitungs-,Gasleitungs- und Sanitäranlagen, Zentralheizungsanlagenmit oder ohne Anschluss an Fernwärme,Personenaufzüge sowie zentrale Waschküchen,® die Herstellung des Anschlusses bestehender odergeplanter Zentralheizungsanlagen an Fernwärme,® die Errichtung oder Umgestaltung von Wasserleitungen,Stromleitungen, Gasleitungen sowie von SanitärundHeizungsanlagen in Wohnungen,® Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhöhung des Schall- und Wärmeschutzes,wie die Verbesserung der Schall- oderWärmedämmung von Fenstern, Außenwänden,Dächern, Kellerdecken, Decken über Durchfahrtenoder obersten Geschoßdecken,® Maßnahmen <strong>zur</strong> Verminderung des Energieverlustesoder des Energieverbrauches vonZentral(Etagen)heizungen und Warmwasserbereitungsanlagen,® Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhöhung des Feuchtigkeitsschutzes,® die Vereinigung von Wohnungen oder von sonstigenRäumen zu Wohnungen,® die Teilung von Wohnungen, unabhängig von ihremNutzflächenausmaß, oder von sonstigen Räumen zuWohnungen,® die Änderung der Grundrissgestaltung, innerhalb einerWohnung jedoch nur in Verbindung mit anderengeförderten Arbeiten,® Maßnahmen, die den Wohnbedürfnissen von behindertenoder alten Menschen dienen,® die Errichtung oder Umgestaltung von Schutzräumenvom Typ Grundschutz,® die Schaffung von Wohnungen in bestehenden Gebäuden(Mindestalter 30 Jahre), z. B. Dachboden-Ausbau,® Erhaltungsarbeiten im Sinne des Mietrechtsgesetzes.Art und Höhe der Förderung:a) Gewährung von nicht rückzahlbaren Annuitätenzuschüssenfür die Tilgung von Darlehen und Abstattungskreditenvon 45% der Annuität. Die Laufzeit des Darlehens(Abstattungskredites) muss 15 Jahre betragen,der nicht rückzahlbare Annuitätenzuschuss wird auf dieDauer der Laufzeit gewährt.Die höchstmögliche Förderung beträgt EUR 908 jeQuadratmeter Wohnnutzfläche. Dieser Betrag erhöhtsich auf höchstens EUR 1.126,- je Quadratmeter Wohnnutzfläche,® wenn neuer Wohnraum geschaffen wird (z. B. Dachboden-Ausbau),® bei Beseitigung von Substandard,® bei nachweislichen Mehrkosten infolge von Auflagenauf Grund des Denkmalschutzgesetzes, Grazer Altstadterhaltungsgesetzes1980 bzw. SteiermärkischenOrtsbildgesetzes 1977.SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 160


) Gewährung von Förderungsbeiträgen für ökologischeMaßnahmen: Für die Umsetzung von ökologischen Maßnahmenkönnen je Maßnahme bis zu drei Bonuspunktegewährt werden. Je Bonuspunkt kann ein nicht rückzahlbarerFörderungsbeitrag in Höhe von EUR 1,50 pro Quadratmetergeförderter Wohnnutzfläche gewährt werden.3 Bonuspunkte:® Heizung mit NAWARO (nachwachsende Rohstoffe wieStückholz, Hackschnitzel, Pellets, Soja, Mais, Raps,usw.)® Kontrollierte Wohnraumlüftung (Zentralgeräte mitWärmerückgewinnung mittels Wärmetauscher)2 Bonuspunkte:® Dezentrale Wärmeübergabestation® 60 % Unterschreitung der ohnehin geforderten 30 %Energieeinsparung gegenüber dem unsaniertenObjekt® 60 % Unterschreitung der Mindestanforderung desArtikel 3 der Art. 15a B-VG Vereinbarung bei Neuschaffungvon Wohnraum (z. B. Dachboden-Ausbau)und bei Neubauteilen® Einbau sämtlicher Fenster und Terrassentüren in Holzmit außenseitig gelegenen Aluprofilen1 Bonuspunkt:® Wärmepumpenheizungsanlage (Jahresarbeitszahlnicht weniger als 4)® Anschluss an Biofernwärme® Solare Warmwasserbereitung® Kontrollierte Wohnraumlüftung (Einzel- oder Kompaktgerätemit Wärmerückgewinnung mittels Wärmetauscherund/oder Wärmepumpe)® Heizungsanlagen- und Verteilungsoptimierung® 25% Unterschreitung der ohnehin geforderten 30 %Energieeinsparung gegenüber dem unsaniertenObjekt® 25% Unterschreitung der Mindestanforderung desArtikel 3 der Art. 15a B-VG Vereinbarung bei Neuschaffungvon Wohnraum (z. B. Dachboden-Ausbau)und bei Neubauteilen® Ökologische Wärmedämmung (Einsatz von ökologischgeprüften Bauprodukten)® Einbau sämtlicher Fenster und Terrassentüren in Holz® <strong>Sanierung</strong> bestehender Holzfenster und -terrassentüren® Innovative Technologien (Brennstoffzelle, Fotovoltaikund dgl.)® Bodenversiegelung, Regenwassernutzung® Raumluftgüte (Variante wahlweise zwischen emissionsarmeAnstriche und Verlegewerkstoffe odermechanische Lüftungsanlagen)® Sicherheitsvorkehrungen (Kindersicherheitsbox,Rauchmelder, Einbruch hemmende Wohnungseingangstürenfür alle Geschosse, Einbruch hemmendeTerrassentüren und Fenster im Erdgeschoß)® Lifteinbau unter vier GeschossenFür die Förderung von Energie sparenden Maßnahmenist der Nachweis einer ausreichenden Gesamtwärmedämmungdes Objektes (Heizwärmebedarf) in der jeweilsgeltenden Fassung, (Wärmedämmverordnung) zuerbringen.1.3 Erweiterung von EigenheimenGeförderte Maßnahmen:® Die Errichtung oder wesentliche Erweiterung einerWohnung durch andere Maßnahmen (z.B. Einbaueiner Wohnung in ein bestehendes Gebäude).Die Förderung kann nur unter der Voraussetzungeiner positiven vorgelegten Stellungnahme <strong>zur</strong>Energieberatung gewährt werden.® Die wesentliche Erweiterung von Eigenheimen abeiner Nutzflächenerweiterung von mindestens 15 m 2 .Art und Höhe der Förderung:Annuitätenzuschuss: Das Land leistet für ein Darlehen(einen Abstattungskredit) mit einer Laufzeit von 20 Jahrenfixe Zuschüsse <strong>zur</strong> Verzinsung und Tilgung (Annuitätenzuschüsse).Direktdarlehen: Förderungswerber mit drei oder mehrKinder, Schwerbehinderte, Familien mit einem schwerbehinderten(im Haushalt lebenden) Familienmitglied undFamilien mit einem behinderten Kind im Sinne des Familienlastenausgleichsgesetzes1967 erhalten ein Landesdarlehen.Die jährliche Verzinsung beträgt 2 % dekursiv.Höhe der Förderung bei Erweiterungen (Zubauten etc.)unter Einbeziehung des Altbestandes:a) Wird ein gefördertes Eigenheim erweitert, sokann eine Förderung in Höhe von je EUR 8.721 nurfür jene Personen gewährt werden, die bei der Ermittlungder bereits bewilligten Förderung nicht berücksichtigtworden sind (Kinder, Elternteile, Ehegatteoder Lebensgefährte), höchstens jedochEUR 654 je zusätzlichem m 2 Nutzfläche.b) Wird ein nicht gefördertes Eigenheim oder einEigenheim, dessen Förderung abgelaufen ist, erweitert,kann eine Förderung je zusätzlichem m 2Nutzfläche bis zum Erreichen einer Gesamtnutzflächevon 150 m 2 gewährt werden. Die Förderungbeträgt EUR 654 je m 2 Nutzfläche, jedoch nicht mehrals der förderbaren Personenanzahl entspricht. DieHöchstgrenze liegt bei EUR 43.604.Höhe der Förderung bei Erweiterungen (Zubauten etc.)ohne Einbeziehung des Altbestandes:Wenn durch die Erweiterung eines Eigenheimes einebaulich abgeschlossene Wohnung ohne Einbeziehungbestehenden Wohnraumes neu errichtet wird, entsprichtdie Förderungshöhe der eines Neubaues.SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 161


1.4 Förderung von Alternativenergieanlagenund Anlagen <strong>zur</strong> Einsparungvon Energie1.4.1 BiomasseFür den Einbau einer Heizanlage, welche mit Biomasse(Stückholz, Hackgut oder Pellets) betrieben wird:Art und Höhe der Förderung:Einmalige, nicht rückzahlbarer Investitionszuschuss vonhöchstens 25% der Nettoinvestition. Die Beihilfenobergrenzebeträgt fürPellets-Kaminöfen als GesamtheizsystemScheitholzgebläsekessel, Kachelöfen und Pellets-Zentralheizungsöfen als GesamtheizsystemPellets-ZentralheizungsanlagenHackschnitzel-Zentralheizungsanlagen800,EUR1.100,EUR1.400,EUR1.800,EURIm Rahmen der Eigenheimförderung (Neubau) kann beiEinbau von Anlagen <strong>zur</strong> Nutzung erneuerbarer Energieträger(z.B. Biomasse) das Förderungsausmaß um dieKosten der Anlage, höchstens um EUR 7.000 erhöht werden.Wenn eine Holzheizung (Stückholz, Pellets oderHackgut) in ein bestehendes Objekt eingebaut wird, sokann der Einbau im Rahmen der Wohnhaussanierunggefördert werden (Biomasseheizung = ein Ökopunkt).1.4.2 Fernwärme1.4.4 PhotovoltaikDie Errichtung einer Photovoltaikanlage kann im Rahmender Eigenheimförderung (Zuschlag von maximalEUR 7.000) oder der Wohnhaussanierung (Photovoltaikanlage= ein Ökopunkt) gefördert werden. Weiters kanneine Photovoltaikanlage wie eine Solaranlagen mit einemDirektzuschuss pro Quadratmeter installierter Solarmodulflächegefördert werden.1.4.5 WärmepumpenIm Rahmen der Eigenheimförderung (Neubau) kann beiHeranziehen von Anlagen <strong>zur</strong> Nutzung erneuerbarerEnergieträger das Förderungsausmaß um die Kosten derAnlage, höchstens um EUR 7.000 erhöht werden. Wenneine Wärmepumpe in ein bestehendes Objekt eingebautwird, so kann der Einbau im Rahmen der Wohnhaussanierunggefördert werden (monovalente Wärmepumpe =ein Ökopunkt).Kontaktadresse und AuskunftAmt der Steiermärkischen LandesregierungAbteilung WohnbauförderungDietrichsteinplatz 158011 GrazTel.: 0316 / 877-3713 bzw. 3769email:a15@stmk.gv.atInternet: www.wohnbau.steiermark.at/Im Rahmen der Eigenheimförderung (Neubau) kann beiAnschluss an die Fernwärme ein Zuschlag vonEUR 2.907 gewährt werden. Wenn ein Fernwärmeanschlussbei einem bestehenden Objekt hergestellt wird,so kann dieser im Rahmen der Wohnhaussanierung gefördertwerden (Fernwärmeanschluss = ein Ökopunkt).1.4.3 SolaranlagenFür Solaranlagen <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung, Raumheizungoder landwirtschaftliche Trocknungsanlagen gibt esvom Land Steiermark für Ein- und Zweifamilienhäusereinen nicht <strong>zur</strong>ückzahlbaren Zuschuss pro QuadratmeterKollektorfläche (bei einer Mindestkollektorfläche von5 m 2 ) in der Höhe von EUR 50, plus einen Zuschuss inForm eines Sockelbetrages von EUR 300 (maximal EUR2.000 je Wohneinheit). Voraussetzung für diesen Zuschussist eine Förderung durch die Gemeinde. Das betreffendeAnsuchen ist bei der Gemeinde ein<strong>zur</strong>eichenund wird von dieser weitergeleitet.Zusätzlich kann die Errichtung einer Solaranlage im Rahmender Eigenheimförderung oder der Wohnhaussanierunggefördert werden (Solaranlage = ein Ökopunkt).SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 162


TIROLLandesförderungenLandesförderungen 11Förderungsmaßnahmen1.1 WohnhaussanierungFörderungsvoraussetzungen:® Eine Förderung wird dem Eigentümer oder dem Bauberechtigtemdes Grundstückes gewährt. Bei <strong>Sanierung</strong>smaßnahmeninnerhalb einer Wohnung wirdauch dem Mieter, der die zu fördernde Wohnungselbst bewohnt, dem Wohnungseigentümer oderMiteigentümer eine Förderung für seine Wohnung gewährt.Bei der Förderung von <strong>Sanierung</strong>smaßnahmenin einer Wohnung durch einen Mieter ist von diesemdie Zustimmung des Vermieters im Sinne des Mietrechtsgesetzeseinzuholen.® Das zu fördernde Objekt muss von begünstigtenPersonen bewohnt werden.Begünstigt ist eine Person, wenn die für den Eigenbedarfbestimmte, geförderte Wohnung <strong>zur</strong> BefriedigungIhres regelmäßigen Wohnbedürfnisses (alsHauptwohnsitz) dient, und Ihr monatliches (Familien)-Einkommen die nachfolgend angeführten Beträgenicht übersteigt und das Wohnhaus (Eigenheim) oderdie Wohnung für sie finanzierbar ist.1 Person EUR 2.100,–2 Personen EUR 3.500,–3 Personen EUR 3.750,–4 Personen EUR 4.000,–für jede weitere Person jeweils EUR 250,mehrBei Mehrfamilienhäusern (ab 2 Wohnungen) ist die<strong>Sanierung</strong> des Daches, das Vorsehen von Wärmedämmmaßnahmen(z. B. Fenster und Vollwärmeschutz) sowie dieErrichtung einer Solaranlage auch dann förderbar, wenndas monatliche (Familien-)Einkommen einzelner Bewohner– höchstens aber der Hälfte der Bewohner – die angeführtenEinkommensgrenzen überschreitet.® Gefördert werden Wohnhäuser oder Wohnungen.Als Wohnung gilt eine <strong>zur</strong> ganzjährigen Benützung(als Hauptwohnsitz) bestimmte, grundsätzlich baulichin sich abgeschlossene Wohnung deren Nutzflächemindestens 30 m 2 und höchstens 150 m 2 beträgt.Bei Wohnungen in zu sanierenden Wohnhäusernentfällt das Erfordernis der baulichen Abgeschlossenheitund darf die Nutzfläche, wenn diebesondere bauliche Gestaltung des Gebäudes diesbedingt, weniger als 30 m 2 oder mehr als 150 m 2betragen. Die bauliche Abgeschlossenheit der Wohnung(en)soll angestrebt werden. Im Falle derTeilung von Wohnungen darf die Mindestnutzflächevon 30 m 2 nicht unterschritten werden. Bei der Erweiterungeiner Wohnung darf die Nutzfläche von150 m 2 nicht überschritten werden.® Die Facharbeiten für die Elektro-, Heizungs- undSanitärinstallationen müssen von befugten Personenoder unter der Aufsicht solcher Personen durchgeführtwerden. Ein entsprechender Nachweis istspätestens im Zuge der Endabrechnung vorzulegen.® Die Kosten der <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen sind durchVorlage von Rechnungen nachzuweisen. Es werdennur Rechnungen anerkannt, die von (gewerberechtlich)befugten Personen ausgestellt werden. Bei derFörderung von <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen in der Landwirtschaftgilt eine Sonderregelung.® Das <strong>Sanierung</strong>svorhaben muss im Hinblick auf denallgemeinen Bauzustand und die voraussichtlicheRestnutzungsdauer des Objektes wirtschaftlich vertretbarsein. Der auf Grund der <strong>Sanierung</strong> zu erwartendeerhöhte Mietzins muss im Vergleich zu angemessenenMietzinsen wirtschaftlich vertretbar undortsüblich sein.® Wohnhäuser oder Wohnheime, deren <strong>Sanierung</strong>einen erheblichen Kostenaufwand erfordert, müssennach Durchführung der <strong>Sanierung</strong>, insbesondere hinsichtlichder Energie- und der Wasserversorgung undder Abwasserbeseitigung eine zeitgemäße Ausstattungaufweisen.® Die Förderung für die Vergrößerung eines Objekteswird ohne gleichzeitige <strong>Sanierung</strong> des Bestandes nurdann gewährt, wenn die förderbare Nutzfläche derErweiterung mindestens 10 m 2 beträgt.® Im Falle der Errichtung oder Umgestaltung vonHeizungen, an die mindestens zwei Wohnungen angeschlossenwerden, sind diese mit Geräten <strong>zur</strong> zumindestnäherungsweisen Erfassung des Heizwärmebedarfesje Wohnung auszustatten.® Bei der Ausführung der geförderten Maßnahmen dürfennur Baustoffe verwendet werden, in denen keineStoffe wie FKW, HFKW, FCKW, HFCKW oder SF6enthalten sind.® Für Dämmmaßnahmen sind folgende U-Werte einzuhalten:Dach bzw. Decke gegen Außenluft und Dachräume U < 0,18 W/m 2 KWände gegen Außenluft und DachräumeU < 0,27 W/m 2 KFußböden und Wände gegen Keller oder Erdreich U < 0,35 W/m 2 KFenster inklusive Rahmen (Verglasung mit thermisch getrenntemRandverbund bis 1,1 W/m 2 K)U < 1,50 W/m 2 K1) Stand 2007; Quelle: http://www.tirol.gv.at/wohnbaufoerderungSANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 163


Die oben angeführten U-Werte werden im Regelfall dannerreicht, wenn für die Außenwände eine Dämmung von12cm, für die oberste Geschoßdecke eine Dämmung von22cm und für die unterste Geschoßdecke eine Dämmungvon 10cm vorgesehen wird.Von der Förderung ausgeschlossen sind:® Wohnhäuser (Eigenheime), Wohnungen und Wohnheime,die nicht <strong>zur</strong> Befriedigung eines regelmäßigenWohnbedürfnisses der Bewohner (als Hauptwohnsitz)bestimmt sind bzw. nicht dem unmittelbaren Wohnbedarfbegünstigter Personen dienen (z.B. Ferien-,Vorsorgewohnungen, Pflegeheime ohne Wohnheimcharakter)® Wohnhäuser, die zu mehr als der Hälfte im Eigentumdes Bundes oder des Landes stehen, außer derWohnungsinhaber sucht um die Gewährung einerFörderung an.® Wohnhaussanierungsvorhaben, deren förderbareKosten den Betrag von EUR 1.450 nicht überschreiten,werden nicht gefördert.Geförderte Maßnahmen in Abhängigkeit des Gebäudealters:Gebäudealter mindestens 20 Jahre:® Die Erhaltung des Daches (Dachdeckung, Spenglerarbeitenund die erforderlichen Zimmermannsarbeitenohne Dachstuhl) eines Wohnhauses oderWohnheimes® Der Neueinbau einer fehlenden Sanitärausstattung(Bad, WC, Dusche) sowie der nicht vorhandenenElektroinstallation in Wohnhäusern, Wohnungen undin Wohneinheiten von Wohnheimen.Gebäudealter mindestens 10 Jahre:® Maßnahmen <strong>zur</strong> Erhöhung des Schall-, Wärme- undFeuchtigkeitsschutzes® Maßnahmen <strong>zur</strong> Verminderung des Energieverlustes,des Energieverbrauches und des Schadstoffausstoßesvon Heizungen und von Warmwasseraufbereitungsanlagen,der Einbau von energiesparenden Heizungensowie die Errichtung, <strong>Sanierung</strong> und richtigeDimensionierung von Kaminen.Vom Gebäudealter unabhängig:® Der Anschluss an Fernwärmeanlagen® Umweltfreundliche Maßnahmen – z.B. Solaranlage® Die Vereinigung, die Teilung oder die Vergrößerungvon Wohnungen, sowie die Änderung von sonstigenRäumen zu Wohnungen® Maßnahmen, die den besonderen Wohnbedürfnissenvon behinderten oder alten Menschen dienen (z.B.Lifteinbau).Zu beachten ist:Eine Elektroheizung wird nur im Ausnahmefall (Inversionslage;als Alten- oder Behindertenmaßnahme) gefördert,wenn keine alternative Heizung möglich bzw. sinnvoll ist.Der Einbau von Wasseruhren, Wärmezählern, einer kontrolliertenWohnraumlüftung sowie von gedämmten Rolllädenwird als energiesparende Maßnahme eingestuft.Schallschutzfenster werden nur dann gefördert, wenn sieein bewertetes Schalldämmmass von mindestens 38dBaufweisen.Art und Höhe der Förderung:Die Förderung besteht in:® der Gewährung von Annuitätenzuschüssen oder® der Gewährung von einmaligen Zuschüssen sowie® der Übernahme einer Bürgschaften.Die Art der Förderung hängt von der Form der Finanzierungder förderbaren <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen ab. Erfolgtdie Finanzierung der <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen teilweisedurch die Aufnahme eines Darlehens und teilweise durchEigenmittel, so ist entweder ein Annuitätenzuschuss <strong>zur</strong>Stützung des aufgenommenen Darlehens oder ein einmaligerZuschuss möglich. Dem Förderungswerber stehtdas Wahlrecht zu.Annuitätenzuschuss:Ein Annuitätenzuschuss wird nur gewährt, wenn für dieFinanzierung des Vorhabens ein Bausparkassendarlehenoder ein sonstiges Darlehen mit einer Laufzeit von mindestens10 Jahren aufgenommen wird. Unter besonderenVoraussetzungen können <strong>zur</strong> Finanzierungen von <strong>Sanierung</strong>svorhabenauch Fremdwährungsdarlehen zugrundegelegt werden, wenn eine mindestens 10-jährige Laufzeitgegeben ist. Der Annuitätenzuschuss beträgt 25% derursprünglichen Annuität und wird auf die Dauer der Laufzeitdes Darlehens, höchstens jedoch auf die Dauer von12 Jahren bis <strong>zur</strong> Höhe der jeweils förderbaren Gesamtbaukostengewährt.Erhöhte Förderung für energiesparende und umweltschonendeMaßnahmenAnnuitäten- Einmal-<strong>Sanierung</strong>smaßnahme zuschuss zuschussin % in %Schall- und Wärmeschutzz.B. Dämmungen, Fenster 30 20Heizungsanlagen- Biomasseheizung 30 20- Anschluss an Biomasse-Fernwärmeanlagen 35 25- Gasheizung-Brennwerttechnik 30 20- Wärmepumpenheizung 30 20- kontrollierte Gebäudelüftung mitWärmerückgewinnung 30 20Solaranlage 35 25Ökobonus für umfassende, thermisch-energetische<strong>Sanierung</strong>Zusatzförderung in Form eines einmaligen Zuschussesauf Basis einer Heizwärmebedarfsberechnung (HWB).Die Höhe des Zuschusses richtet sich nach dem Gradder Verbesserung des HWB vor und nach der <strong>Sanierung</strong>.SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 164


Ökobonus – abhängig vom Grad der Verbesserung ≥ 35 % ≥ 50 % ≥ 65 %Gebäude bis 300 m 2 Nutzfläche (NF) EUR 02.000 EUR 03.000 EUR 04.000Gebäude über 300 m 2 bis 1.000 m 2 NF EUR 03.000 EUR 05.000 EUR 07.000Gebäude über 1.000 m 2 NF EUR 05.000 EUR 07.500 EUR 10.000Einmaliger Zuschuss:Ein einmaliger Zuschuss wird gewährt, wenn die Finanzierungder förderbaren <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen mitEigenmitteln erfolgt. Der Zuschuss beträgt 15 % derförderbaren Gesamtbaukosten.Ausfallsbürgschaft:Über Ansuchen übernimmt das Land für einen Mieter mitentsprechender Bonität eine Ausfallsbürgschaft für das<strong>zur</strong> Finanzierung erforderliche Kapitalmarktdarlehen (miteiner Laufzeit von höchstens 12 Jahren, nicht jedoch fürein Fremdwährungsdarlehen), wenn für das Darlehen keinesonstige ausreichende Sicherheit vorhanden ist undnicht besondere Gründe an der Zahlungsfähigkeit desMieters zweifeln lassen. Die Übernahme einer Ausfallsbürgschaftist an besondere Voraussetzungen geknüpft.Die Höchstgrenze der Förderung richtet sich nach der„förderbaren Nutzfläche“. Die förderbare Nutzflächehängt von der Haushaltsgröße ab:1 bis 2 Personen: 85 m 23 Personen: 95 m 24 oder mehr: 110 m 2Die Nutzfläche wird nach den der Baubewilligung zugrundeliegenden Unterlagen berechnet, außer das tatsächlicheAusmaß weicht um mehr als 3% davon ab.Die förderbaren Kosten betragen bei (Wohnungs-) Eigentümerninsgesamt höchstens EUR 650 pro m 2 förderbareNutzfläche. Im Falle der Vergrößerung eines Objekteswerden der Förderung Kosten von EUR 650 pro m 2 vergrößerterund förderbarer Nutzfläche zugrundegelegt.Bei Mietern betragen die förderbaren Kosten insgesamthöchstens EUR 20.000. Die Kostenuntergrenze beträgtEUR 1.500.1.2 Förderung von Alternativenergieanlagenund Anlagen <strong>zur</strong> Einsparungvon Energie1.2.1 Förderung von SolaranlagenDie Förderung von Solaranlagen für die Warmwasseraufbereitung(und für die Heizung) erfolgt im Rahmen der inder Wohnhaussanierung maximal förderbaren Gesamtbaukostendurch die Gewährung entweder eines einmaligenZuschusses oder eines Annuitätenzuschusses <strong>zur</strong>Stützung eines Darlehens. Die Förderung ist abhängigvon der Größe des Kollektors und dem Inhalt des Boilers(Pufferspeicher). Die Förderung in Form eines einmaligenZuschusses beträgt EUR 200 pro m 2 Kollektorfläche undje 50 Liter Boilerinhalt, höchstens EUR 4.000. Bei derFörderung in Form eines Annuitätenzuschusses werdenhöchstens jene Gesamtbaukosten der Förderung zugrundegelegt, die bei der Berechnung des einmaligen Zuschussesdem Förderungsbetrag von EUR 200 pro m 2Kollektorfläche und je 50 Liter Boilerinhalt entsprechen.Kontaktadresse und AuskunftAmt der Tiroler LandesregierungGruppe Raumordnung, Bau und UmweltWohnbauförderungEduard-Wallnöfer-Platz 36020 InnsbruckTel.: 0512 / 508-2732Fax: 0512 / 508-2735email: wohnbaufoerderung@tirol.gv.atInternet: www.tirol.gv.at/wohnbaufoerderung/Bei Wohnhäusern, die dem Denkmalschutzgesetz oderdem Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetz unterliegenbzw. in das Dorferneuerungsprogramm des Landes miteinbezogensind, wird für den (Wohnungs-)Eigentümerbei entsprechend erhöhten Kosten zusätzlich noch eineImpulsförderung (durch Anhebung des förderbaren Betragesum maximal EUR 150 pro m 2 förderbarer Nutzfläche)gewährt.SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 165


VORARLBERGLandesförderungen 1Förderungsmaßnahmen1.1 WohnhaussanierungFörderungsvoraussetzungen:® Gefördert werden Privatpersonen, die ein mindestens20 Jahre altes Gebäude sanieren, unabhängig davon,ob sie Eigentümer oder Mieter des Gebäudes sind.® Österreichische-, EU- oder EWR-Staatsbürger,Aufenthalt während der letzten drei Jahre in Vorarlberg.Andere Staatsangehörige: Seit 10 Jahren inÖsterreich wohnhaft, davon die letzten drei Jahre inVorarlberg. Versteuerung des Einkommens inÖsterreich® Einkommensgrenze (netto) pro Haushalt:1 Person EUR 2.4002 und 3 Personen EUR 3.9004 Personen und mehr EUR 4.200(max. EUR 4.400)Das Einkommen der Kinder wird zu 50% berücksichtigt.Geförderte Maßnahmen:Gefördert werden alle Energiesparmaßnahmen sowieErhaltungs- und Verbesserungsmaßnahmen für:a) Fassadeb) Fenster, nur wenn sie schwermetall- und chlorfreib) hergestellt worden sindc) Dachd) Unterste Geschossdeckee) Heizungf) Warmwasserbereitungg) Elektroanlagenh) Wasserinstallationi) behindertengerechte und barrierefreiei) Baumaßnahmen (z.B. Lifteinbau).Art und Höhe der Förderung:Bei Althaussanierungen können Sie in den Öko-Förderstufenzwischen Zuschüssen zu <strong>Sanierung</strong>sdarlehen undeinem einmaligen Bargeldbetrag wählen. In der Regel-Förderstufe wird ein Darlehen gewährt.Die Darlehenslaufzeit beträgt 20 Jahre, der Zins 1%.Kommt im Zuge einer Althaussanierung gleichzeitig einNeubau-Anteil dazu, so kann bei einem Verhältnis vonmindestens 60 % Althaussanierung und 40 % Neubau diegesamte Abwicklung über ein Althaussanierungsdarlehenerfolgen.Förderungshöhe:Förderstufe xxxxxxxxxxxxxxxxxx Anerkannte <strong>Sanierung</strong>skostenals Einmalzuschuss als DarlehenxRegelförderung: bis EUR 17.000x über EUR 17.00010 %xxxxx 30 %xxxxxÖko 1:90 Ökopunkte für Eigenheim100 Ökopunktefür Mehrwohnungshaus bis EUR 25.000x über EUR 25.00020 %xxxxx 40 %xxxxxÖko 2:140 Ökopunkte für Eigenheim150 Ökopunkte fürMehrwohnungshaus bis EUR 40.000x über EUR 40.00025 %xxxxx 50 %xxxxxErhaltenswerte Wohnobjekte:40 Ökopunkte für Eigenheim50 Ökopunkte fürMehrwohnungshaus bis EUR 40.000x über EUR 40.00025 %xxxxx 50 %xxxxxÖko 3:175 Ökopunkte; Heimwärmebedarfmaximal 25 kWh/(m 2 a) bis EUR 50.000x über EUR 50.00030 %xxxxx 60 %xxxxxErhaltenswerte Objekte:Für diese Förderstufe ist erforderlich, dass der <strong>Sanierung</strong>saufwandin der Bauhülle mindestens EUR 14.500beträgt.Unter erhaltenswerter Bausubstanz sind Wohnhäuser zuverstehen, welche aufgrund des noch erhaltenen substanziellunverfälschten Bauzustandes eine regionaltypischeBauweise dokumentieren: Rheintal-, Bregenzerwälderhäuseretc. Das ursprüngliche Erscheinungsbilddes <strong>Sanierung</strong>sobjektes soll keine nachteilige Veränderungerfahren und später entstandene Baufehler sind zubeheben. In der Regel fallen darunter Gebäude, welchevor 1900 erbaut wurden.Die Obergrenze der anerkannten <strong>Sanierung</strong>skosten beträgtEUR 800 pro m 2 tatsächlicher Nutzfläche. Bei Gebäudenund Wohnungen werden höchstens 130 m 2 Nutzflächeund bei Haushalten mit mindestens 6 Personen150 m 2 Nutzfläche angerechnet.Neue Schwerpunktförderung: Ökologische <strong>Sanierung</strong>Mit der neuen Schwerpunktförderung des Landes werdenMaßnahmen zum Energiesparen besonders gefördert.Umweltbewusste Bauleute erhalten einen zusätzlichBargeldbetrag von EUR 300 für die Energieberatung unddie Erstellung eines Gebäudeausweises.1) Stand 2007; Quelle: http://www.vorarlberg.at/wohnbauSANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 166


1.2 Förderung von Alternativenergieanlagenund Anlagen <strong>zur</strong> Einsparungvon Energie1.2.1 Förderung von SolaranlagenDie Förderung steht allen Personen <strong>zur</strong> Verfügung und istan keine Einkommensgrenze gebunden. Der Eigentümeroder Mieter muss das Wohnobjekt ganzjährig bewohnen.Solaranlagen werden mit einem einmaligen Direktzuschussgefördert, der nicht <strong>zur</strong>ückbezahlt werden muss.Die Höhe der Förderung richtet sich nach der Bruttokollektorflächeund dem Grad der Heizungseinbindung.Förderungshöhe:Anlagen <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung für Eigenheime (max.2 Wohnungen) und Reihenhäuser (dezentrale Anlage):SockelförderungEUR 1.100,plusBruttokollektorfläche in m 2 EUR 75,–Maximal EUR 1.900,–Mehrwohnungshäuser25% der InvestitionskostenAnlagen mit Raumheizung mit einer Jahresabdeckung zwischen 15%und 20% für Eigenheime (max. 2 Wohnungen) und Reihenhäuser(dezentrale Anlage):SockelförderungEUR 1.500,plusBruttokollektorfläche in m 2 EUR 75,–Maximal EUR 3.000,–Mehrwohnungshäuser30 % der InvestitionskostenAnlagen mit Raumheizung mit einer Jahresabdeckung über 20% fürEigenheime (max. 2 Wohnungen) und Reihenhäuser (dezentrale Anlage):SockelförderungEUR 2.200,plusBruttokollektorfläche in m 2 EUR 75,–Maximal EUR 3.700,–Mehrwohnungshäuser30 % der InvestitionskostenMit der Förderungszusage erhalten Sie einen Servicescheckals finanziellen Wartungsbeitrag für die neueSolaranlage. Bis 20 m 2 Bruttokollektorfläche erhalten Sieeinen Scheck über EUR 110. Bei einer Bruttokollektorflächevon mehr als 20 m 2 wird Ihnen ein Servicescheck inHöhe von EUR 150 ausgestellt. Den Service muss einFachbetrieb innerhalb von zwei Jahren nach Inbetriebnahmeder Anlage durchführen.Für den Austausch von Altkollektoren (nach 10 Jahren) wirdje m 2 Bruttokollektorfläche ein Betrag von EUR 75 hingegeben.Werden Altanlagen (älter als 10 Jahre) bis in die Installationerneuert, werden die Kollektorfläche mit EUR 75/m 2und die Installationsarbeiten mit 25 % gefördert.Förderungsvoraussetzungen:® Beratung durch Energiesparberater oder andere dazubefugte Personen vor der Errichtung der Solaranlage.® Inbetriebnahmeprotokoll eines gewerblich befugtenUnternehmens oder eines autorisierten Büros überdie fachgerechte Ausführung der Solaranlage.® Die Anlage muss mindestens zehn Jahre ab der Auszahlungdes Direktzuschusses widmungsgemäßverwendet werden.1.2.2 Förderung von Holzheizungen / Biomasse-Kleinanlagenfür WohngebäudeDie Vorarlberger Landesregierung hat die Förderung vonBiomasse Kleinanlagen für die Jahre 2007–2008 beschlossen.Wie bisher ist diese Förderung an keine Einkommensgrenzengekoppelt.FörderungsvoraussetzungenGefördert werden Privatpersonen, die Besitzer oder Mietereines Wohnobjektes sind, bzw. Wohnbauträger, die eineförderbare Maßnahme in einem Wohngebäude in Vorarlbergdurchführen. Der Förderungswerber ist an keine Einkommensgrenzengebunden. Die Förderaktion gilt für NeuundAltbauten. Vor Durchführung der Maßnahme mussentweder eine Energieberatung durchgeführt oder ein Gebäudeausweiserstellt werden. Bei Neubauten, für die zusätzlichum Wohnbauförderung angesucht wurde, ist derGebäudeausweis Pflicht.Für den Erhalt der Förderung müssen die Anlagen den gefordertentechnischen Kriterien (Wirkungsgrad, Emissionsgrenzwerte)entsprechen und die organisatorischen Voraussetzungen(Energieberatung, fristgerechte Antragsstellung, etc.) eingehaltenwerden. (Siehe untenstehende Tabelle)Kontaktadresse und AuskunftLandhausAbteilung Wohnbauförderung6901 BregenzTel.: 05574 / 511-8080Fax: 05574 / 511-923495email: iiid@vorarlberg.atInternet: www.vorarlberg.at/wohnbauDie Förderhöhen für die einzelnen Einfamilienhaus Mehrfamilienhaus/Gemeinschafts- Mehrfamilienhaus/Gemeinschafts-Maßnahmen betragen: anlage pro Gebäude anlage pro WohneinheitStückholzkessel EUR 1.200 EUR 1.000 EUR 500Kachel- Kaminöfen EUR 1.700 –xxxx –xxxKachel- Kaminöfen als Einzelöfen EUR 1.800 –xxxx –xxxHackgut-Heizanlagen EUR 2.200 EUR 1.500 EUR 600Pellets-Heizanlagen EUR 2.200 EUR 1.500 EUR 600Hausanschluss an Nahwärmesysteme EUR 1.200 EUR 1.500 EUR 500SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 167


WIENLandesförderungenLandesförderungen 11Förderungsmaßnahmen1.1 Förderung bei Wohnungsverbesserung:<strong>Sanierung</strong> von Eigenheimen und xxxxxKleingartenwohnhäusernFörderungsvoraussetzungen:® Das Objekt ist ganzjährig bewohnt (Hauptwohnsitz)® Nutzfläche der Wohnung: 22 m 2 bis maximal 150 m 2Ausnahmen: Thermisch-energetische <strong>Sanierung</strong>,Fernwärmeeinbau oder außerhalb des FernwärmeversorgungsgebietesNeueinbau oder Umstellung vorhandenerHeizungsanlagen auf Gasbrennwerttechnologieoder erneuerbarer Energieträger® Das Haus wurde vor mindestens 20 Jahren errichtetAusnahmen: Förderung von Anschlüssen an dasFernwärmenetz, Maßnahmen für Behinderte, Kleingartenwohnhäuser® Der/die Förderungswerber/in hat dem „begünstigtenPersonenkreis“ zu entsprechen, insbesonderehinsichtlich der Einkommensgrenzen gemäß § 15WWFSG 1989 idgF (derzeit eine Person EUR 42.420,bei zwei Personen EUR 63.200, bei drei PersonenEUR 71.520, bei vier Personen EUR 79.840 und fürjede weitere Person EUR 4.660 Netto-Jahreseinkommen).Bei Anträgen von Mieter/innnen ist darüberhinaus der Mietvertrag, aus dem die angemieteteAusstattungskategorie ersichtlich ist, vorzulegen.Geförderte Maßnahmen:® Behindertengerechter Umbau® Heizungs- und Sanitärinstallationen® Schall- und Wärmeschutzfenster® Sonstige Installationen und Nebenarbeiten® Thermisch-energetische <strong>Sanierung</strong> (THEWOSAN)® Zubauten und Aufstockungen bei Eigenheimen undKleingartenwohnhäusernArt und Höhe der Förderung:Zur Finanzierung der <strong>Sanierung</strong>sarbeiten muss ein Darlehenbei einem Kreditinstitut oder einer Bausparkasseaufgenommen werden. Eine andere Art der Finanzierungist bei einzelnen <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen zulässig.Die Höhe der Annuitätenzuschüsse beträgt:® in den ersten fünf Jahren 4 Prozent,® in den folgenden fünf Jahren 2 Prozent der Darlehenssumme(maximal 21.800 EUR).Die Höhe der Förderung richtet sich wie folgt nach derArt der <strong>Sanierung</strong>smaßnahme:® Behindertengerechter Umbau:Diese <strong>Sanierung</strong>smaßnahme kann anstelle einesDarlehens auch mit Eigenmitteln finanziert werden.Dafür wird ein einmaliger, nichtrückzahlbarer Zuschussim Ausmaß von 75 Prozent der förderbarenBaukosten gewährt.® Heizungs- und Sanitärinstallationen:Förderbare <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen:- Gasetagenheizung (mit oder ohne Warmwasseraufbereitung)- Einzelofenheizung (Gas/Strom)- Anschluss an Fernwärme (Diese <strong>Sanierung</strong>smaßnahmekann anstelle eines Darlehens auch mitEigenmitteln finanziert werden. Dafür wird ein einmaliger,nichtrückzahlbarer Beitrag im Ausmaß von30 Prozent der förderbaren Baukosten gewährt.)- Alternativenergien im Rahmen der <strong>Sanierung</strong> vonEigenheimen und Kleingartenwohnhäusern- Umstellung vorhandener Heizanlagen außerhalb desFernwärmeversorgungsgebietes auf Gasbrennwerttechnologieoder erneuerbare Energieträger (BeiAnträgen auf Gewährung eines einmaligen nichtrückzahlbarenBeitrages für die Umstellung aufGasbrennwerttechnik oder erneuerbare Energieträgerist der schriftliche Nachweis zu erbringen,dass die Wohnung bzw. das Haus außerhalb desFernwärmegebietes liegt.)- Erstmaliger Einbau eines WCs und/oderBades/Badenische- Badeeinrichtungen (Dusche, etc.)- Umbau oder Modernisierung eines bestehendenBades oder einer WC-Anlage (nur bei Anträgenvon Mietern bei Neubezug innerhalb von sechsMonaten nach Abschluss des Mietvertrages)® Schall- und WärmeschutzfensterFörderbare <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen:- Einbau von Schallschutzfenstern in Wohn- undSchlafräumen an Hauptstraßen A und B- Einbau von WärmeschutzfensternVon der Förderung werden nur Holz- oder Metallfensterbzw. PVC-freie Kunststofffenster erfasst.® Sonstige Installationen und NebenarbeitenFörderbare <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen:- Sonstige Installationen: Gas-, Wasser- und Elektroinstallationen(Zu- und Ablaufleitungen)- Nebenarbeiten: Maler/in, Tapezierer/in, Fliesenleger/in,jeweils in Zusammenhang mit zu fördernderInstallation und/oder baulicher Maßnahme1) Stand 2007; Quelle: http://www.wien.gv.atSANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 168


Bauliche Maßnahmen: Grundrissänderungen (im Zusammenhangmit anderen förderbaren <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen),auch Wohnungszusammenlegungenoder Teilungen, Erweiterung der Wohnnutzflächedurch Zu- und/oder Umbauten oder Aufstockungenbei Eigenheimen und Kleingartenwohnhäusern, Maßnahmenzu Gunsten behinderter Menschen® Thermisch-energetische <strong>Sanierung</strong>en (THEWOSAN):Zur Finanzierung thermisch-energetischer <strong>Sanierung</strong>enwerden Beiträge in folgender Höhe gewährt:Reduktion der Energiekennzahl „Heizwärmebedarf“um mindestens 50 kWh/(m 2 a) oder der 2-facheBetrag des Standards Niedrigenergiehaus nichtüberschritten wird EUR 30 pro m 2Reduktion der Energiekennzahl „Heizwärmebedarf“um mindestens 70 kWh/(m 2 a) oder der 1,6-facheBetrag des Standards Niedrigenergiehaus nichtüberschritten wird EUR 45 pro m 2Reduktion der Energiekennzahl „Heizwärmebedarf“um mindestens 90 kWh/(m 2 a) oder der 1,3facheBetrag des Standards Niedrigenergiehaus nichtüberschritten wird EUR 60 pro m 2Reduktion der Energiekennzahl „Heizwärmebedarf“um mindestens 110 kWh/(m 2 a) oder der StandardNiedrigenergiehaus nicht überschritten wird EUR 75 pro m 2Die Förderungsleistung darf bis zu maximal einem Drittelder förderbaren Baukosten gewährt werden.Für Kleingartenwohnhäuser sowie für Ein- und Zweifamilienhäuserist die Höhe des Beitrages ausschließlich anden Standard Niedrigenergiehaus zu koppeln. Werdenzusätzlich zu den thermischen Verbesserungen besonderseffiziente und umweltfreundliche haustechnischeAnlagen (z. B. Be- und Entlüftungsanlagen mitWärmerückgewinnung) errichtet oder wird auf erneuerbareEnergieträger umgestiegen (z. B. Biomasse, Nutzungvon Erdwärme durch Wärmepumpen etc.) oder dieEnergieversorgung optimiert (z. B. neue Regelungstechnik),kann ein weiterer einmaliger nichtrückzahlbarerBeitrag von 20 EUR je Quadratmeter Nutzfläche allerWohn- und Geschäftsräume, jedoch insgesamt maximalbis zu einem Drittel der förderbaren Baukosten gewährtwerden.® Zubauten und Aufstockungen bei Eigenheimen undKleingartenwohnhäusern bis zu einer maximalenNutzfläche von 150 m 2Werden Zubauten (d.h. Erweiterungen bereits bestehenderWohnungseinheiten) <strong>zur</strong> Förderung beantragt,wird empfohlen, ein von einem allfälligen fürwohnungskategorieanhebenden Maßnahmen vorgesehenenFörderungsantrag separates Ansucheneinzubringen.1.2 THEWOSAN - Sonderförderungenund ÖkoförderungenDas Ziel der Förderungsschiene Thewosan ist, durchReduktion von Luftschadstoffen und CO 2 <strong>zur</strong> Verbesserungder Umweltsituation beizutragen. Der zusätzlicheEffekt für die Nutzer ist die Verringerung der Heizkosten.Förderbar sind alle baulichen Maßnahmen, die der Verringerungdes Heizwärmebedarfes dienen:® Wärmedämmung umgebungsexponierter Bauteile(Außenwände, oberste Geschoßdecke, Kellerdecke,etc.)® Erneuerung der Fenster und Außentüren® Beseitigung von Wärmebrücken.In Ergänzung dazu ist auch die Verbesserung oder Schaffungvon haustechnischen Auflagen <strong>zur</strong> Beheizung, Belüftungund Warmwasseraufbereitung förderbar.Die Förderungsleistung ist ein einmaliger nicht rückzahlbarerBeitrag pro m 2 Nutzfläche und wird gestaffelt,abhängig von der Reduzierung des Heizwärmebedarfesbzw. vom Ergebnis des Vergleiches mit dem Standardeines Niedrigenergiehauses.Besondere Bestimmungen einer Thewosan-Förderung:® Verzicht auf HFCKW-, H-FKW- und PVC-haltige Baumaterialiensowie auf sonstige perfluorierte organischeund anorganische Verbindungen mit hohemTreibhauspotential, sofern Alternativprodukte vorhandensind.® Vorlage eines thermisch-energetischen <strong>Sanierung</strong>skonzeptes.1.3 Förderung von Alternativenergieanlagenund Anlagen <strong>zur</strong> Einsparungvon Energie1.3.1 Förderung von thermischen SolaranlagenFörderungsvoraussetzungen:® Kollektoren müssen der EN 12975 (Qualität undLeistung) entsprechen.Förderungswerber:Antragsberechtigt sind natürliche und juristische Personen,die Investitionen in stationäre solarthermischeAnlagen in Wien durchführen.SANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 169


Geförderte Maßnahmen:Errichtung einer Solaranlage <strong>zur</strong> Brauchwassererwärmungoder <strong>zur</strong> teilsolaren Raumheizung.® Planung, Energieberatung® Absorber einschließlich Trägergerüst und Montage® Wärmetauscher® Speicher bzw Speicherbehälter® Verrohrung, Armaturen, Steuer- und Regeleinrichtungenfür Kollektor- und Speicherkreislauf® Wärmedämmung für vorangeführte Komponenten® Messeinrichtungen für das MonitoringsystemArt und Höhe der FörderungDie Förderung besteht in der Gewährung eines einmaligen,nicht rückzahlbaren Investitionskostenzuschusses.Der Zuschuss für die Errichtung einer Solaranlage <strong>zur</strong>Brauchwassererwärmung ohne Einbindung in das Heizsystembeträgt:30% der förderbaren Investitionskosten, maximal wird zueinem Sockelbetrag von EUR 1.000 ein Pauschalbetrag vonEUR 70 pro m 2 Absorberfläche zugeschoßen.Der Zuschuss für die Errichtung einer Solaranlage <strong>zur</strong>Warmwasserbereitung mit Einbindung in das Heizsystembeträgt: 40 % der förderbaren Investitionskosten, maximalwird zu einem Sockelbetrag von EUR 1.000 ein Pauschalbetragvon EUR 100 pro m 2 Absorberfläche zugeschossen.Ausschließungsgründe für eine Förderung:Investitionen für eine Solaranlage sind im Rahmen dergegenständlichen Aktion nicht förderbar, wenn® eine ganzjährige Fernwärme-Anschlussmöglichkeitbesteht, außer es liegt eine Förderungszustimmungder Fernwärme Wien GmbH vor,® die Anlage ausschließlich für die Erwärmung einesSchwimmbades bestimmt ist oder verwendet wird,® für die Solaranlage die Inanspruchnahme von Förderungsmittelnaus einer anderen Aktion bereits erfolgteoder beabsichtigt ist, wobei nicht geförderte Anlagenteileausgenommen sind,® bei Anlagen <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung die Absorberfläche5m 2 (Kleingartensiedlungsanlagen für nichtganzjährigesWohnen 2m 2 ) unterschreitet bzw. das Speichervolumennicht mindestens 300 Liter (Kleingartensiedlungsanlagenfür nichtganzjähriges Wohnen mindestens100 Liter) beträgt und einer Unterschreitung seitensder Förderstelle nicht zugestimmt wird,® bei Anlagen <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung mit Raumheizungsunterstützungdie Absorberfläche 10m 2 unterschreitetbzw. das Speichervolumen nicht mindestens800 Liter (Warmwasserspeicher und Puffer zusammen)beträgt und einer Unterschreitung seitensder Förderstelle nicht zugestimmt wird,® bei Anlagen in Mehrfamilienwohnhäusern die Absorberfläche2m 2 und das Speichervolumen 50 Liter jeWohneinheit unterschreitet und einer Unterschreitungseitens der Förderstelle nicht zugestimmt wird.1.3.2 BiomasseförderungRichtlinie und Ansuchen bei der MA 50 erhältlichInformation:MA 25 Magistrat der Stadt WienMuthgasse 621194 WienTel.: 01 / 4000-25066Fax: 01 / 4000-99-8025email: post@m25.magwien.gv.atInternet: www.wien.gv.at/ma25/sonnfoer.htmHaus WIEN ENERGIEMariahilfer Straße 631060 WienTel.: 01-58 200Fax: 01-58 200-9580email: haus@wienenergie.atInternet: www.wienenergie.atKontaktadresse und AuskunftGemeinsame Informationsstelle von MA 25 und MA 50Muthgasse 62, 1. Stock, Zimmer G1.251194 WienTel.: 01 / 4000-74860 oder -74870email: post@m50.magwien.gv.atInternet: www.wien.gv.atWohnfonds Wien(ab drei Wohneinheiten)Lenaugasse 101082 WienTel.: 01 / 403 59 19-0Fax: 01 / 403 59 19-86 659email: info@wohnfonds.wien.atInternet: www.wohnfonds.wien.atSANIERUNGSLEITFADEN BEILAGE » Förderungen 170


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