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Rückstellung für drohende Verluste aus ... - Rudolf X. Ruter

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1. EINLEITUNGEin nach wie vor bedeutendes Ziel der staatlichen Wohnungsbaupolitik ist die Versorgungsozialschwacher Bevölkerungsschichten mit Wohnraum. Für staatlich geförderteSozialwohnungen besteht i.d.R. eine zeitlich begrenzte Preis- und/oder Belegungsbindung.Die Miethöhe wird hierbei häufig nach der sogenannten Kostenmieteentsprechend der Zweiten Berechnungsverordnung (II. BV) kalkuliert. DieII. BV wird angewendet bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit von Wohnraum. 1Die Ermittlung der laufenden Aufwendungen der Kostenmieten werden in§§ 18 ff II. BV dargestellt. So betragen beispielsweise die in der Kostenmiete angesetztenAbschreibungen gemäß § 25 Abs. 2 II. BV ein Prozent der Bau- bzw. Gesamtkosten.Dies hat zur Folge, dass die so geförderten Wohnungen in der Regel nichtnur unter dem marktüblichen Mietpreisniveau, sondern sogar unter den für dieWohnungen tatsächlich anfallenden Kosten (Vollkosten) vermietet werden.Bei einer Analyse der Jahresabschlüsse verschiedener Wohnungsunternehmen stelltesich her<strong>aus</strong>, dass sich das handelsbilanzielle Verständnis für die Passivierung einerentsprechenden Rückstellung dem Grunde und der Höhe nach stark unterscheidet.Da der Anteil der mit Verlust vermieteten Sozialwohnungen am Gesamtbestandvieler Unternehmen einen nicht unerheblichen Anteil einnimmt, ist deren Auswirkungauf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Jahresabschlussals wesentlich anzusehen und somit nicht zu vernachlässigen.Der Hauptfach<strong>aus</strong>schuss (HFA) des Instituts der Wirtschaftsprüfer e.V. (IDW) hataufgrund der Aktualität und der Bedeutung von Drohverlustrückstellungen am28. Juni 2000 eine Stellungnahme zur Rechnungslegung: „Zweifelsfragen zum Ansatzund zur Bewertung von Drohverlustrückstellungen“ verabschiedet. 2 Die Zielsetzungdes HFA war es, die Meinungsvielfalt der handelsrechtlichen Bewertungschwebender Geschäfte zu verringern. 3 Zudem hat die Bedeutung der Stellungnahmedes HFA zu diesem Themengebiet zugenommen, da steuerlich die Drohverlustrückstellungnicht mehr gebildet werden darf und somit der Bundesfinanzhof (BFH)als Interpretations- und Auslegungsorgan künftig in Streitfällen wegfällt.Dieser Beitrag möchte zur Klärung von Zweifelsfragen beim Ansatz und der Bewertungvon Drohverlustrückstellung im sozialen Wohnungsbau <strong>aus</strong> Sicht des Vermietersbeitragen.1 Vgl. §§ 1 ff II. BV.2 Vgl. IDW RS HFA 4, in: Die WPg Nr. 15, 2000, Seite 716 bis 721.3 Vgl. Küting/Kessler, Anmerkungen zum Entwurf einer IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung:Zweifelsfragen zur Bilanzierung und Bewertung von Drohverlustrückstellungen (IDW ERS HFA 4),in: WPg Nr. 18, 1999, Seite 721.Freitag, 16. Februar 2001 16:58 2

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