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Psychische Erste Hilfe bei unverletzt-betroffenen Kindern in ...

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Harald Karutz: <strong>Psychische</strong> <strong>Erste</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>bei</strong> <strong>unverletzt</strong>-<strong>betroffenen</strong> <strong>K<strong>in</strong>dern</strong> <strong>in</strong> Notfallsituationen 60• Gab es schon vor dem Notfall e<strong>in</strong>schlägige Vorerfahrungen mit vergleichbarenbzw. ähnlichen Situationen, d.h. war das Notfallereignis neu oder <strong>in</strong> gewisser Weisebereits vertraut?Ebenfalls außerordentlich <strong>in</strong>teressant wäre es zweifellos gewesen, den eventuellen Zusammenhangzwischen dem jeweiligen Erziehungsstil der Eltern und dem Erleben undVerhalten e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des im Notfallgeschehen zu h<strong>in</strong>terfragen. Weil es jedoch weitgehendausgeschlossen schien, die vorangegangene Erziehung zu analysieren, ohne diesbezüglich<strong>in</strong>tensive und außerordentlich zeitaufwendige Voruntersuchungen durchzuführen,konnte dieser Aspekt im Rahmen der vorliegenden Ar<strong>bei</strong>t nicht weiter berücksichtigtwerden.3.1.2. Untersuchungsmethodik und UntersuchungszielgruppeIn die Überlegungen, auf welche Weise und durch wen die genannten Fragestellungen nunbeantwortet werden könnten, wurden zunächst mehrere Möglichkeiten e<strong>in</strong>bezogen. Methodischs<strong>in</strong>nvoll erschien auf den ersten Blick nicht nur die Befragung von <strong>betroffenen</strong><strong>K<strong>in</strong>dern</strong> und deren Eltern anhand strukturierter Gesprächsleitfäden, sondern auch dieDurchführung zusätzlicher Interviews mit Rettungssanitätern und -assistenten, Notfallseelsorgernund weiteren Personengruppen (z. B. Notärzte, Krankenpflegepersonal, Feuerwehr-und Polizeibeamte), die u. U. jeweils eigene sachdienliche Erfahrungen <strong>in</strong> die Untersuchunge<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen könnten.Auch die psychologische Deutung von Zeichnungen und Aufsätzen, die K<strong>in</strong>der nach Notfällenangefertigt bzw. verfasst haben, sowie die Auswertung von eigenen Beobachtungen<strong>in</strong> Übungssituationen und tatsächlichen E<strong>in</strong>sätzen des Rettungsdienstes kamen als weiteredenkbare Ansätze zur Erkenntnisgew<strong>in</strong>nung durchaus <strong>in</strong> Frage.Aus pragmatischen Gründen, mit dem Ziel e<strong>in</strong>er weitgehenden Standardisierung der angewandtenUntersuchungs- und Auswertungsmethodik; aber v. a. auch um zu verh<strong>in</strong>dern, daßsubjektive Vor<strong>in</strong>terpretationen der Wahrnehmung von Dritten <strong>in</strong> die Beantwortung der zuklärenden Fragestellungen e<strong>in</strong>fließen könnten, wurde die weitere Planung der Studie dennochausschließlich darauf ausgerichtet, strukturierte Interviews mit <strong>K<strong>in</strong>dern</strong> zu führen, dieselbst Notfallsituationen körperlich <strong>unverletzt</strong> miterlebt haben.An e<strong>in</strong>em Beispiel soll diese Entscheidung begründet werden: Rettungsassistenten beschreiben(verletzte) K<strong>in</strong>der, die im Notfallgeschehen nicht unbed<strong>in</strong>gt we<strong>in</strong>en oder schreien,mitunter als besonders „tapfer“, „stark“ oder „erwachsen“ und mutmaßen – offenbar

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