Freizeit aktiv gestalten - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau
Freizeit aktiv gestalten - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau
Freizeit aktiv gestalten - zeka, Zentren körperbehinderte Aargau
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<strong>Freizeit</strong> <strong>aktiv</strong> <strong>gestalten</strong><br />
• trotz Körperbehinderung<br />
• mit und ohne <strong>zeka</strong><br />
• organisiert und individuell<br />
2/2004<br />
Das Magazin von<br />
<strong>zeka</strong> zentren <strong>körperbehinderte</strong> aargau
Impressum<br />
4. Ausgabe September 2004<br />
Auflage:<br />
<strong>zeka</strong>•zin Das Magazin von <strong>zeka</strong> zentren <strong>körperbehinderte</strong><br />
aargau erscheint zweimal jährlich. Die Auflage<br />
der Nummer 2/2004 beträgt 2000 Stück. <strong>zeka</strong>zin<br />
ist das Informationsorgan für Kinder und<br />
Jugendliche, Eltern, Mitarbeitende, Stiftungsgremien<br />
sowie Freundinnen und Freunde von <strong>zeka</strong>.<br />
Redaktion / Adressänderungen:<br />
<strong>zeka</strong> Geschäftsstelle<br />
Girixweg 20 / Postfach<br />
5004 Aarau<br />
Tel. 062 838 21 38<br />
Fax 062 838 21 41<br />
E-Mail: sekretariat.aarau@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Redaktionsteam:<br />
Christine Egger, Leiterin Personalwesen<br />
Dorothea Hauri, Sonderschullehrerin Baden<br />
Karin Morgenthaler, Schul-/Arztsekretärin Aarau<br />
Thomas Müller, Teamleiter Aarau<br />
Ueli Speich, Stiftungsleiter<br />
Gestaltung:<br />
Buschö, Druckerei Schöftland AG<br />
Picardie, 5040 Schöftland<br />
Druck und Versand:<br />
Buschö Druckerei Schöftland AG<br />
Picardie, 5040 Schöftland<br />
Redaktionsschluss <strong>zeka</strong>zin 1/2005<br />
31. Januar 2005<br />
PC 50-144-3<br />
2 2/04<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite<br />
Impressum 2<br />
«Grüezi» 3<br />
Backstage des Hoch-Ybrig-Schneelagers 4<br />
Integration – auf in den Wald 6<br />
«Wunder-Ketchup» 7<br />
Der Elektrorollstuhlclub <strong>zeka</strong> «rollers» stellt sich vor 8<br />
Und der Rollstuhl wird zur Nebensache 10<br />
Ich freue mich jeden Donnerstag<br />
auf die Mädchenriege 11<br />
<strong>Freizeit</strong>angebot der Vereinigung Cerebral<br />
für Behinderte 12<br />
Es musikt durch die Wand – Lex Musica 13<br />
Rhythmus prägt unser Leben 14<br />
<strong>Freizeit</strong> in der Tagesschule 15<br />
Meine Hobbys sind Judo und Reiten 16<br />
Das Leben auf dem Bauernhof 17<br />
Da kann ich gar nicht mitreden! 18<br />
Es gibt viele Möglichkeiten der <strong>Freizeit</strong>gestaltung 19<br />
Krafttrainig – Hobby und Unterstützung der<br />
Physiotherapie<br />
<strong>Freizeit</strong>angebot PLUSPORT 20<br />
Aufgepickt in der Logopädie 22<br />
Willkommen 24<br />
Adieu/Wir gratulieren 25<br />
Porträt: Ruth Hasler Bossert und Christian Bossert 26<br />
Ein Tag im Leben von Walter Tschannen 28<br />
Unsere Stiftungsrätinnen und Stiftungsräte 29<br />
Veranstaltungskalender 2004/05 30<br />
Wichtige Adressen 31
«Grüezi»<br />
Liebe Kinder und Jugendliche<br />
Liebe Eltern<br />
Liebe Mitarbeitende<br />
Liebe Freundinnen<br />
und Freunde von <strong>zeka</strong><br />
In unserem Leitbild halten wir fest: «Wir unterstützen<br />
Menschen mit Körperbehinderungen darin, ein erfülltes<br />
und selbstbestimmtes Leben zu führen.» Ein<br />
erfülltes Leben führen, wer möchte das nicht? Doch<br />
was gehört zu einem erfüllten Leben?<br />
Die Bildung, welche wir in unseren Schulen vermitteln,<br />
nimmt sicher – genau wie eine spätere Arbeitsstelle<br />
auch – eine wichtige Rolle bei der Gestaltung<br />
eines erfüllten Lebens ein. Um ein erfülltes Leben zu<br />
führen, bedarf es aber mehr als nur einer guten Bildung,<br />
eines guten «Jobs» und genügend finanziellen<br />
Mitteln. Sinnvolle <strong>Freizeit</strong>gestaltung, damit verbundene<br />
Erlebnisse und soziale Kontakte sind die Würze<br />
für eine hohe Lebensqualität.<br />
Für Kinder und Jugendliche mit Körperbehinderungen<br />
ist die Hürde häufig höher, <strong>Freizeit</strong> sinnvoll zu <strong>gestalten</strong>:<br />
• Durch den Besuch der fernen Sonderschule ist das<br />
Beziehungsnetz am eigenen Wohnort eingeschränkt.<br />
• Die Körperbehinderung schliesst verschiedene<br />
Hobbys aus oder erfordert einen zusätzlichen Aufwand,<br />
sich in der gewünschten Disziplin zu betätigen.<br />
• Die zusätzliche therapeutische Förderung und der<br />
lange Schulweg reduzieren die zur Verfügung<br />
stehende «<strong>Freizeit</strong>» und die dazu notwendige<br />
Energie.<br />
Es ist in dieser Situation für Kinder wie Eltern sehr verlockend,<br />
sich für die verbleibende Zeit vor den Bildschirm<br />
des «Pantoffelkinos» zurückzuziehen, um<br />
passiv zu konsumieren. Dabei finden aber keine echten<br />
Erlebnisse und sozialen Kontakte statt!<br />
Mit der vorliegenden Ausgabe des <strong>zeka</strong>zin zeigen wir an<br />
konkreten Beispielen auf, wie Kinder und Jugendliche mit<br />
Körperbehinderungen ihre <strong>Freizeit</strong> sinnvoll <strong>gestalten</strong> können.<br />
Im Rahmen unserer Möglichkeiten tragen wir von <strong>zeka</strong><br />
zur sinnvollen <strong>Freizeit</strong>betätigung bei.<br />
Haben wir Sie «gluschtig» gemacht? Werden auch Sie – im<br />
Interesse eines erfüllten Lebens – <strong>aktiv</strong>!<br />
für das Redaktionsteam: Ueli Speich, Stiftungsleiter<br />
Sinnvolle <strong>Freizeit</strong>angebote, wie suchen?<br />
Im Rahmen der Tagessonderschulen von <strong>zeka</strong> können wir<br />
nur ein beschränktes <strong>Freizeit</strong>angebot realisieren. Unsere<br />
Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen beraten Sie<br />
gerne über individuelle Möglichkeiten der <strong>Freizeit</strong>gestaltung.<br />
Wir können Ihnen auf Wunsch Kontaktadressen beschaffen.<br />
Sind <strong>Freizeit</strong><strong>aktiv</strong>itäten am Wohnort möglich? Der Anschluss<br />
an einen Dorfverein kann Gold wert sein. Häufig<br />
sind auch örtliche Musikschulen bereit, auf die spezifischen<br />
Bedürfnisse und Möglichkeiten von Kindern und<br />
Jugendlichen mit Körperbehinderungen einzugehen. Es<br />
lohnt sich, vorgängig die Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Integration sorgfältig abzuklären, um spätere Enttäuschungen<br />
zu vermeiden.<br />
Möglichkeiten für eine sinnvolle <strong>Freizeit</strong>betätigung bietet<br />
auch unser Wocheninternat in Aarau. Durch den Wegfall<br />
des täglichen Transportes bleibt mehr <strong>Freizeit</strong>. Verschiedene<br />
Vereine in Aarau und Umgebung sind bereit, auch<br />
Kinder und Jugendliche von <strong>zeka</strong> aufzunehmen.<br />
Für den Gedankenaustausch empfehlen wir Eltern die<br />
Mitgliedschaft in der Elternvereinigung Cerebral <strong>Aargau</strong><br />
(Kontaktadresse Präsident: Francis Rodel, Dorfstr. 28,<br />
8967 Widen, 056 631 21 28). Die Elternvereinigung organisiert<br />
regelmässig <strong>Freizeit</strong><strong>aktiv</strong>itäten, welche für alle<br />
Kinder und Jugendlichen mit Körperbehinderung geeignet<br />
sind.<br />
2/04 3
Backstage des Hoch-Ybrig-Schneelagers<br />
von Ursula Baumann *<br />
Schon lange im Voraus begannen wir,<br />
vier TherapeutInnen und SozialpädagogInnen<br />
des <strong>zeka</strong> Aarau, das<br />
Schneelager auf dem Hoch Ybrig zu<br />
planen. Ein grosser Aufwand, logistisch,<br />
materiell und personell, steckt in<br />
so einer Schnee-Erlebniswoche für<br />
<strong>körperbehinderte</strong> Kinder. Dies fängt<br />
beim Aufspüren einer für Rollstuhlfahrer<br />
geeigneten Unterkunft an und<br />
gipfelt in den aufwändigen Anpassungen<br />
und Eigenkreationen von<br />
zahlreichen Schlittenmodellen. Michel<br />
Joye, einer unserer Ergotherapeuten,<br />
hat sich zum kreativen Experten in Sachen<br />
Schlittenbau und -umbau entwickelt.<br />
Dank seiner Kenntnis und seinem<br />
grossen Einsatz standen auch<br />
dieses Jahr wiederum zahlreiche individuelle<br />
Schlitten bereit.<br />
Das Abenteuer Bi-unique<br />
Für SchülerInnen mit einer grösseren<br />
motorischen Beeinträchtigung haben<br />
wir «Bi-Unique»-Skibobs eingesetzt,<br />
welche auch diesen Jugendlichen<br />
ein Skierlebnis der besonderen Art<br />
ermöglichen. In rasanter, kurvenrei-<br />
4 2/04<br />
Für die Mittel- und Oberstufen-SchülerInnen fand in diesem Winter bereits zum zweiten<br />
Mal ein tolles Schneelager auf dem Hoch Ybrig statt.<br />
cher Fahrt werden sie mit diesen<br />
technischen Geräten die Skipisten<br />
hinunter chauffiert. Je nach individuellen<br />
Möglichkeiten können sie<br />
auch selber <strong>aktiv</strong> die Fahrt mitbestimmen<br />
und entscheiden, wie oder<br />
wann sie die Bögen und Kurven ansetzen<br />
möchten. Das Ziel ist es, den<br />
jeweils grösstmöglichen Spielraum<br />
der Eigengestaltung auszuloten und<br />
von den Passagieren übernehmen zu<br />
lassen.<br />
Bis es jedoch so weit ist, müssen<br />
zuerst die Mitarbeitenden mit dem<br />
Handling und dem Führen eines «Biunique»<br />
geschult werden. Seit einigen<br />
Jahren arbeiten wir mit Reinhard<br />
Linder, dem Leiter von Activ Motion,<br />
zusammen. Dies ist eine Organisation,<br />
welche neben der Möglichkeit,<br />
Material zu beziehen (mieten), auch<br />
gleich Instruktionstage und Kurse<br />
anbietet.<br />
Es fanden sich sieben Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter von <strong>zeka</strong>, die<br />
sich auf das Abenteuer «Bi-unique»<br />
einliessen und eine eintägige Einführung<br />
durch Reinhard Linder auf der<br />
Axalp erlebten. Nach anfänglichen<br />
Steuerschwierigkeiten wurden wir<br />
mit der imposanten Dynamik, die<br />
der Skibob entwickelt, wenn er einmal<br />
in Fahrt gekommen ist, vertraut,<br />
und so waren wir am Abend mit<br />
dem erreichten Tagesergebnis zufrieden.<br />
Wissend, dass wir noch<br />
Anfänger sind, gingen wir die Angelegenheit<br />
zu Lagerbeginn entsprechend<br />
vorsichtig an. Activ Motion<br />
vermittelt auch Skilehrer, welche sich<br />
auf das Skifahren mit behinderten<br />
Menschen spezialisiert haben. So<br />
konnten wir während des gesamten<br />
Lagers auf die Erfahrungen einer<br />
Activ-Motion-Skilehrerin zurückgreifen.<br />
Sie konnte zahlreiche allgemeine<br />
Tipps und vor allem auch an<br />
die jeweilige Körperbehinderung<br />
angepasste Techniken vor Ort an<br />
die <strong>zeka</strong>-SkileiterInnen weitergeben.<br />
Cécile (Activ-Motion-Skilehrerin) erwies<br />
uns wertvolle Dienste im Lager,<br />
ohne die wohl kaum solche Fortschritte<br />
erzielt worden wären.<br />
Wer oder was ist Activ<br />
Motion ?<br />
«Sportliche Betätigung trägt zur<br />
Verbesserung der Selbstständigkeit<br />
und der Lebensqualität bei.» Diese
Grundüberzeugung möchte der<br />
Physiotherapeut Reinhard Linder in<br />
seinem Einsatz für den Behindertensport<br />
umsetzen. Er ist patentierter<br />
Ski- und Telemarklehrer und machte<br />
1989 seine ersten Erfahrungen als<br />
Kursleiter von Breitensportkursen für<br />
Körperbehinderte bei PLUSPORT. Bereits<br />
ein Jahr später trainierte er die<br />
Behinderten-Nationalmannschaft Ski<br />
Alpin. Als Abschluss seiner erfolgreichen<br />
vierjährigen Trainerzeit führte<br />
er die Mannschaft an die Paralympics.<br />
Reinhard Linder setzte sich für den<br />
Ausbau von Kinderkursen bei PLU-<br />
SPORT ein und konnte 1996 zum ersten<br />
Mal auf der Axalp Kurse für Kinder<br />
und Jugendliche im Rollstuhl<br />
anbieten. Da die Nachfrage nach diesen<br />
Kursen sehr gross war, wurde das<br />
Angebot stetig erweitert. Etwa 60%<br />
der beteiligten Jugendlichen sind von<br />
cerebralen Bewegungsstörungen betroffen.<br />
Gerade für diese SchneesportlerInnen<br />
ist es wichtig, die richtigen<br />
Hilfestellungen und Geräte<br />
anzubieten. Um diese korrekt einsetzen<br />
zu können, braucht es jedoch<br />
auch eine fachliche Einschätzung der<br />
körperlichen und koordinativen Fähigkeiten<br />
der KursteilnehmerInnen.<br />
In seiner 1998 selbst gegründeten<br />
Skischule Activ Motion hat Reinhard<br />
Linder in jahrelanger Arbeit einen<br />
Gerätepool aufgebaut. Er bemüht<br />
sich darum, über die aktuellen technischen<br />
Entwicklungen im Behindertenschneesport<br />
informiert zu sein<br />
und setzt einerseits die gewonnenen<br />
Erkenntnisse in der Methodik und<br />
Schulung seiner Kurse um und andererseits<br />
für den Bau neuer Geräte<br />
ein. So findet man bei Activ Motion<br />
unter anderem das Tandem-Snowboard,<br />
den Monoski oder eben den<br />
«Bi-unique», eine Variante für<br />
schwerer behinderte Menschen.<br />
Nach einer Einführung werden diese<br />
Hilfsmittel auch vermietet.<br />
Mobilität im Schnee<br />
Wie schon erwähnt, konnten wir<br />
unser Lager bereits zum zweiten Mal<br />
im Skihaus «Fuederegg» auf dem<br />
Hoch Ybrig durchführen. Diese Lokalität<br />
hat sich wiederum als hervorragend<br />
erwiesen. Dank der neu angelegten<br />
Sonnenterrasse konnten<br />
alle direkt von dort aus in den<br />
Schnee fahren oder laufen – ein besonderer<br />
Genuss. Die Skihausbesitzer<br />
sind ernstlich darum bemüht, ihr<br />
Haus so zu <strong>gestalten</strong>, dass sich auch<br />
Rollstuhlfahrer gut und selbstständig<br />
darin bewegen können. So wurde<br />
zum Beispiel auf unsere Anregung<br />
hin das WC umgestaltet. Zudem sollen<br />
bis in zwei Jahren noch weitere<br />
bauliche Anpassungen vorgenommen<br />
werden. Die Zusammenarbeit<br />
auch mit allen anderen Leuten vor<br />
Ort war sehr gut. Dass wir uns so toll<br />
im Freien bewegen konnten, haben<br />
wir nicht zuletzt dem technischen<br />
Personal vom Hoch Ybrig zu verdanken.<br />
Dieses hat uns einerseits durch<br />
das Bereitstellen von Schnee-<br />
Fahrzeugen (Schneetöff, Ratrac)<br />
unterstützt und half andererseits<br />
tatkräftig mit, wenn es galt, den<br />
Kindern auf die Ski- und Sessellifte<br />
zu helfen. So konnten beinahe alle<br />
Wünsche der Ski- und Schlittel-<br />
Gruppen erfüllt werden, wie zum<br />
Beispiel eine Gruppe an einen bestimmten<br />
Ausgangspunkt zu führen.<br />
Nur dank dieser gut spielenden Zusammenarbeit<br />
und Unterstützung ist<br />
es überhaupt möglich, so weit in ein<br />
auto- und strassenfreies Wintersportgebiet<br />
vorzudringen. Für uns<br />
alle, insbesondere für schwerer Behinderte,<br />
war es ein einmaliges Erlebnis,<br />
Teil dieser Natur zu sein.<br />
Aufmarsch auf dem<br />
Hoch Ybrig<br />
Zwei Mitarbeiter waren bereits am<br />
Vortag angereist, um einen grossen<br />
Teil des Materials zu transportieren<br />
und die letzten Dinge vor Ort vorzubereiten.<br />
Die Anreise der gesamten<br />
Schülerschaft und der BetreuerInnen<br />
mit dem Car, der Seilbahn und auf<br />
der Ladebrücke oder der Schaufel<br />
des Ratrac verlief reibungslos. Kaum<br />
vorstellbar, welch grosser Berg an<br />
Material sich da auftürmte, aber<br />
unter Mithilfe von zahlreichen Händen<br />
fand jedes Ding an seinen Platz.<br />
Bald war jeder und jede in seinem<br />
Zimmer eingezogen und eingerichtet.<br />
«Achtung – fertig – ZEKA», unter<br />
diesem Motto verbrachten wir eine<br />
grossartige Lagerwoche im Schnee,<br />
die leider viel zu schnell vorüberging.<br />
Glücklich darüber, dass alle unversehrt<br />
blieben, erinnert man sich<br />
noch lange an die schönen Lagertage<br />
zurück und hofft insgeheim auf<br />
ein baldiges nächstes Mal.<br />
Ihr könnt beruhigt sein: Die Planung<br />
der Schneewoche 2006 ist bereits<br />
angelaufen. Wem das noch zu lange<br />
dauert, für den gibt es jedes Jahr<br />
tolle Wintersport-Lager bei PLU-<br />
SPORT.<br />
* Ursula Baumann ist Sozialpädagogin und<br />
Teamleiterin im <strong>zeka</strong> Aarau.<br />
2/04 5
Integration – «Auf in den Wald!»<br />
von Thomas Müller<br />
Bei schönem Frühlingswetter besammelten<br />
sich gegen 200 Kinder<br />
beider Schulen sowie ihre Lehrkräfte<br />
und weitere Betreuungspersonen<br />
auf dem gemeinsamen Pausenhof<br />
und spazierten klassenweise zur<br />
Herzogshütte in den Badener Wald.<br />
Aufgeteilt in kleine Gruppen begaben<br />
sich die Schülerinnen und Schüler<br />
sowie die Kindergärtlerinnen und<br />
Kindergärtler des <strong>zeka</strong> auf einen Parcours<br />
durch den Wald. An insgesamt<br />
acht Posten lösten sie von ihren<br />
Gruppenchefs angeführt verschiedene<br />
Aufgaben, beispielsweise Tannenzapfen<br />
werfen, Türme bauen,<br />
Gegenstände im Sägemehl ertasten,<br />
Wasser transportieren oder aus Holz<br />
Skulpturen bauen. Behinderte und<br />
nicht Behinderte waren gemeinsam<br />
unterwegs.<br />
Beide Seiten begegneten einander<br />
mit grosser Offenheit und lernten<br />
die «fremden» Schülerinnen und<br />
Schüler des Nachbarschulhauses von<br />
einer ganz anderen Seite kennen.<br />
Ängste und Vorurteile wichen dem<br />
Bewusstsein, gemeinsam eine tolle<br />
Leistung erbracht und ein schönes<br />
Abenteuer erlebt zu haben. Nach<br />
einem gemeinsamen Mittagessen<br />
aus dem Rucksack bei der Herzogshütte<br />
begaben sich die einzelnen<br />
Klassen um 14.00 Uhr auf den Rückweg<br />
ins Schulhaus Höchi.<br />
* Thomas Müller ist Oberstufenlehrer und<br />
Teamleiter im <strong>zeka</strong> Aarau.<br />
6 2/04<br />
Am 14. Mai 2004 führte die Primarschule Höchi-Dättwil ihren traditionellen Waldsporttag<br />
erstmals gemeinsam mit den Klassen der benachbarten Sonderschule von<br />
<strong>zeka</strong> durch.<br />
Gemeinsams Tüfteln und Bauen.<br />
Ich hab was!<br />
Verantwortungsvolle Gruppenchefin.
«Wunder-Ketchup» –<br />
Was ein Schulwettbewerb auslösen kann<br />
von Silvia Lüscher *<br />
Eine 1. Klasse der Bezirksschule Oberentfelden machte im letzten Winter beim kantonalen<br />
Schulwettbewerb «Wunder-Ketchup» mit. Jede(r) der 17 Schülerinnen und<br />
Schüler dachte sich eine Geschichte aus, in der diese beiden Begriffe mindestens einmal<br />
vorkamen. Frau Eberle, Deutschlehrerin an der Bezirksschule, ergriff die Initiative und<br />
fragte <strong>zeka</strong> an, ob Interesse an einem Austausch bestehe. Da auch Andrea S., Oberstufenschülerin<br />
im <strong>zeka</strong> Aarau, am Wettbewerb teilgenommen hatte, war der Vorschlag<br />
von Frau Eberle höchst willkommen. Zwei <strong>zeka</strong>-Klassen machten am Austausch mit.<br />
Kurz nach den Weihnachtsferien<br />
reiste die bunte Schar an einem Donnerstagmorgen<br />
an, aufgeregt erwartet<br />
von unserer Truppe am Eingang<br />
des Schulhauses. Alle Schüler (zusammengenommen<br />
34!) und ihre<br />
LehrerInnen fanden Platz in einem<br />
unserer kleinen Schulzimmer, wir<br />
setzten uns in einen grossen Kreis.<br />
Nach einem Vorstellungsspiel im<br />
Kreis las Andrea S. ihre Geschichte<br />
der ganzen Versammlung vor. Lautlos<br />
und mit offenen Ohren hörten<br />
wir alle zu und applaudierten am<br />
Ende, viele zeigten sich betroffen,<br />
wenn nicht gar berührt über das Gehörte.<br />
Nun bildeten wir Gruppen, in<br />
denen sich jeweils von beiden Schulen<br />
einige Schüler befanden. In reservierten<br />
Räumen lauschten unsere<br />
Schüler aufmerksam und staunend<br />
den Geschichten, welche sie vorgelesen<br />
bekamen. Diese reichten über<br />
Geister-, Abenteuer- bis Lügengeschichten<br />
und zeugten von viel Fantasie<br />
und häufig auch von Humor.<br />
Allzu schnell war die Zeit um, leider<br />
reichte es nicht für alle Geschichten,<br />
aber jede und jeder unserer Schüler<br />
und Schülerinnen bekam ein Heft<br />
mit der Geschichtensammlung geschenkt,<br />
dazu auch noch ein liebevoll<br />
dekoriertes Säcklein mit Schoko-<br />
Naschereien. Zum Abschluss sangen<br />
wir gemeinsam und voll Inbrunst ein<br />
Andrea S. liest der Gruppe ihre Geschichte vor.<br />
Lied, welches ein Oberentfelder<br />
Schüler vorgeschlagen hatte: «Alperose»<br />
von Polo Hofer. Dieses Zusammensein<br />
hat uns so gefallen,<br />
dass wir beim Abschied gleich einen<br />
Gegenbesuch beschlossen.<br />
Auch dieser war ein voller Erfolg.<br />
Unsere Schülerinnen und Schüler<br />
buken im Hauswirtschaftsunterricht<br />
eifrig Kuchen für diesen Anlass. Und<br />
an einem Freitagmorgen im März<br />
reisten wir in zwei Schulbussen nach<br />
Oberentfelden, wo wir von erwartungsvollen<br />
Bezlern in Empfang genommen<br />
wurden. Das Programm<br />
sah diesmal anders aus. Wir veranstalteten<br />
ein Quiz-Fussball mit Fragen<br />
aus Geografie und Biologie. Vor<br />
Ehrgeiz und Begeisterung gingen die<br />
Wellen immer wieder sehr hoch,<br />
doch die Verlierer zeigten sich von<br />
der reifen Seite, Spass am Spiel hatten<br />
alle gehabt. Für Kuchen und Icetea<br />
blieb für die einen wenig Zeit,<br />
denn sie mussten gleich weiter zum<br />
Schwimmunterricht. Wir vom <strong>zeka</strong><br />
konnten uns nach einer kleinen Besichtigungstour<br />
mit Frau Eberle im<br />
Schulhaus auf einen gemütlichen<br />
Spaziergang machen bis zum Treffpunkt<br />
mit den Schulbussen.<br />
Der Höhepunkt der ganzen «Wunder-Ketchup»-Geschichte<br />
mit Oberentfelden<br />
war dann der Bescheid<br />
kurz vor den Frühlingsferien, dass<br />
sowohl unsere Klasse mit Andreas<br />
Geschichte wie auch die Klasse der<br />
1. Bez Oberentfelden je einen 1.<br />
Preis in unterschiedlichen Kategorien<br />
gewonnen haben. Die Freude<br />
auf beiden Seiten war riesig, man<br />
traf sich also nochmals bei der Siegerfeier<br />
der Siegerklassen im Kulturund<br />
Kongresszentrum Aarau, jupee!<br />
* Silvia Lüscher ist Sonderschullehrerin im<br />
<strong>zeka</strong> Aarau.<br />
2/04 7
8 2/04<br />
Der Elektrorollstuhlclub<br />
<strong>zeka</strong> «rollers»<br />
stellt sich vor<br />
Elektrorollstuhlhockey ist eine der wenigen Sportarten, die<br />
Menschen im Rollstuhl spielen können. Wie es der Name<br />
sagt, wird dieser Sport im Elektrorollstuhl gespielt. Die<br />
Regeln sind dem Unihockey verwandt, wurden aber spezifisch<br />
auf <strong>körperbehinderte</strong> Menschen angepasst.<br />
von Michel Joye *<br />
Zuerst stelle ich diesen neuen<br />
Sport kurz vor: In jedem Fünfer-<br />
Team spielen mindestens zwei Spieler.<br />
Einer davon ist der Torwart mit<br />
einem Festschläger. So können auch<br />
Spieler, die den Schläger nicht halten<br />
können, mitmachen. Elektrorollstuhlhockey<br />
ermöglicht eine vielfältige<br />
Palette an Erfahrungen wie Spie-<br />
len in einem Team, Taktik, Technik<br />
und intensive Gefühle bei Sieg und<br />
Niederlage. Dieser Sport ist eine<br />
wichtige Schule für Fairness und Respekt<br />
gegenüber anderen. Dabei<br />
steht für einmal nicht die Behinderung,<br />
sondern das Hockey, der Sport,<br />
im Zentrum.<br />
Entstanden ist der Sport in den<br />
Niederlanden, wo es inzwischen<br />
über 550 <strong>aktiv</strong>e Spieler gibt. In der<br />
Schweiz befindet sich das E-Hockey,<br />
wie dieser Sport kurz genannt wird,<br />
noch im Aufbau. Etwa 10 Teams<br />
spielen in fünf verschiedenen Vereinen.<br />
Einmal jährlich findet der Swisscup,<br />
die Schweizermeisterschaft in<br />
Turnierform, statt.<br />
Die <strong>zeka</strong> rollers gibt es seit diesem<br />
Jahr. Die Trainings werden als Kurs<br />
der Elternvereinigung Cerebral <strong>Aargau</strong><br />
durchgeführt. Ausgenommen in<br />
den Ferien wird jeden Montag von<br />
17.45 Uhr bis 18.15 Uhr in der<br />
«<strong>zeka</strong>»-Turnhalle in Aarau trainiert.<br />
Im Moment machen 14 Kinder und<br />
Jugendliche, Jungen und Mädchen<br />
im Alter von 8 bis 16 Jahren aus<br />
Aarau und Baden, mit. Die Regelung,<br />
dass man Elektrorollstuhlfahrer<br />
oder -fahrerin sein muss, um den<br />
Sport auszuüben, haben wir etwas<br />
erweitert. Es können bei uns auch<br />
Kinder mitmachen, die sich nur mit
Hilfsmitteln fortbewegen können.<br />
Das Trainerteam setzt sich zusammen<br />
aus: Franziska Jakob, Physiotherapeutin,<br />
Tanja Klay, Oberstufenlehrerin<br />
und Michel Joye, Ergotherapeut.<br />
Erster Höhepunkt des Jahres war die<br />
Teilnahme am Swisscup in St. Gallen.<br />
Mit viel Einsatz und Begeisterung<br />
erreichten wir den guten 7. Rang.<br />
Nun freuen wir uns schon auf das<br />
Trainingswochenende, das wir am<br />
23. und 24. Oktober in Sumiswald<br />
durchführen.Eine ganz tolle Erfahrung,<br />
die wir als junger Verein schon<br />
machen konnten, ist die spontane<br />
Hilfsbereitschaft von vielen Seiten,<br />
sei dies finanzielle Unterstützung zur<br />
Anschaffung von Occasions-Rollstühlen<br />
oder das Mithelfen bei Turnieren<br />
und Freundschaftsspielen.<br />
Wir danken auf diesem Weg allen,<br />
welche die <strong>zeka</strong> rollers in irgendeiner<br />
Art unterstützten.<br />
Interessenten zum Mitspielen, Mithelfen<br />
oder Mitunterstützen können<br />
sich mit Michel Joye (<strong>zeka</strong> Aarau, Ergotherapie)<br />
in Verbindung setzen.<br />
Zuschauer, die die Faszination dieses<br />
Sports hautnah miterleben wollen,<br />
sind zu den Trainings jederzeit herzlich<br />
willkommen.<br />
* Michel Joye ist Ergotherapeut im <strong>zeka</strong><br />
Aarau.<br />
Im <strong>zeka</strong> rollts!<br />
2/04 9
Und der Rollstuhl wird zur Nebensache<br />
Naturerlebinis – trotz allem.<br />
von Annatina Jäckle v/o Fresca*<br />
PTA bedeutet «Pfadi Trotz Allem».<br />
Es ist ein Bereich der Pfadi, der<br />
schon kurz nach der Gründung der<br />
Pfadibewegung entstand, um auch<br />
behinderten Kindern und Jugendlichen<br />
zu ermöglichen, wie alle anderen<br />
Pfadis am Pfadileben teilzuhaben.<br />
Heute sind über zwanzig<br />
PTA-Abteilungen Mitglied der Pfadibewegung<br />
Schweiz.<br />
In ihren Zielen unterscheiden sich<br />
die behinderten Pfadi im Grossen<br />
und Ganzen nicht von den «normalen»<br />
Pfadi: Verantwortung für sich<br />
und andere übernehmen – in einem<br />
sicheren Rahmen, nach den individuellen<br />
Möglichkeiten und mit der<br />
nötigen Unterstützung.<br />
Die PTA lernen an zwei bis drei<br />
Samstagnachmittagen pro Monat<br />
selbstständig neue Schritte zu unter-<br />
10 2/04<br />
Einen hohen Stellenwert im <strong>Freizeit</strong>bereich der behinderten Kinder und<br />
Jugendlichen nimmt die Pfadi Trotz Allem (PTA) ein. Die PTA Baden stellt sich und<br />
ihre Arbeit näher vor.<br />
nehmen, sich in der Natur zurechtzufinden,<br />
sich darin wohl zu fühlen<br />
und sie zu schützen. Sie lösen sich<br />
für eine bestimmte Zeit aus der gewohnten<br />
Umgebung und lernen,<br />
sich in der ungewohnten, neuen<br />
Abenteuer in neuer Umgebung.<br />
LeiterInnen und HelferInnen sind<br />
bei der PTA jederzeit willkommen.<br />
Wer Lust hat, in einem coolen<br />
Team und mit aufgestellten<br />
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen<br />
ein Pfadi-Abenteuer<br />
zu planen und durchzuführen,<br />
melde sich für eine unverbindliche<br />
Teilnahme an einem PTA-<br />
Nachmittag bei<br />
Annatina Jäckle v/o Fresca<br />
Tel: 076 367 74 93<br />
www.ptabaden.ch<br />
Umgebung zu orientieren und sie zu<br />
geniessen.<br />
Kurz: Sie erleben gewöhnliche und<br />
ungewöhnliche Pfadi-Abenteuer.<br />
Gleichzeitig hilft die Pfadi den Kindern,<br />
ihren Platz in der Gruppe zu
finden und die Regeln des Zusammenlebens<br />
zu erfahren. Und<br />
schliesslich sollen sich die Pfadi Trotz<br />
Allem an mindestens einem Tag in<br />
der Woche richtig austoben können.<br />
Die eigentlichen Höhepunkte jedes<br />
Pfadijahres sind aber ganz bestimmt<br />
Ich freue mich jeden Donnerstag auf<br />
die Mädchenriege<br />
von Ashala B.*<br />
Kinder und Jugendliche in Tagesschulen haben es häufig schwer, sich an ihrem Wohnort<br />
mit Gleichaltrigen zu treffen. Sie sind vom frühen Morgen bis zum späten Abend weg<br />
und verbringen einen grossen Teil ihrer <strong>Freizeit</strong> in der Tagesschule oder auf dem Schulweg.<br />
Eine gute Gelegenheit zur Kontaktpflege mit Gleichaltrigen bieten Vereins<strong>aktiv</strong>itäten.<br />
Seit der ersten Klasse gehe ich in<br />
Niederrohrdorf in die Mädchenriege.<br />
Auf die Idee kam ich durch<br />
meine ältere Schwester und meine<br />
Cousine, die beide auch dorthin gingen.<br />
Aus meiner Kindergartenzeit<br />
kannte ich viele der Mädchen in der<br />
Mädchenriege. Jetzt bin ich schon<br />
vier Jahre dabei, und es macht mir<br />
sehr viel Spass, mit meinen Freundinnen<br />
zu lachen und zu spielen.<br />
In diesem Sportverein machen wir<br />
verschiedene Wettkämpfe, zum Beispiel<br />
Weitsprung oder 80-Meter-<br />
Lauf. Beim Hindernislauf muss man<br />
sehr geschickt einen Ball auf einem<br />
Frisbee transportieren. Ich mache<br />
immer genau das Gleiche, wie die<br />
anderen.<br />
Jedes Jahr machen wir eine Mädchenriege-Reise.<br />
Das letzte Mal gingen<br />
wir zum Egelsee. Weil die Wan-<br />
die Lager. Jedes Jahr führen wir ein<br />
Pfingst- und ein Sommerlager durch.<br />
Während wir an Pfingsten nur für<br />
zwei Tage zusammen sind, verreisen<br />
wir im Sommer für eine ganze<br />
Woche entweder in ein Pfadiheim<br />
irgendwo in der Schweiz oder schla-<br />
derung für mich zu anstrengend gewesen<br />
wäre, durfte ich mit einem<br />
Auto mitfahren. Dort machten wir<br />
ein Feuer und redeten und assen.<br />
Zurück bin ich mitmarschiert. Immer<br />
im Dezember kommt der Nikolaus<br />
zu uns.<br />
Alle zwei Jahre ist Turnervorstellung.<br />
Wir führen auf der Bühne für das<br />
Publikum einen Tanz auf. Das letzte<br />
Mal hiess das Thema des Abends<br />
«Dschungel». Unsere Leiterinnen<br />
bastelten dafür Schlangen, die jedes<br />
Mädchen selber bemalte. Wir tanzten<br />
damit zur Musik. Den Zuschauenden<br />
hat es so gut gefallen, dass<br />
wir bei jeder Vorstellung herausgeklatscht<br />
wurden. Meine Schlange<br />
bewahre ich zu Hause immer noch<br />
auf.<br />
Ich freue mich, dass ich jeden Donnerstag<br />
in die Turnstunde gehen<br />
kann, um meine Freundinnen zu<br />
treffen. Ich bin sicher, dass ich dank<br />
gen auf einer Wiese bei einem Bauernhof<br />
unsere Zelte auf.<br />
* Annatina Jäckle v/o Fresca ist Kontaktperson<br />
zur PTA Baden.<br />
der Mädchenriege mehr Kontakt zu<br />
den Kindern in meinem Dorf habe.<br />
* Ashala B. ist Schülerin der Mittelstufenklasse<br />
1 im <strong>zeka</strong> Baden.<br />
2/04 11
<strong>Freizeit</strong>angebot der Vereinigung<br />
Cerebral <strong>Aargau</strong> für Behinderte<br />
Die Vereinigung Cerebral <strong>Aargau</strong><br />
unterstützt und finanziert nebst<br />
den erwähnten noch weitere<br />
<strong>Freizeit</strong>angebote.<br />
Informationen finden Sie unter:<br />
Vereinigung<br />
Vereinigung Cerebral <strong>Aargau</strong><br />
Dorfstrasse 28<br />
8967 Widen<br />
www.cerebral-ag.ch<br />
12 2/04<br />
<strong>Aargau</strong><br />
von Maria Küng*<br />
Das gilt für behinderte wie für nicht<br />
behinderte Kinder. Die Wünsche und<br />
Fähigkeiten müssen bei der Auswahl<br />
der <strong>Freizeit</strong>gestaltung Priorität<br />
haben. Die therapeutischen Ziele dürfen<br />
dabei nicht so wichtig sein. Soziale,<br />
sportliche und gesellschaftliche<br />
Aspekte erleben behinderte Kinder in<br />
einem speziell für sie angepassten<br />
Rahmen intensiver. Die Vereinigung<br />
Cerebral <strong>Aargau</strong> als Organisation<br />
unterstützt viele <strong>Freizeit</strong>angebote speziell<br />
für körper- und mehrfachbehinderte<br />
Kinder mit eingeschränkten<br />
Möglichkeiten, sei es in einem geschützten<br />
Rahmen oder auch integrierende<br />
Projekte.<br />
Hier sind einige Aktivitäten vorgestellt:<br />
• Jeden Dienstag, 17.30 Uhr in Aarau<br />
und Freitag, 18.00 Uhr in Baden vergnügen<br />
sich behinderte Kinder mit<br />
ihren Geschwistern und Eltern im<br />
warmen Wasser. Rollstühle, Schienen,<br />
Korsetts und andere Hilfsmittel<br />
bleiben alle am Beckenrand zurück.<br />
Regelmässige, sportliche<br />
Tätigkeiten beeinflussen den psychischen<br />
Zustand und fördern die<br />
schulische Leistungsfähigkeit. Es<br />
ist super, seine Grenzen zu<br />
spüren, eventuell zu überschreiten<br />
und etwas zu leisten, das die<br />
anderen kaum für möglich halten.<br />
Das stärkt das Selbstbewusstsein.<br />
Die Kinder bewegen sich im Wasser<br />
frei und selbstständig. Sie folgen<br />
den Anweisungen der Gruppenleiter,<br />
die Spiele vorbereitet haben<br />
nach der 10-Punkte-Halliwick-Methode.<br />
Vor dem Nachhausegehen<br />
pflegen wir den sozialen Kontakt<br />
bei einem Znüni, das von den Eltern<br />
abwechselnd mitgebracht wird. Hier<br />
entstehen viele wichtige Gespräche.<br />
• Der Samschtig-Treff ist eine <strong>Freizeit</strong>gruppe<br />
für behinderte Jugendliche<br />
und Erwachsene mit dem Ziel, einmal<br />
monatlich eine Kontaktmöglichkeit<br />
zu schaffen. Die Geselligkeit<br />
und der Austausch untereinander<br />
stehen im Vordergrund. Aber auch<br />
kulturelle Angebote und Sport<strong>aktiv</strong>itäten<br />
werden durchgeführt.<br />
• Im Jahre 2002 führten wir mit grossem<br />
Erfolg eine Zirkuswoche für behinderte<br />
und nicht behinderte Kinder<br />
durch, geleitet vom Zirkus<br />
Wunderplunder. Die Woche stand<br />
unter dem Motto Integration. Auf<br />
Grund der guten Erfahrungen<br />
haben wir uns entschlossen, das<br />
Projekt im Jahr 2005 erneut durchzuführen.
Es musikt durch die Wand – Lex Musica<br />
Hast du gehört? «Es musikt durch die Wand»! – Wo? «Im <strong>zeka</strong>»!<br />
von Franziska Greter *<br />
Unsere Schule ist ein Haus<br />
Da klingt es aus fünf Wänden raus:<br />
In der ersten flötets<br />
In der zweiten klimperts<br />
In der dritten krachts<br />
In der vierten lachts<br />
In der fünften knallt die Türe zu<br />
So klingts zusammen…<br />
Hör mal zu!!!<br />
(Dorothée Keusch-Jacob)<br />
Wer mit offenen Ohren durchs <strong>zeka</strong><br />
geht, kann hier und dort die unterschiedlichsten<br />
Klänge hören: Blockflöte,<br />
Gitarre, Keyboard, Klavier,<br />
Schlagzeug – alles Instrumente, die<br />
ausserhalb des Musikgrundschulunterrichts<br />
im <strong>zeka</strong> unterrichtet werden.<br />
Klänge durch die Wand zu<br />
hören, kann zwar spannend sein,<br />
mehr davon hat man allerdings,<br />
wenn man hautnah dabei ist. Darum<br />
heisst es: «Hereinspaziert!»<br />
Neben den verschiedensten Liedern<br />
und Musikstücken sowie dem Vertonen<br />
von Geschichten wird im Instrumentalunterricht<br />
auch für besondere<br />
Anlässe wie Schulschluss- oder<br />
Weihnachtsfeier geübt. Wichtigstes<br />
Ziel jedoch ist die Freude am Musizieren!<br />
Der Musikunterricht wird in den<br />
Stundenplan integriert. Somit hat<br />
jedes Kind die Möglichkeit, ein Instrument<br />
zu lernen. Unterstützt und<br />
gefördert wird die kleine Musikschule<br />
«Lex Musica» von der Elternvereinigung<br />
Cerebral <strong>Aargau</strong>. Sie<br />
übernimmt die Hälfte der Kosten des<br />
Unterrichts für die Kinder von Mitgliedern.<br />
Also – hereingehört, hereingeguckt!<br />
* Franziska Greter ist Musiklehrerin im<br />
<strong>zeka</strong> Aarau.<br />
Als Mitglied in verschiedenen Organisationskomitees<br />
der Vereinigung<br />
Cerebral <strong>Aargau</strong> konnte ich beim<br />
Durchführen der Kurse und Projekte<br />
immer wieder feststellen, dass die<br />
Kinder mit Begeisterung an solchen<br />
Aktivitäten teilnehmen.<br />
* Maria Küng ist Mutter eines Oberstufenschülers<br />
und arbeitet in verschiedenen<br />
Projekten der Vereinigung Cerebral<br />
<strong>Aargau</strong>.<br />
«Musik allein ist die Weltsprache<br />
und braucht nicht übersetzt zu<br />
werden.» (Berthold Auerbach)<br />
«Musik ist die Poesie der Luft.»<br />
(Jean Paul)<br />
Roman Z. und Helena R. in Aktion.<br />
2/04 13
Rhythmus prägt unser Leben<br />
von Ruth Müller*<br />
Rhythmus prägt unser Leben: Viele<br />
grundlegende Körperfunktionen des<br />
Menschen (z. B. der Herzschlag) sind<br />
rhythmisch gesteuert. Sie können<br />
durch Musik positiv (aber auch negativ!)<br />
beeinflusst werden. Das im<br />
Mutterleib heranwachsende Wesen<br />
hört bereits 4 bis 5 Monate vor der<br />
Geburt intensiv den Herzschlag und<br />
den Atem der Mutter und wird dabei<br />
rhythmisch im Fruchtwasser gewiegt.<br />
Zwischen dem Hörorgan und dem<br />
Gefühlszentrum im Gehirn besteht<br />
eine besonders enge Beziehung.<br />
Man weiss, dass die linke Gehirnhälfte<br />
eher zuständig ist für Logik<br />
und Analyse, Problemlösen und wissenschaftliche<br />
Tätigkeiten – die<br />
rechte Gehirnhälfte eher für Gefühle,<br />
Emotionen, Fantasie, Kreativität<br />
und intellektuelle Fähigkeiten.<br />
Musik <strong>aktiv</strong>iert immer beide Gehirnhälften,<br />
ja sogar alle Hirnregionen.<br />
Dies lässt sich mit neusten radiologischen<br />
Verfahren (Kernspintographie)<br />
nachweisen. Da das Gehirn zum<br />
Arbeiten angeregt wird, werden<br />
Wachstumsprozesse gefördert, neue<br />
Vernetzungen und Potenziale entstehen,<br />
neue Strategiemöglichkeiten<br />
werden entwickelt.<br />
Die Arbeit am Instrument ist auch<br />
eine gute Schulung für die Motorik,<br />
die Koordination, das genaue Hin-<br />
14 2/04<br />
In der Lex musica steht das persönliche, unbefangene Erleben, Erfahren, Ausprobieren<br />
vor dem systematischen Reflektieren und Ordnen (z. B. Notenschrift). Der ganzheitliche<br />
Umgang mit Musik regt an zum Spielen und Improvisieren, fördert Fantasie und Kreativität<br />
und trägt dadurch bei zum Wohlbefinden, innerer Harmonie und Ausgeglichenheit.<br />
Bei alldem soll die Freude am Musizieren und Improvisieren im Vordergrund stehen.<br />
Schulung der Konzentration beim Flötenspiel.<br />
hören, sie fördert die Ausdauer und<br />
<strong>aktiv</strong>iert die Sinne.<br />
Im <strong>zeka</strong> Baden werden folgende<br />
Instrumente angeboten:<br />
Blockflöte: Es kann gewählt werden<br />
zwischen reinem Instrumentalunterricht<br />
auf Sopran-, Alt- oder<br />
Tenorblockflöte oder erweitert mit<br />
dem Orff-Instrumentarium: div. Trommeln,<br />
Klangstäbe sowie Kleinperkussions-Instrumente.<br />
Dies ermöglicht<br />
dem Kind, gleich von Anfang an<br />
zu musizieren, ohne Leistungsdruck<br />
und ohne grossen Übungsaufwand.<br />
Es wird nach Noten musiziert, aber<br />
auch frei improvisiert.<br />
Perkussions-Instrumente/Schlagwerk:<br />
In diesem Unterricht steht das<br />
rhythmische Spielen und Begleiten<br />
im Vordergrund. Auf Trommeln,<br />
Pauken, Djembés, div. Kleinperkussions-Instrumenten<br />
wie Rasseln, Maracas,<br />
Guiro, Triangel, Tschinellen<br />
u.a. spielen wir verschiedene rhythmische<br />
Muster – mit Klangstäben<br />
(Metall-/Xylophon), Keyboard u.a.<br />
Melodien. Notation wird vermittelt,<br />
doch soll viel Raum sein für freie Improvisation.<br />
Ukulele/Gitarre: Für Schüler, die<br />
gerne singen, eignet sich Ukulele als<br />
Begleitinstrument sehr gut. Dieses 4saitige<br />
Instrument ist für Kinderhände<br />
geeignet und relativ einfach<br />
zu erlernen. Für grössere Schüler<br />
wird Gitarre (auch als Begleitinstrument<br />
zum Singen) angeboten.<br />
* Ruth Müller ist seit 2000 Fachlehrerin<br />
für Musikgrundschule und Instrumentallehrerinam<br />
<strong>zeka</strong> Baden.
<strong>Freizeit</strong> in der Tagesschule<br />
von Elisabeth Zürcher und Markus<br />
Häfeli *<br />
Kinder und Jugendliche, die unsere Tagesschulen besuchen, haben unterschiedlich viel<br />
schul- und therapiefreie Zeit. Sie werden von sozialpädagogisch und pflegerisch ausgebildetem<br />
Personal betreut und gepflegt. Die Gruppen in den einzelnen Freistunden<br />
sind altersdurchmischt. Das Alter der Kinder und Jugendlichen reicht von der Unterstufe<br />
über die Mittelstufe bis in einzelnen Fällen zur Oberstufe.<br />
Den Kindern und Jugendlichen stehen<br />
verschiedenste Angebote zur<br />
Verfügung. Möglichkeiten gibt es im<br />
Freien und im Haus. Im Freien wählen<br />
die Schülerinnen gern Fahrzeuge<br />
aus (Fahrrad, Trottinett, Dreirad),<br />
treffen sich zu Gruppenspielen (Ballspiele,<br />
Pingpong, Gummi-Twist)<br />
oder machen mit den Erwachsenen<br />
zusammen Spaziergänge im Wald.<br />
Im Haus wird meist gebastelt,<br />
gemalt, Musik gehört, mit den Legos<br />
gespielt, gelesen oder es werden<br />
Schachtelspiele gemacht.<br />
In der <strong>Freizeit</strong> wird keine dauernde<br />
Animation angeboten. Die Schülerinnen<br />
und Schüler sind für die Gestaltung<br />
der <strong>Freizeit</strong> weitgehend selber<br />
verantwortlich. Die Erwachsenen<br />
begleiten und unterstützen sie, sofern<br />
dies gewünscht wird. So lernen<br />
die Kinder, sich mit möglicher Langeweile<br />
auseinander zu setzen, eine<br />
bewusste Wahl zu treffen und dafür<br />
einzustehen.<br />
Die <strong>Freizeit</strong> dient der Regeneration<br />
und dem «Kennenlernen» der eigenen<br />
Interessen. Der konstruktive<br />
Umgang damit bedeutet permanentes<br />
Lernen. In diesem Sinn ist die<br />
<strong>Freizeit</strong> ein wichtiges Lernfeld für die<br />
Kinder in Bezug auf deren Integration<br />
in ihrem Umfeld, das heisst in<br />
der Schule, zu Hause, in der Gemeinde<br />
usw.<br />
Die <strong>Freizeit</strong>gestaltung beinhaltet<br />
soziales Lernen und die Auseinandersetzung<br />
mit sich selber. Die<br />
Schülerinnen und Schüler lernen<br />
ihre eigenen Stärken und Schwächen<br />
kennen und stellen sich auch<br />
immer wieder neuen Herausforderungen.<br />
In den altersdurchmischten<br />
Gruppen lernen sie, sich einzufügen,<br />
einzuordnen und einzuschätzen.<br />
Sie treten mit ganz verschiedenen<br />
Kindern und Jugendlichen in<br />
Kontakt. Damit verändert sich auch<br />
die eigene Rolle in der Gruppe. Einerseits<br />
nehmen sich die Kinder und<br />
Jugendlichen als Gruppenmitglied<br />
und andererseits als Einzelperson<br />
wahr, die ihre Bedürfnisse formulieren<br />
muss, um wahrgenommen zu<br />
werden. Beim Spiel lernen die Schülerinnen<br />
und Schüler auch den Umgang<br />
mit «gewinnen oder verlieren<br />
können».<br />
Die <strong>Freizeit</strong> ist ein Ausgleich zum<br />
schulischen Lernen und kommt<br />
dem natürlichen Bewegungsdrang<br />
der Kinder und Jugendlichen entgegen.<br />
Das wichtigste Ziel der <strong>Freizeit</strong>gestaltung<br />
ist die Förderung der<br />
einzelnen Schülerinnen und Schüler<br />
zu einer möglichst grossen Selbstständigkeit<br />
und der Festigung des<br />
Selbstwertes. Trotz der individuellen<br />
Schwierigkeiten und Hürden sollen<br />
sie die Verantwortung für ihr Leben<br />
übernehmen und sich mit einem<br />
gesunden Selbstvertrauen in der<br />
Welt bewegen können.<br />
* Elisabeth Zürcher ist Teamleiterin im <strong>zeka</strong><br />
Aarau, Markus Häfeli ist Teamleiter im<br />
<strong>zeka</strong> Baden-Dättwil.<br />
2/04 15
Meine Hobbys sind Judo und Reiten<br />
von Leire W *<br />
Ich gehe jeweils am Donnerstag ins<br />
Training des Judo Clubs Baden-Wettingen<br />
und bin seit dem 30. September<br />
1999 dort Mitglied. Judo ist eine<br />
japanische Kampfsportart. Die Wörter<br />
werden auf japanisch gesagt. Vor<br />
allem werfen, fallen und kämpfen<br />
muss man können.<br />
16 2/04<br />
Leire W. wohnt in Ennetbaden und ist 16 Jahre alt. Ihre Hobbys sind<br />
Judo und Reiten…<br />
Das Training: Es fängt mit dem<br />
Grüssen an. Dann kommt das Aufwärmen<br />
mit Spielen und Dehnübungen.<br />
Bodenrandori: Da kämpfen immer<br />
zwei miteinander auf dem Boden,<br />
um die Festhaltegriffe zu üben.<br />
Fallen: Da gibt es drei verschiedene<br />
Arten. Rückwärts fallen heisst Ushiro-ukemi,<br />
seitwärts fallen heisst<br />
Yoko-ukemi, vorwärts fallen heisst<br />
Mae-mawari-ukemi.<br />
Technik: Da lernt man Festhaltegriffe<br />
und Werfen und übt es auch.<br />
Standrandori: Da kämpfen immer<br />
zwei miteinander im Stand, um die<br />
Würfe zu üben.<br />
Grüssen: Zuerst geht man mit dem<br />
rechten Bein und dann mit dem linken<br />
Bein hinunter in die Knie, dann<br />
kreuzt man die Füsse, dann verneigt<br />
man sich.<br />
S T E C K B R I E F<br />
Seit Mitte Oktober 2003 gehört mir<br />
ein Pflegepferd von der Kalberweid.<br />
Es ist eine Freiberger Stute namens<br />
Mira. Sie ist 18 Jahre alt und noch<br />
topfit. Seitdem sie mein Pflegepferd<br />
ist, reite ich sie immer in der Reitstunde<br />
und am Nachmittag putze ich<br />
sie. Sie ist eine sanfte und liebe Freiberger<br />
Stute. Es macht Spass, mit ihr<br />
im Sand und im Gelände zu reiten.<br />
* Leire W. ist Oberstufenschülerin im <strong>zeka</strong><br />
Aarau.<br />
Name: Mira<br />
Geschlecht: Stute<br />
Rasse: Freiberger<br />
Ursprungsland: Nordwesten der Schweiz (Schweizer Jura )<br />
Stockmass/Gewicht: 150 bis 160 cm / 550 bis 650 kg<br />
Farben: Hauptsächlich Braune und Füchse, selten auch Schimmel<br />
Eignung: <strong>Freizeit</strong>-, Wanderreitpferd und sehr gutes Voltigierpferd<br />
Eigenschaften: Seit einiger Zeit werden die Freiberger auch vermehrt für Hippotherapie (Behandlung<br />
behinderter Menschen mit Pferden durchs Reiten) eingesetzt. Sehr trittsicher, willig<br />
und wendig, arbeitsfreudig und genügsam.<br />
Wissenswertes: Sie lassen sich auch gerne vor einen Wagen spannen oder als Lasttier einsetzen.<br />
Das Hengstgebot (Heimatstall) befindet sich in dem staatlichen Gestüt Avenches in<br />
der Schweiz. Von dort aus werden die Hengste während der Decksaison verteilt.
Das Leben auf dem Bauernhof<br />
Hühner geben eine Menge zu tun!<br />
von Karin Morgenthaler *<br />
Nicolas H., Oberstufenschüler im <strong>zeka</strong> Aarau, erzählt im Interview über das vielbeschäftigte<br />
Leben und seine Lieblingsbeschäftigungen auf dem Bauernhof. Karin Morgenthaler<br />
hat Nicolas und seine Mutter bei ihrer Ankunft fleissig beim Heuen angetroffen.<br />
Kannst du mir schildern, was du<br />
auf dem Bauernhof sonst noch<br />
alles machst?<br />
Es gibt immer etwas zu tun und ist<br />
nie langweilig. Heuen tue ich zwar<br />
eher selten, vielleicht ist aber dieses<br />
Interview ein guter Anstoss, dass ich<br />
meiner Mutter dabei mehr helfe.<br />
Ich verbringe viel Zeit mit meinen<br />
Hühnern, um die ich mich selber<br />
kümmere. Viele von ihnen sind die<br />
fast ausgewachsenen Tiere aus dem<br />
<strong>zeka</strong>-Bibeli-Projekt. Sie leben bei mir<br />
in freier Natur und haben ihren eigenen<br />
Hühnerstall. Am Abend müssen<br />
sie in den Stall, zum Schutz vor dem<br />
Marder oder Fuchs. Ich muss mit den<br />
Hühnern schon ab und zu ein Wörtchen<br />
reden, wenn sie abends nicht<br />
pünktlich in den Stall kommen oder<br />
nicht fleissig Eier legen wollen. Es ist<br />
wichtig zu wissen, dass meine Hühner<br />
während des Winters für ca. drei<br />
Monate keine Eier legen, wegen der<br />
Mauser. Bei den Industrie-Hühnern<br />
ist das anders, sie legen immer Eier,<br />
weil sie keinen freien Auslauf haben<br />
und dadurch die Gezeiten und Temperaturen<br />
nicht spüren.<br />
Ihr habt einen sehr schön angelegten<br />
Garten. Hast du auch<br />
etwas damit zu tun?<br />
Der Garten ist eher das Hobby meiner<br />
Mutter. Ich geniesse es, ab und<br />
zu dort zu sitzen, etwas zu zeichnen<br />
oder zu schnitzen.<br />
Wie ich sehe, habt ihr noch viele<br />
andere Tiere bei euch zu Hause.<br />
Kannst du mir etwas über diese<br />
Familienmitglieder erzählen?<br />
Ja, also … zuerst sind da unsere<br />
Hunde Shamis und Tara. Tara haben<br />
wir ca. seit einem Jahr, sie ist unser<br />
lustiger «Zirkus»-Hund. Sie ist geschickt<br />
und kann sogar über die gut<br />
gesicherte Leiter auf den Heustock<br />
hinauf klettern. Oft stiehlt sie auch<br />
unsere Stofftiere, sie macht diese<br />
aber zum Glück nicht kaputt. Ich<br />
habe ihr darum mein grünes «Elefäntli»<br />
geschenkt. Damit kann sie<br />
machen, was sie will.<br />
Shamis ist manchmal auf Tara eifersüchtig<br />
und sucht dann unsere Aufmerksamkeit.<br />
Er schläft fast immer<br />
auf meinem Bett.<br />
Unsere Sau und die Schafe gehören<br />
ebenso zur Familie wie alle Haustiere!<br />
Die Sau frisst oft unsere Resten<br />
auf. Unser Böckli haben wir von klein<br />
auf mit der Flasche aufgezogen. Natürlich<br />
haben wir auch viele Mäuse<br />
(v. a. im Hühnerstall) und Vögel, die<br />
sich bei uns wohl fühlen.<br />
Zum Schluss erlaubt mir Nicolas<br />
auch einen Einblick in seine Privatsphäre<br />
und zeigt mir sein Zimmer:<br />
Dies ist, wie man sieht, mein Zimmer.<br />
Hier höre ich meine Hörspiele (z. B.<br />
Harry Potter) oder schaue Fernsehen<br />
(z. B. die Serien Charmed oder Colombo).<br />
Obwohl ich von hier aus die<br />
Autobahn höre, schlafe ich in meinem<br />
Zimmer gut. Man gewöhnt sich<br />
mit der Zeit an den Lärm und ignoriert<br />
ihn.<br />
Alles, was man in meinem Zimmer<br />
nicht sieht, muss man auch nicht<br />
sehen, also bitte… keine Schubladen<br />
öffnen!<br />
* Karin Morgenthaler ist Schul-/Arztsekretärin<br />
in Aarau.<br />
Nicolas, der «Hündeler».<br />
2/04 17
Da kann ich gar nicht mitreden!<br />
Reiten – mein Lieblingssport.<br />
von Selina J.*<br />
18 2/04<br />
Das Bedürfnis, «ganz normal» zu sein, akzeptiert zu werden so, wie man ist, dieses<br />
Bedürfnis prägt auch das <strong>Freizeit</strong>verhalten unserer SchülerInnen. Selina berichtet im Folgenden,<br />
wie sie oft integriert die <strong>Freizeit</strong> verbringt, aber immer auch an Grenzen stösst.<br />
Ich bin ein Mädchen, das immer viel vorhat. Meine<br />
Woche sieht etwa so aus:<br />
Einmal im Monat besuche ich am Dienstag die Samariterübungen<br />
der Erwachsenen. Dort lerne ich, wie erste<br />
Hilfe geleistet werden muss.<br />
Am Mittwoch gehe ich in einen Kinderchor. Dort proben<br />
wir vor allem Lieder, die wir dann im Gottesdienst singen.<br />
Am Freitag habe ich Flötenunterricht. Ich spiele eine<br />
Sopranblockflöte. Manchmal spielen wir auch im Ensemble<br />
mit anderen Instrumenten.<br />
Am Samstagvormittag übe ich meinen Lieblingssport<br />
aus, nämlich reiten. Und einmal im Monat ministriere<br />
ich samstagabends mit meiner Schwester zusammen.<br />
Auch an Feiertagen wie Ostern, Weihnachten, usw. ministriere<br />
ich.<br />
Am Montag und Donnerstag spielte ich bis vor kurzem<br />
noch Volleyball. Damit habe ich aber aufgehört, weil ich<br />
sonst keine Zeit für Hausaufgaben habe.<br />
Am Sonntag ruhe ich mich gewöhnlich aus.<br />
In den Ferien nehme ich die Möglichkeit wahr, Kurse des<br />
Ferienpasses zu besuchen. Das macht mir grossen Spass,<br />
weil ich viel Interessantes erleben und lernen kann und<br />
weil ich gerne mit anderen Kindern und Jugendlichen<br />
zusammen bin.<br />
Leider gelingt es mir nicht immer, Anschluss zu finden.<br />
Oft kennen sich die andern schon und berichten über<br />
ihre Kollegen, ihre Schule und Erlebnisse und dann kann<br />
ich nicht mitsprechen. Und viele Mädchen kichern<br />
immer so blöd, das regt mich jeweils auf.<br />
Trotzdem bin ich gerne mit anderen nicht behinderten<br />
Gleichaltrigen zusammen, weil ich ein ganz normales<br />
Mädchen wie alle andern sein möchte. Deshalb spreche<br />
ich auch nicht gerne über meine Behinderung.<br />
* Selina J. ist Schülerin der Oberstufe in Baden.<br />
Einzug in die Kirche.
Es gibt viele Möglichkeiten der<br />
<strong>Freizeit</strong>gestaltung ...<br />
von Andrea S. *<br />
Andrea S., Oberstufenschülerin im <strong>zeka</strong> Aarau, ist sportlich und musisch sehr<br />
interessiert. Entsprechend vielseitig gestaltet sie ihre <strong>Freizeit</strong>.<br />
Nebst vielem anderen spiele ich Volleyball in Gränichen.<br />
Dies ist ein Freifach der öffentlichen Schule Gränichen.<br />
Ich spiele Klarinette, was ebenfalls als Freifach für Musik<br />
an der öffentlichen Schule Gränichen angeboten wird.<br />
Ich schwimme auch im Schwimm-Club «ORKA» für behinderte<br />
Kinder mit. An der Schweizermeisterschaft gewann<br />
ich die Silbermedaille! In den Ferien gehe ich<br />
gerne in Sportlager vom Behindertensport. Basketball<br />
gehört auch zu meinen Hobbys. Ich gehe manchmal ins<br />
Dorf und spiele Basketball. Später kommen dann noch<br />
andere Jugendliche aus dem Dorf hinzu und spielen mit.<br />
Ich spaziere gerne den Wäldern entlang und lese oft Bücher,<br />
wenn es mir langweilig ist. Mit meinen Kollegen<br />
aus dem Dorf und meiner Schwester gehe ich oft in die<br />
Bleien skaten. Da geben wir immer voll Gas und das<br />
macht riesigen Spass!<br />
All das mach ich in meiner <strong>Freizeit</strong>. Dazu gehört natürlich<br />
auch das Essen und das Trinken. Ich koche ab und zu<br />
für die ganze Familie. Manchmal gehe ich auch mit meinem<br />
Götti ins Kino. Ich fahre dann ganz alleine nach Zürich,<br />
wo mein Götti dann auf mich wartet.<br />
* Andrea S. ist Oberstufenschülerin im <strong>zeka</strong> Aarau.<br />
Es gibt so vieles, was man machen kann. Vielleicht treffen wir uns mal, um<br />
gemeinsam Spass zu haben?<br />
2/04 19
Krafttraining –<br />
von Esad S. *<br />
20 2/04<br />
Hobby und Unterstützung der Physiotherapie<br />
Ich bin 17 Jahre alt und besuche seit<br />
August 2003 die Berufswahlschule<br />
(BWS) im <strong>zeka</strong> in Aarau. Ich habe<br />
während des BWS-Jahres keine Therapien<br />
mehr, weil ich noch Schulstoff<br />
aufarbeiten muss. Vorher war ich<br />
Schüler des <strong>zeka</strong> Baden-Dättwil. Dort<br />
hatte ich zuerst zweimal und später<br />
nur noch einmal wöchentlich Physiotherapie.<br />
Ich merkte mit der Zeit<br />
immer mehr, dass ich verspannter<br />
war, bis ich im März 2002 einen<br />
Physiotherapeuten in einem Fitnesscenter<br />
in Windisch kennen lernte, zu<br />
dem ich heute noch gehe. Ich habe<br />
Esad beim Krafttraining im Fitnesscenter<br />
bei ihm eine Stunde Therapie und<br />
bleibe dann noch länger im Fitnesscenter,<br />
um dort Krafttraining zu machen.<br />
Ich spürte grosse Fortschritte<br />
und hatte immer mehr Lust, in die<br />
Therapie zu gehen, weil ich wusste,<br />
dass ich anschliessend Krafttraining<br />
<strong>Freizeit</strong>angebot PLUSPORT –<br />
Sport für und mit Behinderten<br />
machen konnte, um meinen Körper<br />
zu stärken. Mir sind auch grosse Fortschritte<br />
bezüglich der Stabilität aufgefallen.<br />
Ich kann länger stehen,<br />
mein Gleichgewicht hat sich verbessert<br />
und ich kann auch bedeutend<br />
besser laufen als vor dem Training.<br />
Ich würde jedem, der sich dafür<br />
interessiert, empfehlen, neben der<br />
Physiotherapie auch noch Krafttraining<br />
zu machen. Ich habe eindeutig<br />
gemerkt, dass ich durch das Krafttraining<br />
fitter geworden bin.<br />
* Esad S. besuchte bis Juli 2004 die Berufswahlschule<br />
im <strong>zeka</strong> Aarau.<br />
PLUSPORT ist der Dachverband des Schweizerischen Behindertensportes. Er bietet Menschen<br />
mit einer Behinderung ein breit gefächertes und zeitgemässes Angebot an attr<strong>aktiv</strong>en<br />
Sportmöglichkeiten an. Allein im Kanton <strong>Aargau</strong> bestehen neun Vereine. Seit über<br />
15 Jahren leitet eine Mitarbeiterin von <strong>zeka</strong> eine Sportgruppe des Behinderten-Sportclubs<br />
Wohlen-Lenzburg mit erwachsenen geistig behinderten Menschen.<br />
von Martha Müller *<br />
Im Laufe dieser Jahre erlebte ich intensive,<br />
lustige und sehr erlebnisreiche<br />
Sportstunden und -tage. Das <strong>Freizeit</strong>angebot<br />
mit sportlichem Inhalt<br />
scheint mir für die Integration von<br />
Behinderten und Nichtbehinderten<br />
ein grosser Vorteil zu sein. Begegnungen<br />
auf dem Platz draussen, im<br />
Gang, im Materialraum sind ganz<br />
normal. Nebeneinander wird trainiert,<br />
das Kräftemessen wird für alle<br />
zu einer Natürlichkeit. Mit unserer<br />
Sportgruppe erlebte ich schon etliche<br />
lustige und herzliche Situationen.<br />
Nichtbehinderte lernen, was es für<br />
einen Behinderten bedeutet, <strong>aktiv</strong><br />
Sport zu treiben. Situationen des<br />
Staunens erlebe ich immer wieder.<br />
Geistig behinderten Menschen werden<br />
sportliche Leistungen wenig bis<br />
gar nicht zugetraut. Jeder Erfolg – sei<br />
dieser auch noch so klein – ist wichtig.<br />
Er führt zu Selbstbewusstsein<br />
und einem guten Körpergefühl.
Ängste und Schwierigkeiten im Alltag<br />
können mit einem ausgeprägten<br />
Körperbewusstsein besser angegangen<br />
werden.<br />
Sportliche Anlässe dienen dazu, soziale<br />
Kontakte zu knüpfen. Sportanlässe<br />
für behinderte und nichtbehinderte<br />
Menschen sind ideal, um<br />
PLUSPORT:<br />
Lager in Magliaso<br />
Erinnern Sie sich an Lagerwochen,<br />
die Sie in Ihrer Jugendzeit erlebten?<br />
Beurteilen Sie diese Erfahrung<br />
rückblickend eher positiv<br />
oder negativ? Auch für <strong>körperbehinderte</strong><br />
Kinder besteht die Möglichkeit,<br />
an speziellen Lagern<br />
teilzunehmen. Lesen Sie dazu den<br />
Erlebnisbericht eines Mittelstufenschülers.<br />
von Pascal G.*<br />
In einem Heftli, welches meine Mutter<br />
durchgelesen hat, las ich die Anmeldung<br />
für das Sportlager in Magliaso.<br />
Ich meldete mich sofort an,<br />
denn ich weiss, dass diese Lager jeweils<br />
sehr schnell ausgebucht sind.<br />
Einige Wochen später bekam ich<br />
wichtige Informationen zugeschickt.<br />
Ich erfuhr zum Beispiel die Essenszeiten,<br />
konnte die Leiter- und Teilnehmerlisten<br />
studieren oder Zugsverbindungen<br />
prüfen.<br />
Endlich war es so weit: Die Lagerwoche<br />
war da. Ich reiste mit dem Zug.<br />
Dabei hat mich meine Betreuerin begleitet.<br />
Unser Lagerhaus war komplett rollstuhlgängig.<br />
Die Betreuerin und ich<br />
hatten das Zimmer 22 und bekamen<br />
einen Schlüssel. Von unserem Balkon<br />
hatten wir Aussicht auf ein Entennest!<br />
Wir machten die ganze Woche Spiele<br />
Hemmungen und Schranken abzubauen.<br />
Im Jahre 2002 war das eidgenössische<br />
Turnfest in Basel für alle<br />
Beteiligten ein unvergessliches und<br />
wunderschönes Erlebnis.<br />
* Martha Müller ist Sozialpädagogin im<br />
Internat im <strong>zeka</strong> Aarau.<br />
und trainierten verschiedene Sportarten.<br />
Ich wählte Unihockey, Romeo<br />
und Julia und noch andere Spiele.<br />
Weitere Sportarten wären gewesen:<br />
Turnen an der Sprossenwand, Ballspiele,<br />
Federball oder Malen.<br />
Das Essen bekamen wir angeliefert<br />
von einem Hotel nebenan. Zum<br />
Nachtessen gab es Pizza, Spaghetti<br />
oder kalte Platte und immer Dessert.<br />
Das Essen war sehr, sehr gut.<br />
Einmal sind wir im benachbarten<br />
Dorf Glace essen gegangen. Ich<br />
hatte einen Eiskaffee.<br />
Wir hatten es lustig im Lager und viel<br />
Spass. Ich habe andere nicht behinderte<br />
und behinderte Kinder kennen<br />
gelernt. Zwei Kinder kannte ich<br />
schon vom letzten Lager. Mit einem<br />
Kind hörte ich manchmal Musik und<br />
mit beiden Kindern konnte ich gut<br />
plaudern.<br />
Heimweh hatte ich eigentlich nicht,<br />
aber eine Nacht habe ich nicht so gut<br />
geschlafen, weil ich gemeint habe, in<br />
dem Haus seien noch andere Leute,<br />
die nicht zu uns gehören. Aber es<br />
stimmte nicht.<br />
Mir gefällt das Plusportlager, weil es<br />
rollstuhlgängig ist und weil ich mit so<br />
vielen Kindern zusammen sein kann.<br />
Wenn nichts dazwischen kommt,<br />
möchte ich bald wieder mitfahren.<br />
* Pascal G. ist Schüler der Mittelstufe 1 im<br />
<strong>zeka</strong> Baden.<br />
PLUSPORT<br />
Behindertensport Schweiz<br />
Chriesbaumstr. 6, 8604 Volketswil<br />
Tel.: 01/908 45 00<br />
Fax: 01/908 45 01<br />
mailbox@plusport.ch<br />
www.plusport.ch<br />
Harry H. und Pascal G.<br />
PLUSPORT: Kampfsportarten<br />
kennen lernen<br />
von Harry H.*<br />
Ich ging in ein Lager, das von Plusport<br />
durchgeführt wurde. Als ich ankam,<br />
musste ich sogleich selber und ohne<br />
Hilfe meine Kleider einräumen. Das<br />
war nicht so gut.<br />
In dem Lager ging es aber um<br />
Kampfsportarten. Wir übten Judo<br />
oder Karate. Oder Boxen! Beim Boxturnier<br />
wurde ich Erster!<br />
Am Nachmittag spielten wir jeden<br />
Tag etwas anderes.<br />
* Harry H. ist Schüler der Mittelstufe 1<br />
im <strong>zeka</strong> Baden.<br />
2/04 21
Aufgepickt in der Logopädie:<br />
Neun Küken, die schlüpfen, bringen Kinderherzen zum Hüpfen!<br />
«Wunderschöne Zeichner-Ei, Maler-Ei, Kleber-Ei, Bastel-Ei, Spinner-Ei!»<br />
vom Logopädie-Team *<br />
Die Wartezeit vor dem grossen Moment<br />
des Schlüpfens durften sich die<br />
Kinder in drei Werkstätten, die in den<br />
Logozimmern verteilt waren, verkürzen:<br />
In der «Leser- und Brüter-Ei»<br />
gab es nicht nur viel Wissenswertes<br />
rund ums Ei und ums Huhn zu erfahren,<br />
sondern auch reichlich Möglichkeit,<br />
sein Wissen zu testen. In der<br />
22 2/04<br />
«Bastel- und Spieler-Ei» fand man<br />
einerseits Anregungen, ein Geschenk<br />
für Ostern zu basteln und andererseits<br />
die Möglichkeit, thematisch<br />
ausgewählte Spiele kennen zu lernen.<br />
Dabei galt es, die Anleitungen<br />
zu lesen oder andern Kindern zu<br />
erklären. Aber auch die «Experimentierer-<br />
und Zauber-Ei» erfreute sich<br />
grosser Beliebtheit, konnten doch<br />
verblüffende Tricks mit Eiern auspro-<br />
In den vier Wochen vor Ostern<br />
gaben in der Logopädie des <strong>zeka</strong><br />
Aarau 15 Eier reichlich Anlass<br />
zum Reden, Schreiben und<br />
Lesen! Wir verfolgten während<br />
21 Tagen die Entwicklung befruchteter<br />
Eier zu Küken und<br />
freuten uns riesig, als zehn Tage<br />
vor Ostern neun Küken im<br />
Brutkasten schlüpften. Die<br />
kleinen gelben «Bibeli» entwickelten<br />
sich rasch zu den grossen<br />
Lieblingen im <strong>zeka</strong> Aarau.<br />
biert werden. Sie wurden gerne<br />
einem Schulkamerädli oder den Eltern<br />
vorgeführt und erklärt.<br />
Nicht zuletzt lud ein Ostereier-<br />
Mal-Wettbewerb ein, der Kreativität<br />
vollen Lauf zu lassen und mit Unterstützung<br />
einer Ergo- oder PhysiotherapeutIn<br />
(für die wir LogopädInnen<br />
an dieser Stelle nochmals<br />
herzlich danken wollen!) ein Ei zu <strong>gestalten</strong>.<br />
Dabei entstanden einmalige<br />
Kunstwerke, die im Ergorama bewundert<br />
werden konnten. Für uns<br />
LogopädInnen war das «Bibeli-Projekt»<br />
ein Erlebnis, auf das wir immer<br />
gerne zurückblicken, konnten wir<br />
doch vier Wochen in neugierige,<br />
strahlende Kinderaugen blicken. Was<br />
den Kindern am besten gefallen hat,<br />
haben wir sie gleich selbst gefragt.<br />
Hier einige Antworten:<br />
Philipp L.: Ich fand die Zeit schön. Mir<br />
hat eigentlich alles super gefallen.<br />
Der Wettbewerb war besonders lustig<br />
und spannend. Ich habe sogar in<br />
der Kategorie Zeichner-Ei gewonnen.<br />
Aber am interessantesten war es, die<br />
Bibeli zu beobachten.
Dominik S.: Ich habe gelernt, wie<br />
man ein Ei in eine Veloflasche zaubern<br />
kann. Ich verrate den Trick aber<br />
nicht.<br />
Patrizia H.: Am tollsten war es, dass<br />
ich mehrmals ein Küken aus dem<br />
Käfig in meine Hände nehmen<br />
durfte. Die Bibeli waren weich und<br />
flauschig. Als die Bibeli älter waren,<br />
konnte man sie nicht mehr gut halten.<br />
Sie wollten immer davon flattern.<br />
Avni H.: Mich hat einmal ein Bibeli in<br />
den Finger gepickt, aber es tat nicht<br />
weh. Die Zaubertricks von Herrn<br />
Hofer waren sehr, sehr spannend.<br />
Die Spiele mit Zuckereiern fand ich<br />
auch toll. Die letzte Woche vor den<br />
Ferien hatten Liridon, Gül und ich<br />
eine Kochstunde und wir machten<br />
«Pfannkuuuchen», die sehr «guuuut»<br />
schmeckten.<br />
Jana M.: Am liebsten habe ich gebastelt.<br />
Ich habe ein Bibeli aus Papier gemacht.<br />
Das Beste war mein «Gackgack»,<br />
ein Huhn aus einem Becher<br />
und einer Schnur, das man zum Gackern<br />
bringen kann.<br />
Daniel G.: Das Beste war das Hühner-<br />
Quiz. Ich habe alle Fragen gewusst.<br />
Aber die Antworten verrate ich nicht.<br />
Sie bleiben mein Geheimnis. Tschüss!<br />
Nicolas H.: Das Beste vom Bibeli-Projekt<br />
war, als die Küken geschlüpft<br />
sind. Ich habe bereits, während sie<br />
schlüpften, ein gewisses Verantwortungsgefühl<br />
für die Kleinen gehabt,<br />
da ich sie ja nach Hause nehmen<br />
durfte. Jetzt sind sie bereits sechs<br />
Wochen alt. Am Anfang blieben sie<br />
stets bei mir, wenn ich zu ihnen in<br />
den Stall ging. Mit der Zeit wurden<br />
sie vorwitziger und gingen vermehrt<br />
auf Entdeckungsreise. Einmal dachte<br />
ich, dass ein Bibeli das Weite gesucht<br />
hat. Aber es war immer noch da, ich<br />
hatte es beim Zählen übersehen. Das<br />
Zählen ist nämlich nicht so einfach,<br />
wenn die Küken ständig hin und her<br />
rennen.<br />
Bodil L.: Das Schönste war, als ich das<br />
Bibeli halten und streicheln durfte<br />
und dass ich beim Ostereiwettbewerb<br />
einen Preis gewonnen habe.<br />
Stefan U.: Das Schönste war, dass ich<br />
ein Bibeli aus Wolle basteln konnte.<br />
Auch die echten Bibeli haben mir<br />
sehr gefallen.<br />
* Denise Abgottspon Raabe, Lilo Eglin-<br />
Puschmann, Marilena Carfi arbeiten als<br />
Logopädinnen, Tilo Hofer als Logopäde<br />
im <strong>zeka</strong> Aarau.<br />
Streichel-Ei-nheiten für die Bibeli.<br />
«Eins, zwei, drei…Zauber-Ei.»<br />
2/04 23
Willkommen<br />
Neu bei <strong>zeka</strong>:<br />
Burkhalter Katrin<br />
Physiotherapeutin<br />
Stellvertretung Baden<br />
Haller Rahel<br />
Physiotherapeutin<br />
Stellvertretung Baden<br />
Luigart Christine<br />
Psychomotoriktherapeutin<br />
Wettingen<br />
Stäubli Alexandra<br />
Ergotherapeutin Aarau<br />
24 2/04<br />
Corsi Andrea<br />
Sonderschullehrer Baden<br />
Höchli Marlies<br />
Sonderschullehrerin Baden<br />
Lussy Chantal<br />
Sozialpädagogin in Ausbildung<br />
Aarau<br />
Wiederkehr Marianne<br />
Sonderschullehrerin Baden<br />
Bonasso Antonella<br />
Praktikantin Baden<br />
Di Gioia Sabine<br />
Sonderschullehrerin Baden<br />
Jaggi Christa<br />
Klassenhilfe Aarau<br />
Oster Gigante Cornelia<br />
Sonderschullehrerin Baden<br />
Woodtli Gabriella<br />
Hauswirtschaftslehrerin Aarau<br />
Buck Sarah<br />
Sozialpädagogin Aarau<br />
Gucci Vera<br />
Mittagshilfe Baden<br />
Kuster Prisca<br />
Sonderschullehrerin Aarau<br />
Poltera Majella<br />
Sonderschullehrerin Aarau
Adieu<br />
Austritte:<br />
Baumgartner Edith, Fachlehrerin Textiles Werken Baden<br />
1993; Buchser Manfred, Sonderschullehrer Aarau 1997;<br />
Demuth Françoise, Kindergärtnerin/Fachlehrerin Baden,<br />
2001; Eglauf Reto, Sonderschullehrer Baden 2002;<br />
Gautschi Iris, Schwimmhilfe Aarau 2003; Gerber Sabine,<br />
Miterzieherin/Nachtwache Aarau 1998; Heischbourg<br />
Sibylle, Ergotherapeutin Aarau 1999, Huber<br />
Beatrice, Klassenhilfe HPB Sins 2000; Inglin Senta, Praktikantin<br />
Baden 2003; Isenschmid Katharina, Psychomotoriktherapeutin<br />
Wettingen 2000; Kempf Alexandra,<br />
Fachlehrerin Informatik (Stellvertretung) Aarau und Baden<br />
2003; Rietmann Sabine, Nachtwache Aarau 2001; Rossier<br />
Isabelle, Ergotherapeutin (Stellvertretung) Aarau<br />
2004; Schmid Denise, Fachlehrerin Hauswirtschaft<br />
Aarau 2001; Schneiter Karin, Sozialpädagogin Aarau<br />
2002; Schwab Simon, Praktikant Aarau 2003; Senn<br />
Jeannette, Sonderschullehrerin Aarau 2003<br />
Wir gratulieren<br />
zur Hochzeit von<br />
Ingrid Bub und Mathias Cotti<br />
16. Juli 2004<br />
zur Geburt von<br />
Chantal, 24. Januar 2004, Tochter von Bea Teresita und<br />
Daniel Moser<br />
Yanik, 12. März 2004, Sohn von Sibylle Heischbourg und<br />
Jakob Müller<br />
Anouk, 15. März 2004, Tochter von Beatrice Herzog<br />
Schindler und Tobias Schindler<br />
Lia, 20. Mai 2004, Tochter von Stephan und Renate<br />
Arnsberg<br />
zu 5 Dienstjahren:<br />
Aeschbach Mejica Sophie, Sonderschullehrerin Aarau;<br />
Bolliger Rita, Klassenhilfe Aarau; Brugger Marianne,<br />
Kindergärtnerin Baden; Brühwiler Viktor, Psychomotoriktherapeut<br />
Lenzburg; Frei Oswald, Chauffeur Aarau;<br />
Gisi Makhrov Claudia, Ergotherapeutin Aarau; Greter<br />
Franziska, Instrumentallehrerin Aarau; Gottfried Gisela,<br />
Ergotherapeutin Aarau; Hauri Dorothea, Sonderschullehrerin<br />
Baden; Herzog Schindler Beatrice, Physiotherapeutin<br />
Baden; Jaggi Ursula, Sozialpädagogin/Teamleiterin<br />
Aarau; Joye Michel, Ergotherapeut Aarau; Kallen<br />
Regula, Früherzieherin Baden; Keller Annegret, Musikgrundschullehrerin<br />
Aarau; Klay Tanja, Sonderschullehrerin<br />
Aarau; Lüthi Annelies, Logopädin Baden; Mack Barbara,<br />
Klassenhilfe Aarau; Meier Rahel, Sozialpädagogin<br />
Baden; Moser Katrin, Kindergärtnerin/Mittagshilfe<br />
Aarau; Müller Martha, Sozialpädagogin Aarau; Scherz<br />
Helga, Mittagshilfe Aarau; Spielmann Magdalena,<br />
Klassenhilfe Aarau<br />
zu 10 Dienstjahren:<br />
Frey Violette, Raumpflegerin Aarau; Fuchs Brigitt,<br />
Sonderschullehrerin Aarau; Hitz Käthi, Klassenhilfe<br />
Baden; Nydegger Irene, Klassenhilfe Aarau; Schaad<br />
Silke, Schwimmhilfe Baden; Speich Ueli, Stiftungsleiter;<br />
Thöny Antoinette, Schwimmhilfe Aarau<br />
zu 15 Dienstjahren:<br />
Marantelli Luciana, Früherzieherin Baden<br />
Zu 20 Dienstjahren:<br />
Bossert Christian, Psychomotoriktherapeut Baden;<br />
Hasler Bossert Ruth, Psychomotoriktherapeutin Baden;<br />
Tschannen Walter; Hauswart Aarau;<br />
Zur Pensionierung:<br />
Walter Tschannen,<br />
Hauswart Aarau<br />
Am 01. August 1984 übernahm<br />
Walter Tschannen die<br />
Aufgabe des Hauswartes in<br />
der neu erstellten Schulanlage<br />
Telli. Er war nicht nur für das<br />
damalige Schulheim Aarau,<br />
sondern auch für die Heilpädagogische Schule der Stadt<br />
Aarau verantwortlich. Walter Tschannen nahm seine Aufgabe<br />
sehr ernst. Zusammen mit seiner Frau und mit einer<br />
Putzequipe sorgte er dafür, dass die Gebäude stets in<br />
gutem Zustand präsentiert werden konnten. Walter<br />
Tschannen tritt Ende Jahr nach über 20 Dienstjahren in<br />
den wohlverdienten Ruhestand. Wir wünschen ihm alles<br />
Gute im neuen Lebensabschnitt.<br />
2/04 25
PORTRÄT:<br />
Ruth Hasler Bossert und Christian Bossert<br />
von Ueli Speich *<br />
(Fotos von H. P. Lässer)<br />
Die «Violine» (Ruth) sass – vom Publikum<br />
aus gesehen – ganz links im<br />
Orchester. Das «Cello» (Christian)<br />
hatte seinen Platz ganz rechts. Die<br />
Orchesterproben boten natürlich<br />
auch die Gelegenheit, sein Gegenüber<br />
zu betrachten. Die Blicke kreuzten<br />
sich. Dies war der Anfang der<br />
dreissigjährigen Partnerschaft von<br />
Ruth und Christian. Die gemeinsame<br />
Begeisterung für Musik ist auch<br />
heute ungebrochen. Im Laufe der<br />
Zeit sind zahlreiche weitere Gemeinsamkeiten<br />
dazu gekommen. Für<br />
26 2/04<br />
Seit 1984 prägen sie unsere psychomotorische Therapiestelle in Baden-Dättwil: Ruth<br />
Hasler Bossert und Christian Bossert halten sich nicht nur als Paar seit über dreissig<br />
Jahren die Treue, sondern auch <strong>zeka</strong> als Arbeitgeber darf auf eine zwanzig Jahre<br />
dauernde Partnerschaft mit dem Ehepaar zurückblicken. Im Zeitalter der eher kurzfristigen<br />
Lebensabschnittspartnerschaften schon beinahe eine kleine Sensation!<br />
<strong>zeka</strong> ist dabei der gemeinsame Beruf<br />
in der psychomotorischen Therapie<br />
und die gemeinsame Arbeitsstelle<br />
von besonderer Bedeutung.<br />
«Gegenwärtig haben wir unser Pensum<br />
im Verhältnis 70% zu 30% aufgeteilt.<br />
Wir sind ein gut eingespieltes<br />
Zweierteam. Unsere ‹Informationswege›<br />
sind sehr kurz. Die berufliche<br />
Zusammenarbeit empfinden wir als<br />
Glück. Die Arbeit in der Psychomotorik<br />
bietet eine grosse Eigenständigkeit<br />
in der Therapiesituation.»<br />
Die gemeinsame Begeisterung für<br />
den Beruf mag verschiedene Hinter-<br />
gründe haben: Ruth und Christian<br />
begegnen in ihrer Arbeit immer wieder<br />
herausfordernden «Ausserordentlichkeiten»,<br />
welche die Suche<br />
nach aussergewöhnlichen Wegen<br />
zur Problemlösung erfordern. «Wir<br />
schenken der Kommunikation und<br />
Reflexion spezielle Sorgfalt. Sich Zeit<br />
nehmen zum Beobachten und<br />
Distanz schaffen sind wichtige Voraussetzungen,<br />
um wirksame Lösungen<br />
zu erkennen und in die Wege zu<br />
leiten.»<br />
Gegensätzliche Lebensbereiche balancieren<br />
Ruth und Christian aufmerksam<br />
und spielerisch aus. Sie tei-
len sich nicht nur ihre Arbeit, sondern<br />
auch ihre elterlichen Aufgaben.<br />
Die Geburt ihrer Kinder war eine einschneidende<br />
Zäsur. «Die Entwicklung<br />
der eigenen Kinder zu beobachten,<br />
selbst als Eltern zu fühlen,<br />
gab uns auch eine ganz neue berufliche<br />
Perspektive: den Blickwinkel<br />
der Eltern unserer Therapiekinder.»<br />
Dank ihrer Arbeitsorganisation können<br />
Ruth und Christian die lückenlose<br />
Betreuung ihrer Kinder sicherstellen.<br />
An ihrem Wohnort in<br />
Nussbaumen bei Baden hat Ruth –<br />
zusammen mit anderen Eltern – das<br />
Elternforum Obersiggenthal gegründet.<br />
Die beiden Kinder Corina und<br />
Miro kennen die Arbeit und den Arbeitsort<br />
ihrer Eltern gut. Insbesondere<br />
der grosse und helle Therapieraum<br />
mit seinen vielfältigen<br />
Spielmöglichkeiten hat es ihnen angetan.<br />
Auch die <strong>Freizeit</strong> ist geprägt durch<br />
ähnliche Interessen. Hier trennen<br />
sich aber manchmal die Wege: Ruth<br />
musiziert in einem kleinen Ad-hoc-<br />
Orchester, Christian betreibt Theatermusik<br />
und spielt in verschiedenen<br />
Gruppierungen mit. Ruth pflegt bewusst<br />
Aktivitäten mit anderen<br />
Frauen aus dem Dorf, Christian hat<br />
sich der Gartenpflege verschrieben.<br />
Seine Spezialität: «Ich pflege die<br />
Erde, den Boden. Kompost ist mein<br />
Steckenpferd, ich fühle mich als<br />
‹Sachverständiger in Kompostfragen›!»<br />
Und wie sieht die Zukunft aus? «Die<br />
gemeinsame Begeisterung für unseren<br />
Beruf ist ungebrochen, die<br />
unterstützende Zusammenarbeit mit<br />
Kolleginnen und Kollegen wirkt<br />
nach wie vor bereichernd, die Balance<br />
stimmt!»<br />
Wir freuen uns bereits heute auf das<br />
25-Jahr-Dienstjubiläum<br />
und Christian!<br />
von Ruth<br />
* Ueli Speich ist Stiftungsleiter von <strong>zeka</strong>.<br />
Ruth Hasler Bossert:<br />
Wachsen<br />
geschieht langsam und still<br />
und es geschieht viel mehr<br />
als wir ahnen<br />
und es geschieht<br />
dann viel<br />
wenn wir denken<br />
es geschehe wenig<br />
und manchmal<br />
geschieht dann alles<br />
wenn wir meinen<br />
es geschehe nichts<br />
Denn wachsen<br />
geschieht langsam und still<br />
und zu seiner Zeit.<br />
(Sprenger)<br />
Jahrgang 1953<br />
Ausbildung als Primarlehrerin<br />
und Psychomotoriktherapeutin (1984)<br />
diverse fachspezifische Weiterbildungen<br />
Christian Bossert:<br />
Jahrgang 1952<br />
Ausbildung als Primarlehrer und<br />
Psychomotoriktherapeut (1984)<br />
diverse fachspezifische Weiterbildungen<br />
Ruth Hasler Bossert und Christian Bossert: Eltern von Corina (1989) und Miro (1994). Bei <strong>zeka</strong> teilen sich<br />
Ruth und Christian seit 1984 ein 100%-Pensum in der psychomotorischen Therapiestelle Baden-Dättwil.<br />
2/04 27
Ein Tag im Leben von ...<br />
Walter Tschannen<br />
von Walter Tschannen*<br />
Kurz vor sechs Uhr mache ich mich mit<br />
dem Bike auf den Weg zur Schulanlage<br />
Telli, meinem Arbeitsort. Im Telliquartier<br />
herrscht um diese Zeit noch<br />
überall Ruhe. Im Schulhaus angekommen,<br />
leere ich zuerst mein Postfächli:<br />
liegen irgendwelche wichtigen Nachrichten<br />
an den Hauswart vor?<br />
Nachdem die leichtere Kleidung<br />
«montiert» ist, geht es los: Ich wische<br />
die Turnhalle, leere die Papierkörbe,<br />
reinige die Duschen, Toiletten<br />
und Garderoben. Unsere Turnhallenanlage<br />
wird abends regelmässig von<br />
Vereinen belegt. Bei Schulbeginn soll<br />
sie für die Kinder in tadellosem Zustand<br />
sein. Danach geht es ins Untergeschoss:<br />
Das Therapiebad benötigt<br />
täglichen Unterhalt und Kontrolle:<br />
Ich mache einen Rundgang durch<br />
die Badewasseraufbereitung, kontrolliere<br />
den Wasserstand und lese<br />
den pH-Wert und den RedOx an der<br />
automatischen Dosieranlage ab. Gar<br />
zweimal am Tag messe ich die Badewasserqualität:<br />
gebundenes Chlor,<br />
freies Chlor, Wasserhärte, Wassertemperatur<br />
etc. Die Ergebnisse halte<br />
ich in einem Ordner fest. Meine Kontrolltätigkeit<br />
und die Ergebnisse werden<br />
vom kantonalen Labor zwei Mal<br />
im Jahr unangemeldet kontrolliert<br />
und überprüft.<br />
Für die Frühstückspause radle ich<br />
häufig kurz nach Hause. Ich nehme<br />
mir etwas Zeit für einen Kaffee und<br />
die Lektüre des «Blick».<br />
Mein Arbeitstag ist sehr vielfältig:<br />
Neben dem Therapiebad gilt es auch,<br />
28 2/04<br />
die restliche Haustechnik wie Heizung,<br />
Lüftung, Brandmeldeanlage<br />
und Elektroinstallationen regelmässig<br />
zu überprüfen und die notwendigen<br />
Unterhalts- und Wartungsarbeiten<br />
auszulösen. Neben<br />
regelmässigen Reinigungsarbeiten<br />
und der Anleitung der fleissigen<br />
Raumpflegerinnen gibt es immer<br />
wieder viele kleine Dinge, die dringend<br />
erledigt werden müssen: Ich<br />
entferne Unrat ungebetener Gäste,<br />
führe kleine Reparaturen aus, mähe<br />
den Rasen, wische den Pausenplatz,<br />
organisiere Handwerker, kontrolliere<br />
Lieferungen und visiere Rechnungen.<br />
Interessante Begegnungen mit den<br />
Schulkindern und Mitarbeitenden<br />
bereichern meinen Alltag. Hin und<br />
wieder weist mir die Jugendanwaltschaft<br />
einen zu einer Arbeitsleistung<br />
«verdonnerten» Jugendlichen zu.<br />
Diese Arbeitsleistung soll den Burschen<br />
Gelegenheit geben, über ihren<br />
kleineren oder grösseren Unfug<br />
nachzudenken, welchen sie angerichtet<br />
haben. Ich schätze meine Arbeit<br />
mit diesen nicht immer einfachen<br />
Menschen sehr.<br />
Spät Abends – meistens nach 22.00<br />
Uhr – steht noch die Schliesstour an.<br />
Die Vereine verlassen die Anlage erst<br />
um diese Zeit. Von den langen Arbeitstagen<br />
während der Schulwochen<br />
erhole ich mich während den<br />
Schulferien häufig in Korsika, wo ich<br />
zusammen mit meiner Frau einen<br />
Wohnwagen stationiert habe.<br />
Wie Sie sehen: mir wird es nie langweilig.<br />
* Walter Tschannen ist Hauswart der Schulanlage<br />
Telli in Aarau. Seit deren Eröffnung<br />
im Jahre 1984 ist er für diese Gebäulichkeiten<br />
verantwortlich. Auf das<br />
Jahresende 2004 tritt Walter Tschannen<br />
in den wohl verdienten Ruhestand.
Unsere Stiftungsrätinnen und<br />
Stiftungsräte<br />
von Christine Egger*<br />
«Der Stiftungsrat hat die oberste Leitung der Stiftung inne. Er legt die übergeordneten<br />
Ziele der Stiftung fest und kontrolliert die Einhaltung des Stiftungszweckes. Für die<br />
Erledigung der strategischen Führungsaufgaben setzt er einen Ausschuss ein.» So sind<br />
die Aufgaben des Stiftungsrates im neuen Organisationsreglement umschrieben.<br />
Hinter dieser Umschreibung stehen<br />
zwölf Frauen und Männer, die sich<br />
mit grossem Engagement für <strong>zeka</strong><br />
einsetzen. Sie arbeiten ehrenamtlich,<br />
d. h. sie kümmern sich in ihrer <strong>Freizeit</strong><br />
um die Geschicke von <strong>zeka</strong>. «Die<br />
Anforderungen an die Stiftungsratsmitglieder<br />
sind hoch: Fachliche und<br />
persönliche Kompetenzen und genügend<br />
Zeit für das Ehrenamt sind<br />
gefordert.» Dies schreibt unsere Stiftungsratspräsidentin<br />
im Jahresbericht<br />
2003, der soeben erschienen ist.<br />
Wir stellen nachfolgend die Frauen<br />
und Männer vor, die sich aus unterschiedlichen<br />
Gründen für <strong>zeka</strong> engagieren.<br />
Rosmarie Bosshardt,Heilpädagogin,<br />
ist durch<br />
ihren eigenen Beruf<br />
motiviert, an<br />
der Förderung behinderter<br />
Menschen und deren Integration<br />
mitzuwirken. Als Mitglied der<br />
Schulpflege Baden kann sie deren<br />
strategische Arbeit einbringen.<br />
Pia Brizzi, Heilpädagogin,<br />
hat<br />
Freude an einer<br />
sinnvollen ehrenamtlichenTätig-<br />
keit. Sie identifiziert sich mit dem<br />
Leitbild von <strong>zeka</strong> und ist interessiert<br />
an Inhalt und Form einer Zusammenarbeit<br />
mit einem motivierten Team.<br />
Fokke de Boer,<br />
Ing. HTL, wurde<br />
durch seine Nachbarin,<br />
Mutter eines<br />
schwerst behinderten<br />
Kindes, zur Mitarbeit motiviert.<br />
Elisabeth FischbacherSchrobiltgen,<br />
Leiterin<br />
Académie FRAGI-<br />
LE Suisse, möchte<br />
dazu beitragen,<br />
dass die Leistungen von <strong>zeka</strong> für Erwachsene<br />
ebenso eindrücklich werden<br />
wie diejenigen für Kinder.<br />
Guido Gervasoni,<br />
Jurist, ist<br />
Vater einer Tochter<br />
mit Behinderung.<br />
Er schätzt<br />
die Leistungen<br />
von <strong>zeka</strong> und möchte mit seinem Engagement<br />
etwas davon zurückgeben.<br />
Prof. Dr. Hanspeter<br />
Gnehm,<br />
Chefarzt Kinderklinik<br />
Aarau, will<br />
sein Wissen und<br />
seine Erfahrungen in fachärztlichen<br />
Belangen einbringen und die Kinderklinik<br />
Aarau mit <strong>zeka</strong> vernetzen.<br />
Heinz Herrmann,<br />
Stadtschreiber<br />
Baden, stellt sein<br />
Beziehungsnetz in<br />
der Stadt Baden<br />
und seine direkten<br />
Zugänge zu vielen Personen und<br />
Organisationen einer guten Sache<br />
zur Verfügung.<br />
Markus Küng,<br />
Wagenführer<br />
VBZ, ist Vater<br />
eines behinderten<br />
Knaben. Als<br />
solcher ist er an<br />
der Sicherung und Weiterentwicklung<br />
von <strong>zeka</strong> interessiert. Auch er<br />
möchte <strong>zeka</strong> etwas von dem zurückgeben,<br />
das seinem Sohn und seiner<br />
Familie zugute kommt. Als Vorstandsmitglied<br />
von Cerebral <strong>Aargau</strong><br />
wahrt er auch die Interessen des<br />
Gründervereins von <strong>zeka</strong>.<br />
Arthur Müller,<br />
Oberrichter,<br />
setzt sich für andere<br />
Menschen<br />
ein, denen es<br />
nicht so gut geht<br />
wie ihm und seiner Familie.<br />
2/04 29
Klaus Streif,<br />
Redaktor, erachtet<br />
es als seine<br />
wichtigste Aufgabe<br />
als Stiftungsrat,<br />
so gut<br />
wie möglich zu verhindern, dass behinderte<br />
Mitmenschen von der Gesellschaft<br />
ausgegrenzt werden.<br />
Bram van Egmond, Tiefbautechniker,<br />
will die schulische Entwicklung<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER 04/05<br />
Zentrum Baden<br />
Datum Anlass<br />
Montag,18. Oktober Vernissage Ausstellung «Kunst aufräumen»<br />
Alters- und Pflegeheim Bifang Wohlen<br />
Samstag, 23.Oktober Herbstfest der ambulanten Therapie- und Beratungsstelle<br />
14 –17 Uhr im Zentrum Baden-Dättwil<br />
Sonntag, 7. November Vernissage zur Ausstellung «Kunst im Zentrum»<br />
11.00 Uhr im Zentrum Baden-Dättwil<br />
Mittwoch, 17. November Elternabend zum Thema Organisationsentwicklung<br />
19.30 Uhr im Zentrum Baden-Dättwil<br />
Montag, 19. November Adventssingen zusammen mit der Primarschule Höchi Dättwil<br />
Dienstag, 7. Dezember<br />
Mittwoch, 15. Dezember<br />
Jeweils 10.15 Uhr<br />
im Zentrum Baden-Dättwil<br />
Montag, 5. Februar bis Spielwoche der ambulanten Therapie- und Beratungsstelle<br />
Freitag, 9. Februar 2005 im Zentrum Baden-Dättwil<br />
Mai 2005 Waldsporttag<br />
Mittwoch, 22. Juni 2005 Schulschlussfeier im Zentrum Baden-Dättwil<br />
Zentrum Aarau<br />
Freitag, 17. September Teilnahme am Umzug des Aarauer Bachfischet<br />
Donnerstag, 23. September Stand am MAG (Markt <strong>Aargau</strong>er Gewerbetreibender)<br />
bis Sonntag, 26. September in der Stadt Aarau<br />
Samstag, 23. Oktober bis Elektrorollstuhlhockey: Trainings-Wochenende der<br />
Sonntag, 24. Oktober <strong>zeka</strong> rollers in Sumiswald<br />
Dienstag, 9. November, Elternabend zum Thema Organisationsentwicklung<br />
19.30 Uhr im Zentrum Aarau<br />
Donnerstag, 16. Dezember Weihnachtsfeier im Zentrum Aarau<br />
Montag, 31. Januar bis Spielwoche der ambulanten Therapie- und Beratungsstelle<br />
Freitag, 4. Februar 2005 im Zentrum Aarau<br />
30 2/04<br />
von Kindern und<br />
Jugendlichen mit<br />
Behinderungen<br />
fördern.<br />
Anton Weber,<br />
Leiter Pro Infirmis<br />
Beratungsstelle<br />
Baden, will mit<br />
seiner Erfahrung<br />
aus der Beratung<br />
behinderter Menschen zu einer bedürfnisgerechten<br />
Entwicklung von<br />
<strong>zeka</strong> beigetragen. Er ist aus beruflichen<br />
Gründen per Ende Juli 2004<br />
aus dem Stiftungsrat ausgetreten.<br />
*Christine Egger ist Leiterin Personalwesen<br />
und Stiftungssekretariat.
Adressen<br />
<strong>zeka</strong> Geschäftsstellen<br />
Girixweg 20 / Postfach<br />
5004 Aarau<br />
<strong>zeka</strong> <strong>Zentren</strong> für <strong>körperbehinderte</strong> Kinder<br />
Girixweg 20 / Postfach<br />
5004 Aarau<br />
Dättwilerstrasse 16<br />
5405 Baden-Dättwil<br />
<strong>zeka</strong> Ambulante Therapieund<br />
Beratungsstelle<br />
Dättwilerstrasse 16<br />
5405 Baden-Dättwil<br />
<strong>zeka</strong> Heilpädagogische Früherziehung<br />
Dättwilerstrasse 16<br />
5405 Baden-Dättwil<br />
Girixweg 20 / Postfach<br />
5004 Aarau<br />
<strong>zeka</strong> Heilpädagogische Beratungs-<br />
und Begleitdienste<br />
Girixweg 20 / Postfach <strong>Aargau</strong> Süd<br />
5004 Aarau<br />
<strong>zeka</strong> Psychomotorische Therapiestellen<br />
Girixweg 20 / Postfach<br />
5004 Aarau<br />
Dättwilerstrasse 16<br />
5405 Baden-Dättwil<br />
Niederlenzerstrasse 29<br />
5600 Lenzburg<br />
Weberstrasse 8<br />
5430 Wettingen<br />
Im Römerquartier 3 c<br />
4800 Zofingen<br />
Website<br />
<strong>Aargau</strong> Nord<br />
Tel. 062 838 21 31<br />
Fax 062 838 21 30<br />
Tel. 062 838 21 38<br />
Fax 062 838 21 41<br />
E-Mail: sekretariat.aarau@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Tel. 056 470 92 22<br />
Fax 056 470 92 20<br />
E-Mail: sekretariat.baden@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Tel. 056 470 92 22<br />
Fax 056 470 92 20<br />
E-Mail: sekretariat.baden@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Tel. 056 470 92 37<br />
Fax 056 470 92 20<br />
E-Mail: sekretariat.baden@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Tel. 062 838 2156<br />
Fax 062 838 21 41<br />
E-Mail: sekretariat.aarau@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Tel. 076 395 85 66<br />
E-Mail: gerald.erne@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Tel. 079 701 20 40<br />
E-Mail: elisabeth.scheuner@<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
Tel. 062 838 21 45<br />
Fax 062 838 21 41<br />
Tel. 056 470 92 31<br />
Fax 056 470 92 20<br />
Tel. 062 891 74 76<br />
Fax 062 891 74 77<br />
Tel. 056 427 92 40<br />
Fax 056 427 92 41<br />
Tel. 062 752 22 57<br />
Fax 062 752 22 57<br />
www.<strong>zeka</strong>-ag.ch<br />
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