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N aturwissenschaftlich- technische Bildung- Für Mädclten keine ...

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Geschlechterrolle und Lebensplanung 45<br />

Die Ergebnisse dokumentieren zwei verschiedene Konzentrationsprozesse:<br />

1. Die Berufswünsche der Mädchen liegen vor allem im Bereich neutraler<br />

bzw. frauenspezifischer Berufe.<br />

2. Die Jungen konzentrieren sich - zwar abnehmend mit zunehmendem<br />

Alter - stärker auf typische Männerberufe.<br />

Während einige Mädchen in der dritten und vierten Klasse auch Männerberufe<br />

nannten, ist dies bei den Jungen - was Frauenberufe betrifft - nur<br />

vereinzelt der Fall.<br />

Dieses Ergebnis würde korrespondieren mit einer Studie von Willms­<br />

Herget 1985 (zit. nach Rabe-Kleberg 1987, S.34/35), die die Entwicklung<br />

verschiedener Berufe in den letzten 100 Jahren untersuchte und feststellte,<br />

die Konzentration auf typische Berufe ist bei Männern wesentlich stärker<br />

als bei Frauen.<br />

Eine Erklärung hierfür könnte sein:<br />

- das gesellschaftlich höhere Ansehen und die besseren Arbeitsverhältnisse<br />

in typischen Männerberufen.<br />

- Frauen müssen nehmen , was übrig bleibt.<br />

Würde sich dieses Ergebnis .bei der Auswertung der Sekundarstufe I<br />

ebenfalls bestätigen, so könnte man die These formulieren, daß Jungen<br />

wesentlich stärker rollenkonform und rollenselektiv entscheiden als<br />

Mädchen. Dies wäre für die Frage, welche Fördermaßnahmen für welches<br />

Geschlecht notwendig sind, von wesentlicher Bedeutung.<br />

Des weiteren wäre zu vermuten, daß möglicherweise nicht so sehr die<br />

Arbeitsinhalte für die Anerkennung oder Nichtanerkennung von Berufen<br />

ausschlaggebend sind, sondern der Anteil von weiblichen Beschäftigten.<br />

Müßten somit Fördermaßnahmen zur Steigerung des Frauenanteils in<br />

typischen Männerberufen, ohne Thematisierung der entsprechenden<br />

rollentypischen Berufswahl der Männer, nicht zwangsläufig zu einer<br />

Flucht der Männer aus diesen Berufen führen, möglicherweise unter<br />

Mitnahme der gesellschaftlichen Anerkennung des jeweiligen Berufes?

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