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N aturwissenschaftlich- technische Bildung- Für Mädclten keine ...

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Vom Dilettantismus zur Emanzipation 33<br />

2. AnknUpjung an moderne <strong>Bildung</strong>sinteressen, vor allen Dingen die<br />

immer lebhafter erwachende Teilnahme der Frauen am O./Jentlichen<br />

Leben und seinen Aufgaben, und schließlich<br />

3. die allgemeine <strong>Bildung</strong>sgrundlage jllr praktisch-gewerbliche und kaufmannische<br />

Berufe und, so weit das mOglich war,jllr die Universitllt . ..,<br />

Nach der Errichtung der von Helene Lange in Berlin geleiteten Realkurse<br />

(1889) erfolgty im Jahre 1893 deren Umwandlung in Gymnasialkurse. Im<br />

Jahre 1896 hatten die ersten sechs Abiturientinnen ihre Reifeprüfung mit<br />

ausgezeichneten Leistungen bestanden. Die Rea1- und Gymnasialkurse<br />

waren der entscheidende Ausgangspunkt für die kontinuierlich einsetzende<br />

wissenschaftliche, soziale, wirtschaftliche, kulturelle, rechtliche und politische<br />

Emanzipation der Frau. Allmählich eröffnete sich den Frauen die<br />

Möglichkeit zum Studium. Seit 1895 ließen die Universitäten Göttingen<br />

und Berlin weibliche Studierende als Gasthörer zu; bayerische Universitäten<br />

immatrikulierten Frauen ab 1903; baden-württembergische ab 1904.<br />

Die gesamte Entwicklung schritt stetig, aber langsam, voran.<br />

Jakob Wychgram ergriff öffentlich Position für die Frauen und forderte im<br />

Jahre 1907:<br />

"1. Es muß gebrochen werden mit der Meinung von der geistigen Injerioritat<br />

der Frau Uberhaupt, d.h. ein Lehrplanjllr eine wirklich den modernen<br />

BedUrjnissen entsprechende hOhere Mlldchenschule muß stofflich<br />

und didaktisch gleichwenig dem der hOheren Knabenschule gegenaberstehen.<br />

2. Es mUssen mit Bewußtsein, Feingejllhl und Sachkunde jllr den Lehrplan<br />

die Konsequenzen gezogen werden, die sich aus der anderen weiblichen<br />

Eigenan ergeben . ..g<br />

Erst nach der Mädchenschulreform von 1908 kamen die revidierten Pläne<br />

in den "Allgemeinen Bestimmungen über die Höhere Mädchenschule" und<br />

die weiterführenden <strong>Bildung</strong>sanstalten für die weibliche Jugend zur Durch-<br />

7 Gertrud Bäumer: Geschichte der Gymnasialkurse für Frauen zu Berlin. Berlin<br />

1906, S. 7<br />

8 Jakob Wychgram: Vorträge und Aufsätze zum Mädchenschulwesen. Leipzig<br />

1907, S. 124

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