24.11.2012 Aufrufe

N aturwissenschaftlich- technische Bildung- Für Mädclten keine ...

N aturwissenschaftlich- technische Bildung- Für Mädclten keine ...

N aturwissenschaftlich- technische Bildung- Für Mädclten keine ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

134 Erika Bicke)<br />

Die Kriterien, an denen sich die Wünschbarkeit einer Technologie im<br />

Sinne unserer Nachfolgewissenschaft messen lassen muß, sind dann - ich<br />

fasse stichwortartig zusammen - die folgenden:<br />

- Das Kriterium der Eingriffstiefe in Naturzusammenhänge: je geringer<br />

diese Eingriffstiefe, um so besser;<br />

- Der Werkzeugcharakter der betreffenden Technik, d.h., daß der ausführende<br />

Mensch immer, jederzeit Herr bzw. Herrin dieser Technik<br />

bleibt und nicht von ihr beherrscht wird. Das muß immer und immer<br />

wieder diskutiert und bewertet werden, das ist ein kontinuierlicher<br />

Prozeß, der nicht an einer Stelle zu einem Abschluß kommt;<br />

- Schließlich die Mitproduktivität des ausführenden Technikers oder der<br />

Technikerin mit der Natur; auch das ist ein kontinuierlicher Bewertungsprozeß,<br />

in dem beurteilt werden muß, ob der betreffende Techniker<br />

jederzeit Teil der genutzten Naturvorgänge bleibt.<br />

Das sind Kriterien, die bisher in der Männerwissenschaft überhaupt <strong>keine</strong><br />

Rolle gespielt haben. Diese Kriterien aber dennoch weiter auszuarbeiten,<br />

weiter zu entwickeln und auf alle bewertungsbedürftigen Wissenschaftsund<br />

Technikbereiche anzuwenden, das ist ein weites und noch unbeackertes<br />

Feld, das auf die Frauen wartet.<br />

Je mehr die Kriterien Geringe Eingriffstiefe, Werkzeugcharakter und Mitproduktivität<br />

auf eine bestimmte Technik zutreffen, um so mehr ist diese<br />

dann auch gekennzeichnet durch ökologisch und sozial verträgliche Folgen,<br />

die in' der ökologischen Folgenbewertung immer gefordert werden:<br />

- Die Langsamkeit beispielsweise, die es ermöglicht, bei der Einführung<br />

einer neuen Technologie die Anpassung an gesellschaftliche Meinungsbildungsprozesse<br />

abzuwarten;<br />

- die Rückholbarkeit von Folgen einer bestimmten Produktionstechnologie,<br />

bei Abfällen etwa oder bei sog. Nebenprodukten;.<br />

- die Fehlerfreundlichkeit, d.h., daß Fehler, wenn sie passieren, jederzeit<br />

ohne größere Katastrophen repariert werden können;<br />

- und nicht zuletzt die Vielfalt, sowohl bei den angewendeten Prozessen,<br />

als auch bei den möglichen resultierenden Produkten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!