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Ingrid Otto, Hildesheim Mädchenbildung - vom Dilettantismus zur Emanzipation Vorbemerkung a) Themeneingrenzung, Grundlagen und Methode der Untersuchung: Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf die Ergebnisse meiner historisch-systematischen Untersuchung über die "Bürgerliche Töchtererziehung im Spiegel illustrierter Zeitschriften von 1865 bis 1915" anhand elner exemplarischen Auswertung des Bildbestandes aus "Die Gartenlaube", "Über Land und Meer", "Daheim" und "Illustrirte Zeitung".! Illustrierte Zeitschriften waren erstes, über die schriftliche Kommunikation hinausgehendes Massenmedium. Die Blätter bildeten den Zeitgeist ab und sind damit eine wichtige Quelle zur Geschichtsforschung. Die Bilddokumente zeigen mehr, als Texte allein auszusagen vermögen. Die Illustrierten wurden von den wohlhabenden Familien und öffentlichen Einrichtungen abonniert, sie wurden in Sammelordnern aufbewahrt und wie ein Handwörterbuch genutzt. Jedes Exemplar wurde mehrfach und von mehreren Rezipienten gelesen (vgl. Abb. 1). Diese äußeren Umstände des Leseverhaltens verursachten einen Multiplikatoreffekt in der Wirkung. Die Illustrierten nahmen Einfluß auf das Leben (Mode, Zeitgeschmack, Kultur, Politik) und waren Wegbereiter für die Frauenemanzipation. Die mehrperspektivische Wahrnehmung einer Aussage bewirkt ein differenzierteres Verstehen. Die verbale Aussage wird durch die optische Aussage unterstützt, ergänzt oder sogar relativiert und in Frage gestellt. 1 Ingrid Otto: Bürgerliche Töchtererziehung im Spiegel illustrierter Zeitschriften von 1865 bis 1915. Hildesheim 1990

Ingrid Otto, Hildesheim<br />

Mädchenbildung<br />

- vom Dilettantismus zur Emanzipation<br />

Vorbemerkung<br />

a) Themeneingrenzung, Grundlagen und Methode der Untersuchung:<br />

Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf die Ergebnisse meiner<br />

historisch-systematischen Untersuchung über die "Bürgerliche Töchtererziehung<br />

im Spiegel illustrierter Zeitschriften von 1865 bis 1915" anhand<br />

elner exemplarischen Auswertung des Bildbestandes aus "Die Gartenlaube",<br />

"Über Land und Meer", "Daheim" und "Illustrirte Zeitung".!<br />

Illustrierte Zeitschriften waren erstes, über die schriftliche Kommunikation<br />

hinausgehendes Massenmedium. Die Blätter bildeten den Zeitgeist ab und<br />

sind damit eine wichtige Quelle zur Geschichtsforschung. Die Bilddokumente<br />

zeigen mehr, als Texte allein auszusagen vermögen.<br />

Die Illustrierten wurden von den wohlhabenden Familien und öffentlichen<br />

Einrichtungen abonniert, sie wurden in Sammelordnern aufbewahrt und<br />

wie ein Handwörterbuch genutzt. Jedes Exemplar wurde mehrfach und von<br />

mehreren Rezipienten gelesen (vgl. Abb. 1). Diese äußeren Umstände des<br />

Leseverhaltens verursachten einen Multiplikatoreffekt in der Wirkung. Die<br />

Illustrierten nahmen Einfluß auf das Leben (Mode, Zeitgeschmack, Kultur,<br />

Politik) und waren Wegbereiter für die Frauenemanzipation.<br />

Die mehrperspektivische Wahrnehmung einer Aussage bewirkt ein differenzierteres<br />

Verstehen. Die verbale Aussage wird durch die optische Aussage<br />

unterstützt, ergänzt oder sogar relativiert und in Frage gestellt.<br />

1 Ingrid Otto: Bürgerliche Töchtererziehung im Spiegel illustrierter Zeitschriften<br />

von 1865 bis 1915. Hildesheim 1990

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