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N aturwissenschaftlich- technische Bildung- Für Mädclten keine ...

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114 Hannelore Faulstich-Wieland<br />

einem Mädchengymnasium, 23,1 % von koedukativen Schulen und<br />

0,8 % verfUgen über beide Schulerfahrungen. Nun ist durchaus zu<br />

vermuten, daß von den Studentinnen, die den Fragebogen nicht<br />

zUrückgeschickt haben, auch einige Mädchenschulen besucht haben<br />

und damit der Prozentanteil der Mädchenschulabsolventinnen unter<br />

den Studentinnen der Chemie und Informatik tatsächlich höher liegt<br />

als der Landesdurchschnitt der Abiturientinnen von Mädchenschulen.<br />

Unwahrscheinlich scheint mir jedoch, daß man umstandslos von den<br />

Zahlen der Antwortenden auf die Zahlen bei den Nichtantwortenden<br />

hochrechnen kann: Gerade bei dem Thema "Mädchenschulen versus<br />

koedukative Schulen" dürften sich vorrangig die Absolventinnen der<br />

mittlerweile "untypischen" Schulform motiviert fühlen, an einer Untersuchung<br />

teilzunehmen. Die von Kauermann-Walter u.a. berichteten'<br />

Ergebnisse der Interviewbefragungen dieser Studentinnen zeigt auch in<br />

den Mädchenschulen <strong>keine</strong>swegs eine einheitliche Unterstützung<br />

n<strong>aturwissenschaftlich</strong>er Interessen. Vielmehr ergeben sich durchaus<br />

widersprüchliche Befunde in bezug auf die Förderung der Mädchen in<br />

Mädchenschulen bzw. in koedukativen Schulen.<br />

Ähnliche Widersprüche fanden sich bei den Teilnehmerinnen des Bundeswettbewerbs<br />

Informatik 1986, die in einem Colloqium zusammenkamen,<br />

um ihre Erfahrungen auszutauschen. Von den 23 Teilnehmerinnen<br />

insgesamt (= 2 % der Teilnehmenden) kam die Hälfte aus<br />

Mädchenschulen. Dies spricht einerseits sicherlich dafür, daß Mädchen<br />

hier Voraussetzungen erhalten, um überhaupt an einem solchen<br />

Wettbewerb teilzunehmen. Zugleich kritisierten einige dieser Mädchen<br />

aber auch deutlich, daß sie ihre n<strong>aturwissenschaftlich</strong>-<strong>technische</strong>n<br />

Interessen an ihren Schulen nur sehr bedingt verwirklichen könnten,<br />

weil - auf grund der geringen Zahl der Interessentinnen - zuwenig<br />

Angebote gemacht würden (vgl. Faulstich-Wieland 1987).<br />

Auch ein Vergleich der Leistungskurswahlen koedukativer und getrennter<br />

Schulen aus Rheinland-Pfalz zeigt diese Tendenz (vgl. Tab.<br />

4): In den Mädchenschulen liegt die Zahl der Physikleistungskurs­<br />

Teilnehmerinnen höher als in den koedukativen Schulen - sie bleibt<br />

dennoch relativ gering.<br />

Die Frage, ob ein getrennter Unterricht für Mädchen und Jungen sinnvoll<br />

sei, läßt sich insgesamt nicht eindeutig in Empfehlungen formulieren.<br />

Peter Häusler und Lore Hoffmann haben in einem Kieler

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