3. Umwelt und ihre Bestandteile (Schutzgüter) - WSD Mitte - Wasser ...

Ausbau des Stichkanales nach Hildesheim 

zwischen SKH-km 1,450 und 11,990 

sowie 

Neubau der Brücken Nr. 385 und Nr. 391 

Umweltverträglichkeitsstudie 

Oktober 2010 

Vorhabensträger: Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes 

vertreten durch das Neubauamt für den Ausbau des 

Mittellandkanals in Hannover 

Nikolaistraße 14/16, 30159 Hannover 

Verfasser:

2 Ausbau des Stichkanals Hildesheim bis SKH-km 11,990, Neubau Brücken 385, 391– Umweltverträglichkeitsstudie 

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Bearbeitung 

RALF BACHMANN, Dipl.-Ing. 

PROF. DR. THOMAS KAISER, Landschaftsarchitekt und Dipl.-Forstwirt 

Beedenbostel, den 20.10.2010 

FLORIAN KOBBE, Dipl.-Ing. 

Kartendarstellungen 

ELFIE KAISER, Bauzeichnerin 

YEN MY VUONG, Bauzeichnerin 

GERRIT SCHEFFLER, technischer Angestellter 

Faunistische Untersuchungen 

Büro Biodata, Peterskamp 21, 38108 Braunschweig 

MATHIAS FISCHER, Dipl.-Biol. 

ANDREAS KLEIN, Dipl.-Biol. 

UWE KIRCHBERGER, Dipl.-Biol. 

INA BLANKE, Dipl.-Biol. 

DR. REINER THEUNERT, Dipl.-Biol. 

................................................................. 

Prof. Dr. Kaiser, Landschaftsarchitekt

Ausbau des Stichkanals Hildesheim bis SKH-km 11,990, Neubau Brücken 385, 391– Umweltverträglichkeitsstudie 3 

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Inhalt 

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I. EINLEITUNG 13 

1. Vorhaben, Methodik und Untersuchungsrahmen 13 

1.1 Anlass und Aufgabenstellung 13 

1.2 Methoden zur Ermittlung und Beschreibung der Umweltauswirkungen 14 

1.2.1 Aufbau und konzeptionelles Vorgehen 14 

1.2.2 Ermittlung des Untersuchungsrahmens 17 

1.2.3 Bestandserfassungen und Funktionsbewertungen 17 

1.2.4 Fachliche Beurteilung der Vorhabensauswirkungen 18 

1.3 Beschreibung des Vorhabens und seiner wesentlichen umweltrelevanten Ein- 

flussfaktoren 18 

1.3.1 Merkmale des Vorhabens 18 

1.3.2 Vorhabensalternativen 25 

1.3.3 Folgeaktivitäten 26 

1.3.4 Lebenszyklus und Vorhabensphasen 26 

1.4 Darstellung des Untersuchungsrahmens 27 

1.4.1 Potenzielle Wirkungspfade des Vorhabens 27 

1.4.2 Abgrenzung des Untersuchungsgebietes 33 

1.4.3 Untersuchungsinhalte und -tiefe 33 

1.4.4 Zeitliche Abgrenzung der Untersuchungen 38 

1.4.5 Scoping-Termin gemäß § 5 UVPG 38 

II. RAUMANALYSE 39 

2. Kurzbeschreibung des Untersuchungsgebietes sowie vorhandene Pla- 

nungen und Vorgaben 39 

2.1 Lage und natürliche Gegebenheiten 39 

2.2 Kanal und sonstige Nutzungen 41 

2.3 Ziele der Raum- und Bauleitplanungen sowie der Landschaftsplanung 41 

2.3.1 Regionale Raumordnung 41 

2.3.2 Übergeordnete Landschaftsplanung 42 

2.3.3 Gemeindliche Bauleit- und Landschaftsplanung 43 

2.4 Schutzgebiete und Kompensationsflächen 47 

3. Umwelt und ihre Bestandteile (Schutzgüter) 49 

3.1 Menschen 49 

3.1.1 Methodische Hinweise 49 

3.1.2 Bestandssituation 50 

3.1.2.1 Wohnen (Wohn- und Wohnumfeldfunktionen) 50 

3.1.2.2 Landschaftsbezogene Erholungsnutzung 50 

3.1.3 Vorbelastungen 51 

3.1.4 Funktionsbewertung 51 

3.1.4.1 Wohnen (Wohn- und Wohnumfeldfunktionen) 51 

3.1.4.2 Landschaftsbezogene Erholungsnutzung 52


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3.1.5 Rechtlicher Status 52 

3.1.6 Zusammenfassende Darstellung 53 

3.2 Tiere 53 



3.2.3 Vorbelastungen 68 




3.3 Pflanzen 72 

3.3.1 Methodische Hinweise 72 

3.3.2 Bestandssituation 73 

3.3.3 Vorbelastungen 78 

3.3.4 Funktionsbewertung 78 

3.3.5 Rechtlicher Status 81 

3.3.6 Zusammenfassende Darstellung 83 

3.4 Boden 84 


3.4.2 Bestandssituation und Vorbelastungen 84 




3.5 Wasser 88 


3.5.2 Bestandssituation und Vorbelastungen 88 




3.6 Klima 95 


3.6.2 Bestandssituation, Vorbelastungen und Funktionsbewertung 95 


3.7 Landschaft 96 



3.7.3 Vorbelastungen und Bewertung 97 



3.8 Kultur- und sonstige Sachgüter 102 



3.8.3 Bewertung und rechtlicher Status 104 

3.9 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern 104


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4. Bereiche unterschiedlicher Konfliktdichte (Raumwiderstand) 106 

4.1 Raumwiderstand 106 

4.1.1 Methodische Hinweise 106 

4.1.2 Vorhabensspezifische Empfindlichkeiten und Raumwiderstand 106 

4.1.3 Bereiche unterschiedlicher Konfliktträchtigkeit 108 

4.2 Hinweise zu einer möglichst umweltschonenden Planung 109 

III. AUSWIRKUNGSPROGNOSE UND SCHUTZGUTÜBERGREIFENDE GESAMT- 

EINSCHÄTZUNG 110 

5. Auswirkungsprognose 110 

5.1 Hinweise zur Methode 110 

5.2 Beschreibung der zu untersuchenden Varianten sowie der Vorkehrungen zur 

Vermeidung und Verminderung nachteiliger Umweltauswirkungen 113 

5.2.1 Beschreibung der zu untersuchenden Varianten 113 

5.2.2 Entwicklungsprognose des Umweltzustandes ohne Verwirklichung des Vorha- 

bens (Null-Variante) 113 

5.2.3 Vorkehrungen zur Vermeidung und Verminderung nachteiliger Umweltaus- 

wirkungen des Vorhabens 115 

5.3 Beschreibung und Bewertung der Auswirkungen der Varianten 120 

5.3.1 Schutzgut Menschen 120 

5.3.1.1 Beschreibung der Auswirkungen 120 

5.3.1.2 Vorschlag zur Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das 

Schutzgut 123 

5.3.1.3 Möglichkeiten des Ausgleichs oder Ersatzes nachteiliger Umweltauswirkun- 

gen 124 

5.3.2 Schutzgut Tiere 124 



Schutzgut 131 


gen 135 

5.3.3 Schutzgut Pflanzen 137 

5.3.3.1 Beschreibung der Auswirkungen 137 

5.3.3.2 Vorschlag zur Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das 

Schutzgut 139 

5.3.3.3 Möglichkeiten des Ausgleichs oder Ersatzes nachteiliger Umweltauswirkun- 

gen 141 

5.3.3.4 Kompensation für Waldverluste 142 

5.3.3.5 Beanspruchung vorhandener Kompensations- und ähnlicher Flächen aus 

vorgelagerten Verfahren 142 

5.3.4 Schutzgut Boden 143 

5.3.4.1 Beschreibung der Auswirkungen 143


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Seite 

______________________________________________________________________________________________ 


Schutzgut 145 


gen 146 

5.3.5 Schutzgut Wasser 147 



Schutzgut 149 


gen 150 

5.3.5.4 Beeinflussung des ökologischen Potenzials im Sinne der Wasserrahmenricht- 

linie 151 

5.3.6 Schutzgut Klima 151 



Schutzgut 152 

5.3.6.3 Möglichkeiten des Ausgleichs oder Ersatzes nachteiliger Umweltauswir- 

kungen 152 

5.3.7 Schutzgut Landschaft 153 



Schutzgut 154 

5.3.7.3 Möglichkeiten des Ausgleichs oder Ersatzes nachteiliger Umweltauswir- 

kungen 155 

5.3.8 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter 155 



Schutzgut 156 

6. Schutzgutübergreifende Ergebnisdarstellung 158 

IV. SCHLUSS 160 

7. Hinweise auf aufgetretene Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung 

der Angaben und auf bestehende Wissenslücken 160 

8. Allgemein verständliche Zusammenfassung 161 

9. Quellenverzeichnis 179 

9.1 Literatur 179 

9.2 Rechtsgrundlagen 189 

V. ANHANG 192 

A1. Hinweise zur Methodik der Bewertung von Artvorkommen beim Schutz- 

gut Tiere 192


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A2. Detailangaben zur Bestandserfassung und -bewertung beim Schutzgut 

Tiere 200 

A2.1 Avifauna 200 

A2.2 Fledermäuse 211 

A2.3 Reptilien 215 

A2.4 Amphibien 220 

A2.5 Libellen 226 

A2.6 Tagfalter 234 

A2.7 Wildbienen 242 

A2.8 Heuschrecken 251 

A2.9 Laufkäfer 259 

A2.10 Fische 265 

A2.11 Makrozoobenthos 277 

A2.12 Sonstige Arten 282 

A3. Schutzgut Pflanzen 291 

A3.1 Gefährdete und geschützte Farn- und Blütenpflanzen 291 

Verzeichnis der Tabellen 

Seite 

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Tab. 1-1: Fundstellen der gemäß § 6 UVPG beizubringenden Angaben in der vorliegen- 

den Umweltverträglichkeitsstudie. 16 

Tab. 1-2: Merkmale des Vorhabens gemäß § 6 UVPG 18 

Tab. 1-3: Differenzierung des Vorhabens in Lebensphasen, Teilvorhaben und Vorhabenszustände. 

27 

Tab. 1-4: Mögliche vorhabensbedingte Auswirkungen. 28 

Tab. 1-5: Datenbedarf. 34 

Tab. 1-6: Datenbestand und Erhebungsbedarf. 35 

Tab. 2-1: Schutz- und entwicklungsbedürftige Ökosystemtypen im Bereich „Börden - 

westlicher Teil“. 42 

Tab. 3-1: Übersicht über die Artenzahlen der in den Teilgebieten nachgewiesenen 

Brutvögel, Nahrungsgäste und Durchzügler. 55 

Tab. 3-2: Nachweise der Waldeidechse innerhalb und außerhalb der untersuchten 

Probeflächen. 60 

Tab. 3-3: Nachgewiesene Vorkommen und Gefährdungsgrade von Fischarten. 62 

Tab. 3-4: Faunistische Gesamtbewertung der Biotopkomplexe anhand der untersuchten 

Tierartengruppen. 69


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Tab. 3-5: Im Untersuchungsgebiet nachgewiesene gefährdete und geschützte Pflanzen- 

arten sowie Arten der Vorwarnliste. 77 

Tab. 3-6: Flächenbezogene Biotopbewertung für das Untersuchungsgebiet. 79 

Tab. 3-7: Ergebnis der Bewertung der Wuchsorte gefährdeter Farn- und Blütenpflan- 

zen. 81 

Tab. 3-8: Bewertung der Böden. 87 

Tab. 3-9: Hydraulische Wechselbeziehungen zwischen Kanal und Grundwasser. 91 

Tab. 3-10: Bewertung der Landschaftsbildelemente anhand der naturräumlichen Eigenart. 98 

Tab. 3-11: Bewertung der Landschaftsbildeinheiten. 99 

Tab. 5-1: Rahmenskala für die Bewertung der Umweltauswirkungen. 112 

Tab. 5-2: Vorkehrungen zur Vermeidung oder Verminderung nachteiliger Umweltauswirkungen. 

116 

Tab. 5-3: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Menschen. 121 

Tab. 5-4: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut 

Menschen. 123 

Tab. 5-5: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere. 125 

Tab. 5-6: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Tiere. 132 

Tab. 5-7: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen. 137 

Tab. 5-8: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Pflan- 

zen. 140 

Tab. 5-9: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Boden. 144 

Tab. 5-10: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Boden. 146 

Tab. 5-11: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser. 148 

Tab. 5-12: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser. 150 

Tab. 5-13: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Klima. 151 

Tab. 5-14: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Klima. 152 

Tab. 5-15: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft. 153 


Landschaft. 154 

Tab. 5-17: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Kultur- und sonstige 

Sachgüter. 155 

Tab. 5-18: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Kultur- 

und sonstige Sachgüter. 157 

Tab. 6-1: Übersicht zu den erheblichen Umweltbeeinträchtigungen aus der schutzgut- 

spezifischen Bewertung. 158 

Tab. 8-1: Wesentliche Bestandteile des Vorhabens. 162


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Tab. A1-1: Herleitung der Schutzbedürftigkeit der Arten. 195 

Tab. A1-2: Kombination von spezifischer Bedeutung einer Fläche oder eines Teilge- 

bietes für eine Art mit der Schutzbedürftigkeit der Art zu einer Wertstufe. 197 

Tab. A1-3: Ermittlung der Punktzahlen für die Bewertung von Gebieten als Brutvogel- 

lebensräume. 198 

Tab. A1-4: Entsprechungen zwischen landesweit standardisierter Bewertungsmethode 

von Brutvogellebensräumen in Niedersachsen (WILMS et al. 1997) und 

formalisierter Bewertung für die übrigen taxonomischen Gruppen. 199 

Tab. A2-1: Beschreibung der Teilflächen der Brutvogelerfassung. 201 

Tab. A2-2: Im Rahmen der Brutvogelkartierungen nachgewiesene Vogelarten der 

Untersuchungsbereiche. 202 

Tab. A2-3: Gesamtbewertung mit Angabe der bewertungsrelevanten Brutvogelarten in 

den Teilbereichen des Untersuchungsgebietes. 210 

Tab. A2-4: Fledermausarten des Untersuchungsgebietes. 212 

Tab. A2-5: Allgemeine Bewertungskriterien der Artvorkommen von Fledermäusen. 213 

Tab. A2-6: Kurzdarstellung der untersuchten Probeflächen. 216 

Tab. A2-7: Reptilienarten der einzelnen Teilbereiche des Untersuchungsgebietes. 217 

Tab. A2-8: Schutzbedürftigkeit der nachgewiesenen Reptilienarten. 218 

Tab. A2-9: Bedeutung einzelner Habitate für Reptilien. 219 

Tab. A2-10: Bewertung der Reptilienlebensräume. 219 

Tab. A2-11: Kurzdarstellung der untersuchten Gewässer. 220 

Tab. A2-12: Amphibienarten der einzelnen Teilbereiche des Untersuchungsgebietes. 222 

Tab. A2-13: Schutzbedürftigkeit der nachgewiesenen Amphibienarten. 224 

Tab. A2-14: Bedeutung einzelner Habitate für Amphibien. 224 

Tab. A2-15: Artspezifische Bestandsgrößenklassen für Amphibien. 225 

Tab. A2-16: Bewertung der Amphibienlebensräume. 226 

Tab. A2-17: Kurzdarstellung der untersuchten Gewässer der Libellenerfassung. 227 

Tab. A2-18: Libellenarten der einzelnen Teilbereiche des Untersuchungsgebietes. 228 

Tab. A2-19: Schutzbedürftigkeit der nachgewiesenen Libellenarten. 231 

Tab. A2-20: Bedeutung einzelner Habitate für Libellen. 232 

Tab. A2-21: Bestandsgrößenklassen für Libellen an Fortpflanzungsgewässern. 233 

Tab. A2-22: Bewertung der Libellenlebensräume. 234 

Tab. A2-23: Kurzdarstellung der untersuchten Probeflächen der Tagfaltererfassung. 235 

Tab. A2-24: Tagfalterarten der Untersuchungsbereiche. 236


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Seite 

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Tab. A2-25: Schutzbedürftigkeit der nachgewiesenen Tagfalterarten. 239 

Tab. A2-26: Bedeutung einzelner Habitate für Tagfalter. 240 

Tab. A2-27: Bestandsgrößenklassen für Tagfalter. 240 

Tab. A2-28 Bewertung der Tagfalterlebensräume. 241 

Tab. A2-29: Kurzdarstellung der untersuchten Probeflächen der Wildbienen-Erfassung. 243 

Tab. A2-30: Wildbienenarten des Untersuchungsgebietes. 244 

Tab. A2-31: Schutzbedürftigkeit der nachgewiesenen Wildbienenarten. 250 

Tab. A2-32: Bedeutung einzelner Habitate für Wildbienen. 250 

Tab. A2-33: Bewertung der Wildbienenlebensräume. 251 

Tab. A2-34: Kurzdarstellung der untersuchten Probeflächen. 252 

Tab. A2-35: Heuschreckenarten der einzelnen Teilbereiche im Untersuchungsgebiet. 253 

Tab. A2-36: Schutzbedürftigkeit der nachgewiesenen Heuschreckenarten. 256 

Tab. A2-37: Bedeutung einzelner Habitate für Heuschrecken. 257 

Tab. A2-38: Bestandsgrößenklassen für Heuschrecken. 257 

Tab. A2-39: Bewertung der Heuschreckenlebensräume. 258 

Tab. A2-40: Laufkäferarten des Untersuchungsgebietes. 260 

Tab. A2-41: Bestandsdichten in und Anteil der einzelnen Fischarten in Gewichtspro- 

zenten am durchschnittlichen Gesamtbestand pro Art (nur Elektrofänge) 

von 1991 und 1995 im Stichkanal Hildesheim. 271 

Tab. A2-42: Fangstatistik des Sportfischervereins Hildesheim für die Jahre 1996 bis 

2003. 272 

Tab. A2-43: Besatzstatistik des Sportfischervereins Hildesheim für die Jahre 1996 bis 

2003. 273 

Tab. A2-44: Makrozoobenthos Stichkanal Hildesheim 2007/2008 - Gesamtartenliste 

und Rote Liste Status. 278 

Tab. A2-45: Schutzbedürftigkeit nachgewiesener Makrozoobenthosarten. 280 

Tab. A2-46: Bedeutung einzelner Habitate für Makrozoobenthos. 281 

Tab. A2-47: Bestandsgrößenklassen für Makrozoobenthos. 281 

Tab. A2-48: Bewertung der Makrozoobenthoslebensräume. 282 

Tab. A3-1: Auflistung der Fundorte der nachgewiesenen Farn- und Blütenpflanzen der 

niedersächsischen Roten Liste und der Vorwarnliste sowie der geschützten 

Arten. 291


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Verzeichnis der Abbildungen 

Seite 

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Abb. 1-1: Ablaufschema zur Bearbeitung der Umweltverträglichkeitsstudie. 15 

Abb. A2-1: Nachweise der streng geschützten oder gefährdeten Brutvogelarten im 

Teilgebiet V1. 206 




Teilgebiet V3. 208 



Abb. A2-5: Probestelle L1 und A2. 230 

Abb. A2-6: Eventueller Larvallebensraum von Thecla betulae: Schlehengebüsch am 

rechten Bildrand, westexponiert und zeitweise von der Sonne beschienen. 238 

Abb. A2-7: Weibchen von Anthophora furcata. 247 

Abb. A2-8: Weibchen von Epeoloides coecutiens auf Großem Flohkraut (Pulicaria 

dysenterica). 247 

Abb. A2-9: Männchen von Hylaeus pectoralis. 248 

Abb. A2-10: Männchen von Macropis europaea. 249 

Abb. A2-11: Sammlungsexemplar von Anogcodes ustulata. 283 

Abb. A2-12: Plagionotus detritus. 284 

Abb. A2-13: Weibchen von Pemphredon fabricii. 285 

Abb. A2-14: Raupe von Cerura vinula auf Espe (Populus tremula). 285 

Abb. A2-15: Epione repandaria. 286 

Abb. A2-16: Idaea muricata. 287 

Abb. A2-17: Idaea ochrata. 287 

Abb. A2-18: Macrochilo cribrumalis. 288 

Abb. A2-19: Tyria jacobaeae auf Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea). 289


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Verzeichnis der Karten in der Anlage 

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Karte 1: Realnutzung und Biotoptypen (Maßstab 1 : 5 000). 

Karte 2: Untersuchungsbereiche Fauna 2008 (Maßstab 1 : 10 000). 

Karte 3: Tiere und Pflanzen (Maßstab 1 : 10 000). 

Karte 4: Boden und Wasser (Maßstab 1 : 25 000). 

Karte 5: Landschaftsbild (Maßstab 1 : 10 000). 

Karte 6: Mensch, Kultur- und sonstige Sachgüter (Maßstab 1 : 10 000). 

Karte 7: Raumwiderstand (Maßstab 1 : 10 000). 

Karte 8: Eingriffsbereiche und Auswirkungen (Maßstab 1 : 10 000).


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I. EINLEITUNG 

1. Vorhaben, Methodik und Untersuchungsrahmen 

1.1 Anlass und Aufgabenstellung 

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, vertreten durch das Neubauamt für den Ausbau 

des Mittellandkanales in Hannover, beabsichtigt den Ausbau des Stichkanales 

Hildesheim (SKH), der vom Mittellandkanal bei km 183,2 südlich von Sehnde in 

Richtung Hildesheim abzweigt. Die Notwendigkeit der Baumaßnahme ist darin begründet, 

dass im Rahmen des Gesamtausbaus von Mittelandkanal einschließlich seiner 

Nebengewässer (Stichkanäle) auch der Hildesheimer Hafen für die Schiffe der modernen 

Güterschifffahrt (Großmotorgüterschiff = GMS, überlanges Großmotorgüterschiff 

= üGMS) erreichbar gemacht beziehungsweise der Stichkanal Hildesheim für das 

Leistungspotenzial dieser Schiffe nutzbar gemacht werden muss. 

Die im Einfahrtsbereich zum Stichkanal Hildesheim gelegene Schleuse Bolzum wird 

aktuell bereits baulich an die genannten Verhältnisse angepasst. Für den Stichkanal 

sollen mit den vorliegenden Verfahren zum Streckenausbau von SKH-km 1,400 bis 

zur Querung der Bundesautobahn A 7 (SKH-km 11,990) und zum Neubau der 

Brücken 385 und 391 die nächsten Voraussetzungen für den Ausbau geschaffen 

werden. 

Das Vorhaben umfasst den Ausbau einer Bundeswasserstraße und bedarf nach § 14 

Abs. 1 Wasserstraßengesetz einer Planfeststellung. Zugleich handelt es sich um ein 

Vorhaben im Sinne des § 2 Abs. 2 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung 

(UVPG), das gemäß § 3 Abs. 1 in Verbindung mit Anlage 1 UVPG einer Umweltverträglichkeitsprüfung 

zu unterziehen ist. 

Nach § 1 UVPG ist es Zweck des Gesetzes, aus Gründen der wirksamen Umweltvorsorge 

die Auswirkungen auf die Umwelt nach einheitlichen Grundsätzen frühzeitig 

und umfassend zu ermitteln, zu beschreiben und zu bewerten sowie die Ergebnisse der 

Umweltverträglichkeitsprüfung so früh wie möglich bei der Entscheidung über die 

Zulässigkeit zu berücksichtigen. 

Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist gemäß § 2 UVPG kein eigenständiges Verfahren, 

sondern ein unselbständiger Teil des Planfeststellungsverfahrens. Sie befasst sich 

mit der Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der unmittelbaren und mittelbaren 

Auswirkungen des Vorhabens auf bestimmte Schutzgüter:


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1. Menschen, einschließlich der menschlichen Gesundheit, Tiere, Pflanzen und die 

biologische Vielfalt, 

2. Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft, 

3. Kulturgüter und sonstige Sachgüter sowie 

4. die Wechselwirkung zwischen den vorgenannten Schutzgütern. 

Die Grundlagen der Umweltverträglichkeitsprüfung werden in einer so genannten 

Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) erarbeitet. Gemäß § 6 UVPG hat der Träger des 

Vorhabens die entscheidungserheblichen Unterlagen über die Umweltauswirkungen 

des Vorhabens der zuständigen Behörde (Planfeststellungsbehörde) zu Beginn des 

Verfahrens vorzulegen, in dem die Umweltverträglichkeit geprüft wird. Inhalt und 

Umfang der geforderten entscheidungserheblichen Unterlagen, unter anderem der 

Umweltverträglichkeitsstudie, sind in § 6 UVPG dargestellt. 

Zur Berücksichtigung artenschutzrechtlicher Belange wurde ein artenschutzrechtlicher 

Fachbeitrag erarbeitet (BACHMANN & KAISER 2010), dessen Ergebnisse in die vorliegende 

Umweltverträglichkeitsstudie eingeflossen sind. 

1.2 Methoden zur Ermittlung und Beschreibung der Umweltauswirkungen 

1.2.1 Aufbau und konzeptionelles Vorgehen 

Die vorliegende Umweltverträglichkeitsstudie wurde entsprechend dem in Abb. 1-1 

dargestellten Ablaufschema erarbeitet. Auf Grundlage der Beschreibung des Vorhabens 

und gegebenenfalls vorhandener Alternativen erfolgt eine allgemeine Abschätzung 

der vorhabensbedingten Wirkungen auf die Schutzgüter des UVPG. Aus den auf 

diese Weise erkennbaren Auswirkungen auf die Schutzgüter lässt sich ableiten, welcher 

Informationsbedarf mit welchem räumlichen Bezug besteht. Die Ergebnisse des 

auf diese Weise hergeleiteten Untersuchungsrahmens werden schutzgutspezifisch beschrieben. 

Allgemeine, schutzgutübergreifende Angaben werden den schutzgutspezifischen 

Darstellungen vorangestellt. Auf Grundlage der schutzgutspezifischen Bestandsdarstellungen 

erfolgt anhand relevanter vorhabensspezifischer Empfindlichkeiten 

der Schutzgüter die Ermittlung des Raumwiderstands für das Vorhaben und damit 

von Bereichen unterschiedlicher Konfliktdichte. Daraus werden Hinweise zur räumlichen 

Anordnung des Vorhabens abgeleitet, die der Konfliktvermeidung und 

-verminderung dienen.


______________________________________________________________________________________________ 

Beschreibung des Vorhabens und gegebenenfalls vorhandener Alternativen 

allgemeine Abschätzung der vorhabensbedingten Wirkungen auf die Schutzgüter des UVPG 

Ableitung eines Untersuchungsrahmens (einschl. Abgrenzung des Untersuchungsgebiets) 

allgemeine Angaben zum Untersuchungsgebiet 

schutzgutspezifische Bestandsbeschreibung und Funktionsbewertung 

vorhabensspezifische Empfindlichkeit der Schutzgüter 

Raumwiderstand (Bereiche unterschiedlicher Konfliktdichte) 

Hinweise zur räumlichen Anordnung des Vorhabens im Interesse der Konfliktvermeidung 

und -verminderung 

schutzgutspezifische 

Prognose der 

Vorhabenswirkungen 

schutzgutspezifische fachliche 

Beurteilung der Schutzgutveränderungen 

Vorkehrungen zur Vermeidung und 

Verminderung von Beeinträchtigungen 

der Schutzgüter des UVPG 

schutzgutspezifische Darstellung der Maßnahmen 

zur Kompensation vorhabensbedingter Beeinträchtigungen 

schutzgutübergreifende Zusammschau der Beeinträchtigungen und Resümee 

Abb. 1-1: Ablaufschema zur Bearbeitung der Umweltverträglichkeitsstudie.


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Aufbauend auf den schutzgutspezifischen Bestandsdarstellungen erfolgt eine Konkretisierung 

der Abschätzung der vorhabensbedingten Wirkungen des Vorhabens auf die 

betroffenen Schutzgüter und die fachliche Beurteilung dieser Auswirkungen. Um die 

vorhabensbedingten Wirkungen auf das unvermeidbare Maß zu beschränken, erfolgt 

parallel dazu in einem iterativen Prozess die Planung der Vorkehrungen zur Vermeidung 

und Verminderung von Beeinträchtigungen der Schutzgüter des UVPG. In der 

textlichen Ausarbeitung werden diese Vorkehrungen zur Vermeidung und Verminderung 

von Beeinträchtigungen den schutzgutspezifischen Betrachtungen vorangestellt, 

weil sie sich in der Regel auf mehrere Schutzgüter positiv auswirken. 

Ergänzt wird die schutzgutspezifische Darstellung um Hinweise zur Kompensation 

nicht vermeidbarer erheblicher vorhabensbedingter Beeinträchtigungen. Den Abschluss 

bildet die schutzgutübergreifende Zusammenschau der Beeinträchtigungen und 

ein Resümee der gutachterlichen Darstellungen und Bewertungen. 

Methodische Detailhinweise sind der besseren Lesbarkeit halber den jeweiligen inhaltlichen 

Textkapiteln vorangestellt. 

Die Tab. 1-1 vermittelt einen Überblick, an welcher Stelle der Umweltverträglichkeitsstudie 

die gemäß § 6 UVPG beizubringenden Angaben im Einzelnen zu finden sind. 

Tab. 1-1: Fundstellen der gemäß § 6 UVPG beizubringenden Angaben in der vorliegenden 

Umweltverträglichkeitsstudie. 

Anforderung gemäß § 6 UVPG Fundstellen in der Umweltverträglichkeitsstudie 

(Kapitelnummern) 

Beschreibung des Vorhabens mit Angaben über Standort, Art und 1.3.1, 5.2.1 

Umfang sowie Bedarf an Grund und Boden (§ 6 Abs. 3 Nr. 1) 

Beschreibung der Maßnahmen, mit denen erhebliche nachteilige Umweltauswirkungen 

des Vorhabens vermieden, vermindert oder ausgeglichen 

werden, sowie der Ersatzmaßnahmen bei nicht ausgleichbaren, 

aber vorrangigen Eingriffen in Natur und Landschaft (§ 6 Abs. 3 

Nr. 2) 

Beschreibung der zu erwartenden erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen 

des Vorhabens unter Berücksichtigung des allgemeinen 

Kenntnisstandes und der allgemein anerkannten Prüfungs- 

methoden (§ 6 Abs. 3 Nr. 3) 

Beschreibung der Umwelt und ihrer Bestandteile im Einwirkungsbereich 

des Vorhabens unter Berücksichtigung des allgemeinen Kenntnisstands 

und der allgemein anerkannten Prüfungsmethoden sowie 

Angaben zur Bevölkerung in diesem Bereich, soweit die Beschreibung 

und die Angaben zur Feststellung und Bewertung erheblicher nachteiliger 

Umweltauswirkungen des Vorhabens erforderlich sind und ihre 

Beibringung für den Träger des Vorhabens zumutbar ist (§ 6 Abs. 3 Nr. 

4) 

5.2.3, 5.3.2.3, 5.3.3.3, 

5.3.4.3, 5.3.5.3, 5.3.6.3 

5.3.2.2, 5.3.3.2, 5.3.4.2, 

5.3.5.2, 5.3.6.2 

3.


______________________________________________________________________________________________ 

Anforderung gemäß § 6 UVPG Fundstellen in der Umweltverträglichkeitsstudie 

Übersicht über die wichtigsten, vom Träger des Vorhabens geprüften 

anderweitigen Lösungsmöglichkeiten und Angabe der wesentlichen 

Auswahlgründe im Hinblick auf die Umweltauswirkungen des Vorha- 

bens (§ 6 Abs. 3 Nr. 5) 

Allgemein verständliche, nichttechnische Zusammenfassung, die Dritten 

die Beurteilung ermöglicht, ob und in welchem Umfang sie von den 

Umweltauswirkungen des Vorhabens betroffen werden können (§ 6 

Abs. 3 hinter Nr. 5) 

Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen 

Verfahren (§ 6 Abs. 4 Nr. 1) 

Beschreibung von Art und Umfang der zu erwartenden Emissionen, 

der Abfälle, des Anfalls von Abwasser, der Nutzung und Gestaltung 

von Wasser, Boden, Natur und Landschaft sowie Angaben zu sonstigen 

Folgen des Vorhabens, die zu erheblichen nachteiligen Um- 

weltauswirkungen führen können (§ 6 Abs. 4 Nr. 2) 

Hinweise auf Schwierigkeiten, die bei der Zusammenstellung der Angaben 

aufgetreten sind, zum Beispiel technische Lücken oder fehlende 

Kenntnisse (§ 6 Abs. 4 Nr. 3) 

1.2.2 Ermittlung des Untersuchungsrahmens 

(Kapitelnummern) 

1.3.2, 5.2.2 

8. 

1.3.1, 5.2.1 

5.3.1.1, 5.3.2.1, 5.3.3.1, 

5.3.4.1, 5.3.5.1, 5.3.6.1, 

5.3.7, 5.3.8 

Die Festlegung des Untersuchungsrahmens umfasst inhaltliche, räumliche und zeitliche 

Aspekte. Inhaltlich wird er durch die aus den Vorhabensmerkmalen abzuleitenden 

wesentlichen Wirkfaktoren und die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt bestimmt. 

Eine räumliche Umgrenzung lässt sich anhand der anzunehmenden Reichweite 

dieser Wirkungen (Wirkraum) und einer Vorab-Einschätzung möglicher betroffener 

Umwelt-Schutzgüter im Untersuchungsraum vornehmen. Der zeitliche Rahmen für die 

Untersuchungen hängt außer von der Dimensionierung des Vorhabens vor allem von 

schutzgutspezifischen Gegebenheiten (beispielsweise Vegetationsperiode) ab. Einzelheiten 

zum Vorgehen bei diesem Projekt sind Kap. 1.4 zu entnehmen. 

1.2.3 Bestandserfassungen und Funktionsbewertungen 

Die Methodik der Erfassung und Bewertung der einzelnen Schutzgüter beziehungsweise 

Schutzgutausprägungen richtet sich nach den fachlich anerkannten und üblichen 

sowie jeweils inhaltlich angemessenen Verfahren (zum Beispiel FGSV 2001, 

PLACHTER et al. 2002, BFG 1996a, 2007). Entsprechende Hinweise sind in der Raumanalyse 

der Behandlung der jeweiligen Schutzgüter vorangestellt (Kap. 3). 

7.


______________________________________________________________________________________________ 

1.2.4 Fachliche Beurteilung der Vorhabensauswirkungen 

Die fachliche Beurteilung der prognostizierten Umweltauswirkungen des Vorhabens 

erfolgt gemäß UVP-Verwaltungsvorschrift (UVPVwV) auf der Grundlage fachrechtlicher 

Vorgaben unter Beachtung gesetzlicher und untergesetzlicher Grenz-, Richt- und 

Orientierungswerte sowie sonstiger fachwissenschaftlicher Regelwerke, soweit solche 

vorliegen. Ein gutachterlicher Vorschlag zur Bewertung der Umweltauswirkungen 

gemäß § 12 UVPG findet sich in den Kapiteln 5.3.1.2, 5.3.2.2., 5.3.3.2, 5.3.4.2, 

5.3.5.2, 5.3.6.2 und 5.3.7. Die verfahrensrechtliche Beurteilung dieser Auswirkungen 

im Sinne des § 12 UVPG obliegt der planfeststellenden Behörde. 

1.3 Beschreibung des Vorhabens und seiner wesentlichen 

umweltrelevanten Einflussfaktoren 

1.3.1 Merkmale des Vorhabens 

Die Tab. 1-2 führt die wesentlichen Vorhabensmerkmale zusammen. Dabei handelt es 

sich um die im Rahmen der Prognose der Umweltauswirkungen betrachteten Aspekte 

des Streckenausbaus des Stichkanals zwischen den km 1,450 und 11,990 einschließlich 

Liege- und Wartestellen sowie den Neubau der Brücke 385 im Zuge der Kreisstraße 

522 und der Brücke 391 im Zuge der Landesstraße 467. 

Tab. 1-2: Merkmale des Vorhabens gemäß § 6 UVPG (nach NEUBAUAMT FÜR DEN 

AUSBAU DES MITTELLANDKANALS IN HANNOVER 2010a, 2010b und 2010c, 

ergänzt). 

Hinweis: Die Zusammenstellung beinhaltet die Ausbauabschnitte des Stichkanales bis SKHkm 

11,990 sowie die Neubauten der Brücken 385 und 391. 

Parameter 

Ausprägung 

Standort des Vor- • Land Niedersachsen, Region Hannover und Landkreis Hildesheim, Stadt 

habens 

Sehnde, Gemeinde Algermissen, Gemeinde Harsum, Gemeinde Giesen 

Art des Vorhabens • Ausbau des Stichkanals nach Hildesheim bis SKH-km 11,990 in Verbindung 

mit dem Ersatzneubau sowie dem Rückbau von Kanalbrücken 

Umfang des Vor- • Ausbau der Kanalstrecke auf etwa 10,5 km Länge 

habens 

• Anheben des Normalwasserstandes sowie Vertiefung der Kanalsohle um 

jeweils 0,50 m (neue Wassertiefe: 4,00 m), neue Wasserspiegelbreite in der 

Regel 37,60 m (36,30 m im Bereich des Tiefen Einschnitts SKH-km 2,100 

bis 3,900) 

• Ausbau des Gewässerbettes in Einschnittsbereichen im Trapezprofil, Kanalböschungsneigung 

in der Regel 1 : 2,6 (im Tiefen Einschnitt 1 : 2,4 und 

in Rutschungsbereichen auf kurzen Abschnitten auch bis 1 : 4,5), Neigung 

der Böschungen oberhalb des Normalwasserstandes meist zwischen 1 : 2,5 

und 1 : 4,5, zum Teil bis 1 : 8,0.


______________________________________________________________________________________________ 

Parameter 

Ausprägung 

• Dammstrecken: in niedrig und schmal ausgeprägten Abschnitten nur teilweiser 

Abtrag der wasserseitigen Böschungen zur Herstellung des Trapezprofils; 

in hoch und überbreit ausgeprägten Abschnitten kein Abtrag nötig 

• Erneuerung der Dichtungen in Bereichen mit Gewässerneuprofilierung beziehungsweise 

Anpassung der Dichtungen an den erhöhten Betriebswasserstand: 

Dichtung bis auf 50 cm über oberem Betriebswasserstand; zusätzlich 

lokale Anpassungen der Dichtungsbereiche 

• Böschungssicherung durch neues Deckwerk bis 70 cm über oberem Betriebswasserstand 

• Erweiterung des vorhandenen Liegeplatzes der Firma Gebr. Weiterer 

GmbH um etwa 150 m auf eine Gesamtlänge von etwa 250 m (SKHkm 

6,725 bis km 6,970) 

• Herstellung einer öffentlichen Wartestelle mit einer Länge von 280 m unmittelbar 

südlich des Liegeplatzes der Firma Gebr. Weiterer GmbH 

• Anlage von Betriebswegen entlang des Kanals und einzelner Zuwegungen 

zu den Betriebswegen 

• Wiederherstellung von durch die Böschungsverbreiterungen betroffenen 

Wirtschaftswegen 

• Ersatzneubau (einschließlich Abriss) der Brücken 385 (Kreisstraße 522) 

und 391 (Landesstraße 467) mit kleinräumigen Anpassungen von Straßen 

und Radwegen 

• Option einer späteren Anhebung der Brücke 390 (Eisenbahn) zur Gewährleistung 

der erforderlichen Mindestdurchfahrtshöhe 

• Rückbau der Brücken 382 und 392 (Wirtschaftswege) sowie 383 (Eisenbahn) 

• Neuverlegung von durch Böschungsumgestaltungen und Brückenbau betroffenen 

Leitungen und Gräben (einschließlich Drainageanschlüssen) 

Bedarf an Grund • Flächenumfang der für die aufgeführten Vorhabensbestandteile erforderli- 

und Boden 

chen Baufelder: etwa 102,6 ha. 

Art und Menge der • Geräusche: während der Bauphase Baulärm in einem für Erdbau- und Brü- 

Emissionen 

ckenbauarbeiten (einschließlich Baufeldräumung) üblichen Rahmen; kurzzeitig 

erhöhte Geräuschemissionen durch Rammarbeiten im Bereich SKHkm 

1,500 bis 2,130 und im Bereich der öffentlichen Wartestelle bei SKHkm 

7,000 (Dalben) 

• Erschütterungen: allgemein in geringem Umfang baubedingte Erschütterungen 

im Nahbereich der Baustelle, kleinräumig erhöht im Nahbereich der 

Rammarbeiten 

• Licht: während der Bauphase Scheinwerferlicht der eingesetzten Baufahrzeuge, 

Maschinen und Transportboote sowie die Baustellenbeleuchtung, 

• Wärme: in geringem Umfang Abwärme aus Verbrennungsmotoren der 

Fahrzeuge und Maschinen 

• Kälte: keine 

• Strahlen: keine 

Art und Menge der • etwa 880 000 m³ Aushubmassen bestehend aus: 

Reststoffe 

- etwa 88 000 m³ Mutterboden (Wiederverwendung vor Ort), 

- etwa 500 000 m³ Trockenaushub (Ton, Schluff, Sande und Auffüllungen), 

- etwa 82 000 m³ Deckwerk (vor alllem Steinschüttungen), 

- etwa 211 000 m³ Nassaushub (Schlick, zum Teil ≥ Z2 gemäß LAGA und 

anstehende Gewässersohle) 

Art und Menge der • Abgase der während der Bauphase eingesetzten Fahrzeuge und MaschiLuftverunreinigunnen, 

gegebenenfalls Staubentwicklung während der Bauphase 

gen 

Art und Menge der • baustellenübliche Abfälle während des Baubetriebes wie Verpackungen 

Abfälle


______________________________________________________________________________________________ 

Parameter 

Ausprägung 

Art und Menge des • 

Abwassers 

Oberflächenentwässerung wie im Ist-Zustand 

Merkmale der ver- • Durchführung des Streckenausbaues im Bereich des Kanalprofiles 

wendetentechni- (Gewässerbett, Böschungen mit Dichtungen und Deckwerk) in der Regel 

schen Verfahren vom Gewässer aus, Abfuhr des Aushubs (außer Mutterboden) sowie 

Anlieferung neuen Deckwerkmaterials auf dem Wasserweg 

• ortsnah verbleibender Oberboden wird abgeschoben, über 

Baustellentransporte mit dem Lkw, Trecker oder Muldenkipper (Dumper) 

auf Oberbodendepots zwischengelagert und nach Abschluss der 

• 

Erdarbeiten zur Wiederandeckung der bearbeiteten Einschnittsböschungen 

verwendet 

in den Einschnittsbereichen Deckwerk zur Böschungssicherung aus unverklammerten 

Wasserbausteinen, in Dammstrecken Sicherung der Dichtung 

mit verklammertem Deckwerk; im Bereich der öffentlichen Wartestelle Böschungs- 

und Sohlsicherung ebenfalls mit verklammerten Wasserbausteinen 

• Dichtungen aus Tonmaterial 

• Im Bereich des „Tiefen Einschnittes“ (SKH-km 2,100 bis 3,900) kommt 

bereichsweise die Beobachtungsmethode entsprechend DIN 1054 zur 

Anwendung: Nachweis der Gesamtböschung mit abgeminderten 

• 

Standsicherheiten, Überwachung der Böschung durch Inklinometermessungen, 

zusätzlich Druckentlastungsbohrungen (Horizontaldrainagen) zur 

Erhöhung der Standsicherheit 

Brückenneubauten Nr. 385 und 391 als Einfeldbauwerke, Stabbogen mit 

Quertragesystem, Straßenbauwerke jeweils mit Radweg, 

Brücke 385: Abriss vor Neubau, Brücke 391: Abriss nach Neubau 

• Betriebswege mit wassergebundener Schotterdecke (3,00 m Weg und beidseitig 

0,50 m Bankett); Wirtschaftswege 3,00 m Weg und beidseitig 1,50 m 

Bankett), Asphaltierung im Bereich von Straßeneinmündungen) 

Dauer des Betriebes 

• ohne zeitliche Befristung 

Dauer der Errich- • Ersatzneubau der Brücken 385 und 391 einschließlich Abriss der alten Brütungcken: 

jeweils 15 bis 18 Monate 

• Ausbau der Kanalstrecken insgesamt etwa drei Jahre 

Folgeaktivitäten • bestimmungsgemäße Nutzung des Stichkanales für den Schiffsverkehr 

einschließlich Liege- und Wartestellen sowie der im Ersatz neu gebauten 

Brücken für den Straßenverkehr 

Die in der Tab. 1-2 zusammengestellten Maßnahmen im Rahmen des Kanalausbaus 

schließen unmittelbar südlich an die bereits durchgeführte Umgestaltung der Schleuse 

Bolzum (samt Vorhäfen) an. Es handelt sich bei dem beabsichtigten Vorgehen im Wesentlichen 

um folgende Vorhabensbestandteile: 

• Es wird die für den modernen Schiffsverkehr (überlanges Großmotorgüterschiff - 

üGMS) erforderliche Wassertiefe von 4,00 m im Stichkanal durch die Eintiefung 

der Kanalsohle begleitet von der zusätzlichen Erhöhung des Betriebswasserstandes 

in dem künstlichen Gewässer hergestellt.


______________________________________________________________________________________________ 

• Um einen ausreichend sicheren Schiffsverkehr zu gewährleisten wird das Gewässer 

in den Einschnittsbereichen mit einem Regelprofil (Trapezprofil) ausgebaut. Die 

vorhandenen Sohl- und Seitendichtungen des Kanales werden wiederhergestellt beziehungsweise 

an die neuen Wasserstände angepasst. Die Profilsicherung erfolgt 

durch den Einbau neuer Wasserbausteine, welche die zum Teil 80 Jahre alten 

Deckwerksmaterialien ersetzen. Die größtenteils nicht mehr standsicheren rutschungsgefährdeten 

Einschnittsböschungen des Kanales werden beidseitig abgeflacht. 

Dadurch ergeben sich je nach erforderlicher Böschungsneigung und Standsicherheit 

des Baugrundes unterschiedlich breite Aufweitungen des gesamten Kanaleinschnittes 

in das Gelände. 

• Die Dammbereiche (Abschnitte, in denen der Kanalwasserspiegel über dem umgebenden 

Gelände liegt) werden ebenfalls im Trapezprofil ausgebaut. Im vorhandenen 

Bestand teilt sich die Dammstrecke in eine hohe oder auch überbreite Dammstrecke 

und eine niedrigere oder auch von der Wasserspiegelbreite schmalere Dammstrecke 

auf. Um das geforderte Trapezprofil in den schmaleren Bereichen einzubringen, 

wird der vorhandenen Dammkörper wasserseitig, soweit wie für das Ausbauprofil 

notwendig, abgetragen und dann auch die vorhandene Tondichtung erneuert. Die 

neue Tonschicht wird dann im Sohl – und Böschungsbereich mit verklammerten 

Deckwerksteinen gesichert. 

In den überbreiten Dammbereichen kann die alte Tondichtung zum Teil erhalten 

bleiben. Sie wird dann ebenfalls mit einem verklammerten Deckwerk gesichert. Ein 

wasserseitiger Abtrag wie in den schmaleren Bereichen ist nicht notwendig. 

• Im Rahmen des Kanalausbaus wird die Verlade- beziehungsweise Liegestelle der 

am Kanal angesiedelten Firma Gebrüder Weiterer GmbH (Algermissen) verlängert 

und südlich daran anschließend eine Wartestelle für den öffentlichen Schiffsverkehr 

eingerichtet. Die Wartestelle auf etwa halber Strecke zwischen Schleuse Bolzum 

und Hildesheimer Hafen ist erforderlich, um Zeitverluste zu verringern, da für das 

überlange Großmotorgüterschiff und Schubverbände zwischen den genannten 

Punkten nur ein einschiffiger Verkehr möglich ist. 

• Infolge der Geländeumgestaltungen müssen vorhandene Betriebswege entlang des 

Kanales sowie Wirtschaftswege verlegt und somit neu gebaut werden. Ebenso werden 

betroffene Leitungen und Gräben gegebenenfalls verlegt oder angepasst. Außerdem 

wird das insbesondere auf der Ostseite, zum Teil auch auf der Westseite 

lückige Betriebswegenetz entlang des Kanales durch den Neubau von beidseitigen 

Betriebswegen ergänzt. 

• Für die im betrachteten Ausbauabschnitt gelegenen sieben Straßen- und zwei Eisenbahnbrücken 

gilt, dass sie ein erforderliches Lichtraumprofil über dem künftig er-


______________________________________________________________________________________________ 

höhten Betriebswasserstand des Kanales einhalten müssen. Einige Brücken sind in 

der Vergangenheit erneuert worden. Die bisher nicht erneuerten Brücken haben mit 

einem Alter von 80 Jahren inzwischen das Ende ihrer Nutzugsdauer erreicht und 

müssen ohnehin in absehbarer Zeit überplant werden. 

Anhand einer Verkehrsstudie hinsichtlich des Individualverkehrs für die Straßen- 

und Wirtschaftswegbrücken wurden das objektive Verkehrsbedürfnis für die Brücken 

für den Ist-Zustand und für den Zeitraum bis 2025 und daraus abgeleitet das 

Nutzen-Kosten-Verhältnis für den erforderlichen Ersatzneubau unter den vorgesehenen 

Planungsrandbedingungen des Kanalausbaus ermittelt. Im Ergebnis führte 

dies dazu, dass im Zuge des Ausbaus zwei Wirtschaftswegbrücken (Nr. 382 und 

392 bei SKH-km 1,505 und 11,310) sowie eine nicht mehr genutzte Eisenbahnbrücke 

(Nr. 383 bei SKH-km 2,455) ersatzlos rückgebaut werden sollen. 

Für die Brücke 385 im Zuge der Überführung der Kreisstraße 522 und die Brücke 

391 im Zuge der Überführung der Landesstraße 467 erfolgt jeweils ein Neubau im 

Ersatz für die alten abzureißenden Brückenbauwerke. Die Straßenbauwerke einschließlich 

Radwegen werden dabei kleinräumig angepasst. Im Fall der Brücke 391 

erfolgt eine Achsverschiebung um etwa 15 m nach Süden. 

Bauablauf 

Der Ersatzneubau der Brückenbauwerke 385 und 391 wird als erstes vorgenommen 

und soll entsprechend dem Fortgang der jeweiligen Planfeststellungsverfahren weitgehend 

parallel erfolgen (Bauzeit etwa 15 bis 18 Monate). Während die alte Brücke vor 

dem Neubau der Brücke 385 abgerissen wird (Umleitung des Verkehrs über die Brücke 

386 in der Bauphase), geschieht der Abriss der alten Brücke 391 nach dem Neubau. 

Für den Streckenausbau am Stichkanal einschließlich des ersatzlosen Rückbaus der 

drei Brücken bis zur Autobahn A 7 ist eine Aufteilung in mehrere (voraussichtlich 

drei) Ausbauabschnitte vorgesehen. Als Bauzeit sind insgesamt drei Jahre veranschlagt. 

Die Baufeldräumung, vor allem Fäll- und Rodungsarbeiten, werden vor Aufnahme 

der Arbeiten im jeweiligen Bauabschnitt durchgeführt. 

Eine Wiederbegrünung vor allem der Einschnittsböschungen des Kanales mit Gehölzen 

und sonstiger Vegetation kann nach Fertigstellung der jeweiligen Bauabschnitte 

erfolgen.


______________________________________________________________________________________________ 

Die Abtragsmassen des Kanalausbaus und zur Abflachung der Einschnittsböschungen 

werden zum Großteil über den Wasserweg zum jeweiligen Verbringungsort transportiert. 

Die Deckwerkssteine als Hauptmateriallieferung werden ebenfalls über den Wasserweg 

zum Einbauort transportiert. Der ortsnah verbleibende Oberboden wird abgeschoben, 

über Baustellentransporte mit dem Lkw, Trecker oder Muldenkipper (Dumper) 

auf den Oberbodendepots zwischengelagert und nach Abschluss der Erdarbeiten 

zur Wiederandeckung der bearbeiteten Einschnittsböschungen verwendet. 

Baustellentransporte werden weitgehend wie folgt durchgeführt: 

• Auf den Böschungsoberkanten in den Bereichen, die später abgeflacht werden. 

Hierfür ist zum Teil ein Arbeiten vor Kopf erforderlich, um die Flächeninanspruchnahme 

zu minimieren. 

• Auf temporären Baustraßen, die an der Böschungsoberkante angelegt werden. 

Diese Baustraßen werden insbesondere in den Bereichen angeordnet, wo abschließend 

ein Wirtschaftsweg an der Böschungsoberkante hergestellt wird. Die Baustraße 

wird dann zum Wirtschaftsweg ausgebaut. 

• Auf den zukünftigen Betriebswegen. 

• Auf temporären Baustraßen in den abgeflachten Böschungen, wenn diese 1 : 4 oder 

flacher geneigt sind. 

Die Nutzung öffentlicher Verkehrswege erfolgt mit Ausnahme der kanalparallelen, an 

der Böschungsoberkante verlaufenden Wirtschaftswege im Rahmen von Materiallieferungen, 

der üblichen Baustellenversorgung und für den Abtransport geringer Aushubmassen. 

Im Bereich des kanalnahen Friedhofes der Gemeinde Lühnde am SKHkm 

3,750 wird auf einer Länge von etwa 200 m die Kreisstraße 522 auf der Westseite 

des Kanales in Anspruch genommen, da der Friedhof umfahren werden muss. 

Der Trockenaushub wird mit konventionellem Erdbaugerät (Kettenbagger, Raupe und 

Radlader) gewonnen. Erforderliche Baustellentransporte werden mit Muldenkippern 

(Dumpern) oder Treckern durchgeführt. Der Trockenaushub wird durch Kettenbagger 

an bauseits errichteten provisorischen Umschlagstellen auf selbstfahrende Schuten 

oder Leichter verladen und auf dem Wasserweg zu den vorgesehenen Verbringungsorten 

transportiert. Weiterhin werden Aushubmassen, die im Bereich der Böschungsoberkante 

gewonnen werden (zum Beispiel beim Teilaushub an der Böschungsoberkante 

im „Tiefen Einschnitt“) mit dem Lkw zu den Verbringungsorten transportiert, 

um mehrmaliges Umsetzen des Bodens im Böschungsbereich zu vermeiden. 

Der im Kanal gewonnene Nassaushub wird mit Hydraulikbaggern, die auf Pontons 

installiert oder frei auf diesen verfahrbar sind, gewonnen und direkt auf bereitliegende 

selbstfahrende Schuten oder Leichter verladen und auf dem Wasserweg zu den vorge-


______________________________________________________________________________________________ 

sehenen Verbringungsorten transportiert. Die Pontons können ebenfalls selbstfahrend 

sein oder von Arbeitsbooten verfahren werden. 

Rammarbeiten entlang der Kanalstrecke sind nur auf der Ostseite des Kanales zwischen 

etwa SKH-km 1,500 und 2,130 für eine Geländeabfangung (Höhe unter 2,7 m) 

landseitig des Betriebsweges und für die Dalben der Wartestelle bei SKH-km 7,000 

vorgesehen. 

Verbringung des Aushubmaterials 

Vorrangig ist vorgesehen, die anfallenden Aushubmassen dem Wirtschaftskreislauf 

zuzuführen. Dies gilt in jedem Fall für das entfernte alte Deckwerk (vorwiegend 

Steine). 

Der sonstige Aushub kann zu verschiedenen vorhandenen Einlagerungs- beziehungsweise 

Verarbeitungsstellen verbracht werden, je nach Möglichkeit der annehmenden 

Stelle zum Umgang mit dem gemäß der LAGA-Klassifizierung einzustufenden Material. 

Für die trocken gewonnenen Böden und zum Teil auch für den Nassaushub stehen im 

Umkreis von etwa 6 bis 15 km Entfernung (Luftlinie) folgende Unterbringungsmöglichkeiten 

zur Verfügung: 

• Einlagerungsstelle „Ahrbergen“ der Firma SAS Rohstoffe und Entsorgung GmbH, 

• Einlagerung im „Alten Steinbruch“ in Höver der Firma HOLCIM AG, 

• Einlagerung in der „Teutoniagrube Misburg“ der Firma Genamo, 

• Einlagerung auf der „Kalihalde“ in Sehnde der Firma K+S Baustoffrecycling 

GmbH, 

• Bodenreinigungsanlage Hannover der Firma Umweltschutz Nord GmbH (Zech Umwelt). 

Für die Verbringung des Nassaushubs stehen zusätzlich zur Verfügung: 

• Bodenbehandlungsanlage Burg der Firma MAS Maschinenvermietung und Agrarservice 

GmbH (etwa 180 km), 

• Rekultivierung „Gut Grunland“ der Firma Hülskens Wasserbau GmbH (etwa 

380 km).


______________________________________________________________________________________________ 

1.3.2 Vorhabensalternativen 

Aus Sicht des Vorhabensträgers ist der vorgesehene beidseitige Ausbau des Stichkanales 

aus den im Folgenden dargestellten Gründen alternativlos (vergleiche NEUBAU- 

AMT FÜR DEN AUSBAU DES MITTELLANDKANALS IN HANNOVER 2010a, 2010b, 2010c). 

Bis heute kommt es am Stichkanal Hildesheim (SKH) aufgrund der geologischen Situation 

in Verbindung mit relativ steilen Böschungsneigungen zu Böschungsrutschungen 

in unterschiedlichen Ausmaßen. Durch die geplante Kanalvertiefung in Verbindung 

mit der Anspannung des Wasserspiegels ändern sich die Randbedingungen für die Böschungsstandsicherheit, 

die eine Neuberechnung der Böschungsstandsicherheit erfordern. 

Diese wurden auf Grundlage der vorliegenden Baugrundgutachten mit dem Ergebnis 

durchgeführt, dass für die vorhandene Böschungsgeometrie im Bereich der 

Einschnitte beidseitig des Stichkanles Hildesheim keine ausreichenden Standsicherheiten 

vorliegen und somit beide Böschungsseiten abgeflacht werden müssen. Der 

häufig praktizierte einseitige Kanalausbau zum Schutz von Habitatstrukturen und 

vorhandener Bausubstanz lässt sich somit im vorliegenden Untersuchungsabschnitt 

nicht realisieren. 

Eine weitreichende Achsverschiebung zur Vermeidung des beidseitigen Kanalausbaus 

ist aus fahrdynamischen Gründen sowie aufgrund zahlreicher Zwangspunkte (vorhandene 

Brücken, Dammstrecken, Tiefer Einschnitt) nur an wenigen Bereichen möglich. 

Sie hätte in der Regel bei den geplanten Ausbautiefen und -wasserständen standsicherheitsfördernde 

Maßnahmen auf der zu erhaltenden Böschung (zum Beispiel Vorschüttungen 

bis auf die Einschnittsböschung) erfordert und auf der anderen Seite aber 

einen erheblich größeren baulichen Eingriff an der auszubauenden Böschungsseite 

hervorgerufen. Eine Eingriffsminimierung wäre durch eine Achsverschiebung nicht zu 

erwarten. Eine Achsverschiebung wird nur im Bereich der privaten Liegestelle der 

Gebrüder Weiterer GmbH (etwa SKH-km 6,500 bis 7,450) zum Erhalt der 

vorhandenen Anlagen vorgenommen. 

Weitere Maßnahmen zur Vermeidung der Abflachung der Einschnittsböschungen wie 

Spundwandausbau des Kanales oder Böschungsverdübelungen lassen sich aus Standsicherheitsgründen 

bei den vorliegenden Baugrundverhältnissen nicht realisieren. 

Der Einsatz von Druckentlastungsbohrungen zur Minimierung der Böschungsabflachungen 

ist nur in tieferen Einschnitten effektiv und wird demzufolge nur im so genannten 

Tiefen Einschnitt bei Lühnde angewendet. Die Anwendung der Beobachtungsmethode 

im Rahmen der Standsicherheitsberechnungen blieb ebenfalls effektiv 

auf den Tiefen Einschnitt und kurze bereits gerutschte Bereiche beschränkt.


______________________________________________________________________________________________ 

Ein Verzicht auf den Ausbau des Stichkanales Hildesheim würde den Hafen Hildesheim 

von der modernen Binnenschifffahrt abschneiden. Es könnten auf dem Stichkanal 

Hildesheim wegen seines geringen Querschnittes je nach Breite weiterhin nur 

Schiffe mit 2,00 bis 2,20 m Abladetiefe fahren, so dass die meisten Motorgüterschiffe 

ihre Tragfähigkeit nur zu 65 bis 75 % ausnutzen könnten. 

Ohne den Ausbau ist die Gefahr von weiteren Böschungsrutschungen wesentlich größer 

als mit dem Ausbau. Eine fachgerechte Sanierung von aufgetretenen Rutschungen 

ist nur durch extrem flache Böschungen möglich und stellt somit ebenfalls einen erheblichen 

Eingriff in die kanalbegleitenden Böschungen dar. 

Der beidseitige Ausbau mit den einhergehenden Böschungsabflachungen ist in vielen 

Bereichen aus den oben genannten Gründen die verbleibende Vorzugsvariante für den 

Ausbau des Stichkanales Hildesheim. 

Eine ausführlichere Darstellung enthalten die Erläuterungsberichte zur technischen 

Planung. 

1.3.3 Folgeaktivitäten 

Folgeaktivitäten bestehen in der bestimmungsgemäßen Nutzung des Stichkanales für 

den Schiffsverkehr einschließlich der Liege- und Wartestellen sowie der im Ersatz neu 

gebauten Brücken für den Straßenverkehr. Dies entspricht im Wesentlichen den vorhandenen 

Aktivitäten beziehungsweise Nutzungen. 

Ansonsten ergeben sich keine Folgeaktivitäten aus dem Vorhaben, die für die Prüfung 

der Umweltverträglichkeit relevant sein könnten. 

1.3.4 Lebenszyklus und Vorhabensphasen 

Für die Dauer des Betriebes des Kanales und der Brückenbauwerke besteht keine zeitliche 

Befristung. In der Tab. 1-3 wird das Vorhaben in Lebensphasen, Teilvorhaben 

und Vorhabenszustände differenziert.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. 1-3: Differenzierung des Vorhabens in Lebensphasen, Teilvorhaben und Vorhabenszustände. 

Lebensphasen und 

Teilvorhaben 

Vorhabenszustände 

Planungsphase • Durchführung von Bestandserhebungen im Planungsraum 

Bauphase, Normalbetrieb • Räumung der Baufelder in den jeweiligen Baustellenbereichen, 

• Errichtung der neuen Straßenbrücken Nr. 385 und 391 in Verbindung 

mit dem Abriss der alten Brücken 

• Streckenausbau des Kanales in Verbindung mit Entfernung von Deckwerk, 

Sedimentablagerungen, sonstigem Nass- und Trockenaushub, 

Neuprofilierung des Gewässerbetts, Anlieferung neuen Deckwerkmaterials, 

Transport von Oberboden und sonstigem Baumaterial, Einsatz 

von Baumaschinen und –fahrzeugen sowie Zwischenlagerung von 

Material und Geräten 

Bauphase, Unfallereignisse • Unfälle beim Einsatz von Baumaschinen und –fahrzeugen einschließlich 

Booten 

• Unfälle bei der Zwischenlagerung von Material und Geräten 

Betriebsphase • Nutzung des Kanales einschließlich Liege- und Wartestellen durch die 

Schifffahrt und der neuen Brücken durch den öffentlichen Verkehr 

• Nutzung der Betriebswege für die Kanalunterhaltung und örtlichen 

Rad- und Fußgängerverkehr 

• Unterhaltungsarbeiten an Kanal und Straßenbauwerken 

Stilllegungsphase • entfällt 

Rückbauphase • entfällt 

1.4 Darstellung des Untersuchungsrahmens 

1.4.1 Potenzielle Wirkungspfade des Vorhabens 

Die Ermittlung der möglichen bau-, anlage- und betriebsbedingten Wirkungen des 

Vorhabens auf Natur und Umwelt (Tab. 1-4) dient dazu, denkbare Beeinträchtigungen 

der Schutzgüter des UVPG (siehe Kap. 1.1) zu erkennen, um darauf aufbauend zielorientiert 

den vom Vorhaben voraussichtlich betroffenen Raum und den erforderlichen 

Untersuchungsumfang zu bestimmen. 

Die während der Planungsphase eintretenden Umweltauswirkungen sind für die Umweltverträglichkeitsprüfung 

nicht relevant, da sie keine durch normative Einschränkungen 

belegte Tätigkeiten umfassen und den Bearbeiterinnen und Bearbeitern die 

gegebenenfalls erforderlichen artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigungen vorliegen. 

Bei den Bestandserfassungen handelt es sich um Vorbereitungen gesetzlich 

vorgeschriebener Prüfungen im Sinne von § 44 Abs. 6 BNatSchG. 

Baubedingte Wirkungen sind die zusätzlich zu den anlagebedingt eintretenden Wirkungen 

nur in der Phase der Durchführung der Flächenumgestaltungen sowie der Errichtung 

baulicher und sonstigen Anlagen auftretenden Umweltauswirkungen. Die 

anlagebedingten Wirkungen umfassen die sich aus der veränderten Oberflächengestalt


______________________________________________________________________________________________ 

sowie der physischen Existenz baulicher Anlagen für die Umwelt ergebenden Auswirkungen 

einschließlich der dafür erforderlichen Flächenüberformung. Die betriebsbedingten 

Auswirkungen beziehen sich in diesem Fall hauptsächlich auf die Nutzung 

und Unterhaltung des ausgebauten Kanales und potenziell auch auf die Folgen für den 

veränderten Schiffsverkehr. Weiterhin betreffen sie die Nutzung der neu zu trassierenden 

Betriebswege. 

Angaben in der Tab. 1-4 zum Wirkraum beziehen sich auf die Reichweite möglicher 

relevanter Auswirkungen und geben Hinweise auf die notwendige Abgrenzung des 

Untersuchungsraumes. Dieser kann für einzelne Wirkaspekte unterschiedlich sein. 

Die Angaben zur Untersuchungsrelevanz zielen darauf, diejenigen Wirkfaktoren und 

Wirkungsfelder herauszustellen, die für die Umweltverträglichkeitsprüfung als bewertungserheblich 

identifiziert werden können. Die Einschätzung der inhaltlichen Relevanz 

beruht auf einer Auswertung vorhandener Unterlagen und einer Gebietsbesichtigung. 

Sie enthalten gegebenenfalls auch Hinweise dazu, welche Wirkungsaspekte in 

erster Linie nur hinsichtlich der Vermeidung und Verminderung von Umweltbeeinträchtigungen 

in die Darstellungen einzugehen brauchen, weil sie ansonsten aufgrund 

der absehbar geringen Wirkintensität als nicht entscheidungserheblich gelten können. 

Damit wird zum einen dem Grundsatz genüge getan, unnötige Umweltbeeinträchtigungen 

grundsätzlich zu vermeiden und entsprechende Möglichkeiten aufzuzeigen. 

Zum anderen können sich in der Folge die Ausführungen in der Umweltverträglichkeitsstudie 

über die zu erwartenden Auswirkungen und ihre Bewertung auf die wesentlichen 

umwelterheblichen Vorhabensaspekte beschränken. Angaben zur Auswirkung 

auf weitere, indirekt betroffene Schutzgüter zeigen gegebenenfalls die notwendige 

Berücksichtigung möglicher Wechselwirkungen auf. 

Tab. 1-4: Mögliche vorhabensbedingte Auswirkungen. 

Schutzgüter gemäß § 2 UVPG: mögliche vorhabensbedingte 

Auswirkungen 

Menschen 

bau- • Störungen durch Immissionen, Erschütterungen 

bedingt: sowie Baustellenverkehr und -betrieb 

• Unterbrechung von Rad- und Fußwegen während 

der Bauarbeiten an den Brücken sowie der als Rad- 

und Fußweg genutzten kanalparallelen Betriebswege 

während der Bauarbeiten am Kanal 

Reichweite der 

Auswirkungen 

näheres Umfeld der Baustelle 

und Zuwegungen 

unmittelbar betroffene 

Wege 

Untersuchungs- 

relevanz 

→ relevant für das 

Baustellenmanagement(Minimierung 

von Beein- 

trächtigungen) 

→ nicht relevant, 

da Unterbrechung 

zeitlich begrenzt


______________________________________________________________________________________________ 

Schutzgüter gemäß § 2 UVPG: mögliche vorhabensbedingte Reichweite der 

Auswirkungen 

Auswirkungen 

anlage- • Veränderungen von Wegeverbindungen im Bereich betroffene Wegeverbinbedingt: 

von Spazier-, Wander-, Radwegen durch Rückbau dungen im Kanalumfeld 

von Brücken und Bau von Betriebswegen 

• visuelle Beeinträchtigung siedlungsnaher und landschaftsbezogener 

Erholungsbereiche durch die 

technischen Bauwerke und Geländeumgestaltungen 

Kanalrandzonen 

betriebs- • Störungen durch Lärmemissionen in Folge des --bedingt: 

Kanalbetriebes sowie von Unterhaltungsarbeiten 

Tiere (gleichzeitig Teil der biologischen Vielfalt) 

baubedingt: 

anlagebedingt: 

betriebsbedingt: 

• Inanspruchnahme von (terrestrischen) Lebensräumen 

von Tieren für den Baustellenbetrieb 

• Störungen durch Schallemissionen, Fahrzeugverkehr, 

Anwesenheit von Menschen 

• Gefahr der Beeinträchtigung der Wasserqualität als 

Habitatelement für Tiere durch die Bauarbeiten im 

Arbeitsstreifen, Baustelleneinrichtungs-/Bodenlagerflächen 

näheres Umfeld der Baustellen 

einschließlich 

Zuwegungen; in Bezug 

auf störempfindliche 

Vogel- und Säugetierarten 

Reichweiten von 

mehreren 

möglich 

Stichkanal 

100 Metern 

Untersuchungsrelevanz 

→ relevant 

→ relevant 


da keine erkennbare 

wesentliche 

Veränderung gegenüber 

dem 

derzeitigen Zustand 

1 

→ relevant 

→ relevant 

→ relevant 

Gewässer 

• Gefahr von Schadstoffbelastungen in Tierhabitaten Baustellenbereiche 

durch Unfälle 

→ relevant 

• Vernichtung von Tierlebensräumen durch Überbau- Kanal, zu errichtende → relevant 

ung, Geländeumgestaltung sowie veränderte Ge- Bauwerke, sonstiges 

wässerstrukturen nach dem Ausbau 

umgestaltetes Gelände, 

Deponieflächen 

• sonstige Veränderungen von Tierlebensräumen Kanal und näheres Um- → relevant 

infolge beseitigter Habitatstrukturen und Standortveränderungen 

(Mikroklima, Standortfeuchte) 

feld 

• Störungen durch den Schifffahrtsbetrieb und Unter- --- 


haltungsarbeiten 

• Gefahr von Schadstoffbelastungen in Tierhabitaten 


da keine erkennbaren 

relevanten 

Veränderungen 

gegenüber der 

derzeitigen Situation 

(tendenziell 

positive Auswirkung, 

da die gleiche 

Gütermenge 

mit weniger 

Schiffen transportiert 

werden kann) 

1 Aufgrund der mit den Ausbaumaßnahmen am Stichkanal ermöglichten, allmählich zunehmenden größeren 

Schiffseinheiten ist insgesamt von einer leichten Verringerung der Schiffsanzahl im Vergleich zu dem Verkehr 

mit kleineren, zahlreicheren Einheiten auszugehen.


______________________________________________________________________________________________ 


Auswirkungen 

Pflanzen (gleichzeitig Teil der biologischen Vielfalt) 

baubedingt: 



Boden 

baubedingt: 



Wasser 

baubedingt: 

anlagebedingt: 

• Verlust und Schädigung von Vegetations- / Biotopbeständen 

durch den Baustellenbetrieb (außerhalb 

der ohnehin anlagebedingt überformten Biotopbestände) 

• Gefahr von Schadstoffbelastungen im Bereich von 

Pflanzenwuchsorten durch Unfälle 

• Verlust und Schädigung von Vegetations- / Biotopbeständen 

durch Überbauung oder sonstige Geländeumgestaltungen 

• Veränderungen von Vegetationsausprägungen 

infolge von Standortveränderungen (vor allem der 

Standortfeuchte) durch Beeinflussung der lokalen 

Grundwasserverhältnisse) 

• Gefahr von Schadstoffbelastungen im Bereich von 

Pflanzenwuchsorten durch Unterhaltungsarbeiten 

sowie Unfälle 

• Bodenveränderungen durch die Inanspruchnahme 

von Flächen für den Baustellenbetrieb und die Zwischenlagerung 

von Material / Boden 


Auswirkungen 

Arbeitsstreifen, Baustelleneinrichtungs-/Bodenlagerflächen 

Bereich der Baustellen 

Bereich der zu errichtenden 

Bauwerke und des 

umgestalteten Geländes / 

Kanales, Deponieflächen 

an den Kanal grenzende 

Flächen 

--- 

Baufelder einschließlich 

Lagerflächen 


relevanz 

→ relevant 

→ relevant 

→ relevant 

→ relevant 



wesentliche 

Veränderung 

gegenüber der Ist- 

Situation 

→ relevant 

• Gefahr von Schadstoffbelastungen durch Unfälle Bereich der Baustellen → relevant 

• Überbauung, Abgrabung oder Überdeckung von 

Böden 

• Schadstoffbelastungen von Böden durch Unterhaltungsarbeiten 

sowie Unfälle 

Bereich der zu errichten- → relevant 

den Bauwerke und des 

umgestalteten Geländes / 

Kanales, Deponieflächen 

--- nicht relevant, da 

keine erkennbare 

wesentliche Veränderunggegenüber 

der Ist-Situation 

• Gefahr von Schadstoffbelastungen des Oberflächen Bereich der Baustellen 

und Grundwassers durch Unfälle 

• Gefahr der Beeinträchtigung der Wasserqualität Stichkanal 

durch die Bauarbeiten am Gewässer 

• Veränderung des Kanalgewässers durch Umge- auszubauende Abstaltung 

des Gewässerbettes und Vergrößerung schnitte des Kanals 

des Wasserkörpers 

→ relevant 

→ relevant 

→ relevant - vor 

allem hinsichtlich 

der Wechselwirkung 

mit anderen 

Schutzgütern


______________________________________________________________________________________________ 

Schutzgüter gemäß § 2 UVPG: mögliche vorhabensbedingte Reichweite der 

Auswirkungen 

Auswirkungen 

• Veränderung der Grundwasserstände beziehungs- an den Kanal grenzende 

weise Austauschbeziehungen zwischen Kanal- und Flächen 

Grundwasser 

• geringere Niederschlagsversickerung aufgrund von überbaute / versiegelte 

Flächenüberbauung 

Flächen 


Luft 

baubedingt: 



• Gefahr von Schadstoffbelastungen des Grund- und 

Oberflächenwassers durch Unterhaltungsarbeiten 

und Unfälle 

• Schadstoffemissionen durch die Bau- und 

Transportfahrzeuge 

• mögliche Beeinträchtigung lufthygienischer Ausgleichsfunktionen 

(Frischluftproduktion und -transport) 

durch Flächeninanspruchnahme / Überbauung 

• Schadstoffemissionen durch Schifffahrtsverkehr sowie 

durch den Einsatz von Maschinen und Fahrzeugen 

im Rahmen von Unterhaltungsarbeiten 

--- 

--- 

mögliche lufthygienisch 

belasteten Siedlungsbereiche 

im näheren 

Umfeld des Kanals (Lasträume) 

--- 

Untersuchungsrelevanz 

→ relevant 


da Versickerung 

vor Ort erfolgen 

kann und ansonsten 

die Verringerungangesichts 

der relativ 

geringen Flächenbetroffenheit 

für den Gebietswasserhaushalt 

von untergeordneter 

Bedeutung 

ist 



wesentliche 

Veränderung 

gegenüber dem 

Ist-Zustand 


da offensichtlich 

nicht erheblich im 

Sinne des UVPG 


da im näheren 

Umfeld keine relevanten 

Lasträume 

liegen und die 

Umgestaltungsmaßnahmenoffensichtlich 

keine 

wesentliche Veränderung 

der 

Flächennutzung 

bewirken 


da keine erkennbareVeränderungen 

gegenüber 

dem Ist-Zustand 

(tendenziell 

positive Auswirkung, 

da die gleiche 

Gütermenge 

mit weniger 

Schiffen transportiert 

werden kann)


______________________________________________________________________________________________ 


Auswirkungen 

Klima 

baubedingt:anlagebedingt: 


Landschaft 

baubedingt: 




Auswirkungen 

• keine --- → --- 

• Veränderung des Kleinklimas durch Geländeumgestaltung, 

insbesondere umfangreichere Verluste 

des Ufergehölzstreifens (Windschutzfunktion, Beschattung) 

• Veränderung des Kleinklimas durch geringfügig 

erhöhte Verdunstung infolge der Vergrößerung des 

Wasserkörpers (Wasserspiegelanhebung) 

• Beeinträchtigung klimatischer Ausgleichsfunktionen 

(Frischluftproduktion und -transport) durch Flächeninanspruchnahme 

/ Überbauung 

Kanalzone und nahes 

Umfeld 

Kanalzone und nahes 

Umfeld 

mögliche klimatisch belastetenSiedlungsbereiche 

im näheren Umfeld 

des Kanales (Lasträume) 

• keine --- → --- 

• Beeinträchtigung der Landschaftsbildqualität und 

des Landschaftserlebens durch die Baustellen und 

den Baustellenbetrieb 

näheres Umfeld der Baustellen 

und Zuwegungen 

• Verlust landschaftsbildwirksamer Elemente Arbeitsstreifen, Baustelleneinrichtungs-/Boden- 


relevanz 

→ relevant in 

Wechselwirkung 

mit dem Schutzgut 

Tiere 

→ nicht relevant 

wegen der offensichtlich 

sehr 

geringfügigen 

Veränderung 


da im näheren 

Umfeld keine 

Lasträume liegen 

und die Umgestaltungsmaßnahmen 

offensichtlich 

keine wesentliche 

Veränderung der 

Flächennutzung 

bewirken 

→ nicht relevant 

wegen der deutlichen 

zeitlichen 

Befristigung 

→ relevant 

lagerflächen 

• technische Bauwerke und Geländeumgestaltungen Umfeld der zu errichten- → relevant 

als Überfremdung des Landschaftsbildes 

den Bauwerke und der 

• Verlust landschaftsbildwirksamer Elemente durch umgestalteten Bereiche 

die Flächeninanspruchnahme 

bis zu den nächsten 

Sichtbarrieren, Deponieflächen 

• keine --- → --- 

Kulturgüter und sonstige Sachgüter 2 

bau- • Schädigung von Kultur- und sonstigen Sachgütern näheres Umfeld der Bau- → relevant 

bedingt: während des Baubetriebes 

stellenanlage- 

• Verlust von Bau- und Bodendenkmalen sowie sons- Umgestaltungsflächen → relevant 

bedingt:tigen Sachgütern 


• keine --- → --- 

2 Die „sonstigen Sachgüter“ werden in der Umweltverträglichkeitsstudie nicht als eigenständiges Schutzgut 

behandelt, weil darunter nur die nicht normativ geschützten kulturell bedeutsamen Objekte, Nutzungen von 

kulturhistorischer Bedeutung sowie naturhistorisch bedeutsame Landschaftsteile und Objekte zu verstehen sind. 

Andere Schutzgüter mit primär wirtschaftlicher Bedeutung sind nicht Gegenstand der Schutzgutbetrachtungen 

innerhalb der Umweltverträglichkeitsstudie (vergleiche FGSV 2001).


______________________________________________________________________________________________ 

1.4.2 Abgrenzung des Untersuchungsgebietes 

Die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes richtet sich grundsätzlich nach den in 

Kap. 1.4.1 beschriebenen Reichweiten der Auswirkungen des Vorhabens und wird 

auch von den erforderlichen Untersuchungsinhalten mitbestimmt (siehe Kap. 1.4.3). 

Da für das Schutzgut Luft keine relevanten Auswirkungen zu erwarten sind (siehe 

Tab. 1-4), kann dieses unberücksichtigt bleiben. 

Das in Karte 1 abgegrenzte Hauptuntersuchungsgebiet deckt für die meisten der zu 

erwartenden Wirkaspekte die entsprechenden Wirkräume ab. Es ist der Bereich, in 

dem die detaillierte Erfassung der Biotoptypen und Realnutzung erfolgte. Für einzelne 

Schutzgüter beziehungsweise Wirkaspekte wurde die Betrachtung über dieses Hauptuntersuchungsgebiet 

hinaus erweitert: 

• Im Hinblick auf das Schutzgut Landschaft wurden gegebenenfalls auch weiter reichende 

visuelle Wirkungen des veränderten Landschaftsbildes betrachtet. 

• Beim Schutzgut Tiere wurden der Brutvogelbestand sowie Fledermauslebensräume 

in der näheren Umgebung des Hauptuntersuchungsgebietes einbezogen. Im Fall 

des bekannten Wochenstubenquartiers des Großen Mausohres (Fledermausart) an 

der Brücke der Bundesstraße 6 über den Kanal erfolgte eine noch weiter reichende 

räumliche Betrachtung, um die großräumige Nutzung der dort vorkommenden 

Tiere ermitteln zu können. 

Hinweis: Im Zuge des Planungsverlaufes wurde vom Vorhabensträger beschlossen, 

zunächst den Kanalausbau bis zur Bundesautobahn A 7 sowie den Neubau der Brücken 

385 und 391 mit zeitlicher Priorität zu betreiben und durch entsprechende Planfeststellungsverfahren 

vorzubereiten. In der vorliegenden Studie erfolgt im Text der 

Kap. 2 bis 4 (einschließlich Anhang) sowie dem zugehörigen Kartenwerk unabhängig 

davon die Bestandsdarstellung für das Untersuchungsgebiet entlang des gesamten 

Kanalabschnittes bis zum Hildesheimer Hafen. 

1.4.3 Untersuchungsinhalte und -tiefe 

Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie sind die entscheidungserheblichen Unterlagen 

über die Umweltauswirkungen des Vorhabens gemäß § 6 UVPG zusammenzustellen. 

Unter Berücksichtigung der in Kap. 1.4.1 und 1.4.2 beschriebenen relevanten 

Auswirkungen des Vorhabens auf die Schutzgüter des UVPG und der entsprechenden 

Gebietsbetroffenheit ergibt sich der in den Tab. 1-5 und 1-6 dargestellte Da-


______________________________________________________________________________________________ 

ten- und Erhebungsbedarf, der für die Prognose und Bewertung der Umweltauswirkungen 

erforderlich ist. 

Der Datenbedarf kann teilweise über den bereits vorliegenden Datenbestand abgedeckt 

werden, so dass in einem solchen Fall keine Neuerhebungen im Untersuchungsgebiet 

erforderlich sind. Der Erhebungsbedarf (Bedarf für Neuerhebungen) ergibt sich aus 

dem Datenbedarf abzüglich des vorhandenen Datenbestandes (KAISER et al. 2002), 

sofern dieser den an eine belastbare Umweltverträglichkeitsstudie zu stellenden Anforderungen 

hinsichtlich Aktualität, Qualität und Detaillierungsgrad genügt. 

Tab. 1-5: Datenbedarf. 

Schutzgüter 

gemäß § 2 UVPG 

Datenbedarf 

Menschen • im Untersuchungsgebiet vorhandene Bereiche mit Bedeutung für die Gesundheit 

und das Wohlergehen des Menschen: Flächen mit 

Tiere • 

Wohn(umfeld)funktionen, Bereiche mit Bedeutung für die landschaftsbezogene 

Erholung. 

im Bereich der zu überbauenden, zu überdeckenden oder abzugrabenden 

Flächen und der für den Baubetrieb vorübergehend benötigten Flächen vorkommende 

Arten: Brutvögel, Fledermäuse, Reptilien, Amphibien, Libellen, 

Tagfalter, Wildbienen, Heuschrecken, Laufkäfer, Fische, Makrozoobenthos 

• im Untersuchungsgebiet vorhandene Arten, die auf baubedingte Beunruhigungen 

empfindlich reagieren: Brutvögel 

• im Untersuchungsgebiet vorhandene Arten mit besonderer Bindung an den 

vorhandenen Gehölzbestand: Brutvögel, Fledermäuse, Reptilien, Tagfalter, 

Wildbienen, Heuschrecken, Laufkäfer 

• Habitatstrukturen der vorgenannten Arten: Biotoptypen 

Pflanzen • im Bereich der zu überbauenden, zu überdeckenden oder abzugrabenden 

Flächen und der für den Baubetrieb vorübergehend benötigten Flächen vorkommende 

Arten: Farn- und Blütenpflanzen (Arten der Roten Liste Niedersachsens) 

• einzeln stehende ältere Bäume 

• Wuchsorte der Pflanzen: Biotoptypen 

• potenzielle natürliche Vegetation als Bewertungsmaßstab für die Natürlichkeit 

von Vegetationsausbildungen 

Boden • bodenkundliche Verhältnisse im Bereich der zu überbauenden, zu überdeckenden 

oder abzugrabenden Flächen und der für den Baubetrieb vorübergehend 

benötigten Flächen 

• Vorkommen von Altablagerungen 

Wasser • Wasserqualität des Stichkanals 

• Vorkommen von Altablagerungen aufgrund ihres Einflusses auf die Wasserqualität 

einzuleitender Wässer aus den Baugruben 

• Hochwassergefährdete Bereiche / Retentionsräume 

Luft • kein spezieller Datenbedarf, da keine relevanten Auswirkungen zu erwarten 

Klima • für das lokale Klima bedeutsame Bereiche 

Landschaft • Landschaftsbildelemente und Landschaftsbildräume: Realnutzung und Biotoptypen, 

die räumlichen Proportionen sprengende Elemente (zum Beispiel 

technische Strukturen), Erschließungselemente, das menschliche Wohlbefinden 

störende Elemente im Umfeld des Kanals bis zur nächsten Sichtbarriere 

• potenzielle natürliche Vegetation als Bewertungsmaßstab für die naturräumliche 

Eigenart von Landschaftsbildelementen


______________________________________________________________________________________________ 



Datenbedarf 

Kulturgüter • im Untersuchungsgebiet vorhandene Kulturgüter 

Sachgüter • im Untersuchungsgebiet vorhandene Sachgüter 

Wechselwirkun- • kein spezieller Datenbedarf, da aus den Daten zu den einzelnen Schutzgügen 

zwischen den 

Schutzgütern 

tern ableitbar 

Tab. 1-6: Datenbestand und Erhebungsbedarf. 


Datenbestand 


Mensch • Bauleitplanung der Stadt Hildesheim 

und Sehnde sowie der Gemeinden, 

Algermissen, Harsum und Giesen 

• Umweltverträgliches Naherholungskonzept 

Stadt Sehnde (REGION 

HANNOVER 2001) 

• Gemeinde Algermissen - Entwicklungskonzept 

Naherholung nordwestlicher 

Ortsrand (ILEK 2009) 

• Regionale Raumordnungsprogramme 

(REGION HANNOVER 2006, LANDKREIS 

HILDESHEIM geändert 2006) 

• ältere und vergleichsweise grobe 

Daten aus den Landschaftsrahmenplänen 

(LANDKREIS HANNOVER 1990, 

LANDKREIS HILDESHEIM 1993) 

Erhebungsbedarf 

• Erfassung der Realnutzung 

• weitergehender Erhebungsbedarf entfällt; 

zu berücksichtigen sind aber die 

Daten zum Schutzgut Landschaft 

aufgrund bestehender Wechselwirkungen


______________________________________________________________________________________________ 


Datenbestand 


Tiere • ältere und vergleichsweise grobe 




• Landschaftspläne (STADT HILDESHEIM, 

STADT SEHNDE 1992, GEMEINDE 

HARSUM 2006, 

• Daten des NLWKN (Tierartenerfassungsprogramm, 

Daten zu Brut- und 

Gastvögeln der staatlichen Vogelschutzwarte) 

• Daten zum Feldhamster in der Gemeinde 

Harsum (DÖRRER et al. 2000) 

• Daten zu Heuschrecken und Tagfaltern 

(MITTMANN 1993) 

• Daten zu Fischen (BORCHARD 1991, 

BRUNKEN et al. 1995, Sportfischerverein 

Hildesheim e. V.: Besatz- und 

Fangdaten von 1996 bis 2003) 

• Daten zu Vögeln, Käfern, Reptilien 

und Amphibien (AQUA TERRA 1991) 

• Daten zu Reptilien (BLANKE 2005) 

• Landschaftspflegerischer Begleitplan, 

für den Ausbau des Stichkanales Hildesheim 

(SELING 2000a, 2000b) 

Pflanzen • ältere und vergleichsweise grobe 






HARSUM 2006) 

• Daten des NLWKN (Pflanzenartenerfassungsprogramm) 

• Karte zur potenziellen natürlichen 

Vegetation im Maßstab 1 : 50 000 

(KAISER & ZACHARIAS 2003) 

• Landschaftspflegerischer Begleitplan, 


(SELING 2000a, 2000b) 


• Brutvögel: Brut- und Gastvogelerfassung 

einschließlich Lokalisierung der 

Brutvorkommen 

• Fledermäuse: Erfassung von Sommerquartieren, 

Jagdgebieten und 

Flugstrecken sowie potenziellen 

Winterquartieren 

• Makrozoobenthos: Erfassung des 

Artenbestandes der Wirbellosenfauna 

im Sohlsediment und in den Uferbereichen 

an verschiedenen Probestellen 

• Reptilien: Erfassung des Artenbestandes 


• Amphibien: Erfassung des Artenbestandes 

an verschiedenen Probegewässern 

• Libellen: Erfassung des Artenbestandes 

an verschiedenen Probegewässern 

• Tagfalter: Erfassung des Artenbestandes 


• Wildbienen: Erfassung des Artenbestandes 


• Heuschrecken: Erfassung des Artenbestandes 


• Feldhamster: Klärung der potenziellen 

Verbreitung der Art 

• Biotoptypenkartierung im Untersuchungsgebiet 

auf Basis des Kartierschlüssels 

der niedersächsischen 

Fachbehörde für Naturschutz 

(V. DRACHENFELS 2004) unter Berücksichtigung 

der nach § 30 BNatSchG 

oder § 28a, 28b oder 33 NNatG geschützten 

Biotope 

• Wuchsortkartierung von Farn- und 

Blütenpflanzenarten der niedersächsischen 

Roten Liste (GARVE 2004) 

sowie von sonstigen geschützten Arten


______________________________________________________________________________________________ 



Datenbestand 


Boden • ältere und vergleichsweise grobe • weiterer Erhebungsbedarf entfällt, 

Daten aus den Landschaftsrahmen- eine Plausibilitätsprüfung zu den vorplänen 

(LANDKREIS HANNOVER 1990, handenen Daten kann auf Basis der 



Biotoptypenkartierung erfolgen 


HARSUM 2006) 

• Karten zu den bodenkundlichen Verhältnissen 

(NLFB 1997) 

• Baugrundgutachten zum Ausbau des 

Stichkanals Hildesheim (BAW 1992) 

• Bohrergebnisse beim Aufbau des 

Grundwassermessnetzes SKH (NBA 

1992) 

• Untersuchung der Korngrößenzusammensetzung 

(BFG 1991) 

• Untersuchungen der chemischen 

Belastung 

(1993) 

des Sohlenmaterials 


• Landschaftspflegerischer Begleitplan 


(SELING 2000a, 2000b) 

• ältere und vergleichsweise grobe • entfällt, die Habitatfunktion wird aus 

Daten aus den Landschaftsrahmen- den Erhebungen zum Schutzgut Tiere 

plänen (LANDKREIS HANNOVER 1990, 



abgeleitet 


HARSUM 2006) 

• Wassergüteklassen von Alpebach 

und Bruchgraben (NLWK 2000) 

• vorläufig zu sicherndes Überschwemmungsgebiet 

Bruchgraben mit Nebengewässern 

(GEOSUM 2008) 

• Übersichtskarten zu den bodenkundlichen 

Verhältnissen mit Angaben zum 

Grundwassereinfluss (NLFB 1997) 

• Daten zu Grundwasserverhältnissen 

aus den Baugrunduntersuchungen 

(BAW 1992) 

• Landschaftspflegerischer Begleitplan 


(SELING 2000a, 2000b) 

Luft • kein spezieller Datenbedarf • entfällt, da kein spezieller Datenbedarf 

Klima • ältere und vergleichsweise grobe • weitergehender Erhebungsbedarf ent- 

Daten aus den Landschaftsrahmenfällt, da aus der Biotoptypenkartierung 

plänen (LANDKREIS HANNOVER 1990, 



ableitbar 


HARSUM 2006) 

• allgemeine Klimadaten


______________________________________________________________________________________________ 



Datenbestand 


Landschaft • ältere und vergleichsweise grobe • Erfassung der die räumlichen Pro- 

Daten aus den Landschaftsrahmenportionen sprengenden Elemente, 

plänen (LANDKREIS HANNOVER 1990, von Erschließungselementen sowie 


das menschliche Wohlbefinden be- 

• Landschaftspläne (STADT HILDESHEIM, einträchtigenden Elementen im Zuge 

STADT SEHNDE 1992, GEMEINDE der Biotoptypenkartierung 

HARSUM 2006) 

• weitergehender Erhebungsbedarf ent- 

• Karte zur potenziellen natürlichen fällt, da aus der Biotoptypenkartierung 

Vegetation im Maßstab 1 : 50 000 

(KAISER & ZACHARIAS 2003) 

ableitbar 

Kultur- und sons- • Verzeichnisse der Bau- und Boden- • entfällt, da Datenbestand ausreichend 

tige Sachgüter denkmäler der DenkmalschutzbehördenWechselwirkun- 

• --- • entfällt, da sich aus den Daten zu den 

gen zwischen den 

einzelnen Schutzgütern auch Auswir- 

Schutzgütern 

kungen auf bestehende Wechselwirkungen 

ableiten lassen 

1.4.4 Zeitliche Abgrenzung der Untersuchungen 

Die erforderlichen Bestandserhebungen erfolgten im Jahr 2008 (komplette Vegetationsperiode), 

einzelne Ergänzungen in 2009. Zeitliche Details hinsichtlich der Erfassungen 

zu einzelnen Schutzgütern enthält Kap. 3. 

1.4.5 Scoping-Termin gemäß § 5 UVPG 

Die gemäß § 5 des UVPG vorgesehene Unterrichtung über den voraussichtlichen Untersuchungsrahmen 

der Umweltverträglichkeitsprüfung („Scoping-Termin“) wurde 

von der planfeststellenden Behörde, der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte 

(Hannover), am 14. Mai 2007 in Sehnde durchgeführt. 

Der vom Vorhabensträger vorgeschlagene Untersuchungsrahmen der Umweltverträglichkeitsstudie 

wurde überwiegend bestätigt. Eine zusätzliche Forderung bestand in der 

Erweiterung des vorgesehenen Hauptuntersuchungsgebietes im Süden entsprechend 

der geplanten Änderung der Verkehrsführung der Bundesstraße 6 in Verbindung mit 

geänderten Zufahrten. Weitere Ergänzungen haben Eingang in die Untersuchungsinhalte 

(siehe Kap. 1.4.3.) gefunden (siehe auch Niederschrift zum Soping-Termin - 

WSD 2007). 

Die im Zuge des Planungsverlaufes getroffene Entscheidung, die Ausbauplanung zunächst 

prioritär nur bis zur Autobahn A 7 zu betreiben, erfolgte nach Beendigung der 

Bestandsaufnahme zu den Umweltschutzgütern (siehe auch den Hinweis am Ende von 

Kap. 1.4.2).


______________________________________________________________________________________________ 

II. RAUMANALYSE 3 

2. Kurzbeschreibung des Untersuchungsgebietes sowie 

vorhandene Planungen und Vorgaben 

2.1 Lage und natürliche Gegebenheiten 

Gebietspolitische Zugehörigkeit 

Das Untersuchungsgebiet umfasst überwiegend Flächen, die gebietspolitisch im Landkreis 

Hildesheim liegen und dort in den Gemeinden Algermissen, Harsum, Giesen sowie 

in der Stadt Hildesheim. Am Nordrand ist etwa bis auf Höhe des SKH-km 2,4 

kleinflächig das Gebiet der Stadt Sehnde in der Region Hannover betroffen. 

Naturräumliche Einordnung und lebensräumliche Gegebenheiten 

Entsprechend der naturräumlichen Gliederung Deutschlands liegt das Untersuchungsgebiet 

in der Hildesheimer Lössbörde sowie in den Gödringer Bergen (nördlichster 

Abschnitt), beides Untereinheiten der Braunschweig-Hildesheimer Lössbörde 

(LANDKREIS HILDESHEIM 1993). Dieser Naturraum ist durch eine fast geschlossene 

Lössdecke mit sehr fruchtbaren Böden gekennzeichnet. Das kanalbegleitende flachwellige 

Gelände bewegt sich im Mittel zwischen etwa 75 und 80 m über NN. Im 

Nordteil im Bereich eines Ausläufers der Gödringer Berge erreicht es am Kanal fast 

90 m über NN (bei etwa SKH-km 3,0), so dass der Stichkanal hier nordöstlich von 

Lühnde fast 20 m tief in das Gelände einschneidet. Die am tiefsten gelegenen Flächen 

des Untersuchungsgebietes befinden sich in den Niederungen von Alpebach und insbesondere 

Bruchgraben, wo das Gelände bis auf etwa 65 m über NN abfällt. 

Nach NMELF (1989) ist das ganze Untersuchungsgebiet Teil der Region „Börden“. 

Potenzielle natürliche Vegetation 

Die heutige potenzielle natürliche Vegetation wird gemäß KAISER & ZACHARIAS 

(2003) im Untersuchungsgebiet hauptsächlich aus dem Waldmeister-Buchenwald des 

Hügel- und Berglandes im Übergang zum Flattergras-Buchenwald gebildet. Den 

3 Hinweis: Die Darstellungen zur Bestandsaufnahme in Kap. 2 bis 4 sowie im Anhang und Kartenwerk beziehen 

sich auf das gesamte Untersuchungsgebiet vom Baubeginn bis zum Hafen Hildesheim, auch wenn der Abschnitt 

südlich der Autobahn A 7 erst Gegenstand späterer Planfeststellungsverfahren wird (siehe auch den Hinweis am 

Ende des Kap. 1.4.2).


______________________________________________________________________________________________ 

feuchten Niederungsbereichen mit Gleyböden ist der Bach-Erlen-Eschenwald-Komplex 

des Hügel- und Berglandes zuzuordnen. Die im Untersuchungsgebiet nur vereinzelt 

vorkommenden reinen Pseudogley-Standorte weisen als potenzielle natürliche 

Vegetation einen feuchten Eichen-Hainbuchen- und Eschen-Mischwald des Hügel- 

und Berglandes im Übergang zum feuchten Waldmeister-Buchenwald auf. 

2.2 Kanal und sonstige Nutzungen 

Der Stichkanal vom Mittelandkanal nach Hildesheim wurde 1928 eröffnet (SCHÜTTE 

2005). Er bedient hauptsächlich den Hafen Hildesheim und dient vorwiegend dem 

Transport von Massengütern, auch zum Beispiel von landwirtschaftlichen Produkten 

und Düngemitteln am Umschlagplatz der Firma Weiterer in der Gemeinde Algermissen, 

früher auch von Kalisalzen aus dem inzwischen stillgelegten Kalibergwerk Siegfried 

in der Gemeinde Giesen. 

Der Stichkanal nach Hildesheim weist zwei Wendestellen für die Schifffahrt auf, bei 

km 9,3 (rechtes Ufer, Ladestelle Siegfried-Giesen) und 14,5 (rechtes Ufer, Hafen Hildesheim). 

Im Planungsabschnitt wird der Kanal von insgesamt elf Brückenbauwerken 

gequert, zwei weitere Brücken wurden in der Vergangenheit bereits abgerissen. 

Ablagerungsflächen (Kippen) des Aushubmateriales vom Kanalausbau befinden sich 

an mehreren Stellen unmittelbar neben dem Kanal bei Bolzum, Algermissen und Harsum 

(im Untersuchungsgebiet zum Teil landwirtschaftlich genutzt, ansonsten aufgeforstet). 

Die Kanalböschungen sind bereits beim Bau und dann verstärkt ab 1950 bis in den 

1960er Jahren in Bereichen ausgebauter abgeflachter Rutschungen in großem Umfang 

bepflanzt worden (WSA BRAUNSCHWEIG o. J.). 

Ansonsten verläuft der Kanal durch eine intensiv genutzte Agrarlandschaft mit weit 

überwiegend ackerbaulicher Nutzung auf den ertragreichen Böden der Lössbörde und 

nur wenigen forstwirtschaftlich genutzten Flächen. Deren Schwerpunkt liegt bei Harsum. 

Die kanalbegleitenden Betriebswege und Fußpfade sowie die von den Ortschaften zum 

Kanal führenden Wirtschaftswege und Straßen werden zum Radfahren und Spazierengehen 

genutzt. Auf oder am Kanal selbst finden andere Freitzeitaktivitäten wie Rudern 

oder Angeln statt. 

Eine fischereiliche Bewirtschaftung des Kanales erfolgt durch den Sportfischerverein


______________________________________________________________________________________________ 

Hildesheim. Das gesamte Untersuchungsgebiet wird jagdlich von unterschiedlichen 

Pächtern genutzt. 

Etliche Versorgungsleitungen befinden sich im Untersuchungsgebiet und queren auch 

den Kanal. Als Entsorgungsanlage im Untersuchungsgebiet ist die Großkläranlage in 

der Innersteaue westlich des Kanales in Hildesheim zu nennen. 

2.3 Ziele der Raum- und Bauleitplanungen sowie der Landschaftsplanung 

2.3.1 Regionale Raumordnung 

Für das kleinflächig im Untersuchungsgebiet gelegene Gebiet der Stadt Sehnde sind 

die Festlegungen und Darstellungen des Regionalen Raumordnungsprogrammes für 

die Region Hannover maßgeblich (REGION HANNOVER 2006). Dieses stellt den Stichkanal 

entsprechend als schiffbaren Kanal (Tragfähigkeit 2 000 t) dar. Unmittelbar 

westlich an den Kanal anschließende Flächen werden als Gebiet zur Vergrößerung des 

Waldanteiles dargestellt. Kanal und Randbereiche sind als Vorsorgegebiet für Erholung 

dargestellt. 

Für den Großteil des Untersuchungsgebietes sind folgende Festlegungen und Darstellungen 

des Regionalen Raumordnungsprogrammes für den Landkreis Hildesheim 

(LANDKREIS HILDESHEIM 2006) relevant: 

• Der Zweigkanal Hildesheim als umweltfreundlicher Transportweg ist für den Einsatz 

des Großmotorgüterschiffes vorrangig auszubauen. Die Ausbauweise ist so 

weit wie möglich auf die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege abzustellen. 

• Darstellung großer Bereiche beiderseits des Kanales als Vorsorgegebiet für die 

Landwirtschaft. 

• Darstellung von Waldflächen zwischen Kanal und Ortslage Harsum als Vorranggebiet 

für Natur und Landschaft sowie Vorsorgegebiet für Forstwirtschaft und von 

diese unmittelbar umgebenden Flächen als Vorsorgegebiet für Natur und Landschaft. 

• Darstellung von Vorsorgegebieten für Natur und Landschaft entlang von Alpebach 

und Bruchgraben. 

• Darstellung eines großflächigen Voranggebietes für Siedlungentwicklung (Standort 

mit der Schwerpunktaufgabe Sicherung und Entwicklung von Arbeitsstätten) zwischen 

dem Flugplatzgelände nördlich des Stadtgebietes von Hildesheim, dem 

Stichkanal und der Autobahn A 7.


______________________________________________________________________________________________ 

• Nördlich und westlich daran anschließend Darstellung eines Vorranggebietes für 

Freiraumfunktionen. 

2.3.2 Übergeordnete Landschaftsplanung 

Die im Landschaftsprogramm (NMELF 1989) aus landesweiter Sicht formulierten 

Ziele für die Region „Börden“ sind in Tab. 2-1 wiedergegeben. 

Tab. 2-1: Schutz- und entwicklungsbedürftige Ökosystemtypen im Bereich „Börden 

- westlicher Teil“ (aus NMELF 1989: 54). 

vorrangig schutz- und 

entwicklungsbedürftig 

Wälder • Eichenmischwälder mittlerer 

Standorte (Eichen-Hainbuchenwälder) 

• Weiden-Auewälder (Weichholzaue) 

• Eichenmischwälder der großen 

Flussauen (Hartholzaue) 

besonders schutz- und 


• Buchenwälder mittlerer Standorte 

(Perlgras-Buchenwälder 

i.w.S.) 

• Erlen-Eschenwälder der Auen 

Gewässer • • Bäche 

• Ströme, große Flüsse (ohne 

Tideeinfluss) 

• Altarme der Flüsse 

Feuchtgrünland 

und Sümpfe 

Trocken- und 

Magerbiotope 

Sonstige Biotope 

• nährstoffarme, kalkreiche Rieder 

und Sümpfe 

• nährstoffarme Feuchtwiesen 

(kalkarm oder –reich) 

• nährstoffreiches Feuchtgrünland 

schutzbedürftig, z. T. auch 


• Eichenmischwälder feuchter 

Sande (feuchter Birken-Eichenwald) 

• sonstige bodensaure Eichenmischwälder 

• bodensaure Buchenwälder (z.B. 

Hainsimsen-Buchenwald) 

• frischer Kalkbuchenwald 

• frischer Eichenmischwald auf 

Kalk 

• Erlen-Bruchwälder 

• Heckengebiete, sonstiges gehölzreiches 

Kulturland 

• kalkarme Quellen 

• kleine Flüsse 

• nährstoffreiche Seen u. Weiher 

• nährstoffreiche Teiche und 

Stauseen 

• kalkreiche Rieder und Sümpfe 

• sonstige Magerrasen 

• Grünland mittlerer Standorte 

• dörfliche Ruderalfluren 

• städtische Ruderalfluren 

• wildkrautreiche Kalkäcker 

• sonstige wildkrautreiche Äcker 

Nach der Karte der für den Naturschutz wertvollen Bereiche (landesweite Biotopkartierung, 

NMU 2008) liegen die folgenden Gebiete mit landesweiter Bedeutung im 

Untersuchungsgebiet: Gebiete Nr. 3724-075, 3724-076, 3724-078, 3724-079. Es handelt 

sich dabei um die bei Harsum östlich des Stichkanales befindlichen Eichen- und 

Hainbuchen-Mischwaldbestände.


______________________________________________________________________________________________ 

Landschaftsrahmenplanung 

Der Landschaftsrahmenplan für den LANDKREIS HILDESHEIM (1993) stellt für das 

Kreisgebiet in seinem Maßnahmen- und Entwicklungsplan und zugehörigen Texthinweisen 

die regionalen Erfordernisse hinsichtlich Naturschutz und Landschaftspflege 

wie folgt dar. 

• Darstellung der ausgewiesenen Schutzbereiche gemäß § 23 bis 30 BNatSchG 

(siehe dazu Kap. 2.4 und Karte 3). 

• Darstellung von Flächen, welche die Voraussetzung zur Ausweisung als Naturschutzgebiet 

gemäß § 23 BNatSchG erfüllen: 

- die westlich von Harsum und nahe des Stichkanales gelegenen naturnahen Eichen-Hainbuchenwaldbestände 

(Saubecksholz und Hollenmeerholz). 

• Darstellung von Flächen, welche für die Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet 

gemäß § 26 BNatSchG vorgesehen sind: 

- Stichkanal zwischen Bundesstraße 6 im Süden und Kreisgrenze im Norden mit 

seinem älteren begleitenden Gehölzbestand als wichtiges Gliederungselement in 

sonst ausgeräumter Bördenlandschaft, 

- Gewässerlauf des Alpebachs mit Gewässerrandstreifen unmittelbar östlich an den 

Stichkal anschließend (als Erweiterung des bestehenden Landschaftsschutzgebietes 

„Unterer Bruchgraben“). 

• Darstellung der den Stichkanal querenden Gewässerläufe von Alpebach und 

Bruchgraben als Entwicklungsschwerpunkträume für Ökosystem- und Gewässerschutz. 

Der Landschaftsrahmenplan für den LANDKREIS HANNOVER (1990) wird derzeit überarbeitet. 

Das vorhandenen Planwerk (Stand 1989) enthält als einzige das Untersuchungsgebiet 

betreffende Darstellung die Abgrenzung des ausgewiesenen Schutzgebietes 

„Kanalkippe Bolzum“ (siehe Kap. 2.4 und Karte 3). Im Hinblick auf eine Gefährdung 

des Waldbestandes bei einer Kanalerweiterung werden als Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen 

vor allem der Erhalt und auch die Vegrößerung des Laubwaldes 

einschließlich dichter Waldränder sowie die Anlage von Rand- oder Saumstreifen aufgeführt. 

2.3.3 Gemeindliche Bauleit- und Landschaftsplanung 

Stadt Sehnde 

Der rechtskräftige Flächennutzungsplan der STADT SEHNDE (2009) enthält als wesentliche 

Darstellungen für das Untersuchungsgebiet


______________________________________________________________________________________________ 

• den Stichkanal als Wasserflächen, 

• streifenförmige Grünflächen beiderseits des Stichkanales auf der Westseite etwas 

ausgedehnter und aufgeweitet in Richtung des Sportareals von Bolzum, 

• südöstlich der Kanalbrücke 382 Flächen für Wald im Bereich des Landschaftsschutzgebietes 

„Bolzumer Kippe“, 

• Hauptwander- und Radwege, welche im Bereich der Kanalquerung der Brücke 382 

sowie auf der Weseite im Bereich der oben genannten Grünflächen verlaufen (siehe 

auch STADT SEHNDE 2008), 

• die Kennzeichnung von geschützten Bereichen (Landschaftsschutzgebiet sowie das 

denkmalgeschützte Areal des Stichkanales), 

• keine Darstellung von Bauflächen. 

Das landschaftspflegerische Entwicklungskonzept des Landschaftsplanes (STADT 

SEHNDE 1992) führt als Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im Untersuchungsgebiet 

auf 

• den Aufbau von Vernetzungsstrukturen in der Feldflur westlich des Stichkanales, 

• die Vergrößerung beziehungsweise Neuanlage von Waldfläche im nördlichen Teil 

des Landschaftsschutzgebietes „Bolzumer Kippe“ sowie Umwandlung nicht bodenständiger 

Gehölzbestände in bodenständige, 

• die stärkere Durchmischung von Laubbaumarten im südlichen Teil des Landschaftsschutzgebietes. 

Gemeinde Algermissen 

Der rechtskräftige Flächennutzungsplan der GEMEINDE ALGERMISSEN (2009) enthält 

abgesehen von Flächen für die Landwirtschaft als wesentliche Darstellungen 

• den Zweigkanal als Wasserfläche, 

• die ihn begleitenden bewachsenen Böschungen als Grünflächen mit der Zusatzbezeichnung 

„naturnaher Bewuchs“, 

• zwischen Kreisstraße 522 (Brücke 385) und ehemaliger Brücke 387 (Kanalkm 

4,7) die Darstellung eines geplanten Gewerbegebietes, welches durch die alte 

Bahntrasse im Osten und den Kanal im Westen begrenzt wird, 

• die Darstellung weiterer Gewerbe- und Industriegebietsflächen im Umfeld des 

vorhandenen Areals der Firma Weiterer. 

Die vorgenannten Gewerbe- und Industriegebietsflächen am Standort der Firma Weiterer 

sind durch die Bebauungspläne Nr. 9, 24 und 25 entsprechend festgesetzt


______________________________________________________________________________________________ 

(GEMEINDE ALGERMISSEN 2009). Teil der Festsetzungen sind auch solche von randlichen 

Pflanzflächen sowie Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur 

Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft, die stellenweise an den Kanal grenzen 

(siehe auch Karte 3). 

Zwischen Kanal-km 4,16 und 4,28 grenzt auf der Ostseite (siehe Karte 3) eine naturschutzrechtliche 

Ausgleichsfläche (Kompensationsziel: Laubwald, Kompensation für 

den Bebauungsplan Mühlenberg II - Lühnde) an den Kanal (GEMEINDE ALGERMISSEN 

2009). 

Ein Landschaftsplan für das Gemeindegebiet liegt nicht vor. 

Gemeinde Harsum 

Der rechtskräftige Flächennutzungsplan der GEMEINDE HARSUM (2002) enthält als 

wesentliche Darstellungen für das Untersuchungsgebiet 

• den Stichkanal und zwei Fischteiche als Wasserflächen, 

• auf der Kanalwestseite überwiegend Flächen für die Landwirtschaft, 

• ein Sondergebiet für den Kaliumschlag auf der Kanalwestseite nördlich der Bahnbrücke, 

• Vorbehaltsflächen für Überführungsbauwerke in Form der Bahnbrücke und der 

Überführung der Landesstraße 467, 

• eine Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, 

Natur und Landschaft auf der Kanalostseite westlich Harsum, 

• die westlichen kanalbegleitenden Ufergehölze als naturnaher Bewuchs, 

• zwei Sportplätze auf der Kanalostseite nördlich der Landesstraße 467, 

• die Wälder zwischen Harsum und Klein Förste als Flächen für die Forstwirtschaft, 

• die Kennzeichnung von geschützten Bereichen (Landschaftsschutzgebiete „Harsumer 

Holz“, „Klein Förster Holz“ und „Unterer Bruchgraben), 

• eine Versorgungsanlage für Elektrizität mit oberirdischer Hauptversorgungsleitung 

im Harsumer Holz, 

• keine Darstellung von Bauflächen. 

Der Bebauungsplan Nr. 17 „Sportgelände am Kanal“ (GEMEINDE HARSUM o. J.) umfasst 

den Sportplatzbereich östlich des Kanales und entspricht dort mit seinen Festsetzungen 

von öffentlichen Grünflächen, ergänzt um Verkehrsflächen und Flächen mit 

Pflanzbindungen und –geboten, weitestgehend den Darstellungen des Flächennutzungsplanes.


______________________________________________________________________________________________ 

Der Landschaftsplan für die GEMEINDE HARSUM (2006) führt als wesentliche Entwicklungskonzepte 

und Maßnahmen, welche das Untersuchungsgebiet betreffen, die 

folgenden Punkte auf: 

• Sicherung und ökologische Verbesserung der alten Eichen-Edellaubholzmischwälder 

nahe des Kanales (langfristige Förderung der Eiche, Strukturverbesserungen 

zum Beispiel durch Aufwertung von Waldrändern) als wesentliche Elemente eines 

Gehölz-Verbundnetzes, 

• Erweiterung des Gehölz-Verbundnetzes durch Neuentwicklung von Biotopen, unter 

anderem Aufforstungsmaßnahmen in der intensiv genutzten Feldflur entlang 

des Stichkanales, 

• extensive Gewässerunterhaltung und Grünlandentwicklung im Bereich der Bruchgrabenniederung, 

• zusätzliche Ausweisung von Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten, die 

weitgehend den Aussagen des Landschaftsrahmenplanes entsprechen, 

• Nutzung der Brückenquerungen über den Kanal (Brücken 391 und 392) für Freizeitwege. 

Gemeinde Giesen 

Der rechtskräftige Flächennutzungsplan der Gemeinde Giesen stellt in dem das Untersuchungsggebiet 

betreffenden Bereich westlich des Stichkanales Flächen für die 

Landwirtschaft dar und östlich davon Gewerbeflächen in Bereich des vorgesehenen 

interkommunalen Gewerbeparks (siehe unten) mit der Stadt Hildesheim (Herr JAHNS, 

Gemeinde Giesen, mündliche Mitteilung vom 24.2.2009). Ein Landschaftsplan liegt 

nicht vor. 

Stadt Hildesheim 

Der zum Zeitpunkt der Erarbeitung der vorliegenden Unterlage rechtskräftige Flächennutzungsplan 

der STADT HILDESHEIM (o. J.) stellt denn Stichkanal als Wasserflächen 

dar, die Untersuchungsgebietsflächen nordöstlich der Bundesstraße 6 als Flächen 

für die Landwirtschaft und begleitend zur Bundesstraße 6 die geplante neue Trassierung 

der Bundesstraße. Südöstlich der Bundesstraße 6 sind Flächen für Versorgungsanlagen 

(Kläranlage) und ansonsten großräumig gewerbliche Bauflächen dargestellt. 

Der Bebauungsplan „Hafen Nordwest“ (HN 144 D, STADT HILDESHEIM 2002) umfasst 

den Zweigkanal und westlich anschließende Flächen und entspricht dort mit seinen 

Festsetzungen von Versorgungsflächen Abwasser, eingeschränktem Industriegebiet,


______________________________________________________________________________________________ 

ergänzt um Verkehrsflächen und kleinere, randliche Flächen mit Pflanzbindungen und 

-geboten weitestgehend den Darstellungen des Flächennutzungsplanes. 

Die Stadt Hildesheim und die Gemeinde Giesen planen einen großflächigen interkommunalen 

Gewerbepark zwischen dem Stichkanal und dem südöstlich bis östlich 

davon verlaufenden Abschnitt der Autobahn A 7. Hierfür lag zum Zeitpunkt der Erarbeitung 

dieser Unterlage ein städtebaulicher Rahmenplan vor (PLANUNGSVERBUND 

GIESEN - HILDESHEIM 2009). Das Planungskonzept sieht neben einem neuen Autobahnanschluss 

die Verlegung der Querung der Bundesstraße 6 über den Stichkanal in 

nördlicher Richtung vor. Das Planungsareal umfasst insgesamt etwa 160 ha Nettobaufläche 

mit dem Schwerpunkt Logistik und logistiknahes Gewerbe. Längs des Kanales 

sind ein Güterverkehrszentrum, eine Anlage für den „Kombinierten Ladeverkehr“ 

(Wasser, Straße, Schiene) vorgesehen, ergänzt um Grünzonen im Umfeld von Autobahnanschluss, 

Kanal und innerhalb des Gewerbeareales. 

Der Landschaftsplan der STADT HILDESHEIM (2000) sieht in seinem Zielkonzept für 

geplante gewerbliche Flächen zwischen Stichkanal und Autobahn die naturnahe Gestaltung 

von Gewerbe- und Industriegebieten und ihre Grüneinbindung in die Landschaft, 

für Flächen im Umfeld von Bundesstraße 6 und Kanal die Entwicklung von 

auentypischen Nutzungen vor. Als Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für das Gebiet 

des Stichkanals sind in erster Linie vorgesehen 

• der Erhalt der Gehölzstrukturen und Ruderalfluren feuchter Standorte entlang der 

Uferböschungen als Korridorbiotop, 

• der Erhalt guter Wasserqualität des Kanales mit günstigen Lebensbedingungen für 

Fischarten. 

Für die Bereiche von Hafen und Gewerbepark Giesen - Hildesheim sind unter anderem 

aufgeführt 

• der Erhalt der Gehölzstrukturen an der Bundesstraße 6, 

• die Entwicklung von Auwiesen (Innersteaue) und naturnahen Kleingewässern im 

Umfeld des Hafengebietes. 

2.4 Schutzgebiete und Kompensationsflächen 

Das Untersuchungsgebiet erfasst die folgenden naturschutzrechtlich geschützten Gebiete 

(siehe Karte 3). Es handelt sich dabei durchweg um Landschaftsschutzgebiete. 

Die offiziellen Bezeichnungen (in Klammern) entsprechen der Darstellung bei NMU 

(2009).


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• Landschaftsschutzgebiet „Kanalkippe Bolzum“ (H-042), 

• Landschaftsschutzgebiet „Algermissener Kippe (Bennerskippe)“ (Hi-006), 

• Landschaftsschutzgebiet „Unterer Bruchgraben“ (Hi-007), 

• Landschaftsschutzgebiet „Harsumer Holz“ (Hi-011), 

• Landschaftsschutzgebiet „Klein Förster Holz“ (Hi-010). 

Außerhalb des Untersuchungsgebietes westlich des Hildesheimer Hafens und der 

Bundesstraße 6 beginnt in 250 bis 500 m Entfernung vom Kanal das FFH-Gebiet 

Nr. 115 „Haseder Busch, Giesener Berge, Gallberg, Finkenberg“. In diesem Bereich 

ist dieses weitestgehend identisch mit den beiden Naturschutzgebieten „Haseder 

Busch“ (HA-053) sowie „Mastberg und Innersteaue“ (HA-134). 

Im Gebiet der Stadt Hildesheim gelten die Bestimmungen der Satzung zum Schutz von 

schützenswerten Landschaftsbestandteilen in der Stadt Hildesheim (STADT HIL- 

DESHEIM 2003), welche im Untersuchungsgebiet bestimmte außerhalb des Waldes stehende 

Bäume mit unterschiedlichen Mindest-Stammumfängen unter Schutz stellt. 

Im Zusammenhang mit früheren Genehmigungsverfahren für durchgeführte Vorhaben 

(zum Beispiel für den Neubau der Brücken 386 und 388) wurden für kleine Teilbereiche 

des Untersuchungsgebietes der vorliegenden Umweltverträglichkeitsstudie Flächen 

für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen festgelegt (Neubauamt für den Ausbau 

des Mittellandkanals in Hannover, schriftliche Mitteilung 2009). Gleiches gilt für einige 

wenige kanalnahe Flächen, die im Zuge gemeindlicher Bauleitplanungen als 

Ausgleichsflächen festgesetzt worden sind oder mit sonstigen Zweckbestimmungen als 

Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft. 

Diese Flächen liegen in den Gebieten der Gemeinden Algermissen und Harsum 

sowie der Stadt Hildesheim (siehe Kap. 2.3.3). In der Kartendarstellung (siehe Karte 3) 

wurden diese Bereiche - soweit flächenhaft darstellbar - ebenso wie im Vorlauf zum 

Ausbau des Stichkanales bereits aufgeforstete Kompensationsflächen (siehe dazu Kap. 

3.3.2 und 3.3.5) entsprechend gekennzeichnet. 

Weitere Hinweise zu rechtlichen Schutzbestimmungen sind bei der Bestandsdarstellung 

zu den verschiedenen Schutzgütern (sieh Kap. 3) aufgeführt.


______________________________________________________________________________________________ 

3. Umwelt und ihre Bestandteile (Schutzgüter) 

Die Bestandsaufnahme und Bewertung der Umwelt erfolgt gegliedert nach den 

Schutzgütern gemäß UVPG. Nach der Darstellung der Bestandssituation und vorhandener 

Vorbelastungen erfolgt jeweils die schutzgutspezifische Funktionsbewertung des 

Untersuchungsgebietes. Die anschließenden rechtlichen Hinweise beziehen sich auf 

bestehende gesetzliche oder relevante untergesetzliche Regelungen zu den einzelnen 

Schutzgutaspekten. 

Die Bewertung zielt vorrangig auf die Bedeutung von Flächen oder sonstigen räumlich 

zuzuordnenden Gebietsmerkmalen für das jeweilige Schutzgut. Dabei kommen in der 

Regel ordinale Wertskalen zur Anwendung. Soweit dies fachlich sinnvoll erscheint, 

erfolgt die Einordnung in eine fünfstufige Wertskala von „besonderer Bedeutung“ 4 bis 

„geringer Bedeutung“. 

Das Schutzgut Luft wird im Weiteren wegen der fehlenden Entscheidungsrelevanz 

(siehe Kap. 1.4) nicht mehr in die Untersuchung einbezogen. 

Die Kartendarstellung von Bestandsaufnahme und Bewertung erfolgt in Abhängigkeit 

von der Notwendigkeit und Möglichkeit flächenbezogener Zuordnungen in den jeweils 

angemessenen Maßstäben für die einzelnen Schutzgüter beziehungsweise in der Zusammenführung 

mehrer Schutzgüter (Karten 1 bis 6). 

3.1 Menschen 

3.1.1 Methodische Hinweise 

Die Wahrung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Menschen ist innerhalb des 

Schutzgutes Menschen ein übergeordnetes Schutzziel. Wohnen und Erholen sind die 

räumlich zuzuordnenden Schutzgutaspekte und zugleich Daseinsgrundfunktionen, die 

besonders empfindlich auf bestimmte Umweltausprägungen und -einflüsse reagieren 

und insofern das Schutzgut Menschen hinsichtlich des übergeordneten Schutzzieles im 

Wesentlichen definieren. 5 

Soweit untersuchungsrelevante Vorhabensauswirkungen zu erwarten sind, werden die 

Gebietsgegebenheiten aufgeteilt nach den umweltbezogenen Teilschutzgutaspekten 

4 Hinweis: Beim Schutzgut Tiere wird innerhalb der höchsten Stufe noch eine zusätzliche Differenzierung 

vorgenommen (siehe Kap. 3.2 sowie im Anhang-Kap. A1). 

5 Die weiteren bei den anderen Schutzgütern aufgeführten Schutzziele sind indirekt ebenfalls auf die Sicherung 

menschlicher Gesundheit und des Wohlbefindens ausgerichtet.


______________________________________________________________________________________________ 

Wohnen (Wohn- und Wohnumfeldfunktionen) sowie landschaftsbezogene Erholung 

dargestellt und schutzzielbezogen bewertet. 

3.1.2 Bestandssituation 

3.1.2.1 Wohnen (Wohn- und Wohnumfeldfunktionen) 

Wohngrundstücke einschließlich Gärten liegen außerhalb der geplanten Flächeninanspruchnahmen 

durch das Vorhaben. Im näheren Umfeld befinden sich relevante 

Bereiche nordwestlich von Harsum östlich des Kanales (Einzelbebauung mit größeren 

Gartenbereichen). Im weiteren Umfeld sind die Ortslagen von Bolzum, Lühnde, Klein 

Förste und Hasede (westlich des Stichkanales) sowie von Ummeln, Wätzum, Algermissen 

und Harsum (östlich des Stichkanales) gelegen. Südlich des Untersuchungsgebietes 

befinden sich die Wohngebiete der Stadt Hildesheim. 

Der Stichkanal übernimmt mit seinen Ufergehölzen, teils waldartigen Gehölzbeständen 

und dem begleitenden Wegesystem die Funktion eines mehrere Kilometer langen 

Grünzuges innerhalb der ausgeräumten Agrarlandschaft zwischen Mittellandkanal und 

der Stadt Hildesheim und steht für die oben genannten Ortschaften als wohnungsnaher 

Freiraum zur Verfügung. Drei Sport- beziehungsweise Freizeitanlagen erfüllen darüber 

hinaus Wohnumfeldfunktionen. Sie befinden sich östlich des Kanales bei Algermissen, 

Harsum und am Stadtrand Hildesheim. 

3.1.2.2 Landschaftsbezogene Erholungsnutzung 

Die Nutzung der freien weitgehend unbebauten Landschaft zum Zwecke der Erholung 

wird ganz wesentlich durch das Vorhandensein von Wege- und Freizeitinfrastruktur 

und durch die landschaftliche Attraktivität bestimmt. 

Im Gebiet findet Erholungsnutzung überwiegend durch die örtliche Bevölkerung statt. 

Daneben bietet der Stichkanal als Grünzug aufgrund seiner weiträumigen Verbindungsfunktion 

auch der regional ansässigen Bevölkerung Möglichkeiten zur Erholungsnutzung 

(siehe auch REGION HANNOVER 2001). Es handelt sich hauptsächlich um 

Spazierengehen, Wandern, Radfahren und Laufen. Dabei spielen die kanalbegleitenden 

Betriebs- und Fußwege sowie die Brücken, welche teilweise in die örtlichen Naherholungskonzepte 

von Sehnde und Algermissen eingebunden sind (REGION 

HANNOVER 2001, ILEK 2009), eine besondere Rolle (siehe Karte 6). Neben den Ufergehölzen 

des Kanales üben vor allem die Waldflächen der Gemarkung Harsum eine


______________________________________________________________________________________________ 

starke Anziehungskraft auf Erholungssuchende aus, da sie in der umgebenden strukturarmen 

Agrarlandschaft weithin als einzige naturnahe Elemente wahrnehmbar sind. 

Ferner wird der Kanal selbst für Freizeitgestaltung und Erholung genutzt. So findet 

Wassersport durch den Ruderverein Hildesheim statt. Der Sportfischerverein Hildesheim 

nutzt das Gewässer zum Angeln. Eine jagdliche Nutzung findet in den angrenzenden 

Bereichen statt. 

3.1.3 Vorbelastungen 

Bestehende Belastungen für die Wohn- und Wohnumfeldfunktionen sowie die Erholungsnutzung 

ergeben sich vor allem aus 

• der mit der Errichtung der künstlichen Wasserstraße verbundenen, schon seit längerem 

bestehenden starken Landschaftsveränderung, 

• den vom Straßenverkehr verursachten Emissionen (Bundesautobahn A 7, Bundesstraße 

6 sowie weitere Landes- und Kreisstraßen), 

• den Emissionen des Schiffsverkehrs, 

• den Emissionen des Flugbetriebes im Umfeld des Flughafens Hildesheim, 

• der strukturarmen und monoton wirkenden Ackerlandschaft, 

• den Industrieanlagen des Landhandelsbetriebes am östlichen Kanalufer und des 

Hafenbereiches in Hildesheim, 

• den Geruchsbelastungen der Kläranlage am Hildesheimer Stadtrand. 

3.1.4 Funktionsbewertung 

3.1.4.1 Wohnen (Wohn- und Wohnumfeldfunktionen) 

Die schutzgutbezogene Bewertung vor dem Hintergrund möglicher Beeinträchtigungen 

zielt auf die Bedeutung und Empfindlichkeit von Flächen im Hinblick auf das 

übergeordnete Schutzziel (siehe Kap. 3.1.1). Dabei wird davon ausgegangen, dass die 

Kernbereiche des Wohnens und die besonders ruhebedürftigen siedlungsbezogenen 

Freiräume die bedeutsamsten und zugleich hinsichtlich möglicher Beeinträchtigungen 

empfindlichsten Funktionsbereiche darstellen. 

Von besonderer Bedeutung und Empfindlichkeit sind insofern 

• die Wohngrundstücke samt Gärten östlich des Kanales, 

• der Kanal als gut erschlossener wohnungsnaher Grünzug mit seiner raumwirksamen 

Kulisse sowie


______________________________________________________________________________________________ 

• die Waldflächen in wohnungsnaher Lage. 

Von allgemeiner Bedeutung und Empfindlichkeit sind 

• die Sport- und Freizeitanlagen im näheren Umfeld der Wohnbereiche. 

3.1.4.2 Landschaftsbezogene Erholungsnutzung 

Kriterien für die Ermittlung der Bedeutung des Gebietes für die siedlungsnahe und 

landschaftsbezogene Erholungsnutzung sind die landschaftliche Attraktivität als begünstigende 

Voraussetzung für die Erholungsnutzung sowie die Lage und die Erschließung. 

In siedlungsnaher Randlage werden in der Regel auch Landschaftsräume 

mit suboptimalen Ausprägungen von Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und 

Landschaft erholungsbezogen genutzt und sind somit zum Beispiel für die Feierabend- 

und Wochenenderholung bedeutsam. 

Die landschaftliche Attraktivität lässt sich über das Vorkommen von naturraumtypischen 

Landschaftsbildelementen und Störfaktoren ableiten (siehe dazu auch Schutzgut 

Landschaft, Kap. 3.7). Für das Schutzgut Landschaft wird mit Ausnahme der höherwertigen 

Waldflächen und Ufergehölze eine allgemeine bis geringe Bedeutung des 

Untersuchungsgebietes festgestellt. 

Hinsichtlich der landschaftlichen Attraktivität sowie der Erschließung sind die Waldflächen, 

Ufergehölze und kanalbegleitenden Wege als hoch bedeutsam für das Teilschutzgut 

einzustufen. 

Die übrigen Flächen der strukturarmen Ackerlandschaft sind aufgrund ihrer geringen 

Attraktivität von allgemeiner Bedeutung. 

3.1.5 Rechtlicher Status 

Der Schutzzweck des Erhaltes und der Entwicklung einer für die ruhige Erholungsnutzung 

besonders geeigneten Landschaft ist in den Schutzgebietsverordnungen der betroffenen 

Landschaftschutzgebiete („Kanalkippe Bolzum“, „Algermissener Kippe“, 

„Unterer Bruchgraben“, „Harsumer Holz“ und „Klein Förster Holz“) ausgewiesen.


______________________________________________________________________________________________ 

3.1.6 Zusammenfassende Darstellung 

Für die Schutzgutbetrachtung relevante Wohnbebauung befindet sich im Nahbereich 

des Vorhabens vereinzelt nur auf der östlichen Kanalseite nordwestlich von Harsum. 

Die Waldbereiche zwischen Harsum und Klein Förste sowie der Stichkanal als Grünzug 

stellen wohnungsnahe Freiräume dar. Die Wohngrundstücke selbst wie auch die 

Wälder und der gehölzgesäumte Stichkanal sind als für das Schutzgut besonders bedeutsame 

und störempfindliche Bereiche anzusehen. 

Im Hinblick auf die ruhige landschaftsbezogene Erholungsnutzung sind die Waldflächen 

und Ufergehölze samt der kanalbegleitenden Wege als bedeutsam herauszustellen. 

Vorbelastungen hinsichtlich der Schutzgutaspekte Wohnen und Erholen bestehen vor 

allem in den Emissionen von Verkehr sowie Industrie- und Kläranlagen und grundsätzlicher 

Art durch die starke landschaftliche Überformung des Betrachtungsraums. 

Besondere rechtliche Schutzbestimmungen bestehen in den Landschaftsschutzgebietsverordnungen. 

3.2 Tiere (gleichzeitig Teil der biologischen Vielfalt) 


Die faunistischen Bestandserhebungen erfolgten im Jahr 2008. Sie stellen zum Teil 

eine Ergänzung und Aktualisierung früherer projektbezogener Untersuchungen zur 

Fauna im Untersuchungsbereich dar (AQUA TERRA 1991, BORCHARD 1991, BRUNKEN 

et al. 1995, MITTMANN 1993, SELING 2000a und 2000b). Auf diese älteren Untersuchungen 

beziehen sich die in der folgenden Bestandsdarstellung aufgeführten Vergleiche 

hinsichtlich des Artenspektrums und der Häufigkeiten einzelner Arten. 

Der Untersuchungsraum umfasst für Arten mit größeren Arealansprüchen (Vögel und 

Fledermäuse) den Bereich in einer Breite von etwa 250 m zwischen der Schleuse Bolzum 

und Hildesheim, stellenweise erweitert im Bereich flächiger Wälder beiderseits 

des Kanales. Die übrigen Tiergruppen wurden auf Basis von Probestellen vor allem in 

den eingriffsrelevanten Bereichen in unmittelbarer Nähe zum Stichkanal untersucht. 

Untersucht und aktualisiert wurden 2008 die Daten zu Brutvögeln, Reptilien, Amphibien, 

Libellen, Tagfaltern, Wildbienen und Heuschrecken, während für die Tiergruppen 

Fische und Laufkäfer die vorliegenden Altdaten ausgewertet wurden. Fledermäuse


______________________________________________________________________________________________ 

und Makrozoobenthos wurden separat im Auftrag der Bundesanstalt für Gewässerkunde 

(BfG) untersucht und die wesentlichen Ergebnisse in die vorliegende Darstellung 

integriert. Datenrecherchen erfolgten bei der Fachbehörde für Naturschutz und 

bei den unteren Naturschutzbehörden. 

Für die faunistischen Bestandserhebungen wurden teilweise die gleichen Probeflächen 

wie bei früheren Erfassungen untersucht, wobei ein Schwerpunkt auf den kanalnahen 

Bereich gelegt wurde. Entscheidend ist, dass alle für die zu untersuchenden Tiergruppen 

relevanten repräsentativen Lebensraumstrukturen abgedeckt wurden. 

Untersuchungen zu Feldhamstern erfolgten in Form der Auswertung vorhandener Informationen 

zu möglichen Vorkommen. 

Einzelheiten zur Erfassungsmethodik, eine umfassende Darstellung der Daten zur Bestandssituation 

und die Einzelschritte der Bestandsbewertung finden sich im Anhang 

in Kap. A2. Die Karte 2 zeigt die Lage der Untersuchungsbereiche für die verschiedenen 

Artengruppen. Die Bewertungsmethodik wird in Kap. A1 dargelegt. Im Folgenden 

sind die wesentlichen Ergebnisse zusammengestellt. 


Habitatausstattung 

Die Biotoptypenausstattung des Untersuchungsgebietes repräsentiert die zentralen Habitate 

und Habitatelemente für die Tierwelt. Da die Biotoptypen überwiegend durch 

bestimmte Vegetationsausprägungen definiert sind, erfolgt ihre Beschreibung in 

Kap. 3.3.2 im Rahmen des Schutzgutes Pflanzen und die Darstellung über Karte 1. 

Avifauna 

Im Rahmen der Brutvogelkartierungen wurden insgesamt 72 Vogelarten nachgewiesen, 

von denen 60 Arten aktuell als Brutvögel im Untersuchungsgebiet eingestuft werden 

konnten. Zwölf Arten waren Gastvögel oder Brutzeitfeststellungen ohne aktuellen 

Brutverdacht im Untersuchungsgebiet oder sie besiedelten direkt angrenzende Bereiche 

außerhalb des eigentlichen Untersuchungsgebiets. Die Vorkommen der punktgenau 

kartierten gefährdeten und streng geschützten Arten mit Brutverdacht oder Brutnachweis 

sind auf den Bestandsabbildungen im Anhang dargestellt (Abb. A2-1 bis A2- 

4). Die Tab. A2-2 im Anhang enthält eine Gesamtartenliste.


______________________________________________________________________________________________ 

Es wurden insgesamt neun Brutvogelarten der Roten Listen im Untersuchungsgebiet 

nachgewiesen, von denen acht bundes- oder landesweit jeweils im Bestand als gefährdet 

(Gefährdungsgrad 3) eingestuft sind: Wachtel, Eisvogel, Grünspecht, Kleinspecht, 

Feldlerche, Nachtigall, Feldschwirl und Neuntöter. Der Kiebitz ist regional und bundesweit 

stark gefährdet (Gefährdungsgrad 2). Weiterhin sind mehrere Gastvögel sowie 

Brutvogelarten der angrenzenden Bereiche auf den Roten Listen verzeichnet (Gefährdungsgrad 

1: Flussuferläufer; Gefährdungsgrad 2: Rotmilan, Rebhuhn; Gefährdungsgrad 

3: Rohrweihe, Rauchschwalbe). 

In den vier Teilgebieten der Erfassung (siehe Karte 2) liegt die Anzahl bei den Brutvögeln 

zwischen 33 und 50 Arten sowie bei den Durchzüglern und Nahrungsgästen zwischen 

sechs und 15 Arten. Eine Übersicht der nachgewiesenen Artenzahlen in den 

Teilgebieten gibt die Tab. 3-1, eine genauere Aufschlüsselung beinhaltet die Tab. A2-2 

im Anhang. 

Tab. 3-1: Übersicht über die Artenzahlen der in den Teilgebieten nachgewiesenen 

Brutvögel, Nahrungsgäste und Durchzügler. 

Teilgebiet 

Artenzahlen 

Brutvögel Nahrungsgäste und Durchzügler 

V1 41 13 

V2 43 9 

V3 50 6 

V4 33 15 

Im Untersuchungsgebiet wurden etliche biotopspezifische Brutvogelarten nachgewiesen, 

wobei es sich den Biotopverhältnissen im Planungsraum entsprechend um Vertreter 

von Lebensgemeinschaften unterschiedlicher Landschaftstypen beziehungsweise 

Biotopkomplexe handelt. In der folgenden Zusammenstellung sind dabei die Arten 

ohne Brutnachweis oder -verdacht entsprechend mit einem Kürzel versehen (BZ = 

Brutzeitfeststellung, NG = Nahrungsgast, DZ = Durchzügler). 

• Arten der Laubwälder und Altholzbestände: 

Grünspecht, Schwarzspecht (BZ), Mittelspecht, Kleinspecht, Grauschnäpper, Trauerschnäpper, 

Waldlaubsänger, Kleiber, Sumpfmeise, Kolkrabe, Kernbeißer. 

• Arten der Halboffenlandschaft und Wald-Offenland-Ökotone: 

Rotmilan (NG), Mäusebussard, Nachtigall, Gelbspötter, Dorngrasmücke, Neuntöter, 

Goldammer.


______________________________________________________________________________________________ 

• Arten der Offenlandschaft: 

Rebhuhn, Wachtel, Kiebitz, Feldlerche, Schafstelze. 

• Arten der Röhrichte und Saumstrukturen: 

Rohrweihe (NG), Feldschwirl, Sumpfrohrsänger, Rohrammer. 

• Arten der Fließ- und Stillgewässer: 

Eisvogel, Graureiher, Flussuferläufer (DZ). 

• Arten der Siedlungsrandbereiche: 

Turmfalke, Rauchschwalbe, Haussperling, Feldsperling, Bluthänfling . 

Die sehr gut ausgeprägte Brutvogelgemeinschaft der altholzreichen Laubwälder hat 

ihren Verbreitungsschwerpunkt im Untersuchungsgebiet westlich von Harsum in den 

alten Bauernwäldern des Teilgebietes V3, wo als anspruchsvolle Art der Mittelspecht 

hervorzuheben ist, weniger gut ausgeprägte Relikte sind in kleineren Wäldchen der 

Teilgebiete V1 und V2 vorhanden. Die Arten des Halboffenlandes und der Gehölzsäume 

sind fast auf der gesamten Länge des Stichkanales in den Kanal begleitenden 

Gehölzen verbreitet. Die insgesamt hohe Siedlungsdichte des Grünspechtes in den 

Wäldern und Gehölzsäumen ist hervorzuheben, ebenso die der Nachtigall in den Kanal 

begleitenden Gehölzen. Alle Gehölzbestände sind zudem als Brutplätze von im umgebenden 

Offenland Nahrung suchenden Greifvogelarten besonders zu würdigen. 

In der weithin ausgeräumten Ackerlandschaft, die an die Kanal begleitenden Gehölzsäume 

anschließt, dominiert eine dort typische Artengemeinschaft. Hohe Siedlungsdichten 

der Feldlerche sind bemerkenswert, die Bestände der übrigen Arten dagegen 

sind relativ gering. Sonderstrukturen wie Röhrichte und breite Säume sind relativ selten, 

werden aber von typischen Arten besiedelt. Hier ist die etwas außerhalb des Untersuchungsgebietes 

brütende Rohrweihe als Nahrungsgast im Gebiet hervorzuheben. 

Gleiches gilt für Arten der Gewässer und Siedlungsrandbereiche, welche die in Frage 

kommenden Bereiche in mäßig anspruchsvoller Ausprägung besiedeln. Eine Graureiherkolonie 

westlich Algermissen ist dabei ebenso hervorzuheben wie das Vorkommen 

des Eisvogels, der die südliche Hälfte des Untersuchungsgebietes als Nahrungsraum 

nutzt und wohl in Teilgebiet V3 brütet. 

Fledermäuse 

Die Untersuchung der Fledermäuse erfolgte im Auftrag der Bundesanstalt für Gewässerkunde, 

welche einen eigenständigen Bericht zur Fledermauserhebung für die Umweltverträglichkeitsstudie 

zum Ausbau des Stichkanals nach Hildesheim vorlegte


______________________________________________________________________________________________ 

(BIODATA 2009). Das Untersuchungsgebiet mit seinen vier Teilbereichen (F1 bis F4) 

ist in Karte 2 dargestellt. 

Eine spezielle Problematik ergibt sich durch den geplanten Neubau der Brücke 

395/396, die der Querung des Stichkanals durch die Bundesstraße 6 dient. Ein Brückenhohlträger 

dieser Brücke wird von einer Wochenstubengesellschaft des Großen 

Mausohres als Quartier genutzt. Hierzu erfolgte eine Telemetriestudie, um das Vorhandensein 

und die Nutzung möglicher Ausweichquartiere zu erfassen und die räumlichen 

Wechselbeziehungen zwischen vorhandenen Quartieren darzustellen. 

Die ausführliche Ergebnisdarstellung zu den Erfassungen der Artengruppe einschließlich 

der Telemetriestudie sind dem separaten Bericht zu entnehmen (BIODATA 2009). 

Im Folgenden werden die wesentlichen Ergebnisse zusammenfassend dargestellt. 

Im Rahmen der Wintererfassungen konnte keine Winterquartiernutzung von den Kanal 

querenden Bauwerken durch Fledermäuse festgestellt werden. Allerdings sind Teile 

der Brückenbauwerke potenziell auch für eine Winterquartiernutzung geeignet. 

Bei der Sommererfassung wurden zwölf Fledermausarten im Untersuchungsraum 

nachgewiesen: Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), Teichfledermaus (Myotis dasycneme), 

Brandtfledermaus (Myotis brandtii), Bartfledermaus (Myotis mystacinus), 

Fransenfledermaus (Myotis nattereri), Großes Mausohr (Myotis myotis), Großer 

Abendsegler (Nyctalus noctula), Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri), Zwergfledermaus 

(Pipistrellus pipistrellus), Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii), Breitflügelfledermaus 

(Eptesicus serotinus) und Langohr (Plecotus auritus / austriacus). Die 

Tab. A2-4 im Anhang enthält eine Übersicht der festgestellten Arten mit Gefährdung, 

Schutzstatus und Lebensraumnutzung. 

Das Artenspektrum entspricht dem, welches auch bei früheren Untersuchungen im 

Raum (HÜBNER 1994, FUHRMANN 1996, SELING 2000) festgestellt wurde. Mit zwölf 

aktuell nachgewiesenen Fledermausarten wird im Untersuchungsgebiet eine sehr hohe 

Artenvielfalt erreicht. Das Artenspektrum umfasst zwei Drittel aller in Niedersachsen 

vorkommenden Arten und 50 % der in Deutschland regelmäßig nachgewiesenen 24 

Arten. Von sieben Arten wurden laktierende Weibchen beziehungsweise Jungtiere 

gefangen, so dass von einer Reproduktion im Gebiet ausgegangen werden kann: Wasserfledermaus, 

Brandtfledermaus, Bartfledermaus, Fransenfledermaus, Großes Mausohr, 

Kleinabendsegler und Zwergfledermaus. Insbesondere für diese Arten sind die 

festgestellten Jagdgebiete von essenzieller Bedeutung. 

Als ausgeprägte Flugstraße und Jagdraum hat sich der Stichkanal selbst mit seinen 

begleitenden Gehölzbeständen erwiesen. Dabei wird eine Flugstraße hier als Korridor


______________________________________________________________________________________________ 

bezeichnet, in dem jeden Abend mehrere Fledermäuse verschiedener Arten sich in ihre 

Jagdgebiete bewegen. Dies erfolgt direkt nach Ausflugbeginn und somit meistens noch 

in Quartiernähe. 

Nahezu alle vorhandenen Gehölzstrukturen entlang des Stichkanales und der angrenzenden 

Bereiche werden von Fledermäusen als Leitstruktur und Jagdhabitat genutzt. 

Insgesamt besteht ein deutlicher Gradient der Fledermausaktivität, welcher von Norden 

nach Süden ansteigt. Insbesondere im Teilbereich F3 hielten sich viele Tiere über 

längere Zeiträume auf, da die angrenzenden Waldbereiche auch attraktive Jagdhabitate 

darstellen. Im südlich angrenzenden Teilbereich F4 konnte ebenfalls eine sehr hohe 

Fledermausaktivität festgestellt werden, wobei allerdings ein hoher Anteil von Transferflügen 

zu verzeichnen war. Diese verdeutlichen die Bedeutung der Böschungsgehölze 

als Leitstruktur, welche beidseitig intensiv beflogen werden. Die freien Wasserflächen 

werden hauptsächlich von Wasser- und Teichfledermaus genutzt. 

Die Telemetriestudie zur Wochenstubengesellschaft des Großen Mausohrs erbrachte, 

dass von Tieren zwar auch Ausweichquartiere in größerer Entfernung vom Stichkanal 

genutzt werden, insgesamt aber eine enge Bindung an das Quartier in dem Hohlträger 

der Brücke 395/396 besteht. Als Jagdgebiete werden von der Art ebenfalls die vor allem 

nördlich der Brücke gelegenen Kanalrandzonen genutzt und insbesondere - wie 

für die Art typisch - die Waldflächen im Bereich Harsum. 

Eine Fotodokumentation relevanter Jagdhabitate befindet sich bei BIODATA (2009). 

Feldhamster 

Das Untersuchungsgebiet erfasst einen Raum mit Vorkommen des bundesweit vom 

Aussterben bedrohten (MEINIG et al. 2009) Feldhamsters (ABIA 2008, DÖRRER et al. 

2000). Die Datendichte zu festgestellten Vorkommen ist sehr gering und es liegen 

keine direkten Hinweise auf kanalnahe Bestände vor. Bei den Untersuchungen auf 

Probeflächen im Gebiet der Gemeinde Harsum durch DÖRRER et al. (2000) wurden 

außerhalb des Untersuchungsgebietes der Umweltverträglichkeitsstudie Feldhamsterbaue 

festgestellt. 

Ein wesentliches Kriterium für das Vorkommen des Feldhamsters sind geeignete Bodenverhältnisse 

für die Anlage der Baue in der Feldflur. ABIA (2008) hat auf Grundlage 

bodenkundlicher Informationen für das Gebiet des Landkreises Hildesheim (ähnlich 

DÖRRER et al. 2000 für die Gemeinde Harsum) Flächen ermittelt, die potenziell 

gut geeignet als Hamsterhabitate sind. Ausgeschlossen wurden dabei Wald- beziehungsweise 

Gehölzflächen sowie Siedlungflächen, außerdem durch diese isolierte


______________________________________________________________________________________________ 

kleinere Ackerfluren. Insgesamt kommen schwach trockene bis mittel frische Lehm- 

und Schluffböden infrage. Wegen der ungeeigneten Habitatbedingungen sind stärker 

wasserbeeinflusste Bodenareale (Gleye, Pseudogleye, Auenböden) sowie flachgründige 

Böden wie Rendzinen keine geeigneten Bereiche für das Vorkommen des Feldhamsters 

(vergleiche ABIA 2008). 

Im Ergebnis sind weite Bereiche der Feldflur entlang des Stichkanales als potenziell 

gut geeignete Feldhamsterhabitate anzusehen. Auf der Westseite des Kanales reichen 

diese Potenzialflächen in der Ackerflur vom Baubeginn im Norden bis zur Bundesstraße 

6 im Süden, unterbrochen von den genannten feuchten Bodenarealen (siehe 

auch Karte 4) insbesondere im Bereich von Alpebach und Bruchgraben. Auf der Ostseite 

des Kanales liegen im Untersuchungsgebiet aufgrund der größer ausgedehnten 

Bereiche mit für den Feldhamster ungünstigeren Bodenbedingungen sowie des vergleichsweise 

höheren Anteils an Wald-, sonstigen Gehölz- sowie Siedlungsflächen in 

Kanalnähe etwas weniger gute Flächen, die jedoch insgesamt noch einen erheblichen 

Umfang einnehmen. 

Reptilien 

Im Rahmen der Reptilienerfassung wurde als einzige Art die Waldeidechse (Zootoca 

vivipara) nachgewiesen. Gleiches galt für die Untersuchung des Jahres 2005 im Abschnitt 

km 0,9 bis 2,1. Im Rahmen der Reptilienerfassung konnten 2008 insgesamt 40 

Beobachtungen gemacht werden, hinzu kamen etwa fünf weitere Sichtungen während 

anderer Kartierungen (vergleiche Tab. 3-2 und Tab. A2-7 im Anhang). 

Von den 40 eigenen Beobachtungen erfolgten sechs auf der Ostseite und 34 auf der 

Westseite des Stichkanales. Aufgrund des häufigen Fehlens von kanalnahen Treidel- 

oder Fahrwegen ist die Ostseite oft stärker als das gegenüberliegende Ufer beschattet. 

Im Tagesgang erwärmen sich die westexponierten Böschungen im Osten später als die 

im Westen des Kanales. Dafür endet im Westen die Besonnung früher, die Flächen 

können jedoch eine gewisse Wärme speichern. Bei vergleichbarer Ausstattung sind 

daher die Bereiche im Westen oft etwas besser geeignet. Aus diesem Grunde lagen 

hier auch vier der sechs Probeflächen. 

Mit Abstand die meisten Beobachtungen erfolgten im Bereich des breiten, flachen und 

gut besonnten Westufers bei Ummeln (R2, 14 Beobachtungen) und am Hafen Harsum 

und angrenzenden Bahntrassen (R5, 19 Beobachtungen). Beide Bereiche erschienen 

bereits bei der Luftbildauswertung im Vorfeld als besonders günstig. Auf dem Luftbild 

stellten sich auch die westlichen Randbereiche des Hildesheimer Hafens als gut geeignet 

dar. Zum Zeitpunkt der Übersichtskartierung waren in den angrenzenden Lagerflä-


______________________________________________________________________________________________ 

chen unlängst umfangreiche Erdbewegungen durchgeführt worden und somit trotz reichen 

Reliefs aktuelle Reptiliennachweise unwahrscheinlich. Auf weitere Kontrollen 

beziehungsweise die Einrichtung einer Probefläche wurde daher verzichtet. 

Die Verteilung der Funde weist darauf hin, dass der gesamte Verlauf des Stichkanales 

beiderseits als Ausbreitungskorridor und Restlebensraum der Waldeidechse dient. 

Auch in eher ungünstigen Abschnitten muss immer wieder mit einzelnen Tieren und 

kleinen Teilbeständen gerechnet werden. Dort, wo über längere Zeiträume hinweg besonntes 

Ödland in größerer Ausdehnung zu finden ist, kann die Art größere Bestände 

aufbauen, sofern entsprechende Gründertiere vorhanden sind. Die fehlende Bestätigung 

von Altfunden in einzelnen Bereichen lässt sich auf die schwierige Nachweisbarkeit 

kleiner Eidechsenbestände und insbesondere auf eine abweichende Auswahl 

beziehungsweise Lage der Probeflächen zurückführen. 

Tab. 3-2: Nachweise der Waldeidechse innerhalb und außerhalb der untersuchten 

Probeflächen. 

Nr. Nachweise Waldeidechse 

R1 - 

R2 2 Adulti (Erwachsene), 5 Subadulti (Vorjährige) und 8 Juvenile (Diesjährige) 14 

R3 1 Subadulti, 3 Juvenile 4 

R4 - 

R5 1 Adulti, 2 Subadulti, 16 Juvenile 19 

R6 - 

extra Westseite: 1 Juvenile nördlich R5 

1 + 2 

Zufallsbeobachtung anderer Kartierer: 2 Juvenile nördlich R6 

extra Ostseite: 1 Adulti, 1 Juvenile gegenüber R2 

Zufallsbeobachtung anderer Kartierer: 2 Juvenile südlich R3 

∑ 

2 + 2 

Angaben für den Nachweiserfolg der Waldeidechse bei vergleichbaren Erhebungen 

sind wohl nicht publiziert (siehe GLANDT 2001). Die hier erbrachten Beobachtungszahlen 

liegen weit über denen bei AQUA TERRA (1991) und SELING (2000a, 2000b) 

(siehe dazu auch die Hinweise im Anhang Kap. A2.3 unter „Altdaten“). Im landesweiten 

Vergleich (Erfahrungen der Erfasser aus eigenen Kartierungen) sind die Beobachtungszahlen 

der beiden bedeutsamsten Flächen R2 und R5 hoch. Weiter wertsteigernd 

sind die Beobachtungen diesjähriger Jungtiere in diesen und weiteren Bereichen. 

Entsprechend sollte für die Flächen R2 und R5 von einer landesweiten Bedeutung und 

für den gesamten Kanal zumindest von einer regionalen Bedeutung für den Erhalt der 

Waldeidechse ausgegangen werden.


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Amphibien 

Die Untersuchungsergebnisse decken sich mit denen aus dem Jahre 1998. Die Standorte 

der vier näher untersuchten Gewässer sind in Karte 2 dargestellt, die genaueren 

Erfassungsergebnisse in Tab. A2-12 im Anhang. 

Im Untersuchungsgebiet wurden Teichmolch, Grasfrosch, Erdkröte und Teichfrosch 

festgestellt. Der gefährdete Seefrosch wurde nur außerhalb der eigentlichen Untersuchungsgewässer 

aus den Weihern nahe der Kläranlage verhört. Die oben genannten 

vier Arten traten alle am Gewässerstandort A2 auf und dort auch mit den höchsten Individuenzahlen. 

Bei den übrigen Gewässern wurden zwischen einer und vier Arten 

nachgewiesen. Die geringe Artenvielfalt in den Untersuchungsgewässern ist vermutlich 

auf Defizite in der Lebensraumqualität (Laichgewässer, Landlebensraum, teilweise 

Isolation) für anspruchsvollere Arten zurückzuführen. 

Einzeltiere von Grasfrosch, Erdkröte und Teichfrosch wurden entlang des Kanales 

auch außerhalb der eigentlichen Untersuchungsbereiche festgestellt. Es ist davon auszugehen, 

dass der Stichkanal Hildesheim und seine angrenzenden Strukturen für Amphibien 

einen Wanderkorridor und eine Ausbreitungsstruktur sowie den wesentlichen 

Teil des Landlebensraumes darstellen. Vereinzelt ist auch die Reproduktion der genannten 

Arten im Stichkanal wahrscheinlich. 

Fische 

Die Auswertung vorhandener Daten zur Artengruppe der Fische (BRUNKEN et al. 

1995) ergab, dass insgesamt für den Stichkanal Hildesheim 14 Fischarten nachgewiesen 

wurden. Vier davon werden in den Roten Listen gefährdeter Arten für Deutschland 

und Niedersachsen geführt (siehe Tab. 3-3). Diese waren jedoch nur in geringen 

Individuenzahlen vertreten oder haben nur einen geringen Gefährdungsstatus. Karausche 

und Hecht gehören zu den phytophilen Arten, die für ihre Fortpflanzung auf Wasserpflanzenbestände 

angewiesen sind. Entsprechende Habitate sind Mangelware im 

Stichkanal. Vertreter anderer bedrohter Gruppen wie Kieslaicher, Kleinfische oder 

Wanderfischarten fehlen vollständig.


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Tab. 3-3: Nachgewiesene Vorkommen und Gefährdungsgrade von Fischarten. 

Rote Liste-Status: Niedersachsen (GAUMERT & KÄMMEREIT 1993), Deutschland (FREYHOF 2009, BLESS et al. 

1998), 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, 4 = potenziell gefährdet. 

Keine der Arten ist im Anhang II der FFH-Richtlinie aufgeführt. 

Art Rote Liste 

Rote Liste 

Niedersachsen Deutschland 

Aal Anguilla anguilla 3 

Hecht Esox lucius 

Brasse Abramis brama 

Ukelei Alburnus alburnus 

Güster Blicca bjoerkna 

Giebel Carassius auratus gibelio 

3 

Karausche Carassius carassius 

Karpfen Cyprinus carpio* 

Döbel Squalius cephalus 

Aland Leuciscus idus 

Rotauge Rutilus rutilus 

Rotfeder Scardinius erythrophthalmus 

Flussbarsch Perca fluviatilis 

3 2 

Zander Sander lucioperca 4 

* Bei dem im Stichkanal durch Besatz vorkommenden Karpfen handelt es sich um die Zuchtform. 

Während der Aal regelmäßig durch Besatz des ansässigen Angelvereins in das Gewässer 

eingebracht wird, wurde der Aland als so genannter „Weißfisch“ höchstens zufällig 

besetzt. Wahrscheinlicher ist, dass diese 1995 das erste Mal für den Stichkanal Hildesheim 

nachgewiesene Art (BRUNKEN et al. 1995) aus dem Mittellandkanal eingewandert 

ist. Unklar ist, inwieweit sich mittlerweile eine eigene Population ausgebreitet und 

etabliert hat. Angler des SFV Hildesheim berichten aber gerade in den letzten Jahren 

immer wieder von Alandfängen aller Altersklassen (FETT, mündliche Mitteilung). 

Die Population des in Niedersachsen als potenziell gefährdet eingestuften Zanders 

wird durch Besatz gestützt. Von dem in Niedersachsen gefährdeten Hecht wurden nur 

einzelne Individuen nachgewiesen und die landes- und bundesweit gefährdete Karausche 

wurde nur einmal gefangen. Für diese Fischarten gibt es keine geeigneten Lebensräume 

im Stichkanal Hildesheim. 

Die räumliche Verteilung der Fische war innerhalb der Kanalstrecke sehr unterschiedlich. 

Nur an drei Orten wurden relativ hohe Fischdichten festgestellt: Schleusenbereich 

Bolzum, Verladestelle Algermissen und Hafen Hildesheim. Die Ergebnisse für die 

Wendestelle Harsum lagen ebenfalls etwas über den freien Kanalstrecken. Eine Ausnahme 

bildete ein relativ großer Zanderfang (14 Individuen) bei km 8,1 einer freien 

Kanalstrecke ohne Aufweitungen. An dieser Stelle bildet der Kanal einen Geländeabschnitt 

mit eher natürlichem Substrat.


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Im Vergleich zu anderen Kanälen oder ausgebauten Wasserstraßen zählt der Stichkanal 

Hildesheim zu den artenärmeren Gewässern. Im Mittellandkanal wurden drei weitere 

Arten, im ebenfalls stark ausgebauten Oder-Havel-Kanal insgesamt 20 Arten 

nachgewiesen. Im Gegensatz dazu konnten in der Mittelelbe, einer ausgebauten Wasserstraße 

mit natürlichem Ursprung, bis zu 38 Arten nachgewiesen werden. 

Detailliertere Angaben zur Fischfauna enthält Kap. A2.10 im Anhang. 

Libellen 

Im gesamten Untersuchungsgebiet wurden aktuell 18 Libellenarten gegenüber zehn 

Arten im Jahr 1999 nachgewiesen. Sieben der in 2008 erfassten Arten sind auf den 

Roten Listen Niedersachsens oder Deutschlands (einschließlich Vorwarnlisten) verzeichnet 

6 . Die Gefleckte Heidelibelle (Sympetrum flaveolum) sowie die Gemeine Heidelibelle 

(Sympetrum vulgatum), von denen 1999 einzelne Nachweise am Bruchgraben 

vorlagen, konnten aktuell nicht mehr bestätigt werden. 

An den drei Probestellen (siehe Karte 2) wurden zwischen sechs und zehn Arten festgestellt. 

Bis auf die Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) wurden alle übrigen 

vorgefundenen Arten im Untersuchungsgebiet als bodenständig eingestuft. Die Vorkommen 

aller Arten der einzelnen Teilbereiche mit den jeweiligen Gefährdungskategorien 

sind in Tab. A2-18 im Anhang aufgelistet. 

Es wurden mit dem Bruchgraben, den Angelteichen sowie dem Stichkanal drei völlig 

unterschiedliche Lebensräume untersucht. Dementsprechend treten unter den biotoptypischen 

Arten charakteristische Fließgewässerarten und Stillgewässerlibellen auf, 

deren Biotopansprüche von unterschiedlicher Spezifität sind (siehe auch Kap. A2.5 im 

Anhang). 

Im Bereich der beiden Fischteiche (L1) konnte bis auf den Gemeinen Blaupfeil 

(Orthetrum cancellatum) das Artenspektrum älterer Untersuchungen bestätigt und zusätzlich 

sechs weitere Arten nachgewiesen werden. Dieses erhöhte Artenspektrum 

steht vermutlich im Zusammenhang mit einer radikalen Gehölzentnahme (siehe die 

Hinweise in Kap. A2.5 im Anhang). 

Entlang des Bruchgrabens (L2) wurde das Artenspektrum bis auf die beiden oben genannten 

Heidelibellen ebenfalls bestätigt, zusätzlich wurden dort zwei weitere Großlibellen 

beobachtet. Auffällig ist, dass gegenüber den Abundanzen von 1999 deutlich 

6 Zu beachten ist hierbei allerdings, dass die Rote Liste Niedersachsens aus dem Jahre 1983 (ALTMÜLLER 1983) 

datiert und nicht mehr den heutigen Kenntnisstand hinsichtlich Verbreitung und Gefährdungsgrad widerspiegelt.


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höhere Anzahlen der gefährdeten Arten Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) 

und Gemeiner Federlibelle (Platycnemis pennipes) festgestellt wurden. 

Auch entlang des Kanales wurde die Artengemeinschaft bis auf die allgemein verbreitete 

Gemeine Pechlibelle (Ischnura elegans) bestätigt. Unter den hier neu nachgewiesenen 

vier Großlibellen sind besonders die Grüne und die Gemeine Keiljungfer 

(Gomphus vulgatissimus) als in Niedersachsen hochgradig gefährdeten Arten hervorzuheben. 

Diese neuen Nachweise stehen vermutlich im Zusammenhang mit der erfolgten 

Ausbreitung dieser beiden Arten in den vergangenen Jahren. Bei der Gemeinen 

Keiljungfer ist von einer Bodenständigkeit auszugehen, da mehrere Exemplare dieser 

Art beobachtet wurden (THEUNERT, mündliche Mitteilung) und diese Art auch am 

Mittellandkanal fliegt (eigene Beobachtungen) und somit in der Lage ist, Kanäle erfolgreich 

zu besiedeln. Bei der Grünen Keiljungfer ist die Bodenständigkeit wohl nicht 

gegeben, da insbesondere ihre Ansprüche an das Larvalhabitat (überströmter Sandboden) 

im Kanal nicht gegeben sind. Weiterhin wurde nur ein Exemplar im September 

beobachtet. Vermutlich handelt es sich um ein Exemplar aus der Innerste-Aue, wo die 

Habitatansprüche dieser Art eher erfüllt werden. Dieser Fund weist aber auf die Funktion 

des Stichkanales als Ausbreitungsstruktur und Trittsteinbiotop hin. 

Tagfalter 

Insgesamt wurden aktuell in den sechs Untersuchungsabschnitten (siehe Karte 2) 26 

Arten nachgewiesen (Tab. A2-24 im Anhang), wobei die Anzahl der Arten in den einzelnen 

Untersuchungsabschnitten zwischen zehn (T5) und 20 Arten (T1) schwankte. 

Aus 1991 liegt der Hinweis eines Vorkommens des Kleinen Eisvogels (Limenitis camilla) 

aus dem Raum Bolzum vor. Dieser Nachweis erscheint aufgrund Verbreitung 

der Art und vorhandener Biotopstruktur zweifelhaft und wird nachfolgend nicht weiter 

behandelt. 

Die aktuelle Erhebung bestätigt die Befunde aus 1999 weitgehend und erbrachte zusätzliche 

Nachweise. Zwei Arten konnten aktuell nicht bestätigt werden: Vom Kleinen 

Perlmutterfalter (Issoria lathonia), von denen es bedingt bodenständige Wanderfalter 

gibt, erscheinen Vorkommen entlang des Kanales möglich. Der Ulmen-Zipfelfalter 

(Satyrum w-album) gilt aktuell in Niedersachsen als vom Aussterben bedroht; der Einzelnachweis 

aus 1999 konnte nicht bestätigt werden, ein rezentes Vorkommen ist somit 

fraglich. 

In erster Linie handelt es sich um mehr oder weniger verbreitete Arten. Einzig Thecla 

betulae, der Nierenfleck, und Pontia daplidice, der Resedafalter, gelten nach LO-


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BENSTEIN (2004) als gefährdete Arten Niedersachsens (Gefährdungsgrad 3). Bei ersterem 

könnte es allerdings auch daran liegen, dass der Nierenfleck als Falter nicht besonders 

gut nachzuweisen ist. Deshalb wird heute empfohlen, die Zipfelfalter wie den 

Nierenfleck besser zur Winterzeit im Eistadium zu erfassen (HERMANN 2007). Einen 

möglichen Larvallebensraum zeigt die Abb. A2-6 im Anhang. Beim Resedafalter gilt 

es zu beachten, dass es sich um eine wandernde Art handelt, die bisweilen weitab von 

ihren Larvallebensräumen auftritt. Solange keine Ei-, Larven- oder Puppennachweise 

erbracht werden, sollte grundsätzlich eher von zugeflogenen, sich am Ort nicht reproduzierenden 

Faltern ausgegangen werden. 

Wenige Arten gelten als Arten der Vorwarnliste, erfüllen also noch nicht die Kriterien 

zur Einstufung als bestandsbedrohte Art, könnten es aber bei weiterer Lebensraumzerstörung 

alsbald sein. Es handelt sich um die Goldene Acht (Colias hyale), auch eine 

wandernde Art wie der Resedafalter, um den Blauen Eichelzipfelfalter (Neozephyrus 

quercus) und um den C-Falter (Nymphalis c-album). 

Wildbienen 

Insgesamt wurden in den sechs untersuchten Abschnitten (siehe Karte 2) 47 Arten 

nachgewiesen (Tab. A2-30 im Anhang), wobei die Anzahl der Arten in den Untersuchungsabschnitten 

zwischen 16 (W2) und 33 Arten (W6) schwankte. 

In der Roten Liste Niedersachsens (THEUNERT 2002) sind zehn Arten als mehr oder 

weniger gefährdet geführt, die meisten davon nur im südlichen Niedersachen (= Hügel- 

und Bergland), zu dem die Untersuchungsabschnitte gehören: Andrena cineraria, 

A. clarkella, A. praecox, A. vaga, Anthophora furcata, Bombus hypnorum, Epeoloides 

coecutiens, Hylaeus pectoralis, Lasioglossum semilucens und Macropis europaea. 

Angaben zu den Untersuchungsbereichen und Details der Erfassungsergebnisse sind 

im Anhang (Kap. A2.7) aufgeführt. 

Heuschrecken 

Im Rahmen der Heuschreckenerfassung wurden auf den sechs Probeflächen (siehe 

Karte 2), auf denen Heuschrecken erfasst wurden, aktuell zwölf Arten nachgewiesen 

(siehe Tab. A2-35 im Anhang). Dazu kommen noch aktuelle Nachweise einer Art 

außerhalb der Probestellen (Grünes Heupferd - Tettigonia viridissima) sowie Altnachweise 

von drei Arten (Gemeine Eichenschrecke – Meconema thalassinum, Säbeldornschrecke 

- Tetrix subulata und Langfühler-Dornschrecke – Tetrix tenuicornis) außer-


______________________________________________________________________________________________ 

halb untersuchter Teilbereiche oder im Bereich von Probestellen, die in den vergangenen 

Jahren weiträumiger untersucht worden sind. Mit der Punktierten Zartschrecke 

(Leptophyes punctatissima) und der Langflügeligen Schwertschrecke (Conocephalus 

fuscus) wurden zwei Arten neu im Gebiet nachgewiesen. Aus dem aktuell nicht untersuchten 

Bereich des Bungenpfuhls sind weitere meist hygrophile Arten bekannt. Die 

Artenanzahlen schwankten auf den einzelnen Probeflächen zwischen fünf und sieben 

Arten. 

Von den 2008 erfassten sind die Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) 

und der Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus) in den Roten Listen gefährdeter 

Arten geführt. Details der Erfassung sowie die Angaben zum unterschiedlichen 

Gefährdungsstatus der Arten enthält Tab. A2-35 im Anhang. 

Die Artengemeinschaft wird geprägt von mesophilen Arten. Ausgesprochene Spezialisten, 

die besonders nasse oder besonders trockene Lebensräume besiedeln, wurden 

nicht nachgewiesen. Weiterhin wurden charakteristische Arten der Wald- und Gebüschränder 

festgestellt. Beim übrigen Artenspektrum handelt es sich zumeist um Arten, 

die weit verbreitet und relativ anspruchslos sind. 

Das in den vergangenen Untersuchungen festgestellte Artenspektrum konnte weitgehend 

bestätigt werden. Von den drei bei der aktuellen Untersuchung nicht mehr festgestellten 

Arten ist anzunehmen, dass die Gemeine Eichenschrecke entlang der Waldränder 

bei Harsum nach wie vor verbreitet ist. Von der Probestelle, in der 1999 die 

Säbeldornschrecke nachgewiesen wurde, ist aktuell nur der dem Kanal zugewandte 

Bereich untersucht worden, daher ist ein Vorkommen dieser Art im Bereich Bungenpfuhl 

ebenfalls anzunehmen. Von der Langfühler-Dornschrecke liegen aus 1999 

von verschiedenen Bereichen Nachweise vor (vergleiche GREIN 2000); eventuell ist 

diese Art nur übersehen worden und kommt in geeigneten Habitaten entlang des Kanales 

weiterhin vor. 

Laufkäfer 

In den Untersuchungen von 1999 (SELING 2000a, 2000b) wurden auf elf untersuchten 

Flächen insgesamt 72 Arten festgestellt (Tab. A2-40 im Anhang). Entsprechend den 

unterschiedlichen untersuchten Lebensräumen wurden Laufkäfer unterschiedlicher 

Biotopspezifität ermittelt. Hervorzuheben sind die untersuchten Waldstandorte, die 

eine charakteristische Laufkäfergemeinschaft aufweisen. 

Unter den 72 Arten befinden sich acht Arten, die auf der landes- und bundesweiten 

Roten Liste verzeichnet sind sowie neun weitere in Niedersachsen seltene Arten, die


______________________________________________________________________________________________ 

aktuell jedoch nicht auf der Roten Liste geführt werden, darunter auch Abax parallelus 

(Paralleler Breitläufer), für dessen Erhalt Deutschland aufgrund der Verbreitung der 

Art eine besondere Verantwortung hat. Details der Erfassung sowie die Angaben zum 

unterschiedlichen Gefährdungsstatus der Arten enthält Tab. A2-40 im Anhang 

Makrozoobenthos 

Im Stichkanal Hildesheim konnten im Herbst 2007 und Frühjahr 2008 in 55 Proben 

insgesamt 70 Taxa an den Probestellen (siehe Karte 2) nachgewiesen werden. Im historischen 

Vergleich mit früheren Untersuchungen ist die Artenzahl 2007/2008 größer 

und die Neozoen nehmen mit etwa 57 % eine deutlich dominantere Stellung ein. Insbesondere 

bei den Muscheln, den Schnecken und den Köcherfliegen sind aktuell größere 

Artenzahlen zu verzeichnen und weiter im Kanal verteilte Vorkommen vertreten 

als in 1987, wohingegen damals mehr Würmer und Libellenarten gefunden wurden. 

Eine detaillierte Ergebnisdarstellung erfolgt in dem separaten Bericht der Bundesanstalt 

für Gewässerkunde (ANLAUF et al. 2009). 

Sonstige Arten 

Insbesondere bei den Erfassungen zu den Wildbienen und Tagfaltern wurden in den 

sechs untersuchten Abschnitten Zufallsfunde seltener Arten aus den Artengruppen der 

Bockkäfer, Scheinbockkäfer, Hautflügler und Nachtfalter registriert. Das Kap. A2.12 

im Anhang enthält genauere Beschreibungen und Ausführungen zu Fundorten der im 

Folgenden aufgeführten Arten. 

a) Käfer 

• Anogcodes ustulata: Scheinbockkäfer, Wiederfund für Niedersachsen nach über 

60 Jahren und Erstnachweis für Ostniedersachsen, bundesweit gefährdet. 

• Plagionotus detritus: Bockkäferart, bundesweit stark gefährdet. 

b) Hautflügler 

• Eumenes coronatus: Lehmwespenart, Erstnachweis für Niedersachsen und 

zugleich nördlichster Fund in Mitteleuropa. 

• Pemphredon fabricii: Grabwespenart (erst seit wenigen Jahren sicher bestimmbar), 

zweiter Fundort in Niedersachsen. 

• Trypoxylon deceptorium: Grabwespenart, zweiter Fundort in Niedersachsen.


______________________________________________________________________________________________ 

c) Nachtfalter (Spanner, Eulen) 

• Cerura vinula: Großer Gabelschwanz, in Niedersachsen gefährdet. 

• Epione repandaria: Weiden-Saumbandspanner, in Niedersachsen gefährdet. 

• Idaea muricata: Purpurstreifen-Zwergspanner, in Niedersachsen stark gefährdet. 

• Idaea ochrata: Steppenheiden-Zwergspanner, in Niedersachsen stark gefährdet. 

• Macrochilo cribrumalis: Sumpfgras-Zünslereule, in Niedersachsen gefährdet. 

• Tyria jacobaeae: Blutbär, in Niedersachsen stark gefährdet. 

3.2.3 Vorbelastungen 

Die wichtigste für die Tierartengemeinschaften beziehungsweise für ihre Lebensräume 

im Untersuchungsgebiet bestehende Vorbelastung ist die größtenteils naturferne 

Biotopausprägung der intensiv genutzten Ackerflur zu beiden Seiten des Kanales. 

Hinzu kommen Beunruhigungswirkungen auf Tierlebensräume, die sich aus dem Verkehr 

der querenden Autobahn und Bundesstraße, aus der Nutzung der Wasserstraße 

durch den Schiffsverkehr sowie Erholungsnutzung auf und entlang des Kanales ergeben. 


Die flächenbezogene Bewertung für das Schutzgut Tiere erfolgt in der Regel auf der 

Grundlage der Biotopbestände als den zentralen Habitatelementen für die Tiere (vergleiche 

zum Beispiel ADAM et al. 1986 und KAULE 1991). Diese flächendeckende Bewertung 

der weit überwiegend durch bestimmte Vegetationsausprägungen definierten 

Biotope findet aus Gründen der besseren inhaltlichen Zuordnung beim Schutzgut 

Pflanzen statt (siehe Kap. 3.3.4). 

An dieser Stelle wird die Bewertung der Bestandsdaten in Bezug auf die Bedeutung 

spezieller faunistischer Habitate, Funktionsräume und -elemente sowie Funktionsbeziehungen 

aufgeführt, die für die gesamträumliche Beurteilung und die Bestimmung 

zu erwartender Konflikte aufgrund der Vorhabensauswirkungen relevant sein können. 

Für die Vielzahl der erfassten Tiergruppen wurden die Einzelschritte der Bewertung 

bezogen auf jede Artengruppe im Anhang dokumentiert. In der folgenden Übersicht 

(Tab. 3-4) sind die Ergebnisse der Bewertung zusammenfassend dargestellt. Die Einteilung 

in vier Teilbereiche beziehungsweise Habitatkomplexe folgt dabei derjenigen 

für die flächendeckend untersuchte Tiergruppe der Brutvögel. 

Karte 3 zeigt die grafische Darstellung ausgewählter, wertgebender Schutzgutaspekte.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. 3-4: Faunistische Gesamtbewertung der Biotopkomplexe anhand der untersuchten 

Tierartengruppen. 

Die Benennung der Probestellen entspricht der in Karte 2 und den Angaben im Kap. A2. 

Wertstufen der jeweiligen Lebensräume: Es sind die sich aus der artengruppenspezifischen Bewertung der 

Lebensräume (Probestellen / Teilgebiete) ergebenden Wertstufen angegeben (siehe dazu die einzelnen Bewertungen 

im Anhang Kap. A2); X = Gesamtbewertung für die großräumigen Teilgebiete (Brutvögel, Fledermäuse) 

sowie generalisierte Bewertung ohne weitere Quantifizierung bei vorhandenen Daten (Fische, Laufkäfer). 

In der Spalte „Probestelle/Teilgebiet“ sind diejenigen von weniger als allgemeiner Bedeutung in Klammern 

gesetzt. Bei mehreren Probestellen einer Tiergruppe in einem Teilbereich ist bei unterschiedlicher Bewertung 

diejenige mit der höheren Wertstufe zuerst aufgeführt. 

Hervorhebung durch Fettschrift: Die Bewertung für die hervorgehobene Artengruppe bestimmt die 

Gesamtbewertung für den Teilbereich (Biotopkomplex). 

Biotop- 

komplex 

Probe- 

stelle/ 

Teilgebiet 

Tiergruppe Wertstufen der jeweiligen Lebensräume 

(Probestellen / Teilgebiete) für die 

Tiergruppen 

V* 

von her- 

ausragen- 

der Bedeu- 

tung 

V 

von beson- 

derer Be- 

deutung 

Wertstufe 

IV 

von beson- 

derer bis 

allgemeiner 

Bedeutung 

III 

von allge- 

meiner Be- 

deutung 

V1 Brutvögel X 

F1 Fledermäuse X 

R2 / (R1) Reptilien 1 

- Amphibien 

Teilbereich L3 Libellen 1 

T1 / T2 Tagfalter 2 

1 W1 / W2 Wildbienen 1 1 

H1 Heuschrecken 1 

vorh. Daten Laufkäfer X 

vorh. Daten Fische X 

0,7 / 3,0 Makrozoobenthos 2 

SA1 / SA 2 sonstige Arten 1 1 



R3 / (R4) Reptilien 1 

(A4) Amphibien 


T3 Tagfalter 1 

2 W3 Wildbienen 1 

H3 / H2 / (H4) Heuschrecken 1 1 



6,9 / 4,5 Makrozoobenthos 1 1 

SA3 sonstige Arten 1 

Wertstufe für 

den Biotop- 

komplex 

IV 

von besonderer 

bis allgemeiner 

Bedeutung 

Teilbereiche sind 

für Libellen, 

Wildbienen und 

sonstige Arten 


Bedeutung (V) 

V 


Bedeutung


______________________________________________________________________________________________ 

Biotop- 

komplex 

Probe- 

stelle/ 

Teilgebiet 

Tiergruppe Wertstufen der jeweiligen Lebensräume 

(Probestellen / Teilgebiete) für die 

Tiergruppen 

V* 

von her- 

ausragen- 

der Bedeu- 

tung 

V 

von beson- 

derer Be- 

deutung 


Wertstufe 

IV 

von beson- 

derer bis 

allgemeiner 

Bedeutung 

III 

von allge- 

meiner Be- 

deutung 


R5 Reptilien 1 

A2 / (A3) Amphibien 1 


T4 Tagfalter 1 

3 W4 Wildbienen 1 

(H5) Heuschrecken 



9,4 / 11,8 / 10,0 Makrozoobenthos 2 1 

SA4 sonstige Arten 1 



(R6) Reptilien 

(A1) Amphibien 

Teilbereich - Libellen 

T5 / T6 Tagfalter 2 

4 W5 / W6 Wildbienen 2 

H6 Heuschrecken 1 



13,5 / 14,4 Makrozoobenthos 2 

SA5 / SA6 sonstige Arten 2 

Wertstufe für 

den Biotop- 

komplex 

V* 

von 

herausragender 

Bedeutung 

V* 

von herausragenderBedeutung 

Der Stichkanal Hildesheim mit seinen begleitenden Gehölzbeständen ist insbesondere 

als Jagdgebiet für die Fledermäuse von besonderer und in den südlichen Teilabschnitten 

(F3, F4) sogar von herausragender Bedeutung. Bei den Brutvögeln ist das Teilgebiet 

V3 (bei Harsum) als Lebensraum mit einem Vorkommen von insgesamt 16 Brutpaaren 

verschiedener streng geschützter Arten hervorzuheben. 

Darüber hinaus gibt es einzelne Teilbereiche entlang des Kanales, die für bestimmte 

Tiergruppen von besonderer Bedeutung sind, so zum Beispiel die Kanalufer in der 

Einschnittstrecke nordöstlich von Lühnde mit ihrer gewässernaher Feuchtvegetation, 

die Lebensraum mehrerer zum Teil stark gefährdeter Insektenarten sind. 

Die besondere Habitatbedeutung der natunahen Laubwaldbestände bei Harsum unter 

anderem für Fledermäuse und Brutvögel wird auch durch die im Rahmen der Datenauswertung 

festgestellten Vorkommen seltener Laufkäferarten in den Waldflächen 

des Teilbereiches 3 unterstrichen.


______________________________________________________________________________________________ 

Es gilt zu berücksichtigen, dass sich die oben aufgeführte Bewertung in erster Linie 

auf die Funktion als Lebensraum für die genannten Tiergruppen bezieht. Von hoher 

Bedeutung sind der Kanal und seine begleitenden Gehölzstrukturen aber auch hinsichtlich 

der Funktion als Lebensraum, Ausbreitungs- und Vernetzungsstruktur insbesondere 

für Gehölz bewohnende Arten. 

Im Hinblick auf den Feldhamster ist auf das großflächige Potenzial an gut geeigneten 

Lebensstätten in der Feldflur im Untersuchungsgebiet hinzuweisen. 


Zahlreiche Tierarten unterliegen besonderen rechtlichen Schutzregelungen des 

§ 44 BNatSchG und von EU-Richtlinien, die über den Schutz von Biotopen und Lebensräumen 

(siehe Kap. 3.3.5) und den allgemeinen Schutz wild lebender Tierarten 

hinausgehen. Ein Teil der gemäß Gesetz insgesamt als besonders geschützt geführten 

Arten ist zusätzlich streng geschützt (§ 7 Abs. 2 BNatSchG). 

Alle europäischen Brutvogelarten sind besonders geschützt, ebenso alle nachgewiesenen 

Amphibien- und Libellenarten sowie die einheimischen Großmuschelarten. Die 

Angaben in der Bestandsdarstellung zu den Tiergruppen führen die weiteren besonders 

geschützten Arten auf. 

Von den erfassten Arten sind streng geschützt 

• alle im Gebiet nachgewiesenen Fledermausarten, 

• Brutvögel: Mäusebussard, Turmfalke, Kiebitz, Eisvogel, Grünspecht und Mittelspecht, 

zusätzlich Rotmilan, Rohrweihe, Schwarzspecht und Flussuferläufer als 

Brutzeitfeststellungen, Nahrungsgäste oder Durchzügler, 

• Libellen: Grüne Keiljungfer, 

• Muscheln: Abgeplattete Teichmuschel. 

Ebenfalls streng geschützt ist der Feldhamster. 


Im Untersuchungsgebiet erfolgten im Jahr 2008 Bestandserhebungen zu Brutvögeln, 

Fledermäusen, Reptilien, Amphibien, Libellen, Tagfaltern, Wildbienen und Heuschrecken 

und zum Makrozoobenthos. In einer separaten Studie wurde außerdem die groß-


______________________________________________________________________________________________ 

räumige Quartiernutzung des Großen Mausohres (Fledermausart mit einem bekannten 

Wochenstubenquartier an der Brücke der Bundesstraße 6 über den Kanal) untersucht. 

Für die Tiergruppen Fische und Laufkäfer wurden vorliegende Daten ausgewertet. 

Zufallsfunde sonstiger Arten sowie Recherchen zum Vorkommen des Feldhamsters 

ergänzten die Erfassungen. 

Es kommt eine erhebliche Anzahl von Arten vor, die aufgrund von Bestandsrückgängen 

auf den so genannten Roten Listen stehen. Als streng geschützte beziehungsweise 

besonders geschützte Tierarten unterliegen zahlreiche Arten den besonderen rechtlichen 

Schutzregelungen des BNatSchG. 

Die Ergebnisse zeigen, dass neben der Brücke 395/396 als Wochenstube des Großen 

Mausohres die den Kanal begleitenden Strukturen von besonderer bis herausragender 

Bedeutung als Lebensraum für die Fledermausfauna sind. Bei den Brutvögeln sind die 

waldreicheren Flächen bei Harsum als Lebensraum zahlreicher streng geschützter Arten 

hervorzuheben. Für weitere der untersuchten Tiergruppen sind Teilbereiche (zum 

Beispiel Kanalufer nordöstlich von Lühnde) Lebensräume von höherer als nur allgemeiner 

Bedeutung. Für den Feldhamster ist der Großteil der Ackerflächen aufgrund 

der für das Vorkommen gut geeigneten Bodenverhältnisse grundsätzlich ein geeigneter 

Lebensraum. 

Dem Stichkanal mit seinen überwiegend gehölzgeprägten Randsäumen kommt insgesamt 

nicht nur eine besondere Bedeutung als exklusiver Lebensraum in einer ansonsten 

ausgeräumten Agrarlandschaft zu, sondern dieser stellt auch eine Ausbreitungs- 

und Vernetzungsstruktur von regionaler und überregionaler Bedeutung dar. Dies gilt 

insbesondere für Gehölz bewohnende Arten, die in der ausgeräumten Bördelandschaft 

kaum oder keine geeigneten Lebensräume mehr vorfinden. Diese größtenteils naturferne 

Biotopausprägung der intensiv genutzten Ackerfluren zu beiden Seiten des Kanales 

stellt insofern auch die wesentlichste Vorbelastung für das Schutzgut im Untersuchungsgebiet 

dar. 

3.3 Pflanzen 

3.3.1 Methodische Hinweise 

Wesentliche Grundlage für die Bearbeitung des Schutzgutes ist die flächendeckende 

Erfassung der Biotoptypen. Die Erfassung erfolgte in der Vegetationsperiode 2008 im 

Maßstab 1 : 5 000 nach dem „Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen“ 

(V. DRACHENFELS 2004). Unter Verwendung standortbezogener, vegetationskundlicher 

und tierökologischer Kriterien wurden alle Lebensräume abgegrenzt, die sich


______________________________________________________________________________________________ 

sinnvoll darstellen lassen. In diesem Rahmen wurden mit Blick auf die Regelungen 

des Umweltschadensgesetzes auch die Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH- 

Richtlinie erfasst. Für die Ansprache der Lebensraumtypen fanden die aktuellen Kartierschlüssel 

der Fachbehörde für Naturschutz (V. DRACHENFELS 2004, 2008, vergleiche 

auch EUROPEAN COMMISSION 2007) Anwendung. 

Die Farn- und Blütenpflanzen der niedersächsischen Roten Liste einschließlich der 

Vorwarnliste (GARVE 2004) und die im Sinne von § 7 BNatSchG besonders geschützten 

Pflanzenarten (vergleiche THEUNERT 2008a) wurden in den vom Vorhaben 

potenziell betroffenen Bereichen im Rahmen von zwei Begehungen (Spätfrühling und 

Hochsommer) sowie einer Schiffsbefahrung des Kanales im Juli 2008 mit Fundort und 

Bestandsgröße erfasst. Die Bestandsgrößen wurden entsprechend den Vorgaben des 

Artenerfassungsprogrammes der Fachbehörde für Naturschutz (SCHACHERER 2001) 

gemäß der folgenden Skalierung ermittelt: 

• a1 = 1 Exemplare, 

• a2 = 2 bis 5 Exemplare, 




• a6 = 101 bis 1 000 Exemplare, 

• a7 = 1 001 bis 10 000 Exemplare, 

• a8 = über 10 000 Exemplare. 

Die eigenen Erfassungen wurden ergänzt durch die Auswertung der Fundmeldungen 

im Rahmen des Arterfassungsprogrammes der Fachbehörde für Naturschutz und einer 

floristischen Erfassung am Stichkanal im Jahr 2008 (OVH & NABU 2008). 

3.3.2 Bestandssituation 

Biotoptypen 

Die räumliche Verbreitung der Biotoptypen kann der Karte 1 entnommen werden. Im 

Folgenden werden die für das Untersuchungsgebiet besonders charakteristischen Biotoptypen 

näher beschrieben. 

Wälder sind insgesamt mit relativ geringem Flächenanteil im Untersuchungsgebiet 

vertreten mit einem Schwerpunkt entlang des Kanalabschnittes westlich von Harsum. 

Hier stocken überwiegend ältere, früher als Mittelwälder genutzte (HOFMEISTER 2005) 

naturnahe Eichen- und Hainbuchen-Mischwälder feuchter, zum Teil auch nasser ba-


______________________________________________________________________________________________ 

senreicher Standorte (WCR, WCN). Sie weisen meist eine artenreiche Krautschicht 

auf, je nach Ausprägung unter anderem mit Busch- und Gelbes Windröschen (Anemone 

nemerosa, Anemone ranuncoloides), Wald-Segge (Carex sylvatica), Waldmeister 

(Galium odoratum), Einblütiges Perlgras (Melica uniflora), Nesselblättrige Glockenblume 

(Campanula trachelium), Großes Zweiblatt (Listera ovata), Hohe Schlüsselblume 

(Primula elatior) und Wald-Ziest (Stachys sylvatica). In der Baumschicht 

sind neben Stiel-Eiche (Quercus robur) und Hainbuche (Carpinus betulus) unter anderem 

Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior), Vogel-Kirsche (Prunus avium) und 

Winter-Linde (Tilia cordata) vertreten, auf etwas trockeneren Standorten die Rot-Buche 

(Fagus sylvatica) (vergleiche auch OVH & NABU 2008). Junge kanalnahe Laubwaldbestände 

(WJL/WCR1) in diesem Waldgebiet nordwestlich von Harsum gehen 

auf Aufforstungen (etwa 5 ha) Anfang der 1990er Jahre im Bereich eines ehemaligen 

Militärlagers zurück. Diese wurden von der Wasserstraßenverwaltung als vorgezogene 

Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen (Neubauamt für den Ausbau des Mittellandkanals 

in Hannover, schriftliche Mitteilung 2009; genauere Ausführungen dazu erfolgen 

im Rahmen der Eingriffsbilanzierung des landschaftspflegerischen Begleitplanes zum 

Streckenausbau des Stichkanales). 

Abgesehen von einem Abschnitt östlich von Klein Förste, wo Eichen-Hainbuchenwald 

direkt bis an den Kanal heranreicht, befinden sich vor diesen Beständen im Böschungsbereich 

relativ schmal ausgebildete Laubforstbestände aus einheimischen Arten 

(WHX) mittleren Alters, in den Ahornarten, Esche und Hybridpappeln dominieren. 

Dieser Biotoptyp findet sich unter anderem auch in den Böschungszonen des tiefer 

eingeschnittenen Kanalabschnittes nordöstlich von Lühnde, außerdem im Bereich der 

Bolzumer Kippe. Hier kommen neben Esche und Eiche unter anderem auch Rot-Buche 

und Eberesche (Sorbus aucuparia) in den gepflanzten Beständen vor. 

Bei den Gebüschen und sonstigen Gehölzbeständen handelt es sich neben vereinzelten 

Feldgehölzen (HN) hauptsächlich um häufig relativ breit ausgedehnte mittelalte 

Strauch-Baumhecken (HFM), die vor allem auf den Böschungen entlang des Kanales 

angelegt wurden und in schmalerer Ausprägung bereichsweise auch entlang kreuzender 

Verkehrswege zu finden sind. Strauchhecken (HFS) weist das Untersuchungsgebiet 

in deutlich geringerem Umfang auf, Baumreihen (HBA) nur an einigen Verkehrswegen. 

Nur an sehr wenigen Stellen und abseits des Kanales befinden sich ausgedehntere 

Weißdorn- und Schlehengebüsche (BMS) beziehungsweise ruderale Gebüsche (BRU, 

BRS). Weiden-Ufergebüsch (BAZ) wurde nur im westlichen Umfeld des Hildesheimer 

Hafens festgestellt.


______________________________________________________________________________________________ 

Gewässer im Untersuchungsgebiet sind neben dem Stichkanal (FKG) der Bruchgraben 

und Alpebach als mäßig ausgebaute Bäche (FXM) sowie verschiedene Gräben 

(FGR, FGZ), welche überwiegend in die beiden genannten Bäche entwässern. An wenigen 

Stellen kommen naturnahe Stillgewässer (SEZ, STZ) vor (zum Beispiel westlich 

von Algermissen), eher naturferne Fischteiche sowie sonstige naturferne Stillgewässer 

(SXF, SXZ) und als Verlandungsbereiche nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht 

(VER) zu charakterisierende Biotope westlich des Hildesheimer Hafens. 

Röhricht- und Sumpfbiotope kommen abseits des Kanales nur an zwei Stellen in 

Form eines nährstoffreichen Großseggenriedes (NSG) und eines Schilf-Landröhrichtes 

(NRS) im Untersuchungsgebiet vor. Am Stichkanal befinden sich in einigen Abschnitten 

Uferbereiche mit Röhrichtausbildungen. Diese sind aufgrund der sehr 

schmalen Ausprägung in der Karte 1 maßstabsbedingt nicht dargestellt. 

Grünland ist selten und nur in kleinparzelliger Ausdehnung im Gebiet zu finden. Es 

handelt sich um artenarme Ausprägungen von Intensiv- und mesophilem Grünland 

(GIT, GIF, GIE, GMZ). 

Dominierender Biotoptyp ist der Tonacker (AT), der die Bördenlandschaft auch außerhalb 

des Untersuchungsgebietes prägt. Ergänzt werden diese Ackerflächen durch 

wenige Gartenbau- beziehungsweise Baumschulbereiche (EGG, EBB, EBW). 

Ruderalfluren sind verbreitet im Untersuchungsgebiet vorhanden, überwiegend in 

Form von halbruderalen Gras- und Staudenfluren (UHM, UHF) und Ruderalfluren 

frischer bis feuchter Standorte (URF). Am Stichkanal sind die Staudenfluren fast überall 

außerhalb der Gehölzflächen an den Böschungen sowie entlang von Betriebswegen 

ausgebildet. Es handelt sich meist um artenreiche Ausprägungen, in den feuchtebeeinflussten 

Zonen am Kanal mit Arten wie Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum), 

Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria), 

Gilb- und Blutweiderich (Lysimachia vulgaris, Lythrum salicaria) und Echter 

Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis) (OVH & NABU 2008). Abseits des Kanales 

finden sich abgesehen von linear ausgeprägten Beständen an Weg- und Straßenrändern 

auch etwas großflächigere Ruderalfluren, die teilweise lichten Gehölzbewuchs aufweisen 

oder mit anderen Biotoptypen vergesellschaftet sind (UHM/UHF v, UHF/BMS), 

zum Beispiel im Umfeld des Hildesheimer Hafens. 

Es sind nur wenige Siedlungsbiotope innerhalb des Untersuchungsgebietes vorhanden. 

Nennenswerte Ausdehnung nehmen im Süden die Hafen- und Kläranlagenbereiche 

(OGI, OSK) im Gebiet des Hildesheimer Hafens ein sowie südwestlich von Algermissen 

die gewerblichen Flächen der Firma Weiterer östlich des Stichkanales 

(OGG, OGI).


______________________________________________________________________________________________ 

Straßen mit Brückenbauwerken wie die Autobahn 7 und Bundesstraße 6 im Süden sowie 

weitere kleinere Verkehrswege sind wie auch die sonstigen Nutzungs- und Biotopstrukturen 

der Karte 1 zu entnehmen. 

Farn- und Blütenpflanzen 

Im Untersuchungsgebiet wurden an insgesamt 216 Fundorten 21 Farn- und Blütenpflanzensippen 

der niedersächsischen Roten Liste und neun Sippen der Vorwarnliste 

(GARVE 2004) festgestellt. Zwölf Sippen sind gesetzlich besonders geschützt (siehe 

Tab. 3-5). Die Tab. A3-1 im Anhang enthält eine Zusammenstellung der in Karte 1 

dargestellten Fundorte mit den zugehörigen Artangaben. 

Die in den Eichen-Hainbuchenwäldern häufige Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) 

(besonders geschützt) sowie die aus Pflanzungen entlang des Kanales hervorgegangenen 

zahlreichen Bestände der Wild-Birne (Pyrus pyraster) wurden wegen der weiten 

Verbreitung nicht in Karte 1 dargestellt. 

Mehr als die Hälfte der Fundorte betrifft allein die beiden Laichkrautarten Spiegelndes 

Laichkraut und Durchwachsenes Laichkraut (Potamogeton lucens und Potamogeton 

perfoliatus), die im Stichkanal auch in größeren Beständen vorgefunden wurden. Ein 

Schwerpunkt der Vorkommen liegt im Abschnitt zwischen Algermissen und Harsum. 

In einem Feuchtbiotop westlich von Algermissen kurz vor dem Durchlass des Alpebachs 

unter dem Stichkanal befindet sich der einzige Fundort des besonders geschützten 

und in der naturräumlichen Region Hügel- und Bergland stark gefährdeten Zungen-Hahnenfuß 

(Ranunculus lingua). Das Vorkommen an diesem Mitte der 1980er 

Jahre angelegten Biotop beruht allerdings vermutlich auf einer Anpflanzung (OVH & 

NABU 2008). Der ebenfalls in der Region stark gefährdete Sumpffarn (Thelypteris 

palustris) wurde mit einem größeren Bestand an einem Wuchsort nordöstlich von 

Lühnde am Kanal festgestellt.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. 3-5: Im Untersuchungsgebiet nachgewiesene gefährdete und geschützte 

Pflanzenarten sowie Arten der Vorwarnliste. 

Rote Liste (RL): Nds. H = Niedersachsen, Region Hügel- und Bergland (GARVE 2004), D = Deutschland 

(KORNECK et al. 1996), 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, V = Sippen der Vorwarnliste. 

Schutz im Sinne von § 7 BNatSchG: § = besonders geschützte Art, §§ = streng geschützte Art. 

Art 

RL Nds. H RL D Schutz 

Aquilegia vulgaris – Gewöhnliche Akelei 3 § 

Betonica officinalis – Heil-Ziest 3 

Campanula latifolia – Breitblättrige Glockenblume 3 § 

Carex elongata – Walzen-Segge 3 

Carex vulpina – Fuchs-Segge 3 3 

Centaurium pulchellum – Kleines Tausendgüldenkraut 3 § 

Cynoglossum officinale – Echte Hundszunge 3 

Cynosurus cristatus – Wiesen-Kammgras V 

Dianthus armeria – Raue Nelke 3 § 

Epipactis helleborine – Breitblättrige Ständelwurz § 

Geranium pratense – Wiesen-Storchschnabel V 

Geum rivale – Bach-Nelkenwurz 3 

Inula salicina – Weidenblättriger Alant 3 

Iris pseudocorus – Sumpf-Schwertlilie § 

Lathyrus tuberosus – Knollen-Platterbse V 

Listera ovata – Großes Zweiblatt § 

Myosotis laxa – Rasen-Vergissmeinnicht 3 

Nuphar lutea – Gelbe Teichrose V § 

Nymphaea alba – Weiße Seerose V § 

Paris quadrifolia – Einbeere V 

Potamogeton lucens – Glänzendes Laichkraut 3 

Potamogeton perfoliatus – Durchwachsenes Laichkraut 3 

Primula elatior – Hohe Schlüsselblume § 

Primula veris – Echte Schlüsselblume V § 

Pulicaria dysenterica – Großes Flohkraut 3 

Pyrus pyraster – Wild-Birne 1 3 

Ranunculus lingua – Zungen-Hahnenfuß 2 2 3 § 

Rosa tomentosa – Filz-Rose 3 

Sagittaria sagittifolia – Gewöhnliches Pfeilkraut 3 

Sanguisorba officinalis – Großer Wiesenknopf 3 

Sonchus palustris – Sumpf-Gänsedistel V 

Thelypteris palustris – Sumpffarn 2 3 

Ulmus laevis – Flatter-Ulme 3 

Verbena officinalis – Echtes Eisenkraut V 

Anmerkungen: 1: auf Anpflanzung zurückzuführen; 2: vermutlich auf Anpflanzung zurückzuführen.


______________________________________________________________________________________________ 

3.3.3 Vorbelastungen 

Für das Schutzgut Pflanzen ist die Vorbelastungssituation aktuell im Wesentlichen 

bestimmt durch 

• intensive Formen der Flächenbewirtschaftung auf den ackerbaulich genutzten Flächen 

mit der Folge einer Verarmung an Randstrukturen sowie der Artenbestände 

und Pflanzengemeinschaften, 

• Entwässerungsmaßnahmen auf landwirtschaftlich genutzten Feuchtstandorten. 

3.3.4 Funktionsbewertung 

Die Funktionsbewertung umfasst die Bewertung der flächendeckend erfassten Biotoptypen 

und die Bewertung der Bedeutung der Wuchsorte der Farn- und Blütenpflanzen 

der Roten Liste. 

Biotopbewertung 

Die Bewertung bezieht sich vorrangig auf die Bedeutung der Biotopflächen und - 

strukturen als Lebensräume für Pflanzengemeinschaften beziehungsweise das Schutzgut 

Pflanzen. Sie umfasst auch faunistische Wertaspekte insofern, als der Natürlichkeitsgrad 

der Biotope auch die grundsätzliche Lebensraumbedeutung für Tiere mitbestimmt. 

Die speziellen häufig biotopübergreifenden räumlichen Funktionsaspekte hinsichtlich 

der Habitatbedeutungen für verschiedene Tierartengruppen sind beim 

Schutzgut Tiere dargestellt und bewertet (Kap. 3.2.4). 

Die Bewertung erfolgt in Anlehnung an BIERHALS et al. (2004). Typbezogene Kriterien 

für die Bewertung sind Naturnähe, Gefährdung, Seltenheit und Bedeutung als Lebensraum 

für Pflanzen und Tiere. Die flächenbezogene Bewertung bezieht zusätzlich 

die konkreten Ausprägungen der Biotoptypen und der einzelnen Biotope im Untersuchungsgebiet 

sowie die Lage der Flächen ein. 

Die Karte 3 zeigt die grafische Darstellung der in Tab. 3-6 aufgeführten Bewertung.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. 3-6: Flächenbezogene Biotopbewertung für das Untersuchungsgebiet. 

Wertstufe 

V 


Bedeutung 

IV 


bis allgemeiner 

Bedeutung 

III 

von allgemeiner 

Bedeutung 

Flächen / Strukturen 

• älterer Eichen- und Hainbuchen-Mischwald feuchter, basenreicher Standorte 

(WCR 3, WCR 2-4) 

• älterer Eichen- und Hainbuchen-Mischwald nasser, basenreicher Standorte 

(WCN 3) 

• nährstoffreiches Großseggenried (NSG) 

• bodensaurer Buchenwald des Berg- und Hügellandes (WLB 3) - in schmaler, 

relativ kleinflächiger Ausprägung entlang der Dammböschung des Kanals 

• größerflächiger Laubwald-Jungbestand mit Prägung des Eichen- und Hainbuchen-Mischwaldes 

feuchter, basenreicher Standorte (WJL/WCR 1) (Kompensationsflächen 

bei Harsum) 

• mittelalte Laubforstbestände aus heimischen Arten (WXH 2, 1-2) - in der Regel 

entlang des Kanals 

• mittelalte und kleinere ältere naturnahe Feldgehölze (HN 2, 3) 

• mittelalte Strauch-Baumhecken (HFM) 

• mesophiles Haselgebüsch (BMH) 

• großflächige, verbuschte Gras- und Staudenfluren in Durchdringung mit mesophilen 

Gebüschen (UHFv/BMS, UHMv/BMS) 

• sonstige naturnahe nährstoffreiche Kleingewässer sowie sonstige naturnahe 

Tümpel (SEZ, STZ) 

• Verlandungsbereiche nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht (VER) 

• Schilf-Landröhricht (NRS), in kleinflächiger, schmaler Ausprägung 

• sonstige Laubwald-Jungbestände (WJL [1]) sowie junge Laubforste aus einheimischen 

Arten (WXH 1) 

• mittelalte Bestände von Hybridpappelforst sowie Robinienforst in Durchdringung 

mit Laubforst aus einheimischen Arten (WXP 3/WXH 2, WXR/WXH 2) 

• Fichtenforst (WZF) auf altem Waldstandort 7 

• kleinflächige Bestände aus Ahorn-Pionierwald (WPE 80) in Siedlungsrandlage 

• kleine, junge naturnahe Feldgehölze (HN 1) 

• sehr kleinflächiges feuchtes Weidengebüsch nährstoffreicher Standorte (BFR) 

• sonstiges Weiden-Ufergebüsch (BAZ) - kleinflächig nordwestlich des Hafenbeckens 

am Rand des Hildesheimer Kläranlagengeländes 

• lichte, heckenartige Gehölzbestände in Durchdringung mit Ruderalfluren in 

schmaler Ausprägung (HFM l / UHM, /URT, HFB l/URT, HFS l/UHM, /URF, 

/URT, UHM/HFS l) 

• Strauchhecken (HFS) 

• mesophiles Weißdorn- oder Schlehengebüsch (BMS), auch in lichter und gemischter 

Ausprägung (BMS l, HPG/BMS) 

• Ruderal- und sonstiges Sukzessionsgebüsch (BRU, BRS) 

• Baumreihen (mittelalte und jüngere Bestände) im Bereich linienförmiger Grasund 

Staudenfluren (HBA 1, 2/UHM) - in der Regel an Straßen, Wegen 

• sonstiger gehölzreicher Friedhof (PFR) 

• sonstiges mesophiles Grünland, artenärmer (GMZ) 

• artenarmes Extensivgrünland (GIE [b]) 

• halbruderale Gras- und Staudenfluren (UHM, UHF) sowie Ruderalfluren (URF, 

URT) 

• mäßig ausgebaute Abschnitte von Alpebach und Bruchgraben (FXM, 

FXM/VER) 

• zwei eher naturferne, aber relativ extensiv genutzte Fischteiche (SXF) bei 

Harsum mit faunistischer Bedeutung (siehe auch Kap. 3.2.4) 

7 zu den alten Waldstandorten siehe auch Kap. 3.4.3


______________________________________________________________________________________________ 

Wertstufe 

II 


bis geringer 

Bedeutung 

I 

von geringer 

Bedeutung 

Flächen / Strukturen 

• Hybridpappelforst (WXP 2-3) in der Bruchgrabenniederung 

• ältere, lineare Baumbestände aus Rosskastanien oder Hybrid-Pappeln (HBE 

3 [Ka, Ph], HBE [Ka]/URF) 

• Hausgarten mit Großbäumen (PHG) 

• Feldhecke aus standortfremden Gehölzen (HFX) 

• neu angelegte Feldhecken (HFN) 

• standortgerechte Gehölzpflanzung (HPG) 

• Intensivgrünland trockenerer Standorte (GIT) und sonstiges feuchtes Intensivgrünland 

(GIF) 

• basenreicher Lehm-, Tonacker (AT) 

• Wege mit Ruderalvegetation (OVW/UHM, UHM/OVF) 

• Ruderalflächen in Durchdringung mit Offenbodenbereichen (URF l, 

URT l/DOZ) - westlich des Hildesheimer Hafens 

• ruderalisierte Flächen der ehemaligen Kalibahn (OVE/UHM) 

• nährstoffreiche und sonstige Gräben (FGR, FGZ) 

• Gewässerbereich des Stichkanals (FKG) 

• sonstige naturferne Stillgewässer (SXZ) 

• Grünlandeinsaat (GA) 

• Zierhecken (BZH) 

• Gartenbauflächen und Baumkulturen (EGG, EBB, EBW) 

• Obst- und Gemüsegarten (PHO) 

• Grabeland (PKG) 

• Scherrasen (GRA, GRR) 

• Sportplatz sowie sonstige Sport-, Spiel- und Freizeitanlage (PSP, PSZ) 

• befestigte Wege, auch mit Trittrasen-Vegetation (OVW, OVW/TFK, 

OVW/TFW, /GRT) 

• sonstige Straßen-, Wege-, Hof- und Lagerplatzflächen und bauliche Anlagen 

• industrielle, gewerbliche Flächen, Kläranlagenflächen, Baustellen 

Die älteren Eichen- und Hainbuchen-Mischwaldbestände bei Harsum stellen im Untersuchungsgebiet 

die wertvollsten Biotopbestände (Wertstufe V) dar. Der Wertstufe IV 

zugeordnet ist ein Großteil der sonstigen Gehölzbiotope, denen in der ansonsten weitgehend 

ausgeräumten Ackerlandschaft eine überdurchschnittliche Bedeutung zukommt. 

Ebenfalls von mehr als allgemeiner Bedeutung sind die wenigen naturnahen 

Gewässer-, Röhricht und ähnlichen Feuchtbiotope im Untersuchungsgebiet. 

Bewertung der Wuchsorte der Pflanzensippen der Roten Liste 

Entsprechend den methodischen Hinweisen bei NMELF (2002) erfolgt die Bewertung 

der aktuell nachgewiesenen gefährdeten Pflanzenarten anhand ihrer Einstufung in der 

niedersächsischen Roten Liste und unter Berücksichtigung der Bestandsgröße des Vorkommens.


______________________________________________________________________________________________ 

Die Tab. 3-7 zeigt das Ergebnis der Bewertung der Vorkommen gefährdeter Pflanzenarten, 

die im Rahmen der Bestandserfassungen nachgewiesen wurden. 

Tab. 3-7: Ergebnis der Bewertung der Wuchsorte gefährdeter Farn- und Blütenpflanzen. 

Hinweis: Die Bewertung umfasst die in Tab. A3-1 im Anhang aufgelisteten Fundorte der Sippen mit ihren dort 

dort aufgeführten Häufigkeiten. 

Häufigkeitskategorien: 1 = 1 Exemplar (Ex.), 2 = 2 – 5 Ex., 3 = 6 – 25 Ex., 4 = 26 – 50 Ex., 5 = 51 – 100 Ex. , 6 

= 101 – 1.000 Ex. , 7 = 1.001 – 10.000 Ex., 8 = über 10.000 Ex. 

Wertstufe 

V 

von besonderer Bedeutung 

IV 

von besonderer bis 

allgemeiner Bedeutung 

III 

von allgemeiner Bedeutung 

Wuchsorte 

(Sippen mit Häufigkeiten sowie Lage siehe Kap. A3-1 und Karte 1) 

• [kommt im Gebiet nicht vor] 

• Wuchsort Nr. 19: Thelypteris palustris - TP 6 

(stark gefährdete Sippe) 

• Wuchsorte gefährdeter Sippen (siehe Tab. 3-5) mit den Häufigkeitskategorien 

1 bis 6: 

alle Wuchsorte außer dem unter Stufe IV dargestellten Wuchsort 

und den im Folgenden aufgeführten Fundorten mit ausschließlich 

ungefährdeten Sippen): Wuchsorte 1 bis 6, 8 bis 14, 16 bis 18, 

21, 23, 26 bis 28, 40, 80, 88, 109, 110, 114, 117, 140, 145, 150, 

163, 164, 169, 170, 178, 180, 191, 192, 207, 209, 210, 212, 213, 

216, 217 

Dem Wuchsort vom in der Region stark gefährdeten Sumpffarn (Thelypteris palustris) 

kommt eine besondere bis allgemeine Bedeutung zu (Wertstufe IV). Die übrigen Vorkommen 

gefährdeter Arten beziehungsweise Sippen sind von allgemeiner Bedeutung 

(Wertstufe III). 

3.3.5 Rechtlicher Status 

Im Rahmen der Biotoptypenkartierung wurden die folgenden nach § 30 BNatSchG 

gesetzlich geschützten Biotope festgestellt 8 (vergleiche Karten 1 und 3): 

• Eichen- und Hainbuchen-Mischwald nasser, basenreicher Standorte (Biotoptyp 

WCN), 

• naturnahe Kleingewässer (Biotoptypen SEZ, STZ), 

• Röhrichte; Sümpfe sowie Verlandungsbereiche von Stillgewässern (Biotoptypen 

NSG, VER), 

8 Voraussetzung für den Schutz sind die Mindestanforderungen an Größe, Lage und Ausprägung entsprechend 

V. DRACHENFELS (2004).


______________________________________________________________________________________________ 

• sonstiges Weiden-Ufergebüsch (BAZ). 

Weitere nach § 30 BNatSchG oder § 24 NAGBNatSchG gesetzlich geschützte Biotope 

wurden nicht gefunden. 

Für die besonders geschützten Biotope gilt, dass alle Handlungen, die zu einer Zerstörung 

oder sonst erheblichen Beeinträchtigung führen können, verboten sind. Ausnahmen 

von diesem Verbot können von der Naturschutzbehörde nur unter bestimmten 

Voraussetzungen zugelassen werden. 

Im Untersuchungsgebiet treten drei Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie 

auf. Die Eichen- und Hainbuchen-Mischwälder nasser und feuchter Standorte (Biotoptypen 

WCN und WCR in Karte 1) entsprechen dem Lebensraumtyp 9160 (Subatlantischer 

oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald), der 

bodensaure Buchenwald des Berg- und Hügellandes dem Lebensraumtyp 9110 (Hainsimsen-Buchenwald 

[Luzulo-Fagetum]), das mesophile Grünland (GMZ) zumindest 

teilweise dem Lebensraumtyp 6510 (Magere Flachland-Mähwiesen [Alopecurus pratensis, 

Sanguisorba officinalis]). Alle Bestände liegen außerhalb von FFH-Gebieten. 

Sie unterliegen unabhängig davon den Regelungen des Umweltschadensgesetzes. 

Bei den in Tab. 3-7 entsprechend gekennzeichneten Pflanzensippen handelt es sich um 

besonders geschützte Arten im Sinne von § 7 Abs. 2 BNatSchG. Nach § 44 Abs. 1 und 

2 BNatSchG ist es verboten, besonders geschützte Arten zu schädigen. Streng geschützte 

Pflanzensippen wurden im Untersuchungsgebiet nicht festgestellt und sind 

hier auch nicht zu erwarten (vergleiche GARVE 2007, MÜLLER 2001). 

In den Landschaftsschutzgebieten „Kanalkippe Bolzum“, „Algermissener Kippe“, 

„Unterer Bruchgraben“, „Harsumer Holz“ und „Klein Förster Holz“ ist es gemäß Verordnung 

verboten, die Natur zu schädigen. Unter anderem ist die Beseitigung von 

Bäumen, Hecken und Gebüschen beziehungsweise die Umwandlung von Wald nur 

nach Erlaubnis durch die Naturschutzbehörden möglich. 

Für die Flächen im Gebiet der Stadt Hildesheim gelten die Bestimmungen der Satzung 

zum Schutz von schützenswerten Landschaftsbestandteilen in der Stadt Hildesheim. 

Danach sind außerhalb des Waldes stehende Laubbäume mit einigen Ausnahmen sowie 

Schwarz-Kiefern und Lärchen mit je nach Art zum Teil unterschiedlichen Mindest-Stammumfängen 

unter die Schutzbestimmungen der Satzung gestellt (STADT 

HILDESHEIM 2003). 

Die Waldbestände unterliegen den grundsätzlichen Schutzbestimmungen des niedersächsischen 

Waldgesetzes (NWaldLG). Die Abgrenzung der in Karte 1 gekennzeich-


______________________________________________________________________________________________ 

neten Waldflächen im Sinne von § 2 NWaldLG erfolgte nach Rücksprache mit den 

unteren Waldbehörden des Landkreises Hildesheim und der Region Hannover. 

Die bei Harsum Anfang der 1990er Jahre im Auftrag der Wasserstraßenverwaltung 

und in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde beim Landkreis Hildesheim 

durchführten vorgezogenen Aufforstungen (siehe Kap. 3.3.2 und Karte 1) sind bisher 

nicht für Eingriffe in Anspruch genommen worden (Herr PATZER, Neubauamt für den 

Ausbau des Mittellandkanals, mündliche Mitteilung Januar 2010). Sie stehen somit 

aktuell für Eingriff-Ausgleich-Bilanzierungen im Rahmen laufender oder bevorstehender 

Planfeststellungsverfahren zur Verfügung. 

3.3.6 Zusammenfassende Darstellung 

Der Zentralbereich des Untersuchungsgebietes weist neben dem künstlichen Kanalgewässer 

über weite Strecken kanalbegleitende mittelalte Gehölzbiotope unterschiedlicher 

Ausprägungen auf, in geringerem Umfang auch Gras- und Staudenfluren. Insbesondere 

bei Harsum reichen naturnahe Eichen- und Hainbuchen-Mischwälder bis an 

den Kanal. Abgesehen von den ausgebauten Fließgewässern Alpebach und Bruchgraben 

liegen nur wenige weitere Gewässer- und Feuchtbiotope im Untersuchungsgebiet. 

Es handelt sich um kleinere Stillgewässer unterschiedlicher Ausprägung sowie wenige 

Sumpf- und Röhrichtbiotope zum Beispiel am Rand des Hildesheimer Kläranlagengeländes. 

Ansonsten wird das Untersuchungsgebiet von artenarmen Ackerbiotopen dominiert. 

Insofern stellt diese intensive landwirtschaftliche Nutzung den wesentlichen 

Vorbelastungsfaktor für das Schutzgut dar. Siedlungsbiotope sind nur in geringem 

Umfang vertreten. 

Die für das Schutzgut wertvollsten Biotopbereiche sind die naturnahen Laubmischwälder 

bei Harsum. Die Hecken, Gebüsche und sonstigen mittelalten Gehölzbestände 

aus überwiegend heimischen Arten sowie die genannten Stillgewässer- und Feuchtbiotope 

sind ebenfalls von überdurchschnittlicher Bedeutung in der ansonsten stark ausgeräumten 

Agrarlandschaft. Die nassesten Ausbildungen der Eichen- und Hainbuchenwaldbestände 

sowie die naturnahen Feuchtbiotope und Stillgewässer stellen naturschutzrechtlich 

besonders geschützte Biotope dar. 

An zahlreichen Stellen im und am Kanal wurden gefährdete Pflanzenarten gefunden, 

im Stichkanal häufig Laichkrautarten in größeren Beständen und mit dem Sumpffarn 

auch eine in der Region stark gefährdete Art. Einige zum Teil auch nicht gefährdete 

Arten unterliegen zudem nach dem Bundesnaturschutzgesetz speziellen artenschutzrechtlichen 

Bestimmungen.


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„Unterer Bruchgraben“, „Harsumer Holz“ und „Klein Förster Holz“ gelten zudem 

rechtliche Schutzbestimmungen für zahlreiche Biotopestände. 

3.4 Boden 


Die Bestandsaufnahmen zum Schutzgut Boden beruhen im Wesentlichen auf den Angaben 

zur Bodenkundlichen Übersichtskarte 1 : 50 000 (NLFB 1997), den Informationen 

auf dem Kartenserver des NIBIS (2009), ergänzt durch die Ableitung und Überprüfung 

von Schutzgutausprägungen anhand der Biotoptypenerfassung und der Auswertung 

vorhandener Informationen über frühere Flächennutzungen. 

3.4.2 Bestandssituation und Vorbelastungen 

Als Bodenarten kommen im Untersuchungsgebiet größtenteils schluffige, teils auch 

sandige Tone vor, auf denen sich meist stauwasserbeeinflusste Pseudogley-Schwarzerden 

entwickelt haben, nördlich von Lühnde kleinflächig auch reine Pseudogleye. Im 

südlichen Gebietsabschnitt bis zur Bundesstraße 6 sind Parabraunerden stärker vertreten. 

In den tiefer gelegenen Bereichen von Bruchgraben und Alpebach treten auch grundwasserbeeinflusste 

Gleye auf. Die entsprechenden Flächen sind jedoch meist entwässert 

und ackerbaulich genutzt. Südlich der Bundesstraße 6 kommen im Umfeld des 

Hildesheimer Hafens und der Kläranlage Gley-Auenböden der Innersteaue hinzu. 

Für den äußersten Nordostrand des Untersuchungsgebietes weist die Bodenkarte einen 

auf Geschiebelehm entstandenen Pelosol-Pseudogley aus. 

Vorhandene Flächenversiegelungen und -überbauungen stellen die stärksten Vorbelastungen 

für das Schutzgut dar. Hinzu kommen vorhandene Altablagerungen (Kartenserver 

des NIBIS 2009c, siehe Karte 4). Starke Bodenüberprägungen liegen außerdem 

dort vor, wo die natürliche Geländeoberfläche und damit auch die gewachsenen Böden 

durch Aufschüttungen und Abgrabungen überformt worden sind. Dies gilt im direkten 

Vorhabensbereich in erster Linie für die Kanal-Einschnitts- und Dammböschungen, 

die in der Uferzone zudem in der Regel ein Deckwerk aus Steinschüttungen aufweisen, 

ansonsten auch für sonstige Aufschüttungen und Abgrabungen beispielsweise im 

Bereich der Kippen des Aushubmaterials vom Kanalbau, der Straßen, Wege und


______________________________________________________________________________________________ 

Bahntrassen. Allerdings haben auf den Kanalböschungen nach dem Bau sekundäre 

Bodenbildungsprozesse stattgefunden und angesichts des meist älteren Gehölzbewuchses 

unterliegen die unbefestigten Flächen nur relativ geringen nutzungsbedingten 

Einflüssen. 

Im Bereich der intensiv bewirtschafteten Ackerflächen liegen nutzungsbedingte Veränderungen 

des Wasser- und Nährstoffhaushaltes sowie der Oberbodenstrukturen der 

Böden vor. Schadstoffeinträge über Pestizide, Dünger sowie Immissionen des Kraftfahrzeug-Verkehrs 

in den Randstreifen der stark befahrenen Autobahn 7 und Bundesstraße 

6 sind weitere Vorbelastungsfaktoren, außerdem die möglichen Folgen eines 

Harnstoffunfalls bei der Firma Weiterer bei SKH-km 6,75 im Jahr 1994 (siehe dazu 

ausführlicher Kap. 3.5.2). 

Natürliche Bodenfruchtbarkeit 

Die Böden des Untersuchungsgebiets weisen weit überwiegend sehr hohe Boden- beziehungsweise 

Ackerzahlen gemäß den Angaben zur Bodenschätzung (Kartenserver 

des NIBIS 2009b) auf. Diese liegen häufig um und über 80, zum Teil auch über 90. 

Werte zwischen 60 und 70 wie etwa nordöstlich von Lühnde sind eher selten und die 

Ackerzahlen von 40 bis 50, welche kleinflächig am äußersten Nordrand des Untersuchungsgebietes 

im Bereich der Bolzumer Kippe auftreten, stellen die absolute Ausnahme 

dar. 


Leitziele des vorsorgeorientierten Bodenschutzes sind die Sicherung der natürlichen 

Funktionen des Bodens als Lebensgrundlage und Lebensraum für alle Lebewesen, als 

regulierendes Element im Naturhaushalt, als prägendes Element des Landschaftsgefüges 

und seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte (vergleiche § 2 

BBodSchG). 

Die natürlichen Funktionen und die Archivfunktion stehen im Vordergrund der Bewertung 

im Hinblick auf die Schutzwürdigkeit der Böden. Diese beinhaltet im Sinne 

einer zusammenfassenden und planungspraktisch relevanten Flächenbewertung (siehe 

GUNREBEN & BOESS 2008) die zentralen Aspekte „Lebensraumfunktion des Bodens 

für Pflanzen“ sowie die „Archivfunktion“. Die wesentlichen Bewertungskriterien für 

die genannten Funktionen sind gemäß GUNREBEN & BOESS (2008):


______________________________________________________________________________________________ 

• Lebensraumfunktion für Pflanzen: 

- besondere Standorteigenschaften (Extremstandorte), 

- natürliche Bodenfruchtbarkeit, 

- im Einzelfall zusätzlich: Naturnähe (fehlende/sehr geringe anthropogene Überprägung), 

• Archivfunktion: 

- naturgeschichtliche Bedeutung, 

- kulturgeschichtliche Bedeutung, 

- Seltenheit. 

Aus den vorliegenden Unterlagen zum Schutzgut ergeben sich keine Hinweise auf 

natur- oder kulturgeschichtlich besonders bedeutsame Böden im Untersuchungsgebiet. 

Nach GUNREBEN & BOESS (2008) können Böden aus der Klasse der Pelosole bei typischer 

Ausprägung und naturnahen Vegetationsverhältnissen als seltene Böden eingestuft 

werden. Der gemäß NLFB (1997) östlich des Zweigkanales auf Höhe Bolzum 

vorkommende Typ Pelosol-Pseudogley befindet sich jedoch im Bereich intensiv überformter 

Flächen (Kanalkippe Bolzum sowie anschließende Böschungen von Kanal und 

alter Bahnstrecke), so dass hier nicht von den genannten Voraussetzungen einer solchen 

Einstufung auszugehen ist. 

Im Hinblick auf die Lebensraumfunktion für Pflanzen ist auf die großflächige 

Verbreitung von Böden mit hoher bis äußerst hoher natürlicher Bodenfruchtbarkeit 9 im 

gesamten Untersuchungsgebiet hinzuweisen. Diese Böden mit Schätzungszahlen von 

mehr als 60 sind gemäß GUNREBEN & BOESS (2008) besonders schutzwürdig und insofern 

von besonderer Bedeutung für das Schutzgut. Wegen der nahezu flächendeckenden 

Verbreitung wird auf eine Darstellung in Karte 4 verzichtet. 

Nur wenig anthropogen überprägte naturnahe Böden liegen in einem Großteil der kanalbegleitenden 

Waldflächen bei Harsum vor. Der Flächenabgrenzung dieser alten 

Waldstandorte (siehe Karte 4) liegt die Darstellung der bereits Anfang des 19. Jahrhunderts 

ausgewiesenen Laubwaldflächen auf dem Kartenserver des NIBIS (2009a) 

zugrunde. In die Karte 4 wurden davon die auch aktuell noch bewaldeten Flächen außerhalb 

der Kanalböschungen übernommen, sofern sie nicht offensichtlich zwischendurch 

anderweitig genutzt worden sind (zum Beispiel die Anfang der 1990er Jahre 

aufgeforsteten Flächen eines ehemaligen Militärlagers am Kanal nordwestlich von 

Harsum). Die alten Waldbodenstandorte sind ebenfalls besonders schutzwürdig beziehungsweise 

von besonderer Bedeutung für das Schutzgut. 

9 Böden mit Acker- oder Grünlandzahlen ab 41 werden bei (GUNREBEN 2002) einer mittleren, von mehr als 60 

einer hohen, von mehr als 75 einer sehr hohen natürlichen Ertragsfähigkeit zugeordnet.


______________________________________________________________________________________________ 

Möglicherweise zusätzlich besonders schutzwürdige Extremstandorte mit besonderen 

Standorteigenschaften im Sinne von GUNREBEN & BOESS (2008) 10 kommen im Untersuchungsgebiet 

nicht vor. Die grundwasserbeeinflussten Gley-Bodenstandorte außerhalb 

von ohnehin besonders schutzwürdigen Waldbereichen (siehe oben) sind aufgrund 

der landwirtschaftlichen Entwässerungsmaßnahmen so verändert, dass sie sogar 

großenteils unter Ackernutzung stehen. 

Die Tab 3-8 enthält eine zusammenfassende Schutzgutbewertung für das Untersuchungsgebiet. 

Tab. 3-8: Bewertung der Böden. 

Bewertungsstufe 


Bedeutung 


Bedeutung 

von geringer 

Bedeutung 

Bereiche / Flächen 

im Untersuchungsgebiet 

− historisch alte Waldstandorte im Bereich 

Harsum, die auch aktuell bewaldet sind 

− -landwirtschaftlich genutzte Flächen mit 

hoher natürlicher Ertragsfähigkeit (Schätzungszahlen 

von mehr als 60) - trifft bis 

auf sehr kleine Bereiche (siehe Text) flächendeckend 

zu 

− offene Böden, die nicht den anderen Bewertungsstufen 

zugeordnet sind 

− überbaute, versiegelte, befestigte und 

ähnlich stark veränderte Bodenbereiche, 

− Standorte mit Altablagerungen 


Erläuterungen 

besonders schutzwürdige Böden: 

sehr geringen anthropogene 

Überprägung, Böden mit 

hoher natürlicher Bodenfruchtbarkeit 

Böden ohne besonders schutzwürdige 

Ausprägungen, unterschiedlich 

intensiv genutzte bzw. 

überprägte Standorte. Die natürlichen 

Bodenfunktionen sind 

gegeben 

natürliche Bodenfunktionen sind 

weitestgehend verloren gegangen 

oder extrem stark beeinträchtigt 

Ein Bodenplanungsgebiet ist im Untersuchungsgebiet nicht ausgewiesen. 


Das Untersuchungsgebiet ist weit überwiegend geprägt durch schluffig-tonige Lössböden. 

Bereichsweise unterliegen sie Stauwassereinfluss, in den tiefer gelegenen Geländezonen 

(zum Beispiel am Bruchgraben) kommen Grundwassereinflüsse hinzu. 

10 Zum Beispiel extrem nasse Böden der bodenkundlichen Feuchtestufen 9 und 10.


______________________________________________________________________________________________ 

Am Stichkanal liegen durch Abgrabungen und Aufschüttungen veränderte Bodenstandorte 

vor, die allerdings - anders als die intensiv genutzten Ackerböden der Feldflur 

- nur geringen Nutzungseinflüssen ausgesetzt sind und meist unter Gehölzbestand 

liegen. Abgesehen von den künstlichen Überformungen stellen die vorhandenen Überbauungen 

und Versiegelungen von Böden die stärksten Vorbelastungen für das 

Schutzgut dar. Hinzu kommen Schadstoffeinflüsse im Bereich von Altablagerungen, 

Verkehrsimmssionen (Randzonen von Autobahn 7 und Bundessstraße 6) und landwirtschaftlicher 

Bewirtschaftung. 

Von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung für das Schutzgut sind seit langer 

Zeit nur sehr wenig überformte Böden der so genannten historisch alten Waldstandorte 

im Bereich der Harsumer Wälder. Die mit wenigen Ausnahmen fast durchweg hohe 

bis sehr hohe natürliche Bodenfruchtbarkeit der landwirtschaftlich genutzten Lössböden 

macht auch diese zu Bodenbereichen mit besonderer Bedeutung. 

3.5 Wasser 


Die Bestandsaufnahmen zum Schutzgut Wasser umfasst die Auswertungen vorhandener 

relevanter Daten zu den Fließgewässern, Überschwemmungsbereichen und 

Grundwassergegebenheiten (vor allem NLWK 2000, NLWKN 2008, BFG 1996b, 

MONTENEGRO 2008). 

3.5.2 Bestandssituation und Vorbelastungen 

Oberflächengewässer - Stichkanal 

Der Stichkanal Hildesheim stellt ein künstliches Gewässer dar (siehe auch NLWKN 

2008). Er ist im Untersuchungsgebiet hauptsächlich im Bereich der Vorfluter Alpe und 

Bruchgraben sowie im Talbereich der Innerste mit einer Dichtung versehen. Die 

Dichtung besteht aus einer 0,3 bis 0,6 m starken Tondichtung mit aufliegender Schutzschicht 

von 0,3 bis 0,4 m Stärke (unverklammerte Wasserbausteine). Der Hafen Hildesheim 

ist gedichtet, weist jedoch nur eine Wassertiefe von 3,50 m auf (4,0 m im Bereich 

Kanal-km 14,401 bis 14,623). Die Kanalufer sind mit Wasserbausteinen befestigt 

(WSA BRAUNSCHWEIG o.J.). 

Die Sedimente der Kanalsohle bestehen überwiegend aus tonigen Schluffen. Ihre Belastung 

mit organischen Schadstoffen liegt in einem für Binnenwasserstraßen typi-


______________________________________________________________________________________________ 

schen Bereich. Es liegen außerdem Belastungen mit Schwermetallen vor, die insbesondere 

bei Blei und Zink stellenweise höhere Werte erreichen (BFG 1996b). 

Hinsichtlich der Wasserbeschaffenheit ist der Kanal gemäß BFG (1996b) als mäßig 

belastet zu bezeichnen (entsprechend Gewässergüteklasse II), hinsichtlich des 

Trophiegrades als eutroph mit Übergängen zu mesotrophen Zuständen und hinsichtlich 

des Sauerstoffhaushaltes als gering bis kritisch belastet. 

Sonstige Oberflächengewässer 

Im Untersuchungsgebiet unterqueren der Alpebach und der Bruchgraben den Stichkanal, 

ohne dass ein Wasserautausch zwischen Kanal und den beiden Fließgewässern 

besteht. Alpebach und Bruchgraben sind in den das Untersuchungsgebiet betreffenden 

Abschnitten jeweils mit der Gewässerstrukturgüte 5 (stark verändert) und der Gewässergüteklasse 

II-III (kritisch belastet) klassifiziert (NLWK 2000). Nach der Klassifizierung 

der Gewässer im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie sind beide als erheblich veränderte 

Wasserkörper eingestuft (siehe NLWKN 2008). 

Am Rand der Feldflur beziehungsweise entlang der Kanalböschungen und diese begleitenden 

Wege verlaufen streckenweise Gräben. Von Nähr- und Schadstoffbelastungen 

durch Einträge von angrenzenden intensiv bewirtschafteten Flächen ist auszugehen. 

Weitere Oberflächengewässer im Untersuchungsgebiet sind mehrere kleine Tümpel 

sowie Fischteiche bei Harsum und Algermissen, die abseits der Kanaltrasse liegen 

(siehe Karte 1). Ehemalige Klärteiche am Rand der Hildesheimer Kläranlage sind inzwischen 

verlandet. 


Der Stichkanal durchquert im seinem Verlauf Gebiete mit wechselnden hydrogeologischen 

Verhältnissen. Der Untergrund weist zum einen Ton- und Mergelschichten von 

Jura und Kreide auf, die als Grundwasserstauer wirken. Grundwasserleiter stellen die 

pleistozänen Sande und Kiese dar, welche vor allem in den Bereichen von Algermissen 

und Harsum auftreten. Etwa ab Kanal-km 4 werden die genannten Untergrundschichten 

in der Regel von Löss beziehungsweise Lösslehm unterschiedlicher Mächtigkeit 

überlagert (BFG 1996b). 

Aussagen über die großräumige Fließrichtung des Grundwassers lassen sich nicht tref-


______________________________________________________________________________________________ 

fen. Das Grundwassergefälle wird im Wesentlichen vom topografischen Verlauf geprägt 

und die Grundwassergleichen weisen letztlich die Vorflutwirkung der Bäche 

nach. Die Grundwasserneubildungsrate liegt bei etwa 130 mm pro Jahr (MONTENEGRO 

2008). 

Die aus den Grundwasser-Messstellen im Untersuchungsgebiet entnommenen Proben 

zeigen generell ein hartes bis sehr hartes Wasser mit sehr hohen Eisen- und Mangangehalten 

und vielfältigen Anzeichen starker anthropogener Belastung. Bei einem 

Harnstoffunfall im Dezember 1994 bei der Firma Weiterer (SKH-km 6,75) gelangte 

Flüssigdünger in den Boden sowie in den Kanal. Hierbei sind 400 t einer 28-prozentigen 

Harnstofflösung aus einem Flüssigdüngertank ausgelaufen. Im Kanal breitete sich 

seinerzeit der Harnstoff bis nach Bolzum aus und führte damals zu einem massiven 

Fischsterben (siehe auch Kap. A2.10 im Anhang). Im direkten Bereich der Einleitung 

wurde der Boden ausgetauscht. Im unmittelbaren Bereich dieser Kontamination strömt 

das Grundwasser nach Norden und exfiltriert in den in etwa 800 m Entfernung verlaufenden 

Alpebach. Es ist derzeit nicht bekannt, ob die in den Boden und Grundwasser 

gelangten Schadstoffe sich nach über zehn Jahren noch dort befinden oder ob sie bereits 

abgebaut wurden (MONTENEGRO 2008). 

Die Grundwasserentnahme durch das Wasserwerk Algermissen zur Trinkwassergewinnung 

wurde Anfang der 1990er Jahre eingestellt. 

Wechselbeziehungen zwischen Kanalwasser und Grundwasser 

Da vorhabensbedingt Veränderungen der Wechselbeziehungen zwischen Kanal und 

umgebendem Grund- beziehungsweise Schichtenwässern auftreten können, werden 

diese in Tab. 3-9 übersichtsartig zusammengefasst. Die Darstellung beruht auf den 

gutachterlichen Aussagen zu den geohydrologischen Verhältnissen im Vorhabensgebiet 

(MONTENEGRO 2008, BFG 1996b). Detaillierte Ausführungen sind diesen Gutachten 

zu entnehmen.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. 3-9: Hydraulische Wechselbeziehungen zwischen Kanal und Grundwasser. 

Abschnitte des Kanales Kurzbeschreibung der hydraulischen Gegebenheiten und 

(SKH-km) 

Wechselbeziehungen Kanal - Grundwasser 

bis km 2,4 kleinräumig eng begrenzte, nicht eindeutig interpretierbare Grundwasserverhältnisse 

km 2,4 - 4,1 geringe Wahrscheinlichkeit einer hydraulischen Verbindung zwischen 

dem im Einschnitt in den Tonstein verlaufenden Kanal und tieferen 

Grundwasserleitern, Messstellenergebnisse aber nicht eindeutig, geringer 

Wasseraustausch möglich 

Dichtungsstrecke zwischen km 3,784 und 3,980 

km 4,1 - 4,6 Kanalwasserstand etwas über dem Niveau des Grundwasserstandes, 

geringmächtiger Grundwasserleiter 

km 4,6 - 5,7 Beginn Dammstrecke mit Dichtung des Kanales, 

oberflächennahes Grundwasser mit Gefälle in Richtung Alpebach 

km 5,7 - 6,15 Dammstrecke mit Dichtung des Kanales, Kanalbett über Auelehm der 

Talsenke des Alpebachs 

km 6,15 - 6,9 Damm und Kanaltrasse im Bereich eines Grundwassergeringleiters, Kanaldichtung, 

Grundwasserspiegel im Bereich Firma Weiterer (km 6,75) etwa 3 m über 

Kanalwasserspiegel 

km 6,9 - 9,3 überwiegend mächtiger Grundwasserleiter ausgebildet, das Grundwasser 

unterströmt die Kanaldammtrasse in Ost-West-Richtung, Grundwasserstände 

unterhalb des Kanalwasserstandes, 

Dichtungsstrecke ab km 7,45 

km 9,3 - 10,3 Kanaltrasse im Bereich von Grundwasserstauern, Wechselwirkungen 

zwischen Kanal und Grundwasser sehr unwahrscheinlich, 

Dichtungsstrecke bis km 9,70 

km 10,3 - 10,6 Kanal im Bereich eines Grundwasserleiters, mittlerer Grundwasserstand 

auf Höhe des Kanalwasserstandes 

km 10,6 - 11,1 Grundwasserniveau zum Teil leicht über Kanalwasserstand, leichte Vorflutwirkung 

des Kanals 

km 11,1 - 11,5 Kanal im Bereich eines Grundwasserleiters, Grundwasserniveau über 

Kanalwasserstand, Vorflutwirkung des Kanals 

km 11,5 - 12,5 Kanal im Bereich eines Grundwasserstauers, Grundwasserstände über 


km 12,5 - 13,3 Kanal im Bereich eines Grundwasserleiters, Grundwasserniveau über 


km 13,3 - 14,0 Kanal im Bereich eines Grundwasserstauers, Grundwasser auf Niveau 

des Kanalwasserstandes, 

Dichtungsstrecke ab km 13,856 

km 14,0 - 15,1 Kanal im Bereich grundwasserleitender Schichten (Innerste, Hafenaufschüttungen), 

Grundwasser im Einflussbereich der Vorflut der Innerste, 

Kanalwasserstand über dem Niveau des Grundwassers, 

Kanal und Hafen gedichtet


______________________________________________________________________________________________ 


Oberflächengewässer 11 

In Anlehnung an den bei BFG (1996a) ausführlicher dargestellten Bewertungsrahmen 

für Oberflächengewässer anhand der hydrologischen Gegebenheiten 12 ist der Stichkanal 

nur von geringer Bedeutung. Im Hinblick auf die Wasserbeschaffenheit ist der Kanal 

entsprechend BFG (1996a, 1996b) von allgemeiner Bedeutung. 

Die im Untersuchungsgebiet gelegenen Abschnitte von Alpebach und Bruchgraben 

sind aufgrund der mäßigen bis starken Veränderung (Ausbauzustand) und der kritischen 

Belastung (Wasserbeschaffenheit) insgesamt von allgemeiner Bedeutung im 

Hinblick auf das Schutzgut Wasser. Die künstlich angelegten Gräben sind von geringer 

Schutzgutbedeutung. 


Im Hinblick auf mögliche Vorhabenswirkungen und bewertungsrelevante Funktionsapekte 

sind gemäß MONTENEGRO (2008) folgende Gesichtspunkte ausschlaggebend: 

• Nach Menge und Beschaffenheit ist das Grundwasser im Untersuchungsgebiet für 

die Grundwassernutzung nach Schließung des Wasserwerkes Algermissen ohne 

besondere Bedeutung. 

• Die Grundwasserbeschaffenheit im Untersuchungsgebiet ist kein ausschlaggebender 

Faktor bei der Bewertung der geplanten Maßnahmen, zumal auch bei Einsickern 

von Kanalwasser keine signifikanten Veränderungen zu erwarten sind, sofern 

kein durch Schadensfälle verunreinigtes Kanalwasser in das Grundwasser gelangen 

kann. 

Die größte Bedeutung kommt dem Grundwasser als Einflussgröße für den biotischen 

Lebensraumcharakter und damit vor allem hinsichtlich der Wechselwirkungen mit anderen 

Umweltschutzgütern zu. 

Für die stark wechselnden Beziehungen zwischen Kanal und umgebenden Grundwasserkörpern 

(siehe Tab. 3-9) lassen sich in diesem Sinne folgende grundsätzliche Aus- 

11 

Die Bewertung der Stillgewässer erfolgt bei den Schutzgütern Pflanzen (Biotope) und Tiere im Hinblick auf 

die Lebensraumfunktion. 

12 

Bei BFG (1996a) aufgeführte Bewertungskriterien hinsichtlich dieser Aspekte sind die anthropogene 

Beeinflussung der Fließ- beziehungsweise Durchflussverhältnisse, die Natürlichkeit der Geschiebe- und 

Schwebstoffverhältnisse sowie des Gewässerbettes und des Überschwemmungsgebietes.


______________________________________________________________________________________________ 

sagen treffen, welche auf eine Empfindlichkeit gegenüber Zustandsveränderungen 

zielen: 

• In Kanalabschnitten mit einer bestehenden Vorflutwirkung des Kanales gegenüber 

dem Grund- oder Schichtenwasser besteht eine überdurchschnittliche Empfindlichkeit 

gegenüber Veränderungen, insbesondere Zunahme dieses Entwässerungseffektes. 

• In gedichteten Kanalabschnitten besteht eine besondere Empfindlichkeit gegenüber 

baubedingten Veränderungen, das heißt dem Entstehen neuer geohydraulischer 

Verbindungswege zwischen Kanal und Umgebung. Dieser mögliche Effekt ist auf 

die nur relativ kurzzeitige Bauphase (vorübergehende Aufnahme der Dichtung) beschränkt, 

da die Abschnitte auch zukünftig wieder als Dichtungsstrecken ausgebildet 

sein werden. 

• Wo das Kanalbett in einem Grundwasserdurchströmungbereich gelegen ist, besteht 

eine überdurchschnittliche Empfindlichkeit gegenüber Beeinflussung dieser Durchströmung 

durch Maßnahmen mit Sperrwirkung (vor allem Einbringen von Spundwänden). 


Im Bereich der Querung von Alpebach und Bruchgraben befinden sich Teile des vorläufig 

zu sichernden Überschwemmungsgebietes „Bruchgraben mit Nebengewässern“ 

(siehe Karte 4, NMU 2008). In gesetzlichen Überschwemmungsgebieten sind Maßnahmen 

verboten, durch welche die Hochwasserrückhaltung beeinträchtigt wird, insbesondere 

die Errichtung von Bauwerken. 

Gewässer, die als künstliche (Stichkanal) und erheblich veränderte oberirdische Wasserkörper 

(Alpebach, Bruchgraben) eingestuft sind, sind gemäß § 27 Abs. 2 WHG beziehungsweise 

§ 36 NWG so zu bewirtschaften, dass eine nachteilige Veränderung 

ihres ökologischen Potenzials und chemischen Zustands vermieden und ein gutes 

ökologisches Potenzial und ein guter chemischer Zustand erhalten oder bis 2015 

erreicht wird. 

Das Grundwasser ist gemäß § 47 WHG beziehungsweise § 87 NWG so zu bewirtschaften, 

dass eine nachteilige Veränderung seines mengenmäßigen und chemischen 

Zustandes vermieden wird, alle signifikanten und anhaltenden Trends ansteigender 

Schadstoffkonzentrationen aufgrund der Auswirkungen menschlicher Tätigkeiten umgekehrt 

werden, ein Gleichgewicht zwischen Grundwasserentnahme und Grundwasserneubildung 

gewährleistet wird und ein guter mengenmäßiger und chemischer Zustand 

erhalten oder bis 2015 erreicht wird.


______________________________________________________________________________________________ 

Wasserschutzgebiete sind im Untersuchungsgebiet nicht ausgewiesen. 


Der Stichkanal ist ein künstliches, fast durchgehend mit Steinschüttungen befestigtes, 

in Teilabschnitten (Senken der querenden Fließgewässer, Innerstetal/Hildesheimer 

Hafen) gedichtetes Oberflächengewässer und als solches von geringer Bedeutung für 

das Schutzgut. Die Gewässergütesituation stellt sich als mäßig belastet dar. Die Belastung 

der Kanalsedimente liegt in einem für Binnenwasserstraßen typischen Bereich 

mit punktuell höheren Schwermetallbelastungen. Die den Kanal ohne Wasseraustausch 

querenden Fließgewässer (Alpebach und Bruchgraben) sind durch Ausbau stark 

verändert, hinsichtlich der Gewässergüte kritisch belastet und insgesamt von allgemeiner 

Bedeutung für das Schutzgut. 

Stark wechselnde Untergrundverhältnisse bedingen auch sehr wechselnde Grundwasser- 

beziehungsweise geohydrologische Verhältnisse im Verlauf der Kanaltrasse. Im 

Untergrund anstehende Ton- und Kreideschichten wirken als Grundwasserstauer. 

Sande und Kiese (insbesondere im Raum Algermissen) stellen Grundwasserleiter dar, 

die Löss- und Geschiebemergel Grundwassergeringleiter. Austauschbeziehungen zwischen 

Kanal und umgebenden Grundwasserschichten bestehen im Wesentlichen dort, 

wo der Kanal nicht gedichtet ist und wo wegen der höher gelegenen Grundwasseroberfläche 

(etwa ab Kanal-km 11) eine Infiltration in den Kanal stattfindet (Vorflutwirkung 

des Kanales). Dies sind zugleich die Bereiche mit erhöhter Empfindlichkeit gegenüber 

Veränderungen im Hinblick auf das Grundwasser als Faktor im natürlichen 

Lebensraumgefüge. 

Die frühere Trinkwassergewinnung des Wasserwerkes Algermissen wurde Anfang der 

1990er Jahre eingestellt. 

Für Oberflächen- und Grundwasser gelten die grundsätzlichen rechtlichen Verschlechterungsverbote 

und das Gebot, mittel- bis längerfristig Verbesserungen der 

Gewässerzustände im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie zu erzielen.


______________________________________________________________________________________________ 

3.6 Klima 


Es wurden vorhandene Unterlagen hinsichtlich untersuchungsrelevanter Angaben zu 

Schutzgutausprägungen ausgewertet (LANDKREIS HILDESHEIM 1993, BFG 1996b, 

GEMEINDE HARSUM 2006). 

3.6.2 Bestandssituation, Vorbelastungen und Funktionsbewertung 

Das Untersuchungsgebiet liegt großklimatisch betrachtet im Übergangsbereich vom 

ozeanisch geprägten zum kontinentalen Klima. Darauf weisen eine vergleichsweise 

hohe Durchschnittstemperatur, größere Temperaturschwankungen und geringere Niederschläge 

(im Jahresmittel um 600 mm) hin. Die Winde wehen zu 60 % aus dem 

Westsektor mit einem Maximum aus Südwesten. In den freien Ackerfluren treten relativ 

hohe Windgeschwindigkeiten auf. 

Mögliche klimatische Ausgleichsfunktionen (zum Beispiel Entlastung von thermisch 

belasteten Siedlungsgebieten durch auf offenen Freiflächen produzierte Kaltluft) sind 

im vorliegenden Fall nicht relevant, da im Untersuchungsgebiet keine zu entlastenden 

Wirkräume vorliegen. 

Im Hinblick auf das Vorhaben relevant ist die Tatsache, dass die den Stichkanal begleitenden 

Gehölzbestände zusammen mit den Waldflächen und höher aufragende 

Dämmen eine die Windgeschwindigkeit reduzierende Wirkung entfalten. Damit 

entstehen im Lee windberuhigte und in Verbindung mit dem Wasser des Kanals kleinräumig 

feuchtere Geländeklimate. 


Das Schutzgut Klima betreffend bestehen keine rechtsverbindlichen Schutzgebiete 

oder Schutzausweisungen.


______________________________________________________________________________________________ 

3.7 Landschaft 


Das Schutzgut Landschaft wird durch das Landschaftsbild abgebildet, das die äußere, 

sinnlich wahrnehmbare Erscheinung der Landschaft ist und die natürliche Attraktivität 

einer Landschaft beschreibt. Das Landschaftsbild ergibt sich ganz wesentlich aus dem 

Zusammenwirken flächiger, linienhafter und punktueller Landschaftsbildelemente 

(vergleiche GAREIS-GRAHMANN 1993). 

Grundlage für die Bearbeitung des Schutzgutes sind die Daten der Biotoptypenkartierung, 

einer ergänzenden Erfassung landschaftsbildspezifischer Elemente und Störungen 

und die Auswertung vorhandener Unterlagen. 


Landschaftsbildelemente 

Das Untersuchungsgebiet befindet sich innerhalb einer weitgehend ausgeräumten und 

strukturarmen Agrarlandschaft. Bei den flächigen Landschaftsbildelementen dominieren 

in hohem Maße Äcker. Wälder treten anteilsmäßig deutlich dahinter zurück, 

bestimmen aber in Teilbereichen wie zwischen Harsum und Klein Förste das Landschaftsbild. 

Grünländer treten nur sehr vereinzelt auf und werden überwiegend intensiv 

bewirtschaftet. Weitaus verbreiteter sind ruderale und halbruderale Säume und 

Brachen. Diese befinden sich teils innerhalb der Feldflur, teils als langgestreckte 

Säume an den Ufern des Stichkanales. Der südliche Teil des Gebietes liegt im Stadtgebiet 

Hildesheim und wird durch Industrie- und Kläranlagen geprägt. 

Die wesentlichen linienhaften, den Raum gliedernden Elemente sind neben dem Stichkanal 

selbst die parallel dazu verlaufenden Dämme und vor allem die uferbegleitenden 

Gehölzstrukturen. Hinzu kommen Gräben, Bachabschnitte, Hecken und Baumreihen 

der Feldflur sowie Wege, Straßen, eine in Nordsüd-Richtung verlaufende Bahnstrecke 

im nördlichen Abschnitt und zwei Stromfreileitungen. An punktuellen Landschaftsbildelementen 

finden sich Gehölzgruppen, einige Stillgewässer sowie Bauwerke in der 

freien Landschaft.


______________________________________________________________________________________________ 

Störungen der naturraumtypischen Eigenart 

Objekte, die eine besondere Störung der naturraumtypischen Eigenart darstellen (vergleiche 

KÖHLER & PREISS 2000), sind im Untersuchungsgebiet die Kanaldämme, der 

Kanal selbst als künstliches Gewässer, der Bahndamm im Norden, die Stromfreileitungen, 

größere Straßen mit Brückenquerungen (darunter die Autobahn 7), haldenartige 

Bodenablagerungsflächen, ein Landwarenbetrieb mit großen Silotürmen südwestlich 

von Algermissen sowie die Industrie- und Kläranlagen im Stadtgebiet Hildesheim. 

Aufgrund des Autobahnverkehrs kommt es zu einer anhaltenden Belastung durch 

Lärm. Eine weitere Lärmquelle stellt die Bundesstraße 6 am Hildesheimer Stadtrand 

dar. Desweiteren sind dort im Bereich der Kläranlage zeitweise Geruchsbelastungen 

möglich. 

Eine Zerschneidung der Landschaft ist durch den Stichkanal gegeben. Die Erreichbarkeit 

der jeweils gegenüberliegenden Bereiche wird über mehrere Brücken gewährleistet. 

Eine weitere Zerschneidung der Landschaft wird durch die Autobahn 7 verursacht. 

Blickbeziehungen 

Sichtachsen beziehungsweise Blickbeziehungen aus dem Umland auf den Stichkanal 

mit seinen Ufergehölzen bestehen im Bereich der strukturarmen Ackerfluren über 

weite Strecken. Dort wo mehrere Waldparzellen beiderseits des Kanales das Landschaftsbild 

bereichern, ist die Fernwirkung der Uferstrukturen eingeschränkt. Dies 

trifft für den waldreichen Abschnitt zwischen Harsum und Klein Förste zu. Ähnlich 

verhält es sich mit dem Bahndamm auf der Kanalostseite im Norden des Untersuchungsgebietes. 

Landschaftserleben 

Das Landschaftserleben wird für Erholungsuchende durch vorhandene Fuß- und Radwege 

ermöglicht, welche über weite Strecken den Kanal begleiten. Nahe am Kanal 

verlaufende Wege werden durch die begleitenden Gehölzbestände von der umgebenden, 

weniger attraktiven Ackerlandschaft abgeschirmt. 

Aus dem unterschiedlichen Auftreten und dem Wechsel der Landschaftsbildelemente, 

der vorherrschenden Nutzung, besonderer Landschaftsbildeigenschaften und Störungen 

lassen sich für das Untersuchungsgebiet fünf Landschaftsbildeinheiten unterscheiden 

(Tab. 9-10).


______________________________________________________________________________________________ 

3.7.3 Vorbelastungen und Bewertung 

Entsprechend der Methodik von KÖHLER & PREISS (2000) sowie NMELF (2002) erfolgt 

die Bewertung des Landschaftsbildes mittels des Kriteriums der naturraumtypischen 

Eigenart. Im ersten Schritt werden die einzelnen Landschaftsbildelemente hinsichtlich 

ihrer Bedeutung für das Landschaftsbild bewertet, indem ermittelt wird, inwieweit 

die Elemente der naturraumtypischen Eigenart entsprechen (Tab. 9-10). Im 

zweiten Schritt erfolgt eine Bewertung der vier Landschaftsbildeinheiten durch die 

Gegenüberstellung der positiven Wertelemente und der Beeinträchtigungsfaktoren 

(Tab. 9-11). 

Tab. 9-10: Bewertung der Landschaftsbildelemente anhand der naturräumlichen 

Eigenart. 

Biotoptypenabkürzungen nach V. DRACHENFELS (2004), siehe auch Karte 1. 

Wertstufe 

V 


(Landschaftsbildelemente, 

die weitgehend der natur- 

raumtypischen Eigenart 

entsprechen) 

IV 


bis allgemeiner Bedeutung 


die der naturraumtypischen 

Eigenart vermindert ent- 

sprechen) 

III 

von allgemeiner Bedeutung 



Eigenart stark vermindert 

entsprechen) 


• alte mesophile Eichen- und Hainbuchen-Mischwälder (WC 3, 2-4) 

• bodensaurer Buchenwald des Berg- und Hügellandes (WLB 3) 

• Schilf-Landröhricht (NRS) 

• nährstoffreiches Großseggenried (NSG) 

• naturnahe Stillgewässer (SEZ, SEZ/VER, STW) 

• jüngere mesophile Eichen- und Hainbuchen-Mischwälder (WC 2) 

• sonstige Weidengebüsche (BAZ, BFR), mesophile Gebüsche (BMS, 

BMH) 

• Hecken aus standortheimischen Gehölzen (HFS, HFM, HFB), naturnahe 

Feldgehölze (HN) einschließlich Mischtypen 

• mäßig ausgebauter Bach mit röhrichtreicher Verlandungszone 

(FXM/VER) 

• Verlandungsbereiche nährstoffreicher Stillgewässer mit Röhricht 

(VER) 

• mesophiles Grünland (GMZ) 

• Laubwald-Jungbestände (WJL) und Mischtypen, sonstige Laubforste 

(WX) 

• Fichtenforste (WZF) 

• Bestände aus jüngeren standortheimischen Gehölzen (HBA 1, 2 (Ob, 

Li, Ah, Bi)/UHM, HB 1 (Er, Es)), Baumgruppen aus älteren nicht 

standortheimischen Gehölzarten (HBE 3 (Ka, Ph)) 

• neuangelegte Feldhecken (HFN), Feldhecken mit standortfremden 

Gehölzen (HFX), standortgerechte Gehölzpflanzungen (HPG) und 

Mischtypen 

• mäßig ausgebaute Bäche (FXM) 

• naturferne Stillgewässer (SX) 

• Ruderalgebüsche (BRU) 

• Intensivgrünland (GI) und artenarmes Extensivgrünland (GIE) 

• Ruderal- und Staudenfluren und –säume (UR, UH) sowie Mischtypen


______________________________________________________________________________________________ 

Wertstufe 

II 

von allgemeiner bis 

geringer Bedeutung 



Eigenart kaum ent- 

sprechen) 

I 

von geringer Bedeutung 

(Landschaftsbildelemente 

mit weitgehend zerstörter 

oder überformter natur- 

raumtypischen Eigenart) 


• Zierhecken (BZH) 

• sonstiger gehölzreicher Friedhof (PFR) 

• Gräben (FGR, FGZ) 

• großer Kanal (FKG) 

• intensiv genutzte Ackerflächen (AT) 

• Baumschulen (EBB) 

• Gemüse- und sonstige Gartenbauflächen (EGG) 

• Gärten mit Baumbestand (PH) 

• Scherrasen (GR) 

• unversiegelte Wege mit Bewuchs (OVW/GRT, OVW/UH) 

• Kirche (ONK) 

• Grünlandeinsaatflächen (GA) 

• Weihnachtsbaum-Plantagen 

• Grabeland (PKG) 

• Sport- und Freizeitanlagen (PSP, PSZ) 

• Verkehrsflächen (OV alle nicht unter II genannten) und befestigte 

Flächen (TF) 

• Siedlungs- und Gewerbeflächen (OEL, ONZ, OG) 

• technische Anlagen (OSK, OSW, OSZ) 

• Baustellen (OX) 

Tab. 3-11: Bewertung der Landschaftsbildeinheiten. 

Wertstufen: IV = von besonderer Bedeutung, IV = von besonderer bis allgemeiner Bedeutung, III = von allgemeiner 

Bedeutung, II = von allgemeiner bis geringer Bedeutung, I = von geringer Bedeutung. 

Nr. der naturraumtypischen Eigenart 

weitgehend entsprechende Land- 

schaftselemente und Nutzungen 

- positive Wertträger - 

landschaftsraumuntypische Land- 


- negative Wertträger/Beein- 

trächtigungen der Eigenart - 

1 Ackerlandschaft östlich Bolzum bis Kreisstraße 519 bei Lühnde (Kanal 

km 1 200 bis 4 500): 

Durch Ackernutzung, kanalbegleitende Ufergehölze und Laubforste geprägter 

Bereich 

− größere Laubwaldbestände aus 

standortheimischen Arten, abschnittsweise 

als beidseitiger Böschungsbewuchs 

mit Fernwirkung 

− weitere kanalbegleitende Ufergehölze 

mit Fernwirkung 

− einzelne ruderale und halbruderale 

Fluren und Säume 

− einzelne Hecken und Gehölzbestände 

− weit ausgedehnte monotone Ackerfluren 

− Kanal als künstliches Gewässer 

− Brückenbauwerke 

− Stromfreileitung 

− Bahndamm als künstliches, die 

Landschaft überprägendes Bauwerk 

− haldenartige Bodenablagerungsflächen 

− Baumschulkulturen 

− Baustelle im Zuge des Kanalausbaus 

im Norden des Untersuchungsgebietes 

zusammen- 

fassende Be- 

wertung der 

Landschafts- 

bildeinheiten 

III


______________________________________________________________________________________________ 









2 Ackerlandschaft ab Kreisstraße 519 bei Lühnde bis nordwestlich Harsum (Kanal 

km 4 500 bis 8 500): 

Durch Äcker, kanalbegleitende Ufergehölze, weitere vereinzelte Gehölzstruktu- 

ren und Industrieanlagen geprägter Abschnitt 

− einzelne Laubwaldbestände teils aus 

standortheimischen Arten, teils aus 

Hybrid-Pappeln 

− einzelne landschaftsprägende Hecken 

und Gehölzbestände 

− kanalbegleitende Ufergehölze mit 

Fernwirkung 

− kanalbegleitende Staudensäume 

− einzelne Grünländer 



− mäßig ausgebauter Bach 

− einzelne naturnahe Kleingewässer 

− einzelner Sumpf (jedoch durch umgebenden 

Gehölzbestand nach au- 

ßen abgeschirmt) 


dominieren das Landschaftsbild 

− großflächiger Landwarenbetrieb mit 

weithin wahrnehmbaren Industrieanlagen 




− Stromfreileitung 

− Dämme als künstliche, die Landschaft 

überprägende Bauwerke 

3 Ackerlandschaft mit hohem Waldanteil nordwestlich Harsum bis Autobahn 7 

(Kanal km 8 500 bis 12 000): 

Durch Laubwälder, Äcker und kanalbegleitende Ufergehölze geprägter Ab- 

schnitt 

− gehäuftes Vorkommen älterer strukturreicher 

Laubwaldbestände mit 

dominanter Wirkung auf das Landschaftsbild 

− kanalbegleitende Ufergehölze 


− einzelne Grünländer 



− abschnittsweise monotone Ackerfluren 



− vereinzelte Wohnbebauung mit 

Hausgärten 

− Sportplatz 

− Baumschul- und Weihnachtsbaumkulturen 

− Lärmbelastung durch den nahen 

Autobahnverkehr 


4 Ackerlandschaft ab Autobahn 7 bis Bundesstraße 6 / Stadtrand Hildesheim 

(Kanal km 12 000 bis 14 200): 

Durch Ackernutzung und kanalbegleitende Ufergehölze geprägter Abschnitt 

− kanalbegleitende Ufergehölze mit 

Fernwirkung 


− sehr vereinzelte Gehölzstrukturen 

der Ackerflur 


dominieren das Landschaftsbild 


− Brückenquerung der Autobahn 7 

− Lärmbelastung durch den Autobahnverkehr 

zusammen- 

fassende Be- 

wertung der 

Landschafts- 

bildeinheiten 

II 

IV 

II


______________________________________________________________________________________________ 









5 Stadtbereich ab Bundesstraße 6 / Stadtrand Hildesheim bis Hafen (Kanal 

km 14 200 bis 14 700): 

Durch Industrie- und Kläranlagen geprägter Stadtrandbereich 

− großflächige Ruderalfluren 

− einzelne Hecken 

− Weidengebüsche im Bereich einzelner 

Verlandungsbereiche 

− das Landschaftsbild dominierende 

Industrie- und Kläranlagen mit 

technischen Anlagen 

− Geruchsbelastung durch Kläranlagen 

− Kanal als künstliches Gewässer mit 

Wendestellen 

− versiegelte Flächen 

− Brückenquerung der Bundesstraße 

6 

− Lärmbelastung durch den Verkehr 

auf der Bundesstraße 6 

zusammen- 

fassende Be- 

wertung der 

Landschafts- 

bildeinheiten 

Die Bewertung der fünf Landschaftsbildeinheiten (Tab. 3-11) zeigt, dass den Teilgebieten 

aufgrund der starken Überformung der Landschaft überwiegend nur die Wertstufe 

III beziehungsweise II zukommt. Lediglich die Einheit 4 ist aufgrund des hohen 

Anteiles an älteren naturnahen und strukturreichen Laubwaldbeständen höher zu bewerten. 

Innerhalb der strukturarmen Ackerlandschaft kommt diesen Gehölzbeständen 

einschließlich der kanalbegleitenden Ufergehölze im gesamten Untersuchungsgebiet 

eine besondere Bedeutung zu, da sie weithin die einzigen das Landschaftsbild belebenden 

Strukturelemente mit großer Fernwirkung sind. 

Dies stimmt mit den Aussagen des Landschaftsrahmenplanes Hildesheim (LANDKREIS 

HILDESHEIM 1993) überein. Er stellt entlang des Stichkanales zwei aus regionaler 

Sicht wichtige Bereiche dar. Dabei handelt es sich zum einen um die Reste der naturnahen 

Eichen-Hainbuchenwälder (Saubecksholz, Hollenmeerholz) zwischen Harsum 

und Klein Förste, welche für eine strukturreiche Kulisse entlang des Stichkanales sorgen 

und einen hohen lokalen Erholungswert aufweisen. Zum anderen wird der gesamte 

nördlich angrenzende Abschnitt des Kanales bis zur Kreisgrenze aufgrund der begleitenden 

linearen Gehölzbestände als gliederndes Landschaftselement innerhalb der ausgeräumten 

Bördelandschaft benannt. 

Im Falle einer Beseitigung von Gehölzstrukturen mit Fernwirkung wären die Folgen 

innerhalb der ohnehin schon strukturarmen Räume sehr schwer (vergleiche auch 

STADT HILDESHEIM 2000). Aus diesem Grund werden sie in Karte 5 gesondert als besondere 

Strukturelemente mit großer Fernwirkung dargestellt. 

II


______________________________________________________________________________________________ 


Rechtliche Bindungen für das Schutzgut Landschaft bestehen in den Schutzgebietsverordnungen 

der fünf Landschaftschutzgebiete „Kanalkippe Bolzum“, „Algermissener 

Kippe“, „Unterer Bruchgraben“, „Harsumer Holz“ und „Klein Förster Holz“. 


Die Landschaft des Untersuchungsgebietes wird geprägt durch ausgedehnte strukturarme 

Ackerfluren mit wenigen Gehölzbeständen, Ruderalfluren und Grünländern. 

Demgegenüber steht der Stichkanal mit seinen landschaftsprägenden Ufergehölzen als 

durchgehendes lineares und weithin sichtbares Strukturelement. Ferner stellen die Eichen-Hainbuchenwälder 

zwischen Harsum und Klein Förste bedeutsame Landschaftsbildelemente 

dar. Störungen der naturraumtypischen Eigenart bestehen in vielfältiger 

Weise, beispielsweise durch die Autobahn 7, Industrieanlagen, den Stichkanal als 

künstliches Gewässer, Bodenaufschüttungen in Form von Dämmen und Halden, 

Hochspannungsleitungen und Brückenbauwerken. Das Landschaftserleben wird durch 

Fuß- und Radwege entlang des Kanales ermöglicht. 

Aufgrund der starken Überformung kommt den Landschaftsbildeinheiten überwiegend 

nur eine allgemeine, teilweise auch nur eine allgemeine bis geringe Bedeutung zu. Nur 

ein Teilbereich ist aufgrund des hohen Anteils an älteren naturnahen Laubwaldbeständen 

höher zu bewerten. Sehr bedeutsam für das Schutzgut ist allerdings in allen Abschnitten 

der kanalbegleitende Gehölzsaum. 


3.8 Kultur- und sonstige Sachgüter 


Die schutzgutbezogene Erhebung bestand in erster Linie in der Auswertung der Informationen 

der unteren Denkmalbehörden über vorhandene Kulturdenkmale (Telefonat 

mit Frau KROGMANN, Stadt Sehnde, vom 13.05.2009, Telefonat mit Herrn 

GORCZYTZA, Landkreis Hildesheim vom 13.05.2009, Telefonat mit dem Stadtplanungsamt 

der Stadt Hildesheim vom 12.05.2009, schriftliche Mitteilung von Frau 

KÖNIG, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege - Regionalteam Hannover,


______________________________________________________________________________________________ 

vom 12.05.2009) sowie der Sichtung sonstiger Sachgüter einschließlich der Nutzungen 

der Informationen aus der Realnutzungserfassung. 


Baudenkmale 

Eine Reihe von Objekten im Untersuchungsgebiet ist in die Denkmalliste eingetragen 

(Telefonat mit Frau KROGMANN, Stadt Sehnde, vom 13.05.2009, Telefonat mit Herrn 

GORCZYTZA, Landkreis Hildesheim vom 13.05.2009, Telefonat mit dem Stadtplanungsamt 

der Stadt Hildesheim vom 12.05.2009): 

• Die gesamte Kanaltrasse aus den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts steht zusammen 

mit den Brücken 382, 383, 391 und 394 unter Denkmalschutz. Bei Brücke 

383 handelt es sich um eine Bogenbrücke in Betonkonstruktion, bei den übrigen 

Brücken um genietete Fachwerkträgerbrücken aus mehrfach geknickten 

parabelbogenförmigen Trägern mit Betonwiderlagern. 

Die genannten Schutzbereiche sind in Karte 6 dargestellt. 

Ein weiteres Baudenkmal außerhalb des Hauptuntersuchungsgebietes ist die alte Kanalschleusenanlage 

Bolzum, die wegen ihrer bau- und technikgeschichtlichen Bedeutung 

geschützt ist. 

Bodendenkmale 

Es werden innerhalb des Untersuchungsgebietes vier Bodendenkmale in der Denkmalliste 

geführt (schriftliche Mitteilung von Frau KÖNIG, Niedersächsisches Landesamt 

für Denkmalpflege - Regionalteam Hannover, vom 12.05.2009). Ein weiteres 

liegt knapp außerhalb der Gebietsgrenze: 

1. Brunnen südwestlich Algermissen (beim Kanalbau entdeckt und geborgen), 

2. Einzelfund nordöstlich von Klein Förste (knapp außerhalb), 

3. vorgeschichtliche Siedlung nordwestlich Harsum, im Wald östlich des Kanales 

gelegen, 

4. Fundstreuung auf einem Acker östlich des Kanals zwischen Autobahn 7 und Stadtrand 

Hildesheim, 

5. vorgeschichtliche Siedlung östlich des Kanales am Stadtrand Hildesheim (während 

Bauarbeiten an der Bundesstraße 6 entdeckt).


______________________________________________________________________________________________ 

Die genannten Schutzbereiche beziehungsweise Fundorte sind in Karte 6 dargestellt. 

Sonstige Sachgüter 

Als sonstiges Sachgut ohne einen Denkmalstatus ist insbesondere der Friedhof mit 

Kapelle östlich von Lühnde zu nennen. Weitere Sachgüter sind ein Bootsanleger bei 

Harsum sowie Entsorgungsanlagen am Stadtrand von Hildesheim (siehe Karte 6). 

3.8.3 Bewertung und rechtlicher Status 

Bau- und Bodendenkmalen kommt hinsichtlich des Schutzgutes eine hohe Bedeutung 

zu. Unter den sonstigen Sachgütern sind vor allem der Friedhof und die Kapelle aus 

soziokultureller Sicht bedeutsam. Bootsanleger und Entsorgungsanlagen kommt eine 

allgemeine Bedeutung zu. 

Bau- und Bodendenkmale unterliegen dem Schutz des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes 

(NDSchG), demzufolge Kulturdenkmale zu schützen, zu pflegen und 

wissenschaftlich zu erforschen sind (§ 1 NDSchG). 

3.9 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern 

Zwischen den in den Kap. 3.1 bis 3.8 behandelten Schutzgütern bestehen zahlreiche 

Wechselwirkungen, die bei der Darstellung und Beurteilung der Umweltauswirkungen 

des Vorhabens (Kap. 5.3) zu berücksichtigen sind. Dazu werden die relevanten Auswirkungen 

bei jedem – auch indirekt – betroffenen Schutzgut benannt. In Bezug auf 

die zu erwartenden Auswirkungen und hinsichtlich möglicher Beeinträchtigungen sind 

die folgenden Wechselwirkungen von Bedeutung: 

• Biotope sind Lebensräume für Pflanzen und Lebens- beziehungsweise Teillebensräume 

für Tiere (zum Beispiel Nahrungsgebiet, Elemente eines Wanderkorridors). 

Als Landschaftsbildelemente bestimmen Biotopbestände zudem auch wesentlich 

das Schutzgut Landschaft und in der Funktion der Landschaft für die Erholung das 

Schutzgut Mensch. In Verbindung mit sonstigen Geländemerkmalen können sich 

aus der Anordnung von bestimmten Biotopstrukturen spezifische kleinklimatische 

Verhältnisse ergeben. Der Verlust oder die Veränderung von Biotopen können somit 

Auswirkungen auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen, Klima, Landschaft und 

Mensch haben.


______________________________________________________________________________________________ 

• Offene Böden sind Wuchsort für Pflanzen, Lebensstätte für Bodenorganismen und 

allgemein Teil von Tierhabitaten (Schutzgüter Tiere und Pflanzen) und somit auch 

Einflussfaktoren der Ausprägung von Landschaftsbild und die Erholungseignung 

der Landschaft (Schutzgut Mensch). Sie haben einen wesentlichen Einfluss auf die 

Grundwasserneubildung (Schutzgut Wasser). Außerdem können sie Standort von 

archäologischen Denkmalen sein (Schutzgut Kulturgüter). Bei der Versiegelung 

oder Überformung von Böden sind die Umweltauswirkungen auch auf diese indirekt 

betroffenen Schutzgüter zu betrachten. 

• Oberflächengewässer - auch künstliche wie der Stichkanal - sind ebenfalls Lebensstätten 

von Tieren und Pflanzen, Elemente des Landschaftsbildes und Bestandteil 

der Erholungsbereiche des Menschen. Veränderungen können sich somit auch auf 

die genannten Schutzgüter auswirken. 

• Bauliche Eingriffe im Grundwasserkörper (einschließlich Schichtenwässern) betreffen 

zunächst das Schutzgut Wasser, können sich aber im Falle merklicher Veränderungen 

über das Schutzgut Boden auch auf Vegetation und Tierlebensräume 

auswirken (Schutzgüter Pflanzen und Tiere). Indirekt kann sich damit auch die 

landschaftliche Erscheinung ändern (Schutzgut Landschaft) und möglicherweise 

die landschaftsbezogene Erholung beeinträchtigt werden (Schutzgut Mensch).


______________________________________________________________________________________________ 

4. Bereiche unterschiedlicher Konfliktdichte (Raumwiderstand) 

4.1 Raumwiderstand 

4.1.1 Methodische Hinweise 

Als Raumwiderstand wird der zu erwartende Widerstand des bewerteten Untersuchungsgebietes 

bezeichnet, den dieses aufgrund der Zusammenschau der bewerteten 

Schutzgüter einem geplanten Vorhaben entgegensetzt (in Anlehnung an FGSV 2001: 

11). 

Eine Klassifizierung unterschiedlicher Raumwiderstände dient dazu zu erkennen, ob 

und wo eine relativ konfliktarme Durchführung von Geländeumgestaltungen beziehungsweise 

Anlage von Bauwerken möglich ist oder wenn dies nicht der Fall ist, wo 

voraussichtlich mit den gravierendsten negativen Umweltauswirkungen zu rechnen ist. 

Ausschlaggebend sind dabei die spezifischen Empfindlichkeiten der Schutzgüter beziehungsweise 

bedeutsamer Schutzgutfunktionen gegenüber den zentralen Wirkfaktoren 

des Vorhabens. Aus den Ergebnissen dieses Arbeitsschrittes lassen sich gegebenenfalls 

Bereiche unterschiedlicher Konfliktdichte bestimmen und Hinweise zur 

räumlichen Anordnung des Vorhabens im Interesse der Konfliktvermeidung und - 

verminderung ableiten. 

Anhand einer Klassifizierung in verschiedene Stufen des Raumwiderstandes von „sehr 

hoch“ bis „relativ gering“ wird die Konfliktträchtigkeit beurteilt. Karte 7 zeigt die 

Darstellung der konfliktträchtigsten Bereiche. 

4.1.2 Vorhabensspezifische Ermittlung der Raumwiderstände 

Der zentrale Wirkfaktor des Vorhabens ist die Flächeninanspruchnahme für die Umgestaltungsmaßnahmen 

am Stichkanal. Die damit verbundenen Auswirkungen führen 

bei den einzelnen Schutzgütern zu einem Verlust oder einer wesentlichen Beeinträchtigung 

der an diese Flächen gebundenen Werte und Funktionen. 

Die bedeutsameren Biotopstrukturen sind in der Regel zugleich die wertgebenden 

Elemente für das Landschaftsbild und die Erholungsnutzung des Menschen. Mittelbar 

bilden sie die Habitataustattung für die Tierwelt. Die zeitliche Regenerierbarkeit von 

Biotopen in Abhängigkeit von Alter und Ausprägung ist ein zentrales Empfindlichkeitskriterium, 

da die Regenerierbarkeit die Ausgleichbarkeit oder Ersetzbarkeit und 

somit die Intensität von Beeinträchtigungen wesentlich bestimmt und damit für die 

Entscheidung über die Zulässigkeit des Vorhabens eine wesentliche Eingangsgröße


______________________________________________________________________________________________ 

darstellt. Wertvolle Bodenstandorte sind im Hinblick auf mögliche Verluste ein nicht 

wiederherstellbares Naturgut. Daher werden diese Schutzgutausprägungen in den Vordergrund 

der Raumwiderstandsermittlung gestellt, ergänzt um den Aspekt eines strengen 

Schutzstatus von Tierarten, der ebenfalls einen rechtlich und fachlich besonders zu 

würdigenden Verfahrensgesichtspunkt darstellt. Besondere wertgebende Aspekte im 

Hinblick auf die Schutzgüter Mensch und Kulturgüter werden ebenfalls in die Raumwiderstandsermittlung 

einbezogen. 

Stufe A: Raumwiderstand sehr hoch 

• Kaum oder schwer regenerierbare Biotope von besonderer Bedeutung (Wertstufe 

V) einschließlich von gemäß § 30 BNatSchG besonders geschützten Biotopen, 

• Wochenstubenquartier der streng geschützten Fledermausart Großes Mausohr, 

• flächenhafte Tierlebensräume von herausragender Bedeutung (Wertstufe V*), 

• Brutstandorte streng geschützter Vogelarten, 

• Grundstücke mit Wohnfunktion (Wertstufe V). 

Stufe B: Raumwiderstand hoch 

• Nicht der Stufe A zugeordnete Biotope von besonderer Bedeutung (Wertstufe V) 

einschließlich von gemäß § 30 BNatSchG besonders geschützten Biotopen, 

• schwer regenerierbare Biotope von besonderer bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe 

IV), 

• flächenhafte Tierlebensräume von besonderer Bedeutung (Wertstufe V), 

• Brutstandorte besonders geschützter Vogelarten, soweit in den Roten Listen verzeichnet, 

• Flächen mit Böden historisch alter Waldstandorte (Wertstufe V), 

• Brücken als Wegeverbindungen mit Erholungsfunktion (Wertstufe V), 

• nach NDSchG geschützte Bau- und Bodendenkmale (Wertstufe IV), Friedhof östlich 

von Lühnde (Wertstufe IV). 

Stufe C: Raumwiderstand mittel 

• Sonstige Biotope von besonderer bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe IV), die 

schwer bis bedingt regenerierbar sind, 

• sonstige gemäß § 30 BNatSchG besonders geschützte Biotope sowie durch Satzung 

der Stadt Hildesheim geschützte Gehölzbestände, 

• Tierlebensräume von besonderer bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe IV),


______________________________________________________________________________________________ 

• Flächen mit Böden hoher natürlicher Bodenfruchtbarkeit (im Untersuchungsgebiet 

sehr verbreitet, in Karte 7 deshalb nicht dargestellt), 

• Wegeverbindungen mit Erholungsfunktion (Wertstufe V), 

• Sport- und Freizeitanlagen mit Wohnumfeldfunktion (Wertstufe IV), 

• sonstige Sachgüter, sofern noch nicht unter Stufe A oder B dargestellt (Anlegestelle 

der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft). 

Stufe D: Raumwiderstand relativ gering 

• Sonstige Flächen. 

4.1.3 Bereiche unterschiedlicher Konfliktträchtigkeit 

Wie die grafische Darstellung in Karte 7 zeigt, sind flächenbezogenen die alten Waldbestände 

im Raum Harsum, die zum Teil auch kanalnah gelegen sind, die ausgedehntesten 

Bereiche mit der höchsten Konfliktträchtigkeit (Raumwiderstandsstufe A). Darüber 

hinaus gilt dies für den Kanalabschnitt samt Gehölzsäumen im Südteil des Vorhabensgebietes, 

etwa ab dem Bruchgraben. Punktuell stellen vor allem die Brücke 

395/396 als Wochenstubenquartier des Großen Mausohres den im Untersuchungsgebiet 

konfliktträchstigsten Ort dar und ansonsten die entlang des Kanales verteilten 

Brutstandorte streng geschützter Vogelarten. 

Außerhalb der oben genannten sind weitere Bereiche der zweithöchsten Raumwiderstandsstufe 

(B) zugeordnet, so weitere besondere Tierlebensräume am Kanal wie flächig 

nordöstlich von Lühnde und in kleinräumiger Ausdehnung der Kanalabschnitt 

südlich des Ortes, auch der dort gelegene Friedhof und die zahlreichen Straßenbrücken 

am Stichkanal als wichtige verbindende Elemente im örtlichen Wegenetz und - sofern 

unter Schutz gestellt - auch als Baudenkmale. 

Außerhalb der Untersuchungsgebietsbereiche mit den Stufen A und B sind in größerem 

Umfang Flächen beziehungsweise Lebensräume der vergleichsweise weniger konfliktträchtigen 

mittleren Raumwiderstandstufe zugeordnet (siehe dazu Karte 7).


______________________________________________________________________________________________ 

4.2 Hinweise zu einer möglichst umweltschonenden Planung 

Die konkrete Flächenbeanspruchung sollte folgende Grundsätze berücksichtigen: 

• Die Bereiche im Vorhabensgebiet mit den höchsten Raumwiderständen (Stufen A 

und B) sollten mit oberster Priorität von der Flächeninanspruchnahme verschont 

werden. 

Soweit in diesen Bereichen eine Inanspruchnahme unvermeidbar ist, sollten sie 

zugleich Schwerpunkt von Vorkehrungen sein, welche die Beeinträchtigungen der 

Umweltschutzgüter auf das geringst mögliche Maß reduzieren. 

• Besonders störintensive Phasen des Bauablaufes sind auch im Hinblick auf die 

Tierwelt störungsminimierend zu planen. 

Weitere beziehungsweise ausführlichere Hinweise zur Vermeidung und Verminderung 

von Konflikten mit den Umweltbelangen im Sinne des UVPG erfolgen im Zusammenhang 

mit der Darstellung und Beurteilung der Vorhabensauswirkungen in Kap. 5 

(siehe vor allem Kap. 5.2.3).


______________________________________________________________________________________________ 

III. AUSWIRKUNGSPROGNOSE UND 

SCHUTZGUTÜBERGREIFENDE GESAMTEINSCHÄTZUNG 

5. Auswirkungsprognose 

5.1 Hinweise zur Methode 

Nachstehend erfolgt eine Beschreibung des methodischen Vorgehens bei der Prognose 

zu erwartender Umweltauswirkungen. Im weiteren werden die bei der Vorhabensdurchführung 

vorzusehenden Vorkehrungen zur Vermeidung und Verminderung 

nachteiliger Umweltauswirkungen aufgeführt (Kap. 5.2). Unter Berücksichtigung dieser 

Vorkehrungen werden anschließend die Auswirkungen des Vorhabens bezogen auf 

die Schutzgüter des UVPG beschrieben (Kap. 5.3). Wechselwirkungen zwischen den 

Schutzgütern werden bei der Darstellung der Auswirkungen berücksichtigt und bei 

dem jeweils relevant betroffenen Schutzgut bearbeitet. 

Die Darstellung umfasst die in Kap. 1.4.1 grundsätzlich als untersuchungsrelevant beurteilten 

Wirkaspekte. Soweit sich aus der Bestandsaufnahme und Bewertung der 

Umwelt im Rahmen der Raumanalyse (Kap. 3) ergeben hat, dass bestimmte Wirkaspekte 

im vorliegenden Fall nicht entscheidungserheblich sind, wird darauf in der 

Darstellung hingewiesen. Für die weitere Prüfung der Umweltverträglichkeit des Vorhabens 

sind diese Aspekte nicht relevant. 

An dieser Stelle sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Auswirkungsprognose 

sich auf die in Kap. 1.3 beschriebenen Vorhabensbestandteile (Kanalausbau bis zur 

Brücke der Autobahn A 7 sowie Neubau der Brücken Nr. 385 und 391) bezieht. Umweltauswirkungen 

weiterer Vorhabensabschnitte werden in einer späteren Untersuchung 

behandelt. 

Die Genauigkeit der Wirkungsabschätzung und die Eintrittswahrscheinlichkeit der 

Veränderungen hängt von der jeweiligen Auswirkung ab. Sofern es um weitestgehend 

eindeutige Wirkungen wie die Flächeninanspruchnahme durch Kanal- und Brückenbauwerke, 

Wege, Baustelleneinrichtung und andere Oberflächenumgestaltungen und 

die damit verbundenen Verluste oder Nutzungsänderungen geht, ist von einer relativ 

hohen Genauigkeit und Wahrscheinlichkeit auszugehen. Soweit es sich um Einflüsse 

auf dynamische Prozesse im Ökosystem wie Grundwassergegebenheiten oder die Habitatnutzung 

von Tieren handelt oder um teilweise wenig steuerbares menschliches 

Verhalten (Erholungsnutzung), kann die Wirkungsabschätzung nur in Form von Analogieschlüssen 

und Plausibilitätserwägungen erfolgen sowie vor dem Hintergrund des 

aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstandes. Dies entspricht dem fachlich üblichen 

Vorgehen bei der Prognostizierung von Umweltauswirkungen.


______________________________________________________________________________________________ 

Im Anschluss an die Beschreibung der Auswirkungen erfolgt deren Bewertung auf der 

Grundlage fachrechtlicher Anforderungen im Hinblick auf die Prüfung der Umweltverträglichkeit 

durch die planfeststellende Behörde gemäß § 12 UVPG. 

Sofern Schutzgüter, die zugleich Gegenstand der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung 

sind, von Auswirkungen der Bewertungsstufen II bis IV (siehe Tab. 5-1) betroffen 

sind, liegt ein Eingriffstatbestand im Sinne des § 14 BNatSchG vor. Für die 

betroffenen Schutzgüter wird dann in der Darstellung jeweils die Frage der Kompensierbarkeit 

von Beeinträchtigungen durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zusätzlich 

erörtert. 

Ausgleichsmaßnahmen sollen bewirken, dass in dem vom Eingriff durch das Vorhaben 

betroffenen Raum die beeinträchtigten Funktionen des Naturhaushalts in gleichartiger 

Weise wiederhergestellt sind und das Landschaftsbild landschaftsgerecht wiederhergestellt 

oder neu gestaltet ist. Für Ersatzmaßnahmen gilt, dass durch sie die beeinträchtigten 

Funktionen des Naturhaushalts in dem betroffenen Naturraum in gleichwertiger 

Weise hergestellt und das Landschaftsbild landschaftsgerecht neu gestaltet 

sein müssen (§ 15 Abs. 2 BNatSchG). 

Ein Ausgleich ist dann erreicht, wenn die vom Eingriff betroffenen Funktionen und 

Werte der Schutzgüter mittelfristig im betroffenen Raum wiederhergestellt sind, das 

heißt innerhalb von etwa 25 Jahren (KIEMSTEDT et al. 1996, KÖPPEL et al. 1998, 

NMELF 2002). 

Über die Zulässigkeit von weder durch Ausgleichs- noch Ersatzmaßnahmen kompensierbaren 

erhebliche Beeinträchtigungen ist im Rahmen der Planfeststellung zu entscheiden. 

Die Bewertung der Umweltauswirkungen erfolgt in Anlehnung an HARTLIK & 

HANISCH (2002, vergleiche BALLA 2003 und KAISER 2004) anhand der in Tab. 5-1 

wiedergegebenen vierstufigen Rahmenskala. 

Der Stufe IV, dem Unzulässigkeitsbereich, sind alle Umweltauswirkungen zuzuordnen, 

die aufgrund einer Gefährdung rechtlich geschützter Güter nicht zulässig sind. 

Auswirkungen, die die Zulässigkeit des Vorhabens unter rechtlichen Gesichtspunkten 

nicht in Frage stellen, sind dem Zulässigkeitsbereich zuzuordnen, der in den Belastungsbereich 

(Stufe II) und den Vorsorgebereich (Stufe I) untergliedert ist. In den Belastungsbereich 

wird eine negative Auswirkung auf ein Schutzgut eingeordnet, wenn 

es sich entsprechend der aus dem Fachrecht abgeleiteten Wertmaßstäbe um eine Gefährdung 

handelt. In den Vorsorgebereich werden die Auswirkungen eingestuft, bei


______________________________________________________________________________________________ 

denen die Belastung oder das Risiko einer Gefährdung von Schutzgutaspekten als gering 

oder nicht vorhanden bewertet wird. Zwischen dem Unzulässigkeitsbereich und 

dem Zulässigkeitsbereich liegt mit der Stufe III der Zulässigkeitsgrenzbereich. Ihm 

sind alle Umweltauswirkungen zuzuordnen, die eine deutliche Gefährdung rechtlich 

geschützter Güter darstellen und nur bei überwiegenden Gründen des Allgemeinwohls 

zulässig sind. Belastungs- und Zulässigkeitsgrenzbereich werden - soweit fachlich geboten 

und sinnvoll - in Unterstufen differenziert. Dies kann bei Variantenvergleichen 

hilfreich sein, da hierdurch zusätzliche Unterscheidungskriterien zur Verfügung gestellt 

werden. 

Tab. 5-1: Rahmenskala für die Bewertung der Umweltauswirkungen (aufgrund 

neuer Rechtsnormen leicht verändert nach KAISER 2004: 203). 

Stufe/ 

Bezeichnung 

IV 

Unzulässigkeitsbereich 

III 

Zulässigkeitsgrenz 

bereich 

(optionale Untergliederung) 

Einstufungskriterien 

Es sind deutliche Gefährdungen rechtlich geschützter Güter zu erwarten, die 

nicht zulässig sind. 

Rechtsverbindliche Grenzwerte werden überschritten oder es findet eine Überschreitung 

anderer rechtlich normierter Grenzen der Zulässigkeit von Eingriffen 

oder sonstigen Beeinträchtigungen statt, die nicht überwindbar sind. 

Es sind deutliche Gefährdungen rechtlich geschützter Güter zu erwarten, die 

unter bestimmten Voraussetzungen zulässig sind. 

Rechtsverbindliche Grenzwerte für betroffene Schutzgüter der Umwelt werden 

in diesem Bereich überschritten oder es findet eine Überschreitung anderer 

rechtlich normierter Grenzen der Zulässigkeit von Eingriffen oder sonstigen 

Beeinträchtigungen statt, die nur durch Gründe des überwiegenden öffentlichen 

Interesses zu rechtfertigen sind. Hierzu gehören beispielsweise nach 

Naturschutzrecht nicht durch Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen kompensierbare 

Eingriffstatbestände, die nur durch die Nachrangigkeit der Belange 

von Naturschutz und Landschaftspflege gerechtfertigt werden können (§ 15 

BNatSchG) oder erhebliche unvermeidbare und kompensierbare Beeinträchtigungen 

der Erhaltungsziele von Natura 2000-Gebieten, die allenfalls durch 

zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses (§ 34 Abs. 3 

BNatSchG) zu rechtfertigen sind. Hierzu gehören auch Grenzwertüberschreitungen, 

die Entschädigungsansprüche auslösen (zum Beispiel § 42 BImSchG). 

Optionale Untergliederung: 

In Abhängigkeit von der Gewichtung der zu erwartenden Gefährdungen sowie 

der Bedeutung beziehungsweise Empfindlichkeit betroffener Schutzgutausprägungen 

kann der Zulässigkeitsgrenzbereich untergliedert werden. Zum Beispiel 

werden gegebenenfalls nicht kompensierbare Verluste rechtlich besonders 

geschützter Objekte höher gewichtet (Stufe III a) als die von nicht besonders 

geschützten (Stufe III b).


______________________________________________________________________________________________ 

Stufe/ 

Bezeichnung 

II 

Belastungsbereich 

(optionale Untergliederung) 

I 

Vorsorgebereich 

Einstufungskriterien 

Belastungen in diesem Sinne stellen erhebliche Gefährdungen rechtlich geschützter 

Güter dar, die auch bei Fehlen eines überwiegenden öffentlichen 

Interesses zulässig sind. 

Unter Vorsorgegesichtspunkten anzusetzende Beeinträchtigungs-Schwellenwerte 

werden überschritten. 

Optionale Untergliederung: 

In Abhängigkeit von der Intensität der zu erwartenden Belastung sowie der 

Bedeutung beziehungsweise Empfindlichkeit betroffener Schutzgutausprägungen 

wird der Belastungsbereich gegebenenfalls untergliedert. Zum Beispiel 

wird der Verlust von Schutzgutausprägungen höherer Bedeutung der Stufe II a 

zugeordnet, um ihn von Verlusten der Schutzgutausprägungen mäßiger Be- 

deutung (Stufe II b) zu unterscheiden. 

Der Vorsorgebereich kennzeichnet den Einstieg in die Beeinträchtigung der 

Schutzgüter und damit unter Umständen in eine schleichende Umweltbelastung. 

Die Umweltbeeinträchtigungen erreichen jedoch nicht das Maß der Erheblichkeit. 

5.2 Beschreibung der zu untersuchenden Varianten sowie der Vorkehrungen 

zur Vermeidung und Verminderung nachteiliger Umweltauswirkungen 

5.2.1 Beschreibung der zu untersuchenden Varianten 

Eine vertiefte Untersuchung von sich wesentlich unterscheidenden Vorhabensvarianten 

erfolgt nicht. Grundsätzliche Alternativen zum vorgesehenen Ersatzbau der Brücken 

bieten sich nicht an. Zu der Art und Weise des vorgesehenen Kanalausbaus besteht 

- wie in Kap. 1.3.2 aufgeführt und in den Erläuterungsberichten zur technischen 

Planung ausführlich erläutert - keine technisch und im Hinblick auf die Vorhabensziele 

sinnvolle Alternative. 

Die wesentlichen Merkmale des Vorhabens wurden bereits in Kap. 1.3.1 benannt. 

Weitere Details sind den technischen Entwurfsplanungen zu den Brückenbauwerken 

und dem Kanalausbau zu entnehmen. 

5.2.2 Entwicklungsprognose des Umweltzustandes 

ohne Verwirklichung des Vorhabens (Null-Variante) 

Die Prognose über die voraussichtliche Entwicklung der Umwelt im Untersuchungsgebiet, 

wenn der vorgesehene Ausbau des Stichkanales Hildesheim (SKH) nicht realisiert 

werden sollte, dient dem Vergleich mit den zu erwartenden Auswirkungen durch 

das Vorhaben. Sie hängt stark von den planerischen Rahmenbedingungen ab und kann 

sich nur auf den kurz- bis mittelfristigen Zeithorizont beziehen, da die Aussagen sonst 

zu spekulativ würden.


______________________________________________________________________________________________ 

Die so genannte Null-Variante beinhaltet praktisch den Verzicht auf die Ausbaumaßnahmen 

des Kanalquerschnittes und die Anspannung des Wasserspiegels. Wegen der 

damit nicht gegebenen Befahrensmöglichkeit für die immer größer werdenden modernen 

Binnenschiffe wären der Stichkanal Hildesheim beziehungsweise der Hafen Hildesheim 

insofern nicht in das Gesamtkonzept zum Ausbau des Mittellandkanales einschließlich 

seiner Stichkanäle eingebunden (siehe auch Kap. 1.3.2). 

Auch ohne den vorgesehenen Ausbau muss die ordnungsgemäße Befahrbarkeit des 

Kanales weiterhin gewährleistet werden. Aufgrund der Standsicherheitsprobleme der 

bestehenden steilen Einschnittsböschungen wird es weiterhin zu Rutschungen kommen. 

Im ungünstigsten Fall kann durch eine Rutschung der Einschnitts- und Kanalböschung 

der vorhandene schon jetzt geringe Kanalquerschnitt weiter eingeengt werden 

und die Schifffahrt zusätzlich beeinträchtigen oder gefährden. Die fachgerechte Sanierung 

eines gerutschten Böschungsbereiches erfordert extrem flache Böschungsneigungen 

(zum Teil bis 1 : 8 geneigte Böschungen) und somit große Eingriffe in die angrenzenden 

Einschnittsböschungen (siehe Erläuterungberichte zur technischen Planung). 

Dringend erforderliche Arbeiten am gesamten Stichkanal, die bei Ausbleiben des Ausbaus 

durchgeführt werden müssen, sind nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes 

Braunschweig (schriftliche Mitteilung des WSA Braunschweig, Herr Luckau, 

vom 4.11.2009): 

• Erneuerung oder Ausbesserung des Deckwerks: km 1 bis 2,5 auf der Ostseite, 

km 2,5 bis 14 beidseitig. 

• Komplette Sohlbaggerung auf der Kanalstrecke und an den Wendestellen. 

• Arbeiten zur Stabilisierung von Böschungsrutschungen und -absackungen: 

- bei km 7,0 auf etwa 30 m Länge am Westufer, 

- von km 11,59 bis 11,69 am Ostufer, 

- bei km 12,07 auf etwa 20 m Länge am Westufer, 

- bei km 5,155 auf etwa 50 m Länge am Westufer (Dammstrecke). 

• Betriebswege: 

- durchgängiger Neubau auf der Ostseite mit einer Freiholzung der Berme, 

- von km 2,4 bis 3,7 und 10,3 bis 11,3 Lückenschluss auf der Westseite mit Freiholzung. 

• Dammstrecke: 

- Neubau des Dammverteidigungsweges – km 7,5 bis 9 am Ostufer, km 7,5 bis 8 am 

Westufer, 

- Instandsetzung des Weges auf der Dammkrone: km 4,9 bis 6,13 (Westseite), 

km 4,85 bis 6,55 (Ostseite), km 7,5 bis 9,3 (Ostseite). 

• Sanierung der Brücken 382, 383, 385, 391, 392, 393, 394, 395 und 396. 

• Sanierung Durchlass 384 und Düker 385.


______________________________________________________________________________________________ 

Für einen Teil der aufgeführten auf den Kanal bezogenen Arbeiten beziehungsweise 

Maßnahmen gilt, dass sie in ähnlicher Weise auch nach einem Neubau längerfristig im 

Rahmen von Unterhaltungsmaßnahmen notwendig werden. Aber insbesondere die Sanierungsarbeiten 

zur Böschungsstabilisierung und auch die Wegeausbauten hätten 

auch kurz- bis mittelfristig zur Folge, dass es durch die Flächeninanspruchnahme zu 

Verlusten und Beeinträchtigungen vor allem bei den Schutzgütern Pflanzen und Tiere, 

Boden und Landschaftsbild käme. 

Im Fall der querenden Brücken, die das Ende ihres technisches Lebensalters erreicht 

haben, ergibt sich wie beim geplanten Ausbau des Kanals die Notwendigkeit zur Entscheidung 

über Abriss oder Sanierung beziehungsweise Neubau. Beides ist in der Regel 

mit zumindest kleinräumigen Umweltbeeinträchtigungen verbunden, im Fall der 

ersatzlosen Beseitigung auch mit weiträumigeren Wirkungen auf das örtliche Wegenetz. 

Die Darstellung zeigt, dass - wenn auch in deutlich geringerem Umfang als beim beidseitigen 

Kanalausbau - im Fall der so genannten Null-Variante ebenfalls kurz- bis 

mittelfristig Eingriffe in Natur und Landschaft oder sonstige negative Auswirkungen 

auf Umweltschutzgüter zu erwarten wären. 

5.2.3 Vorkehrungen zur Vermeidung und Verminderung 

nachteiliger Umweltauswirkungen des Vorhabens 

Möglichkeiten zur Verminderung und Vermeidung von Beeinträchtigungen bestehen 

vor allem hinsichtlich der konkreten Durchführung des Vorhabens in der Bauphase. 

Die Vorkehrungen zur Minderung von Umweltbelastungen sind in Tab. 5-2 aufgeführt. 

Im Zuge der Erarbeitung der vorliegenden Umweltverträglichkeitsstudie erfolgten auf 

Grundlage der Kenntnisse über besonders schutzbedürftige Ausprägungen von Umweltschutzgütern 

(siehe auch Kap. 4) frühzeitig Abstimmungen mit den technischen 

Entwurfsplanungen, so dass der Aspekt der Vermeidung von Beeinträchtigungen darin 

eingeflossen ist. So hat etwa der Schutz besonders bedeutsamer Vegetationsbestände 

wie im Bereich der Harsumer Wälder Eingang in eine möglichst flächensparende Ausgestaltung 

unverzichtbarer Arbeitsstreifen entlang des Stichkanales gefunden. Die 

Anwendung der Beobachtungsmethode und von Druckentlastungsbohrungen in Teilbereichen 

des Tiefen Einschnittes bei Lühnde trägt mit dem Verzicht auf stärkere Abflachungen 

der Böschungen zur Reduzierung des Eingriffsumfanges in diesem Kanalabschnitt 

bei. Die im Folgenden aufgeführten Vorkehrungen werden bei der Prognose 

der Vorhabensauswirkungen auf die Schutzgüter berücksichtigt.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. 5-2: Vorkehrungen zur Vermeidung oder Verminderung nachteiliger Umweltauswirkungen. 

Art der Vorkehrungen zur 

Vermeidung oder Verminderung 

von Beeinträchtigungen 

zeitliche Beschränkung der Baumaßnahmen 

und des Transportverkehrs: 

in der Regel Ruhen der Arbeiten an 

Wochenenden, Feiertagen und nachts 

Berücksichtigung immissionsschutzrechtlicher 

Bestimmungen, vor allem der 

Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung 

(32. BImSchV), der AVV-Baulärm 

sowie sonstiger Regelungen zu 

Lärmemissionen und Erschütterungen 

Abtransport des Aushubbodens zum 

überwiegenden Teil über den Schiffsweg 

- keine Inanspruchnahme von für den 

Naturschutz wertvolleren Flächen (zum 

Beispiel ältere Gehölzbestände, Feuchtbiotope) 

während des Baubetriebes außerhalb 

der direkten Baufelder und unverzichtbarer 

randlicher Arbeitsstreifen 

sowie Baustraßen, 

- Erhalt zumindest einzelner vorhandener 

Höhlenbäume oder ähnlich bedeutsamer 

Tierhabitate (zum Beispiel potenzieller 

Brutbäume von Plagionotus 

detritus - am Kanal bei Harsum festgestellte 

seltene Bockkäferart) in Arbeitsstreifen 

- Schutz verbleibender Gehölzbestände 

und sonstiger Vegetationsbestände vor 

Beschädigungen in der Bauphase gemäß 

DIN 18 920 im Zusammenhang mit 

dem Einsatz einer Umweltbaubegleitung 

(ökologische Baubegleitung) zur Überwachung 

der Schutzmaßnahmen 

betroffene 


positive Effekte auf die Schutzgüter 

Mensch Begrenzung der Lärmbelastung von 

Wohn- und Erholungsbereichen 

Mensch, Luft, 

Boden, Tiere und 

Pflanzen 

Pflanzen, Tiere, 

Landschaft 

Minderung der Immissionsbelastung und 

sonstigen Störwirkungen entlang der 

Zuwegungen 

Erhalt bedeutsamer Vegetationsbestände 

und Tierlebensräume, 

Erhalt wertvoller Landschaftsstrukturen 

(Landschaftsbildelemente)


______________________________________________________________________________________________ 




notwendiger Gehölzeinschlag und Rodungen 

nicht zwischen dem 1. März und 

31. Oktober (Einbeziehung von Oktober 

im Hinblick auf die Fledermausfauna 

zusätzlich zu den Bestimmungen von 

§ 39 Abs. 5 BNatSchG), 

Beseitigung von Röhricht in den Uferzonen 

nicht vom 1. März bis 30. September, 

Ausnahmen nur nach Genehmigung 

durch die untere Naturschutzbehörde 

notwendige Abholzungen zeitlich versetzt, 

das heißt sukzessive mit Baufortschritt 

beim mehrjährigen Streckenaus- 

bau des Kanales durchführen 

- möglichst Konzentration besonders 

lärmintensiver und flächenbeanspruchender 

Arbeiten außerhalb der Hauptbrutzeit 

von Vögeln (April bis Juli) 

- kein störintensiver Baubetrieb 13 in 

dieser Zeit im Nahbereich der Brutplätze 

streng geschützter Vogelarten (im vorliegenden 

Fall Grünspecht und Mäusebussard, 

insgesamt vier baufeldnahe 

Vorkommen); 

- zeitliche Ausweitung der Baueinschränkungen 

zum Erhalt des Standortes 

der Graureiher-Kolonie südlich der 

Brücke 388: keine Rodungs- und 

störintensiven Bauarbeiten 14 mindestens 

zwischen Ende Januar / Anfang Februar 

und Mitte / Ende Juni (abhängig von der 

Witterungslage und damit des Beginns 

der Koloniebesiedelung, Brut und Jung- 

vogelaufzucht) 

vor Baumfällarbeiten Untersuchung älterer 

Bäume auf Baumhöhlen und mögliche 

Fledermausquartiere; gegebenenfalls 

Sicherung und Umsiedelung gefundener 

Tiere durch fachkundiges Personal, 

analoges Vorgehen vor dem Abriss von 

Brückenbauwerken 

betroffene 



Tiere Vermeiden unnötiger Belastungen von 

Tierlebensräumen (Einhaltung artenschutzrechtlicher 

Bestimmungen) 

Tiere, Menschen Verringerung des Umfanges gleichzeitig 

entlang des Kanales verloren gehender 

Tierlebensräume / Landschaftselemente 

Tiere Verringerung der Beeinträchtigungen für 

die Vogelwelt (Einhaltung artenschutzrechtlicher 

Bestimmungen) 

Tiere Vermeidung von Individuenverlusten der 

streng geschützen Arten (Einhaltung 

artenschutzrechtlicher Bestimmungen) 

13 Besonders lärmintensive Bauarbeiten wie Ramm- und Sprengarbeiten sowie Steinschüttungen. 

14 Siehe vorstehende Fußnote.


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- fachgerechte Überprüfung von geplanten 

Baustelleneinrichtungsflächen auf 

Feldhamstervorkommen vor Baubeginn 

- Prüfung, ob bei Hamster-Vorkommen 

ein Ausweichen auf Alternativflächen für 

die Baustelleneinrichtung möglich ist, 

andernfalls fachgerechte Umsiedlung 

der Tiere aus dem Baufeld auf geeignete 

Flächen 

- vorbeugend „nicht hamstergerechte“ 

Bewirtschaftung der zu beansprucheden 

Ackerflächen (zum Beispiel über die 

Wahl der Feldfrüchte) im Baufeld im 

Wirtschaftsjahr vor Einrichtung der Bau- 

stelle, um die Hamster zu vergrämen 

- zeitlich versetzte Neuanlage der Steinschüttungen, 

so dass eine Besiedlung 

der neu angelegten Sohl- beziehungsweise 

Schüttungsbereiche durch auf 

dem Gewässergrund lebende Kleinlebewesen 

von noch nicht umgestalteten 

Bereichen aus erfolgen kann, 

- möglichst Wiederverwendung von zumindest 

kleineren Anteilen alter Steinschüttungen 

und nasse Umlagerung 

(Förderung der Wiederbesiedelung) 

weitestmöglicher Verzicht auf Verklammerung 

(Teilverguss) der Steinschüttungen; 

wo dies unverzichtbar ist, Erhalt 

von mehr als 50 % Hohlräumen im 

Deckwerk (gemäß BFG 2006), um eine 

Ansiedelung von Pflanzen und Rückzugsmöglichkeiten 

für Fische in der 

Wasserwechselzone zu ermöglichen 

fachgerechtes Umpflanzen (Entnahme, 

Sicherung und Wiedereinpflanzen nach 

Böschungsumgestaltung) von Teilen 

wertvoller grasig-krautiger Vegetationsbestände 

am Kanal, die in Umgestaltungsbereichen 

liegen – zum Beispiel 

feuchte Hochstaudenfluren am 

Kanalufer nördlich der Brücke 385 bei 

Lühnde 

Umsiedelung von Beständen gefährdeter 

oder besonders geschützter Pflanzenarten 

vor der Inanspruchnahme der 

Flächen in den Umgestaltungsbereichen 

auf geeignete Ersatzstandorte 

Vermeidung von Oberbodeneintrag in 

Gewässer bei der Errichtung von Bauwerken 

und bei Umgestaltungen von 

Uferzonen 

betroffene 



Tiere Vermeidung von Individuenverlusten der 

gefährdeten und streng geschützen Art 

(Einhaltung artenschutzrechtlicher Bestimmungen) 

Tiere Minderung der Belastungen aquatischer 

Lebensgemeinschaften im Kanal 

Pflanzen, Tiere - Schaffen geeigneter Standortbedingungen 

für die Ansiedlung von Pflanzen 

im (semi-) aquatischen Bereich 

- Minderung der Beeinträchtigungen für 

aquatische Lebensgemeinschaften im 

Kanal 

Tiere, Pflanzen Minimierung der Beeinträchtigung besonders 

bedeutsamer Tierlebensräume 

sowie Pflanzenbestände beziehungsweise 

Lebensstätten stark gefährdeter 

und geschützter Arten (Berücksichtigung 

artenschutzrechtlicher Bestimmungen) 

Pflanzen Erhalt bedeutsamer Pflanzenarten (Berücksichtigung 

artenschutzrechtlicher 

Bestimmungen) 

Wasser, Tiere, 

Pflanzen 

Vermeiden der Beeinträchtigung von 

Gewässern, 

Vermeidung der Beeinträchtigung von 

Gewässerlebensräumen und der dort 

vorkommenden Arten und Lebensgemeinschaften


______________________________________________________________________________________________ 




Einsatz von Baumaschinen, -geräten 

und -fahrzeugen, die den einschlägigen 

technischen Vorschriften und Verord- 

nungen entsprechen 

Kontrolle des Bodenaushubs sowie der 

zu beseitigenden Kanalsedimente und 

Entsorgung oder Verwertung des möglicherweise 

schadstoffbelasteten Bodens 

entsprechend den „Anforderungen an 

die stoffliche Vewertung von minera- 

lischen Abfällen“ der LAGA 

sachgemäße Lagerung, Verwendung 

und Entsorgung boden- und wassergefährdender 

Stoffe während der Bau- und 

Unterhaltungsarbeiten 

fachgerechtes Abräumen und getrennte 

Lagerung des Oberbodens vom übrigen 

Aushubmaterial (gemäß DIN 18 300 

„Erdarbeiten“), separate Zwischenlagerung 

des Oberbodens von alten 

Waldstandorten 

Wiederherstellung / Anpassung der 

Dichtungsbereiche sowie zusätzliche 

Dichtung in Bereichen, in denen bei der 

Neuprofilierung kleinere grundwasserführende 

Schichten angeschnitten wer- 

den 

baubegleitende Kontrolle auf Einträge 

aus möglicherweise kanalnah noch vorhandenen 

Belastungszonen aus dem 

Harnsäureunfall des Jahres 1994 im 

Zuge von Arbeiten an Böschungen und 

Dichtungen, gegebenenfalls Gegenmaßnahmen 

gegen Einträge ins Ge- 

wässer 

Rekultivierung der in der Bauphase beanspruchten 

Bodenbereiche in Orientierung 

am Ausgangszustand beziehungsweise 

entsprechend der vorgesehenen 

Folgenutzung 

- Beschränkung der Flächeninanspruchnahme 

von landwirtschaftlich genutzten 

Flächen auf den unbedingt erforderlichen 

Umfang, 

- Vorkehrungen zur Reduzierung von 

negativen Einflüssen auf Struktur und 

Gefüge verdichtungsempfindlicher Böden, 

gegebenenfalls Maßnahmen zur 

Beseitigung eingetretener Verdichtungen 

(insbesondere im Bereich von Baustelleneinrichtung 

auf Ackerflächen) 

betroffene 


Mensch, Luft, 

Boden, Wasser, 

Tiere und Pflan- 

zen 


Minimierung der Belastung der Schutzgüter 

durch Immissionen von Schadstoffen 

Boden, Wasser Vermeidung von Umweltbeeinträchtigungen 

durch schadstoffbelasteten Boden 

Boden, Wasser Vermeidung der Belastung von Boden 

und Wasser 

Boden, Pflanzen Erhalt standorttypischen Bodenmaterials 

und biologisch aktiven Oberbodens 

Wasser, Boden, 

Pflanzen und 

Tiere 

Erhalt der bestehenden Grundwasserverhältnisse, 

Vermeiden zusätzlicher 

Entwässerungswirkungen in den Randzonen 

des Kanals (insbesondere im 

Hinblick auf grundwasserabhängige 

Biotope) 

Wasser, Tiere Vermeiden der Belastung des Gewässers 

oder der aquatisch lebenden Fauna 

Boden, Pflanzen Erhalt oder Wiederherstellung möglichst 

natürlicher Bodenverhältnisse, Schaffung 

günstiger Bedingungen für die Entwicklung 

von Vegetationsbeständen 

Boden Minimierung unnötiger Beeinträchtigungen 

in Bereichen besonder bedeutsamer 

und verdichtungsempfindlicher Böden 

(Lössböden mit hoher natürlicher 

Bodenfruchtbarkeit), 

Erhalt oder Wiederherstellung der natürlichen 

Bodenfunktionen


______________________________________________________________________________________________ 




architektonische Gestaltung der neuen 

Brücken mit einer möglichst geringen 

optischen Störwirkung 

Meldung möglicher ur- oder frühgeschichtlicher 

Bodenfunde bei Bau- oder 

Erdarbeiten gemäß § 14 Abs. 1 

NDSchG an die zuständigen Denkmalschutzbehörden 

betroffene 


Landschaft, 

Mensch 


Vermeiden zusätzlicher optischer Beeinträchtigung 

des Landschaftsbildes 

Kulturgüter Sicherstellung bedeutsamer Objekte der 

archäologischen Denkmalpflege 

5.3 Beschreibung und Bewertung der Auswirkungen des Vorhabens 

Grundlage für die Darstellung der Auswirkungen ist der Entwurfsstand der technischen 

Planungen von Ende 2009 mit einzelnen Ergänzungen im Februar 2010. 

5.3.1 Schutzgut Menschen 

5.3.1.1 Beschreibung der Auswirkungen 

In Tab. 5-3 werden die zu erwartenden bau- und anlagebedingten Auswirkungen auf 

das Schutzgut Menschen beschrieben. Entscheidungsrelevante betriebsbedingte Auswirkungen 

sind nicht zu erwarten (siehe Tab. 1-4 in Kap. 1.4.1).


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. 5-3: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Menschen. 

untersuchungsrelevante 

Wirkfaktoren und Auswirkungen 

gemäß Tab. 1-4 

• Störungen durch Immissionen, 

Erschütterungen sowie 

Baustellenverkehr und -betrieb 

Art, Dauer und Umfang der Umweltauswirkungen 

baubedingte Auswirkungen 

Beeinträchtigungen für Bereiche mit Wohn- und Wohnumfeldfunktionen 

Für die Baustelleneinrichtung oder Lagerflächen werden keine Flächen mit 

Wohn- oder Wohnumfeldfunktionen in Anspruch genommen. 

Da ein Großteil der zu entfernenden Aushubmassen sowie die Steine für die 

neuen Deckwerke auf dem Wasserweg, also über den Stichkanal transportiert 

wird und Oberboden kanalnah zwischengelagert wird, entfallen die mit solchen 

Massentransporten auf dem Landwege einhergehenden Verkehrsbelastungen 

von Siedlungsbereichen. Der erforderliche Transportverkehr über öffentliche 

Verkehrswege reduziert sich im Wesentlichen auf die übliche Baustellenversorgung, 

den Abtransport geringer Aushubmassen und teilweise Materiallieferungen. 

Die sich daraus ergebenden Verkehrs- beziehungsweise Immissionsbelastungen 

betreffen die jeweils im Umfeld der Brückenbaustellen und Kanalbauabschnitte 

gelegenen Siedlungsbereiche. Es handelt sich um zeitlich deutlich 

begrenzte Beeinträchtigungen mäßigen Ausmaßes. 

Für den kanalnahen Friedhof der Gemeinde Lühnde, der auch direkt von den 

Baumaßnahmen betroffen ist, sind gewisse Störbelastungen unvermeidbar. 

Durch entsprechende Vorkehrungen zum Imissionsschutz (siehe Kap. 5.2.3) 

lassen sich die Beeinträchtigungen mindern. 

Besonders lärmintensive Rammarbeiten erfolgen am Kanal auf Höhe der Ortslage 

von Lühnde mit einer Entfernung von etwa 500 bis 800 m vom Ortsrand 

auf gut 600 m Kanallänge, auf Höhe der Ortslage Algermissens mit einer Entfernung 

von etwa 800 bis 900 m vom Ortsrand (zehn Dalben im Bereich der 

öffentlichen Wartestelle südlich der Fa. Weiterer). Aufgrund der relativ kurzen 

Dauer der Arbeiten und der Entfernungen zur Wohnbebauung ist die Beeinträchtigungsintensität 

vergleichsweise gering. 

Beeinträchtigungen von Bereichen mit Bedeutung für die landschaftsbezogene 

Erholungsnutzung: 

Durch die oben beschriebenen Wirkfaktoren ergeben sich in den jeweiligen 

Bauabschnitten auch deutliche Störungen für die ruhige landschaftsbezogene 

Erholung in den bedeutsamen Erholungsbereichen samt Wegen am Stichkanal. 

Allerdings sind die störungsbedingten Einwirkungen auf die Dauer der Bauzeiten 

in den jeweiligen Bauabschnitten (Kanal und Brücken) begrenzt und werden 

über weite Strecken auch durch die anlagebedingten Veränderungen der Kanalrandzonen 

überlagert. 

Ähnliche Beeinträchtigungen gelten auch für die gewässerbezogenen Aktivitäten 

am Stichkanal wie die Ausübung von Wassersport, was in den jeweiligen 

Kanalausbauabschnitten in der Bauphase nicht oder allenfalls sehr eingeschränkt 

möglich sein wird. 

Durch die Konzentration des Baustellenbetriebes und -verkehres auf die weniger 

erholungsintensiven Zeiten in der Woche und weitere Schutzvorkehrungen 

(siehe Kap. 5.2.3) lässt sich das Ausmaß der Belastungen verringern.


______________________________________________________________________________________________ 




• visuelle Beeinträchtigung 

siedlungsnaher und landschaftsbezogenerErholungsbereiche 

durch die technischen 

Bauwerke und Geländeumgestaltungen 

• Veränderungen von Wegeverbindungen 

im Bereich von 

Spazier-, Wander-, Radwegen 

durch Rückbau von Brücken 

und Bau von Betriebswegen 


anlagebedingte Auswirkungen 

Visuelle Beeinträchtigungen in Erholungsbereichen: 

Wie beim Schutzgut Landschaft beschrieben (siehe Kap. 5.3.6.1) entsteht im 

Wesentlichen durch die umfangreichen Gehölzverluste im Zuge des Kanalausbaus 

und kleinräumig im Zuge des Brücken- und Straßenbaus eine deutliche 

Veränderung des Landschaftsbildes. Die Totalverluste von Gehölzbeständen 

entlang der Kanalböschungen (auf beiden Seiten jeweils insgesamt über 4 km 

Länge mit bis zu 1 km langen „ausgeräumten“ Abschnitten) führen zu einer 

deutlichen Entwertung solcher Kanalzonen für die landschaftsbezogene Erholungsnutzung. 

Dort, wo Teile der Gehölzbestände auf den Böschungen erhalten 

bleiben, ist der negative Effekt geringer. Im Gebiet der Wälder bei Harsum wird 

angesichts der größerflächig verbleibenden Waldbestände die Attraktivität des 

Kanalumfeldes vergleichweise wenig beeinflusst. 

Die Beeinträchtigung durch großflächige Vegetationsverluste betrifft in den 

durch Wege erschlossenen Kanalrandzonen diesen Nahbereich selbst, da hier 

der technische Charakter des künstlichen Gewässerbauwerkes nach der Umgestaltung 

stärker in Erscheinung tritt. Im Hinblick auf die Erlebbarkeit der 

kanalbegleitenden Gehölzstrukturen aus etwas weiterer Entfernung wird deren 

Kulissenwirkung im Landschaftsraum durch Verluste beeinträchtigt. 

Die Wiederbegrünung der Böschungen und sonstigen Nebenflächen von Verkehrswegen 

durch Gräser und Kräuter bindet die umgestalteten Bodenbereiche 

zwar zeitnah wieder ähnlich wie vorher ein. Im Übrigen kann ein Attraktivitätsgewinn 

für Erholungsuchende aber erst wieder mittel- bis längerfristig im Zuge 

des allmählichen Aufwuchses neuer Gehölzpflanzungen eintreten. 

Beeinträchtigungen im örtlichen Wegesystem: 

Mit dem ersatzlosen Rückbau der Brücke 382 (Wirtschaftswegverbindung) auf 

Höhe der Ortschaft Bolzum geht die Kanalquerungsmöglichkeit im Netz bedeutsamer 

lokaler und regionaler Radwegverbindungen verloren. Die einzige im 

Bereich Sehnde-Bolzum verbleibende Querung ist die an der Schleuse Bolzum 

im Zuge der Landesstraße 410 (1 km nördlich der Brücke 382). 

Der ersatzlose Rückbau der Brücke 392 (Wirtschaftswegverbindung) zwischen 

Harsum und Hasede betrifft ebenfalls eine im örtlichen Erholungswegesystem 

und als Bestandteil der Radwegeverbindungen im Landkreis Hildesheim bedeutsame 

Kanalquerung. Es verbleibt als Alternative nur die Kanalquerung 

etwa 1 km nördlich im Zuge der Landesstraße 467 über die im Ersatz neu zu 

errichtende Brücke 391. 

Mit dem Neubau von kanalbegleitenden Betriebswegen in bisher nicht erschlossenen 

Kanalrandzonen entstehen auch neue für die Erholungsnutzung 

zur Verfügung stehende Wegeverbindungen. Dies gilt grundsätzlich auch für 

das Umfeld der entfallenden Querungen. 

Für den Bereich der zu beseitigenden Brücke 382 gilt dennoch, dass die Erreichbarkeit 

der östlich des Kanales gelegenen Flächen - auch des Landschaftsschutzgebietes 

„Kanalkippe Bolzum“ - sich deutlich verschlechtert (bei 

gleichzeitigem Totalverlust von Gehölzstrukturen auf der Bolzumer Seite des 

Kanales) und der Verlust der Kanalquerung im Zuge der abseits einer Verkehrsstraße 

verlaufende regionale Radwegverbindung einen negativen Effekt 

hat. 

Im Fall der wegfallenden Brücke 392 gilt ebenfalls, dass sich die Erreichbarkeit 

der sehr bedeutsamen Erholungbereiche im Gebiet der Harsumer Wälder von 

Westen (vor allem Hasede) verschlechtert und der Verlust der Querung der 

regionalen Radwegverbindung sich negativ auswirkt.


______________________________________________________________________________________________ 

5.3.1.2 Vorschlag zur Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen 

auf das Schutzgut 

In der Tab. 5-4 erfolgt eine Bewertung der Umweltauswirkungen in Bezug auf das 

Schutzgut Menschen im Sinne eines Bewertungsvorschlags gemäß § 12 UVPG. 


Menschen. 

Art der Auswirkung: (B) = baubedingt, (A) = anlagebedingt, (T) = betriebsbedingt. 

Wertstufen der Bewertung der Auswirkungen (Herleitung siehe Tab. 5-1): IV = Unzulässigkeitsbereich, III = Zulässigkeitsgrenzbereich, 

II = Belastungsbereich, I = Vorsorgebereich. 

Auswirkungen Bewertung der 

(gemäß Kap. 5.3.1.1) Auswirkungen 

- IV - 

- III - 

• visuelle Beeinträchtigung von für die 

Erholungsnutzung bedeutsamen Kanalrandzonen 

im Bereich von einoder 

beidseitigen Totalverlusten der 

Gehölzstrukturen am Kanal (B, A) 

• Verschlechterung der Erreichbarkeit 

von bedeutsamen Erholungsbereichen 

und Unterbrechung auch regional 

bedeutsamer Radwegverbindungen 

durch den ersatzlosen Rückbau 

der Brücken 382 und 392 - Bereiche 

Sehnde-Bolzum sowie Harsum-Hasede 

(A) 

• visuelle Beeinträchtigung von für die 

Erholungsnutzung bedeutsamen Kanalrandzonen 

im Bereich der Dammstrecken 

- mit nur kleinräumiger Profilanpassung 

und Erhalt umfangreicher 

Gehölzbestände auf den luftseitigen 

Böschungen (B, A) 

• -Störungen und Immissionsbelastungen 

durch Baustellenbetrieb und -verkehr 

für im Umfeld der Baustellen gelegene 

Siedlungsbereiche (B) 

• Störungen und Immissionsbelastungen 

durch Baustellenbetrieb und -verkehr 

in für die landschaftsbezogene 

Erholungsnutzung bedeutsamen Bereichen 

(B) 

Erläuterungen zur Bewertung der 

Umweltauswirkungen 

II Aufgrund der hohen Bedeutung der betroffenen 

Bereiche für das Schutzgut und des Umfanges an 

Verlusten ergibt sich eine erhebliche Beeinträchtigung. 

II Aufgrund der besonderen Bedeutung der Querungen 

im örtlichen und regionalen Erholungswegesystem 

werden die Verluste als erhebliche negative 

Auswirkung auf das Schutzgut bewertet. 

I Wegen der nur relativ geringen räumlichen Wirksamkeit 

von Vegetationsverlusten bleiben die Beeinträchtigungen 

unter der Schwelle der Erheblichkeit. 

I Aufgrund der zeitlich begrenzten Einwirkungsdauer 

und Vorkehrungen zur Verminderung von baubedingten 

Beeinträchtigungen erreichen diese nicht 

das Maß der Erheblichkeit. 

Überschreitungen immissionsschutzrechtlicher 

Grenzwerte ergeben sich nicht.


______________________________________________________________________________________________ 

5.3.1.3 Möglichkeiten des Ausgleichs oder Ersatzes 

nachteiliger Umweltauswirkungen 

Die Wiederbegrünung der umgebauten Kanalabschnitte und Randzonen der veränderten 

Verkehrsflächen vor allem mit Gehölzpflanzungen und sonstige Kompensationsmaßnahmen 

im Zuge der Beeinträchtigungen anderer Umweltschutzgüter (siehe die 

folgenden Darstellungen) können zumindest mittel- bis längerfristig auch die zwischenzeitlichen 

Verluste an Erholungsqualitäten im betroffenen Raum kompensieren. 

Mit der Ergänzung des Betriebswegenetzes werden zudem auch neue Erholungsbereiche 

im Kanalumfeld erschlossen. Ein adäquater Ausgleich für die mit dem ersatzlosen 

Wegfall der Brücken verbundenen Störungen im regionalen Wegesystem ist nicht 

möglich. 

5.3.2 Schutzgut Tiere (gleichzeitig Teil der biologischen Vielfalt) 


Die Tab. 5-5 sowie die sonstigen textlichen Erläuterungen beschreiben die zu erwartenden 

bau- und anlagebedingten Auswirkungen des Vorhabens auf das Schutzgut 

Tiere. Entscheidungsrelevante betriebsbedingte Auswirkungen sind nicht zu erwarten 

(siehe Kap. 1.4.1).


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. 5-5: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Tiere. 


Wirkfaktoren und Auswir- 

kungen gemäß Tab. 1-4 

• Inanspruchnahme von Lebensräumen 

von Tieren für den 

Baustellenbetrieb 

• Störungen durch Schallemissionen, 

Fahrzeugverkehr, Anwesenheit 

von Menschen in 

der Bauphase 

• Gefahr der Beeinträchtigung 

der Wasserqualität als Habitatelement 

für Tiere durch die 

Bauarbeiten im Gewässer 



Verlust oder Beeinträchtigung von Tierhabitaten (außer anlagebedingten Effekten): 

Die Flächenbeanspruchung durch Arbeitsstreifen, Baustelleinrichtungs- und 

Bodenzwischenlagerflächen betrifft über die anlagebedingt entstehenden Verluste 

(siehe unten) vorhandener Habitate hinaus weitere Tierlebensräume. 

Zudem ergeben sich durch den Baustellenbetrieb Beunruhigungen in bisher 

wenig oder nicht belasteten Bereichen, die etwa bei Brutvögeln oder Säugetieren 

dazu führen können, dass Teilbereiche gemieden oder verlassen werden. 

Wesentliche Wirkaspekte sind im Folgenden dargestellt. 

• Feldhamster: Insbesondere für die Bodenzwischenlagerung oder auch für 

Arbeitsstreifen und Baustraßen werden großenteils Ackerflächen genutzt. Vor 

dem Hintergrund einer Minimierung der Belastungen für andere Schutzgüter 

ist diese Nutzung, die hochwertigere Biotope ausspart, grundsätzlich sinnvoll. 

Aufgrund der nahezu flächendeckenden besonderen Eignung der Ackerflächen 

als Lebensraum des im Raum nachgewiesenen Feldhamsters besteht 

die Gefahr, dass Hamsterbaue und Nahrungsflächen des Hamsters durch 

diese bauzeitliche Flächeninanspruchnahme zerstört werden. Daher sind spezielle 

Schutzvorkehrungen vorgesehen, die eine solche Auswirkung vermeiden 

(siehe Kap. 5.2.3). Damit können vorhabensbedingte Individuenverluste 

oder sogar Populationsgefährdungen der Art verhindert werden. 

• Brutvögel: Die Beseitigung von Vegetationsbeständen außerhalb der Brutzeit 

von Vögeln (siehe Kap. 5.2.3) verhindert Individuenverluste. Störeffekte auf 

Habitatbereiche außerhalb der Baufelder durch den Baustellenbetrieb können 

minimiert werden (siehe Kap. 5.2.3) und sind ansonsten vorübergehend und 

von den Tieren gegebenenfalls durch Ausweichen zu kompensieren (siehe 

aber Hinweise zur Graureiher-Kolonie bei Algermissen unter anlagebedingte 

Auswirkungen). Ansonsten werden die baubedingten Einflüsse deutlich überlagert 

von den anlagebedingt entstehenden Verlusten und Beeinträchtigungen 

(siehe unten). 

• Fledermäuse: Durch entsprechende Schutzvorkehrungen (siehe Kap. 5.2.3) 

werden Individuenverluste vermieden. Ansonsten ist die Tiergruppe im Hinblick 

auf baubedingte Störeffekte wenig empfindlich. Die anlagebedingt entstehenden 

Beeinträchtigungen als Haupteinflussfaktor werden weiter unten 

beschrieben. 

Weitere Auswirkungen auf andere Artengruppen werden im Rahmen der anlagebedingten 

Auswirkungen weiter unten dargestellt, einschließlich der Hinweise 

auf Vorkehrungen zur Minimierung von Beeinträchtigungen. 

Wie beim Schutzgut Wasser (siehe Kap. 5.3.5.1) beschrieben, verschlechtern 

vor allem die Baggerungen im Kanalbett vorübergehend die Wasserqualität im 

Stichkanal. Die Schwebstoffbelastung und Sauerstoffzehrung sind jedoch nur 

räumlich und zeitlich begrenzt zu erwarten und insofern insgesamt von relativ 

geringer Wirkintensität. Es liegen keine besonders empfindlichen Habitatverhältnisse 

in dem künstlichen Kanalgewässer vor. Durch Schutzvorkehrungen 

(Kap. 5.2.3) können Schad- und Nährstoffstoffeinträge vermieden oder minimiert 

werden. Eine Gefährdung der Fischbestände ist insofern nicht zu erwarten. 

(Hinweise zum Makrozoobenthos erfolgen im Zusammenhang mit der 

Darstellung der anlagebedingten Wirkungen, siehe unten.) 

Insgesamt sind hinsichtlich des Wirkaspektes nur mäßige und relativ kurzzeitige 

Beeinträchtigungen für die aquatisch lebende Fauna im Stichkanal zu erwarten.


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• Gefahr von Schadstoffbelastungen 

in Tierhabitaten durch 

Unfälle 

• Vernichtung von Tierlebensräumen 

durch Überbauung, 

Geländeumgestaltung sowie 

veränderte Gewässerstrukturen 

nach dem Ausbau 

• sonstige Veränderungen von 

Tierlebensräumen infolge beseitigter 

Habitatstrukturen und 

Standortveränderungen (Mikroklima, 

Standortfeuchte) 


Die Gefahr, dass im Zuge von Unfällen oder bei unsachgemäßem Umgang mit 

schadstoffhaltigen Materialien diese in Land- oder Gewässerlebensräume eingetragen 

werden, ist grundsätzlich nicht auszuschließen. Die Gefahr beziehungsweise 

das Ausmaß der Belastung lässt sich jedoch durch entsprechende 

Schutzvorkehrungen minimieren (siehe Kap. 5.2.3). 


Anlagebedingte Verluste oder Beeinträchtigungen von Tierhabitaten: 

Durch die Umgestaltung von Gewässer- und Landflächen entlang des Kanales 

kommt es zum Verlust von Tierhabitaten und Beeinträchtigungen der Tiervorkommen. 

Im Folgenden werden die Beeinträchtigungen von wertgebenden 

Tierarten genauer dargelegt, welche über die grundsätzlichen, im Zuge der Biotopverluste 

(siehe Kap. 5.3.3) eintretenden allgemeinen Habitatbeeinträchtigungen 

hinausgehen oder von artenschutzrechtlicher Relevanz sind und insofern 

von spezifischer Bedeutung für das Schutzgut sind. 

• Brutvögel: 

- Ein Brutrevier des Mäusebussards (streng geschützte Art) geht im mittleren 

Abschnitt des Tiefen Einschnittes nordöstlich von Lühnde (Ostseite) verloren. In 

diesen bisher nicht erschlossenen Bereichen beiderseits des Kanales bleiben 

zwar Teile des Gehölzbestandes auf den Böschungen erhalten. Die umfangreicheren 

Gehölzverluste, die erstmalige Anlage von Betriebswegen entlang des 

Kanales und die absehbare Nutzung auch durch Erholungsuchende führen aber 

zu einer deutlich erhöhten Beunruhigung dieses Teilgebietes. Ein kleinräumiges 

Ausweichen der Art mit einem Verbleib im Nahbereich vor Ort ist vor diesem 

Hintergrund unwahrscheinlich. Es geht insofern ein für die Art günstiger Nistbereich 

verloren, was angesichts des eher defizitären Angebotes solcher Habitate 

im angrenzenden Raum eine negative Auswirkung darstellt. 

- In demselben Kanalabschnitt (ebenfalls Ostseite) geht ein Brutrevier des 

Grünspechtes (gefährdete und streng geschützte Art) durch die Böschungsumgestaltung 

verloren. Die vorhergehenden Aussagen treffen in ähnlicher Weise 

auch auch auf den Grünspecht zu. 

- Ein im Baufeld gelegener Brutstandort des Neuntöters (besonders geschützte, 

gefährdete Art) auf der Westseite im gleichen Kanalabschnitt (Tiefer Einschnitt) 

geht verloren. 

- Ein Brutrevier der Nachtigall (besonders geschützte, gefährdete Art) geht im 

Abschnitt zwischen den Brücken Nr. 385 und 386 (Ostseite) verloren. 

- Südlich der Brücke 388 ist auf der Ostseite des Kanales der Standort einer 

Graureiher-Kolonie (besonders geschützte Art) von der Ausbaumaßnahme 

betroffen, die hier im Wesentlichen den Ausbau der wasserseitigen Böschung 

des Dammes vorsieht. In welchem Ausmaß Verluste von Horstbäumen eintreten, 

ist von deren exakter Lokalisierung und gegebenenfalls bestehenden Möglichkeiten 

zur Modifizierung der technischen Ausführung an der betroffenen 

Stelle abhängig. Im schlimmsten Fall kommt es zum Verlust des Koloniestandortes, 

der seit etwa 2000 von der Art genutzt wird (SCHOPPE 2006), was eine 

negative Auswirkung darstellen würde. Beim Erhalt sind Schutzvorkehrungen 

gegen erhebliche Störungen möglich und erforderlich (siehe Kap. 5.2.3). Wenn 

diese nicht durchführbar sind (zum Beispiel wegen unverhältnismäßig starker 

Behinderung des Bauablaufes), ist zumindest für das betroffene Brutjahr mit 

einem Verlassen des Koloniestandortes durch die Tiere zu rechnen. 

- Im Ausbauabschnitt zwischen den Brücken Nr. 391 und 392 ist ein Brutstandort 

des Eisvogels (streng geschützte, gefährdete Art) vom Ausbau der Kanalböschungen 

betroffen. 

- Sonstige nicht gefährdete oder streng geschützte, aber als europäische Vogelarten 

grundsätzlich besonders geschützte Vogelarten: 

Die umfangreichen und sich über lange Kanalabschnitte erstreckenden Verluste 

insbesondere von Gehölzbeständen (Hecken) entlang des Kanales bewirken 

zugleich den Verlust der Brut- und Nahrungshabitate von weiteren, häufiger 

vorkommenden Arten. Während in der Regel solche Beeinträchtigungen von 

gehölzbrütenden Arten ohne spezifische Nistplatztreue durch Ausweicheffekte


______________________________________________________________________________________________ 





der Tiere aufgefangen werden können, ist dies im Vorhabensgebiet nur eingeschränkt 

möglich. In der über weite Strecken gehölzarmen Ackerlandschaft 

bestehen nur wenige Ausweichmöglichkeiten. Zudem ist auch in den in der 

Umgebung vorhandenen und stellenweise auch am Kanal verbleibenden Gehölzbeständen 

die Aufnahmekapazität für weitere Brutpaare sehr begrenzt, da 

diese bereits heute Revierbereiche für weitere Tiere darstellen, welche diese 

Lebensräume in der insgesamt an vergleichbaren Habitatstrukturen defizitären 

Landschaft benötigen. 

Die geschilderte Situation betrifft schwerpunktmäßig die Kanalabschnitte von 

etwa SKH-km 1,5 bis 4,8, 6,4 bis 7,5 sowie zumindest einseitig die Abschnitte 

von SKH-km 9,5 bis 10,5 und 11,4 bis etwa 12. Auch wenn Individuenverluste 

durch Schutzvorkehrungen in der Bauphase zu vermeiden sind (Kap. 5.2.3), ist 

zu erwarten, dass die umfangreichen Habitatverluste, die sich über lange Kanalabschnitte 

hin erstrecken, zunächst kurz- bis mittelfristig negativ auf die 

örtlichen Bestände auswirken können. Neu gepflanzte Gehölzbestände können 

in der Regel erst mittel- bis längerfristig wieder gleichartige Funktionen für die 

Avifauna übernehmen. 

Im Hinblick auf mögliche Populationsveränderungen ist auf Folgendes hinzuweisen: 

Bei den im Einzelnen aufgeführten Arten ist jeweils nur ein nachgewiesener 

Brutstandort vom Verlust betroffen. Bei den Arten Mäusebussard, Grünspecht 

und Nachtigall sind im Untersuchungsgebiet zahlreiche weitere Brutstandorte 

abseits der Verlustbereiche festgestellt worden (siehe Kap. A2-1). Neuntöter 

und Eisvogel wurden zumindest im Untersuchungsgebiet nur an den vom Vorhaben 

betroffenen Stellen nachgewiesen. 

- Der Mäusebussard ist weder in Niedersachsen noch in der naturräumlichen 

Region Bergland mit Börden eine gefährdete Art, die auch eher einen positiven 

Entwicklungstrend aufweist (KRÜGER & OLTMANNS 2007, SCHOPPE 2006). Angesichts 

des einen betroffenen Brutstandortes (im Untersuchungsgebiet 1 von 8 

Nachweisen) ist keine dauerhafte populationsrelevante Verschlechterung für die 

Art zu erwarten, auch wenn mit dem beschriebenen Verlust eines Niststandortes 

ein negativer Effekt eintritt. 

- Der im gleichen Kanalabschnitt betroffene Grünspecht ist landesweit und 

regional gefährdet und unterliegt hinsichtlich der Bestandsentwicklung einem 

negativen Trend (KRÜGER & OLTMANNS 2007). Regional gilt die Art als selten 

(SCHOPPE 2006). Es ist allerdings nur 1 von 8 im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen 

Brutvorkommen betroffen. Kritische Effekte auf die Population sind 

unwahrscheinlich, auch wenn zwischenzeitlich eine gewisse Verschlechterung 

für die Art eintritt. 

- Für die gefährdete Nachtigall gilt ähnliches wie für den Grünspecht. Dabei 

beträgt der Verlust 1 von 20 im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Brutstandorten, 

so dass ebenfalls keine populationsgefährdende Wirkung bis zum 

Greifen von Ausgleichseffekten durch Neupflanzungen zu erwarten ist. 

- Der möglicherweise eintretende Verlust oder zumindest Teilverlust von Habitaten 

der Graureiherkolonie betrifft eine nicht gefährdete Art, die landesweit wie 

auch im Kreis Hildesheim einen zunehmenden Entwicklungstrend aufweist 

(KRÜGER & OLTMANNS 2007, SCHOPPE 2006). Insofern sind die negativen Auswirkungen 

auf den betroffenen Bestand beziehungsweise Standort zumindest 

nicht als populationskritisch anzusehen. 

- Für den Neuntöter gilt, dass er zwar möglicherweise sogar im betroffenen 

Nistareal, einem ruderalen Gebüschsaum am Westrand des Tiefen Einschnittes 

bei Lühnde, verbleibt, da hier nur Teile des Habitates und angrenzender Gehölzbestände 

vorhabensbedingt verloren gehen. Wegen des zumindest im 

Untersuchungsgebiet nur einmaligen Nachweises und des landesweit eher 

negativen Entwicklungstrends der gefährdeten Art (KRÜGER & OLTMANNS 2007), 

sind jedoch ohne bestandsstützende Maßnahmen negative Auswirkungen auf 

den lokalen Artbestand nicht auszuschließen. Regional scheint der Neuntöter 

eher etwas zuzunehmen (SCHOPPE 2006). 

- Der wahrscheinlichen Verlust des Brutplatzes des Eisvogels betrifft zwar eine 

hinsichtlich des Bestandstrends relativ stabile, jedoch gefährdete (KRÜGER & 

OLTMANNS 2007) und regional seltene Art (SCHOPPE 2006). Deswegen und 

wegen des nur einmaligen Nachweises gilt auch hier, dass kritische Auswirkungen 

auf die Population der Art ohne bestandsstützende Maßnahmen nicht aus-


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zuschließen sind. 

- Für die sonstigen nicht gefährdeten Brutvogelarten gilt, dass sie als häufige 

Arten auch weiterhin im Raum vertreten sein werden - so etwa im Bereich der 

verbleibenden Gehölzbestände - und die Habitatbedingungen mit zunehmender 

Entwicklung neu gepflanzter Bestände sowie der weiteren Reifung der im Vorhinein 

angelegten Waldbestände bei Harsum (siehe oben) sich verbessern. 

Insofern ist auch für diese Arten nicht zu erwarten, dass anhaltend eine relevante 

Verschlechterung der Populationen eintritt. 

• Fledermäuse (streng geschützte, überwiegend gefährdete Arten): 

- Es ist in den vorliegenden Planungsabschnitten kein Wochenstubenquartier 

betroffen. Mögliche Zwischenquartiere wie Tagesschlafplätze an alten Brückenbauwerken 

oder in einzelnen älteren Höhlen- oder Spalten-Bäumen, gehen als 

Folge von Abriss und Gehölzbeseitigung in den jeweiligen Bauabschnitten 

sukzessive verloren. Auch wenn gewisse Ausweichmöglichkeiten für die Tiere 

bestehen, reduziert sich damit das Angebot an Fledermaus-Tagesquartieren. 

Eine fledermausgerechte Gestaltung der neu entstehenden Brücken- oder 

sonstigen Bauwerke kann diesen Effekt kurzfristig zumindest teilweise auffangen. 

Ohne zusätzliche stützende Maßnahmen können allerdings negative Auswirkungen 

auf die Populationen der Arten eintreten. 

- Die umfangreichen Verluste des kanalbegleitenden Gehölzbestandes bedeuten 

für die Tiergruppe zugleich eine Habitatverschlechterung in Jagdräumen 

von überdurchschnittlicher Bedeutung, zumal in der umgebenden Ackerflur ein 

deutliches Defizit an vergleichbaren Strukturen besteht. Es gehen wesentliche 

Leitstrukturen in diesen Jagdräumen längs des Kanales verloren, zugleich verringert 

sich das Nahrungsangebot (Insekten) in der veränderten mikroklimatische 

Situation (fehlender oder verringerter Windschutz von Gehölzrandzonen 

mit einem deutlichem reduziertem Auftreten von Insekten). Solche Verluste an 

Gehölzstrukturen ergeben sich auf beiden Seiten des Kanales. Sofern hinter 

den durch die Neuanlage von Böschungen und Wegen beseitigten Gehölzen 

weitere Bestände verbleiben, ist die Auswirkung von relativ geringer Intensität. 

Deutlich negativ machen sich die Verluste dort bemerkbar, wo dies nicht der 

Fall ist. Auf der Westseite des Kanales ist dies auf insgesamt etwa 4,7 km Streckenlänge 

der Fall, auf der Ostseite auf etwa 4,2 km. Dabei ergeben sich auf 

etwa 2,8 km Länge beiderseitige Verluste, das heißt Kanalabschnitte ohne 

Gehölzsaum auf beiden Seiten. Angesichts vorherrschender westlicher Winde 

und des Nord-Süd-Verlaufes des Kanales sind die Totalverluste auf der Westseite 

des Kanales hinsichtlich der beschriebenen mikroklimatischen Veränderungen 

am gravierendsten. 

Neu gepflanzte Gehölze längs des Kanales können erst mittelfristig ähnliche 

Habitatfunktionen übernehmen, im Falle von Tagesquartieren in Höhlen oder 

Spalten von Bäumen dauert dies noch länger. 

Es ist davon auszugehen, dass der Raum trotz der abschnittsweisen Ausbaumaßnahmen 

und somit Verschlechterung der Nahrungshabitate weiterhin als 

Jagdrevier von Fledermäusen genutzt wird, es allerdings ein stärkeres Ausweichen 

von Tieren in die wenig durch Vegetationsverluste und mikroklimatische 

Ungunst beeinflussten Teilbereiche am Kanal und der Umgebung geben wird. 

• Feldhamster (streng geschützte, bundesweit vom Aussterben bedrohte Art): 

Die - abgesehen von der vorübergehenden Beanspruchung in der Bauphase 

(siehe oben) - sich aus den Umgestaltungen ergebende dauerhafte Umwandlung 

von potenziell für die Art geeigneten Habitaten, also in erster Linie Ackerflächen, 

ist im Vergleich zu den verbleibenden Ackerflächen beiderseits des 

Kanales sehr gering. Insofern sind in dieser Hinsicht keine relevanten negativen 

Veränderungen für die Art zu erwarten. 

• Reptilien (eine besonders geschützte Art): 

Die als einzige nicht gefährdete, aber besonders geschützte Art im Vorhabensgebiet 

festgestellte Waldeidechse verliert mit der großflächigen Vegetationsbeseitigung 

am Kanal Teillebensräume. Im Bereich der Probeflächen 2 (Westseite 

des Tiefen Einschnittes) und 5 (Westseite im Umfeld der Brücke 392, Verlade-


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stelle, Bahntrasse) sind auch Lebensräume von mehr als allgemeiner Bedeutung 

betroffen. Dort verbleiben zumindest außerhalb des Baufeldes auch geeignete 

Habitatstrukturen (Gehölzbestände und exponierte, sonnenreiche Offenbereiche) 

und somit auch in Teilen Rückzugsbereiche für die Art. Die Funktion 

der kanalbegleitenden Vegetationsbestände als Ausbreitungskorridor wird 

allerdings dort, wo diese über lange Abschnitte zunächst beseitigt werden, erst 

allmählich wieder entstehen, denn die Waldeidechse kann keine Distanzen von 

mehreren hundert Metern überwinden. Es müssen also regelmäßig geeignete 

Lebensräume mit Wiederbesiedlungspotenzial erreichbar bleiben oder dies 

wieder werden. 

• Amphibien (besonders geschützte Arten): 

Es werden keine Laichgewässer der im Untersuchungsgebiet vorkommenden 

ungefährdeten Arten vorhabensbedingt in Anspruch genommen. Den Gewässern 

zuzuordnende Landlebensräume verbleiben in ausreichendem Umfang 

und entstehen ansonsten mit der Wiederentwicklung von Gehölzbeständen am 

Kanal neu. Deutliche negative Auswirkungen auf die Artengruppe sind insofern 

nicht zu erwarten. 

• Libellen (besonders geschützte Arten): 

Als relevante Auswirkung sind hauptsächlich die Vegetationsverluste am Kanalufer 

im Tiefen Einschnitt nördlich der Brücke 385 anzusehen (Lebensraum 

von besonderer Bedeutung für die Artengruppe). Hier werden mit der Beseitigung 

überdurchschnittlich gut ausgeprägter feuchter Hochstaudenfluren und 

angrenzender Gehölze Fortpflanzungs- und Reifehabitate beseitigt. 

Bei der dort fest gestellten, als einzige streng geschützten und gemäß der niedersächsischen 

Roten Liste (von 1983, zur fehlenden Aktualität der Einstufung 

siehe die Hinweise in Kap. 3.2.2 und A2.5 im Anhang) hochgradig gefährdeten 

Grünen Keiljungfer handelt es sich um ein nicht bodenständiges Vorkommen 

der Art mit nur einmaliger Beobachtung im September 2008. Ansonsten sind die 

an der beschriebenen Probestelle vorkommenden Arten besonders geschützte 

und zum Teil auch gefährdete Arten. Durch entsprechende Vorkehrungen zum 

teilweisen Erhalt der feuchten Hochstaudenfluren vor Ort (siehe Kap. 5.2.3) und 

durch die Tatsache, dass Teile des Böschungs-Gehölzbestandes im betroffenen 

Kanalabschnitt verbleiben, können die negativen Auswirkungen zumindest 

reduziert werden. 

• Tagfalter (4 der 29 nachgewiesenen Arten besonders geschützt): 

Als Lebensraum mit überdurchschnittlicher Bedeutung (Wertstufe IV) ist der 

Abschnitt zwischen den Brücken 383 und 385 betroffen (Tiefer Einschnitt, beidseitig). 

Auch wenn - wie oben beschrieben - Teile der Vegetationsbestände 

erhalten bleiben, ergeben sich Habitatverluste, die zu Beeinträchtigungen führen. 

Ähnliches gilt für die gleich bewertete Probefläche T4 zwischen etwa SKHkm 

9,0 und der Brücke 390 (Gras- und Staudenfluren trockenwarmer Standorte), 

wo mit dem Resedafalter das einzige Vorkommen einer gefährdeten Art 

festgestellt wurde. 

Ansonsten gilt, dass überall dort, wo Gehölze entfernt werden, davon auszugehen 

ist, dass sich dadurch das Mikroklima negativ verändert (fehlender Windschutz) 

beziehungsweise auch Raupenlebensräume vernichtet werden. Weiterhin 

wird dadurch die Funktion des Kanales als Ausbreitungsstruktur insbesondere 

für gehölzbewohnende Arten beeinträchtigt. 

• Wildbienen (besonders geschützte Arten): 

Für diese Artengruppe, deren Probeflächen identisch mit denen der Tagfalter 

sind, gilt eine ähnliche räumliche Betroffenheit wie für die Tagfalter. Auch bei 

ihnen betreffen die beidseitigen Vegetationsverluste im Tiefen Einschnitt überdurchschnittlich 

bedeutsame Lebensräume (Wertstufen V und IV) mit zum Teil 

gefährdeten und sogar stark gefährdeten Arten, im Fall von Epeoloides coecutiens 

einer regional vom Aussterben bedrohten Art. Auch auf den Probeflächen


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W4 (= T4, siehe oben) sowie die Flächen W5 und W6 (östliche Kanalböschungen 

zwischen den Brücken 391 und 392A und 392B / Autobahn A 7) führen die 

größerflächigen Vegetationsverluste zu Habitatbeeinträchtigungen. 

Gleichermaßen treffen die mikroklimatisch negativen Veränderungen zu. 

• Heuschrecken: 

Für den von Umgestaltungen betroffenen Bereich der feuchten Hochstaudenfluren 

nördlich der Brücke 385 (Lebensraum von allgemeiner bis besonderer Bedeutung 

für die Artengruppe, Wertstufe IV) treffen sinngemäß die darauf bezogenen 

Aussagen über eine negative Auswirkung der Vegetationsverluste bei 

der Artengruppe der Libellen (und ähnlich bei anderen Tierarten) zu. Dies gilt 

auch für die mikroklimatischen Veränderungen. 

Ansonsten können durch den Erhalt von Gras- und Staudenfluren und ähnlichen 

für die Artengruppe günstigen Offenbiotopen außerhalb der Baufelder 

bedeutsamere Lebensräume erhalten bleiben. Eine möglichst zügige Neuentwicklung 

von ähnlicher Vegetation nach den Erdarbeiten kann relativ zeitnah 

geeignete Habitatbedingungen wiederherstellen (siehe auch Kap. 5.2.3). 

• Laufkäfer (2 der 72 nachgewiesenen Arten besonders geschützt): 

Für die Artengruppe besonders bedeutsame Lebensräume sind dort betroffen, 

wo kanalnahe historische alte Waldstandorte im Raum Harsum randlich in Anspruch 

genommen werden. Allerdings verbleiben dort gleichartige Habitate in 

großem Umfang. Insofern ist nicht zu erwarten, dass die relativ kleinflächigen 

Verluste mehr als nur geringe negative Auswirkungen für die lokalen Populationen 

der Arten haben. Eine möglichst geringe Flächenbeanspruchung in der 

Bauphase, das heißt Minimierung von Arbeitsstreifen in solchen besonders 

bedeutsamen Bereichen, kann die Beeinträchtigung weiter minimieren (siehe 

auch Kap. 5.2.3). 

Ansonsten gehen durch die Vegetationsverluste in den Böschungszonen des 

Kanales in der überwiegend ausgeräumten Bördelandschaft seltene Strukturen 

verloren und damit allgemein bedeutsame Lebensräume, Trittsteinbiotope und 

Ausbreitungsstrukturen auch für Laufkäfer, insbesondere für Arten gehölzdominierter 

Biotope. 

• Fische: 

Vor dem Hintergrund, dass der Stichkanal eine relativ naturferne artenarme 

Fischbiozönose aufweist, Vorkehrungen gegen eine Verschlechterung der Habitatverhältnisse 

im Gewässer und eine abschnittsweise Umsetzung des Gewässerausbaus 

mit entsprechenden Ausweichmöglichkeiten für die Tiere in den 

Bauphasen vorgesehen sind (siehe oben unter den baubedingten Auswirkungen 

und Kap. 5.2.3), ist vorhabensbedingt nicht mit erheblichen negativen Veränderungen 

für die Artengruppe zu rechnen. 

• Makrozoobenthos: 

Der in der Bauphase erfolgende fast vollständige Austausch der alten Steinschüttungen 

sowie die Sedimententnahme beseitigen wesentliche Habitatelemente 

der betroffenen Arten des Makrozoobenthos. Der zeitlich und räumliche 

versetzte Ausbau beziehungsweise Einbau von nicht oder nur in Teilabschnitten 

verklammerten Steinschüttungen (siehe Kap. 5.2.3.) trägt dazu bei, dass eine 

relativ kurzfristige Neubesiedlung beziehungsweise Wiederausbreitung von auf 

dem Gewässergrund lebenden Kleinlebewesen erfolgen kann. Mit der Anhebung 

des Wasserstandes und der leichten Erweiterung des Gewässerbettes 

entsteht kurz- bis mittelfristig ein vergrößerter aquatischer Lebensraum. 

Vorkommen besonders oder streng geschützter Arten des Makrozoobenthos 

wurden in den betroffenen Kanalabschnitte bis zur Brücke 392A und 392B 

(Autobahn BAB 7) nicht festgestellt.


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• Sonstige Arten: 


Die Zufallsfunde von seltenen, zum Teil auch stärker gefährdeten Arten aus den 

Gruppen der Hautflügler, Nachtfalter und Käfer im Bereich der - auch für die 

anderen Tiergruppen - überdurchschnittlich bedeutsamen Uferzonen des Tiefen 

Einschnittes nördlich der Brücke 385 weisen darauf hin, dass die Verluste von 

Gehölzbeständen und feuchten Hochstaudenfluren auch eine Beeinträchtigung 

für diese sonstigen Arten bewirken. Es gelten insofern sinngemäß auch die auf 

die anderen Insektengruppen bezogenen Aussagen für diesen Bereich. 

Hinsichtlich der auf der Ostseite des Kanales zwischen der Brücke 391 und der 

Autobahn BAB 7 (Brücke 392A und 392B) festgestellten Vorkommen des seltenen, 

bundesweit stark gefährdeten Bockkäfers Plagionotus detritus sind Habitatverluste 

in diesen überdurchschnittlich bedeutsamen Lebensräumen zu erwarten. 

Es ist davon auszugehen, dass als Brutbäume für die Art erforderliche 

Buchen und Eichen mit anbrüchigen, älteren, gut der Sonne ausgesetzten Kronen 

auch in den dortigen Kanalrandzonen von Verlusten betroffen sind, da es 

im genannten Ausbauabschnitt durchgehend zu einer Beseitigung der Vegetation 

in einem Streifen neben dem Gewässer von mehr als 20 m, zum Teil bis zu 

40 m Tiefe kommt. Inwieweit ein teilweiser Erhalt solcher Brutbäume zumindest 

durch die flexible Handhabung des Arbeitsstreifens möglich ist, hängt von der 

konkreten Bauausführung ab (siehe auch Kap. 5.2.3). Möglicherweise werden 

auch geeignete potenzielle Habitatbäume durch die Freistellung verbleibender 

Exemplare hinter der Fällzone geschaffen. 

Die Landschaftsumgestaltungen betreffen in rechtlicher Hinsicht Teilbereiche der 

Landschaftsschutzgebiete „Kanalkippe Bolzum“ (H-042), „Algermissener Kippe 

(Bennerskippe)“ (Hi-006), „Unterer Bruchgraben“ (Hi-007), „Harsumer Holz“ (Hi- 

011) und „Klein Förster Holz“ (Hi-010). Die vorhabensbedingt sich ergebenden Verluste 

an Landschaftsstrukturen umfassen schädigende Wirkungen im Sinne des § 2 der 

Schutzgebietsverordnung zu den genannten Schutzgebieten. 




Schutzgut Tiere im Sinne eines Bewertungsvorschlags gemäß § 12 UVPG.


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Tiere. 




Auswirkungen 

(gemäß Kap. 5.3.2.1) 

• möglicher Verlust des Standortes 

einer Graureiher-Kolonie - Fortpflanzungs- 

und Ruhestätte einer europäisch 

geschützten Art (mit spezifischer 

Nistplatztreue) durch Gehölzverluste 

(A, B) 

• Verlust von Bruthabitaten ungefährdeter 

europäischer Vogelarten einschließlich 

des Mäusebussards sowie 

je eines Brutstandortes der Arten 

Grünspecht und Nachtigall (beide 

gefährdete Arten) - Vogelarten mit 

wechselnden Fortpflanzungsstätten 

(ohne spezifische Nistplatztreue) 

durch umfangreiche Gehölz- und 

sonstige Vegetationsverluste (A, B) 

Bewertung der Erläuterungen zur Bewertung der 

Auswirkungen 


III Die ökologische Funktion der betroffenen 

Fortpflanzungs- oder Ruhestätte kann bei Verlust 

der Horstbäume im räumlichen Zusammenhang 

nicht mehr erfüllt werden. Insofern handelt es sich 

um einen Verstoß gegen die Zugriffsverbote des 

§ 44 BNatSchG, so dass ein Ausnahmeverfahren 

gemäß § 45 BNatSchG erforderlich ist. Da eine 

nicht gefährdete Art, die landesweit wie auch im 

Kreis Hildesheim einen zunehmenden Entwicklungstrend 

aufweist (KRÜGER & OLTMANNS 2007, 

SCHOPPE 2006), betroffen ist und durch Kompensationsmaßnahmen 

negative Auswirkungen auf 

den betroffenen Bestand begrenzt werden, sind 

diese nicht als populationskritisch anzusehen. 

Damit kann das Ausnahmeverfahren bei Vorliegen 

zwingender Gründe des überwiegenden öffentlichen 

Interesses erfolgreich durchlaufen werden. 

Individuenverluste in der Bauphase können durch 

entsprechende 

werden. 

Schutzvorkehrungen verhindert 

III 

Wegen der Betroffenheit eines Koloniestandortes 

wird trotz der fehlenden Gefährdung der Art im Fall 

des Verlustes dies als erhebliche Beeinträchtigung 

im Sinne von § 14 BNatSchG eingestuft, die ausgleichbar 

oder ersetzbar im Sinne von § 15 

BNatSchG ist. 

Hinweis: Für den Fall, dass durch entsprechende 

Vorkehrungen Verluste von Horstbäumen vermieden 

werden können, entfällt der Tatbestand des 

Verstoßes gegen das Zugriffsverbot. 

Es handelt sich wegen des großen Umfangs an 

Gehölzverlusten in einem an kurzfristigen Ausweichhabitaten 

defizitären Raum um erhebliche 

Beeinträchtigungen im Sinne von § 14 BNatSchG, 

die ausgleichbar oder ersetzbar im Sinne von § 15 

BNatSchG sind. 

Die ökologische Funktion der betroffenen 

Fortpflanzungs- oder Ruhestätten kann im räumlichen 

Zusammenhang zunächst nicht mehr erfüllt 

werden. Insofern handelt es sich um einen Verstoß 

gegen die Zugriffsverbote des § 44 BNatSchG, so 

dass ein Ausnahmeverfahren gemäß § 45 

BNatSchG erforderlich ist. Durch Kompensationsmaßnahmen 

können negative Auswirkungen auf 

den betroffenen Bestand begrenzt werden, so dass 

diese nicht als populationskritisch anzusehen sind. 





entsprechende 

werden. 

Schutzvorkehrungen verhindert


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Auswirkungen 


• Verluste von älteren Gehölzen entlang 

des Kanales sowie von Brückenteilen 

als potenzielle Quartiere streng geschützter 

Fledermausarten (Tagesschlafplätze, 

Zwischenquartiere) (A, 

B) 

• Verlust je eines Brutstandortes der 

europäischen Vogelarten Neuntöter 

und Eisvogel (gefährdete Arten), (A, 

B) 

• Durch umfangreiche Gehölzverluste 

bewirkte Habitatverschlechterung für 

streng geschützte Fledermausarten in 

Jagdräumen von überdurchschnittlicher 

Bedeutung (A, B) 


Auswirkungen 


III Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung 

im Sinne von § 14 BNatSchG, die ausgleichbar 

im Sinne von § 15 BNatSchG ist. 

Die ökologische Funktion der betroffenen Ruhestätten 

kann im räumlichen Zusammenhang zunächst 

nicht mehr vollständig erfüllt werden. Insofern 

handelt es sich um einen Verstoß gegen die 

Zugriffsverbote des § 44 BNatSchG, so dass ein 

Ausnahmeverfahren gemäß § 45 BNatSchG erforderlich 

ist. Durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen 

(siehe artenschutzrechtlicher Fachbeitrag 

und Kap. 5.2.3.2) kann sicher gestellt werden, dass 

die ökologische Funktion der betroffenen Ruhestätten 

im räumlichen Zusammenhang zumindest 

teilweise bestehen bleibt. Durch Kompensationsmaßnahmen 

können negative Auswirkungen auf 

den betroffenen Bestand begrenzt werden, so dass 

diese nicht als populationskritisch anzusehen sind. 





entsprechende 

werden. 


II Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen 

im Sinne von § 14 BNatSchG, die ausgleichbar im 

Sinne von § 15 BNatSchG sind. 

Durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (siehe 

artenschutzrechtlicher Fachbeitrag und Kap. 

5.2.3.2) kann sicher gestellt werden, dass die ökologische 

Funktion der betroffenen Fortpflanzungsoder 

Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang 

weiterhin gegeben ist. Somit liegt gemäß § 44 

Abs. 5 BNatSchG kein Verstoß gegen die Zugriffsverbote 

des § 44 Abs. 1 BNatSchG vor. 


entsprechende 

werden. 


II Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung 


oder ersetzbar im Sinne von § 15 BNatSchG 

ist. 

Artenschutzrechtliche Verbote des § 44 BNatSchG 

greifen für die Beeinträchtigung von Jagdhabitaten 

nicht, da diese nicht zu den geschützten Lebensstätten 

gehören. 


entsprechende 

werden. 

Schutzvorkehrungen verhindert


______________________________________________________________________________________________ 

Auswirkungen 


• Habitatverluste und Beeinträchtigungen 

von Tierlebensräumen mit überdurchschnittlicherSchutzgutbedeutung 

- Artengruppen mit überwiegend 

besonders, aber nicht streng geschützten 

Arten (A, B): 

- Verluste von feuchten Hochstaudenfluren 

und Gehölzbeständen im Tiefen 

Einschnitt nördlich der Brücke 385 

(Libellen, Tagfalter, Wildbienen, sonstige 

Insektenarten, Reptilien, Heuschrecken 

[nicht besonders geschützte 

Artengruppe]); 

- Verluste von Gras- und Staudenfluren 

etwa von SKH-km 9 bis Brücke 390 

(Tagfalter, Wildbienen); 

- Verluste von Gehölz- und sonstiger 

Vegetation - östliche Kanalseite zwischen 

Brücken 391, 392A und 392B 

(Wildbienen) 

• Habitatverluste und Beeinträchtigungen 

von Tierlebensräumen mit allgemeiner 

Schutzgutbedeutung beziehungsweise 

Beeinträchtigung der allgemeinen 

Verbindungsfunktionen der 

kanalbegleitenden Vegetationsbestände 

im Habitatverbund, mikroklimatische 

Verschlechterung der Habitatverhältnisse 

in Kanalabschnitten mit 

vollständiger Gehölzbeseitigung (A, B) 

- überwiegend besonders geschützte 

Arten: Libellen, Tagfalter, Wildbienen, 

sonstige Insektenarten, Laufkäfer, 

Reptilien; Amphibien nicht geschützte 

Artengruppe: Heuschrecken 

• Zerstörung von Lebensstätten sonstiger 

besonders geschützter Säugetier-, 

Insekten-, Spinnen- und Weichtierarten 

durch Habitatverluste im Baufeld 

(A, B) 

• Beeinträchtigung der folgenden Landschaftsschutzgebiete 

(LSG) durch die 

Beseitigung von auch für die Tierwelt 

bedeutsamen Landschaftsstrukturen 

(A, B) 

- LSG „Kanalkippe Bolzum“ 

- LSG „Algermissener Kippe“ 

- LSG „Unterer Bruchgraben“ 

- LSG „Harsumer Holz“ 

- LSG „Klein Förster Holz“ 


Auswirkungen 


II Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen 


oder ersetzbar im Sinne von § 15 BNatSchG sind. 

Für die Zerstörung beziehungsweise die Beschädigung 

von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten geschützter 

Arten liegt gemäß § 44 Abs. 5 BNatSchG 

kein Verstoß gegen die Verbote des § 44 Abs. 1 

BNatSchG vor, da die betreffenden Arten keine 

europarechtlich geschützten Tiere sind und es sich 

um einen nach § 15 BNatSchG zulässigen Eingriff 

handelt (ausgleichbare oder ersetzbare Beeinträchtigung). 

II Aus Gründen der Rechtssicherheit ist vorsorglich 

davon auszugehen, dass entsprechende Zerstörungen 

stattfinden, da eine Erfassung jeder Lebensstätte 

geschützter Tierarten unverhältnismäßig 

ist. 

Für die Zerstörung beziehungsweise Beschädigung 

von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten liegt gemäß 

§ 44 Abs. 5 BNatSchG kein Verstoß gegen die 

Verbote des § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG vor, da 

die betreffenden Arten keine europarechtlich geschützten 

Tiere sind und die Maßnahme der 

Durchführung eines zulässigen Eingriffes (aus- 

gleichbar oder ersetzbar) dient. 

II Es handelt sich um schädigende Wirkungen im 

Sinne der Verbotstatbestände der Schutzgebietsverordnung, 

die einer Bewilligung bedürfen (im vorliegenden 

Fall aufgrund der Konzentrationswirkung 

der Planfeststellung durch die Planfeststellungsbehörde).


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Auswirkungen 


• mögliche Beeinträchtigung des Feldhamsters 

(streng geschützte Art) 

durch die Flächeninanspruchnahme 

(B, A) 

• Beeinträchtigung sonstiger aquatisch 

lebender Fauna (Fische, Makrozoobenthos) 

durch die Umgestaltung des 

Kanal-Gewässerbettes oder Beeinträchtigung 

der Wasserqualität (A, B) 

• mögliche Beeinträchtigung von terrestrischen 

Tierlebensräumen durch 

stoffliche Einträge in der Bauphase 

(B) 

• Baubedingte Beunruhigung von Tierarten 

(B) 


Auswirkungen 


I Unter Berücksichtigung der Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen, 

der zeitlichen Befristung der 

Baumaßnahmen und der nur sehr geringfügigen 

dauerhaften Verluste an potenzieller Habitatfläche 

sind keine erheblichen Beeinträchtigungen im 

Sinne der Eingriffsregelung oder des Artenschutzrechtes 

zu erwarten. 

I Unter Berücksichtigung der Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen 

einschließlich der Vorkehrungen 

gegen eine Verschlechterung der Habitatverhältnisse 

im Gewässer sowie der abschnittsweisen 

Umsetzung der Ausbaumaßnahme sind keine erheblichen 

Beeinträchtigungen zu erwarten. 


und der zeitlichen Befristung 

der Baumaßnahmen sind keine erheblichen Beeinträchtigungen 

im Sinne der Eingriffsregelung oder 

des Artenschutzrechts zu erwarten. 

I Es handelt sich um eine vorübergehende Beeinträchtigung, 

die durch Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen 

gemindert wird und zudem jeweils nur 

Teilabschnitte der Ausbaustrecke am Kanal betrifft. 

Es sind insofern keine erheblichen Beeinträchtigungen 

im Sinne der Eingriffsregelung oder des 

Artenschutzes zu erwarten. 



Für die erheblichen Beeinträchtigungen der verschiedenen Artengruppen durch die 

umfangreichen Gehölzverluste treten Kompensationseffekte nach und nach dadurch 

ein, dass nach Fertigstellung der Böschungsumgestaltungen die Einschnittsböschungen 

wieder bepflanzt werden können und somit mittel- bis längerfristig gleichartige Habitatstrukturen 

entlang des Stichkanales entstehen, welche die verbliebenen Gehölzstrukturen 

ergänzen. Durch die abschnittsweise Umsetzung des Ausbaus und damit 

auch Beseitigung und Neupflanzung von Gehölzen kann der zeitliche Verzug in der 

Funktionserfüllung neuer Pflanzungen etwas abgemildert werden. 

Zusätzlich kann die Verzögerung in der Wirksamkeit dadurch kompensiert werden, 

dass außerhalb der im Baufeld beanspruchten Flächen und vor Beginn der Gehölzbeseitigung 

im betroffenen Raum Pflanzungen erfolgen, welche dann noch eher in der 

Lage sind, Kompensationseffekte für die betroffenen Tierarten zu übernehmen. Im Fall 

des am Westrand des Tiefen Einschnittes betroffenen Brutstandortes des Neuntöters 

kann die vorgezogene Anlage von zusätzlichen Gebüschstrukturen (mit dornentragen-


______________________________________________________________________________________________ 

den Arten) relativ zeitnah die Teilverluste an gleichartigen Gehölzbeständen ausgleichen 

15 (vorgezogene Ausgleichsmaßnahme im Sinne von § 44 Abs. 5 BNatSchG). 

Der Verlust von eher durch Gras- und Staudenfluren geprägten Tierhabitaten kann 

durch die Neuentwicklung ähnlicher Biotopbestände auf Teilflächen nach Neugestaltung 

der Böschungen und Wege entlang des Kanales erfolgen. Im Vergleich mit den 

neu gepflanzten Gehölzbeständen ist auf solchen Flächen deutlich eher mit einer 

Funktionswirkung zu rechnen. 

Hinsichtlich der Verluste der für zahlreiche Tierarten überdurchschnittlich bedeutsamen 

feuchten Hochstaudenfluren am Kanalufer im Tiefen Einschnitt nördlich der Brücke 

385 zielen die Sicherungsmaßnahmen (Kap. 5.2.3) darauf, zunächst Teilbestände 

dieser wertvollen Habitatstrukturen zu sichern. Mit dem zeitnahen Wiedereinbringen 

von gesicherten Beständen nach der Böschungsumgestaltung kann die Kompensation 

für den vorübergehenden Totalverlust der Habitate gefördert und zeitlich beschleunigt 

werden. 

Für die Fledermausfauna können durch das Anbringen von künstlichen Unterschlupfmöglichkeiten 

(Fledermauskästen oder -bretter) an geeigneten Bäumen oder Bauwerken 

vor Ort die sukzessive und kurz- bis mittelfristig entstehenden Defizite an 

Tagesquartieren ausgeglichen werden (vorgezogene Ausgleichsmaßnahme). 

Als Kompensationsmaßnahme, welche auf die Verbesserung des Habitatangebotes von 

vor allem Fledermäusen, Spechtarten oder auch Greifvögeln wie dem Mäusebussard 

zielt, ist der langfristige Erhalt von geeigneten älteren Bäumen (außerhalb der Baufelder) 

in Wald- oder ähnlichen flächenhaften Gehölzbeständen anzusehen. Der Verzicht 

auf die Endnutzung solcher Bäume, das heißt eine gewisse Einschränkung der forstlichen 

Nutzung in definierten Beständen, verbessert das Angebot an Höhlen und Horstplätzen 

dauerhaft. 16 

Durch die Schaffung eines künstlichen Bruthöhlenangebotes kann der voraussichtliche 

Verlust eines Brutstandortes des Eisvogels im Bereich der Kanalböschungen zwischen 

den Brücken Nr. 391 und 392 ausgeglichen werden. Aus artenschutzrechtlicher Sicht 

muss dies als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme durchgeführt werden. 

15 Die zeitnahe Wirksamkeit solcher Gehölzbestände setzt dabei die Pflanzung größerer Sortimente voraus 

(gegebenenfalls auch Verpflanzung dazu noch geeigneter vor Ort befindlicher Sträucher). 

16 Entsprechend dem Hinweis in Kap. A.2.1 im Anhang ist gerade durch die Altholzentnahme im Hollenmeer- 

Holz wahrscheinlich der Brutplatz des Rotmilans dort verloren gegangen. Der gezielte Altholzerhalt kann 

insofern solche prinzipiell zulässigen nutzungsbedingten Effekte verringern.


______________________________________________________________________________________________ 

5.3.3 Schutzgut Pflanzen (gleichzeitig Teil der biologischen Vielfalt) 

5.3.3.1 Beschreibung der Auswirkungen 

Die Übersicht in Tab. 5-7 beschreibt die zu erwartenden vorhabensbedingten Auswirkungen 

auf das Schutzgut Pflanzen. Weitere mögliche indirekte Auswirkungen durch 

Veränderungen von Grundwasserständen in der Bauphase ergeben sich - wie beim 

Schutzgut Wasser beschrieben (siehe Kap. 5.3.5.1) - nicht. 

Tab. 5-7: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen. 




• Verlust und Schädigung von 

Vegetations-/Biotopbeständen 

durch Überbauung oder sonstige 

Geländeumgestaltungen 

einschließlich Baustellenbetrieb 


anlage- und baubedingte Auswirkungen 

Biotopverluste im Umgestaltungsgebiet (Baufelder): 

Die Flächeninanspruchnahme für die dauerhaften Geländeumgestaltungen und 

neuen Wege- und Straßenbauwerke (Brücken) sowie durch Arbeitsstreifen vor 

allem entlang der neuen Böschungen sowie Lager- und sonstige Baustelleneinrichtungsflächen 

führt - auch unter Berücksichtigung von Schutzvorkehrungen, 

siehe Kap. 5.2.3 - zu großflächigen Vegetations- beziehungsweise Biotopverlusten. 

Entsprechend den in den Lageplänen der technischen Planung abgegrenzten 

Baufeldern wurde der Umfang der Verluste beziehungsweise betroffenen 

Flächen näherungsweise ermittelt. Er ist im Folgenden dargestellt. 

Biotopflächen der Wertstufe 5: 

− 3,05 ha älterer Eichen- und Hainbuchen-Mischwald feuchter, basenreicher 

Standorte (WCR 3, WCR 2) 


− 8,8 ha mittelalte Laubforstbestände aus heimischen Arten (WXH 2), 

− 13,6 ha Strauch-Baumhecken (HFM), 

− 0,1 ha naturnahe Feldgehölze (HN 2), 

− 0,2 ha Laubwald-Jungbestand mit Prägung des Eichen- und Hainbuchen- 

Mischwaldes feuchter, basenreicher Standorte (WJL/WCR 1) (vorgezogene 

Ausgleichspflanzungen bei Harsum), 

− 0,3 ha verbuschte Gras- und Staudenfluren in Durchdringung mit mesophilen 

Gebüschen (UHFv/BMS, UHMv/BMS) 


−


______________________________________________________________________________________________ 





im Bereich von Pflanzenwuchsorten 


in der Bauphase 

• Veränderungen von Vegetationsausprägungen 

infolge von 

Standortveränderungen (vor 

allem der Standortfeuchte) 

durch Beeinflussung der lokalen 

Grundwasserverhältnisse 


−


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ebenda) wäre nur kleinräumig wirksam. Im betroffenen Bereich der Einschnittsböschungen 

gehen erhebliche Anteile der vorhandenen Gehölzvegetation 

ohnehin durch die Umgestaltung verloren. Die verbleibenden Bestände an 

mittelaltem Laubforst (WXH 2) stellen sich offensichtlich nicht als grundwassergeprägte 

Biotope dar. Gemäß den hydrogeologischen Erkenntnissen für den 

genannten Abschnitt, die nicht ganz eindeutig sind (MONTENEGRO 2008, vergleiche 

auch Kap. 3.5.2) sind auch nur geringe Wechselbeziehungen zwischen 

Kanal und tieferen Grundwasserleitern gegeben. Unmittelbar an die Kanalböschungen 

grenzen im Hinblick auf eine mögliche Entwässerungswirkung wenig 

empfindliche Ackerbiotope an. Insgesamt sind insofern auch für den Tiefen 

Einschnitt keine relevanten negativen Auswirkungen auf das Schutzgut unter 

dem beschriebenen Wirkaspekt zu erwarten. 

Die Landschaftsumgestaltungen betreffen in rechtlicher Hinsicht Teilbereiche der 

Landschaftsschutzgebiete „Kanalkippe Bolzum“ (H-042), „Algermissener Kippe 

(Bennerskippe)“ (Hi-006), „Unterer Bruchgraben“ (Hi-007), „Harsumer Holz“ (Hi- 

011) und „Klein Förster Holz“ (Hi-010). Die vorhabensbedingt sich ergebenden Verluste 

an Landschaftsstrukturen umfassen schädigende Wirkungen im Sinne des § 2 der 

Schutzgebietsverordnung zu den genannten Schutzgebieten. 

5.3.3.2 Vorschlag zur Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen 



Schutzgut Pflanzen im Sinne eines Bewertungsvorschlags gemäß § 12 UVPG.


______________________________________________________________________________________________ 


Pflanzen. 



II = Belastungsbereich, I = Vorsorgebereich; bei der Differenzierung innerhalb der 

Wertstufen kennzeichnet die Unterstufe „a“ jeweils einen höheren Belastungsgrad als „b“ und diese als „c“. 

Auswirkungen Bewertung der Erläuterungen zur Bewertung der 

(gemäß Kap. 5.3.3.1) Auswirkungen 


- IV - 

• Verlust von Wald im Sinne des III Es handelt sich um eine Waldumwandlung im 

NWaldLG (A, B) 

Sinne von § 8 Abs. 1 NWaldLG, die ersetzbar im 

- 14,8 ha Gehölz- und Ruderalflächen 

Sinne von § 8 Abs. 4 NWaldLG ist. Die 

Genehmigung erfordert gemäß § 8 Abs. 3 

NWaldLG Belange der Allgemeinheit, die der 

Erhaltung der Waldfunktionen überwiegen. 

• Verlust von Vegetationsbeständen (A, II a Es handelt sich um eine erhebliche 

B) - Wertstufe V 

Beeinträchtigung im Sinne von § 14 BNatSchG, die 

− 3,05 ha älterer Eichen- und 

nicht ausgleichbar, aber ersetzbar im Sinne von 

Hainbuchen-Mischwald feuchter, 

basenreicher Standorte (WCR 3, 

WCR 2) 

§ 15 BNatSchG ist. 

Es sind Flächen eines FFH-Lebensraumtyps 

(9160) betroffen, die außerhalb eines FFH- 

Gebietes liegen. 

• Verlust von Vegetationsbeständen (A, II b Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen 

B) - Wertstufe IV 

im Sinne von § 14 BNatSchG, die zum Teil nicht 

− -8,8 ha mittelalte Laubforstbestände 

ausgleichbar, zumindest aber ersetzbar im Sinne 

aus heimischen Arten (WXH 2), 

von § 15 BNatSchG sind. 

− 13,6 ha Strauch-Baumhecken (HFM), 

Im Fall der als vorgezogene 

− 0,1 ha naturnahe Feldgehölze (HN 2), 

− 0,2 ha Laubwald-Jungbestand mit 

Prägung des Eichen- und Hainbuchen-Mischwaldes 

feuchter, 

basenreicher Standorte (WJL/WCR 1) 

(vorgezogene Ausgleichspflanzungen 

bei Harsum), 

Ausgleichspflanzungen angelegten jungen 

Waldbestände bei Harsum geht der 

Kompensationsstatus (siehe Kap. 3.3.5) im betroffenen 

Umfang verloren. 

• 0,3 ha verbuschte Gras- und 

Staudenfluren in Durchdringung mit 

mesophilen Gebüschen (UHFv/BMS, 

UHMv/BMS) 

• Verlust von Vegetationsbeständen (A, II c Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen 

B) - Wertstufe III 

im Sinne von § 14 BNatSchG, die ausgleichbar im 

− < 0,05 ha Mischbestände aus Hybridpappelforst 

und Laubforst aus einheimischen 

Arten (WXP 3 / WXH 2), 

Sinne von § 15 BNatSchG sind. 

− 0,4 ha 

(WJL), 

Laubwald-Jungbestände 

− 0,15 ha Strauch- und lichte Strauch- 

Baumhecken (HFS, HFMl/UHM), 

− 0,7 ha Baumreihen im Bereich linienförmiger 

Gras- und Staudenfluren 

(HBA 2/UHM), 

− 8,35 ha halbruderale Gras- und Staudenfluren 

und Ruderalfluren (UHM, 

URF/URT) 

− 0,1 ha gehölzreicher Friedhof (PFR)


______________________________________________________________________________________________ 

Auswirkungen 

(gemäß Kap. 5.3.3.1) 

• mögliche Verluste von gefährdeten 

Pflanzenarten (B, A) : 

- 92 Wuchsorte Potamogeton lucens – 

Glänzendes Laichkraut und Potamogeton 

perfoliatus – Durchwachsenes 

Laichkraut, [Arten kommen zum teil am 

gleichen Wuchsort im Stichkanal vor] 

• Beeinträchtigung der folgenden Landschaftsschutzgebiete 

(LSG) durch die 

Beseitigung von bedeutsamen Landschaftsstrukturen 

(A, B) 

- LSG „Kanalkippe Bolzum“ 

- LSG „Algermissener Kippe“ 

- LSG „Unterer Bruchgraben“ 

- LSG „Harsumer Holz“ 

- LSG „Klein Förster Holz“ 

• Verlust von Biotopbeständen der 

Wertstufen 2 und 1 (A, B) 

• Mögliche Beeinträchtigungen feuchtegeprägter 

Vegetationsbestände durch 

Veränderung der Grundwasserverhältnisse 

- Entwässerung (A) 

• Stoffliche Einträge in empfindliche 

Biotope während der Bauarbeiten (B) 

• mögliche Verluste von gefährdeten 

oder besonders geschützten (§) 

Pflanzenarten (B, A) : 

- 1 Wuchsort Aquilegia vulgaris – Gewöhnliche 

Akelei (3/§) – Vorkommen 

vermutich synanthrop, 

- 2 Wuchsorte Betonica officinalis – 

Heil-Ziest (3/-), 

- 1 Wuchsort Campanula latifolia – 

Breitblättrige Glockenblume (3/§), 

- 4 Wuchsorte Cynoglossum officinale – 

Echte Hundszunge (3/-), 

- 1 Wuchsort Listera ovata – Großes 

Zweiblatt (-/§), 

- 1 Wuchsort Primula veris – Echte 

Schlüsselblume (V/§), 

- 9 Wuchsorte Pulicaria dysenterica – 

Großes Flohkraut (3/-), 

- 1 Wuchsort Thelypteris palustris – 

Sumpffarn (2/-) 


Auswirkungen 


II c Durch die mögliche Umsiedelung von Beständen 

der beiden Arten lassen sich Verluste vermindern. 

Aufgrund des großen Umfanges der Eingriffe in 

das Gewässerbett des Kanales ergibt sich jedoch 

zunächst eine deutliche Reduzierung der Bestände, 

die als erhebliche Beeinträchtigung im 

Sinne von § 14 BNatSchG zu werten ist. 

II Es handelt sich um schädigende Wirkungen im 

Sinne der Verbotstatbestände der Schutzgebietsverordnung, 

die einer Bewilligung bedürfen (im vorliegenden 

Fall aufgrund der Konzentrationswirkung 

der Planfeststellung durch die Planfeststellungsbehörde). 

I Aufgrund der untergeordneten Bedeutung der 

Flächen für das Schutzgut wird das Erheblichkeitsmaß 

der Beeinträchtigungen im Sinne von 

§ 14 BNatSchG nicht erreicht. 

I Aufgrund des weitestgehenden Erhaltes oder der 

nur sehr geringfügigen vorhabensbedingten Veränderungen 

des lokalen Grundwasserregimes 

ergeben sich keine erheblichen Beeinträchtigungen 

im Sinne von § 14 BNatSchG. 


und der zeitlichen Befristung 

der Baumaßnahmen sind keine erheblichen Beein- 

trächtigungen zu erwarten. 

I Aufgrund der möglichen Umsiedelung von Beständen 

der Arten ist davon auszugehen, dass diese 

allenfalls in geringem Umfang dezimiert werden 

beziehungsweise auf geeigneten Standorten vor 

Ort verbleiben können. Unter Berücksichtigung der 

Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen ist insofern 

keine erhebliche Beeinträchtigung im Sinne von 

§ 14 BNatSchG zu erwarten. 

Für die Zerstörung beziehungsweise Beschädigung 

der Standorte der besonders geschützten Arten 

liegt gemäß § 44 Abs. 5 BNatSchG kein Verstoß 

gegen die Verbote des § 44 Abs. 1 Nr. 4 

BNatSchG vor, da die betreffenden Arten nicht 

europarechtlich geschützt sind und die Maßnahme 

der Durchführung eines zulässigen Eingriffes dient, 

in dessen Rahmen auch Vorkehrungen zur Vermeidung 

erheblicher Beeinträchtigungen getroffen 

werden. 

5.3.3.3 Möglichkeiten des Ausgleichs oder Ersatzes 


Die Verluste von Teilen der alten Eichen- und Hainbuchen-Mischwaldbestände sind 

aufgrund des Alters der naturnahen Bestände nicht ausgleichbar. Als Ersatzmaßnahme 

im Sinne von § 16 BNatSchG können im Raum Harsum in den 1990er Jahren im Auf-


______________________________________________________________________________________________ 

trag der Wasserstraßenverwaltung und in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde 

beim Landkreis Hildesheim durchgeführte vorgezogene Aufforstungen angesehen 

werden, die sich - aktuell als Jungwald ausgebildet - langfristig zu naturnahen 

Laubwäldern entwickeln dürften (soweit sie nicht kleinflächig vorhabensbedingt verloren 

gehen). 

Auch die Funktion der verloren gehenden älteren Laubforst- und Heckenbestände entlang 

des Kanales kann erst mittel- bis längerfristig wiederhergestellt werden. Neupflanzungen 

auf den Einschnittsböschungen und gegebenenfalls die Anlage weiterer 

Gehölzbestände im Umfeld können entsprechende Kompensationseffekte bewirken 

(Ersatzmaßnahme). 

Im Hinblick auf die Verluste an sonstigen Gehölzbeständen sowie Gras- und Staudenfluren 

können mittelfristig durch die Neuentwicklung möglichst naturnaher Biotope 

gleichartige Funktionen und Werte im betroffenen Raum wiederhergestellt werden. 

Der Ausgleich für die Verluste an gefährdeten Pflanzenarten ist durch die Schaffung 

neuer geeigneter Wuchsorte und die Umsiedelung durchzuführen. 

5.3.3.4 Kompensation für Waldverluste 

Die gemäß § 8 NWaldLG durchzuführenden Ersatzaufforstungen für die Umwandlung 

von Waldflächen sind Teil der Gesamtheit aller durchzuführenden Kompensationsmaßnahmen. 

Einzelheiten hierzu sind im Rahmen der landschaftspflegerischen Begleitplanung 

festzulegen. 

5.3.3.5 Beanspruchung vorhandener Kompensations- und ähnlicher Flächen 

aus vorgelagerten Verfahren 

Die vorhabensbedingte Flächenbeanspruchung betrifft vereinzelt solche Flächen, die 

im Rahmen früherer Eingriffsvorhaben als Kompensationsflächen oder als Flächen mit 

Pflanzgeboten im Rahmen der Bauleitplanung festgelegt worden sind. Die Kompensation 

von Eingriffen umfasst häufig mehr als das Schutzgut Pflanzen und biologische 

Vielfalt. Da jedoch vegetationsbestimmte Maßnahmen häufig im Vordergrund der 

Kompensation stehen, erfolgen an dieser Stelle Ausführungen zu Auswirkungen auf 

die genannten Flächen. 

Die Baufelder erfassen folgende kanalnahen Bereiche:


______________________________________________________________________________________________ 

1. Östlich Stichkanal zwischen km 4,160 und 4,290: Inanspruchnahme von Teilen 

einer Kompensationsfläche für Laubwaldaufforstung - Gemeinde Algermissen, 

Bebauungsplan Mühlenberg II (Lühnde). 


einer Kompensationsfläche für Laubwaldaufforstung - Kompensation für Eingriffe 

im Zuge des Neubaus der Brücke 386 über den Stichkanal. 

3. Östlich Stichkanal zwischen km 7,330 und 7,460: Inanspruchnahme von Teilen 

einer Fläche für Anpflanzungen - Gemeinde Algermissen, Bebauungsplan Nr. 24 

„Speicherstraße“. 


einer Kompensationsfläche für Laubwaldaufforstung - Gemeinde Harsum. 

Die Flächen unter Punkt 3 werden weit überwiegend nur zwischenzeitlich in der Bauphase 

genutzt. Ein Inanspruchnahme wurde mit der Gemeinde Algermissen vorabgestimmt 

(Herr PATZER, Neubauamt für den Ausbau des Mittellandkanals in Hannover, 

schriftliche Mitteilung vom 2.2.2010). Bei den übrigen Flächen gehen durch die Flächenbeanspruchung 

die Kompensationswirkungen verloren und müssen gegebenenfalls 

an anderer Stelle realisiert werden. Einzelheiten hierzu sind im Rahmen der landschaftspflegerischen 

Begleitplanung festzulegen. 

5.3.4 Schutzgut Boden 


In Tab. 5-9 werden die zu erwartenden vorhabensbedingten Auswirkungen auf das 

Schutzgut Boden beschrieben. Relevante betriebsbedingte Auswirkungen sind nicht zu 

erwarten (siehe Kap. 1.4.1).


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. 5-9: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Boden. 




• Bodenveränderungen durch 

die Inanspruchnahme von Flächen 

für den Baustellenbetrieb 

und die Zwischenlagerung von 

Material / Boden 



• Überbauung, Abgrabung oder 

Überdeckung von Böden 



Überformung von Boden in Baustellenbereichen: 

In den Baufeldern und auf Baustelleneinrichtungsflächen kommt es großflächig 

durch Bodenumlagerungen, Auflast und sonstige Nutzung für den Baustellenbetrieb 

zu Überformungen unbefestigter Bodenbereiche einschließlich mechanischer 

Belastungen für das Gefüge des Unterbodens. Die natürlichen Bodenfunktionen 

werden dadurch vorübergehend stärker eingeschränkt. Für die Bodenbereiche, 

die nicht ohnehin dauerhaft umgestaltet oder überbaut, versiegelt 

oder befestigt werden (siehe dazu unten bei den anlagebedingten Auswirkungen) 

gilt das Folgende: 

Im Bereich von kleinflächigen Arbeitsstreifen oberhalb der Böschungsaufweitungen, 

notwendiger zusätzlicher Baustraßen und Bodenlagerflächen sind von 

den genannten Wirkungen in der Bauphase auch Böden mit besonderer Bedeutung 

betroffen (Böden mit hoher bis sehr hoher natürlicher Bodenfruchtbarkeit 

sowie alte Waldstandorte). Überwiegend sind dies Ackerflächen, zu geringeren 

Anteilen Waldflächen oder Säume. Es ist davon auszugehen, dass hier 

entsprechende Schutzvorkehrungen vorgenommen werden (Minimierung der 

Flächeninanspruchnahme auf das unbedingt erforderliche Maß und weitere 

Maßnahmen im Sinne eines Bodenschutzes auf der Baustelle - siehe 

Kap. 5.2.3), so dass die besondere Wertigkeit der vorübergehend betroffenen 

Böden weitestgehend erhalten bleibt oder mit der Rekultivierung der betroffenen 

Flächen wiederhergestellt wird. 

Für die bereits stärker anthropogen veränderten Bodenstandorte mittlerer 

Schutzgutbedeutung ergibt sich ein vergleichsweise geringeres Konfliktpotenzial 

durch zusätzliche Überformungen in der Bauphase. Durch eine fachgerechte 

Rekultivierung zum Bauende sind auch bei diesen Bodenflächen Zustandsverschlechterungen 

zu vermeiden (siehe auch Kap. 5.2.3). 

Umgang mit Bodenaushub: 

In Bezug auf Aushub von Boden und Kanalsedimenten erfolgt eine fachgerechte 

Kontrolle sowie Verwertung oder Entsorgung möglicherweise schadstoffbelasteter 

Substrate entsprechend den LAGA-Richtlinien (siehe Kap. 5.2.3). Insofern 

sind hierdurch keine negativen Auswirkungen auf das Schutzgut Boden 

oder indirekt auf andere Umweltschutzgüter zu erwarten. 

Bei Unfällen oder durch unsachgemäßen Umgang mit Bau- und Betriebsstoffen 

kann es zur Schadstoffbelastung des Bodens kommen. Es ist jedoch davon 

auszugehen, dass sich dauerhafte Bodenbelastungen durch geeignete Maßnahmen 

verhindern lassen (siehe Kap. 5.2.3). 


Bodenversiegelung und -überbauung: 

Im Zuge der Verlegung oder Anlage zusätzlicher Betriebswege, von Wirtschafts- 

oder Radwegen im Umfeld des Stichkanales sowie in kleinerem Umfang 

von Brückenfundamenten und Verkehrsflächen im Rahmen des Neubaus 

von Brücken (Brücken 385 und 391) kommt es zum dauerhaften Verlust der 

oberen Bodenschichten und der natürlichen Bodenfunktionen. 

Bei der notwendigen Verlegung von Wegen im Zuge der Böschungsumgestaltungen 

ergibt sich neben der Neuversiegelung die Entsiegelung der alten Wegetrassen, 

die dann in der Regel Teil der neuen Erdböschungen werden. In der 

Summe erhöht sich jedoch der Anteil der vor allem durch den Wegebau versiegelten 

oder befestigten Bodenfläche, da Lücken im vorhandenen Betriebswegenetz 

im Zuge des Kanalausbaus geschlossen werden und der auf der Ostseite 

des Kanales über weite Strecken bisher fehlende Betriebsweg durchgehend 

neu errichtet wird. Überschlägig berechnet ergeben sich insgesamt etwa 

12 km zusätzliche Weglänge im gesamten Ausbaubereich bis zur Autobahn 

A 7, was bei einer Breite der Wegebefestigung von 3 m etwa 3,6 ha an zusätz-


______________________________________________________________________________________________ 





lich überbauter beziehungsweise befestigter Fläche entspricht. 

Die Neuversiegelung von Böden mit besonderer Bedeutung (siehe oben) hat 

die stärksten negativen Auswirkungen auf das Schutzgut. 

Der genaue Umfang an im Eingriffsgebiet entstehender zusätzlicher Bodenversiegelung 

wird im Rahmen der landschaftspflegerischen Begleitplanung ermittelt. 

Zusätzliche Bodenüberformung: 

Über die Bauphase hinausgehende dauerhafte Veränderungen vorhandener 

Bodenstandorte ergeben sich dort, wo entlang des Kanales und in den Randzonen 

der sonstigen Verkehrswege Böschungsumgestaltungen oder Dammschüttungen 

oder ähnliches erfolgen. Dies betrifft größtenteils solche Bodenbereiche 

von allgemeiner Schutzgutbedeutung, die bereits früher stärker überprägt 

wurden. Bei einer nachfolgenden Begrünung dieser Flächen bleiben die 

Bodenfunktionen in ähnlicher Form wie vorher erhalten, so dass sich nur relativ 

geringfügige Auswirkungen für das Schutzgut ergeben. 

Anders ist dies bei den Böden mit besonderer Schutzgutbedeutung. Hier entstehen 

infolge der Abgrabungen und Aufschüttungen so veränderte Bodenstrukturen, 

dass die die aktuelle Bedeutung bestimmenden Eigenschaften oder 

Funktionen der Böden stärker verändert und beeinträchtigt werden. Allerdings 

bleiben - anders als bei Versiegelungen - wesentliche Bodenfunktionen, auch 

vor dem Hintergrund von Schutzvorkehrungen (siehe Kap. 5.2.3) erhalten. 

Mögliche Veränderungen der Standortfeuchte: 

Als indirekte Auswirkung von Veränderungen der Grundwasserverhältnisse 

oder der Austauschprozesse zwischen Grundwasser und Kanalgewässer 

könnten sich auch Standortveränderungen im Sinne von Ab- oder Zunahmen 

der Bodenfeuchte in den unmittelbar an die Umgestaltungsbereiche angrenzenden 

Flächen ergeben. Die Ausführungen zu den anlagebedingten Auswirkungen 

beim Schutzgut Wasser (siehe Kap. 5.3.5) zeigen allerdings, dass hinsichtlich 

dieses Wirkaspektes keine relevanten Aus- oder Wechselwirkungen zu 

erwarten sind. 




Schutzgut Boden im Sinne eines Bewertungsvorschlags gemäß § 12 UVPG.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. 5-10: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Boden. 




Wertstufen kennzeichnet die Unterstufe „a“ jeweils einen höheren Belastungsgrad als „b“ 



- IV - 

- III - 

• Versiegelung / Überbauung von Böden 

der Wertstufe 5 durch Wegebau 

und sonstige Bauwerke (A): 

• Überformung / starke Veränderung 

der Eigenschaften und Funktionen 

von Böden der Wertstufe 5 durch Bodenaufschüttungen 

und –abgrabungen 

im Zuge von dauerhaften Geländeumgestaltungen 

(A) 

• Zusätzliche Versiegelung / Überbauung 

von Böden der Wertstufe 3 durch 

Wegebau und sonstige Bauwerke (A) 

• Überformung von Böden der Wertstufen 

5 und 3 durch vorübergehende 

Nutzungen / Bodenumlagerungen in 

der Bauphase (B) 

• Überformung von Böden der Wertstufe 

3 durch Bodenaufschüttungen 

und –abgrabungen im Zuge von dauerhaften 

Geländeumgestaltungen mit 

einer Herstellung von Grünflächen (A) 

• Mögliche dauerhafte zusätzliche 

Schadstoffbelastungen des Bodens 

während der Bauarbeiten (B) 

Erläuterungen zur Bewertung der Um- 

weltauswirkungen 

II a Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen 

im Sinne von § 14 BNatSchG, die nicht ausgleichbar 

und allenfalls ersetzbar im Sinne von § 15 

BNatSchG sind. Es sind Schutzgutausprägungen 

von besonderer Bedeutung mit einer besonders 

hohen Eingriffsintensität betroffen. 

II b Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen 

im Sinne von § 14 BNatSchG, die nicht ausgleichbar, 

aber ersetzbar im Sinne von § 15 BNatSchG 

sind. Es sind Schutzgutausprägungen von besonderer 

Bedeutung betroffen. 

II b Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen 

im Sinne von § 14 BNatSchG, die zum Teil ausgleichbar, 

ansonsten ersetzbar im Sinne von § 15 

BNatSchG sind. Es sind Schutzgutausprägungen 

von allgemeiner Bedeutung betroffen. 

I Die Werte und Funktionen der betroffenen Bodenbereiche 

bleiben weitestgehend erhalten beziehungsweise 

können unter Berücksichtigung von 

Schutz und Vermeidungsmaßnahmen kurzfristig 

wiederhergestellt werden. Die Beeinträchtigung 

bleibt unter der Schwelle der Erheblichkeit im 

Sinne von § 14 BNatSchG. 

I Aufgrund der bereits stärkeren Überprägung der 

betroffenen Bodenbereiche und der nachfolgenden 

dem Vorzustand ähnlichen Nutzung als Grünflächen 

ergibt sich keine erhebliche Beeinträchtigung 

im Sinne von § 14 BNatSchG. 

I Aufgrund von Vorkehrungen zur Vermeidung und 

Verminderung von Beeinträchtigungen bleiben die 

Belastungen unter der Schwelle der Erheblichkeit 

beziehungsweise lassen sich gänzlich vermeiden. 



Die Totalverluste an Böden mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung durch 

Versiegelung und Überbauung sind nicht ausgleichbar, da gleichartige Werte und 

Funktionen vor Ort nicht wiederhergestellt werden können. Insofern kann eine Kompensation 

allenfalls in Form von Ersatzmaßnahmen erfolgen, indem geringerwertige 

Bodenbereiche im betroffenen Raum durch eine langfristig naturnahe Entwicklung 

aufgewertet werden.


______________________________________________________________________________________________ 

Die teilweisen Funktionsverluste und Beeinträchtigungen der Böden mit besonderer 

Bedeutung durch die Standortüberformungen weisen zwar im Vergleich zu Versiegelungen 

eine geringere Eingriffsintensität auf. Sie sind angesichts der hohen Schutzgutbedeutung 

allerdings nur schwer vor Ort auszugleichen. Im Fall von betroffenen Böden 

alter Waldstandorte könnte etwa im räumlichen Zusammenhang mit angrenzenden 

alten Waldbereichen unter anderem durch „Impfen“ von Aufforstungsflächen mit abgeschobenem 

Bodensubstrat der alten Waldstandorte ersatzweise eine vergleichbare 

Standortqualität initiiert werden. 

Die Neuversiegelung und Überbauung auf bereits stärker anthropogen überformten 

Standorten mit Böden von allgemeiner Bedeutung kann zum einen durch die Beseitigung 

vorhandener Befestigungen beziehungsweise Versiegelungen ausgeglichen werden, 

die sich ohnehin im Zuge der Böschungsneugestaltungen oder Wege- und Straßenverlegungen 

ergibt. Für darüber hinaus gehende zusätzliche Versiegelungen 

kommt als Kompensation die Entsiegelung weiterer möglicherweise im weiteren Vorhabensumfeld 

zur Verfügung stehender überbauter oder befestigter Flächen in Frage, 

ansonsten die Aufwertung beeinträchtigter Bodenbereiche durch geeignete naturschutzfachliche 

Maßnahmen wie Umbau von Nadelholzforsten zu Laubwaldbeständen, 

die Entwicklung naturbetonter Biotope oder Nutzungsextensivierungen auf intensiver 

genutzten Flächen. 

5.3.5 Schutzgut Wasser 


In Tab. 5-11 werden die zu erwartenden untersuchungsrelevanten Auswirkungen des 

Vorhabens auf das Schutzgut Wasser beschrieben. Relevante betriebsbedingte Auswirkungen 

sind nicht zu erwarten (siehe Kap. 1.4.1).


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. 5-11: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser. 





des Oberflächen- und 

Grundwassers durch Unfälle 

• Gefahr der Beeinträchtigung 

der Wasserqualität durch die 

Bauarbeiten am Gewässer 

• Veränderung des Kanalgewässers 

durch Umgestaltung 

des Gewässerbettes und Vergrößerung 

des Wasserkörpers 

• Veränderung der Grundwasserstände 

beziehungsweise 

Austauschbeziehungen zwischen 

Kanal- und Grundwasser 



Mögliche Schadstoffbelastungen von Oberflächen- und Grundwasser: 

Die Gefahr, dass durch unsachgemäßen Umgang mit boden- und wassergefährdenden 

Stoffen oder durch Unfälle schad- oder nährstoffhaltige Abwässer 

oder gelöste Schadstoffe Gewässerbelastungen eintreten können, ist grundsätzlich 

nicht auszuschließen. Hinsichtlich des Grundwassers gilt dies besonders 

für Arbeiten im Kontakt mit dem Grundwasserleiter beziehungsweise, 

wenn Kanaldichtungen vorübergehend beseitigt werden. 

Es ist davon auszugehen, dass die Gefahr beziehungsweise das Ausmaß der 

Belastung sich durch entsprechende Schutzvorkehrungen minimieren lassen 

(siehe auch Kap. 5.2.3). 

Mögliche Beeinträchtigungen der Wasserqualität des Kanals: 

Durch die vorgesehenen Sohl- und Uferarbeiten - vor allem Sedimentbaggerungen 

- sind vorübergehend eine zusätzliche Gewässertrübung, Nährstofffreisetzung 

und Sauerstoffzehrung im Kanal zu erwarten. Einträge nährstoffhaltigen 

Oberbodens lassen sich durch entsprechende Vorkehrungen verhindern 

(siehe Kap. 5.2.3). Diese Auswirkungen sind räumlich und zeitlich deutlich begrenzt. 

Die genannten Belastungen sind in erster Linie für die Gewässer als 

Tierlebensräume relevant (siehe Kap. 5.3.2.1). 


Auswirkungen auf die Gewässerstruktur: 

Die leichte Vertiefung und Verbreiterung des Querprofils des Kanales, die 

Dichtung sowie der Ersatz der alten durch neue Steinschüttungen verändern 

die vorhandene Ausbildung des Gewässerbettes - gerade auch im Vergleich zu 

einer Anlage von Spundwänden in relevantem Ausmaß in den Uferzonen - 

allerdings nur geringfügig. Da es sich um ein künstliches Gewässer mit geringer 

Bedeutung hinsichtlich der hydrologischen Gegebenheiten (siehe Kap. 3.5.3) 

handelt, ergeben sich aus den Veränderungen keine negativen Auswirkungen 

für das Schutzgut. 

Auswirkungen auf die Wasserbeschaffenheit: 

Die mit der Sohlvertiefung einhergehende Entnahme schlammiger Sedimente 

bewirkt zumindest kurz- und mittelfristig eine Entlastung des Nähr- und Sauerstoffhaushaltes 

des Kanalgewässers. Veränderung des Querprofils und Erhöhung 

des Wasserspiegels vergrößern den Wasserkörper und die mittlere Wassertiefe. 

Dies kann die biogene Sauerstoffproduktion durch das Phytoplankton 

verändern. Allerdings werden solche Prozesse von der Durchmischung des 

Wasserkörpers durch den Schiffsverkehr größtenteils überlagert. Insgesamt 

sind keine relevanten negativen Veränderungen der Wasserbeschaffenheit des 

Kanals infolge der dargestellten Veränderungen zu erwarten (vergleiche auch 

BFG 1996). 

Auswirkungen auf die Grundwasserverhältnisse beim Streckenausbau: 

In den vorhandenen Dichtungsabschnitten des Kanales werden die Dichtungen 

nach der Umgestaltung des Gewässerprofils wiederhergestellt beziehungsweise 

an das neue Wasserspiegelniveau angepasst. In Einschnittsbereichen, in 

denen keine Dichtung vorliegt, können kleine grundwasserführende Schichten / 

Einlagerungen angeschnitten werden. Erforderlichenfalls kann im Zuge der 

technischen Ausführung hier eine zusätzliche Dichtung vorgenommen werden. 

Das Einbringen von Spundwänden, die dort, wo die Kanaltrasse sich im Bereich 

querender Grundwasserströmungen befindet (vor allem Raum Algermissen, 

Harsum) zu Unterbrechungen bzw. Aufstau im Grundwasserleiter führen könnten, 

ist nicht vorgesehen.


______________________________________________________________________________________________ 





Für die im Hinblick auf die anderen Schutzgüter (vor allem Pflanzen, Tiere und 

biologische Vielfalt) hinsichtlich möglicher Veränderungen der Standortfeuchte 

sensiblen Waldbereiche bei Harsum (etwa Kanal-km 10,4 bis 11,1) gilt: Das 

Grundwasser steht in diesen Bereichen aktuell bei etwa 4 bis 5,5 m unter Flur 

an - Grundwasserniveau etwa auf Höhe altem Kanalwasserstand, nach Süden 

hin etwas darüber. Die Ausbaumaßnahme mit der Anspannung des Kanalwasserstandes 

um 50 cm führt nicht zu einem Absinken, sondern tendenziell eher 

zu einer leichten Erhöhung des Grundwasserspiegels im Nahbereich - bei 

weiterhin nicht oberflächennahem Grundwasserniveau (Angaben gemäß 

MONTENEGRO 2008 und schriftlicher Mitteilung INROS LACKNER AG vom 

18.12.2009). 

Dementsprechend ergeben sich hinsichtlich der vorgenannten Aspekte in der 

Regel keine relevanten gravierenden Veränderungen der örtlichen Grundwasserverhältnisse 

als Folge der Profilumgestaltung des Kanales. Dies gilt demgemäß 

auch für mögliche Wechselwirkungen mit den anderen Schutzgütern (insbesondere 

Boden, Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt). 

Die Horizontaldrainagen (Druckentlastungsbohrungen) im Tiefen Einschnitt 

(etwa SKH-km 2,450 bis 3,700) können im Nahbereich zu einem geringfügigen 

Absinken des Grundwasserspiegels führen. 

Auswirkungen auf die Grundwasserverhältnisse durch den Brückenneubau 

Eine mögliche Veränderung der Grundwasserströmungsverhältnisse infolge des 

Neubaus der beiden Brückenbauwerke Nr. 385 und 391 (Widerlager) ist angesichts 

der Geringfügigkeit der damit verbundenen Veränderungen zum Zustand 

mit den alten Brücken nicht zu erwarten. 

Mögliche Veränderungen der den Stichkanal querenden Fließgewässer Alpebach und 

Bruchgraben sind nicht Gegenstand des vorliegenden Verfahrens. Insofern ergeben 

sich hierfür keine darzustellenden Auswirkungen oder im Hinblick auf die Bestimmungen 

des Wasserhaushaltsgesetzes zu bewertenden Wirkaspekte. Denkbare indirekte 

Belastungen sonstiger Oberflächengewässer im Zuge von Baumaßnahmen beim 

Streckenausbau des Stichkanales sind durch entsprechende Vorkehrungen zu vermeiden 

(siehe Kap. 5.2.3). 

Vorübergehende Grundwasserabsenkungen in der Bauphase sind nicht vorgesehen. 




Schutzgut Wasser im Sinne eines Bewertungsvorschlags gemäß § 12 UVPG.


______________________________________________________________________________________________ 


Wasser. 




Auswirkungen Bewertung der Erläuterungen zur Bewertung der 



IV - 

III - 

II - 

• Umgestaltung des Stichkanal-Gewäs- I Aufgrund der untergeordneten naturschutzfachlisers 

- Veränderungen des Querprofils 

chen Bedeutung des künstlichen Kanalgewässers 

und des Wasserkörpers (A) 

stellen die Veränderungen keine erhebliche Beein- 

• Mögliche negative Veränderungen der 

trächtigung im Sinne des § 14 BNatSchG für das 

Wasserbeschaffenheit im Stichkanal 

Schutzgut dar. 

oder sonstiger Oberflächengewässer 

Nachteilige Veränderungen der Wasserbeschaf- 

im Baustellenumfeld (B, A) 

fenheit der Oberflächengewässer sind nicht zu 

erwarten beziehungsweise durch entsprechende 

Vorkehrungen zu vermeiden (siehe Kap. 5.2.3). 

Ein Verstoß gegen die Grundsätze für den Gewässerausbau 

gemäß § 67 Abs. 1 WHG ist nicht erkennbar. 

Auch ist eine nachteilige Veränderung 

des ökologischen Potenzials und chemischen Zustands 

des Kanalgewässers infolge der Ausbaumaßnahme 

nicht zu erwarten. Insofern ergeben 

sich auch keine Verstöße gegen die allgemeinen 

Grundsätze der Gewässerbewirtschaftung (§ 6 

WHG) oder gegen die Bewirtschaftungsziele gemäß 

§ 27 Abs. 2 WHG. 

• Mögliche negative Veränderungen der I Relevante negative Veränderungen von Menge 

Grundwasserverhältnisse durch bauli- 

und Qualität des Grundwassers sowie der vorhanche 

Veränderungen oder stoffliche 

denen Strömungsverhältnisse sind vorhabensbe- 

Einträge (B, A) 

dingt nicht zu erwarten beziehungsweise durch 

entsprechende Vorkehrungen zu vermeiden oder 

zu minimieren (siehe Kap. 5.2.3). 

Es ergibt sich keine erhebliche Beeinträchtigung im 

Sinne des § 14 BNatSchG für das Schutzgut. 

Verstöße gegen die allgemeinen Grundsätze der 

Gewässerbewirtschaftung (§ 6 WHG) oder Gefährdungen 

im Hinblick auf die Bewirtschaftungsziele 

und die Reinhaltung des Grundwassers (§§ 47 und 

48 WHG) sind nicht erkennbar. 



Es sind keine kompensationsbedürftigen Eingriffstatbestände im Hinblick auf das 

Schutzgut zu erwarten.


______________________________________________________________________________________________ 

5.3.5.4 Beeinflussung des ökologischen Potenzials im Sinne 

der Wasserrahmenrichtlinie 

Wie in Tab. 5-12 dargestellt ist unter den genannten Bedingungen keine Verschlechterung 

des ökologischen Potenzials des Stichkanales im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie 

zu erwarten. Für den Stichkanal Hildesheim gilt aber auch das längerfristig umzusetzende 

(NLWKN 2008) Gebot des § 27 Abs. 2 WHG für eine Verbesserung des 

ökologischen Potenzials. 

Unabhängig von den natur- oder artenschutzrechtlichen Bestimmungen kann auch der 

vorgesehene Ausbau des Kanales hierfür grundsätzlich genutzt werden. So könnten 

durch den stellenweisen Einbau von Wellenbrechern und Bermen, die Anlage von 

Flachwasserzonen in schifffahrtsberuhigten Bereichen oder leichte Profilaufweitungen 

gewässerökologisch günstigere Strukturen für die Fauna geschaffen werden, welche 

einen Beitrag zur Verbesserung des ökologischen Potenzials des Stichkanales liefern. 

Im vorliegenden Fall ist dies aber nur zu rechtfertigen, soweit hierdurch keine zusätzlichen 

erheblichen Beeinträchtigungen für Natur und Landschaft entstehen, vor allem 

keine weiteren Verluste der kanalbegleitenden Gehölzbestände eintreten. 

5.3.6 Schutzgut Klima 


In Tab. 5-13 werden die zu erwartenden anlagebedingten Auswirkungen des Vorhabens 

auf das Schutzgut beschrieben. Untersuchungsrelevante bau- oder betriebsbedingte 

Wirkaspekte ergeben sich nicht (siehe Kap. 1.4.1). 

Tab. 5-13: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Klima. 




• Veränderung des Kleinklimas 

durch Geländeumgestaltung, 

insbesondere umfangreichere 

Verluste des Ufergehölzstreifens 

(Windschutzfunktion, Beschattung) 


Kleinklimatische Veränderungen: 

Die Geländeumgestaltungen führen zum Verlust von erheblichen Teilen der 

böschungsbegleitenden Gehölzstreifen. So bleiben auf der Westseite des Kanales 

auf insgesamt weniger als 3 000 m Streckenlänge Gehölzbestände zumindest 

auf Teilbereichen der Böschungen erhalten (auf der Ostseite noch 

weniger). Damit können die im Raum vorherrschenden Westwinde weitgehend 

ungehindert in den engeren Kanalbereich einfallen, bei beidseitigen Verlusten 

gilt dies auch für angrenzende Landflächen. Lediglich im Bereich der großenteils 

verbleibenden und weiterhin Windschutz bietenden Waldbestände (Raum 

Harsum / Klein Förste) ist dieser Aspekt zu vernachlässigen. 

Zusätzlich zum ausfallenden Windschutz bedeutet der Gehölzverlust im Böschungsbereich 

zugleich einen Verlust der beschattenden Wirkung der Gehölze.


______________________________________________________________________________________________ 





Neu gepflanzte Gehölze können erst nach etwa 10 bis 20 Jahren eine vergleichbare 

Wirkung ausüben, so dass bis dahin am Kanal kleinräumig veränderte 

Klimastandorte bestehen, die durch deutlich höhere Windexposition und 

Temperaturextreme gekennzeichnet sind. 

Die genannten Veränderungen sind in erster Linie hinsichtlich möglicher Wechselwirkungen 

mit anderen Schutzgütern relevant (vor allem Schutzgut Tiere). 



Die Tab. 5-14 enthält die Bewertung der Umweltauswirkungen in Bezug auf das 

Schutzgut Klima im Sinne eines Bewertungsvorschlags gemäß § 12 UVPG. 


Klima. 




Auswirkungen 


Bewertung der 

Auswirkungen 

(Wertstufen gemäß 

Tab. 5-1) 

- IV - 

- III - 

- II - 

• kurz- und mittelfristig wirksame 

Veränderung der kleinklimatischen 

Gegebenheiten entlang großer Teile 

der Kanalstrecke im Ausbaubereich 

durch Verlust kanalbegleitender Gehölzbestände 

- Verlust der Beschattungswirkung 

und der Windschutzfunktion 

(A) 



I Die Auswirkung verändert zwar die lokale 

Schutzgutausprägung kleinräumig. Es ergibt 

sich jedoch angesichts des Fehlens entsprechender 

klimatischer Lasträume keine negative 

Auswirkung im Hinblick auf klimatische Ausgleichsfunktionen. 

Für das Schutzgut selbst ergibt sich keine erhebliche 

Beeinträchtigung. Wechselwirkungen 

werden bei indirekt betroffenen Schutzgütern 

bewertet. 



Da keine erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut zu erwarten sind, werden 

keine Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen erforderlich. Mögliche Kompensationsmaßnahmen 

infolge von erheblichen Beeinträchtigungen anderer Schutzgüter werden im 

Zusammenhang mit diesen behandelt.


______________________________________________________________________________________________ 

5.3.7 Schutzgut Landschaft 


Betriebsbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft sind nicht zu erwarten 

(siehe Tab. 1-4 in Kap. 1.4.1). Die untersuchungsrelevanten bau- und anlagebedingten 

Auswirkungen sind in Tab. 5-15 dargestellt. 

Tab. 5-15: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft. 




• Verlust landschaftsbildwirksamer 

Elemente durch die Flächeninanspruchnahme 

• technische Bauwerke und 

Geländeumgestaltungen als 

mögliche Überfremdung des 

Landschaftsbildes 


anlage- und baubedingte Auswirkungen 

Veränderung des Landschaftsbildes durch die Vegetationsverluste: 

Die umfangreichen Verluste von Gehölzen sowie Gras- und Staudenfluren 

betreffen auf der gesamten Ausbaustrecke des Kanales und im Bereich der 

Brückenbauwerke Landschaftsbildelemente von besonderer bis allgemeiner 

Bedeutung (zur Quantifizierung der Verluste siehe die Aufstellung beim Schutzgut 

Pflanzen in Kap. 5.3.2). 

In den offenen strukturarmen Ackergebieten, welche der Kanal durchschneidet, 

gehen mit den linearen Gehölzbeständen längs des Kanales die wesentlichen 

gliedernden Strukturen verloren. Am stärksten wirksam sind die Verluste dort, 

wo die Böschungsgehölze auf beiden Seiten des Kanales verloren gehen und 

keine weiteren Gehölzbestände im näheren Umfeld des Kanales diesen Verlust 

abmildern beziehungsweise die Kulissenfunktion in der Fernwirkung ähnlich 

übernehmen können. Dies betrifft insgesamt etwa 2 km Kanalstrecke (SKH-km 

etwa von 3,7 bis 4,3, von 4,4 bis 4,7, von 6,7 bis 7,5, von 10,2 bis 10,4 und von 

11,3 bis 11,4). 

In den übrigen Abschnitten verbleiben zumindest auf einer Seite des Kanales 

lineare Gehölzbestände oder flächige Waldbestände im näheren Umfeld wie vor 

allem im Raum Harsum, so dass die negative räumliche Wirkung auf das Landschaftsbild 

geringer ausfällt. Im Nahbereich des Kanales wirkt sich ein solcher 

einseitiger Totalverlust dennoch insofern aus, als die Eingrünung des künstlichen 

Kanalkörpers durch den gewachsenen Gehölzbestand zunächst entfällt 

und der technische Charakter des Bauwerkes stärker in den Vordergrund tritt. 

Eine Wiederbegrünung der umgestalteten Kanalböschungen sowie Seitenstreifen 

von Wegen und Straßen mit grasig-krautiger Vegetation kann zeitnah 

erfolgen; die räumliche Wirksamkeit neuer Gehölzpflanzungen kann sich erst 

mittel- und längerfristig einstellen. 

Veränderungen des Landschaftsbildes durch die technischen Bauwerke: 

Die Reliefumgestaltung im Zuge der Neuprofilierung des Kanales einschließlich 

der Liege- und Wartestellen und kleinräumig auch im Zuge der Brückenbaumaßnahmen 

betreffen bereits künstlich veränderte Geländeoberflächen. Zusätzliche 

negative Auswirkungen (abgesehen von den Vegetationsverlusten - 

siehe oben) sind nicht erkennbar. 

Die neu zu errichtenden Brücken Nr. 385 und 391 einschließlich der Verkehrsflächen 

ersetzen die abzureißenden alten Bauwerke. Unter der Berücksichtigung 

einer landschaftsangepassten Gestaltung der neuen Bauwerke (siehe


______________________________________________________________________________________________ 

auch Kap. 5.2.3) ist keine relevante negative Auswirkung auf das Schutzgut zu 

erwarten. 

Der ersatzlose Rückbau der Brücken Nr. 382, 383 und 392 bedeutet im Hinblick 

auf das Schutzgut die Beseitigung von nicht der landschaftlichen Eigenart entsprechenden 

Elementen und stellt insofern eher eine leicht positive Veränderung 

in allerdings nach wie vor durch die Kanaltrasse und verbleibende Verkehrstrassen 

geprägten Bereichen dar. Allerdings führt der Rückbau auch dazu, 

dass die Erlebbarkeit der Landschaft aufgrund einer erschwerten Zugänglichkeit 

reduziert wird. 



In Tab. 5-16 erfolgt die Bewertung der Umweltauswirkungen in Bezug auf das 

Schutzgut Landschaft im Sinne eines Bewertungsvorschlags gemäß § 12 UVPG. 


Landschaft. 




Wertstufen kennzeichnet die Unterstufe „a“ jeweils einen höheren Belastungsgrad als „b“. 



- IV - 

- III - 

• vollständiger und beidseitiger Verlust 

von Gehölzstrukturen am Kanal im 

Bereich von Blickbeziehungen zur 

Gehölzkulisse des Kanals (B, A) 

• sonstige Verluste von Landschaftsbildelementen 

von besonderer bis allgemeiner 

Bedeutung in den Umgestaltungsbereichen 

- Gehölze sowie 

Gras- und Staudenfluren (B, A) 

• Veränderung der Geländeoberfläche 

als Folge des Kanalausbaus und der 

Brückenbaumaßnahmen (A) 

• mögliche technische Überformung der 

Landschaft durch die neuen Brückenbauwerke 

(A) 



II a Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung 



ist. 

Die Eingriffswirkung wird aufgrund der starken 

Eingriffsintensität (beidseitige und vollständige 

Strukturverluste) höher eingestuft. 

II b Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung 



ist. 

I Es erfolgt nur eine geringfügige Veränderung der 

bereits künstlich überformten Geländegestalt. Insofern 

ergibt sich keine erhebliche Beeinträchti- 

gung im Sinne von § 15 BNatSchG. 

I Es entsteht nur eine geringfügige Veränderung der 

Landschaftsbildsituation durch den Ersatz der alten 

durch neue Brücken. Es erfolgen zudem Maßnahmen 

zur Vermeidung von Beeinträchtigungen. 

Insofern ergibt sich keine erhebliche Beeinträchtigung 

im Sinne von § 15 BNatSchG.


______________________________________________________________________________________________ 



Durch Maßnahmen einer landschaftsgerechten Wiederherstellung und Neugestaltung 

des Landschaftsbildes können die erheblichen Beeinträchtigungen großenteils ausgeglichen 

werden. Im Zuge der Grüngestaltung der umgestalteten Kanaltrasse und der 

Verkehrsflächen sind hierfür vor allem Pflanzungen standortheimischer Gehölze geeignet. 

Ergänzt werden kann dies durch die Entwicklung von grasig-krautiger Vegetation 

an den Kanalufern und in den Seitenräumen der Verkehrswege. 

Mit diesen Maßnahmen kann mittelfristig neben der Wiedereingrünung des Kanales 

und der Straßenbegleitflächen auch die strukturbildende Funktion des verloren gehenden 

Gehölzbestandes in der relativ ausgeräumten Ackerlandschaft wiederhergestellt 

werden. Der von über weite Strecken von älterem Baumbestand geprägte Charakter 

der Gehölzflächen kann sich erst längerfristig wieder einstellen. Vor diesem Hintergrund 

kann die im Vorfeld der Baumaßnahme durchgeführte Aufforstung von Laubwaldflächen 

bei Harsum zusätzliche Kompensationsfunktionen übernehmen (im Sinne 

von § 16 BNatSchG). 

5.3.8 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter 


Untersuchungsrelevante betriebsbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut sind nicht 

zu erwarten (siehe Tab. 1-4). Die bau- und anlagebedingten Auswirkungen sind in 

Tab. 5-17 dargestellt. 

Tab. 5-17: Vorhabensbedingte Auswirkungen auf das Schutzgut Kultur- und sonstige 

Sachgüter. 


Wirkfaktoren und 

Auswirkungen gemäß 

Tab. 1-4 

• Verlust von Bau- und Bodendenkmalen 

sowie sonstigen 

Sachgütern 


bau- und anlagebedingte Auswirkungen 

Baudenkmale: 

Im Ausbauabschnitt bis SKH-km 11,990 sind drei unter Denkmalschutz stehende 

Brückenbauwerke vom Vorhaben betroffen: Die Wirtschaftswegbrücke 

Nr. 382 sowie die Eisenbahnbrücke Nr. 383 werden ersatzlos rückgebaut, die 

vorhandene Brücke 391 wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Somit 

gehen diese drei aktuell unter Denkmalschutz stehenden Bauwerke verloren. 

Die zusätzlich zu den Brückenbauwerken insgesamt unter Denkmalschutz


______________________________________________________________________________________________ 


Wirkfaktoren und 

Auswirkungen gemäß 

Tab. 1-4 

• Schädigung von Kultur- und 

sonstigen Sachgütern (vor allem 

während des Baubetriebes) 


gestellte Trasse des Stichkanales Hildesheim wird durch die vorgesehenen 

Ausbaumaßnahmen in ihrer aktuellen Gestalt und Erscheinung verändert. 

Bodendenkmale: 

Innerhalb der Baufelder befindet sich nur eine vor- und frühgeschichtliche 

Fundstelle. Dabei handelt es sich um einen beim Bau des Stichkanales entdeckten 

Brunnen am Kanal südwestlich von Algermissen auf Höhe der Firma 

Weiterer GmbH. Er wurde seinerzeit geborgen. Insofern ergibt sich für diesen 

Bereich keine Zerstörung oder Beeinträchtigung eines Bodendenkmals. 

sonstige Kultur- und Sachgüter: 

Nördlich der Brücke 385 werden im östlichen Randbereich des Friedhofes bei 

Lühnde Teilflächen durch die baulichen Umgestaltungen dauerhaft in Anspruch 

genommen und gehen somit als Friedhofsflächen verloren. 

Bei etwa SKH-km 11,730 ist eine vorhandene Bootsanlegestelle (DLRG) von 

der Profilumgestaltung des Kanales betroffen. Es ist jedoch davon auszugehen, 

dass im Bedarfsfall ein Ersatz hierfür an derselben oder einer anderen geeigneten 

Stelle geschaffen wird, so dass keine negative Auswirkung entsteht. 

Kulturdenkmale: 

Der mögliche Verlust von bei Bau- oder Erdarbeiten entdeckten bedeutsamen 

Objekten und damit auch der Möglichkeit einer wissenschaftlichen Erforschung 

kann durch Vorkehrungen zur Vermeidung von Beeinträchtigungen verhindert 

werden (siehe Kap. 5.2.3). 

sonstige Kultur- und Sachgüter: 

Durch die Bautätigkeit oder sonstige mögliche Einwirkungen über den Untergrund 

könnten Beschädigungen der im Einflussbereich der Baumaßnahmen 

gelegenen Kapelle und sonstigen Friedhofsareals entstehen. Für dieses Gebiet 

ist ein Beweissicherungsverfahren vorgesehen. 




Schutzgut im Sinne eines Bewertungsvorschlages gemäß § 12 UVPG.


______________________________________________________________________________________________ 


Kultur- und sonstige Sachgüter. 




Auswirkungen Bewertung der Erläuterungen zur Bewertung der Um- 



- IV - 

Abriss von drei unter Denkmalschutz III Es handelt sich um die Zerstörung von Kultur- 

gestellten Brückenbauwerken - Brücken 

denkmalen im Sinne des § 6 NDSchG. Gemäß § 7 

Nr. 382, 383, 391 (A) 

NDSchG ist ein Eingriff in die Kulturdenkmale bei 

überwiegendem öffentlichen Interesse möglich. 

Gemäß § 10 Abs. 5 NDSchG bedürfen diese Eingriffe 

keiner Genehmigung, da sie durch den Bund 

oder das Land ausgeführt werden sollen. Sie sind 

dem Landesamt für Denkmalpflege anzuzeigen 

(zum Beispiel im Rahmen der Beteiligung im Planfeststellungsverfahren). 

Umgestaltung der unter Denkmalschutz III Es handelt sich um die Veränderung eines Kultur- 

gestellten Trasse des Stichkanales 

denkmals, welche dessen Denkmalwert beein- 

Hildesheim (A) 

trächtigen kann (§ 6 NDSchG). Gemäß § 7 

NDSchG ist ein Eingriff in das Kulturdenkmal bei 

überwiegendem öffentlichen Interesse möglich. 

Gemäß § 10 Abs. 5 NDSchG bedarf der Eingriff 

keiner Genehmigung, da er durch den Bund oder 

das Land ausgeführt werden sollen und der Kanal 

im Eigentum des Bundes ist. Der Eingriff ist dem 

Landesamt für Denkmalpflege anzuzeigen (zum 

Beispiel im Rahmen der Beteiligung im Planfeststellungsverfahren). 

Verlust von Teilflächen des Friedhofes II Es handelt sich um die Beeinträchtigung eines 

bei Lühnde durch die Ausbaumaßnah- 

Kultur- und sonstigen Sachgutes. 

men am Stichkanal (A) 

Belange des Denkmalschutzes sind nicht betroffen. 

mögliche Beeinträchtigung von sonsti- I Durch entsprechende Schutzvorkehrungen in der 

gen Kulturdenkmalen und Kultur- und 

Bauphase (mögliche archäologische Fundstellen 

Sachgütern (B, A) 

bei Erdarbeiten, Kapelle und Friedhof bei Lühnde) 

sind erhebliche negative Auswirkungen zu vermeiden.


______________________________________________________________________________________________ 

6. Schutzgutübergreifende Ergebnisdarstellung 

Die Übersicht in Tab. 6-1 führt die Ergebnisse der schutzgutbezogenen Bewertungen 

hinsichtlich der erheblichen Umweltbeeinträchtigungen (siehe Kap. 5.3) zusammen. 

Keine der prognostizierten Auswirkungen liegt gemäß der Skalierung in Tab. 5-1 im 

Unzulässigkeitsbereich. 

Tab. 6-1: Übersicht zu den erheblichen Umweltbeeinträchtigungen aus der schutzgutspezifischen 

Bewertung. 

Hinweis: Die Angabe „-“ bedeutet, dass keine der vorhabensbedingten Auswirkungen auf das jeweilige Schutzgut 

in dem bezeichneten Wertungsbereich (entsprechend Tab. 5-1) liegt; „ja“ bedeutet, dass mindestens eine 

Auswirkung dem jeweiligen Wertungsbereich zuzuordnen ist. 

Schutzgüter des UVPG 

Menschen 

Tiere (gleichzeitig Teil der 

biologischen Vielfalt) 

Pflanzen (gleichzeitig Teil der 

biologischen Vielfalt) 

Boden 


Klima 

Luft 

Landschaft 

Kulturgüter und sonstige 

Sachgüter 

erhebliche Umweltbeeinträchtigungen im ... 

Unzulässigkeits- Zulässigkeits- Belastungsbereich 

bereich grenzbereich 

- - ja 

- ja ja 

- ja ja 

- - ja 

- - - 

- - - 

- - - 

- - ja 

- ja ja 

Der zentrale negative Wirkfaktor, der fast alle Schutzgüter betrifft, ist der umfangreiche 

Verlust an Gehölzbestand im Vorhabensgebiet. Den Zulässigkeitssgrenzbereich 

erfassen dabei Beeinträchtigungen im Hinblick auf das Artenschutzrecht (Verstoß gegen 

Zugriffsverbote im Sinne des § 44 BNatSchG) sowie hinsichtlich forstrechtlichen 

Bestimmungen zum Walderhalt (§ 8 NWaldLG). Ansonsten betreffen die Verluste 

oder Beeinträchtigungen von unter Denkmalschutz stehenden Bauwerken den Zulässigkeitsgrenzbereich.


______________________________________________________________________________________________ 

Die zu erwartenden Beeinträchtigungen im Belastungsbereich für die Schutzgüter 

Tiere, Pflanzen, Boden und Landschaft ergeben sich aus unvermeidbaren erheblichen 

Beeinträchtigungen im Sinne des Naturschutzrechtes, die jedoch ausgleichbar oder 

ersetzbar im Sinne des § 15 BNatSchG sind.


______________________________________________________________________________________________ 

IV. SCHLUSS 

7. Hinweise auf aufgetretene Schwierigkeiten bei der 

Zusammenstellung der Angaben und auf bestehende Wissenslücken 

Außergewöhnliche Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben gemäß 

§ 6 UVPG traten nicht auf.


______________________________________________________________________________________________ 

8. Allgemein verständliche Zusammenfassung 



Hildesheim (SKH), der vom Mittellandkanal bei km 183,2 südlich von Sehnde in 

Richtung Hildesheim abzweigt. Die Notwendigkeit der Baumaßnahme ist darin begründet, 

dass im Rahmen des Gesamtausbaus von Mittelandkanal einschließlich seiner 

Nebengewässer (Stichkanäle) auch der Hildesheimer Hafen für die Schiffe der modernen 

Güterschifffahrt (Großmotorgüterschiff = GMS, überlanges Großmotorgüterschiff 

= üGMS) erreichbar gemacht beziehungsweise der Stichkanal Hildesheim für das 

Leistungspotenzial dieser Schiffe nutzbar gemacht werden muss. Die im Einfahrtsbereich 

zum Stichkanal Hildesheim gelegene Schleuse Bolzum wird aktuell bereits baulich 

an die genannten Verhältnisse angepasst. Für den Stichkanal sollen mit den vorliegenden 

Verfahren zum Streckenausbau bis zur Querung der Bundesautobahn A 7 

(SKH-km 11,990) und zum Neubau der Brücken 385 und 391 die nächsten Voraussetzungen 

für den Ausbau geschaffen werden. 

Aus den rechtlichen Regelungen für Vorhaben dieser Art ergibt sich die Notwendigkeit 

zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Wesentliche Grundlagen 

für die Umweltverträglichkeitsprüfung wurden in der vorliegenden Umweltverträglichkeitsstudie 

erarbeitet, welche die Auswirkungen des Vorhabens auf die Umwelt 

darstellt. 

Das Vorhaben umfasst im Wesentlichen: 

Beschreibung des Vorhabens 

• die Herstellung einer für den modernen Schiffsverkehr erforderliche Wassertiefe 

im Stichkanal durch Anhebung des Betriebswasserspiegels und Eintiefung der Kanalsohle, 

• die Neugestaltung des Kanalprofiles in Einschnittsbereichen mit Böschungsabflachungen, 

Wiederherstellung der Dichtungen, Erneuerung des Deckwerks sowie 

die kleinräumige Anpassung des Gewässerprofiles in den Dammstrecken, 

• die Anlage einer öffentlichen Wartestelle für den Schiffsverkehr sowie die Erweiterung 

der Liegestelle der am Kanal angesiedelten Firma Gebrüder Weiterer 

GmbH (Algermissen), 

• die Verlegung und Ergänzung des Netzes an Betriebswegen und Wirtschaftswegen, 

• den ersatzlosen Abriss von drei Brückenbauwerken und den Ersatzneubau von 

zwei Brücken über den Kanal.


______________________________________________________________________________________________ 

Die folgende tabellarische Übersicht (Tab. 8-1) gibt die wesentlichen Bestandteile des 

beschriebenen Vorhabens wieder. 

Tab. 8-1: Wesentliche Bestandteile des Vorhabens. 

Parameter 

Ausprägung 

Standort des Vor- • Land Niedersachsen, Region Hannover und Landkreis Hildesheim, Stadt 

habens 

Sehnde, Gemeinde Algermissen, Gemeinde Harsum, Gemeinde Giesen 

Art des Vorhabens • Ausbau des Stichkanals nach Hildesheim bis SKH-km 11,990 in Verbindung 

mit dem Ersatzneubau sowie dem Rückbau von Kanalbrücken 

Umfang des Vor- • Ausbau der Kanalstrecke auf etwa 10,5 km Länge 

habens 

• Anheben des Normalwasserstandes sowie Vertiefung der Kanalsohle um 

jeweils 0,50 m (neue Wassertiefe: 4,00 m), neue Wasserspiegelbreite in der 

Regel 37,60 m (36,30 m im Bereich des Tiefen Einschnitts SKH-km 2,100 

bis 3,900) 

• Ausbau des Gewässerbettes in Einschnittsbereichen im Trapezprofil, Kanalböschungsneigung 

in der Regel 1 : 2,6 (im Tiefen Einschnitt 1 : 2,4 und 

in Rutschungsbereichen auf kurzen Abschnitten auch bis 1 : 4,5), Neigung 

der Böschungen oberhalb des Normalwasserstandes meist zwischen 1 : 2,5 

und 1 : 4,5, zum Teil bis 1 : 8,0. 

• Dammstrecken: in niedrig und schmal ausgeprägten Abschnitten nur teilweiser 

Abtrag der wasserseitigen Böschungen zur Herstellung des Trapezprofiles; 

in hoch und überbreit ausgeprägten Abschnitten kein Abtrag nötig 

• Erneuerung der Dichtungen in Bereichen mit Gewässerneuprofilierung beziehungsweise 

Anpassung der Dichtungen an den erhöhten Betriebswasserstand: 

Dichtung bis auf 50 cm über oberem Betriebswasserstand; zusätzlich 

lokale Anpassungen der Dichtungsbereiche 

• Böschungssicherung durch neues Deckwerk bis 70 cm über oberem Betriebswasserstand 

• Erweiterung des vorhandenen Liegeplatzes der Firma Gebr. Weiterer 

GmbH um etwa 150 m auf eine Gesamtlänge von etwa 250 m (SKHkm 

6,725 bis km 6,970) 

• Herstellung einer öffentlichen Wartestelle mit einer Länge von 280 m unmittelbar 

südlich des Liegeplatzes der Firma Gebr. Weiterer GmbH 

• Anlage von Betriebswegen entlang des Kanals und einzelner Zuwegungen 

zu den Betriebswegen 

• Wiederherstellung von durch die Böschungsverbreiterungen betroffenen 

Wirtschaftswegen 

• Ersatzneubau (einschließlich Abriss) der Brücken 385 (Kreisstraße 522) 

und 391 (Landesstraße 467) mit kleinräumigen Anpassungen von Straßen 

und Radwegen 

• Option einer späteren Anhebung der Brücke 390 (Eisenbahn) zur Gewährleistung 

der erforderlichen Mindestdurchfahrtshöhe 

• Rückbau der Brücken 382 und 392 (Wirtschaftswege) sowie 383 (Eisenbahn) 

• Neuverlegung von durch Böschungsumgestaltungen und Brückenbau betroffenen 

Leitungen und Gräben (einschließlich Drainageanschlüssen) 

Bedarf an Grund 

und Boden 

• Flächenumfang der für die aufgeführten Vorhabensbestandteile erforderlichen 

Baufelder: etwa 102,6 ha.


______________________________________________________________________________________________ 

Parameter 

Art und Menge der 

Emissionen 


Reststoffe 


Luftverunreinigungen 


Abfälle 

Art und Menge des 

Abwassers 

Merkmale der verwendetentechnischen 

Verfahren 

Ausprägung 

• Geräusche: während der Bauphase Baulärm in einem für Erdbau- und Brückenbauarbeiten 

(einschließlich Baufeldräumung) üblichen Rahmen; kurzzeitig 

erhöhte Geräuschemissionen durch Rammarbeiten im Bereich SKHkm 

1,500 bis 2,130 und im Bereich der öffentlichen Wartestelle bei SKHkm 

7,000 (Dalben) 

• Erschütterungen: allgemein in geringem Umfang baubedingte Erschütterungen 

im Nahbereich der Baustelle, kleinräumig erhöht im Nahbereich der 

Rammarbeiten 

• Licht: während der Bauphase Scheinwerferlicht der eingesetzten Baufahrzeuge, 

Maschinen und Transportboote sowie die Baustellenbeleuchtung, 

• Wärme: in geringem Umfang Abwärme aus Verbrennungsmotoren der 

Fahrzeuge und Maschinen 

• Kälte: keine 

• Strahlen: keine 

• etwa 880 000 m³ Aushubmassen bestehend aus: 

- etwa 88 000 m³ Mutterboden (Wiederverwendung vor Ort), 

- etwa 500 000 m³ Trockenaushub (Ton, Schluff, Sande und Auffüllungen), 

- etwa 82 000 m³ Deckwerk (vor alllem Steinschüttungen), 

- etwa 211 000 m³ Nassaushub (Schlick, zum Teil ≥ Z2 gemäß LAGA und 

anstehende Gewässersohle) 

• Abgase der während der Bauphase eingesetzten Fahrzeuge und Maschinen, 

gegebenenfalls Staubentwicklung während der Bauphase 

• baustellenübliche Abfälle während des Baubetriebes wie Verpackungen 

• Oberflächenentwässerung wie im Ist-Zustand 

• Durchführung des Streckenausbaues im Bereich des Kanalprofiles 

(Gewässerbett, Böschungen mit Dichtungen und Deckwerk) in der Regel 

vom Gewässer aus, Abfuhr des Aushubs (außer Mutterboden) sowie 

Anlieferung neuen Deckwerkmaterials auf dem Wasserweg 

• ortsnah verbleibender Oberboden wird abgeschoben, über Baustellentransporte 

mit dem Lkw, Trecker oder Muldenkipper (Dumper) auf Oberbodendepots 

zwischengelagert und nach Abschluss der Erdarbeiten zur Wiederandeckung 

der bearbeiteten Einschnittsböschungen verwendet 

• in den Einschnittsbereichen Deckwerk zur Böschungssicherung aus unverklammerten 

Wasserbausteinen, in Dammstrecken Sicherung der Dichtung 

mit verklammertem Deckwerk; im Bereich der öffentlichen Wartestelle Böschungs- 

und Sohlsicherung ebenfalls mit verklammerten Wasserbausteinen 

• Dichtungen aus Tonmaterial 

• Im Bereich des „Tiefen Einschnittes“ (SKH-km 2,100 bis 3,900) kommt 

bereichsweise die Beobachtungsmethode entsprechend DIN 1054 zur Anwendung: 

Nachweis der Gesamtböschung mit abgeminderten Standsicherheiten, 

Überwachung der Böschung durch Inklinometermessungen, zusätzlich 

Druckentlastungsbohrungen (Horizontaldrainagen) zur Erhöhung der 

Standsicherheit 

• Brückenneubauten Nr. 385 und 391 als Einfeldbauwerke, Stabbogen mit 

Quertragesystem, Straßenbauwerke jeweils mit Radweg, 

Brücke 385: Abriss vor Neubau, Brücke 391: Abriss nach Neubau 

• Betriebswege mit wassergebundener Schotterdecke (3,00 m Weg und beidseitig 

0,50 m Bankett); Wirtschaftswege 3,00 m Weg und beidseitig 1,50 m 

Bankett), Asphaltierung im Bereich von Straßeneinmündungen)


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Parameter 

Ausprägung 

Dauer des Betriebes 

• ohne zeitliche Befristung 

Dauer der Errich- • Ersatzneubau der Brücken 385 und 391 einschließlich Abriss der alten Brütungcken: 

jeweils 15 bis 18 Monate 

• Ausbau der Kanalstrecken insgesamt etwa drei Jahre 

Folgeaktivitäten • bestimmungsgemäße Nutzung des Stichkanales für den Schiffsverkehr 

einschließlich Liege- und Wartestellen sowie der im Ersatz neu gebauten 

Brücken für den Straßenverkehr 

Vorhabensalternativen 

Der vorgesehene beidseitige Ausbau des Stichkanales ist aus Sicht des Vorhabensträgers 

alternativlos. Wesentliche Gründe dafür sind: 

• Ein grundsätzlicher Verzicht auf den Ausbau des Stichkanales würde den Hafen 

Hildesheim von der modernen Binnenschifffahrt abschneiden. Es könnten auf dem 

Stichkanal Hildesheim wegen seines geringen Querschnittes je nach Breite weiterhin 

nur Schiffe mit 2,00 bis 2,20 m Abladetiefe fahren, so dass die meisten Motorgüterschiffe 

ihre Tragfähigkeit nur zu 65 bis 75 % ausnutzen könnten. 

• Die geologischen Verhältnisse und vorhandenen Böschungsneigungen sowie die 

vorgesehenen Änderungen des Wasserspiegels bedingen, dass keine ausreichende 

Standsicherheit der Böschungen am Kanal gegeben ist. Diese lässt sich nur durch 

beidseitige Böschungsabflachungen in den Einschnittsbereichen herstellen. 

Andere Maßnahmen zur Vermeidung der Abflachung der Einschnittsböschungen 

(zur Schonung vorhandener Gehölzbestände am Kanal) wie Spundwandausbau des 

Kanales oder Böschungsverdübelungen lassen sich aus Standsicherheitsgründen 


• Achsverschiebung zur Vermeidung des beidseitigen Kanalausbaus wären aus fahrdynamischen 

Gründen sowie aufgrund zahlreicher Zwangspunkte (vorhandene 

Brücken, Dammstrecken, Tiefer Einschnitt) nur abschnittsweise möglich. Der 

Eingriffsumfang wäre wegen notwendiger standsicherheitsfördernde Maßnahmen 

auf der zu erhaltenden Böschung ebenfalls erheblich. 

Untersuchungsrahmen 

Gemäß des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) befasst sich die 

Umweltverträglichkeitsstudie mit den Auswirkungen des Vorhabens auf die Schutz-


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güter Menschen, Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt, Boden, Wasser, Luft, Klima, 

Landschaft, Kulturgüter und sonstige Sachgüter sowie die Wechselwirkung zwischen 

den vorgenannten Schutzgütern. Auf dem von der Planfeststellungsbehörde, der Wasser- 

und Schifffahrtsdirektion Mitte - Hannover, durchgeführten so genannten Scoping-Termin 

nach § 5 UVPG wurden am 14. Mai 2007 in Sehnde die inhaltlichen, 

räumlichen und zeitlichen Aspekte des Untersuchungsrahmens erörtert. 

Da für das Schutzgut Luft keine relevanten Auswirkungen zu erwarten sind, brauchte 

dieses nicht vertieft untersucht zu werden. 

Als Grundlage für die Untersuchung der Umweltverträglichkeit des Bauvorhabens erfolgte 

die Bestandsaufnahme der Umwelt in dem von möglichen Auswirkungen betroffenen 

Raum. Hauptuntersuchungsbereich ist ein Korridor von etwa 400 m Breite 

mit dem Kanal im Zentrum. An einigen Stellen ist dieser Korridor aufgeweitet, um 

zum Beispiel zusammenhängende Waldbestände berücksichtigen zu können, im Süden, 

um das Gebiet einer möglichen Verlegung der Bundesstraße 6 über den Stichkanal 

einzubeziehen. 

In diesem Hauptuntersuchungsgebiet erfolgte eine flächendeckende Erfassung der 

Nutzungen und der Biotoptypen, der gefährdeten Pflanzenarten, der Ausprägung des 

Landschaftsbildes sowie die Sichtung und Auswertung vorhandener Unterlagen zu 

sonstigen Schutzgütern. Ausgewählten Probeflächen entlang des Kanales und im Kanal 

wurden zielgerichtet auf Vorkommen ausgewählter Tierarten untersucht, ergänzt 

durch die Auswertung vorhandener Daten zu diesen und weiteren Arten. Die Erfassung 

von im Gebiet vorkommenden Vogelarten sowie von Fledermäusen wurde zum 

Teil über das Hauptuntersuchungsgebiet hinaus vorgenommen. 

Zur Bestandsaufnahme gehörte auch die Sichtung von Unterlagen zu räumlichen Planungen 

(vor allem Bauleitplanung der Städte und Gemeinden, Regional- und Landschaftsrahmenplanung) 

und von sonstigen für das Vorhaben relevanten Planungen im 

Untersuchungsgebiet. 

Die im Folgenden zusammengefasste Bestandsaufnahme und Bewertung des Ist-Zustandes 

der betroffenen Schutzgüter umfasst den Kanalabschnitt bis zum Hildesheimer 

Hafen. Im Zuge des Planungsverlaufes wurde vom Vorhabensträger beschlossen, zunächst 

den Kanalausbau bis zur Bundesautobahn A 7 mit zeitlicher Priorität zu betreiben 

und durch entsprechende Planfeststellungsverfahren vorzubereiten. Die Prognose 

der vorhabensbedingten Umweltauswirkungen (siehe unten) in der Umweltverträglichkeitsstudie 

bezieht sich nur auf den Abschnitt bis zur Autobahn A 7.


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Bestandssituation 

Der Stichkanal nach Hildesheim verläuft im Planungsabschnitt auf etwa 13 km Länge 

durch eine weit überwiegend intensiv ackerbaulich genutzte Bördenlandschaft. Er wird 

von zwei kleineren Fließgewässern (Alpebach und Bruchgraben) unterquert und von 

zahlreichen Brücken einschließlich denen der Autobahn A 7 und der Bundesstraße 6 

überquert. Nur wenige Waldbereiche (Schwerpunkt bei Harsum) werden im Verlauf 

vom Kanal berührt, der ansonsten fast durchweg einen beidseitigen Gehölzsaum aufweist. 

Inbesondere im Bereich der bewaldeten Untersuchungsgebietsflächen sind kleine, bei 

Harsum auch etwas weiter ausgedehnte Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen (Kanalkippe 

Bolzum, Algermissener Kippe, Unterer Bruchgraben, Harsumer Holz und 

Klein-Förster Holz). 

Die Bestandsaufnahme und Bewertung des Ist-Zustandes der betroffenen Schutzgüter 

im Untersuchungsgebiet erbrachte ansonsten die folgenden wesentlichen Ergebnisse. 

Für das Schutzgut Mensch relevante Wohnbebauung befindet sich im Nahbereich des 

Vorhabens vereinzelt nur auf der östlichen Kanalseite nordwestlich von Harsum. Die 

Waldbereiche zwischen Harsum und Klein Förste sowie der Stichkanal als Grünzug 

stellen wohnungsnahe Freiräume dar. Die Wohngrundstücke selbst wie auch die Wälder 

und der gehölzgesäumte Stichkanal sind als für das Schutzgut besonders bedeutsame 

und störempfindliche Bereiche anzusehen. 

Im Hinblick auf die ruhige landschaftsbezogene Erholungsnutzung sind die Waldflächen 

und Ufergehölze samt der kanalbegleitenden Wege als bedeutsam herauszustellen. 

Vorbelastungen hinsichtlich der Schutzgutaspekte Wohnen und Erholen bestehen vor 

allem in den Emissionen von Verkehr sowie Industrie- und Kläranlagen und grundsätzlicher 

Art durch die starke landschaftliche Überformung des Betrachtungsraums. 

Schutzgut Tiere: Im Untersuchungsgebiet erfolgten im Jahr 2008 Bestandserhebungen 

zu Brutvögeln, Fledermäusen, Reptilien, Amphibien, Libellen, Tagfaltern, Wildbienen 

und Heuschrecken und zum Makrozoobenthos. In einer separaten Studie wurde außerdem 

die großräumige Quartiernutzung des Großen Mausohrs (Fledermausart mit einem 

bekannten Wochenstubenquartier an der Brücke der Bundesstraße 6 über den Kanal) 

untersucht. Für die Tiergruppen Fische und Laufkäfer wurden vorliegende Daten 

ausgewertet. Zufallsfunde sonstiger Arten sowie Recherchen zum Vorkommen des 

Feldhamsters ergänzten die Erfassungen.


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Es kommt eine erhebliche Anzahl von Arten vor, die aufgrund von Bestandsrückgängen 

auf den so genannten Roten Listen stehen. Als streng geschützte beziehungsweise 

besonders geschützte Tierarten unterliegen zahlreiche Arten besonderen rechtlichen 

Schutzregelungen. 

Die Ergebnisse zeigen, dass neben der Brücke 395/396 als Wochenstube des Großen 

Mausohres die den Kanal begleitenden Strukturen von besonderer bis herausragender 

Bedeutung als Lebensraum für die Fledermausfauna sind. Bei den Brutvögeln sind die 

waldreicheren Flächen bei Harsum als Lebensraum zahlreicher streng geschützter Arten 

hervorzuheben. Für weitere der untersuchten Tiergruppen sind Teilbereiche (zum 

Beispiel Kanalufer nordöstlich von Lühnde) Lebensräume von überdurchschnittlicher 

Bedeutung. Für den bundesweit vom Aussterben bedrohten Feldhamster, der im Planungsraum 

vorkommt, ist der Großteil der Ackerflächen aufgrund der für das Vorkommen 

entscheidenden günstigen Bodenverhältnisse grundsätzlich ein geeigneter 

Lebensraum. Es liegen jedoch keine direkten Hinweise auf kanalnahe Bestände vor. 

Dem Stichkanal mit seinen überwiegend gehölzgeprägten Randsäumen kommt insgesamt 

nicht nur eine besondere Bedeutung als exklusiver Lebensraum in einer ansonsten 

ausgeräumten Agrarlandschaft zu, sondern dieser stellt auch eine Ausbreitungs- 

und Vernetzungsstruktur von regionaler und überregionaler Bedeutung dar. Dies gilt 

insbesondere für gehölzbewohnende Arten, die in der ausgeräumten Bördelandschaft 

kaum oder keine geeigneten Lebensräume mehr vorfinden. Diese größtenteils naturferne 

Biotopausprägung der intensiv genutzten Ackerfluren zu beiden Seiten des Kanales 

stellt insofern auch die wesentlichste Vorbelastung für das Schutzgut im Untersuchungsgebiet 

dar. 

Schutzgut Pflanzen (Biotope): Der Zentralbereich des Untersuchungsgebietes weist 

neben dem künstlichen Kanalgewässer über weite Strecken kanalbegleitende mittelalte 

Gehölzbiotope unterschiedlicher Ausprägungen auf, in geringerem Umfang auch Gras- 

und Staudenfluren. Insbesondere bei Harsum reichen naturnahe Eichen- und Hainbuchen-Mischwälder 

bis an den Kanal. Abgesehen von den ausgebauten Fließgewässern 

Alpebach und Bruchgraben liegen nur wenige weitere Gewässer- und Feuchtbiotope 

im Untersuchungsgebiet. Es handelt sich um kleinere Stillgewässer unterschiedlicher 

Ausprägung sowie wenige Sumpf- und Röhrichtbiotope, zum Beispiel am Rand des 

Hildesheimer Kläranlagengeländes. Ansonsten wird das Untersuchungsgebiet von artenarmen 

Ackerbiotopen dominiert. Insofern stellt diese intensive landwirtschaftliche 

Nutzung den wesentlichen Vorbelastungsfaktor für das Schutzgut dar. Siedlungsbiotope 

sind nur in geringem Umfang vertreten.


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Die für das Schutzgut wertvollsten Biotopbereiche sind die naturnahen Laubmischwälder 

bei Harsum. Die Hecken, Gebüsche und sonstigen mittelalten Gehölzbestände 

aus überwiegend heimischen Arten sowie die genannten Stillgewässer- und Feuchtbiotope 

sind ebenfalls von überdurchschnittlicher Bedeutung in der ansonsten stark ausgeräumten 

Agrarlandschaft. Die nassesten Ausbildungen der Eichen- und Hainbuchenwaldbestände 

sowie die naturnahen Feuchtbiotope und Stillgewässer stellen gesetzlich 

geschützte Biotope dar. 

An zahlreichen Stellen im und am Kanal wurden gefährdete Pflanzenarten gefunden 

(im Stichkanal häufig Laichkrautarten in größeren Beständen), mit dem Sumpffarn 

auch eine in der Region stark gefährdete Art. Einige zum Teil auch nicht gefährdete 

Arten unterliegen zudem nach dem Bundesnaturschutzgesetz speziellen artenschutzrechtlichen 

Bestimmungen. 


„Unterer Bruchgraben“, „Harsumer Holz“, „Klein Förster Holz“ gelten zudem rechtliche 

Schutzbestimmungen für zahlreiche Biotopestände. 

Schutzgut Boden: Das Untersuchungsgebiet ist weit überwiegend geprägt durch 

schluffig-lehmige Lössböden. Bereichsweise unterliegen sie Stauwassereinfluss, in 

den tiefer gelegenen Geländezonen (zum Beispiel am Bruchgraben) kommen Grundwassereinflüsse 

hinzu. 

Am Stichkanal liegen durch Abgrabungen und Aufschüttungen veränderte Bodenstandorte 

vor, die allerdings - anders als die intensiv genutzten Ackerböden der Feldflur 

- nur geringen Nutzungseinflüssen ausgesetzt sind und meist unter Gehölzbestand 

liegen. Abgesehen von den künstlichen Überformungen stellen die vorhandenen Überbauungen 

und Versiegelungen von Böden die stärksten Vorbelastungen für das 

Schutzgut dar. Hinzu kommen Schadstoffeinflüsse im Bereich von Altablagerungen, 

Verkehrsimmssionen (Randzonen der Autobahn A 7 und der Bundessstraße 6) und 

landwirtschaftlicher Bewirtschaftung. 

Von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung für das Schutzgut sind seit langer 

Zeit nur sehr wenig überformte Böden der so genannten historisch alten Waldstandorte 

im Bereich der Harsumer Wälder. Die mit wenigen Ausnahmen fast durchweg hohe 

bis sehr hohe natürliche Bodenfruchtbarkeit der landwirtschaftlich genutzten Lössböden 

macht auch diese zu Bodenbereichen mit besonderer Bedeutung. 

Schutzgut Wasser: Der Stichkanal ist ein künstliches fast durchgehend mit Steinschüttungen 

befestigtes, in Teilabschnitten (Senken der querenden Fließgewässer, Innerstetal/Hildesheimer 

Hafen) gedichtetes Oberflächengewässer und als solches von


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geringer Bedeutung für das Schutzgut. Die Gewässergütesituation stellt sich als mäßig 

belastet dar. Die Belastung der Kanalsedimente liegt in einem für Binnenwasserstraßen 

typischen Bereich mit punktuell höheren Schwermetallbelastungen. Die den Kanal 

ohne Wasseraustausch querenden Fließgewässer (Alpebach und Bruchgraben) sind 

durch Ausbau stark verändert, hinsichtlich der Gewässergüte kritisch belastet und insgesamt 

von allgemeiner Bedeutung für das Schutzgut. 

Stark wechselnde Untergrundverhältnisse bedingen auch sehr wechselnde Grundwasser- 

beziehungsweise geohydrologische Verhältnisse im Verlauf der Kanaltrasse. Im 

Untergrund anstehende Ton- und Kreideschichten wirken als Grundwasserstauer, 

Sande und Kiese (insbesondere im Raum Algermissen) stellen Grundwasserleiter dar, 

die Löß- und Geschiebemergel Grundwassergeringleiter. Austauschbeziehungen zwischen 

Kanal und umgebenden Grundwasserschichten bestehen im Wesentlichen dort, 

wo der Kanal nicht gedichtet ist und wo wegen der höher gelegenen Grundwasseroberfläche 

(etwa ab Kanal-km 11) eine Infiltration in den Kanal stattfindet (Vorflutwirkung 

des Kanales). Dies sind zugleich die Bereiche mit erhöhter Empfindlichkeit gegenüber 

Veränderungen im Hinblick auf das Grundwasser als Faktor im natürlichen 

Lebensraumgefüge. 

Die frühere Trinkwassergewinnung des Wasserwerkes Algermissen wurde Anfang der 

1990er Jahre eingestellt. 

Für Oberflächen- und Grundwasser gelten die grundsätzlichen rechtlichen Verschlechterungsverbote 

und das Gebot, mittel- bis längerfristig Verbesserungen der 

Gewässerzustände im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie beziehungsweise des Wasserhaushaltsgesetzes 

zu erzielen. 

Schutzgut Klima: Mögliche klimatische Ausgleichsfunktionen (zum Beispiel Entlastung 

von thermisch belasteten Siedlungsgebieten durch auf offenen Freiflächen produzierte 

Kaltluft) sind im vorliegenden Fall nicht relevant, da im Untersuchungsgebiet 

keine zu entlastenden Wirkräume vorliegen. 

Die kanalbegleitenden Gehölzbestände und Dämme schaffen mit ihrer windbremsenden 

Wirkung in den ansonsten offenen Ackerfluren besondere kleinklimatische Verhältnisse. 

Die Landschaft des Untersuchungsgebietes wird geprägt durch ausgedehnte strukturarme 

Ackerfluren mit wenigen Gehölzbeständen, Ruderalfluren und Grünländern. 

Demgegenüber steht der Stichkanal mit seinen landschaftsprägenden Ufergehölzen als 

durchgehendes lineares und weithin sichtbares Strukturelement. Ferner stellen die Eichen-Hainbuchenwälder 

zwischen Harsum und Klein Förste bedeutsame Landschafts-


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bildelemente dar. Störungen der naturraumtypischen Eigenart bestehen in vielfältiger 

Weise, beispielsweise durch die Autobahn A 7, Industrieanlagen, den Stichkanal als 

künstliches Gewässer, Bodenaufschüttungen in Form von Dämmen und Halden, 

Hochspannungsleitungen und Brückenbauwerken. Das Landschaftserleben wird durch 

Fuß- und Radwege entlang des Kanals ermöglicht. 

Aufgrund der starken Überformung kommt den Landschaftsbildeinheiten überwiegend 

nur eine allgemeine oder allgemeine bis geringe Bedeutung zu. Nur ein Teilbereich ist 

aufgrund des hohen Anteils an älteren naturnahen Laubwaldbeständen höher zu bewerten. 


Schutzgut Kulturgüter und sonstige Sachgüter: Im Vorhabensbereich gelegen und 

für das Schutzgut relevant sind die unter Denkmalschutz stehenden Objekte. Aufgrund 

der bau- und technikgeschichtlichen Bedeutung sind die gesamte Stichkanaltrasse und 

zusätzlich vier Brücken über den Kanal (Brücken 382, 383, 391 und 394) als Baudenkmale 

geschützt. Als geschützte Bodendenkmale werden für das Untersuchungsgebiet 

einige wenige archäologische Funde in der Denkmalliste geführt, unter anderem 

zwei vorgeschichtliche Siedlungsfunde (im Wald bei Harsum unmittelbar östlich des 

Stichkanales und an der Bundesstraße 6). 

Umweltzustand ohne Verwirklichung des Vorhabens 

Auch ohne den vorgesehenen Ausbau muss die ordnungsgemäße Befahrbarkeit des 

Kanales weiterhin gewährleistet werden. Aufgrund der Standsicherheitsprobleme der 

bestehenden steilen Einschnittsböschungen wird es weiterhin zu Rutschungen kommen. 

Im ungünstigsten Fall kann durch eine Rutschung der Einschnitts- und Kanalböschung 

der vorhandene schon jetzt geringe Kanalquerschnitt weiter eingeengt werden 

und die Schifffahrt zusätzlich beeinträchtigen oder gefährden. Somit müssten die rutschungsgefährdeten 

Bereiche in jedem Fall saniert werden. Die fachgerechte Sanierung 

eines gerutschten Böschungsbereiches erfordert extrem flache Böschungsneigungen 

und somit große Eingriffe in die angrenzenden Einschnittsböschungen. 

Weitere dringend erforderliche Arbeiten am Stichkanal sind vor allem die komplette 

Sohlbaggerung auf der Kanalstrecke und den Wendestellen, die Erneuerung oder Ausbesserung 

des Deckwerkes auf fast der gesamten Strecke sowie die Instandsetzung und 

Ergänzung von Betriebswegen. Die erforderlichen Arbeiten hätten kurz- bis mittelfristig 

zur Folge, dass es durch die Flächeninanspruchnahme zu Verlusten und Beein-


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trächtigungen vor allem bei den Schutzgütern Pflanzen und Tiere, Boden und Landschaftsbild 

käme. 

Im Fall der querenden Brücken, die das Ende ihres technisches Lebensalters erreicht 

haben, ergibt sich wie beim geplanten Ausbau des Kanales die Notwendigkeit zur Entscheidung 

über Abriss oder Sanierung beziehungsweise Neubau. Beides ist in der Regel 

mit zumindest kleinräumigen Umweltbeeinträchtigungen verbunden, im Fall der 

ersatzlosen Beseitigung auch mit weiträumigeren Wirkungen auf das örtliche Wegenetz. 

Die Darstellung zeigt, dass - wenn auch in deutlich geringerem Umfang als beim beidseitigen 

Kanalausbau - im Fall der Vorhabensverzichtes (Null-Variante) ebenfalls 

kurz- bis mittelfristig Eingriffe in Natur und Landschaft oder sonstige negative Auswirkungen 

auf Umweltschutzgüter zu erwarten wären. 

Vorkehrungen zur Vermeidung oder Verminderung von Beeinträchtigungen 

Art und Intensität der voraussichtlichen Umweltbelastungen bei Durchführung des 

Vorhabens werden mitbestimmt durch Vorkehrungen zur Vermeidung oder Verminderung 

von Beeinträchtigungen. Die in dieser Hinsicht wesentlichsten Maßnahmen sind 

im Folgenden stichwortartig aufgeführt: 

• Durchführung von Massentransporten (Aushub, Deckwerk) über den Wasserweg; 

• Einhaltung immissionsschutzbezogener Bestimmungen sowie die zeitliche Steuerung 

der Bauarbeiten im Hinblick auf für Mensch und Tierwelt weniger sensible 

Zeiträume; 

• Schutzmaßnahmen gegen Individuenverluste von Fledermäusen vor Gehölzbeseitigungen 

und Abriss von Brücken; 

• Flächenmanagement und Kontrollen zur Vermeidung der Inanspruchnahme von 

Lebensstätten des Feldhamsters, 

• Umsiedelung von geschützten und gefährdeten Pflanzenarten sowie Sicherung und 

Wiedereinbringung besonders bedeutsamer Vegetationsbestände; 

• Schutz bedeutsamer verbleibender Gehölzbestände vor einer Flächeninanspruchnahme 

und Beschädigung in der Bauphase, 

• zeitliches versetztes Abholzen zu beseitigender Gehölzbestände beim mehrjährigen 

Streckenausbau des Kanales, 

• Wiederherstellung von Kanaldichtungen und baubegleitende Kontrolle auf Einträge 

aus möglicherweise belastetem Grundwasser im Bereich des Harnsäureunfalles 

des Jahres 1994, 

• fachgerechte Rekultivierung von Flächen beziehungsweise Böden nach Bauende;


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• sachgemäße Lagerung, Verwendung und Entsorgung boden- und wassergefährdender 

Stoffe während der Bauarbeiten; 

• Kontrolle des Bodenaushubs auf Schadstoffbelastungen und Behandlung entsprechend 

den Anforderungen der LAGA (Länderarbeitsgemeinschaft Abfall); 

• weitestmöglicher Verzicht auf den Verguss der Steinschüttungen des neuen 

Deckwerks. 

Vorhabensbedingte Auswirkungen auf die Umwelt 

Unter Berücksichtigung der Vorkehrungen zur Vermeidung oder Verminderung von 

Beeinträchtigungen ergeben sich die im Folgenden schutzgutbezogen dargestellten 

wesentlichen Umwelteffekte als Folge der Realisierung des Vorhabens. 

Negative Auswirkungen auf das Schutzgut Menschen ergeben sich während der Bauphase 

durch den Bau- und Transportlärm sowie durch Erschütterungen in den für die 

Erholung genutzten Kanalrandzonen. Die vorhabensbedingten, sehr umfangreichen 

Verluste an älteren Gehölzbeständen beeinträchtigen das Landschaftserleben und die 

Aufenthaltsqualität für Erholungssuchende kurz- und mittelfristig deutlich. Der ersatzlose 

Rückbau der Brücken 382 bei Lühnde und 392 bei Harsum hat Störungen im 

regionalen Radwegenetz zur Folge und verschlechtert die Erreichbarkeit von bedeutsamen 

Erholungsbereichen am Kanal. Als positiver Wirkeffekt ergeben sich vorhabensbedingt 

durch die Neuanlage des durchgängigen beidseitigen Betriebsweges neue 

Möglichkeiten des Landschaftserlebens. 

Beim Schutzgut Tiere entstehen negative Auswirkungen durch Inanspruchnahme 

wertvoller Tierlebensräume entlang des Kanales. Vor allem die Verluste an Gehölzbeständen 

bedeuten zugleich einen Verlust an Lebensraumstrukturen für gehölzbewohnende 

Arten wie Vögel sowie Fledermäuse, welche wichtige Leitstrukturen in ihrem 

Jagdraum entlang des Kanales und Tagesunterschlupfmöglichkeiten in älteren Bäumen 

(zum Teil auch an den abzureißenden Brücken) verlieren. Die mit den großflächigen 

Böschungsumgestaltungen verbundene Beseitigung von Gras- und Staudenfluren betrifft 

zudem Lebensräume zahlreicher Insektenarten, Reptilien und anderer Tierarten. 

Mit den Gehölzverluste geht dort, wo keine weiteren Gehölze im Nahbereich des Kanales 

verbleiben, zugleich deren windbremsende Funktion verloren, so dass das Mikroklima 

in den Kanalrandzonen vor allem für viele Insektenarten negativ verändert 

wird und damit auch die Nahrungsmöglichkeiten zum Beispiel von Fledermäusen. Die 

Großflächigkeit der Vegetationsverluste längs des Kanales beeinflusst die Funktion als 

Ausbreitungskorridor für zahlreiche Arten in einer ansonsten außerhalb der Harsumer 

Wälder strukturarmen Ackerlandschaft. Für im Gewässer lebende Tierarten (Fische 

und Kleinlebewesen des Gewässerbettes) sind die Auswirkungen der Profilumgestal-


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tungen nicht so gravierend, da angesichts der schrittweisen Umsetzung des Ausbaus 

Ausweichmöglichkeiten bestehen und eine relativ zügige Wiederbesiedelung der umgebauten 

Kanalabschnitte zu erwarten ist. 

Für das Schutzgut Pflanzen ergeben sich negative Auswirkungen vor allem durch die 

bereits oben aufgeführten Vegetations- beziehungsweise Biotopverluste. Betroffen 

hiervon sind auch Randbereiche der älterer Eichen- und Hainbuchen-Mischwälder im 

Raum Harsum als bedeutsamste Biotope im Eingriffsgebiet, in größerem Umfang ansonsten 

im betroffenen Raum überdurchschnittlich bedeutsame ältere Gehölzbestände 

wie vor allem Baum-Strauchhecken und waldähnlichen Bestände längs des Stichkanales. 

Einige in den Baufeldern vorhandene Wuchsorte gefährdeter oder besonders 

geschützter Pflanzenarten - im Kanal auch in größerem Umfang Wasserpflanzenbestände 

(Laichkrautarten) - gehen verloren. Allerdings besteht die Möglichkeit der Umsiedelung 

von Pflanzenbeständen vor der Flächeninanspruchnahme. 

Für das Schutzgut Boden ergeben sich negative Auswirkungen vor allem durch die 

Überbauung beziehungsweise Versiegelung von Boden, in erster Linie durch Wegebau. 

Auch wenn bereits überbaute Wege- und Straßenflächen vorhanden sind, die nur 

verlegt werden, erhöht sich durch umfangreiche Ergänzungen des Betriebswegenetzes 

der Gesamtumfang an überbauter Bodenfläche. Betroffen sind auch besonders bedeutsame 

Bodenbereiche (alte Waldstandorte sowie Böden mit hoher natürlicher Ertragsfähigkeit). 

Negative Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser können durch entsprechende 

Schutzvorkehrungen weitestgehend vermieden werden. Für das naturferne und künstliche 

Kanalgewässer bringt der Ausbau keine Verschlechterung des Gewässerzustandes 

mit sich. Bruchgraben und Alpebach als den Kanal unterquerende Fließgewässer 

sind nicht von der Ausbaumaßnahme betroffen. Die Wechselbeziehungen zwischen 

dem Kanal und dem Grundwasser werden nicht relevant verändert beziehungsweise 

werden auch in der Bauphase beachtet. 

Für das Schutzgut Klima selbst ergeben sich keine negativen Auswirkungen im Hinblick 

auf mögliche lufthygienische oder klimatische Ausgleichswirkungen. Die Wechselwirkungen 

als Folge der kleinklimatischen Veränderungen durch die Gehölzverluste 

betreffen in erster Linie das Schutzgut Tiere (siehe oben). 

Im Hinblick auf das Schutzgut Landschaft bewirken die oben beschriebenen umfangreichen 

Gehölzverluste deutliche negative Veränderungen der örtlichen Landschaftsbildqualität, 

insbesondere dort, wo durch die Böschungsumgestaltungen praktisch Totalverluste 

der kanalbegleitenden Strukturen eintreten. Die im Ersatz neu zu errichtenden 

Brückenbauwerke verändern die Landschaftsbildsituation nur unwesentlich.


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Im Hinblick auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter sind als wesentlichste negative 

Vorhabensauswirkung der Verlust der denkmalgeschützten drei Brückenbauwerke 

(Brücken 382, 383 und 391) zu benennen sowie die Veränderung der in der Gesamtheit 

als zeitgeschichtliches technisches Bauwerk unter Denkmalschutz gestellten Kanaltrasse 

selbst. Weiterhin gehen Teilflächen des Lühnder Friedhofes durch den Ausbau 

verloren. 

Bewertung der Umweltbeeinträchtigungen 

Bei der Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen des Vorhabens auf die 

Schutzgüter werden die einzelnen Beeinträchtigungen auf der Grundlage fachrechtlicher 

Setzungen und Anforderungen einer Rahmenskala zugeordnet, die die folgenden 

vier Stufen umfasst: 

• Unzulässigkeitsbereich (Stufe IV), 

• Zulässigkeitsgrenzbereich (Stufe III), 

• Belastungsbereich (Stufe II), 

• Vorsorgebereich (Stufe I). 

Das Ausmaß der Verluste oder sonstiger Beeinträchtigungen durch das Vorhaben bei 

den Schutzgütern, die von erheblichen negativen Auswirkungen (Stufen IV, III und II) 

betroffen werden, ist im Folgenden stichwortartig zusammengefasst. Die Schutzgüter 

Wasser und Klima unterliegen keinen als erheblich zu bewertenden negativen Umweltauswirkungen. 

Unzulässigkeitsbereich 

Durch das Vorhaben kommt es zu keinen Umweltauswirkungen, die im Unzulässigkeitsbereich 

(Stufe IV) liegen. 

Zulässigkeitsgrenzbereich 

In den Zulässigkeitsgrenzbereich (Stufe III) fallen im vorliegenden Fall solche Vorhabensauswirkungen,


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• bei denen Beeinträchtigungen europarechtlich oder streng geschützter Arten eintreten, 

für welche die Verbotstatbestände des § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes 

gelten, 

• bei denen entsprechend den forstrechtlichen Regelungen für eine Waldumwandlung 

eine Abwägung über die Zulässigkeit im Sinne von § 8 des Niedersächsischen 

Waldgesetzes erforderlich ist, 

• die Zerstörung von Kulturdenkmalen im Sinne des § 6 des niedersächsischen 

Denkmalschutzgesetzes erfolgt. 

Schutzgut Tiere (gleichzeitig Teil der biologischen Vielfalt) 

• Quartiersverluste von Fledermäusen (europarechtlich und streng geschützte Arten 

unterschiedlicher Gefährdung): 

Tagesschlafplätze und Zwischenquartiere in verloren gehenden älteren Bäumen 

(mit Höhlen und Spalten) sowie an zum Abriss vorgesehenen Brückenbauwerken, 

• Verlust eines Teiles der Horstbäume einer Kolonie des Graureihers (europarechtlich 

geschützte Art) bei Algermissen, 

• Verlust von Bruthabitaten ungefährdeter europäischer Vogelarten einschließlich 

des Mäusebussards (zugleich streng geschützt) sowie je eines Brutstandortes der 

Arten Grünspecht und Nachtigall (beide gefährdete Arten). 

Es handelt sich jeweils um einen Verstoß gegen die Zugriffsverbote des § 44 

BNatSchG, so dass im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens eine Überprüfung gemäß 

§ 45 BNatSchG erforderlich ist (weitere Ausführungen dazu erfolgen im artenschutzrechtlichen 

Fachbeitrag zum Vorhaben). 

Schutzgut Pflanzen (gleichzeitig Teil der biologischen Vielfalt) 

• Verlust von Wald im Sinne des NWaldLG (Waldumwandlung): 14,8 ha Gehölz- 

und Ruderalflächen. 

Schutzgut Kulturgüter 

• Abriss/Zerstörung der drei denkmalgeschützten Brückenbauwerke (Nr. 382, 383 

und 391), 

• Umgestaltung der unter Denkmalschutz gestellten Trasse des Stichkanales Hildesheim.


______________________________________________________________________________________________ 

Belastungsbereich 

Den Belastungsbereich (Stufe II) betreffen Umweltbeeinträchtigungen, die zwar als 

erheblich zu bewerten sind, zugleich aber beispielsweise im naturschutzrechtlichen 

Sinne durch Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen zu kompensieren sind (§ 15 

BNatSchG) oder die nicht in der Form gegen sonstige rechtlich verbindliche Normierungen 

verstoßen, dass sie mindestens dem Zulässigkeitsgrenzbereich zugeordnet werden 

müssten. 

Bei Bedarf wird der Belastungsbereich untergliedert, um stärkere (II a) von mäßigeren 

(II b, II c) Belastungen zu unterscheiden. 

Schutzgut Menschen 

• Visuelle Beeinträchtigung von für die Erholungsnutzung bedeutsamen Kanalrandzonen 

im Bereich von einoder beidseitigen Totalverlusten der Gehölzstrukturen 

am Kanal (Stufe II), 

• Verschlechterung der Erreichbarkeit von bedeutsamen Erholungsbereichen und 

Unterbrechung auch reginal bedeutsamer Radwegverbindungen durch den ersatzlosen 

Rückbau der Brücken 382 und 392 - Bereiche Sehnde-Bolzum sowie Harsum- 

Hasede (Stufe II). 

Schutzgut Tiere (gleichzeitig Teil der biologischen Vielfalt) 

• Verlust je eines Brutstandortes der europäischen Vogelarten Neuntöter und Eisvogel 

(gefährdete Arten), - aufgrund der Möglichkeit vorgezogener Ausgleichsmaßnahmen 

ist kein Ausnahmeverfahren gemäß § 45 BNatSchG erforderlich, 

• durch umfangreiche Gehölzverluste bewirkte Habitatverschlechterung für streng 

geschützte Fledermausarten in bedeutsamen Jagdräumen am Kanal - die Beeinträchtigung 

der Jagdhabitate beinhaltet keinen Verstoß gegen die Zugriffsverbote 

des § 44 BNatSchG, 

• Habitatverluste und Beeinträchtigungen von Tierlebensräumen mit überdurchschnittlicher 

Schutzgutbedeutung durch Beseitigung der Vegetation - betroffen sind 

Artengruppen mit überwiegend besonders, aber nicht streng geschützten Arten 

(verschiedene Insektenarten, Reptilien), 

• Beeinträchtigung der allgemeinen Verbindungsfunktionen der kanalbegleitenden 

Vegetationsbestände im Habitatverbund und Verschlechterung mikroklimatischer 

Habitatverhältnisse durch Beseitigung von Gehölzen und sonstiger Vegetation (be-


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troffene Artengruppen sind Insekten, Laufkäfer, Reptilien, Amphibien, Heuschrecken), 

• mögliche Zerstörung von Lebensstätten sonstiger, nicht erfasster besonders geschützter 

Säugetier-, Insekten-, Spinnen- und Weichtierarten durch Habitatverluste 

im Baufeld, 

• Beeinträchtigung der von den Baufeldern erfassten Landschaftsschutzgebiete durch 

die Beseitigung von auch für die Tierwelt bedeutsamen Landschaftsstrukturen. 

Schutzgut Pflanzen (gleichzeitig Teil der biologischen Vielfalt) 

• Verlust von Vegetations- beziehungsweise Biotopbeständen - Stufe II a: 

- 3,05 ha älterer Eichen- und Hainbuchen-Mischwald. 

• Verlust von Vegetations- beziehungsweise Biotopbeständen - Stufe II b: 

- 9 ha mittelalte Laubforstbestände und naturnähere Laubwald-Jungbestände, 

- 13,7 ha Strauch-Baumhecken und naturnahe Feldgehölze, 

- 0,3 ha Gras- und Staudenfluren mit Gebüschen. 

• Verlust von Vegetations- beziehungsweise Biotopbeständen - Stufe II c: 

- 0,6 ha sonstige flächenhafte Gehölzbestände, 

- ,7 ha Baumreihen im Bereich linienförmiger Gras- und Staudenfluren, 

- 8,35 ha halbruderale Gras- und Staudenfluren und Ruderalfluren, 

- 0,1 ha gehölzreicher Friedhof. 

• Reduzierung der im Kanal zahlreichen Bestände gefährdeter Pflanzenarten Glänzendes 

und Durchwachsenes Laichkraut durch großflächige Umgestaltung des Gewässerbettes 

(Stufe II c). 

• Beeinträchtigung der von den Baufeldern erfassten Landschaftsschutzgebiete durch 

die Beseitigung von bedeutsamen Vegetationsstrukturen (Stufe II). 

Schutzgut Boden 

• Versiegelung oder Überbauung von Böden mit besonderer Bedeutung durch Wegebau 

und sonstige Bauwerke (Stufe II a), 

• starke Veränderung von Böden mit besonderer Bedeutung durch Bodenaufschüttungen 

und –abgrabungen (Stufe II b), 

• Versiegelung oder Überbauung von Böden mit allgemeiner Bedeutung durch Wegebau 

und sonstige Bauwerke (Stufe II b). 

Der Umfang zusätzlich überbauter Bodenfläche beträgt mindestens 3,5 bis 4 ha.


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Schutzgut Landschaft 

• Vollständiger und beidseitiger Verlust von Gehölzstrukturen am Kanal im Bereich 

von Blickbeziehungen zur Gehölzkulisse des Kanals (Stufe II a), 

• sonstige Verluste von Landschaftsbildelementen von besonderer bis allgemeiner 

Bedeutung in den Umgestaltungsbereichen - Gehölze sowie Gras- und Staudenfluren 

(Stufe II b). 

Schutzgut Kulturgüter 

• Verlust von Teilflächen des Friedhofes bei Lühnde durch die Ausbaumaßnahmen 

am Stichkanal (Stufe II). 

Vorsorgebereich 

In den Vorsorgebereich fallen Auswirkungen ohne oder allenfalls mit geringfügigen 

nachteiligen Umweltauswirkungen, die nicht entscheidungserheblich sind. 

Kompensationsmaßnahmen 

Für die Schutzgüter Pflanzen und Tiere, Boden sowie Landschaft, die zugleich Gegenstand 

der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung sind, werden Ausgleichs- und 

Ersatzmaßnahmen erforderlich. Ein Großteil dieser Maßnahmen kann im Zuge einer 

möglichst naturnahen Wiederbegrünung durch Pflanzungen oder sonstige Gestaltung 

der vorhabensbedingt veränderten Flächen erfolgen. Außerhalb davon werden weitere 

Kompensationsmaßnahmen erforderlich sein. 

Art und Umfang der Kompensationsmaßnahmen werden in den landschaftspflegerischen 

Begleitplänen im Detail dargelegt.


______________________________________________________________________________________________ 

9. Quellenverzeichnis 

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NEUBAUAMT FÜR DEN AUSBAU DES MITTELLANDKANALS IN HANNOVER (2010a, 2010b, 

2010c): Erläuterungsberichte zu den Planfeststellungsverfahren: a) Ausbau des Stichkanals 

Hildesheim von SKH-km 1,400 bis SKH-km 3,680, SKH-km 4,160 bis SKH-km 10,340, 

SKH-km 10,465 bis SKH-km 11,990, b) Neubau der Brücke Nr. 385 über den Stichkanal 

nach Hildesheim im Zuge der Kreisstraße 522 zwischen Lühnde und Wätzum und Ausbau des 

Stichkanals von SKH-km 3,680 bis 4,160, c) Neubau der Brücke Nr. 391 über den Stichkanal 

nach Hildesheim im Zuge der Landesstraße 467 zwischen Harsum und Klein Förste und 

Ausbau des Stichkanals von SKH-km 10,340 bis 10,465, Hannover. [unveröffentlicht] 

NIBIS (2009a): Kartenserie Boden, historische Karte (1:25.000). - Landesamt für Bergbau, 

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NIBIS (2009b): Kartenserie Boden, Bodenschätzungskarte (1:25.000). - Landesamt für Bergbau, 

Energie und Geologie (LBEG), Hannover. 

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Hannover. [unveröffentlicht] 

9.2 Rechtsgrundlagen 

32. BImSchV - Zweiunddreißigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionschutzgesetzes 

(Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung) vom 29. August 2002 (BGBl. 

I S. 3478), zuletzt geändert durch Artikel 6 Abs. 5 der Verordnung vom 6. März 2007 (BGBl. 

I S. 261). 

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vom 19.8.1970 (Beilage zum BAnz Nr. 160 vom 1.9.1970). 

BArtSchV – Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung) 

vom 16. Februar 2005 (BGBl. I S. 258), zuletzt geändert durch Artikel 22 

des Gesetzes vom 29. Juli 2009 (BGBl. I. S. 2542). 

BauGB – Baugesetzbuch in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 

(BGBl. I S. 2414), zuletzt geändert durch Gesetz vom 31. Juli 2009 (BGBl I S. 2585). 

BBodSchG – Bundes-Bodenschutzgesetz vom 27. März 1998 (BGBl. I S. 502), zuletzt geändert 

durch Gesetz vom 9. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3214). 

BBodSchV – Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung vom 12. Juli 1999 (BGBl. I 

S. 1554), geändert durch Art. 2 der Verordnung vom 23. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3807). 

BImSchG – Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, 

Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (Bundes-Immissionsschutzge-


______________________________________________________________________________________________ 

setz – BImSchG), in der Fassung der Bekanntmachung vom 26. September 2002 (BGBl. I 

S. 3830), zuletzt geändert durch Art. 2 des Gesetzes vom 11. August 2009 (BGBl. I S. 2723). 

BNatSchG – Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) vom 

29. Juli 2009 (BGBl. I. S. 2542). 

BVERWG - Bundesverwaltungsgericht (1990): Urteil vom 27.09.1990 - 4 C 44.87 (OVG 

Koblenz).- Natur und Recht 1991, 3: 124ff.; Hamburg. 

EU-Vogelschutzrichtlinie – Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments und des 

rates vom 30.11.2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Abl. EG Nr. L 20 S. 7 

vom 26.01.2010. 

FFH-Richtlinie – Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume 

sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen vom 21. Mai 1992 (ABl. EG Nr. L 206 S. 7), 

zuletzt geändert durch Richtlinie 2006/105/EG des Rates vom 20. November 2006 (ABl. EG 

Nr. L 363 S. 368). 

NAGBNatSchG – Niedersächsisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz vom 

19. Februar 2010 (Nds. GVBl. S. 104). 

NBodSchG – Niedersächsisches Bodenschutzgesetz vom 19. Februar 1999 (Nds. GVBl. 

S. 46), zuletzt geändert durch Art. 10 des Gesetzes vom 5. November 2004 (Nds. GVBl. 

S. 417). 

NDSchG – Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz vom 30. Mai 1978 (Nds. GVBl. S. 517), 

zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 05. November 2004 (Nds. GVBl. S. 415). 

NWaldLG – Niedersächsisches Gesetz über den Wald und die Landschaftsordnung vom 21. 

März 2002 (Nds. GVBl. S. 112), zuletzt geändert am 26. März 2009 (Nds. GVBl. S. 112). 

NWG – Niedersächsisches Wassergesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. 

Februar 2010 (Nds. GVBl. S. 64). 

STADT HILDESHEIM (2003): Satzung zum Schutz von schützenswerten Landschaftsbestandteilen 

in der Stadt Hildesheim in der Fassung vom 16.12.2002 (Amtsblatt des Landkreises 

vom 29.1.2003, S. 87, in Kraft seit 13.2.2003). 

USchadG – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates 

über die Umwelthaftung zur Vermeidung und Sanierung von Umweltschäden (Umweltschadensgesetz) 

vom 10. Mai 2007 (BGBl. I S. 666), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Gesetzes 

vom 19. Juli 2008 (BGBl. I S. 1462). 

UVPG – Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung in der Fassung der Bekanntmachung 

vom 25. Juni 2005 (BGBl. I S. 1757, 2797), zuletzt geändert durch Gesetzes vom 11. August 

2009 (BGBl. I S. 2723). 

UVPVwV - Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Ausführung des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung 

vom 18. September 1995 (GMBl. S. 671). 

Verordnung zum Schutz von Landschaftsteilen im Landkreis Hildesheim-Marienburg vom 

17. Oktober 1967, zuletzt geändert durch die Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet 

„Innersteaue Nord“ vom 20.01.1998 (schriftliche Sammel-Unterlage des Landkreis Hildesheim 

unter anderem zu den Landschaftsschutzgebieten Algermissener Kippe, Unterer Bruchgraben, 

Harsumer Holz, Klein Förster Holz, Stand April 2009). 

Verordnung zum Schutze von Landschaftsteilen im Landkreis Hildesheim Hildesheim-Marienburg 

vom 17. Oktober 1967 (Amtsblatt für den Regierungsbezirk Hildesheim Nr. 3 vom


______________________________________________________________________________________________ 

01.02.1968, Seite 23) - (Landschaftsschutzgebiet Kanalkippe Bolzum - LSG H-42, Region 

Hannover). 

WHG - Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz) in der Fassung der 

Bekanntmachung vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585).


______________________________________________________________________________________________ 

V. ANHANG 

A1. Hinweise zur Methodik der Bewertung von Artvorkommen 

beim Schutzgut Tiere 

Die Bewertung der Biotope und Habitate in ihrer Funktion als Lebensraum schutzbedürftiger 

Tierarten geschieht in zwei Schritten: 

• Wie schutzbedürftig sind die festgestellte Arten? 

• Wie groß ist die lokale Population und wie wichtig ist die einzelne Fläche beziehungsweise 

Habitatstruktur oder der Teillebensraum für deren Erhalt? 

Eine Fläche, Struktur oder ein Teilraum hat einen umso höheren Wert, je schutzbedürftiger 

die dort lebenden Arten sind, je wichtiger die jeweilige Habitatfunktion für 

die lokale Population der Art und je höher ihre Nutzungsdichte (zum Beispiel Individuendichte) 

ist. 

Schutzbedürftigkeit der Arten 

Zur Bewertung werden ausschließlich naturschutzfachliche Kriterien verwendet. Der 

gesetzliche Schutz ist für sich genommen kein Argument für einen hohen Wert, da 

zum Beispiel auch ungefährdete Arten wegen ihrer Verwechslungsträchtigkeit mit gefährdeten 

Arten unter gesetzlichem Schutz stehen (§ 7 Abs. 2 BNatSchG, vergleiche 

KAISER et al. 2002). 

Um das Ziel des Erhalts der biologischen Vielfalt, der natürlichen und historisch gewachsenen 

Artenvielfalt (§ 1 und § 25 BNatSchG) zu erreichen, müssen vorrangig 

derzeit bedrohte Arten und ihre Lebensräume geschützt werden. Zur Bewertung wird 

daher die Schutzbedürftigkeit der Arten herangezogen. Diese resultiert aus „der artspezifischen 

Gefährdungsdisposition und den auf sie wirkenden anthropogenen Einflussgrößen 

(Belastungen)“ (PLACHTER 1991: 263). Gründe für eine hohe Gefährdungsdisposition 

sind insbesondere 

• geringe Fortpflanzungsraten, 

• hoher Raumanspruch, 

• spezialisierte Umweltansprüche, 

• geringe Ausbreitungsfähigkeit, 

• Anfälligkeit gegenüber Schadstoffbelastungen.


______________________________________________________________________________________________ 

Die Schutzbedürftigkeit einer Art wird aus der potenziellen und der aktuellen Gefährdung 

sowie der Verantwortung, das Vorkommen der Art zu sichern, bestimmt. In die 

Ableitung der Schutzbedürftigkeit können dementsprechend die folgenden Parameter 

einfließen: 

• Seltenheit, 

• Gefährdungsgrad, 

• Verantwortung für den Erhalt der Art. 

Alle drei Parameter können nur unter Bezug auf einen bestimmten Raumausschnitt 

betrachtet werden. In der Regel liegen hierarchische Raumgliederungen vor (Bundesland, 

Bundesgebiet, Europäische Union). Es ergibt sich grundsätzlich das Problem, 

wie mit unterschiedlichen Einstufungen auf verschiedenen räumlichen Ebenen umgegangen 

werden soll (zum Beispiel Landes- und Bundes-Rote-Listen), und wie die drei 

Parameter zueinander in Beziehung gesetzt werden sollen, um eine einzige Schutzbedürftigkeit 

für eine Art festzusetzen. 

Da der Parameter „Seltenheit“ auch in den Roten Listen berücksichtigt wird, erübrigt 

sich eine gesonderte Betrachtung dieses Kriteriums. Der aktuelle Gefährdungsgrad 

ergibt sich aus den Roten Listen. Die Verantwortung für den Erhalt der Art wird näherungsweise 

aus dem Verhältnis der Gefährdungseinstufungen für unterschiedliche 

räumliche Ebenen abgeleitet. 

Arten, die derzeit als nicht besonders schutzbedürftig eingestuft werden, werden in der 

weiteren Bewertung nicht berücksichtigt. Das heißt nicht, dass sie nicht schützenswert 

sind, jedoch wird die Wertstufe „allgemeine Bedeutung“ ohnehin von allen Biotoptypen 

erreicht, die den untersuchten Artengruppen als Lebensraum dienen können. 

Für die erfassten Artengruppen stehen landes- und bundesweite Rote Listen zur Verfügung. 

Die Wertungen werden für jede Liste separat aufsummiert, die höchste der errechneten 

Wertungen wird verwendet. Ein weiteres Verfahren ist das zur Bewertung 

von Amphibien-Vorkommen (FISCHER & PODLOUCKY 1997). Es verwendet ausschließlich 

die Landes-Rote-Liste, zusätzlich wird der Anhang II der FFH-Richtlinie 

eingeflochten. 

Die Verantwortlichkeit für den Erhalt einer Art und die Gefährdung einer Art sollen in 

den Roten Listen getrennt betrachtet werden: „Die Verantwortlichkeit ist um so höher, 

je wichtiger die Populationen im Bezugsraum für das weltweite Überleben der Art 

sind. Das soll parallel zur Gefährdung der Art im Bezugsraum bewertet werden.“ Das 

heißt, je stärker die Gefährdung und je größer die Verantwortlichkeit, desto größer der 

Handlungsbedarf (SCHNITTLER & LUDWIG 1996: 734).


______________________________________________________________________________________________ 

Für die Farn- und Blütenpflanzen ist die Verantwortlichkeit für den weltweiten Erhalt 

der Sippe in der bundesweiten Roten Liste (KORNECK et al. 1996) sowie bei LUDWIG 

et al. (2007) angegeben, diejenige für den bundesweiten Erhalt in der niedersächsischen 

Roten Liste (GARVE 2004). Sie fehlt jedoch noch für alle faunistischen Roten 

Listen. Als Hinweis auf eine im Vergleich zu den übrigen Bundesländern vermutlich 

höhere Verantwortlichkeit Niedersachsens für den Erhalt der einzelnen Arten im Bundesgebiet 

wird daher hilfsweise die Relation zwischen bundes- und landesweiter Rote- 

Liste-Einstufung verwendet. Ist eine Art bundesweit einen Gefährdungsgrad höher 

eingestuft als landesweit, wird die Schutzbedürftigkeit eine Stufe höher gesetzt, da die 

Verantwortung für den bundesweiten Erhalt der Art vermutlich vor allem in Niedersachsen 

liegt. Liegt die bundesweite Einstufung zwei Stufen höher, wird die Schutzbedürftigkeit 

zwei Stufen heraufgesetzt. 

In gleicher Weise gehen auch RECK (1996: 96ff) und BRINKMANN (1998: 82) bei der 

Vergabe von Wertstufen für Tierlebensräume vor. Auch landesweit ungefährdete 

Arten der Anhänge werden hochgestuft, wenn die Vorkommen überdurchschnittlich 

individuenreich sind (RECK 1996: 96ff). 

Die Arten des Anhanges II der FFH-Richtlinie sind „von gemeinschaftlichem Interesse“, 

für ihre Erhaltung müssen besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden. Eine 

Aufnahme in diese Liste deutet an, dass die Arten aus europaweiter Sicht als gefährdeter 

anzusehen sind als Arten, die nicht enthalten sind. Dies heißt jedoch nicht, dass die 

Liste vollständig ist. SSYMANK et al. (1998) interpretieren, dass Anhang II als Ergänzung 

zu Anhang I konzipiert ist, also nur die Arten enthält, die nicht über den Schutz 

der in Anhang I aufgeführten Biotoptypen zu erhalten sind. Auch die Aufnahme in den 

Anhang IV deutet auf eine besondere Gefährdungssituation aus europaweiter Sicht 

hin. 

Arten der Anhänge werden somit höher eingestuft als Arten, die nicht in den Anhängen 

stehen. Außerdem werden prioritäre Arten als schutzbedürftiger interpretiert als 

die nicht prioritären Arten. Analog werden auch die Vogelarten des Anhangs I der EU- 

Vogelschutzrichtlinie behandelt. 

Die Herleitung der Schutzbedürftigkeit der Arten wird zusammenfassend in Tab. A1-1 

dargestellt.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A1-1: Herleitung der Schutzbedürftigkeit der Arten. 

Bei Hochstufungen von der Stufe A (keine besondere Schutzbedürftigkeit) wird die Stufe B (mit Einschränkung 

schutzbedürftig) übersprungen. Bei nicht gefährdeten Arten, für die regional besonderer Schutzbedarf besteht, 

wird im Einzelfall bei der Bewertung von eine höheren Schutzbedürftigkeit ausgegangen (Stufe „C“). 

Rote Liste 

Niedersachsen 

Schutz- 

Bedürftigkeit der 

Art 

Verhältnis zur Roten 

Liste Deutschland 

Anhänge der FFH- 

Richtlinie oder der 

EU-Vogelschutz- 

Richtlinie 

Prioritäre Art der 

FFH-Richtlinie 

nicht 

gefährdet 

A 

keine besondereSchutzbedürftigkeit 

Vorwarnliste Gef.-Grad 3 

B 

mit Einschränkungschutzbedürftig 

C 

landesweit 

schutzbedürftig 

Gef.-Grad 2 Gef.-Grade 

1 und 4 

D 

landesweit sehr 


E 

landesweit 

herausragend 


F 

bundesweit 

oder darüber 

hinaus herausragendschutzbedürftig 

bundesweit stärker gefährdet als landesweit: Hochstufung um die Differenz 

Art der Anhänge II oder IV der FFH-Richtlinie oder des Anhangs I der 

Vogelschutzrichtlinie: 

Hochstufung um eine Stufe 

Prioritäre Art des Anhangs II der FFH-Richtlinie: 

Hochstufung um eine weitere Stufe 

Bedeutung einer Fläche oder Struktur als Habitat einer schutzbedürftigen Art 

Für die Einschätzung der Bedeutung Fläche oder Struktur für die lokale Population 

einer Art kommen vor allem zwei Kriterien in Frage: 

• Wichtigkeit des Habitats für die Population (vergleiche RIECKEN 1992: 76) 

- Essenziell: Die mögliche Variabilität des betroffenen Teillebensraumes ist gering 

(kein anderer Flächentyp kann die Funktion erfüllen) oder es gibt nur sehr wenige 

beziehungsweise keine weiteren für diese Funktion geeigneten und von der Population 

erreichbaren Flächen, oder die Fläche umfasst den Gesamtlebensraum der 

Population (wenn keine Teillebensräume unterschieden werden konnten). 

- Variabel: Die mögliche Variabilität (Flächengröße, Ausstattung, Anordnung von 

Strukturen) des betroffenen Teillebensraumes ist vergleichsweise groß (auch andere 

Flächentypen können die Funktion übernehmen), oder es gibt weitere erreichbare 

und geeignete Flächen. 

• Nutzungsdichte 

- Individuendichte, Dichte von Minimum-Requisiten (zum Beispiel Baumhöhlen). 

Eine Fläche ist umso bedeutsamer, je größer die Individuendichte ist und je wichtiger 

der Lebensraum für die Population ist.


______________________________________________________________________________________________ 

Für einige Artengruppen und Habitatfunktionen konnten aus methodischen Gründen 

keine Individuendichten erfasst werden. Es handelt sich um Jagdräume von Fledermäusen. 

Für diese Gruppe und Habitatfunktion muss die Bedeutung der Flächen anhand 

einer geschätzten Besiedlungsdichte eingestuft werden. Die Besiedlungsdichte 

kann oftmals aus den Daten der Bestandsaufnahme abgeschätzt werden. Ist dies nicht 

möglich, muss im Zweifelsfall von einer mittleren oder geringen Besiedlung ausgegangen 

werden. 

Für eine Reihe von Artengruppen und Habitatfunktionen konnten im Rahmen der Untersuchung 

Individuenzahlen erfasst werden. Fast alle derartig untersuchten Habitate 

sind als essenzielle Habitate anzusprechen: beispielsweise Gesamtlebensräume von 

Heuschrecken. Für diese Gruppen und Habitat- beziehungsweise Teilhabitatfunktionen 

kann in die Abschätzung der Bedeutung einer Fläche daher die nachgewiesene Individuenzahl 

einfließen. Zu diesem Zweck werden artengruppenspezifische Bestandsgrößenklassen 

gebildet. 

Zusammenführung zu einem Flächen- oder Gebietswert bezüglich einer Art 

Die durch die Gefährdung auf verschiedenen räumlichen Ebenen hergeleitete Schutzbedürftigkeit 

und die Bedeutung einer Fläche für die lokalen Populationen der einzelnen 

Arten werden - wie in Tab. A1-2 dargestellt - zu einem Flächenwert bezüglich der 

Art kombiniert. Die Verknüpfung ist so konzipiert, dass alle größeren Vorkommen 

gefährdeter Arten mindestens mit Wertstufe IV (von besonderer bis allgemeiner Bedeutung) 

und mittlere Vorkommen stark gefährdeter beziehungsweise Nachweise von 

vom Aussterben bedrohter Arten mindestens mit Wertstufe V (von besonderer Bedeutung) 

eingestuft werden.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A1-2: Kombination von spezifischer Bedeutung einer Fläche oder eines Teilgebietes 

für eine Art mit der Schutzbedürftigkeit der Art zu einer Wertstufe. 

Der Schnittpunkt aus Zeile und Spalte ergibt die Wertstufe einer Fläche /eines Teilgebietes bezüglich 

einer Art. 

Rasterung: Wertstufe IV 

von besonderer bis allgemeiner 

Bedeutung 

Schutzbedürftigkeit der Art 

F 

bundesweit oder darüber hinaus 

herausragend schutzbedürftig 

E 

landesweit herausragend schutzbedürftig 

D 

landesweit sehr schutzbedürftig 

C 

landesweit schutzbedürftig 

B 

mit Einschränkung schutzbedürftig 

A 

keine besondere Schutzbedürftigkeit 

Wertstufe V 


Bedeutung einer Fläche / eines 

Teilgebietes für die einzelnen Arten 

vorhanden mittel groß sehr groß 

von 

besonderer 

Bedeutung 

V 

von 

besonderer / 

allgemeiner 

Bedeutung 

IV 


Bedeutung 

III 

von herausragender 


Bedeutung 

V 

Bedeutung 

V* 

von besonderer / allgemeiner 

Bedeutung 

IV 

von allgemeiner / geringer Bedeutung 

II 

Bewertung von Brutvogellebensräumen 

Für die Teilgebietsbewertung findet im Unterschied zu den übrigen Tiergruppen 

grundsätzlich der für Niedersachsen als Standard anerkannte Bewertungsansatz von 

WILMS et al. (1997) Anwendung. Es basiert auf dem Vorkommen und der Anzahl von 

Rote Liste-Arten in einer Fläche. Bei diesem Verfahren werden den Brutvogelarten 

entsprechend ihrer Häufigkeit in dem zu bewertenden Gebiet und ihrem Gefährdungsgrad 

(= Rote-Liste-Kategorie) Punktwerte zugeordnet (vergleiche Tab. A1-3). Die 

Summen der Punktwerte werden anschließend auf eine Standardflächengröße von 1 

km 2 normiert. Anhand festgelegter Schwellenwerte erfolgt die Einstufung der End-


______________________________________________________________________________________________ 

werte und damit eine Einstufung hinsichtlich lokaler, regionaler, landesweiter oder 

nationaler Bedeutung des Gebietes für die Brutvogelfauna. Um der Verbreitung der 

Arten wie auch ihrer naturräumlichen Gefährdung Rechnung zu tragen, finden für eine 

zu bewertende Fläche drei Bewertungen statt: Für die Einstufung der lokalen und regionalen 

Bedeutung wird der Gefährdungsgrad der jeweiligen Rote-Liste-Region, für die 

landesweite Bedeutung der Status in Niedersachsen und für die bundesweite Bedeutung 

der Status in Deutschland verwendet. Eine bundesweite Bedeutung nur auf Basis 

der regionalen Gefährdungseinstufung ist demnach nicht möglich. Für die Bewertung 

werden die Höchstwerte der Brutbestände der letzten fünf Jahre verwendet. 

Tab. A1-3: Ermittlung der Punktzahlen für die Bewertung von Gebieten als Brutvogellebensräume. 

Anzahl Paare vom Erlöschen bedroht (1) 

Punkte 

Rote Liste-Kategorie 

stark gefährdet (2) 

Punkte 

gefährdet (3) 

Punkte 

1 10,0 2,0 1,0 

2 13,0 3,5 1,8 

3 16,0 4,8 2,5 

4 19,0 6,0 3,1 

5 21,5 7,0 3,6 

6 24,0 8,0 4,0 

7 26,0 8,8 4,3 

8 28,0 9,6 4,6 

9 30,0 10,3 4,8 

10 32,0 11,0 5,0 

jedes weitere 1,5 0,5 0,1 

Als Bewertungsgrundlagen werden die aktuellen Roten Listen des Landes Niedersachsen 

(KRÜGER & OLTMANNS 2007) und Deutschlands (SÜDBECK et al. 2009) herangezogen. 

Für die Bestimmung der Bedeutung gelten folgende Mindestpunktzahlen (WILMS et al. 

1997): 

• Regionale Rote Liste ab 4 Punkte: lokale Bedeutung, 

• regionale Rote Liste ab 9 Punkte: regionale Bedeutung, 

• landesweite Rote Liste ab 16 Punkte: landesweite Bedeutung, 

• bundesweite Rote Liste ab 25 Punkten: nationale Bedeutung.


______________________________________________________________________________________________ 

Um eine Vergleichbarkeit zwischen der oben genannten formalisierten Bewertung und 

der Bewertung der Vogellebensräume zu ermöglichen, werden die jeweiligen Bewertungsstufen 

gemäß Tab. A1-4 in Beziehung gesetzt. 

Tab. A1-4: Entsprechungen zwischen landesweit standardisierter Bewertungsmethode 

von Brutvogellebensräumen in Niedersachsen (WILMS et al. 

1997) und formalisierter Bewertung für die übrigen taxonomischen 

Gruppen. 

Bewertung von Brutvogellebensräumen 

nach WILMS et al. (1997): Wertstufen 

Entsprechende formalisierte Bewertung: 

Wertstufen 

Grundbedeutung II – von allgemeiner bis geringer Bedeutung 

lokal bedeutend III – von allgemeiner Bedeutung 

regional bedeutend IV – von besonderer bis allgemeiner Bedeutung 

landesweit bedeutend V – von besonderer Bedeutung 

national bedeutend V* – von herausragender Bedeutung


______________________________________________________________________________________________ 

A2. Detailangaben zur Bestandserfassung und –bewertung 

beim Schutzgut Tiere 

A2.1 Avifauna 

Methodische Hinweise 

Vögel gehören zu den gebräuchlichsten Indikatorgruppen, die für die Beurteilung umweltrelevanter 

Planungen unter landschaftsplanerischen Gesichtspunkten herangezogen 

werden. Aufgrund der hohen Zahl stenöker Arten und deren guter autökologischer 

Erforschung lassen sich für landschaftsplanerische Fragestellungen zahlreiche bioindikatorisch 

aussagekräftige Arten benennen. Als strukturabhängige Biotopkomplexbewohner 

mit teilweise hohem Requisitenanspruch eignen sich Vögel als Indikatoren 

von relativ kleinflächigen und speziellen Fragestellungen bis hin zu großflächigen und 

allgemeinen Gebietsbewertungen. 

Die Brutvogelfauna wurde auftragsgemäß und in Anlehnung an SÜDBECK et al. (2005) 

in vier Kartierungsdurchgängen flächendeckend im Untersuchungsgebiet auf insgesamt 

etwa 840 ha erfasst. Der Kartierungszeitraum für die Erfassung der Brutvogelfauna 

erstreckte sich insgesamt von Ende März bis Mitte Juni 2008, die Kartierungen 

wurden in den Morgenstunden und am frühen Vormittag durchgeführt. Angaben zur 

Ökologie der Arten stammen aus BAUER et al. (2005) sowie FLADE (1994). 

Als sichere Brutvögel wurden solche mit der Kategorie „Brutnachweis“ (Nestfund, 

fütternde Altvögel, Nachweis von Jungvögeln) eingestuft. Tiere mit Territorialverhalten 

(singende Männchen, Balzverhalten) oder Paarbeobachtungen wurden ebenfalls als 

Brutvögel mit dem Status „Brutverdacht“ eingestuft, wenn diese Verhaltensweisen bei 

mindestens zwei Begehungen im geeigneten Bruthabitat festgestellt werden konnten. 

Wurden die Tiere nur einmal zur Brutzeit im geeigneten Habitat beobachtet, erfolgte 

eine Einordnung als „Brutzeitfeststellung“. Als Gastvögel (Nahrungsgast, Durchzügler, 

Wintergast) wurden Vögel eingestuft, für deren Brut innerhalb des Untersuchungsgebietes 

keine Hinweise vorlagen, wohl aber für eine Nutzung als Nahrungshabitat 

entweder regelmäßig zur Brutzeit („Nahrungsgäste“ = Brutvögel in angrenzenden 

Bereichen) oder nur zur Zugzeit („Durchzügler“). 

Punktgenau erfasst wurden Rote Liste-Arten, Arten des Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie 

und im Sinne von § 7 Abs. 2 BNatSchG streng geschützte Arten. 

Kartografisch dargestellt wurden die Reviermittelpunkte, welche nicht notwendig mit 

dem tatsächlichen Brutplatz übereinstimmen. Reviere, die nicht vollständig im 

Untersuchungsgebiet liegen, wurden unabhängig vom Reviermittelpunkt zum Gebiet 

gerechnet, wenn zumindest ein wichtiger Teil des Reviers im Untersuchungsgebiet lag.


______________________________________________________________________________________________ 

Die übrigen Arten wurden halbquantitativ (in Größenklassen) für die jeweiligen 

Teilbereiche des Untersuchungsgebietes aufgenommen. 

Für die Erfassungen wurde das Untersuchungsgebiet in vier Abschnitte aufgeteilt 

(Tab. A2-1). 

Tab. A2-1: Beschreibung der Teilflächen der Brutvogelerfassung. 

Nr. Beschreibung 

V1 Nördlichster Teil zwischen der Schleuse Bolzum und der Brücke der Kreisstraße 519 bei 

Lühnde (163 ha). Mit Gehölzen bestandene Kanalböschung, insbesondere nordöstlich 

Lühnde in breiter Ausprägung mit feuchten, ruderalen Säumen am Kanalufer. Angrenzend 

strukturarme Ackerflächen, ein kleines Waldstück bei Bolzum und eine teilweise 

von Gehölzen gesäumte Bahnlinie. 

V2 Bereich Algermissen zwischen der Brücke der K 519 und dem Düker Bruchgraben 

(207 ha). Schmaler, böschungsbegleitender Gehölzsaum mit angrenzenden strukturarmen 

Ackerflächen. Kippengelände bei Algermissen im fortgeschrittenen Sukzessionsstadium 

mit Laubforst. 

V3 Bereich Harsum zwischen dem Düker Bruchgraben und der Brücke der Autobahn A7 

(269 ha). Böschungsbegleitender Gehölzsaum, angrenzend mehrere zum Teil gut strukturierte 

und auch ältere Laubwaldbereiche. Weiterhin auch ausgedehnte Ackerflächen. 

V4 Südlichster Teil zwischen der Brücke der Autobahn A7 und dem Hafen Hildesheim 

(204 ha). Schmaler, böschungsbegleitender Gehölzsaum mit angrenzenden weiträumig 

strukturarmen Ackerflächen, zudem Hafengelände. 


Die Tab. A2-2 enthält die Gesamtartenliste der im Jahr 2008 nachgewiesenen Vogelarten.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-2: Im Rahmen der Brutvogelkartierungen nachgewiesene Vogelarten der 

Untersuchungsbereiche. 

Rote Listen (RL): RL D = Deutschland (SÜDBECK et al. 2009); RL Nds = Niedersachsen und RL B/B = Region 

Bergland mit Börden (KRÜGER &.OLTMANNS 2007). 

Gefährdungskategorien: 0 = ausgestorben / verschollen; 1 = vom Aussterben bedroht; 2 = stark gefährdet; 3 = 

gefährdet; R = extrem selten; V = Vorwarnliste. 

EU-Vogelschutzrichtlinie: EU VSR = Arten, die im Anhang I dieser Richtlinie aufgeführt sind, wurden mit I 

gekennzeichnet. 

BNatSchG = Im Sinne von § 7 Abs. 2 BNatSchsG besonders geschützte Arten (+) beziehungsweise streng geschützte 

Arten (§). 

Arten der Roten Listen, des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie und streng geschützte Arten sind grau unterlegt 

und mit genauen Brutpaarzahlen aufgeführt, alle übrigen Arten als Häufigkeitsklassen oder Statuseinschätzung. 

Häufigkeitsklassen der Brutvögel: A = 1 Brutpaar (BP), B = 2-3 BP, C = 4-7 BP, D = 8-20 BP, E = 21-50 BP, F 

= 51-150 BP, G = >150 BP. ( ) = Vorkommen knapp außerhalb des Untersuchungsgebietes; NG = Nahrungsgast, 

DZ = Durchzügler, BZ = eine Brutzeitfeststellung, kein weiterer Nachweis. 

V1 bis V4: Teilbereiche des Untersuchungsgebietes (entsprechend Karte 2). 

Lfd. 

Nr. 

Art 

01 Kormoran 

Phalacrocorax carbo 

02 Graureiher 

Ardea cinerea 

03 Stockente 

Anas platyrhynchos 

04 Reiherente 

Aythya fuligula 

05 Rotmilan 

Milvus milvus 

06 Rohrweihe 

Circus aeruginosus 

07 Mäusebussard 

Buteo buteo 

08 Turmfalke 

Falco tinnunculus 

09 Rebhuhn 

Perdix perdix 

10 Wachtel 

Coturnix coturnix 

11 Fasan 

Phasianus colchicus 

12 Kiebitz 

Vanellus vanellus 

13 Flussuferläufer 

Actitis hypoleucos 

14 Lachmöwe 

Larus ridibundus 

15 Silbermöwe 

Larus argentatus 

16 Ringeltaube 

Columba palumbus 

RL 

D 

RL 

Nds 

RL 

B/B 

EU 

VSR 

BNat 

SchG 

V1 V2 V3 V4 

+ NG NG NG 

+ NG C NG 

+ NG A B NG 

+ DZ 

2 2 I § NG NG 

3 3 I § NG NG NG 

§ 2 1 5 NG 

V V § NG 1 2 NG 

2 3 3 + (1) (1) 

3 3 + 1 

+ B A 

2 3 2 § (1) 1 

2 1 1 § DZ DZ 

+ NG NG NG 

+ NG NG NG 

+ D C D C


______________________________________________________________________________________________ 

Lfd. 

Nr. 

Art 

17 Eisvogel 

Alcedo atthis 

18 Mauersegler 

Apus apus 

19 Grünspecht 

Picus viridis 

20 Schwarzspecht 

Dryocopus martius 

21 Buntspecht 

Dendrocopus major 

22 Mittelspecht 

Dendrocopus medius 

23 Kleinspecht 

Dendrocopus minor 

24 Feldlerche 

Alauda arvensis 

25 Rauchschwalbe 

Hirundo rustica 

26 Mehlschwalbe 

Delichon urbica 

27 Schafstelze 

Motacilla flava 

28 Bachstelze 

Motacilla alba 

29 Zaunkönig 

Troglodytes troglodytes 

30 Heckenbraunelle 

Prunella modularis 

31 Rotkehlchen 

Erithacus rubecula 

32 Nachtigall 

Luscinia megarhynchos 

33 Hausrotschwanz 

Phoenicurus ochruros 

34 Amsel 

Turdus merula 

35 Wacholderdrossel 

Turdus pilaris 

36 Singdrossel 

Turdus philomelos 

37 Feldschwirl 

Locustella naevia 

38 Sumpfrohrsänger 

Acrocephalus palustris 

39 Gelbspötter 

Hippolais icterina 

40 Klappergrasmücke 

Sylvia curruca 

41 Dorngrasmücke 

Sylvia communis 

42 Gartengrasmücke 

Sylvia borin 

RL 

D 

RL 

Nds 

RL 

B/B 

EU 

VSR 

BNat 

SchG 

V1 V2 V3 V4 

3 3 I § 1 NG 

+ NG NG NG NG 

3 3 § 1 2 5 NG 

I § BZ 

+ C C D B 

I § 3 

V 3 3 + 1 

3 3 3 + 8 11 5 13 

V 3 3 + NG NG NG 

V V V + NG NG 

+ C 

+ C C C C 

+ D C E C 

+ C C D B 

+ D C E C 

3 3 + 7 5 4 4 

+ B B B B 

+ D D E C 

+ C E 

+ B B D A 

V 3 3 + 3 

+ B B B 

+ B B B B 

+ B B C B 

+ C C B B 

+ C C D C


______________________________________________________________________________________________ 

Lfd. 

Nr. 

Art 

43 Mönchsgrasmücke 

Sylvia atricapilla 

44 Waldlaubsänger 

Phylloscopus sibilatrix 

45 Zilpzalp 

Phylloscopus collybita 

46 Fitis 

Phylloscopus trochilus 

47 Sommergoldhähnchen 

Regulus ignicapillus 

48 Grauschnäpper 

Muscicapa striata 

49 Trauerschnäpper 

Ficedula hipoleuca 

50 Schwanzmeise 

Aegithalos caudatus 

51 Sumpfmeise 

Parus palustris 

52 Weidenmeise 

Parus montanus 

53 Blaumeise 

Parus caeruleus 

54 Kohlmeise 

Parus major 

55 Kleiber 

Sitta europaea 

56 Gartenbaumläufer 

Certhia brachydactyla 

57 Neuntöter 

Lanius collurio 

58 Eichelhäher 

Garrulus glandarius 

59 Elster 

Pica pica 

60 Rabenkrähe 

Corvus corone 

61 Kolkrabe 

Corvus corax 

62 Star 

Sturnus vulgaris 

63 Haussperling 

Passer domesticus 

64 Feldsperling 

Passer montanus 

65 Buchfink 

Fringilla coelebs 

66 Girlitz 

Serinus serinus 

67 Grünfink 

Carduelis chloris 

68 Stieglitz 

Carduelis carduelis 

RL 

D 

RL 

Nds 

RL 

B/B 

EU 

VSR 

BNat 

SchG 

V1 V2 V3 V4 

+ D D F D 

V V + C 

+ C C D C 

+ C C C B 

+ B C 

V V + B B C A 

V V + B B D 

3 3 I + 1 

+ B B 

+ B C 

+ C C C 

+ D C D C 

+ D D E D 

+ B B D A 

+ B B C 

+ B C 

+ A A 

+ B C C B 

V + A A A NG 

V V + NG NG D NG 

V V V + B 

V V V + B B B 

+ D D F C 

V V + A A B 

+ C C B 

+ B


______________________________________________________________________________________________ 

Lfd. 

Nr. 

Art 

69 Bluthänfling 

Carduelis cannabina 

70 Kernbeißer 

Coccothraustes coccothraustes 

71 Goldammer 

Emberiza citrinella 

72 Rohrammer 

Emberiza schoeniclus 

RL 

D 

RL 

Nds 

RL 

B/B 

EU 

VSR 

BNat 

SchG 

V1 V2 V3 V4 

V V V + B B B B 

+ C C D C 

+ B 

Σ Brutvogelarten je Teilfläche 41 43 50 33 

Σ Rote Liste-Brutvogelarten je Teilfläche 4 5 5 3 

Σ streng geschützte Brutvogelarten je Teilfläche 3 3 5 - 

In den Abbildungen auf den Folgeseiten (Abb. A2-1 bis A2-4) sind die Vorkommen 

der punktgenau (Revierzentren) kartierten gefährdeten und streng geschützten Arten 

mit Brutverdacht oder Brutnachweis dargestellt, außerdem der Standort der Graureiherkolonie 

am Stichkanal. 

Im Vergleich zur Bestandserfassung von AQUA TERRA (1991) stimmen Artenspektrum 

und Gesamtartenzahl noch erstaunlich gut überein, die vorhandenen geringfügigen 

Abweichungen sind als normale allgemeine Schwankungen und methodisch erklärbar. 

In den letzten 17 Jahren haben hier offenbar kaum wesentliche Veränderungen in den 

relevanten Vogellebensräumen stattgefunden. 

Auch im Vergleich zu den Untersuchungen für die zwei landschaftspflegerischen Begleitpläne 

im Jahr 1999 (SELING 2000a, 2000b) ergibt sich ein hohes Maß an Übereinstimmung. 

Hier waren Artenspektrum und Gesamtartenzahl ebenfalls weitgehend 

identisch. Wenige planungsrelevante Arten konnten zwar in 2008 nicht mehr als Brutvögel 

im Untersuchungsgebiet nachgewiesen werden (Rotmilan, Pirol), dafür wurden 

neue wertgebende Arten in ähnlichen Bereichen gefunden (Grünspecht, Mittelspecht). 

Der Verlust des Rotmilan-Brutplatzes im Bereich des Hollenmeerholzes nordwestlich 

Harsum kann auf die im Winter 2007/08 erfolgten erheblichen Eingriffe in die dortigen 

Altholzbestände (massive Holzentnahme) zurückzuführen sein, welche neben den 

Lebensraumveränderungen auch Unruhe bis in die Brutzeit brachten. 

Im Südteil (V4) ergibt sich eine gute Übereinstimmung mit aktuellen Erhebungen 

(2006/07) im Bereich des Flugplatzes für den Landschaftsrahmenplan der Stadt Hildesheim. 

C


______________________________________________________________________________________________ 

Ev Eisvogel 

Fl Feldlerche 

Fs Feldschwirl 

Gü Grünspecht 

Ki Kiebitz 

Ksp Kleinspecht 

Mb Mäusebussard 

Msp Mittelspecht 

N Nachtigall 

Nt Neuntöter 

Re Rebhuhn 

Tf Turmfalke 

Wa Wachtel 

Abb. A2-1: Nachweise der streng geschützten oder gefährdeten Brutvogelarten im Teilgebiet V1. 

(M. 1 : 16.500, eingenordet)


______________________________________________________________________________________________ 

Ev Eisvogel 

Fl Feldlerche 



Grr Graureiher 

Ki Kiebitz 




N Nachtigall 

Nt Neuntöter 

Re Rebhuhn 

Tf Turmfalke 


(M. 1 : 16.500, eingenordet) 

�� 

N


______________________________________________________________________________________________ 

�� 

N 

Ev Eisvogel 

Fl Feldlerche 



Ki Kiebitz 




N Nachtigall 

Nt Neuntöter 

Re Rebhuhn 

Tf Turmfalke 

Wa Wachtel 

Abb. A2-3: Nachweise der streng geschützten oder gefährdeten Brutvogelarten im Teilgebiet V3. 



______________________________________________________________________________________________ 

�� 

N 

Ev Eisvogel 

Fl Feldlerche 



Ki Kiebitz 




N Nachtigall 

Nt Neuntöter 

Re Rebhuhn 

Tf Turmfalke 

Wa Wachtel 




______________________________________________________________________________________________ 

Bewertung 

Die Bewertung der Teilgebiete wird grundsätzlich nach dem in Kap. A1 beschriebenen 

Verfahren für Brutvogellebensräume vorgenommen. Ergänzend zu dieser standardisierten 

Bewertung (WILMS et al. 1997) der jeweiligen Teilgebiete werden auch diejenigen 

planungsrelevanten Arten in die Gesamtbewertung einbezogen, welche einen 

besonderen Schutz genießen (Arten des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie sowie 

im Sinne von § 7 BNatSchG streng geschützte Arten). Eine überdurchschnittlich gut 

ausgeprägte Besiedlung mit streng geschützten Arten und/oder Arten des Anhangs I 

führt in der formalisierten Bewertung je nach Ausprägung zur Aufwertung um eine bis 

zwei Wertstufen. 

In Tab. A2-3 wird der aktuelle Wert der einzelnen Teilgebiete (entsprechend Karte 2) 

als Brutvogellebensraum ermittelt und dargestellt. 

Tab. A2-3: Gesamtbewertung mit Angabe der bewertungsrelevanten Brutvogelarten 

in den Teilbereichen des Untersuchungsgebietes. 

Häufigkeit der Brutvögel: Anzahl Brutpaare, NG = Nahrungsgast, DZ = Durchzügler, BZ = eine Brutzeitfeststellung, 

kein weiterer Nachweis. 

Teil- 

gebiet 

Rote-Liste-Arten 

(Anzahl Brutpaare) 

V1 Rebhuhn (außerhalb) 

Kiebitz (außerhalb) 

Grünspecht (1) 

Feldlerche (8) 

Nachtigall (7) 

Neuntöter (1) 

V2 Grünspecht (2) 

Kleinspecht (1) 



Feldschwirl (3) 

Flussuferläufer (DZ) 

V3 Wachtel (1) 


Eisvogel (1) 



V4 Rebhuhn (außerhalb) 

Kiebitz (1) 




Bedeutung nach 

WILMS et al. 

(1997) 

streng geschützte Arten 

(Häufigkeitsklassen) 

lokal (6,7) Rotmilan (NG) 

Rohrweihe (NG) 

Mäusebussard (2) 

Turmfalke (NG) 


Neuntöter (1) 

lokal (6,8) Rotmilan (NG) 

Rohrweihe (NG) 


Turmfalke (1) 



(Graureiher-Kolonie) 

lokal (4,6) Rohrweihe (NG) 


Turmfalke (2) 


Schwarzspecht (BZ) 

Mittelspecht (3) 

Eisvogel (1) 

lokal (5,1) Mäusebussard (NG) 

Turmfalke (NG) 

Grünspecht (NG) 


Eisvogel (NG) 

Gesamtbewertung 

IV 


allgemeiner 

Bedeutung 

IV 


allgemeiner 

Bedeutung 

V 


Bedeutung 

III 


Bedeutung


______________________________________________________________________________________________ 

Alle Teilgebiete erreichen nach dem Bewertungsverfahren von WILMS et al. (1997), 

welches allein auf dem Vorkommen von Rote Liste-Arten beruht, eine lokale Bedeutung 

(jeweils drei bis fünf Brutvogelarten der Roten Listen). 

Eine besondere Bedeutung (Wertstufe V) erlangt insgesamt das Teilgebiet V3 aufgrund 

seiner bedeutenden Vorkommen streng geschützter Arten (16 Brutpaare aus fünf 

Arten, Aufwertung um zwei Stufen). Die Teilgebiete V1 und V2 werden aufgrund der 

Brutvorkommen streng geschützter Arten (vier Brutpaare aus drei Arten) um eine 

Stufe aufgewertet (besondere bis allgemeine Bedeutung, Wertstufe IV). In Teilgebiet 

V4 sind streng geschützte Arten lediglich als Nahrungsgäste beziehungsweise Durchzügler 

festgestellt worden. Hier gilt weiter die zunächst ermittelte Wertstufe III (allgemeine 

Bedeutung). 

A2.2 Fledermäuse 


Die Untersuchung der Fledermäuse erfolgte im Auftrag der Bundesanstalt für Gewässerkunde, 

welche einen eigenständigen Bericht zur Fledermauserhebung für die Umweltverträglichkeitsstudie 

zum Ausbau des Stichkanals nach Hildesheim vorlegte 

(BIODATA 2009). Die Erfassungen zu den Fledermäusen wurden von Februar bis November 

2008 durchgeführt. Die Angaben zur Methodik sind dem separaten Bericht zu 

entnehmen. 

Das Untersuchungsgebiet mit seinen vier Teilbereichen ist in Karte 2 dargestellt. 


Ausführungen zur Biotopspezifität und Raumnutzung sind dem Bericht von BIODATA 

(2009) zu entnehmen. Tab. A2-4 enthält die Auflistung der festgestellten Arten, ihrer 

Gefährdung und ihres Schutzstatus und ihrer Lebensraumnutzung.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-4: Fledermausarten des Untersuchungsgebietes. 

FFH: FFH-Richtlinie; Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.5.1992: II = Anhang II, Arten von gemeinschaftlichem 

Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen; IV = Anhang 

IV, streng zu schützende Arten von gemeinschaftlichem Interesse. 

BNatSchG = im Sinne von § 7 BNatSchG besonders geschützte Arten (+) beziehungsweise streng geschützte 

Arten (§). 

RL (Rote Listen): D = Deutschland (MEINIG et al. 2009); Nds = Rote Liste Niedersachsen (HECKENROTH 1991), 

Nds* = Entwurf Rote Liste Niedersachsen: Stand 2004. 

Kategorien: 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, V = Arten der Vorwarnliste, R = 

gefährdeter Durchzügler, G = Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt, D = Daten defizitär, Einstufung 

nicht möglich. 

Status: DZ = Durchzug, Art frequentiert das Untersuchungsgebiet während der saisonalen Wanderungen, RP – 

Reproduktionsgebiet, Art bildet im räumlichen Zusammenhang mit dem Untersuchungsgebiet Wochenstuben, 

SL = Sommerlebensraum, Art ist im Untersuchungsgebiet während der Sommermonate anzutreffen. 

Nachweis: DT = Detektor, NF = Netzfang. 

Lfd. 

Nr. 

Art FFH BNat 

SchG 

01 Wasserfledermaus 

Myotis daubentonii 

RL 

D 

RL 

Nds 

RL 

Nds* 

Status Nachweis 

IV § 3 SL, RP DT, NF 

02 Teichfledermaus 

Myotis dasycneme II/IV § D R SL DT 

03 Brandtfledermaus 

Myotis brandtii 

04 Bartfledermaus 

Myotis mystacinus 

IV § V 2 3 SL, RP DT, NF 

IV § V 2 D SL, RP DT, NF 

05 Fransenfledermaus 

Myotis nattereri 

IV § 2 V SL, RP NF 

06 

Großes Mausohr 

Myotis myotis II/IV § V 2 3 SL, RP DT, NF 

07 

Großer Abendsegler 

Nyctalus noctula 

IV § V 2 3 SL, DZ DT 

08 Kleinabendsegler 

Nyctalus leisleri IV § D 1 G SL, RP DT, NF 

09 Zwergfledermaus 

Pipistrellus pipistrellus 

10 Rauhautfledermaus 

Pipistrellus nathusii 

11 Breitflügelfledermaus 

Eptesicus serotinus 

IV § 3 SL, RP DT, NF 

IV § 2 R SL DT, NF 

IV § G 2 2 SL DT 

12 Langohr 

Plecotus auritus / austriacus IV § V/2 2 V/R SL DT 

Summe Arten 12 12 8 11 10


______________________________________________________________________________________________ 

Bewertung 

Für die Ermittlung der Schutzbedürftigkeit wurde von dem in Kap. A1 vorgestellten 

Verfahren abgewichen, da Fledermäuse generell eine sehr hohe Schutzbedürftigkeit 

aufweisen, so dass sich für alle untersuchten Teilbereiche hohe Wertstufen ergeben. 

Deshalb wurde der Habitatnutzung der einzelnen Teilgebiete eine höhere Bedeutung 

zugemessen, um Differenzierungen hinsichtlich der Wertigkeit für die Fledermausfauna 

vornehmen zu können. 

Für die Bewertung des Untersuchungsgebietes und dessen Bedeutung als Fledermauslebensraum 

erfolgt eine Einteilung in die fünf Wertigkeitsstufen Grundbedeutung, gering, 

mittel, hoch und sehr hoch. Als Kriterien für die Bewertung wurden Gefährdungsgrad 

nach der jeweiligen Roten Liste, Schutzstatus im Sinne von § 7 BNatSchG 

und FFH-Richtlinie der angetroffenen Artengemeinschaften herangezogen (siehe 

Tab. A2-5). 

Tab. A2-5: Allgemeine Bewertungskriterien der Artvorkommen von Fledermäusen. 

Bedeutung Definition 

Vorkommen mit 

sehr hoher 

Bedeutung 

Vorkommen mit 

hoher 

Bedeutung 

Vorkommen mit 

mittlerer 

Bedeutung 

Vorkommen mit 

geringer 

Bedeutung 

Grundbedeutung 

A) Jagdgebiete und Quartiere von Wochenstubentieren die nach Roter Liste landesweit 

oder bundesweit vom Aussterben bedroht oder Fledermausarten des 

Anhang II der FFH-Richtlinie sind oder 

B) Jagdgebiete und Quartiere von Wochenstubentieren mehrerer nach Roter 

Liste landesweit oder bundesweit stark gefährdeter Fledermausarten oder 

C) Regelmäßige Nutzung einer linearen Landschaftsstruktur als Leitlinie durch 

eine sehr hohe Anzahl von Fledermäusen mehrerer Arten 

A) Jagdgebiete und/oder Quartiere von Wochenstubentieren / Männchenkolonien 

nach Roter Liste landesweit oder bundesweit gefährdeter oder stark gefährdeter 

Fledermausarten oder 

B) Jagdgebiete oder Quartiere von Fledermausmännchen der FFH-Anhang-II-Arten 

oder nach Roter Liste landesweit oder bundesweit vom Aussterben bedrohter 

Arten oder 

C) Regelmäßige Nutzung einer linearen Landschaftsstruktur als Leitlinie durch 

eine hohe Anzahl von Fledermäusen mehrerer Arten 

A) Jagdgebiete und/oder Quartiere von Wochenstubentieren ungefährdeter Fledermausarten 

oder 

B) Jagdgebiete von nach Roter Liste landesweit oder bundesweit gefährdeter 

oder stark gefährdeter Fledermausmännchen oder 

C) Regelmäßige Nutzung einer linearen Landschaftsstruktur als Leitlinie für Fledermäuse 

A) Jagdgebiet von ungefährdeten Fledermausarten 

B) Es sind keine Quartiere vorhanden 

A) Keine oder sporadische Nutzung einer Struktur oder eines Gebietes als Leitlinie 

oder Jagdgebiet durch wenige Individuen


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Das festgestellte Artenspektrum kann innerhalb des Untersuchungsgebietes als nahezu 

vollständig angesehen werden. Die Aktivitätsdichte der Fledermäuse zeigt einen deutlichen 

Gradienten, welcher von Norden nach Süden ansteigt. 

Der Teilbereich F1 ist von mittlerer Bedeutung für Fledermäuse. Der Teilbereich wird 

von mindestens fünf Arten in geringer bis mittlerer Frequentierung genutzt. Darunter 

befinden sich mit Wasserfledermaus, Kleinabendsegler und Zwergfledermaus auch 

Arten, für die eine Reproduktion im räumlichen Zusammenhang mit dem Untersuchungsgebiet 

belegt ist. Insbesondere für diese drei Arten sind die vorhandenen 

Strukturen als Jagdgebiete von besonderer Bedeutung (Wertstufe IV gemäß Kap. A1). 

Der Teilbereich F2 ist von hoher Bedeutung für Fledermäuse. Es erfolgt eine mittlere 

Frequentierung des Gebietes durch mindestens sieben Arten, die zum Teil hochgradig 

geschützt sind. Davon ist für vier Arten (Wasserfledermaus, Großes Mausohr, Kleinabendsegler 

und Zwergfledermaus) eine Reproduktion im räumlichen Zusammenhang 

mit dem Untersuchungsgebiet belegt. Die nachgewiesenen Jagdhabitate sind auch in 

diesem Teilbereich von besonderer Bedeutung (Wertstufe V). 

Die Teilbereiche F3 und F4 sind von sehr hoher Bedeutung für die Fledermausfauna. 

Die vorhandenen Strukturen sind Leitlinien und Jagdhabitate für bis zu zwölf Arten, 

die das Gebiet sehr stark frequentieren. Darüber hinaus gibt es für sieben teilweise 

hochgradig gefährdete und geschützte Arten Reproduktionsnachweise beziehungsweise 

–hinweise. Gerade für diese Arten sind Leitstrukturen und quartiernah gelegene, 

qualitativ hochwertige Jagdgebiete von essenzieller Bedeutung (Wertstufe V*). 

Bewertung der Mausohr-Wochenstube 

Die Untersuchungsergebnisse (BIODATA 2009) unterstreichen die große Bedeutung 

des in der Brücke 395/396 vorhandenen Quartieres für die Wochenstubengesellschaft 

und deren enge Bindung daran. Einerseits wurde in der vorliegenden Untersuchung 

nachgewiesen, dass es Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Quartieren 

gibt. So konnten fünf Sendertiere (H01, H09, H13, H14 und H15) im Schloss Rössing 

beziehungsweise in der dortigen Wochenstubenkolonie registriert werden. Zudem 

wurde ein beringtes Tier bei der Quartierkontrolle am 5. Mai 2008 im Gut Brüggen 

registriert. Möglicherweise sind auch mehr Tiere der untersuchten Wochenstube in das 

Schloss Rössing oder Gut Brüggen ausgewichen. Aufgrund der engen Sitzpositionen 

der Tiere und der großen Beobachtungsentfernung konnten jedoch keine weiteren 

Armklammern entdeckt werden.


______________________________________________________________________________________________ 

Andererseits wurde auch ein Teil der Sendertiere etwa drei Tagen nach Beginn der 

Telemetrie wieder in der Brücke erfasst. Daraus ist zu schlussfolgern, dass die Mausohren 

trotz der Störung durch den Fang und der Besenderung nicht langfristig vergrämt 

wurden und zum Quartier zurückkehrten und demnach eine hohe Quartierbindung 

vorliegt. Ein weiteres Indiz für die hohe Quartierbindung war die Tatsache, dass 

fast die gesamte Kolonie während der gesamten Sommerphase im angestammten 

Quartier Brücke 395/396 verblieben ist. Auch SIMON & BOYE (2004) verweisen auf 

die hohe Bindung der Wochenstubenkolonie an ihre Quartiere, die sie traditionell über 

Jahrzehnte nutzen können. Darüber hinaus besitzt die Wochenstube eine besondere 

Bedeutung, da sie sich am Rande des Verbreitungsgebietes vom Großen Mausohr in 

Niedersachsen befindet. 

A2.3 Reptilien 


Aufgrund der gut untersuchten ökologischen Ansprüche weisen Reptilien einen hervorragenden 

Indikationswert insbesondere für Biotopkomplexe auf. Zudem deutet ihr 

Vorkommen auf eine gute Strukturierung und eine zumindest in Teilflächen gute Besonnung 

hin. Entsprechend ihrer hohen Ansprüche sind in Lebensräumen von Reptilien 

zahlreiche weitere schutzbedürftige Arten zu finden. Hingegen können die Belange 

von Reptilien nicht durch die Kartierung anderer Artengruppen aufgezeigt werden 

(GRUSCHWITZ et al. 1993). Für eine gezielte Erfassung von Reptilien im Gelände 

ist es zwingend notwendig, die artspezifischen Aktivitätsphasen im Tageslauf und die 

jährlichen Aktivitätsschwerpunkte zu beachten und ihre bevorzugten Aufenthaltsgebiete 

zu kennen. 

Im Rahmen einer Übersichtskartierung im gesamten Kanalverlauf wurden sechs verschiedene 

Probeflächen ausgewählt (siehe Karte 2). Diese sollten einerseits eine möglichst 

hohe Wahrscheinlichkeit für Reptilienvorkommen aufweisen und andererseits 

unterschiedliche Ausprägungen der Randbereiche des Kanals repräsentieren. Zur Ergänzung 

erfolgten stichprobenartige Kontrollen in wechselnden Teilabschnitten außerhalb 

der Probeflächen. Zudem wurde bei Kartierungen anderer Tiergruppen ebenfalls 

auf Reptilien geachtet. Der Abschnitt zwischen der Schleuse Bolzum und km 2,1 (beiderseits 

der Brücke 382) wurde 2005 eingehend auf eine Besiedlung durch Reptilien 

untersucht (BLANKE 2005) und daher nicht erneut kontrolliert. 

Die Übersichtskartierung erfolgte Anfang Mai 2008, die erste Kontrolle der Probeflächen 

fand Mitte Mai während der Paarungszeit statt. Im Juni wurde nach trächtigen 

Weibchen gesucht, der dritte Durchgang Ende August/Anfang September diente der


______________________________________________________________________________________________ 

Suche nach diesjährigen Jungtieren. Beobachtungen von Jungtieren bieten oft die einzige 

Möglichkeit zum Nachweis kleiner Bestände, zudem sind Reproduktionsnachweise 

bei der Bewertung von Beständen höher einzustufen als ein rein qualitativer 

Artnachweis. 

Im Rahmen der Kontrollen wurden die Probeflächen sorgfältig nach Kriechtieren abgesucht. 

Die Kontrolle aufliegender Materialen (liegendes Holz, Steinplatten) diente 

insbesondere der Suche nach Blindschleichen. Die Fundpunkte der beobachteten Tiere 

wurden mittels GPS (Garmin Legend HCx) bestimmt. 

Die Tab. A2-6 enthält eine Beschreibung der untersuchten Bereiche (siehe auch Karte 

2). 

Tab. A2-6: Kurzdarstellung der untersuchten Probeflächen. 


R1 Ostseite Stichkanal westlich Ummeln: Kanalböschung ohne Weg/Pfad, relativ stark beschattet. 

Stillgelegtes Bahngleis, Ackerraine. 

R2 Westseite Stichkanal westlich Ummeln: Kanalböschung sehr breit und flach, mit Trampelpfad. 

Ruderal- und Hochstaudenfluren, Wegraine, kleiner Lagerplatz (Grüngut, Baumaterial) an 

Ackerrand. 

R3 Ostseite Stichkanal westlich Siedlung Tiefenbek: Relativ steile Kanalböschung, Wegränder, 

ehemaliger Bahndamm und Halde mit verbuschten Ruderalfluren. Fahrweg oberhalb Kanaleinschnitt. 

R4 Westseite Stichkanal westlich Algermissen: Böschungen von Kanal und Landesstraße 479, 

Kompensationsflächen beiderseits der Straße, Ackerraine. Fahrweg/Treidelpfad. 

R5 Westseite Stichkanal/Hafen Harsum: Breite und gut besonnte Ruderalfluren an Anschlussgleisen, 

Lagerplatz am Kanal, gut besonnte Kanalböschung, Bahndamm, Feldgehölz, Wegraine. 

Treidelpfad/Fahrwege. 

R6 Westseite Stichkanal im Kreuzungsbereich mit der Autobahn A7: Ruderalfluren an Kanalböschung 

und Autobahn, Weg- und Ackerraine. Fahrweg/Treidelpfad. 

Bestandssituation und Biotopspezifität 

Die Tab. A2-7 stellt die Erfassungsergebnisse zu den Teilbereichen dar.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-7: Reptilienarten der einzelnen Teilbereiche des Untersuchungsgebietes. 

FFH-Richtlinie - FFH: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.5.1992; II = Tierart von gemeinschaftlichem 

Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen; IV = streng zu schützende 

Tierart von gemeinschaftlichem Interesse. 


Arten (§). 

Rote Listen (RL): RL D = Rote Liste Deutschland (KÜHNEL et al. 2009a); RL Nds.= Rote Liste Niedersachsen 

(PODLOUCKY & FISCHER 1994). Kategorien: keine Eintragung = nicht gefährdet. 

Biotopspezifische Arten sind hellgrau unterlegt. 

R1 bis R5: Untersuchte Teilbereiche im Untersuchungsgebiet (entsprechend Karte 2). 

Angegeben sind die festgestellten Individuensummen. 

Lfd. 

Nr. 

01 Waldeidechse 

Zootoca vivipara 

Art FFH BNat 

SchG 

RL 

D 

RL 

Nds 

R1 R2 R3 R4 R5 R6 Teilflächen 

außerhalb 

+ - 14 4 - 19 - 7 

Wie nahezu überall in Deutschland ist die Waldeidechse auch in Niedersachsen weit 

verbreitet und gilt als häufigste Reptilienart. Der Schwerpunkt ihrer Vorkommen liegt 

in nicht oder nur extensiv bewirtschafteten Lebensräumen (PODLOUCKY 2006). Waldeidechsen 

bewohnen unter anderem Gewässer- und Waldränder, Moore, Heiden, Wiesen 

und Raine. Ihre vielfältigen Lebensräume weisen in der Regel folgende gemeinsame 

Merkmale auf: Die Vegetation ist weitgehend geschlossen und deckungsreich, 

weist aber einige exponierte Stellen (Steinschüttungen, liegendes Holz) als Sonnenplatz 

auf. Hinzu kommen weitere Strukturelemente aus höherer Vegetation (einzelne 

Büsche und Bäume) sowie eine gewisse Bodenfeuchtigkeit. 

Diese Ansprüche werden in den Böschungsbereichen des Stichkanales oftmals gut erfüllt. 

Selbst die ungünstigsten Kanalabschnitte bieten der Waldeidechse weitaus bessere 

Bedingungen als die angrenzende, intensiv genutzte und ausgeräumte Bördelandschaft. 

Selbst in den Randbereichen von Wäldern findet die relativ anspruchslose 

Waldeidechse oft kein Auskommen mehr, da Waldränder und ungenutzte Säume und 

Raine praktisch gänzlich fehlen oder weil sich die Bewirtschaftung der Äcker bis unter 

den Kronentrauf der Waldbäume erstreckt. Entsprechend fehlt die Art in landwirtschaftlich 

intensiv genutzten Gebieten gänzlich oder weitgehend (zum Beispiel 

GLANDT 2001). Daher muss davon ausgegangen werden, dass in der Hildesheimer 

Börde beziehungsweise im Umfeld des Stichkanales nur wenige Vorkommen bestehen 

und sich diese überwiegend oder ausschließlich an Verkehrswegen (Stichkanal, Bahnlinie) 

befinden. Die Randbereiche des Stichkanales stellen daher bedeutende Restlebensräume 

dar. Dies gilt umso mehr, als SCHOPPE (1993) trotz weiter Verbreitung der 

Waldeidechse im Landkreis Hildesheim das Fehlen der Art in der Börde betont: „In 

der waldlosen Bördenlandschaft zwischen Sehnde, Hildesheim, Peine und Salzgitter- 

Lebenstedt wurde die Art [Waldeidechse] nicht festgestellt.“


______________________________________________________________________________________________ 

Altdaten 

Bei AQUA TERRA (1991) wurde als einzige Reptilienart die Zauneidechse (Lacerta 

agilis) aufgeführt. Sie soll im Bereich der Schleuse Bolzum und am „Eisenbahndreieck“ 

am Harsumer Hafen nachgewiesen worden sein. Gezielte Kartierungen am Stichkanal 

erbrachten in den Folgejahren Nachweise der Waldeidechse als einziger Art 

(SELING 2000, BLANKE 2005). Eine Verwechselung der beiden Arten in der früheren 

Untersuchung liegt daher nahe, zumal das Fehlen der Waldeidechse als oftmals letzte 

Reptilienart der Börden nicht diskutiert wird. Gegen eine Vertrautheit der damaligen 

Bearbeiter mit Reptilien spricht auch die Auswahl des einzigen Bereiches in der Nähe 

der Schleuse Bolzum für Reptilienerfassungen, der auch damals keinesfalls die günstigsten 

Bedingungen für diese Artengruppe bot. Bei Kartierungen von SELING (2000a, 

2000b) erfolgten Erfassungen auch in typischen Reptilienlebensräumen. Die wenigen 

(neun) damaligen Nachweise passen gut in das oben beschriebene Siedlungsmuster. 

Formalisierte Bewertung 

Aufgrund geringer Fortpflanzungsraten, spezialisierter Umweltansprüche und geringer 

Ausbreitungsraten weisen Reptilien eine hohe Gefährdungsdispositon auf. Dies gilt 

auch für die Waldeidechse. Die Schutzbedürftigkeit der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen 

Reptilienvorkommen wird in Tab. A2-8 ermittelt, wobei auf die besondere 

regionale Schutzbedürftigkeit abgehoben wird. Die Bedeutung einzelner Habitate für 

Reptilien ist in Tab. A2-9 dargestellt. 

Tab. A2-8: Schutzbedürftigkeit der nachgewiesenen Reptilienarten. 

Herleitung siehe Tab. A1-1 in Kap. A1. 

Gefährdungsgrade: 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = 

gefährdet, V = Arten der Vorwarnliste. 

Art Gef.-grad 

Nieder- 

sachsen 

Gef.-grad 

Deutschland 

FFH 

Anhänge II 

und IV 

FFH 

prioritäre 

Art 

Schutzbe- 

dürftigkeit 

Waldeidechse – Zootoca vivipara - - - - landesweit keine, 

aber regional 

besondere 

Schutzbedürftigkeit


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-9: Bedeutung einzelner Habitate für Reptilien. 

Habitatfunktion, geschätzte Besiedlungsdichte Bedeutung für das 

Vorkommen der Arten 

Gras- und Staudenfluren, Ruderalfluren beziehungsweise ungenutztes groß, Bedingung für 

Ödland am Kanal dient der Waldeidechse als dauerhafter Lebensraum und das Vorkommen 

Ausbreitungskorridor. Aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nut- (Restlebensraum) 

zung stehen in der Börde wenige oder keine weiteren Lebensräume zur 

Verfügung. Bestände von über zehn Tieren sind von besonderer Bedeutung. 

Das Ergebnis der Bewertung der Lebensräume für Reptilien ist in Tab. A2-10 dargestellt. 

Von den sechs Probeflächen sind auf regionaler Ebene 

• zwei von besonderer bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe IV), 

• eine von allgemeiner Bedeutung (Wertstufe III), 

• drei von allgemeiner bis geringer Bedeutung (Wertstufe II). 

Tab. A2-10: Bewertung der Reptilienlebensräume. 

Es werden nur Flächen innerhalb des Untersuchungsgebietes berücksichtigt. Herleitung der Wertstufen siehe 

Tab. A1-2 in Kap. A1. 

T-Nr. = Teilgebietnummer, siehe Karte 2. 

T-Nr. Habitatnutzung Anzahl der Artvorkommen mit 

besonderer Bedeutung 

Wertstufe 

von heraus- von von beson- von 

ragender besonderer derer bis allgemeiner 

Bedeutung Bedeutung allgemeiner 

Bedeutung 

Bedeutung 

Wertstufe für den 

Lebensraum 

V * 

V 

IV 

III 

R1 Gesamtlebensraum II – von allgemeiner bis 


R2 Gesamtlebensraum 1 IV – von besonderer bis 


R3 Gesamtlebensraum 1 III – von allgemeiner 

Bedeutung 



R5 Gesamtlebensraum 1 IV – von besonderer bis 



geringer Bedeutung


______________________________________________________________________________________________ 

Wegen der besonderen Situation beziehungsweise regional besonderen Schutzbedürftigkeit 

der Reptilien in der weitgehend ausgeräumten Ackerlandschaft im Untersuchungsgebiet 

ergibt sich trotz der nicht vorhandenen Gefährdung eine höhere Bewertungsstufe 

für die Probestellen (vergleiche auch Tab. A1-1). 

A2.4 Amphibien 


Amphibien haben sehr komplexe Habitatansprüche und einen hohen Raumbedarf, da 

sie während ihrer verschiedenen Lebensphasen unterschiedliche Lebensräume besiedeln 

(Laichgewässer, Sommer-, Winterlebensraum) und zwischen ihnen regelmäßige 

saisonale Wanderungen durchführen. Sie sind deshalb ein klassisches Beispiel für die 

funktionalen Beziehungen zwischen einzelnen Lebensräumen und somit auch von fast 

sämtlichen Landschafts- und Eingriffsplanungen betroffen. Angaben zur Ökologie der 

Arten entstammen hauptsächlich GÜNTHER (1996), JEDICKE (1992) sowie BLAB & 

VOGEL (1996). 

Aufbauend auf den vorhandenen Altdaten (SELING 2000a, 2000b, AQUA TERRA 1991) 

wurden entlang des Kanales vier Bereiche ausgesucht und zwischen März und Juli 

2008 während drei bis vier Begehungen auf Amphibien untersucht (Tab. A2-11 und 

Karte 2). 

Tab. A2-11: Kurzdarstellung der untersuchten Gewässer. 


A1 Verlandende ehemalige Absetzbecken am Rande der Kläranlage von Hildesheim, von dichten 

Weidengebüsch und Röhricht umgeben; stark schwankender Wasserstand. 

A2 Zwei extensiv genutzte Fischteiche nordwestlich von Harsum; am nördlichen Teich wurde 

der umgebende Gehölzriegel aus Weidengebüschen frisch entfernt, der südliche Teich weist 

noch einen entsprechenden dichten Saum vornehmlich aus Weidengebüschen auf; beide 

Teiche haben sehr steile Ufer und sind tief ins Gelände eingesenkt, entspricht L1. 

A3 Flächiger Waldtümpel nordwestlich von Harsum, Laubwald mit großflächigen (< 100 m²) 

teilweise tiefen Tümpeln, dazu viele wassergefüllte Wagenspuren, starker Holzeinschlag. 

A4 Verlandender Tümpel westlich von Algermissen, von Weidengebüschen und Röhricht umgeben.


______________________________________________________________________________________________ 

In den Untersuchungen von 1991 wurden der Gewässerkomplex A2 sowie der Bereich 

A3 untersucht sowie weiterhin Gräben und Waldbereiche, die keine nennenswerten 

Amphibienbestände aufwiesen. Ein 1991 zusätzlich untersuchter Gartenteich auf einem 

Privatgelände westlich von Harsum war 2008 nicht zugänglich. Aufgrund der 

vorhandenen Strukturen (grabenähnlich, wenig offene Wasserfläche, verschilft) wird 

von einem weniger hochwertigen Lebensraum ausgegangen. 

Bei den Untersuchungen 1999 wurden der Alpebach, der Bereich A2 sowie die Bereiche 

um die Kläranlage von Hildesheim (darunter fällt auch das Gewässer A1) intensiver 

untersucht. Beobachtungen von Amphibien wurden allerdings auch im gesamten 

Untersuchungsraum registriert. 

Die halbquantitative Aufnahme der Amphibien erfolgte durch Verhören, Ausleuchten 

der Gewässer, Abkeschern von Gewässerrändern und –grund. Weiterhin erlauben Zufallsfunde 

im Rahmen der Kartierung anderer Tiergruppen Angaben zu möglichen 

Sommerlebensräumen sowie potenziellen Wanderbeziehungen. 


Die Tab. A2-12 führt die Ergebnisse der Erfassung zusammen.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-12: Amphibienarten der einzelnen Teilbereiche des Untersuchungsgebietes. 





Arten (§). 

Rote Listen (RL): RL D = Rote Liste Deutschland (KÜHNEL et al. 2009b); RL Nds.= Rote Liste Niedersachsen 

(PODLOUCKY & FISCHER 1994). 

Kategorien: 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet. V = Arten der Vorwarnliste. 

Arten der Rote Liste und der Vorwarnliste sind grau unterlegt. 

A1 bis A4: Untersuchte Teilbereiche im Untersuchungsgebiet (entsprechend Karte 2). 

Häufigkeitsklassen: 1 = Einzeltier; 2 = 2-5 Individuen.; 3 = 6-10 Ind.; 4 = 11-20 Ind.; 5 = 21-50 Ind.; 6 = >50 

Ind. 

Lfd. 

Nr. 

01 Teichmolch 

Triturus vulgaris 

02 Erdkröte 

Bufo bufo 

03 Grasfrosch 

Rana temporaria 

04 Teichfrosch 

Rana kl. esculenta 

05 Seefrosch 

Rana ridibunda 

Art FFH BNat- 

SchG 

RL 

D 

RL 

Nds 

+ 2 3 

A1 A2 A3 A4 Teilflächen 

außerhalb 

+ 2 6 2 X 

+ 2 5 3 X 

+ 5 2 X 

+ 3 X 

Summe Arten: 3 4 1 2 4 

Rote Liste Arten: 

(einschl. Vorwarnliste) 

- - - - 1 

Der Teichmolch (Triturus vulgaris) ist die häufigste einheimische Molchart. Er besiedelt 

alle möglichen Landhabitate. Die Überwinterung erfolgt meist in Gewässernähe. 

Die Landlebensräume befinden sich bis in 400 m Entfernung vom Laichgewässer. Als 

Laichgewässer werden alle Arten von stehenden Kleingewässern sowie langsam fließende 

Gräben genutzt, wobei besonnte wasserpflanzenreiche Gewässer bevorzugt 

werden. Der Teichmolch wurde in jeweils wenigen Exemplaren in den Gewässern A1 

und A2 nachgewiesen. Eine Reproduktion in diesen Bereichen ist wahrscheinlich. 

Die Erdkröte (Bufo bufo) ist sehr anpassungsfähig und nutzt Laichgewässer jeglicher 

Art, wobei mittelgroße Gewässer mit submerser Vegetation bevorzugt werden. Auch 

bei den Landlebensräumen besteht eine breite Varianz mit Schwerpunkt auf mäßig 

feuchte Wälder mit krautreichem Unterwuchs oder Grenzzonen verschiedener Biotope. 

Bei den Wanderungen zwischen den einzelnen Teillebensräumen werden Strecken 

von meist bis zu 1 000 m (auch bis 3 000 m) zurückgelegt. Größere auch repro-


______________________________________________________________________________________________ 

duzierende Bestände der Erdkröte wurden vor allem im Gewässer A2 festgestellt. Einzelne 

Tiere und Reproduktion wurden in den Gewässern A1 und A3 beobachtet. 

Der Grasfrosch (Rana temporaria) zeigt ein ausgeprägtes Wanderverhalten und 

kommt in allen feuchten Landschaftsteilen vor. Als Laichgewässer werden Gräben, 

Niederungsbäche und kleinere Stillgewässer aller Art angenommen. Dabei werden 

Wanderungen von bis zu 400 m (auch bis 2 000 m) zurückgelegt. Wichtige Laichgewässer 

für den Grasfrosch sind das Gewässer A2 sowie mit Abstrichen A4 und A1. 

Der zu den Grünfröschen zählende Teichfrosch (Rana kl. esculenta) dagegen unternimmt 

keine saisonalen Wanderungen und bleibt ganzjährig in der Nähe seines Gewässers. 

Der Teichfrosch stellt keine besonderen Ansprüche an seinen Lebensraum 

und ist allen stehenden beziehungsweise langsam fließenden Gewässern zu finden. 

Auch der Teichfrosch hatte seinen Verbreitungsschwerpunkt im Bereich A2 und 

wurde auch entlang des Kanals sowie im Bereich von Gräben (zum Beispiel Bruchgraben) 

nachgewiesen. 

Der Seefrosch (Rana ridibunda) besitzt eine enge Bindung an Gewässer. Die Art besiedelt 

größere eutrophe Gewässer im Bereich der Flussauen wie Seen, Altarme, ruhige 

Flussabschnitte und größere Weiher. Bevorzugt werden Gewässer mit reicher 

Wasser- und Ufervegetation, gemieden werden dagegen flache, vegetationsarme sowie 

in Wäldern gelegene Gewässer. Der Seefrosch hat einen Verbreitungsschwerpunkt 

entlang großer Flüsse. Wie bereits erwähnt, wurde der Seefrosch nur an den Weihern 

im Bereich der Kläranlage außerhalb der untersuchten Gewässer während der Erfassungen 

zu den Fledermäusen verhört. 

Nachweise weiterer Arten aus den Altdaten oder den Meldebögen des Tierartenerfassungsprogramms 

(HERMANN et al. 2001) liegen nicht vor. 

Bewertung 

Der Gesamt-Lebensraumkomplex einer Art beziehungsweise Fortpflanzungsgemeinschaft 

setzt sich aus Laichgewässer, Landlebensräumen und Wanderkorridoren zusammen. 

Aufgrund der Habitatansprüche und Aktionsräume der nachgewiesenen Amphibienarten 

sind im Untersuchungsgebiet insbesondere die kanalbegleitenden Gehölzbestände 

und Wälder und die Hochstaudenfluren entlang der Böschungen als potenzielle 

Landlebensräume der in den untersuchten Teilflächen festgestellten Amphibienarten 

anzusehen.


______________________________________________________________________________________________ 

Die Schutzbedürftigkeit der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Amphibienvorkommen 

wird in Tab. A2-13 ermittelt. 

Tab. A2-13: Schutzbedürftigkeit der nachgewiesenen Amphibienarten. 



gefährdet. V = Arten der Vorwarnliste. m. E. = mit Einschränkung. 

Art Gef.-grad 

Nieder- 

sachsen 

Gef.-grad 

Deutschland 

FFH 

Anhänge II 


FFH 

prioritäre Art 

Schutzbe- 

dürftigkeit 

Triturus vulgaris – Teichmolch keine besondere 

Schutzbedürftigk. 

Bufo bufo – Erdkröte keine besondere 


Rana temporaria – Grasfrosch keine besondere 


Rana kl. esculenta – Teichfrosch keine besondere 


Rana ridibunda – Seefrosch * 3 landesweit 


* = Art wurde außerhalb der eigentlichen Untersuchungsflächen festgestellt 

Die Bedeutung einzelner Habitate für Amphibien ist in Tab. A2-14 dargestellt. In 

Tab. A2-15 erfolgt die Abschätzung der Bedeutung einer Fläche für den Schutz von 

Amphibien anhand von Bestandsgrößenklassen. 

Tab. A2-14: Bedeutung einzelner Habitate für Amphibien. 

Habitatfunktion, geschätzte Besiedlungsdichte Bedeutung für 

die Arten 

Nachgewiesene Laichgewässer werden anhand der erfassten Individuen- siehe Tab. A2-15 

zahlen bewertet. Schutzbedürftigkeit artspezifisch bewertet. 

Landlebensräume mit vermutlich mittlerer Besiedlungsdichte. Schutzbe- mittel 

dürftigkeit artspezifisch bewertet. 

Wanderkorridore zwischen Laichhabitaten und Landlebensräumen. Im Einstufung wie zugehö- 

ganzen Gebiet vermutlich kleinere bis mittlere Besiedlungsdichten. Schutzriger Landlebensraum 

bedürftigkeit gruppenspezifisch bewertet. 

Konstruierte Gesamt-Lebensraumkomplexe aus nachgewiesenen oder Einstufung wie zugehö- 

sehr wahrscheinlichen Teillebensräumen. 

riges Laichgewässer


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-15: Artspezifische Bestandsgrößenklassen für Amphibien. 

Bestandsgrößenklassen nach FISCHER & PODLOUCKY (1997): normale Schrift = absolute Zahlen aus FISCHER & 

PODLOUCKY (1997: 270); Angaben in Klammern = Häufigkeitsklasse umfasst mehrere der Größenklassen nach 

FISCHER & PODLOUCKY (1997). 

Häufigkeitsklassen: 1 = Einzeltier; 2 = 2-5 Individuen; 3 = 6-10 Ind.; 4 = 11-20 Ind.; 5 = 21-50 Ind.; 6 = >50 

Ind. 

Art Bedeutung der Fläche nach Bestandsgrößenklassen 


Triturus vulgaris – Teichmolch < 20 20 – 50 51 – 150 > 150 

1 bis 4 5 

(6) (6) 

Bufo bufo – Erdkröte < 70 70 - 300 301-1.000 > 1.000 

1 bis (6) (6) (6) (6) 

Rana temporaria – Grasfrosch < 20 20 - 70 71 - 150 > 150 

1 bis 4 

Rana kl. esculenta – Teichfrosch < 10 

1 bis 3 

5 bis (6) 

10 - 50 

4 bis 5 

(6) 

51 - 100 

(6) 

(6) 

> 100 

(6) 

Das Ergebnis der Bewertung der Lebensräume der Amphibien ist in Tab. A2-16 dargestellt. 

Von den insgesamt vier Gewässern sind 

• drei von allgemeiner bis geringer Bedeutung (Wertstufe II). 

• eines von allgemeiner Bedeutung (Wertstufe III), 

Hinsichtlich der Landlebensräume ist das Untersuchungsgebiet in seiner Gesamtheit 

von allgemeiner Bedeutung (Wertstufe III). 

Gegenüber der Untersuchung von 1999 haben sich kaum Veränderungen ergeben, lediglich 

die Bestandszahlen von Gras- und Teichfrosch im Gewässer A2 sind deutlich 

höher. Die beiden Fischteiche im Bereich A2 stellen die einzigen Laichgewässer in 

unmittelbarer Nähe zum Stichkanal dar, die von größeren Amphibienbeständen besiedelt 

werden. Dieser Komplex hat daher auch eine wichtige Funktion als Trittsteinbiotop 

entlang des Kanales, der als Ausbreitungsstruktur dient. Sporadische Beobachtungen 

von juvenilen Amphibien entlang des Kanales außerhalb der Probeflächen deuten 

darauf hin, dass dieser auch selbst von vereinzelten Individuen als Laichgewässer genutzt 

wird. 

Von besonderer Bedeutung ist weiterhin die Funktion des den Kanal begleitenden Gehölzsaumes 

als Landlebensraum für Amphibien vor dem Hintergrund, dass im Landschaftsraum 

der Hildesheimer Börde zusammenhängende Gehölzbestände anderweitig 

kaum existieren.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-16: Bewertung der Amphibienlebensräume. 

Herleitung der Wertstufen siehe Tab. A1-2 in Kap. A1. 

Nr. = Fundortnummer des Laichgewässers, siehe Karte 2. (...) = potenzieller Wert, alle nicht eingeklammerten 

Werte sind nachgewiesen. 

Nr. Habitatnutzung Anzahl der Artvorkommen mit 

besonderer Bedeutung pro Lebensraum 

Wertstufe 

von 

herausra- 

gender Be- 

deutung 

von 

besonderer 

Bedeutung 

von beson- 

derer bis 

allgemeiner 

Bedeutung 

von 

allgemeiner 

Bedeutung 


Lebensraum 

V* V 

IV 

III 

A1 Laichgewässer II – von allgemeiner bis 


A2 Laichgewässer III – von allgemeiner 

Bedeutung * 





Landlebensraum (III – von allgemeiner 

Bedeutung) 

Räumlich-Funktionale Beziehungen 

(Wanderkorridor innerhalb eines Gesamtlebensraum-Komplexes) 

-- 17 

* Der Gewässerbereich A2 wurde wegen der im Untersuchungsgebiet vergleichsweise großen Artenbestände und 

des günstigen Habitatumfeldes im Hinblick auf die regionale Bedeutung eine Stufe höher bewertet (siehe auch 

die Hinweise im Text). 

A2.5 Libellen 


Libellen sind für die ökologische Bewertung von Gewässer-Umland-Beziehungen gut 

geeignet. Die Ansprüche der Libellen an die Gewässer sind vielfältig und zum großen 

Teil bekannt, sie umfassen verschiedene Parameter wie Strömung und Wassertemperatur, 

Ufer- und Gewässerstruktur sowie Ausprägung der Wasser- und Ufervegetation. 

Die Libellenfauna des Untersuchungsgebietes wurde während vier Begehungen von 

Mai bis September 2008 an drei Probestellen halbquantitativ erfasst. Die nicht im Flug 

determinierbaren Arten wurden mit einem Kescher gefangen und nach Bestimmung 

vor Ort wieder freigelassen. Die Bestimmung der Imagines erfolgte nach LEHMANN & 

NÜSS (1998), Angaben zur Biologie und Ökologie der Arten nach ALTMÜLLER et al. 

(1989), BELLMANN (1993) sowie STERNBERG & BUCHWALD (1999/2000). 

17 Wertung wie zugehöriger Landlebensraum.


______________________________________________________________________________________________ 

Die Libellen wurden an drei Probestellen untersucht, die teilweise den Amphibienprobestellen 

entsprechen (siehe Tab. A2-17 und Karte 2). 

Tab. A2-17: Kurzdarstellung der untersuchten Gewässer der Libellenerfassung. 


L1 Zwei extensiv genutzte Fischteiche nordwestlich von Harsum; am nördlichen Teich wurde der 

umgebende Gehölzriegel aus Weidengebüschen frisch entfernt, der südliche Teich weist noch 

einen entsprechenden dichten Saum aus vornehmlichen Weidengebüschen auf; beide Teiche 

haben sehr steile Ufer und sind tief ins Gelände eingesenkt, entspricht A2. 

L2 Bruchgraben südwestlich von Algermissen; der Bruchgraben wird unter dem Stichkanal geführt; 

westlich und östlich des Kanals weist der Bruchgraben nur eine mäßige Fließgeschwindigkeit 

mit teilweiser dichter submerser Vegetation auf und ist stark begradigt; entlang der Ufer sowie 

der Böschungen befinden sich teilweise dichte Röhrichtbestände unter anderem aus Wasserschwaden. 

L3 Stichkanal nordwestlich von Lühnde; beidseitig grenzen an den Kanal, der hier eine Blocksteinschüttung 

als Uferbefestigung aufweist, dichte feuchte Hochstaudenfluren an 

In den Erhebungen von 1991 wurde die Libellenfauna lediglich nördlich von Bolzum 

und damit außerhalb des jetzigen Untersuchungsraumes untersucht. Bei den Erfassungen 

von 1999 wurde der Bereich L1 und L2 sowie der Alpebach bei Algermissen untersucht. 

Zufallsbeobachtungen gingen vom Kanal und der Amphibien-Probestelle A4 

in die Auswertung mit ein. 

Beobachtungen von Libellen entlang des Kanales im Rahmen anderer Untersuchungen 

wurden ebenfalls registriert. 

Bestandsituation und Biotopspezifität 

Die Tab. A2-18 führt die Erfassungsergebnisse sowie Schutz- und Gefährdungsstatus 

der Arten auf.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-18: Libellenarten der einzelnen Teilbereiche des Untersuchungsgebietes. 




BNatSchG = imSinne von § 7 BNatSchG besonders geschützte Arten (+) beziehungsweise streng geschützte 

Arten (§). 

Rote Listen (RL): RL D = Rote Liste Deutschland (OTT & PIEPER 1997); RL Nds.= Rote Liste Niedersachsen 

(ALTMÜLLER 1983). 

Kategorien: 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet. V = Arten der Vorwarnliste. 

Arten der Rote Liste und der Vorwarnliste sind grau unterlegt. Biotopspezifische Arten = *. 

L1 bis L3: Untersuchte Teilbereiche im Untersuchungsgebiet (entsprechend Karte 2). 

Angegeben sind Häufigkeitsklassen: 1 = Einzeltier; 2 = 2-5 Individuen; 3 = 6-10 Ind.; 4 = 11-20 Ind.; 5 = 21-50 

Ind.; 6 = >50 Ind. 

Lfd. 

Nr. 

01 

02 

03 

04 

05 

06 

07 

08 

09 

10 

11 

12 

13 

14 

15 

16 

17 

18 

Art FFH BArtS 

SchV 

Calopteryx splendens * 

Gebänderte Prachtlibelle 

Lestes viridis 

Weidenjungfer 

Platycnemis pennipes * 

Gemeine Federlibelle 

Pyrrhosoma nymphula 

Frühe Adonislibelle 

Ischnura elegans 

Gemeine Pechlibelle 

Enallagma cyathigerum 

Becher-Azurjungfer 

Coenagrion puella 

Hufeisen-Azurjungfer 

Erythromma najas * 

Großes Granatauge 

Brachytron pratense * 

Früher Schilfjäger 

Aeshna cyanea 

Blaugrüne Mosaikjungfer 

Aeshna mixta * 

Herbst-Mosaikjungfer 

Anax imperator 

Große Königslibelle 

Gomphus vulgatissimus * 

Gemeine Keiljungfer 

Ophiogomphus cecilia * 

Grüne Keiljungfer 

Cordulia aenea * 

Gemeine Smaragdlibelle 

Libellula quadrimaculata 

Vierfleck 

Orthetrum cancellatum * 

Gemeiner Blaupfeil 

Sympetrum flaveolum * 

Gefleckte Heidelibelle 

RL 

D 

RL 

Nds 

+ V 3 

+ 

+ 3 

+ 

+ 

+ 

+ 

+ V 

+ 3 3 

+ 

+ 

+ 

+ 2 1 

II / IV § 2 1 

+ V 

+ 

+ 

+ 3 

L1 L2 L3 Probestellen 

außerhalb 

5 

6 3 

4 

3 5 

4 

4 

4 

2 

5 6 

2 2 

2 2 

2 

3 

2 2 

3 

1 

X 

1


______________________________________________________________________________________________ 

Lfd. 

Nr. 

19 

20 

Art FFH BArtS 

SchV 

RL 

D 

RL 

Nds 

Sympetrum vulgatum 

Gemeine Heidelibelle 

Sympetrum sanguineum 

Blutrote Heidelibelle 

+ 

4 3 

Summen: 1 18 7 5 10 6 7 

Rote Liste Arten: 


3 2 4 

biotopspezifische Arten: 3 3 5 

1 = Nachweise nur 1999. 

L1 L2 L3 Probestellen 

außerhalb 

Das Gebiet weist eine geringe bis mittlere Artenvielfalt auf. Es wurden aktuell neun 

Arten mit höherer Biotopspezifität nachgewiesen, dies entspricht der Hälfte aller 

nachgewiesenen Arten. Es wurden mit dem Bruchgraben, den Angelteichen sowie dem 

Stichkanal drei völlig unterschiedliche Lebensräume untersucht. Dementsprechend 

treten unter den biotoptypischen Arten charakteristische Fließgewässerarten und Stillgewässerlibellen 

auf, deren Biotopansprüche von unterschiedlicher Spezifität sind. 

An einem von den beiden Angelteichen wurde erst vor kurzem der umgebende Gehölzbestand 

entfernt (vergleiche Abb. A2-5). Dieser radikale Eingriff ermöglichte eine 

viel stärkere Besonnung, so dass aktuell mit zehn Arten an Probestelle L1 eine doppelt 

so hohe Artenvielfalt festgestellt wurde wie 1999. Zu den biotoptypischen Arten zählt 

hier das Große Granatauge (Erythromma najas), welches auf eine gut entwickelte 

Schwimmblattzone angewiesen ist. 

1


______________________________________________________________________________________________ 

Abb. A2-5: Probestelle L1 und A2. 

(Hinweis: Der einst dichte Gehölzbestand wurde vor kurzem fast vollständig entfernt.) 

Mit Arten wie Früher Schilfjäger (Brachytron pratense), Herbst-Mosaikjungfer 

(Aeshna mixta) und Gemeine Smaragdlibelle (Cordulia aenea) sind in diesem Bereich 

jeweils in wenigen Exemplaren Arten festgestellt worden, die auf Schilf- und Röhrichtzonen 

angewiesen sind. 

Mit der Gebänderten Prachtlibelle (Calopteryx splendens) und der Gemeinen Federlibelle 

(Platycnemis pennipes) konnten am Bruchraben und am Kanal zwei Fließgewässer-Libellenarten 

nachgewiesen werden, die vor allem an langsam fließenden Gewässern 

mit gut ausgeprägter Wasser- und Ufervegetation vorkommen, aber auch in der 

Lage sind, auf Stillgewässer auszuweichen. Dabei erreichten beide Arten am Bruchgraben 

sehr hohe Dichten. 

Mit der Gemeinen Keiljungfer (Gomphus vulgatissimus) und der Grünen Keiljungfer 

(Ophiogomphus cecilia) sind am Stichkanal neben den beiden oben genannten Arten 

zwei weitere typische Fließgewässerarten nachgewiesen worden. Bei der Gemeinen


______________________________________________________________________________________________ 

Keiljungfer ist von einer Bodenständigkeit auszugehen, da mehrere Exemplare dieser 

Art beobachtet wurden (THEUNERT, mündliche Mitteilung) und diese Art auch am 

Mittellandkanal fliegt (eigene Beobachtungen) und somit in der Lage ist, Kanäle erfolgreich 

zu besiedeln. Bei der Grünen Keiljungfer ist die Bodenständigkeit wohl nicht 

gegeben, da insbesondere ihre Ansprüche an das Larvalhabitat (überströmter Sandboden) 

im Kanal nicht gegeben sind. Weiterhin wurde nur ein Exemplar im September 

beobachtet. Eventuell handelt es sich hier um ein in Ausbreitung befindliches Exemplar 

aus der Innerste-Aue, wo die Habitatansprüche dieser Art eher erfüllt werden. 

Dieser Fund weist auf die Funktion des Stichkanales als Ausbreitungsstruktur und 

Trittsteinbiotop hin. 

Der Gemeine Blaupfeil (Orthetrum cancellatum) wurde verbreitet entlang des Kanales 

beobachtet, insbesondere wenn Sand- oder Schotterwege den Kanal begleiten, wo 

diese Pionierart geeignete Sonnenplätze findet. 

Bewertung 

Die Schutzbedürftigkeit der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Libellenvorkommen 

wird in Tab. A2-19 ermittelt. 

Tab. A2-19: Schutzbedürftigkeit der nachgewiesenen Libellenarten. 



gefährdet. V = Arten der Vorwarnliste, m. E. = mit Einschränkung. 

Art Gef.-grad 

Nieder- 

sachsen 

Kleinlibellen 

Calopteryx splendens – Gebän- 

derte Prachtlibelle 

Gef.-grad 

Deutschland 

FFH 

Anhänge II 


FFH 

prioritäre 

Art 

Schutzbe- 

dürftigkeit 

3 V landesweit 


Lestes viridis – Weidenjungfer keine besondere 


Platycnemis pennipes - Gemeine 

Federlibelle 

Pyrrhosoma nymphula - Frühe 

Adonislibelle 

Ischnura elegans - Gemeine 

Pechlibelle 

Enallagma cyathigerum – Becher-Azurjungfer 

Coenagrion puella - Hufeisen- 

Azurjungfer 

Erythromma najas - Großes 

Granatauge 

3 landesweit 


keine besondere 








V mit 

Einschränkung 

schutzbedürfig


______________________________________________________________________________________________ 

Art Gef.-grad 

Nieder- 

sachsen 

Großlibellen 

Brachytron pratense - Kleine 

Mosaikjungfer 

Aeshna cyanea - Blaugrüne 

Mosaikjungfer 

Aeshna mixta – Herbst-Mosaikjungfer 

Anax imperator – Große Königs- 

libelle 

Gomphus vulgatissimus - Gemeine 

Keiljungfer 

Ophiogomphus cecilia - Grüne 

Keiljungfer 

Cordulia aenea - Gemeine 

Smaragdlibelle 

Libellula quadrimaculata – 

Vierfleck 

Orthetrum cancellatum – 

Gemeiner Blaupfeil 

Sympetrum flaveolum – 

Gefleckte Heidelibelle 1 

Sympetrum sanguineum - 

Blutrote Heidelibelle 

1 = Nachweis nur 1999. 

Gef.-grad 

Deutschland 

FFH 

Anhänge II 


FFH 

prioritäre 

Art 

Schutzbe- 

dürftigkeit 

3 3 landesweit 








1 2 landesweit 

herausragend 


1 2 II / IV bundesweit 

herausragend 


V mit 

Einschränkung 

schutzbedürfig 





3 landesweit 




Die Bedeutung einzelner Habitate für Libellen ist in Tab. A2-20 dargestellt. In 


Libellen anhand von Bestandsgrößenklassen, die nach Klein- und Großlibellen differenziert 

sind, denn die Zahl der an einem Gewässer feststellbaren Imagines hängt 

deutlich vom Sozialverhalten ab. Bei den meist revierbildenden Großlibellen werden 

an Gewässern fast immer nur einzelne fliegende Individuen beobachtet, auch wenn der 

Schlupferfolg sehr hoch ist. Bei Kleinlibellen lässt sich eher aus der Anzahl der erfassten 

Imagines auf die Bestandsgröße schließen. 

Tab. A2-20: Bedeutung einzelner Habitate für Libellen. 

Habitatfunktion, geschätzte Besiedlungsdichte 

Alle nachgewiesenen Fortpflanzungsgewässer werden als essenzielles 

Habitat eingestuft. Die Bewertung differenziert nach Individuenzahlen. 

Schutzbedürftigkeit artspezifisch bewertet. 

Nachgewiesene Jagdgebiete, Schutzbedürftigkeit gruppenspezifisch bewertet. 

Bedeutung für das 


siehe Tab. A2-21 

vorhanden


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-21: Bestandsgrößenklassen für Libellen an Fortpflanzungsgewässern. 

Individuen pro Gewässer beziehungsweise 100 m Länge bei Fließgewässern: 1 = Einzelfund, 2 = 2 - 5 Individuen, 

3 = 6 - 10 Ind., 4 = 11 - 20 Ind., 5 = 21 – 50 Ind., 6 = > 50 Ind. 

Art Bedeutung der Flächen nach Bestandsgrößenklassen 


Kleinlibellen 1-2 3 4-5 6 

Großlibellen - 1-6 - - 

Das Ergebnis der Bewertung der Lebensräume der Libellen ist in Tab. A2-22 dargestellt. 

Von den insgesamt drei untersuchten Gewässern sind 

• eines von besonderer Bedeutung (Wertstufe V), 

• eines von besonderer bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe IV), 

• eines von allgemeiner Bedeutung (Wertstufe III). 

Die Bewertungsmatrix basiert auf den Einstufungen in den jeweiligen Roten Listen. 

Da die Rote Liste Niedersachsens nicht mehr dem heutigen Kenntnisstand hinsichtlich 

Gefährdungsgrad und Verbreitung widerspiegelt, kann es zu einer gewissen Schieflage 

hinsichtlich der Bewertung kommen. Im vorliegenden Fall hätte ein naturfernes Gewässer 

wie der Stichkanal eine herausragende Bedeutung aufgrund des Vorkommens 

der nach ALTMÜLLER (1983) vom Aussterben bedrohten Gemeinen Keiljungfer, die 

sich derzeit in Ausbreitung befindet und in der nächsten Fassung der Roten Liste 

wahrscheinlich niedriger eingestuft wird. 

Der Stichkanal wurde daher aufgrund der für Libellen eher mäßigen Habitateigenschaften 

eine Stufe niedriger eingestuft (von besonderer Bedeutung). Allerdings ist die 

besondere Funktion als Trittsteinbiotop und Ausbreitungsstruktur des Stichkanals im 

Landschaftsraum der Hildesheimer Börde zu beachten.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-22: Bewertung der Libellenlebensräume. 

Es werden nur Flächen innerhalb des Untersuchungsgebietes berücksichtigt. 

Herleitung der Wertstufen siehe Tab. A1-2 in Kap. A1. T-Nr. = Teilbereichnummer, siehe Karte 2. 

T-Nr. Habitatnutzung Anzahl der Artvorkommen mit 

besonderer Bedeutung pro 

Lebensraum 

Wertstufe 

von 

herausra- 

gender Be- 

deutung 

von 

besonderer 

Bedeutung 

von beson- 

derer bis 

allgemeiner 

Bedeutung 

von 

allgemeiner 

Bedeutung 


Lebensraum 

V* V 

IV 

III 

L1 Fortpflanzungsgewässer 3 III – von allgemeiner 

Bedeutung 

L2 Fortpflanzungsgewässer 2 IV – von besonderer bis 


L3 Fortpflanzungsgewässer 1 1 1 1 V– von besonderer 

Bedeutung 1 

1 Da die Bodenständigkeit der Grünen Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) unwahrscheinlich ist, erfolgte die 

Herabstufung um einen Wert. 

A2.6 Tagfalter 


Tagfalter eignen sich als Zeigerarten für bestimmte Biotopstrukturen, Biotopkomplexe 

und besondere kleinklimatische Bedingungen. Zum einen gibt es spezialisierte Arten, 

die innerhalb ihres Lebensraumes auf bestimmte Strukturen und/oder Raupenfutterpflanzen 

beziehungsweise Futterpflanzen der Imagines angewiesen sind. Andere Arten 

besiedeln als Biotop-Komplexbewohner zum Beispiel Wald-Offenland-Übergänge in 

enger Verzahnung. 

Auf jeweils sechs Transektflächen wurde die Tagfalterfauna anhand von drei Begehungen 

ermittelt. Da die Anzahl der Begehungen vom Bearbeiter als zu niedrig angesehen 

wurde, wurden nach der gleichen Methode weitere Begehungen durchgeführt. 

Die erste Begehung erfolgte am 1. April 2008. Die letzte am 29. August. Im Durchschnitt 

erfolgte alle zwei Wochen an allen Orten eine Begehung, so dass hinsichtlich 

der Tagfalter insgesamt acht Begehungen durchgeführt wurden. Die Transekte erstreckten 

sich vom Kanalufer aus auf eine Breite von bis zu 20 m und stimmen mit 

denen der Wildbienenerfassung überein (vergleiche Kap. A2.7). Die Länge der Transekte 

variierte zwischen 1 und 1,5 km. 

In Tab. A2-23 sind die wichtigsten Lebensraumstrukturen innerhalb der Transekte 

dargestellt(siehe auch Karte 2).


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-23: Kurzdarstellung der untersuchten Probeflächen der Tagfaltererfassung. 


T1 Nordwestlich Lühnde: Ostexponierter, feldgehölzartiger Laubbaumstreifen, Schilfröhricht mittlerer 

Dichte, Seggenrieder, Hochstaudenfluren unter anderem mit Gewöhnlichem Gilbweiderich 

(Lysimachia vulgaris), Großem Flohkraut (Pulicaria dysenterica), Wasserdost (Eupatorium cannabinum), 

Wilder Karde (Dipsacus fullonum) und Gewöhnlicher Kratzdistel (Cirsium vulgare) 

T2 Nordwestlich Lühnde: Westexponierter, feldgehölzartiger Laubbaumstreifen, Hochstaudenflur 

unter anderem mit Gewöhnlicher Kratzdistel (Cirsium vulgare), Rauer Gänsedistel (Sonchus 

asper) und Großer Brennessel (Urtica dioica). 

T3 Westlich Algermissen: Ostexponierter, wenigreihiger Laubbaumstreifen, befestigter Weg, Natternkopfflur, 

Hochstaudenstreifen am Ufer. 

T4 Nordwestlich Harsum: Brache auf trockenem, magerem Grund mit schütterer Kräuterflur, unter 

anderem Wiesen-Labkraut (Galium album), hingegen mit dichtem Glatthaferbestand und teilweise 

von Brombeergestrüpp umgeben. 

T5 Westlich Harsum: Dichtwüchsiger Buchenwald (Altbaumbestand). 

T6 Westlich Harsum: Westexponierter Buchenwaldrand (Altbaumbestand), Abbruchkante mit vorgelagerten 

Junggehölzen, Hochstaudenstreifen am Ufer. 

Die Tiergruppe der Tagfalter entlang des Stichkanales Hildesheim kann als vergleichsweise 

gut untersucht gelten. Neben den Untersuchungen für die früheren Gutachten 

von 1991 und 1999 gab es eine weitere Erhebung 1993 (MITTMANN 1993). 

1991 wurden Daten zu Tagfaltern lediglich an einer Probestelle außerhalb der aktuell 

untersuchten Bereiche erhoben. Die Daten von MITTMANN (1993) beziehen sich auf 

Biotop- und Strukturtypen, so dass sich einzelne Probestellen schwer zuordnen lassen. 

Aus 1999 liegen Daten zu den Probestellen T1 bis T3 sowie zu weiteren aktuell nicht 

untersuchten Bereichen vor. 


Die Artengemeinschaft wird geprägt von mesophilen Arten des Offenlandes wie Goldene 

Acht, Kleiner Feuerfalter, Gemeiner Bläuling, Kleiner Heufalter, Schornsteinfeger, 

Schachbrett, Schwarzkolbiger Dickkopffalter und Gemeiner Dickkopffalter. Weiterhin 

sind prägend insbesondere im Bereich der Wälder bei Harsum mesophile Arten 

gehölzreicher Übergangsbereiche, auch von Saumstrukturen, wie Nierenfleck, Zitronenfalter 

und Aurorafalter sowie mesophile Waldarten (Bewohner der inneren und 

äußeren Säume und der Mantelstrukturen) wie der Blaue Eichenzipfelfalter, Faulbaum-Bläuling, 

C-Falter, Landkärtchen und Waldbrettspiel. Daneben kommt auch 

eine Reihe von Ubiquisten vor. Die Tab. A2-24 zeigt die Erfassungsergebnisse in der 

Übersicht.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-24: Tagfalterarten der Untersuchungsbereiche. 


Arten (§). 

Rote Listen (RL): RL D = Deutschland (PRETSCHER 1998); RL Nds = Niedersachsen (LOBENSTEIN 2004). 

Kategorien: 0 = Bestand erloschen (ausgestorben); 1 = vom Erlöschen bedroht; 2 = stark gefährdet; 3 = gefährdet; 

R = Art mit geographischer Restriktion; V = Vorwarnliste, M = nicht bodenständige gebietsfremde Wanderfalter; 

T = Tiefland; H = Hügel- und Bergland. 

Arten der Roten Listen und Vorwarnlisten sind grau, biotopspezifische Arten hellgrau unterlegt. 

T1 bis T6: Untersuchte Teilbereiche im Untersuchungsgebiet (entsprechend Karte 2). 

Häufigkeitsklassen: 1 = Einzeltier; 2 = 2-5 Individuen.; 3 = 6-10 Ind.; 4 = 11-20 Ind.; 5 = 21-50 Ind.; 6 = >50 

Ind. 

01 

02 

03 

04 

05 

06 

07 

08 

09 

10 

11 

12 

13 

14 

15 

16 

Art 

Colias hyale 

Goldene Acht 

Pieris brassicae 

Großer Kohlweißling 

Pieris rapae 

Kleiner Kohlweißling 

Pieris napi 

Rapsweißling 

Pontia daplidice 

Resedafalter 

Antocharis cardamines 

Aurorafalter 

Gonepteryx rhamni 

Zitronenfalter 

Melanargia galathea 

Schachbrett 

Limenitis camilla 

Kleiner Eisvogel 

Pararge aegeria 

Waldbrettspiel 

Apanthopus hyperanthus 

Schornsteinfeger 

Maniola jurtina 

Ochsenauge 

Coenonympha pamphilus 

Kleiner Heufalter 

Issoria lathonia 

Kleiner Perlmutterfalter 

Vanessa atalanta 

Admiral 

Vanessa cardui 

Distelfalter 

BNat 

SchG 

RL 

D 

RL 

Nds. 

+ V 1 

+ 3 2 

T 1 T 2 T 3 T 4 T 5 T 6 Probestellen 

außerhalb 

1 1 

5 4 3 3 2 2 

2 2 2 1 2 

3 1 

1 1 1 1 

2 2 2 1 2 3 

2 1 

2 1 2 2 

3 2 2 3 

4 2 4 2 2 3 

+ 2 2 

V 

M 2 2 1 1 

M 1 1 

1 

1991 

2 

1999


______________________________________________________________________________________________ 

17 

18 

19 

20 

21 

22 

23 

24 

25 

26 

27 

28 

29 

Art 

Nymphalis urticae 

Kleiner Fuchs 

Nymphalis c-album 

C-Falter 

Nymphalis io 

Tagpfauenauge 

Araschnia levana 

Landkärtchen 

Lycaena phlaeas 

Kleiner Feuerfalter 

Thecla betulae 

Nierenfleck 

Neozephyrus quercus 

Blauer Eichenzipfelfalter 

Satyrum w-album 

Ulmen-Zipfelfalter 

Celastrina argiolus 

Faulbaum-Bläuling 

Polyommatus icarus 

Gemeiner Bläuling 

Thymelicus lineola 

Schwarzkolbiger Dickkopffalter 

Thymelicus sylvestris 

Ockergelber Dickkopffalter 

Ochlodes venatus 

Gemeiner Dickkopffalter 

BNat 

SchG 

RL 

D 

RL 

Nds. 

T 1 T 2 T 3 T 4 T 5 T 6 Probestellen 

außerhalb 

1 2 2 

V 2 2 1 2 2 

3 2 3 2 2 3 

2 2 2 2 

+ 1 2 1 

3 1 

2 1 

V 1 2 1 

2 1 1 

+ 1 2 

2 

2 2 2 2 

3 2 2 

Summen: 5 20 16 12 16 10 14 

Rote Liste Arten 


1 = Vorkommen / Nachweis zweifelhaft 

2 = Einzelvorkommen konnte nicht bestätigt werden 

2 7 1 2 1 2 2 2 

2 

1999


______________________________________________________________________________________________ 

Abb. A2-6: Eventueller Larvallebensraum von Thecla betulae: Schlehengebüsch am 

rechten Bildrand, westexponiert und zeitweise von der Sonne 

beschienen. Aufnahme vom 22.4.2008. 

Bewertung 

Die Schutzbedürftigkeit der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Tagfaltervorkommen 

wird in Tab. A2-25 ermittelt, fragliche Altvorkommen werden nicht bewertet. 

Danach erlangen fünf der 27 Arten, die zusammen in den Untersuchungen 1999 

und 2008 im Bereich der Probestellen festgestellt worden sind und deren Vorkommen 

wahrscheinlich ist, eine gewisse Schutzbedürftigkeit.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-25: Schutzbedürftigkeit der nachgewiesenen Tagfalterarten. 

Herleitung siehe Tab. A-1 in Kap. A1. 

Gefährdungsgrade: 0 = ausgestorben oder verschollen, 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 

3 = gefährdet, V = Arten der Vorwarnliste, M = nicht bodenständige gebietsfremde Wanderfalter. 

Art Gef.-grad 

Niedersachsen 

Colias hyale 

V 

Goldene Acht 

Pieris brassicae 

Großer Kohlweißling 

Pieris rapae 

Kleiner Kohlweißling 

Pieris napi 

Rapsweißling 

Pontia daplidice 

Resedafalter 

Antocharis cardamines 

Aurorafalter 

Gonepteryx rhamni 

Zitronenfalter 

Melanargia galathea 

Schachbrett 

Pararge aegeria 

Waldbrettspiel 

Apanthopus hyperanthus 

Schornsteinfeger 

Maniola jurtina 

Ochsenauge 

Coenonympha pamphilus 


Issoria lathonia 1 

V 

Kleiner Perlmutterfalter 

Vanessa atalanta 

M 

Admiral 

Vanessa cardui 

M 

Distelfalter 

Nymphalis urticae 

Kleiner Fuchs 

Nymphalis c-album 

V 

C-Falter 

Nymphalis io 

Tagpfauenauge 

Araschnia levana 

Landkärtchen 

Lycaena phlaeas 


Thecla betulae 

Nierenfleck 

Neozephyrus quercus 

Blauer Eichenzipfelfalter 

Gef.-grad 

Deutschland 

Schutzbedürftigkeit 

mit Einschränkung 








3 landesweit schutzbedürftig 

V 


































schutzbedürftig


______________________________________________________________________________________________ 

Art Gef.-grad 

Niedersachsen 

Celastrina argiolus 

Faulbaum-Bläuling 

Polyommatus icarus 


Thymelicus lineola 

Schwarzkolbiger Dickkopffalter 

Thymelicus sylvestris 

Ockergelber Dickkopffalter 

Ochlodes venatus Gemeiner 

Dickkopffalter 

1 = Nachweis nur 1999 

Gef.-grad 

Deutschland 












Die Bedeutung einzelner Habitate für Tagfalter ist in Tab. A2-26 dargestellt. In 


Tagfaltern anhand von Bestandsgrößenklassen. 

Tab. A2-26: Bedeutung einzelner Habitate für Tagfalter. 



Alle nachgewiesenen Vorkommen werden als essenzielles Habitat (Ge- siehe Tab. A2-27 

samtlebensraum, Teillebensräume nicht abgrenzbar) eingestuft. Die Bewertung 

differenziert nach Individuenzahlen. Schutzbedürftigkeit artspezifisch 

bewertet. 

Räumlich-funktionale Beziehungen zwischen den einzelnen Populationen. mittel 

Diese werden nur bei mindestens mit Einschränkung schutzbedürftigen 

Arten berücksichtigt. 

Tab. A2-27: Bestandsgrößenklassen für Tagfalter. 

Häufigkeit: 1 = Einzelfund, 2 = 2-5 Ind., 3 = 6-10 Ind., 4 = 11-20 Ind., 5 = 21-50 Ind., 6 = > 50 Ind. 

Art Bedeutung der Flächen 

nach Bestandsgrößenklassen 


alle Arten 1-2 3-4 5 6


______________________________________________________________________________________________ 

Das Ergebnis der Bewertung der Lebensräume der Tagfalter ist in Tab. A2-28 dargestellt. 

Von den sechs Probeflächen sind 

• drei von allgemeiner Bedeutung (Wertstufe III), 

• drei von besonderer bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe IV). 

Die Bewertungsmatrix hebt nur auf die Arten der Roten Liste ab, die in der vorliegenden 

Untersuchung unterrepräsentiert sind. Artenreiche Zönosen und spezielle Funktionen 

eines Lebensraumes bleiben hingehend unberücksichtigt. 

Vor diesem Hintergrund werden aus gutachterlicher Sicht die Probestellen T1, T2 und 

T4 um eine Stufe auf Wertstufe IV hochgestuft, da die hier flächig vorhandenen 

feuchten Hochstaudenfluren (T1 und T2) beziehungsweise die trockenen Ruderalfluren 

(T4) einen exklusiven Lebensraum entlang des Stichkanales darstellen und diese 

Bereiche somit eine besondere Funktion als Lebensraum und Trittsteinbiotop haben. 

Tab. A2-28 Bewertung der Tagfalterlebensräume. 

Herleitung der Wertstufen siehe Tab. A1-2 in Kap. A1. 

Es werden nur Flächen innerhalb des Untersuchungsgebietes berücksichtigt. F-Nr. = Fundortnummer, siehe 

Karte 2. 

F-Nr. Habitatnutzung Anzahl der Artvorkommen mit 


Lebensraum 

Wertstufe 


Bedeutung 

von 

besonderer 

Bedeutung 


bis 

allgemeiner 

Bedeutung 

von 

allgemeiner 

Bedeutung 


Lebensraum 

V * 

V 

IV 

III 

T1 Gesamtlebensraum 1 IV – von besonderer bis 

allgemeiner Bedeutung 1 



T3 Gesamtlebensraum 2 III – von allgemeiner 

Bedeutung 




Bedeutung 


Bedeutung 

1 = Probestellen werden aus gutachterlicher Sicht auf Wertstufe IV hochgestuft, aufgrund artenreicher Zönosen 

und besonderer Funktionen entlang des Kanales (exklusiver Lebensraum, Trittsteinbiotop).


______________________________________________________________________________________________ 

Gegenüber den Einstufungen der Untersuchungen aus den vergangenen Jahren ergaben 

sich keine wesentlichen Veränderungen hinsichtlich der Bedeutung als Lebensraum 

für Tagfalter. 

A2.7 Wildbienen 

Die Wildbienen umfassen eine arten- und formenreiche Tiergruppe, die in den letzten 

Jahren zunehmend in den Focus der Landschaftsplanung gerückt ist. Ihre Lebensweise 

und Lebensraumbindung sind komplexer Natur und für die Ermittlung des Artenspektrums 

eines Lebensraumes ist zumeist eine umfangreiche Untersuchung notwendig. 

Auf jeweils sechs Transektflächen wurde die Wildbienenfauna anhand von vier Begehungen 

ermittelt. Da die Anzahl der Begehungen vom Bearbeiter als zu niedrig 

angesehen wurde, wurden nach der gleichen Methode weitere Begehungen 

durchgeführt. 

Die erste Begehung erfolgte am 1. April 2008, die letzte am 29. August. Im Durchschnitt 

erfolgte alle zwei Wochen an allen Orten eine Begehung, so dass hinsichtlich 

der Wildbienen insgesamt acht Begehungen durchgeführt wurden. Es wurde darauf 

verzichtet, auch die Anzahl der Tiere zu notieren, da es unter den Wildbienen einige 

Arten gibt, bei denen es erfassungstechnisch sehr schwer ist, verlässliche Angaben zur 

Häufigkeit der Arten im betrachteten Gebiet zu machen. 

Die Transekte erstreckten sich vom Kanalufer aus auf eine Breite von bis zu 20 m und 

stimmen mit denen der Tagfaltererfassung überein (siehe Karte 2). Die Länge der 

Transekte variierte zwischen 1 und 1,5 km. 

In der Tab. A2-29 sind die die wichtigsten Lebensraumstrukturen innerhalb der Transekte 

dargestellt (siehe auch Karte 2).


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-29: Kurzdarstellung der untersuchten Probeflächen der Wildbienen-Erfassung. 


W1 Nordwestlich Lühnde: Ostexponierter, feldgehölzartiger Laubbaumstreifen, Schilfröhricht mittlerer 

Dichte, Seggenrieder, Hochstaudenfluren unter anderem mit Gewöhnlichem Gilbweiderich 

(Lysimachia vulgaris), Großem Flohkraut (Pulicaria dysenterica), Wasserdost (Eupatorium cannabinum), 

Wilder Karde (Dipsacus fullonum) und Gewöhnlicher Kratzdistel (Cirsium vulgare) 

W2 Nordwestlich Lühnde: Westexponierter, feldgehölzartiger Laubbaumstreifen, Hochstaudenflur 

unter anderem mit Gewöhnlicher Kratzdistel (Cirsium vulgare), Rauer Gänsedistel (Sonchus 

asper) und Großer Brennessel (Urtica dioica). 

W3 Westlich Algermissen: Ostexponierter, wenigreihiger Laubbaumstreifen, befestigter Weg, Natternkopfflur, 

Hochstaudenstreifen am Ufer. 

W4 Nordwestlich Harsum: Brache auf trockenem, magerem Grund mit schütterer Kräuterflur, unter 

anderem Wiesen-Labkraut (Galium album), hingegen mit dichtem Glatthaferbestand und teilweise 

von Brombeergestrüpp umgeben. 

W5 Westlich Harsum: Dichtwüchsiger Buchenwald (Altbaumbestand). 

W6 Westlich Harsum: Westexponierter Buchenwaldrand (Altbaumbestand), Abbruchkante mit vorgelagerten 

Junggehölzen, Hochstaudenstreifen am Ufer. 

Die Tiergruppe der Wildbienen entlang des Stichkanales Hildesheim ist in den früheren 

vorhabensbezogenen Gutachten nicht untersucht worden, so dass ein Vergleich mit 

Altdaten unterbleibt. 


Die Tab. A2-30 führt die Ergebnisse der Erfassung der Wildbienen zusammen.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-30: Wildbienenarten des Untersuchungsgebietes. 


Arten (§). 

Rote Listen (RL): RL D: Rote Liste Deutschland (WESTRICH et al. 1998); RL Nds: Rote Liste Niedersachsen und 

H = Region Hügel- und Bergland (THEUNERT 2002): 

Kategorien: 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, V = Arten der Vorwarnliste, G = 

Gefährdung anzunehmen, Status unbekannt. Rote-Liste-Arten sind grau unterlegt. 

W1 bis W6: Untersuchte Teilbereiche im Untersuchungsgebiet (entsprechend Karte 2). 

Auf Angaben zur Häufigkeit (Zahl der Individuen) wurde aus methodischen Gründen (siehe oben) verzichtet. 

Lfd. 

Nr. 

Art 

BNat 

SchG 

RL 

D 

RL 

Nds 

RL 

H 

W1 W2 W3 W4 W5 W6 

01 Andrena bicolor 

FABRICIUS, 1775 + X X 

02 Andrena carantonica 

PÉREZ, 1902 + X 

03 Andrena chrysosceles 

(KIRBY, 1802) + X X X 

04 Andrena cineraria 

(LINNAEUS, 1758) + 3 X 

05 Andrena clarkella 

(KIRBY, 1802) + 2 X 

06 Andrena flavipes 

PANZER, 1799 + X X X X 

07 Andrena fulva 

(MÜLLER, 1766) + X X X 

08 Andrena haemorrhoa 

(FABRICIUS, 1781) + X X X X X X 

09 Andrena helvola 

(LINNAEUS, 1758) + X X 

10 Andrena minutula 

(KIRBY, 1802) + X X X 

11 Andrena nigroaenea 

(KIRBY, 1802) + X X 

12 Andrena praecox 

(SCOPOLI, 1763) + G X X 

13 Andrena subopaca 

NYLANDER, 1848 + X X X X X X 

14 Andrena vaga 

PANZER, 1799 + 2 X 

15 Anthophora furcata 

(PANZER, 1798) + V 2 2 X 

16 Anthophora plumipes 

(PALLAS, 1772) + X X


______________________________________________________________________________________________ 

Lfd. 

Nr. 

Art 

BNat 

SchG 

RL 

D 

RL 

Nds 

RL 

H 

W1 W2 W3 W4 W5 W6 

17 Bombus hortorum 

(LINNAEUS,1761) + V V X X X X X X 

18 Bombus hypnorum 

(LINNAEUS, 1758) + 3 X X 

19 Bombus lapidarius 

(LINNAEUS, 1758) + X X X X X X 

20 Bombus pascuorum 

(SCOPOLI, 1763) + X X X X X X 

21 Bombus pratorum 

(LINNAEUS, 1761) + X X X X 

22 Bombus terrestris 

(LINNAEUS, 1758) + X X X X X 

23 Chelostoma campanularum 

(KIRBY, 1802) + X 

24 Chelostoma florisomne 

(LINNAEUS, 1758) + X 

25 Chelostoma rapunculi 

(LEPELETIER, 1841) + X X 

26 Epeoloides coecutiens 

(FABRICIUS, 1775) + 1 X 

27 Halictus tumulorum 

(LINNAEUS, 1758) + X X X X X 

28 Heriades truncorum 

(LINNAEUS, 1758) + X 

29 Hylaeus annularis 

(KIRBY, 1802) + X X X X 

30 Hylaeus communis 

NYLANDER, 1852 + X X 

31 Hylaeus confusus 

NYLANDER, 1852 + X X X 

32 Hylaeus hyalinatus 

SMITH, 1842 + X X X X X 

33 Hylaeus pectoralis 

FÖRSTER, 1871 + 3 G G X 

34 Lasioglossum calceatum 

(SCOPOLI, 1763) + X X X X X X 

35 Lasioglossum fulvicorne 

(KIRBY, 1802) + X X X X 

36 Lasioglossum morio 

(FABRICIUS, 1793) + X X X 

37 Lasioglossum pauxillum 

(SCHENCK, 1853) + X X X


______________________________________________________________________________________________ 

Lfd. 

Nr. 

Art 

BNat 

SchG 

RL 

D 

RL 

Nds 

RL 

H 

W1 W2 W3 W4 W5 W6 

38 Lasioglossum semilucens 

(ALFKEN, 1914) + 3 2 X X 

39 Lasioglossum villosulum 

(KIRBY, 1802) + X X 

40 Macropis europaea 

WARNCKE, 1973 + 3 X 

41 Megachile willughbiella 

(KIRBY, 1802) + X 

42 Nomada flavoguttata 

(KIRBY, 1802) + X 

43 Nomada fucata 

PANZER, 1798 + X 

44 Osmia rufa (LINNAEUS, 

1758) + X X 

45 Osmia spinulosa 

(KIRBY, 1802) + 3 X X X 

46 Psithyrus bohemicus 

(SEIDL, 1838) + X X 

47 Sphecodes ephippius 

(LINNÉ, 1767) + X 

Summe 47 1 4 11 20 16 19 19 20 33 

Summe Rote Liste Arten 


5 1 3 3 4 5 

In der Roten Liste Niedersachsens sind zehn Arten als mehr oder weniger bestandsbedroht 

geführt (eine Art auf der Vorwarnliste), die meisten davon nur im Süden 

Niedersachsens (= Hügel- und Bergland), zu dem die Untersuchungsabschnitte 

gehören: Andrena cineraria, A. clarkella, A. praecox, A. vaga, Anthophora furcata, 

Bombus hypnorum, Epeoloides coecutiens, Hylaeus pectoralis, Lasioglossum 

semilucens und Macropis europaea (THEUNERT 2002). Vier von ihnen werden folgend 

kurz vorgestellt: 

Anthophora furcata (Abb. A2-7): Eine Pelzbiene, die im Binnenland Niedersachsens 

als stark gefährdet gilt (Gefährdungsgrad 2B) und in Wäldern und an Waldrändern auf 

Lippenblütengewächsen zu finden ist, zum Beispiel auf Ziest-Arten (Stachys palustris, 

Stachys sylvatica).


______________________________________________________________________________________________ 

Abb. A2-7: Weibchen von Anthophora furcata. 

Epeoloides coecutiens (Abb. A2-8): Diese Schmuckbiene, Brutschmarotzer bei 

Schenkelbienen (Gattung Macropis), ist zwar in Niedersachsen nicht bestandsbedroht, 

im Hügel- und Bergland, zu dem die Untersuchungsabschnitte gehören, ist sie aber 

äußerst selten und wird hier als vom Aussterben bedroht geführt (Gefährdungsgrad 

1H). 

Abb. A2-8: Weibchen von Epeoloides coecutiens auf Großem Flohkraut (Pulicaria 

dysenterica).


______________________________________________________________________________________________ 

Hylaeus pectoralis (Abb. A2-9): Von dieser Schilf bewohnenden Maskenbiene gibt es 

nur wenige niedersächsische Fundorte, wobei sie im Binnenland in den letzten 30 Jahren 

nach Funden im Bremer Raum und im Ostbraunschweigischen Hügelland nunmehr 

erst zum dritten Mal nachgewiesen wurde, somit offenbar eine extrem seltene Art ist 

(vergleiche THEUNERT 2003). Da aber Schilfgebiete zu den eher weniger auf 

Wildbienen hin untersuchten Lebensräumen gehören, ist das Ausmaß der Bestandsbedrohung 

unklar (Gefährdungsgrad G). 

Abb. A2-9: Männchen von Hylaeus pectoralis. 

Macropis europaea (Abb. A2-10): Diese Schenkelbienenart ist außerhalb der Siedlungen 

in Niedersachsen der wichtigste Wirt für die zuvor erwähnte Schmuckbiene Epeoloides 

coecutiens. Sie ist auf Vorkommen des Gewöhnlichen Gilbweiderichs (Lysimachia 

vulgaris) angewiesen. Die Art ist in Niedersachsen insgesamt zwar nicht bestandsbedroht, 

wird aber für das zum Stichkanal maßgebliche Hügel- und Bergland als 

gefährdet geführt (Gefährdungsgrad 3).


______________________________________________________________________________________________ 

Abb. A2-10: Männchen von Macropis europaea. 

Bewertung 

Für die Einschätzung der Schutzbedürftigkeit der Art werden die regionale sowie die 

bundesweite Rote Liste herangezogen. Die regionale Einstufung der im Untersuchungsgebiet 

nachgewiesenen Arten stimmt mit der landesweiten nicht überein. Diese 

ist zum Vergleich in der Gesamtartenliste im Anhang genannt. Die Schutzbedürftigkeit 

der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Wildbienenvorkommen wird in Tab. A2- 

31 ermittelt.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-31: Schutzbedürftigkeit der nachgewiesenen Wildbienenarten. 



gefährdet;V = Arten der Vorwarnliste. G = Gefährdung anzunehmen, Status unbekannt. 

* = Die Einstufung „G“ wird aus Vorsorgegründen mit der Einstufung „stark gefährdet“ gleichgesetzt; m. E. = 

mit Einschränkung. 

Art Gef.-grad 

Region 

Andrena cineraria 3 

Andrena clarkella 2 

Gef.-grad 

Nieder- 

sachsen 

Andrena praecox G 

Andrena vaga 2 

Gef.-grad 

Deutschland 

Anthophora furcata 2 2 V 

Bombus hortorum V V 

Bombus hypnorum 3 

Epeoloides coecutiens 1 

Hylaeus pectoralis G G 3 

Lasioglossum semilucens 2 3 

Macropis europaea 3 

Osmia spinulosa 3 

Übrige Arten 

FFH 

Anhänge II 


Die Bedeutung einzelner Habitate für Wildbienen ist in Tab. A2-32 dargestellt. 

Tab. A2-32: Bedeutung einzelner Habitate für Wildbienen. 

Schutzbe- 

dürftigkeit 

regional 


regional sehr 



schutzbedürftig * 

regional sehr 






regional 


regional 

herausragend 



schutzbedürftig * 

regional sehr / 

landesweit 


regional 








Alle nachgewiesenen Vorkommen werden als essenzielles Habitat (Ge- mittel 

samtlebensraum, Teillebensräume nicht abgrenzbar) eingestuft. Schutzbedürftigkeit 

artspezifisch bewertet. 



Arten berücksichtigt.


______________________________________________________________________________________________ 

Das Ergebnis der Bewertung der Lebensräume für Wildbienen ist in Tab. A2-33 dargestellt. 

Von den sechs Probeflächen sind auf regionaler Ebene 

• eine von besonderer Bedeutung (Wertstufe V), 

• vier von besonderer bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe IV), 

• eine von allgemeiner Bedeutung (Wertstufe III). 

Tab. A2-33: Bewertung der Wildbienenlebensräume. 

Herleitung der Wertstufen siehe Tab. A1-2 in Kap. A1. F-Nr. = Fundortnummer, siehe Karte 2. 

Es werden nur Flächen innerhalb des Untersuchungsgebietes berücksichtigt. Die Tab. A1-1 bezieht sich auf die 

landesweite Einstufung der Roten Listen; im vorliegenden Fall ist eine Gefährdung insbesondere auf regionaler 

Ebene gegeben. Die Wertstufe auf regionaler Ebene wird daher ebenfalls mit angegeben. 



Lebensraum 

Wertstufe 


Bedeutung 

von 

besonderer 

Bedeutung 

von beson- 

derer bis 

allgemeiner 

Bedeutung 

von 

allgemeiner 

Bedeutung 


Lebensraum 

V * 

V 

IV 

III 

W1 Gesamtlebensraum 1* 2* 3 / 3* V – regional von besonderer 

Bedeutung 

W2 Gesamtlebensraum 1* 2 / 1* IV – regional von besonderer 

/ allgemeiner Bedeutung 

W3 Gesamtlebensraum 3 / 1* III – von allgemeiner 

Bedeutung 

W4 Gesamtlebensraum 1 / 2* 3 / 1* IV – von besonderer bis 


W5 Gesamtlebensraum 1 / 1* 2 / 2* IV– von besonderer bis 


W6 Gesamtlebensraum 1 / 2* 2 / 3* IV– von besonderer bis 


* = regionale Einstufung 

A2.8 Heuschrecken 


Heuschrecken besiedeln bevorzugt Graslandbiotope und Ruderalstandorte. Sie eignen 

sich von daher besonders zur Zooindikation von Offenlandbereichen. Im Untersuchungsgebiet 

wurde das Arteninventar in charakteristischen Offenland-Lebensräumen, 

Staudensäumen und Waldrändern in Bereichen nahe des Kanales erfasst. 

Die Erfassung der Imagines erfolgte innerhalb von sechs Probeflächen (siehe Tab. A2- 

34 und Karte 2) in ausgewählten repräsentativen Biotopstrukturen durch Sichtbeo-


______________________________________________________________________________________________ 

bachtung, Lebendfang und -bestimmung sowie vor allem durch Verhören der arttypischen 

Gesänge der Männchen. Die Erfassungen wurden an insgesamt vier Kartierungsterminen 

in den Monaten April bis Ende September 2008 durchgeführt. Angaben 

zur Ökologie der Arten entstammen aus GREIN (2000, 2005), DETZEL (1998) und 

MAAS et al. (2002). 

Tab. A2-34: Kurzdarstellung der untersuchten Probeflächen. 


H1 Breiter Saum aus feuchten Hochstaudenfluren nordöstlich von Lühnde direkt am Kanal, angrenzend 

Gehölzstreifen (Westseite) 

H2 Kippe nordwestlich von Algermissen; halbruderale Gras- und Staudenfluren, Schotterweg, angrenzend 

Hecken und Gebüschreihen (Ostseite) 

H3 Extensivgrünland mit vorgelagerter Böschung aus halbruderalen Gras- und Staudenfluren westlich 

Algermissen (Kompensationsfläche, Westseite) 

H4 Staudenflur und angrenzende Böschung an Westseite des Kanals gegenüber Fa. Weiterer 

H5 Liegeplatz nördlich Klein Förste, trockene Ruderalfluren, Wegraine, still gelegte Bahntrasse 

(Westseite) 

H6 Hafen Hildesheim, halbruderale Gras- und Staudenfluren entlang der Kanalböschung sowie 

kleinräumig feuchte Hochstaudenfluren und Feuchtgebüsche am Rande der Kläranlage 

Der Schwerpunkt der Untersuchungen zu den Heuschrecken 2008 lag auf der Westseite 

des Kanales, da hier potenziell wertvolle Lebensräume für Heuschrecken eher 

gegeben sind als auf der Ostseite. 

Die Tiergruppe der Heuschrecken entlang des Stichkanales Hildesheim kann als vergleichsweise 

gut untersucht gelten. Neben den Untersuchungen von 1991 und von 

1999 gab es eine weitere Erhebung 1993 (MITTMANN 1993) sowie Datenbögen der 

Fachbehörde für Naturschutz (schriftliche Mitteilung) von den Probestellen H2 und 

H6. Von den aktuell untersuchten Bereichen wurden 1991 lediglich die Probestelle H3 

nicht untersucht. Die Daten von MITTMANN (1993) beziehen sich auf Biotop- und 

Strukturtypen, so dass sich einzelne Probestellen schwer zuordnen lassen. Aus 1999 

liegen Daten zu den Probestellen H1 bis H3 und H6 sowie zu weiteren aktuell nicht 

untersuchten Bereichen vor. 


Die Tab. A2-35 führt die Erfassungsergebnisse zusammen.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-35: Heuschreckenarten der einzelnen Teilbereiche im Untersuchungsgebiet. 

Hinweis: keine der erfassten Arten zählt zu den im Sinne von § 7 BNatSchG besonders geschützte Arten beziehungsweise 

streng geschützte Arten. 

Rote Listen (RL): RL D = Rote Liste Deutschland (INGRISCH & KÖHLER 1998); RL Nds. = Rote Liste Niedersachsen 

(GREIN 2005), RL H = Rote Liste Hügel-und Bergland in Niedersachsen; Gef. D = Gefährdungssituation 

für Deutschland; Gef. NWD = Gefährdungssituation für nordwestdeutsches Tiefland; jeweils nach MAAS et al. 

(2002). 

Kategorien: 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, V = Arten der Vorwarnliste. 

Arten der Rote Liste und der Vorwarnliste sind grau unterlegt. Biotopspezifische Arten = *. 

H1 bis H6: Untersuchte Teilbereiche im Untersuchungsgebiet (entsprechend Karte 2). 

Häufigkeitsklassen: E = Einzelfund, 1 = 2-5 Individuen, 2 = 6-10 Individuen, 3 = 11-20 Individuen, 4 = 21-50 

Individuen, 5 = > 50 Individuen. 

Lfd. Art RL RL RL Gef 

Nr. 

D Nds H D 

01 Leptophyes punctatissima * 

Punktierte Zartschrecke 

02 Meconema thalassinum 

Gemeine Eichenschrecke 

03 Conocephalus dorsalis * 

Kurzflügelige Schwertschrecke 3 3 V 2 

H1 H2 H3 H4 H5 H6 Außerh. 

Probest. 

E 

X 

2004 

04 Conocephalus fuscus 

Langflügelige Schwertschrecke 

2 1 

05 Tettigonia cantans 

Zwitscher-Schrecke 

2 3 2 3 2 3 

06 Tettigonia viridissima 

Grünes Heupferd 

X 

07 Pholidoptera griseoaptera 

Gemeine Strauchschrecke 

3 1 1 2 

08 Metrioptera roeselii 

Roesels Beißschrecke 

4 3 3 3 3 1 

09 Tetrix subulata 

Säbeldornschrecke 3 3 

X 

1999 

10 Tetrix undulata * 

Gemeine Dornschrecke 

3 

11 Tetrix tenuicornis 

Langfühler-Dornschrecke 3 V 

X 

1999 

12 Chorthippus biguttulus 

Nachtigall-Grashüpfer 

3 2 3 3 3 3 

13 Chorthippus brunneus 

Brauner Grashüpfer 

1 

14 Chorthippus albomarginatus 

Weißrandiger Grashüpfer 

1 2 

15 Chorthippus dorsatus * 

Wiesengrashüpfer 3 2 

X 

2003 

4 

X 

2004 

16 Chorthippus parallelus 

Gemeiner Grashüpfer 

2 4 1 2 

Summen 1 3 4 1 7 6-7 6 6 5 5-9 4 

Rote Liste Arten: 1 0-1 1 - - 0-4 

biotopspezifische Arten: 2 2 1 - - - 

X 

1993 

Die Biotopspezifität der Heuschreckengemeinschaften wird anhand der aktuell nachgewiesenen 

Arten sowie der in früheren Untersuchungen festgestellten Arten, deren 

X 

1999 

X 

1999


______________________________________________________________________________________________ 

Vorkommen im unmittelbaren Eingriffsbereich wahrscheinlich ist, im Folgenden beschrieben. 

Hygrophile Arten / Bewohner der nassen und feuchten Lebensräume 

Die Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) gilt als typische Art von 

Feuchtbiotopen. Sie bevorzugt dichtwüchsiges Nass- und Feuchtgrünland, Grabenränder 

und krautreiche Röhrichte und Rieder. Entscheidend für die Art ist eine relativ 

hochwüchsige Vegetation, wie sie entlang des Kanals nordöstlich von Lühnde (H1) 

gegeben ist. Die Kurzflügelige Schwertschrecke ist über geeignete Eiablagesubstrate 

(markhaltige beziehungsweise verholzte Pflanzenstengel) an Feuchtlebensräume gebunden. 

Ihre Schwesterart, die Langflügelige Schwertschrecke (Conocephalus fuscus), nimmt 

ähnliche Strukturen an, doch ist sie in ihrem Vorkommen nicht auf Feuchtlebensräume 

beschränkt und besiedelt auch trockenere Standorte wie Brachen und Raine. So wurde 

die Art sowohl in den feuchten Hochstaudenfluren bei Lühnde (H1) als auch in den 

deutlich trockeneren, halbruderalen Gras- und Staudenfluren an der Algermisser Kippe 

(H2) nachgewiesen. Diese flugtüchtige Art ist von Osten her nach Niedersachsen eingewandert 

und befindet sich derzeit noch in Ausbreitung, vor allem aus dem südlichen 

Niedersachsen liegen zahlreiche Nachweise vor (GREIN 2007). Die Langflügelige 

Schwertschrecke wurde erstmalig entlang des Kanals nachgewiesen. 

Die Säbel-Dornschrecke (Tetrix subulata) ist ein Bewohner von Feucht- und Sumpfgrünland. 

Diese Art wurde aktuell nicht festgestellt, ältere Nachweise dieser Art 

stammen aus dem Bereich Kläranlage/Bungenpfuhl nahe der Probestelle H6, wo auch 

ein rezentes Vorkommen möglich erscheint. Sie tritt vor allem in frischen bis nassen 

Lebensräumen auf, wobei die Larven stärker an Feuchtlebensräume gebunden sind. 

Die Säbel-Dornschrecke bevorzugt feuchte, vegetationsarme Böden, wobei oftmals 

kleinflächige Bodenverwundungen bereits ausreichen. 

Der Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus) wurde im Untersuchungsgebiet bereits 

1999 in einigen Bereich festgestellt. Das Vorkommen der Art wurde aktuell auf einer 

Kompensationsfläche westlich Algermissen (H3) bestätigt. Die Art besiedelt feuchte 

bis mesophile Standorte und bevorzugt höherwüchsige Strukturen und eine hohe 

Deckung der Krautschicht. 

Eine Präferenz für frische bis feuchte Standorte haben ebenfalls der Weißrandige 

Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus) und die Gewöhnliche Dornschrecke (Tetrix 

undulata); während der Weißrandige Grashüpfer vor allem im kurzrasigen Grünland


______________________________________________________________________________________________ 

zu finden ist, besiedelt die Gewöhnliche Dornschrecke bevorzugt vegetationsarme Bereiche 

im Grünland, entlang von Waldrändern sowie verschiedener weiterer Lebensräume. 

Beide Arten wurden vereinzelt festgestellt. 

Arten der Gebüsch- und Waldränder 

Entlang von Säumen und in Hochstaudenfluren wurden im Untersuchungsgebiet überall 

die Zwitscherschrecke (Tettigonia cantans) sowie vereinzelt außerhalb der Probestellen 

das Grüne Heupferd (Tettigonia viridissima) festgestellt. Die ebenfalls für Gebüsche 

und Waldränder charakteristische Gewöhnliche Strauchschrecke (Pholidoptera 

griseoaptera) wurde aktuell ebenfalls verbreitet nachgewiesen, während von der 

Punktierten Zartschrecke (Leptophyes punctatissima) lediglich ein Einzelnachweis 

gelang. 

Die Punktierte Zartschrecke wurde erstmalig entlang des Stichkanales nachgewiesen 

(H2), ist in diesem Raum aber verbreitet (GREIN 2000). Sie besiedelt bevorzugt Hecken, 

Gebüsche und Waldränder. Während die Larven der Punktierten Zartschrecke 

überwiegend in der Gras- und Krautschicht zu finden sind, besiedeln die Imagines die 

Strauch- und Baumschicht. 

Die Gemeine Eichenschrecke (Meconema thalassinum) wurde von METTMANN (1993) 

entlang der Waldränder bei Harsum nachgewiesen. Dieser Bereich wurde aktuell nicht 

auf Heuschrecken untersucht, ein Vorkommen ist aufgrund der vorhandenen Strukturen 

anzunehmen. 

Xerophile Arten / Bewohner der trockenwarmen Lebensräume 

Die einzige Art trockenwarmer Lebensräume ist die Langfühler-Dornschrecke (Tetrix 

tenuicornis), die bevorzugt trockenwarme lückige Halbtrockenrasen im Hügelland besiedelt. 

Die Langfühler-Dornschrecke erreicht im Raum Hildesheim die Nordgrenze 

eines lückig besiedelten Verbreitungsgebietes. Weitere anspruchsvollere Kennarten 

von Trockenbiotopen wurden nicht nachgewiesen. 

Charakteristisch für trockenwarme Lebensräume ist weiterhin der Braune Grashüpfer 

(Chorthippus brunneus) sowie mit Einschränkung der Nachtigall-Grashüpfer 

(Chorthippus biguttulus). Der Braune Grashüpfer besiedelt bevorzugt kleinräumig vegetationslose 

bis –arme Bereiche und wurde nur im Bereich H5 festgestellt. Der 

Nachtigall-Grashüpfer hat einen Verbreitungsschwerpunkt in trockenwarmen Lebens-


______________________________________________________________________________________________ 

räumen verschiedener Ausprägung. Im Untersuchungsgebiet trat die Art an allen Probestellen 

auf. 

Ubiquisten / Arten mit geringer Biotopspezifität 

Die übrigen im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Heuschreckenarten sind relativ 

anspruchslos und im Offenland weit verbreitet, so der Gemeine Grashüpfer (Chorthippus 

parallelus) und Roesels Beißschrecke (Metrioptera roeselii). 

Bewertung 

Die Schutzbedürftigkeit der im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Heuschreckenvorkommen 

wird in Tab. A2-36 ermittelt. Danach erlangen vier der 14 Arten, die zusammen 

in den Untersuchungen 1999 und 2008 im Bereich der Probestellen festgestellt 

worden sind, eine gewisse Schutzbedürftigkeit. 

Tab. A2-36: Schutzbedürftigkeit der nachgewiesenen Heuschreckenarten. 



3 = gefährdet. V = Arten der Vorwarnliste; m. E. = mit Einschränkung. 

Art Gef.-grad 

Region 

Leptophyes punctatissima - 

Punktierte Zartschrecke 

Conocephalus dorsalis – 

Kurzflügelige Schwertschrecke 

Conocephalus fuscus – 

Langflügelige Schwertschrecke 

Tettigonia cantans – 

Zwitscher- Schrecke 

Pholidoptera griseoaptera – 

Gewöhnliche Strauchschrecke 1 

Metrioptera roeselii - 

Roesels Beißschrecke 

Tetrix subulata – 

Säbel-Dornschrecke 1 

Tetrix undulata - 

Gemeine Dornschrecke 

Gef.-grad 

Nieder- 

sachsen 

Gef.-grad 

Deutschland 

3 3 

3 3 

FFH 

Anhänge 

II und IV 

Schutzbe- 

dürftigkeit 



regional / landesweit 










regional / landesweit 



Schutzbedürftigkeit


______________________________________________________________________________________________ 

Art Gef.-grad 

Region 

Tetrix tenuicornis – 

Langfühler-Dornschrecke 1 

Chorthippus biguttulus - 

Nachtigall-Grashüpfer 

Chorthippus brunneus - 

Brauner Grashüpfer 

Chorthippus albomarginatus – 

Weißrandiger Grashüpfer 

Chorthippus dorsatus – 

Wiesengrashüpfer 

Chorthippus parallelus - 

Gemeiner Grashüpfer 

1 = Nachweis nur 1999 

Gef.-grad 

Nieder- 

sachsen 

V 3 

2 3 

Gef.-grad 

Deutschland 

FFH 

Anhänge 

II und IV 

Schutzbe- 

dürftigkeit 

regional mit 

Einschränkung / 

landesweit 








regional sehr / 

landesweit 




Die Bedeutung einzelner Habitate für Heuschrecken ist in Tab. A2-37 dargestellt. In 


Heuschrecken anhand von Bestandsgrößenklassen. 

Tab. A2-37: Bedeutung einzelner Habitate für Heuschrecken. 






bewertet. 



Arten berücksichtigt. 

Tab. A2-38: Bestandsgrößenklassen für Heuschrecken. 

Individuen auf 100 m² beziehungsweise 50 m Länge bei linearen Biotopen: E = Einzelfund, 1 = 2-5 Individiuen, 

2 = 6-10 Ind., 3 = 11-20 Ind., 4 = 21-50 Ind., 5 = > 50 Ind. 

Art Bedeutung der Flächen 

nach Bestandsgrößenklassen 


alle Arten bis auf die unten aufgeführten 

E-2 3-4 5 - 

Tetrix subulata, Tetrix undulata -- E-2 3-5 -


______________________________________________________________________________________________ 

In die Bewertung der Lebensräume gehen auch die Artnachweise ein, die 2008 nicht 

bestätigt werden konnten, da sich der Zustand der Lebensräume nicht wesentlich geändert 

hat und demzufolge eine Besiedlung durch diese Arten potenziell möglich ist. 

Das Ergebnis der Bewertung der Lebensräume der Heuschrecken ist in Tab. A2-39 

dargestellt. Von den sechs Probeflächen sind 

• eine von besonderer Bedeutung (Wertstufe V), 

• drei von besonderer bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe IV), 

• zwei von allgemeiner bis geringer Bedeutung (Wertstufe II). 

Die wertbestimmende Art ist der Wiesengrashüpfer, der in den Probestellen H2, H3 

und H6 aktuell oder in den letzten Jahren nachgewiesen wurde und für deren Einstufung 

in die Wertstufe IV und V verantwortlich ist. 

Die Probestelle H1 wird aus gutachterlicher Sicht auf Wertstufe IV hochgestuft, da die 

hier flächig vorhandenen feuchten Hochstaudenfluren einen exklusiven Lebensraum 

entlang des Stichkanales darstellen und dieser Bereich somit eine besondere Funktion 

als Lebensraum und Trittsteinbiotop hat. 

Tab. A2-39: Bewertung der Heuschreckenlebensräume. 

Es werden nur Flächen innerhalb des Untersuchungsgebietes berücksichtigt. 

Herleitung der Wertstufen siehe Tab. A1-2 in Kap. A1. F-Nr. = Fundortnummer, siehe Karte 2. 



Lebensraum 

Wertstufe 


Bedeutung 

von 

besonderer 

Bedeutung 

von beson- 

derer bis 

allgemeiner 

Bedeutung 

von 

allgemeiner 

Bedeutung 


Lebensraum 

V * 

V 

IV 

III 

H1 Gesamtlebensraum 1 IV – von besonderer bis 


H2 Gesamtlebensraum 1 IV – von besonderer bis 


H3 Gesamtlebensraum 1 V – von besonderer 

Bedeutung 

H4 Gesamtlebensraum II – von allgemeiner bis 


H5 Gesamtlebensraum II – von allgemeiner bis 


H6 Gesamtlebensraum 1 3 IV – von besonderer bis 


1 

= H1 wird aus gutachterlicher Sicht auf Wertstufe IV hochgestuft, da es der einzige flächige Feuchtlebensraum 

im Untersuchungsgebiet entlang des Kanals darstellt und dieser somit eine besondere Funktion als Lebensraum 

sowie Trittsteinbiotop besitzt.


______________________________________________________________________________________________ 

Gegenüber den Einstufungen der Untersuchungen aus den vergangenen Jahren ergaben 

sich keine wesentlichen Veränderungen hinsichtlich der Bedeutung als Lebensraum 

für Heuschrecken. 

A2.9 Laufkäfer 

Laufkäfer besiedeln zumeist recht artenreich und auch mit speziell angepassten Arten 

fast alle terrestrischen Biotope. Sie eignen sich daher als Bioindikatoren für unterschiedlichste 

Lebensräume. Aktuell wurden keine Erfassungen zu den Laufkäfern 

durchgeführt, sondern lediglich die Daten aus den Untersuchungen von SELING 

(2000a, 2000b) ausgewertet (siehe Tab. A2-40). 

In diesen Untersuchungen wurden insgesamt elf Probeflächen entlang des Kanales 

untersucht. Diese umfassten frische und feuchte Laubwaldstandorte im Bereich Harsum 

sowie Kanalböschungen, Acker- und Grünlandflächen und deckten so die prägenden 

Lebensräume entlang des Kanales gut ab. Pro Probefläche wurden vier Bodenfallen 

ausgebracht und diese während des Frühjahres für 40 bis 43 Tage (Anfang Mai bis 

Mitte Juni) sowie im Herbst für 25 Tage (September) mit gesättigter Kochsalzlösung 

fängig gehalten. 

Weitere Daten zu Laufkäfern aus diesem Raum liegen nicht vor. 


Die Tab. A2-40 listet die festgestellten Laufkäferarten auf.


______________________________________________________________________________________________ 

Tab. A2-40: Laufkäferarten des Untersuchungsgebietes (nach SELING 2000a, 2000b). 


Arten (§). 

Rote Listen (RL):RL D: Rote Liste Deutschland (TRAUTNER et al. 1997); RL Nds: Rote Liste Niedersachsen 

(ASSMANN et al. 2003): 

Kategorien: 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet. V = Arten der Vorwarnliste. Rote- 

Liste-Arten sind grau unterlegt. 

Bestand Niedersachsen (ASSMANN et al. 2003): ex = erloschen, es = extrem selten, ss = sehr selten, s = selten, 

mh = mäßig häufig, h = häufig, sh = sehr häufig. 

Lfd. 

Nr. 

Art 

01 Abax parallelepipedus 

Großer Breitkäfer 

02 Abax parallelus 

Paralleler Breitläufer 

03 Acupalpus dubius 

Moor-Buntschnellläufer 

04 Acupalpus parvulus 

Rückenfleckiger Buntschnellkäfer 

05 Agonum fuliginosum 

Gedrungener Flachläufer 

06 Agonum micans 

Ufer-Flachläufer 

07 Agonum thoreyi 

Röhricht-Flachläufer 

08 Agonum viduum 

Grünlicher Glanzflachläufer 

09 Amara convexior 

Gedrungener Wiesen-Samenlaufkäfer 

10 Amara familiaris 

Vogelmieren-Samenlaufkäfer 

11 Amara lunicollis 

Dunkelhörniger Samenlaufkäfer 

12 Amara ovata 

Ovaler Samenlaufkäfer 

13 Amara plebeja 

Dreifingriger Samenlaufkäfer 

14 Anchomenus dorsalis 

Buntfarbener Putzläufer 

15 Anisodactylus binotatus 

Gewöhnlicher Rotstirnläufer 

16 Anthracus consputus 

Herzhals-Buntschnelläufer 

Bestand 

Nds 

h 

s 

BNat 

SchG 

RL Nds RL D 

s 3 V 

mh V 

mh 

s 

mh 

mh 

mh 

h 

h 

s 

h 

h 

sh 

s 3 3


______________________________________________________________________________________________ 

Lfd. 

Nr. 

Art 

17 Asaphidion curtum 

Gehölz-Haarahlenläufer 

18 Badister bullatus 

Gewöhnlicher Wanderläufer 

19 Badister lacertosus 

Stutzfleck-Wanderläufer 

20 Badister sodalis 

Kleiner Gelbschulter-Wanderläufer 

21 Bembidion assimile 

Flachmoor-Ahlenläufer 

22 Bembidion biguttatum 

Zweifleckiger Ahlenläufer 

23 Bembidion dentellum 

Metallbrauner Ahlenläufer 

24 Bembidion lunatum 

Mondfleck-Ahlenläufer 

25 Bembidion obtusum 

Schwachgestreifter Ahlenläufer 

26 Bembidion octomaculatum 

Achtfleck-Ahlenläufer 

27 Bembidion properans 

Feld-Ahlenläufer 

28 Bembidion tetracolum 

Schieffleckiger Ahlenläufer 

29 Bradycellus harpalinus 

Gewöhnlicher Rundbauchläufer 

30 Bradycellus verbasci 

Eckhalsiger Rundbauchläufer 

31 Calathus rotundicollis 

Wald-Kahnläufer 

32 Carabus coriaceus 

Leder-Laufkäfer 

33 Carabus nemoralis 

Hain-Laufkäfer 

34 Clivina fossor 

Gewöhnlicher Grabspornläufer 

35 Dicheirotrichus rufithorax 

Rothalsiger Kinnzahn-Schnelläufer 

36 Elaphrus cupreus 

Glänzender Uferläufer 

37 Epaphius secalis 

Rotgelber Flinkläufer 

Bestand 

Nds 

mh 

mh 

mh 

s 

BNat 

SchG 

RL Nds RL D 

mh V 

mh 

mh 

s 2 2 

mh 

s 3 2 

mh 

h 

h 

s 

mh 

mh + 

h + 

sh 

ss 2 

mh 

s


______________________________________________________________________________________________ 

Lfd. 

Nr. 

Art 

38 Harpalus affinis 

Metallfarbener Schnellläufer 

39 Harpalus latus 

Schwarzglänzender Schnellläufer 

40 Harpalus rubripes 

Metallglänzender Schnelläufer 

41 Harpalus rufipes 

Behaarter Schnellläufer 

42 Leistus ferrugineus 

Rostbrauner Bartläufer 

43 Leistus rufomarginatus 

Rotrandiger Bartläufer 

44 Leistus terminatus 

Schwarzköpfiger Bartläufer 

45 Limodromus assimilis 

Schwarzer Enghalsläufer 

46 Loricera pilicornis 

Krummhornkäfer 

47 Nebria brevicollis 

Gewöhnlicher Dammläufer 

48 Notiophilus biguttatus 

Zweigefleckter Laubläufer 

49 Notiophilus palustris 

Gewöhnlicher Laubläufer 

50 Notiophilus rufipes 

Gelbbeiniger Laubläufer 

51 Oodes helopioides 

Eiformiger Sumpfläufer 

52 Oxypselaphus obscurus 

Sumpf-Enghalsläufer 

53 Panagaeus bipustulatus 

Kleiner Scheukäfer 

54 Paranchus albipes 

Ufer-Enghalsläufer 

55 Patrobus atrorufus 

Grubenhalskäfer 

56 Philorhizus melanocephalus 

Heller Rindenläufer 

57 Philorhizus sigma 

Sumpf-Rindenläufer 

58 Pterostichus macer 

Glanzhalsiger Herzhalz-Grabläufer 

Bestand 

Nds 

h 

h 

mh 

sh 

h 

mh 

mh 

h 

sh 

sh 

h 

h 

s 

mh 

mh 

s 

mh 

mh 

mh 

BNat 

SchG 

RL Nds RL D 

mh V 

s


______________________________________________________________________________________________ 

Lfd. 

Nr. 

Art 

59 Pterostichus melanarius 

Gewöhnlicher Grabkäfer 

60 Pterostichus minor 

Sumpf-Grabläufer 

61 Pterostichus niger 

Großer Grabkäfer 

62 Pterostichus nigrita 

Schwärzlicher Grabläufer 

63 Pterostichus oblongopunctatus 

Gewöhnlicher Wald-Grabläufer 

64 Pterostichus strenuus 

Kleiner Grabläufer 

65 Pterostichus vernalis 

Frühlings-Grabläufer 

66 Stenolophus mixtus 

Brauner Bunt-Schnelläufer 

67 Stenolophus teutonus 

Bunter Scheibenhals-Schnellläufer 

68 Stomis pumicatus 

Spitzzangenläufer 

69 Synuchus vivalis 

Scheibenhalsläufer 

70 Trechus obtusus 

Schwachgestreifter Flinkläufer 

71 Trechus quadristriatus 

Gewöhnlicher Flinkläufer 

72 Trichocellus placidus 

Sumpf-Pelzdeckenläufer 

Bestand 

Nds 

sh 

mh 

h 

h 

h 

sh 

h 

mh 

mh 

mh 

mh 

h 

sh 

mh 

BNat 

SchG 

RL Nds RL D 

Summe 2 5 7 

Unter den 72 Arten befindet sich eine Reihe von Arten, die für bestimmte Lebensräume 

spezifisch sind: 

Arten der Wälder 

Abax parallelus (Paralleler Breitläufer) ist eine stenöke Waldart und nach ASSMAN 

(1994) eine Indikatorart für historisch alte Wälder. Für Feuchtwälder charakteristisch 

sind Badister sodalis (Kleiner Gelbschulter-Wanderläufer), Bembidion biguttatum 

(Zweifleckiger Ahlenläufer), Patrobus atrorufus (Grubenhalskäfer), Oxypselaphus


______________________________________________________________________________________________ 

obscurus (Sumpf-Enghalsläufer), Limodromus assimilis (Schwarzer Enghalsläufer) 

und Leistus terminatus (Schwarzköpfiger Bartläufer). 

Arten der offenen Feuchtlebensräume 

Agonum viduum (Grünlicher Glanzflachläufer), Acupalpus parvulus (Rückenfleckiger 

Buntschnellkäfer), Anthracus consputus (Herzhals-Buntschnelläufer), Epaphius secalis 

(Rotgelber Flinkläufer), Pterostichus minor (Sumpf-Grabläufer), Pterostichus 

nigrita (Schwärzlicher Grabläufer), Stenolophus mixtus (Brauner Bunt-Schnelläufer), 

Oodes helopioides (Eiformiger Sumpfläufer) sowie Bembidion octomaculatum (Achtfleck-Ahlenläufer) 

gelten als typische Arten langfristig hoher Wasserstände in Auen. 

Arten der Agrarlandschaft 

Pterostichus macer (Glanzhalsiger Herzhals-Grabläufer). 

Bewertung 

Auf eine formalisierte Bewertung wird bei den Laufkäfern verzichtet, da keine aktuellen 

Daten erhoben worden sind. Stattdessen wird auf die Funktion bestimmter Habitatstrukturen, 

die 1999 auf Laufkäfer untersucht worden sind, näher eingegangen. 

Im nördlichen Abschnitt (SKH-km 2,34 bis 9,4) wurden vornehmlich kanalnahe 

Standorte (Böschungen, Äcker, Grünland) untersucht, die eine relativ unspezifische 

Carabidenfauna aufwiesen. Hervorzuheben ist der Nachweis von Pterostichus macer 

(Glanzhalsiger Herzhals-Grabläufer), einer in Niedersachsen seltenen Art, die bevorzugt 

unterirdisch in schweren Böden lebt und auf einem Grünland bei Algermissen 

nachgewiesen wurde. Die Böschungsbereiche haben demnach eine der ansonsten verwendeten 

Bewertungsmatrix vergleichbare allgemeine Bedeutung aufgrund der besonderen 

Funktion der den Kanal begleitenden Strukturen. 

Im südlichen Abschnitt wurden vornehmlich Waldstandorte sowie ein Absetzbecken 

der Kläranlage als Sonderstruktur untersucht. Im südlichen Abschnitt treten deutlich 

höhere Anzahlen biotopspezifischer und gefährdeter Arten auf. Hervorzuheben ist insbesondere 

der Nachweis von Abax parallelus (Paralleler Breitläufer), einer stenöken 

Waldart und nach ASSMANN (1994) einer Indikator-Art für historisch alte Wälder, 

welche die besondere Funktion der Wälder bei Harsum als Lebensraum und Ausbreitungsstruktur 

verdeutlicht.


______________________________________________________________________________________________ 

In den feuchten bis nassen Laubwaldparzellen sind mit Arten der Gattungen wie Bembidion, 

Badister und Patrobus charakteristische Arten festgestellt worden, wobei der 

Einzelnachweis des stark gefährdeten Bembidion octomaculatum (Achtfleck-Ahlenläufer) 

besonders zu würdigen ist. Die Waldstandorte bei Harsum sind daher von besonderer 

Bedeutung. 

Eine besondere Laufkäfergemeinschaft wies ein Absetzbecken der Kläranlage auf, das 

auch vielen hygrophilen und entsprechend gefährdeten Arten Lebensraum geboten hat, 

hier aber nicht weiter betrachtet wird, da es von vorhabensbedingten Beeinträchtigungen 

verschont bleibt. 

Die den Kanal begleitenden Strukturen haben für Laufkäfer eine wesentliche Bedeutung 

hinsichtlich der Funktion als Lebensraum entlang von Sonderstrukturen in einer 

intensiv genutzten Agrarlandschaft sowie hinsichtlich der Funktion als Ausbreitungs- 

und Vernetzungsstruktur. 

A2.10 Fische 


Die Fischereirechte von km 0,400 bis km 14,623 sind an den Sportfischerverein von 

1904 Hildesheim e. V. verpachtet, der regelmäßig Fischbesatz in das Gewässer einbringt 

und eine Gesamtkanalfläche von etwa 46,9 ha oberhalb der Schleuse bewirtschaftet. 

Für die vorliegende Auswertung wurden Daten aus den Gutachten von BORCHARD 

(1991) und BRUNKEN et al. (1995) verwendet. Neuere Untersuchungen zur Fischfauna 

des Stichkanales Hildesheim gibt es derzeit nicht. Der Sportfischerverein Hildesheim 

e. V. stellte Besatz- und Fangdaten von 1996 bis 2003 zur Verfügung. Für die Jahre ab 

2004 sind die Zahlen ähnlich (FETT, mündliche Mitteilung 2008). Die Ergebnisse der 

beiden Untersuchungen werden zusammengefasst, gegenübergestellt und mit den aktuellen 

Fangzahlen der Sportfischer verglichen. 

Biotopspezifität der Fischfauna 

Die nachfolgende Klassifizierung der 14 im Stichkanal Hildesheim nachgewiesenen 

Arten hinsichtlich ihrer Laichsubstrate (zum Beispiel phytophil) bezieht sich jeweils 

auf BALON (1975).


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Aal Anguilla anguilla 

Der Europäische Aal ist ein Allesfresser, der erst mit Beginn der Dämmerung auf Nahrungssuche 

geht. Im Herbst wandert er als „Blankaal“ aus den Flüssen in Richtung 

Meer, um in der Sargasso-See zu laichen. Die Larven werden mit dem Golfstrom nach 

Europa und Afrika transportiert. Während dieser Zeit wandeln sie sich in durchsichtige 

Glasaale um. Mit Beginn des Aufstiegs in die Flüsse werden sie als „Steigaale“ bezeichnet. 

Aale halten sich im Kanal vorwiegend in den lockeren Blocksteinschüttungen 

auf, wo sie sehr gute Versteckmöglichkeiten und Nahrungsgrundlagen vorfinden. 

Hecht Esox lucius 

Der Hecht lebt als Standfisch in Seen und Flüssen Europas, Nordamerikas und Asiens. 

Als Raubfisch ernährt er sich überwiegend von Fischen, denen er in geeigneten Unterständen 

(zum Beispiel überhängende Pflanzen) auflauert. In der Laichzeit im Frühjahr 

werden die Eier über pflanzenreichen Bereichen ruhiger Gewässer, vorzugsweise 

Überschwemmungsgebieten, abgelegt. Es wurden 1995 nur zwei Hechte im Unterwasser 

der Schleuse Bolzum gefangen; 1991 wurde kein Hecht nachgewiesen und die 

Sportfischer berichten auch lediglich von Einzelfängen. Der Stichkanal Hildesheim 

und auch andere Kanäle bieten dem Hecht mit ihrer Strukturarmut kaum geeignete 

Lebensräume. 

Brasse Abramis brama 

Die in Europa sehr weit verbreitete Brasse lebt in nährstoffreichen Seen und langsam 

fließenden Gewässern mit weichem Grund und dichtem Pflanzenbewuchs. Sie ernährt 

sich in den ersten Jahren überwiegend von Zooplankton und in späteren Altersstadien 

fast nur noch von kleinen Bodentieren nach denen sie bei Einbruch der Dämmerung 

im Flachwasser sucht. Brassen wurden in den vorliegenden Untersuchungen überwiegend 

an Stellen mit Profilaufweitungen (Hafen, Schleusenbereich) gefangen. Vermutlich 

findet sie in diesen Bereichen mehr Bodennahrung, da die Bodensedimente hier 

im Gegensatz zur freien Kanalstrecke durch den Schiffsverkehr nicht ständig aufgewirbelt 

werden. Es wurden keine Jungfische nachgewiesen; geeignete Laichplätze sind 

für die phytophile Brasse nur in begrenzter Form vorhanden, da sie pflanzenreiche 

Flachwasserbereiche bevorzugt. 

Ukelei Alburnus alburnus 

Die Ukelei kommt in stehenden und langsam fließenden Gewässern nördlich der Alpen 

und Pyrenäen in fast ganz Europa vor. Sie ist ein Schwarmfisch, der sich bevorzugt 

dicht unter der Wasseroberfläche aufhält und sich von Planktontieren, Insektenlarven 

und Anflug ernährt. Charakteristische Laichplätze sind flache, kiesige Bereiche 

am Ufer. Laut LELEK & BUHSE (1992) nimmt diese phyto-lithophile Fischart jedoch 

auch künstliche, nicht bewachsene ufernahe Hartsubstrate an, zum Beispiel Steine zur 

Uferbefestigung oder raue Betonwände. Somit sind im gesamten Kanal ausreichend


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Laichmöglichkeiten für die Ukelei vorhanden. Wahrscheinlich ist die Art aufgrund 

ihrer geringen Größe und der pelagischen Lebensweise in den Fängen unterrepräsentiert. 

Durch Sichtbeobachtungen lassen sich auch immer wieder Ukeleis im Freiwasser 

nachweisen, so dass ihr Bestand im Stichkanal vermutlich größer ist, als die Fangzahlen 

vermuten lassen. 

Güster Blikka bjoerkna 

Die Güster besiedelt langsam fließende oder stehende Gewässer mit schlammigem 

Untergrund. Auch ist sie oft mit dem Brassen vergesellschaftet und bildet mit ihm 

große Schwärme. Als Nahrung werden vom Grund Molusken, Insektenlarven, 

Schlammröhrenwürmer und weitere Bodentiere aufgenommen. Die Güster laicht im 

Schwarm im Uferbereich des Wohngewässers ab, wobei sie keine großen Ansprüche 

an das Laichsubstrat stellt. Die Güster wurde im Gegensatz zur Brasse vorwiegend in 

den freien Kanalstrecken gefangen, aber im Gegensatz zu anderen Wasserstraßen in 

relativ geringen Individuenzahlen. 

Giebel Carassius auratus gibelio 

Die Lebensraumansprüche des Giebels (vermutlich aus Asien eingeschleppt) gleichen 

weitgehend denen der Karausche, von der er früher oft nicht unterschieden wurde. 

Bemerkenswert ist beim Giebel die Fähigkeit zur Gynogenese: Die Weibchen können 

sich auch ohne artgleiche Männchen fortpflanzen. Der Giebel ernährt sich von allerlei 

Bodentieren, aber auch von Pflanzenteilen. Es liegt für diese Art nur ein Einzelnachweis 

für die Verladestation Algemissen aus dem Jahr 1995 vor. 

Karausche Carassius carassius 

Die Karausche kommt vorwiegend in flachen Tümpeln und pflanzenreichen Seen vor. 

Die Art ernährt sich von Wasserpflanzen und kleinen Bodentieren. Die Karausche gehört 

zu den landes- und bundesweit gefährdeten Arten, da ihre typischen Lebensräume 

stark im Rückgang begriffen sind und sie zudem durch den morphologisch und ökologisch 

sehr ähnlichen allochthonen Giebel verdrängt wird. Die Karausche benötigt zur 

Fortpflanzung Unterwasserpflanzenbestände. Diese sind im Stichkanal nur an sehr 

wenigen Stellen vorhanden, so dass größere Karauschenpopulationen im Kanal generell 

nicht zu erwarten sind. Es gab nur Einzelfänge. 

Karpfen Cyprinus carpio 

Der Wildkarpfen bewohnt stehende oder langsam fließende, sommerwarme Gewässer. 

Hier hält er sich bevorzugt zwischen Wasserpflanzen auf. Wie viele andere mit ihm 

vergesellschaftete Fischarten ist auch er an die oft extremen Gegebenheiten seiner 

Wohngewässer angepasst. Er erträgt sehr niedrige Sauerstoffwerte. Während sich die 

Jungtiere von tierischem Plankton ernähren, wird mit zunehmendem Alter mehr und 

mehr Bodennahrung aufgenommen. Hierbei wird der schlammige Untergrund nach


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Würmern, Insektenlarven, Kleinmuscheln, Kleinkrebsen und Schnecken regelrecht 

durchwühlt. Wasserpflanzen werden im geringen Maße auch aufgenommen. Im Stichkanal 

Hildesheim gelangen Karpfen (Zuchtform) ausschließlich über Besatz in das 

Gewässer. Natürliche Fortpflanzungsmöglichkeiten hat diese phytophile im nördlichen 

Mitteleuropa vermutlich nicht autochthone Art nur in den Überschwemmungsgebieten 

der großen Flüsse. 

Döbel Leuciscus cephalus 

Der Döbel ist in den Fließgewässern Europas sehr weit verbreitet, seltener kommt er in 

Seen vor. Er ist ein geselliger Oberflächenfisch, der sich von Kleinfischen, Würmern, 

Kleinkrebsen, Weichtieren und Insekten ernährt, im Alter auch von Fröschen und 

Kleinsäugern. Große Exemplare stehen gern an tiefen, ruhigen Stellen. Der Döbel ist 

ein Frühjahrslaicher, der grobsteiniges Material in mäßig strömendem Wasser bevorzugt 

und nach dem Ablaichen Wanderungen ausführt. Dieses Material ist im Kanal 

nicht vorhanden und es wurde auch nur wenige Exemplare in der freien Kanalstrecke 

nachgewiesen. 

Aland Leuciscus idus 

Der Aland ist in größeren Fließgewässern und auch Seen verbreitet. Er ist ein 

Schwarmfisch, der sich meist dicht unter der Wasseroberfläche aufhält. Zur Eiablage 

im Frühjahr ziehen die Laichschwärme flussaufwärts an sandige oder kiesige Uferstellen. 

Als Jungfisch ernährt sich der Aland von Zoo- und Phytoplankton, später von 

Würmern, Kleinkrebsen, Insektenlarven und kleinen Weichtieren. Diese Art wurde 

1995 erstmals für den Stichkanal Hildesheim durch Befischungen nachgewiesen 

(KÄMMEREIT 1995). Es wurde angenommen, dass der Aland aus dem Mittellandkanal 

eingewandert ist, da die meisten Fische im Schleusenbereich nachgewiesen wurden. Es 

wurden auch 0+-Fische (weniger als ein Jahr alte Fische) gefangen, so dass von reproduzierenden 

Beständen im Stichkanal beziehungsweise im Mittellandkanal ausgegangen 

werden kann. Der Aland ist ein mobiler Fisch, der ausgedehnte Ortsbewegungen 

durchführt. 

Rotauge Rutilus rutilus 

Das Rotauge oder die Plötze ist ein in fast ganz Europa weit verbreiteter Schwarmfisch. 

Charakteristische Lebensräume sind stehende und langsam fließende Gewässer. 

Rotaugen halten sich meist in dicht mit Pflanzen bewachsenen ufernahen Bereichen 

auf. Dort ernährt sie sich von Kleintieren und Pflanzen. Diese phyto-lithophile Art 

stellt nur geringe Ansprüche an das Laichsubstrat. So werden die Eier zwischen Wasserpflanzen 

oder Wurzeln in Ufernähe ablegt, aber auch zum Beispiel fädige Grünalgen 

oder Hartsubstrate angenommen. Geeignete Laichsubstrate sind somit überall im 

Stichkanal vorhanden. Das Rotauge wurde in beiden vorliegenden Untersuchungen als


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einzige Art an allen Probestellen gefangen und war jeweils die deutlich dominierende 

Art. 

Rotfeder Scardinius erythrophthalmus 

Die Rotfeder ist ein Schwarmfisch, der sich in stehenden (Seen, Teiche, Weiher) und 

langsam fließenden Gewässern aufhält. Hier besiedelt sie vorwiegend flache, 

weichgründige und pflanzenreiche Bereiche. Die adulten Rotfedern ernähren sich 

hauptsächlich von Algen und Wasserpflanzen und in geringerem Maße von Wirbellosen 

der Uferzone. Zur Laichzeit (April bis Juli) suchen die Tiere schwarmweise flache, 

dicht bewachsene Uferstellen auf. Hier werden die Eier an Wasserpflanzen abgelegt. 

Die Rotfeder war im Kanal in allen Größenklassen vertreten, allerdings in deutlich 

geringeren Abundanzen als das Rotauge. Wasserpflanzenbestände als Laichplatz sind 

im Kanal nur an wenigen Stellen vorhanden. 

Schleie Tinca tinca 

Die in den größten Teilen Europas weit verbreitete Schleie ist ein Bewohner flacher, 

stehender und langsam fließender Gewässer mit weichem Grund und reichem Pflanzenbewuchs. 

Die Nahrung besteht aus kleinen Bodentieren und Pflanzen. In der 

Laichzeit bilden die laichreifen Tiere einen Schwarm. Damit sowohl die Eier als auch 

die Larven nicht im schlammigen Grund versinken, haften sie an Wasserpflanzen fest. 

Die phytophile Schleie findet im gesamten Kanal wohl keine geeigneten Fortpflanzungsbereiche. 

Sie wurde auch nur bei der Befischung von BORCHARDT (1991) in einem 

Einzelexemplar nachgewiesen, welches vermutlich aus dem Besatz des Sportfischervereins 

Hildesheim stammt. 

Flussbarsch Perca fluviatilis 

Der in Europa weit verbreitete Barsch ist ein Standfisch strömender und stehender 

Gewässer, der sich hauptsächlich von Wirbellosen und gelegentlich von Kleinfischen 

ernährt. In der Laichzeit legt der Barsch seine charakteristischen „Laichbänder“ auf 

Unterwasserpflanzen, Steinen oder Ästen ab. Die Jungbrut lebt schwebend im Freiwasser. 

Der Flussbarsch war die zweithäufigste gefangene Art in beiden Untersuchungen. 

Für den phyto-lithophilen Barsch sind im gesamten Kanal Laichplätze vorhanden. 

Zander Sander lucioperca 

Der Zander lebt als Raubfisch in langsam fließenden Flüssen, Seen und Haffen Europas. 

Der Zander laicht an hartgründigen 1 bis 3 m tiefen Uferstellen, wo er sich flache 

Laichgruben baut. Die 150 000 bis 200 000 Eier je kg Körpergewicht werden einzeln 

abgelegt und haften mit ihren klebrigen Hüllen an Steinen und Pflanzenteilen. Das 

Männchen bleibt am Nest und schützt das Gelege vor Verschlammung und vor Laichräubern. 

Der Zander ist neben dem Flussbarsch die dominierende Raubfischart im 

Stichkanal und war mit fast allen Altersklassen vertreten. Es wurden 1995 sogar einige


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Jungfische, die nicht aus Besatzmaßnahmen stammen konnten, nachgewiesen. Vor 

allem die Freiwasserflächen im Hildesheimer Hafen, an den Verladestellen Harsum 

und Algermissen sowie der Schleusenvorhafen bei Bolzum stellen geeignete Laichhabitate 

dar, weil dort über größere Flächen sandige, schlammfreie Untergründe vorhanden 

sind. Auffällig viele Zander wurden bei km 8,1 gefangen. An dieser Stelle bildet 

der Kanal einen Geländeabschnitt mit eher natürlichem Substrat. Der Zander erhält 

gegenüber dem Hecht zunehmende Bedeutung als Raubfisch, besonders weil er auch 

in den vom Menschen gestalteten mitteleuropäischen Flusssystemen ablaichen kann, 

während der Hecht meist keine geeigneten Laichplätze (Überschwemmungsbereiche, 

Unterwasserpflanzen, Schilfkanten) mehr findet. Auch hat der Zander wegen seiner 

ausgeprägten Sehfähigkeit in trüben Gewässern und in relativer Dunkelheit hier einen 

Vorteil. 

Abschätzung fischereilicher Erträge 

Der fischereiliche Ertrag, das heißt die Menge an fangfähigen Fischen, die dem Gewässer 

mit nachhaltigem Erfolg jährlich entnommen werden kann, ist von zahlreichen 

biotischen und abiotischen Umweltfaktoren abhängig. Zu diesen Wert bestimmenden 

Faktoren gehören unter anderem: 

• Wasserqualität, 

• Fischnährtierbestand, 

• Gewässerbeschaffenheit, 

• Besatzmaßnahmen, 

• Reproduktionsmöglichkeiten der Fische, 

• vorhandener Fischbestand. 

BORCHARD (1991) kam in seiner Untersuchung auf einen Gesamtfischbestand von 294 

kg/ha. Diese Zahl bezog sich hauptsächlich auf den mittels Elektrobefischung beprobten 

Uferbereich, so dass über die ganze Kanalbreite von einem Gesamtfischbestand 

von etwa 200 kg/ha ausgegangen wurde. Im Mittel können 25 % des Gesamtfischbestandes 

abgefischt werden. Damit ergibt sich ein Jahresertrag von 50 kg/ha für den 

Stichkanal. 

Da es durch das Fischsterben 1994 einen deutlichen Bestandseinbruch gegeben hat, 

wurde in der Untersuchung von BRUNKEN et al. (1995) von einem theoretischen Jahresertrag 

von 25 kg/ha ausgegangen. 1995 wurde aufgrund eines Flüssigdüngerunfalles 

im Kanal weder besetzt noch geangelt – der tatsächliche Ertrag war also gleich null. 

Die Fangstatistik des Angelvereines zeigt aber bereits für das Jahr 1996 wieder einen 

Ertrag von 23,4 kg/ha (vergleiche Tab. A2-42).


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Tab. A2-41: Bestandsdichten in und Anteil der einzelnen Fischarten in Gewichtsprozenten 

am durchschnittlichen Gesamtbestand pro Art (nur Elektrofänge) 

von 1991 und 1995 im Stichkanal Hildesheim (nach BRUNKEN et al. 

1995). 

Art Bestandsdichte [kg/ha] Gewichtsanteil [%] 

1991 1995 1991 1995 

Aal 108,5 15,2 36,9 9,1 

Hecht - 1,1 - 0,7 

Aland - 1,9 - 1,1 

Brassen 0,0 0,1 0,0 0,1 

Döbel 9,4 1,6 3,2 1 

Güster 6,8 4,2 2,3 2,5 

Karpfen 26,8 - 9,1 - 

Rotauge 92,0 73,4 31,3 44,1 

Rotfeder 3,5 2,5 1,2 1,5 

Schleie 0,3 0 0,1 0 

Ukelei 0 < 0,1 0 < 0,1 

Flussbarsch 10,0 36,7 3,4 22,1 

Zander 36,8 29,6 12,5 17,8 

Summe 294,1 166,4 100 100 

Geschätzter fischereilicher Ertrag: 1991: 50 kg/ha 1995: 25 kg/ha 

Fänge der Sportfischer 

Fischereierträge bis 1994 

Die durchschnittlichen Gesamterträge des Sportfischervereins Hildesheim aus dem 

Stichkanal Hildesheim für den Zeitraum von 1983 bis 1994 lagen bei etwa 2 250 kg 

pro Jahr. Bezogen auf die bewirtschaftete Fläche von 46,9 ha bedeutet dies einen jährlichen 

Ertrag von rund 48 kg/ha. Hauptsächlich daran beteiligt sind Karpfen, Zander 

und Aal. Der Anteil an Weißfischen ist zwar ähnlich hoch wie die Aalerträge, kann 

aber aufgrund der gemeinsamen Erfassung in der Fangstatistik nicht nach Arten aufgeschlüsselt 

werden. Nach Auskunft des Vereinsvorsitzenden wurden hauptsächlich Rotaugen 

gefangen; Brassen spielten nur eine untergeordnete Rolle. Die Schleienerträge 

waren trotz Besatzmaßnahmen sehr gering, der Besatz wurde daraufhin 1992 eingestellt.


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Fischereierträge ab 1996 (Neudaten/Recherche) 

Der durchschnittliche Fangertrag des Sportfischervereins Hildesheim für die Jahre von 

1996 bis 2003 betrug 2 949 kg, also knapp 63 kg/ha und lag damit sogar über den geschätzten 

Angaben von BORCHARD (vergleiche Tab. A2-42). Vor allem in den Jahren 

1999 und 2001 konnte etwa doppelt so viel Fischmasse entnommen werden. In den 

letzten Jahren gingen die Erträge wieder etwas zurück. An den Fanganteilen hat sich 

gegenüber den Vorjahren kaum etwas geändert. Angler berichten in den letzten Jahren 

aber zunehmend auch von Alandfängen verschiedener Größenklassen, wogegen der 

Anteil der Rotaugen leicht zurückzugehen scheint. Diese Angaben sind aber nicht gesichert, 

da Fänge dieser Arten nicht getrennt ausgewertet werden (FETT, mündliche 

Mitteilung). 

Tab. A2-42: Fangstatistik des Sportfischervereins Hildesheim für die Jahre 1996 bis 

2003. 

Angegeben sind die Fänge in Anzahl [n] und Gewicht [kg]. Dem Gesamtfang bezogen auf die Fläche [n/ha] bzw. 

[kg/ha] wurde eine bewirtschaftete Fläche von 46,9 ha zugrunde gelegt, um eine Vergleichbarkeit mit den Daten 

aus BORCHARD (1991) und BRUNKEN et al. 1995 zu gewährleisten. Die Originalangaben des Sportfischervereins 

bezogen sich auf eine Fläche von 60,9 ha. 

Fang [n] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Ø 

Aal 322 373 340 455 527 881 391 545 479,25 

Barsch 215 535 505 530 416 508 265 320 411,75 

Karpfen 148 296 392 763 665 579 328 267 429,75 

Schleie 5 17 10 8 10 4 0 0 6,75 

Weißfisch 277 601 758 2077 1123 1941 1080 1302 1144,88 

Zander 133 207 405 468 442 451 186 367 332,38 

Gesamt 1100 2029 2410 4301 3183 4364 2250 2801 2804,75 

Gesamt [n/ha] 23,45 43,26 51,39 91,71 67,87 93,05 47,97 59,72 59,80 

Fang [kg] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Ø 

Aal 151,20 243,30 164,20 265,00 308,40 446,30 198,00 254,80 253,90 

Barsch 54,40 110,10 133,60 127,70 91,10 149,50 78,10 114,40 107,36 

Karpfen 570,00 1056,20 1640,50 2888,50 2398,10 2404,10 1052,00 1052,0 1632,68 

Schleie 5,10 19,00 12,30 9,00 17,60 4,30 0 0 8,41 

Weißfisch 85,30 211,00 220,30 573,50 479,40 528,70 278,60 280,90 332,21 

Zander 232,10 371,10 782,70 849,10 709,00 927,70 371,40 672,30 614,43 

Gesamt 1098,10 2010,70 2953,60 4712,80 4003,60 4460,60 1978,10 2374,40 2948,99 

Gesamt [kg/ha] 23,41 42,87 62,98 100,49 85,36 95,11 42,18 50,63 62,88


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Der 1991 von BORCHARD ermittelte theoretische Jahresertrag für den Stichkanal Hildesheim 

von 50 kg/ha stimmt gut mit den für den damaligen Zeitraum durch die Angler 

des Sportfischervereins Hildesheim erreichten Jahreserträgen von durchschnittlich 

48 kg/ha überein. 

Auch die Prognose von BRUNKEN et al. (1995) über einen theoretischen Jahresertrag 

von 25 kg/ha nach dem Fischsterben wurde durch die Ertragszahlen von 1996 

(23,4 kg/ha) durch den Sportfischerverein bestätigt. Da die aktuellen Fangstatistiken 

eine zum Teil deutliche Ertragssteigerung aufzeigen, kann davon ausgegangen werden, 

dass sich der Fischbestand durch Einwanderung aus Richtung Mittellandkanal und den 

Initialbesatz von 1996, bei dem der Sportfischerverein Hildesheim neben Aal, Karpfen 

und Zandern auch 450 kg (1 800 Stück) „Weißfisch“ in das Gewässer eingebracht hat 

(siehe Tab. A2-43), wieder erholt hat. Wahrscheinlich gab es sogar eine Steigerung 

des Gesamtfischbestandes im Vergleich zu vorher. 

Tab. A2-43: Besatzstatistik des Sportfischervereins Hildesheim für die Jahre 1996 bis 

2003. 

Angegeben ist der Besatz in Anzahl [n] und Gewicht [kg]. Die Abkürzungen verweisen auf die Altersklasse und 

damit die Größe bzw. das Gewicht der eingesetzten Fische (z.B. K 2: Karpfen der Altersstufe 2+ mit einem 

durchschnittlichen Gewicht von 350 g). Dem Gesamtbesatz bezogen auf die Fläche [n/ha] bzw. [kg/ha] wurde 

eine bewirtschaftete Fläche von 46,9 ha zugrunde gelegt, um eine Vergleichbarkeit mit den Daten aus 

BORCHARD (1991) und BRUNKEN et al. (1995) zu gewährleisten. Die Originalangaben des Sportfischervereins 

bezogen sich auf eine Fläche von 60,9 ha. 

Besatz [n] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Ø 

Aal (A1) 0 3000 5600 830 800 0 2625 750 

Aal (Glasaal) 10000 0 0 0 0 0 0 2188 

Karpfen (K1) 1500 0 0 0 0 0 0 0 

Karpfen (K2) 1071 643 571 571 571 571 629 343 

Karpfen (K3) 0 0 0 0 0 0 0 0 

3224,13 

808,75 

Weißfisch 1800 0 0 0 0 0 0 0 einmalig 

Zander (Z1) 0 0 0 0 0 10000 0 0 

Zander (Z2) 800 440 905 880 1075 0 1200 130 

Zander (Z3) 0 0 0 0 0 0 0 0 

1928,75 

Gesamt 15171 4083 7076 2281 2446 10571 4454 3411 6186,63 

Gesamt [n/ha] 323,48 87,06 150,87 48,64 52,15 225,39 94,97 72,73 131,91


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Besatz [kg] 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Ø 

Aal (A1) 0 30 56 8,3 8 0 26,25 7,5 

Aal (Glasaal) 4 0 0 0 0 0 0 0,88 

Karpfen (K1) 375 0 0 0 0 0 0 0 

Karpfen (K2) 375 225 200 200 200 200 220 120 

Karpfen (K3) 0 0 0 0 0 0 0 0 

17,62 

264,38 

Weißfisch 450 0 0 0 0 0 0 0 einmalig 

Zander (Z1) 0 0 0 0 0 700 0 0 

Zander (Z2) 200 110 226,25 220 268,75 0 300 32,5 

Zander (Z3) 0 0 0 0 0 0 0 0 

257,19 

Gesamt 1404,00 365,00 482,25 428,30 476,75 900,00 546,25 160,88 595,43 

Gesamt [kg/ha] 29,94 7,78 10,28 9,13 10,17 19,19 11,65 3,43 12,70 

Durchschnittliche Gewichte für die besetzten Fische der verschiedenen Altersklassen: 

Aal (A 1+): 0,01 kg 

Glasaal: 0,0004 kg 

Karpfen (K 1+): 0,25 kg 



Weißfisch: 0,25 kg 

Zander (Z 1+): 0,07 kg 

Zander (Z 2+): 0,25 kg 

Zander (Z 3+): 0,7 kg 

Einschätzung des Kanales als Lebensraum 

Schifffahrtskanäle sind künstlich erschaffene Wasserstraßen und dienen vor allem als 

Verkehrswege. Die Zusammensetzung von Fischartengemeinschaften in Kanälen unterscheidet 

sich daher meist deutlich von solchen in natürlich entstandenen Gewässern 

(VILCINSKAS & WOLTER 1994; WOLTER & VILCINSKAS 1997a, 2000). Für den Stichkanal 

Salzgitter belegte dies bereits eine Untersuchung von BRUNKEN et al. (1991). 

Artenreiche Fischfaunen sind in der Regel dort anzutreffen, wo viele Habitate unterschiedlicher 

Struktur nebeneinander vorhanden und miteinander vernetzt sind. Diese 

erforderliche Strukturvielfalt ist in künstlichen Wasserstraßen im Allgemeinen nicht 

vorhanden. Gerade Linienführung, eintönige befestigte Uferbereiche und Mangel an 

Nebengewässern prägen das Erscheinungsbild. So werden die vorhandenen Bereiche 

im Wesentlichen von euryöken Arten genutzt, deren Ansprüche an Laichsubstrate und 

gewässermorphologische Strukturen gering sind. Meist handelt es sich hierbei gleichzeitig 

um Arten, die ein recht breites Nahrungsspektrum aufweisen. Künstliche Einrichtungen 

dienen in vielen Fällen als Ersatzlebensräume, Stege und festgemachte 

Schiffe werden als Unterstände angenommen, Häfen und Wendestellen übernehmen 

die Funktion von Nebengewässern und bieten Winterquartiere. Die ökologische Wirksamkeit 

dieser Ersatzstrukturen ist jedoch noch unzureichend erforscht.


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Die grundsätzliche Bedeutung solcher Ersatzlebensräume kann auch für den Stichkanal 

Hildesheim festgestellt werden. Wesentliche Strukturelemente sind hierbei Abweichungen 

vom monoton ausgebauten Querprofil. Allen Bereichen mit erhöhten Fischkonzentrationen 

war eine deutliche Aufweitung des Regelprofiles gemeinsam. Die 

fischreichsten Stellen des Stichkanales waren der südliche Vorhafen der Schleuse Bolzum, 

die Verladestelle Algermissen, das alte Wendebecken des Hildesheimer Hafens 

und die Wendestelle bei Harsum. 

Die hohen Fischdichten in diesen Bereichen können direkt den breiteren Profilen zugeordnet 

werden, da sich an diesen Stellen die insbesondere bei Schiffspassagen extrem 

starken Wasserbewegungen abschwächen. Innerhalb der freien, geraden Kanalabschnitte 

kommt es durch Wellenschlag, Sog, die Aufwirbelung von Sedimenten und 

damit einhergehender Wassertrübung und Verletzungen durch Schiffsschrauben zu 

zum Teil starken Schädigungen der Fischfauna (WOLTER & VILCINSKAS 1997b, 

ARLINGHAUS et al. 2002). Diese negativen Einflüsse der Schifffahrt sind dominante 

Faktoren bei Ausbildung der Fischartenstruktur eines Gewässers, vor allem in geraden 

befestigten Kanalabschnitten (WOLTER & VILCINSKAS 1997b). Es kann in extremen 

Gewässern zu einer Veränderung der Fischartengemeinschaft aufgrund hoher Jungfischsterblichkeit 

kommen. Je kleiner ein Fisch, desto geringer ist auch seine 

Schwimmleistung, deshalb sind gerade die Jungfische, die sich bevorzugt in den ufernahen 

Bereichen aufhalten, durch die schädlichen Einflüsse des Wellenschlages bedroht 

(ARLINGHAUS 2000, WOLTER & VILCINSKAS 1997b). In diesen Untersuchungen 

haben sich signifikant höhere Jungfischdichten in aufgeweiteten Bereichen wie kleinen 

Buchten nachweisen lassen. Obwohl auch in Freiwasserstrecken Laichaktivitäten beobachtet 

wurden, konnten an diesen Bereichen keine Jungfische gefangen werden. Vermutlich 

wurden schon die Eier und Larven vom Sog der Strömung mitgerissen. In 

Flachwasserbereichen entstehen durch geringere Strömungen und dadurch mehr Sedimentation 

geeignete Bereiche für die Ansiedlung von Wasserpflanzen und Makroinvertebraten, 

so dass die Fische dort nicht nur vor Wellenschlag besser geschützt sind, 

sondern auch bessere Lebensbedingungen wie Laichhabitate, Aufwachsgebiete und 

Nahrung finden. 

Ein sehr wichtiger Einflussfaktor für die Besiedlung von Makroinvertebraten in Schifffahrtskanälen 

ist die Art der Ufersicherung, deren zumeist sehr spezifische Besiedlung 

von der Art der verwendeten Materialien abhängt. Hierbei hat sich gezeigt, dass lockere 

Schüttstein-Deckwerke im Vergleich mit anderen Deckwerksarten die höchste 

Artendiversität besitzen. Im Stichkanal Salzgitter wiesen die Schleusenbereiche und 

die weniger stark befahrenen Abschnitte mit ausgeprägter Ufervegetation auf Schüttsteinen 

die höchste Artendiversität auf (EGGERS 2006). Im Hildesheimer Stichkanal 

kann somit das Fehlen von Fischnährtieren als limitierender Faktor ausgeschlossen 

werden. Es gibt auch keine Hinweise auf eine unzureichende Wasserqualität.


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Insgesamt wurden im Stichkanl Hildesheim 14 Fischarten nachgewiesen. Besonders 

weit verbreitet sind Fischarten mit geringen Ansprüchen an ihre Laichplätze, wie Rotauge 

(Rutilus rutilus) und Flussbarsch (Perca fluviatilis). Dagegen werden die Bestandsstärken 

der Arten Aal (Anguilla anguilla), Zander (Sander lucioperca) und 

Karpfen (Cyprinus carpio) im Wesentlichen durch Besatzmaßnahmen des ansässigen 

Angelvereins gesteuert. Ein Einwandern ist unwahrscheinlich; das Reproduktionspotenzial 

des Zanders im Gewässer ist unsicher und Aal und Karpfen pflanzen sich hier 

natürlicherweise nicht fort. 

Das Artenspektrum ist reduziert, da für die meisten Jungfische und anspruchsvolleren 

Arten geeignete Lebensräume fehlen. Es fehlen geschützte Flachwasserbereiche. Selten 

wachsen Schilf und Unterwasserpflanzen, die den Fischen Unterstände und Schatten 

bieten könnten. Die Gewässersohle ist monoton. Die phytophilen Arten Hecht und 

Schleie konnten sich trotz Besatzmaßnahmen nicht im Gewässer halten. Andere Arten 

wie Döbel oder Gründling benötigen Kies oder Sand, um ihren Laich abzulegen. Einzig 

der Aland konnte sich als neue Art im Stichkanal Hildesheim ausbreiten. Das erste 

Mal von BRUNKEN et al. (1995) für den Hildesheimer Kanal nachgewiesen, berichten 

die Sportfischer für die letzten Jahre von Alandfängen aller Altersklassen. Dies ist besonders 

erfreulich, weil diese Fischart auf der bundesweiten Roten Liste als gefährdet 

eingestuft ist. Andere gefährdete Arten wie Hecht und Karausche konnten nur in Einzelexemplaren 

nachgewiesen werden. 

Im Vergleich zu anderen Kanälen oder ausgebauten Wasserstrassen zählt der Stichkanal 

Hildesheim eher zu den artenärmeren Gewässern. Im Mittellandkanal wurden drei 

weitere Arten, im ebenfalls stark ausgebauten Oder-Havel-Kanal insgesamt 20 Arten 

nachgewiesen. Im Gegensatz dazu konnten in der Mittelelbe, einer ausgebauten Wasserstraße 

mit natürlichem Ursprung, bis zu 38 Arten nachgewiesen werden. 

Der bei der Untersuchung von 1995 festgestellte Bestandseinbruch von etwa 51 % im 

Vergleich zum Jahr 1991 ließ sich mit dem Fischsterben nach einem Flüssigdünger- 

Unfall (Ammonium-Harnstofflösung) im Dezember 1994 erklären. Dadurch wurde 

fast der gesamte Fischbestand vernichtet (KÄMMEREIT 1995). BRUNKEN et al. (1995) 

konnten einige Monate später besonders viele Jungfische, vor allem der euryöken Arten 

Rotauge (Rutilus rutilus) und Flussbarsch (Perca fluviatilis), die ein hohes Einwanderungs- 

und Reproduktionspotenzial besitzen, nachweisen. Die meisten Fische 

wurden damals oberhalb der Schleuse Bolzum gefangen, was für eine Wiederbesiedlung 

aus dieser Richtung (Mittellandkanal) spricht.


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Nach neueren Angaben des Sportfischervereines hat sich der Gesamtfischbestand des 

Hildesheimer Stichkanales aber von diesem Ereignis erholt und scheint nun sogar auf 

einem höheren Stand zu sein als bei der ersten Untersuchung. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Stichkanal Hildesheim eine auch im Vergleich 

mit anderen ausgebauten Bundeswasserstraßen relativ naturferne Fischfauna mit 

einem deutlichen Artenfehlbetrag und einseitiger Dominanzstruktur aufweist. Die Befunde 

lassen sich überwiegend auf die Armut an für die Fischfauna geeigneten Strukturen 

zurückführen. 

Bewertung 

Bei der Kombination von spezifischer Bedeutung einer Fläche oder eines Lebensraumes 

für eine Art mit der Schutzbedürftigkeit einer Art zu einer Wertstufe entsprechend 

Kap. A1 ergibt sich für den künstlichen Lebensraum Stichkanal Hildesheim die Wertstufe 

III (von allgemeiner Bedeutung), weil es keine größeren natürlichen Vorkommen 

gefährdeter Arten gibt. 

A2.11 Makrozoobenthos 

Die Erfassungen des Makrozoobenthos wurden am 25.09.2007 und 16.06.2008 in den 

Uferbereichen und der Kanalsohle der Kanalstrecke von der Schleuse Bolzum bis zum 

Hafen Hildesheim durchgeführt. Die Untersuchung erfolgte durch die Bundesanstalt 

für Gewässerkunde, welche einen eigenständigen Bericht zur „Bestandserfassung 

aquatischer Wirbelloser (Makrozoobenthos) im Stichkanal Hildesheim 2007/2008“ 

vorgelegt hat (ANLAUF et al. 2009). Diesem sind die Angaben zur Methodik und die 

detaillierten Erfassungsergebnisse zu entnehmen. 

Die Tab. A2-44 enthält die Gesamtartenliste mit Angaben zum Gefährdungsstatus.


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Tab. A2-44: Makrozoobenthos Stichkanal Hildesheim 2007/2008 - Gesamtartenliste 

und Rote Liste Status (leicht verändert aus ANLAUF et al. 2009). 

Gefährdungskategorien der Roten Listen: 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet. V = 

Arten der Vorwarnliste. 

(F) Tiefland (Flachland), (H) Hügel- und Bergland. 

Bei Köcherfliegen erfolgt die Einstufung in drei Ziffern für drei Großräume (Süd-, Mittel- und Norddeutschland). 

Tiergruppe/Taxon Autor/Jahr Rote Liste 

Deutschland 

TURBELLARIA (Strudelwürmer) 

Dendrocoelum lacteum (O.F. Müller, 1774) ... 

Dendrocoelum romanodanubiale (Codreanu, 1949) ... 

Dugesia tigrina (Girard, 1850) 

NEMATHELMINTHES (Rundwürmer) 

Nematoda ... ... 

GASTROPODA (Schnecken) 

Ancylus fluviatilis O.F.Müller, 1774 ... 

Bithynia tentaculata (Linnaeus, 1758) ... 

Ferrissia wautieri (Mirolli, 1960) ... 

Physella acuta (Draparnaud, 1805) ... 

Potamopyrgus antipodarum (Gray, 1840) ... 

Radix balthica (benutztes Synonym: Radix ovata) (Linnaeus, 1758) ... 

Radix labiata (Rossmaessler, 1835) ... 

Segmentina nitida (O.F. Müller, 1774) 3 

Valvata piscinalis (O.F. Müller, 1774) V 

Viviparus viviparus (Linnaeus, 1758) 2 

BIVALVIA (Muscheln) 

Anodonta anatina (Linnaeus, 1758) V 

Anodonta cygnea (Linnaeus, 1758) 2 

Anodonta sp. ... ... 

Corbicula fluminea (O.F. Müller, 1774) ... 

Corbicula sp. ... ... 

Dreissena polymorpha (Pallas, 1771) ... 

Pisidium amnicum (O.F. Müller, 1774) 2 

Pisidium henslowanum (Sheppard, 1825) V 

Pisidium sp. ... ... 

Pseudanodonta complanata (Rossmässler 1835) 1 

Sphaerium corneum (Linnaeus, 1758) ... 

Sphaerium sp. ... ... 

OLIGOCHAETA (Wenigborster) 

Branchiura sowerbyi Beddard, 1892 ... 

Oligochaeta ... ... 

POLYCHAETA (Vielborster) 

Hypania invalida (Grube, 1860) ... 

HIRUDINEA (Egel) 

Erpobdella octoculata Linnaeus, 1758) ... 

Erpobdella sp. ... ... 

Helobdella stagnalis (Linnaeus, 1758) ... 

CRUSTACEA (Krebse) 

Asellus aquaticus (Linnaeus, 1758) ... 

Chelicorophium curvispinum (Sars, 1895) ... 

Chelicorophium robustum (G.O. Sars, 1895), ... 

Dikerogammarus haemobaphes (Eichwald, 1841) ... 

Gammarus sp. Birstein, 1933 ... 

Gammarus tigrinus Sexton, 1939 ... 

Jaera sarsi Valkanov, 1936 

Orchestia cavimana Heller, 1865 ... 

Orconectes limosus (Rafinesque, 1817) ... 

Rote Liste 

Niedersachsen


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Tiergruppe/Taxon Autor/Jahr Rote Liste Rote Liste 

DIPTERA (Zweiflügler) 

Deutschland Niedersachsen 

Ceratopogonidae ... ... 

Chironomidae ... ... 

Simulium sp. 

EPHEMEROPTERA (Eintagsfliegen) 

... ... 

Caenis luctuosa (Burmeister, 1839) ... *(F) 3(H) 

Ephemera sp. ... ... 

Ephemera vulgata 

ODONATA (Libellen) 

(Linnaeus, 1758) ... *(F) 1(H) 

Zygoptera 

COLEOPTERA (Käfer) 

... ... 

Elmis sp. ... ... 

Oulimnius sp. 

MEGALOPTERA (Schlammfliegen) 

... ... 

Sialis lutaria 

NEUROPTERA (Netzflügler) 

(Linnaeus, 1758) ... 

Sisyra sp. 

TRICHOPTERA (Köcherfliegen) 

... ... 

Ceraclea alboguttata (Hagen 1860) ... 3(F) 2(H) 

Ceraclea sp. ... 

Cyrnus trimaculatus (Curtis, 1834) ... 

Ecnomus tenellus (Rambur, 1842) ... 

Hydroptila sp. ... ... 

Oecetis ochracea (Curtis, 1825) ... 

Oecetis sp. ... ... 

Tinodes unicolor (Pictet, 1834) ... ?(F) 3(H) 

Tinodes waeneri 

PORIFERA (Schwämme) 

(Linnaeus, 1758) ... 

Eunapius fragilis (Leidy, 1851) ... 

Spongilla lacustris 

BRYOZOA (Moostierchen) 

(Linnaeus, 1758) ... 

Fredericella sp. ... ... 

Paludicella articulata (Ehrenberg, 1831) ... 

Plumatella emarginata 

HYDROZOA (Hohltiere) 

Allmann, 1844 ... 

Cordylophora caspia (Pallas, 1771) ... 

Hydra sp. ... ... 

Bewertung 

ANLAUF et al. (2009) führen eine Bewertung der ökologischen Wertigkeit des Stichkanales 

einerseits durch die Einschätzung der Artenvorkommen und Populationen anhand 

eines fünfstufigen Bewertungsrasters (BFG 2000) und andererseits mit der 

Saprobiestufe und dem Potamon Typie-Index durch. Die entsprechenden Bewertungsergebnisse 

sind bei ANLAUF et al. (2009) detailliert dargestellt, wobei sich zusammenfassend 

eine mittlere Wertigkeit für den Stichkanal ergibt. 

Die nach dem in Kap. A1 erläuterten Verfahren durchgeführte Bewertung wird im 

Folgenden dargestellt. Die unterschiedliche Schutzbedürftigkeit der im Untersuchungsgebiet 

nachgewiesenen Makrozoobenthosvorkommen wird in Tab. A2-45 für 

die auf den Roten Listen und Vorwarnlisten geführten Arten ermittelt (ALTMÜLLER


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1983, JUNGBLUTH & KNORRE 1998, KLIMA 1998, MALZACHER et al. 1998, REUSCH & 

HAASE 2000). Danach erlangen zwölf Arten eine gewisse Schutzbedürftigkeit. 

Landesweite Rote Listen liegen beim Makrozoobenthos nur für folgende Gruppen vor: 

Eintagsfliegen, Steinfliegen, Köcherfliegen und Libellen. Für Muscheln und Schnecken 

existiert nur eine bundesweite Rote Liste, welche für die Bewertung heran gezogen 

wurde. 

Tab. A2-45: Schutzbedürftigkeit nachgewiesener Makrozoobenthosarten. 



3 = gefährdet. V = Arten der Vorwarnliste. 

Art Gef.-grad 

Nds. 

Hügelland 

Schnecken 

Gef.-grad 

Deutschland 

Schutzbe- 

dürftigkeit 

Segmentina nitida 3 landesweit schutzbedürftig 

Valvata piscinalis V mit Einschränkung schutzbedürftig 

Viviparus viviparus 2 landesweit sehr schutzbedürftig 

Muscheln 

Anodonta anatina V mit Einschränkung schutzbedürftig 

Anodonta cygnea 2 landesweit sehr schutzbedürftig 

Pisidium amnicum 2 landesweit sehr schutzbedürftig 

Pisidium henslowanum V mit Einschränkung schutzbedürftig 

Pseudanodonta complanata 1 

Eintagsfliegen 

landesweit herausragend 


Caenis luctuosa 3 landesweit schutzbedürftig 

Ephemera vulgata 1 

Köcherfliegen 

landesweit herausragend 


Ceraclea alboguttata 2 landesweit sehr schutzbedürftig 

Tinodes unicolor 3 landesweit schutzbedürftig 

Die Bedeutung einzelner Habitate für das Makrozoobenthos ist in Tab. A2-46 dargestellt. 

In Tab. A2-47 erfolgt die Abschätzung der Bedeutung einer Fläche für den 

Schutz von Makrozoobenthos anhand von Bestandsgrößenklassen.


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Tab. A2-46: Bedeutung einzelner Habitate für Makrozoobenthos. 

Habitatfunktion Bedeutung für das 





bewertet. 

Tab. A2-47: Bestandsgrößenklassen für Makrozoobenthos. 

Abundanzklassen nach DIN 38 410 Bedeutung für das 


Einzelnachweise vorhanden 

wenig bis mittel mittel 

mittel bis viel groß 

sehr viel sehr groß 

Das Ergebnis der formalisierten Bewertung der Lebensräume des Makrozoobenthos ist 

in Tab. A2-48 dargestellt. Von den neun Probeflächen sind 

• vier von allgemeiner Bedeutung (Wertstufe III), 

• drei von besonderer bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe IV), 

• zwei von besonderer Bedeutung (Wertstufe V).


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Tab. A2-48: Bewertung der Makrozoobenthoslebensräume. 

Herleitung der Wertstufen siehe Tab. A1-2 in Kap. A1. Kanal-km = Kanal-km der Probenahme 

Kanalkm 

Habitatnutzung Anzahl der Artvorkommen mit 


Lebensraum 

Wertstufe 


Bedeutung 

von 

besonderer 

Bedeutung 

von beson- 

derer bis 

allgemeiner 

Bedeutung 

von 

allgemeiner 

Bedeutung 


Lebensraum 

V * 

V 

IV 

III 

0,7 Gesamtlebensraum 1 1 III – von allgemeiner 

Bedeutung 1 

3,0 Gesamtlebensraum 1 III – von allgemeiner 

Bedeutung 


Bedeutung 

6,9 Gesamtlebensraum 1 2 IV – von besonderer bis 


9,4 Gesamtlebensraum 1 IV – von besonderer bis 



Bedeutung 1 

11,8 Gesamtlebensraum 1 1 2 IV – von besonderer bis 


13,5 Gesamtlebensraum 2 2 1 

V – von besonderer Bedeutung 

14,4 Gesamtlebensraum 4 3 

V – von besonderer Bedeutung 

1 = Vorkommen von Ephemera vulgata werden aus gutachterlicher Sicht um zwei Stufen herabgesetzt, da die Art 

sowohl im niedersächsischen Tiefland als auch bundesweit verbreitet vorkommt. Der Stichkanal im Übergangsbereich 

vom Hügel- zum Tiefland dient dieser Art vermutlich als Ausbreitungskorridor. 

A2.12 Sonstige Arten 

Aus faunistischer Sicht gelangen mehrere interessante Nachweise quasi nebenbei als 

Zufallsfunde, nämlich in Tiergruppen, die gemäß dem Ergebnis des Scopingtermines 

nicht zur Erfassung anstanden. Nachfolgend werden nur die hervorhebenswerten Arten 

aufgeführt; alle sonstigen Nachweise werden nicht weiter erwähnt. Diese Zufallsfunde 

beziehen sich auf die bei den Tagfaltern und Wildbienen untersuchten Bereiche, so 

dass deren Nummerierung (unter Nennung von SA statt W beziehungsweise T) übernommen 

wird. Hervorhebenswert sind die folgenden Arten: 

Anogcodes ustulata (FABRICIUS, 1787, Abb. A2-11): Dieser verhältnismäßig große 

Scheinbockkäfer (Familie Oedemeridae) war in Niedersachsen bisher nur im westlichen 

Tiefland nachgewiesen worden, aber auch dort schon seit Jahrzehnten nicht 

mehr. Der letzte Nachweis stammt aus der Zeit vor 1950 (KÖHLER & KLAUSNITZER 

1998), so dass die Feststellung der Art am Stichkanal östlich von Lühnde (SA1) einen


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Wiederfund für Niedersachsen nach über 60 Jahren und einen Erstnachweis für Ostniedersachsen 

darstellt. Gefunden wurden mehrere Exemplare, so dass von einem bodenständigen 

Vorkommen auszugehen ist. Bundesweit wird die Art als gefährdet geführt 

(GEISER 1998: Gefährdungsgrad 3; angegeben als Nacerdes ustulata). 

Abb. A2-11: Sammlungsexemplar von Anogcodes ustulata. 

Plagionotus detritus (LINNAEUS, 1758, Abb. A2-12): Mit einem Vorkommen dieser 

bundesweit stark gefährdeten Bockkäferart (GEISER 1998: Gefährdungsgrad 2; Familie 

Cerambycidae) entlang des Stichkanales war wahrlich nicht zu rechnen. Umso überraschender 

waren die Funde gleich mehrerer Exemplare in den Untersuchungsbereichen 

SA5 und SA6 bei Harsum. Die Art ist in Niedersachsen bisher erst einige wenige Male 

gefunden worden und ist auf das Vorkommen anbrüchiger, älterer, gut der Sonne ausgesetzter 

Kronen von Buchen und Eichen angewiesen. Welche Bäume in den Untersuchungsabschnitten 

als Brutbäume genutzt werden, bleibt aufgrund fehlender Einsichtnahme 

unklar. Sicherlich wird es sich um Bäume handeln, die dicht am Kanalufer stehen 

und somit gut besonnt sind.


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Abb. A2-12: Plagionotus detritus. 

Eumenes coronatus (PANZER, 1799): Eine Lehmwespenart (Hautflüglerfamilie Eumenidae 

resp. Vespidae), die bisher noch nicht aus Niedersachsen bekannt war. Somit 

handelt es sich um einen Erstnachweis für Niedersachsen und zugleich um den nördlichsten 

Fund in Mitteleuropa überhaupt. Ergo lebt die Art am Stichkanal östlich von 

Lühnde (SA1) am Rand ihres Verbreitungsgebietes. Dieser „Vorposten“ ist besonders 

schützenswert, weil gegebenenfalls von hier aus die weitere Besiedlung Norddeutschlands 

erfolgen könnte, zusagendes Lebensraumangebot und günstige klimatische Bedingungen 

vorausgesetzt. 

Pemphredon fabricii (MÜLLER, 1911, Abb. A2-13): Die kleine Grabwespenart (Hautflüglerfamilie 

Sphecidae s. l.) ist erst seit wenigen Jahren sicher bestimmbar und lebt 

in Schilfröhrichten. Sie wurde in größerer Anzahl über Wochen am Stichkanal östlich 

von Lühnde (SA1) nachgewiesen. Es handelt sich um den zweiten Fundort in Niedersachsen. 

Den Erstnachweis aus einem Moor bei Hannover hat THEUNERT (2007) veröffentlicht.


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Abb. A2-13: Weibchen von Pemphredon fabricii. 

Trypoxylon deceptorium ANTROPOV, 1991: Auch diese Grabwespenart (Hautflüglerfamilie 

Sphecidae s. l.) lebt in Schilfröhrichten und wurde einmal am Stichkanal östlich 

von Lühnde (SA1) gekeschert. Es handelt sich wie bei der vorangehend genannten 

Art erst um den zweiten Fundort in Niedersachsen. Zuvor wurde auch sie nur in einem 

Moor bei Hannover festgestellt (THEUNERT 2007). 

- Cerura vinula (LINNAEUS, 1758, Abb. A2-14): Raupen des Großen Gabelschwanzes 

(Schmetterlingsfamilie Notodontidae; Zahnspinner) wurden an mehreren Stellen im 

Bereich SA1 auf jungen Zitter-Pappeln (Populus tremula) festgestellt. Die Art führt 

LOBENSTEIN (2004) für Niedersachsen als gefährdet (Gefährdungsgrad 3). 

Abb. A2-14: Raupe von Cerura vinula auf Espe (Populus tremula).


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Epione repandaria (HUFNAGEL, 1767, Abb. A2-15): Mehrmals wurden im Bereich 

SA1 Weiden-Saumbandspanner (Familie Geometridae; Spanner) aus Gebüschen und 

aus Hochstaudenfluren aufgescheucht. Die Art ist in Niedersachsen gefährdet 

(LOBENSTEIN 2004: Gefährdungsgrad 3). Ihre Raupen leben auf Zitter-Pappeln, Weiden 

und anderen Gehölzarten. 

Abb. A2-15: Epione repandaria. 

Idaea muricata (HUFNAGEL, 1767, Abb. 2-16): Der farblich sehr ansprechend wirkende 

Purpurstreifen-Zwergspanner (Familie Geometridae; Spanner) kommt sowohl in 

trockenen als auch feuchten Lebensräumen vor und gilt in Niedersachsen als stark gefährdet 

(LOBENSTEIN 2004: Gefährdungsgrad 2). Falter werden mitunter aufgescheucht, 

wie es auch im Bereich SA1 mehrfach geschah. Über die Lebensweise der 

Art ist nicht viel bekannt, doch es dürfte wohl zutreffend sein, dass unmittelbar am 

Stichkanal manche der dichtwüchsigen Hochstaudenfluren besiedelt sind.


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Abb. A2-16: Idaea muricata. 

Idaea ochrata (SCOPOLI, 1763, Abb. A2-17): Am Stichkanal kommt der Steppenheiden-Zwergspanner 

(Familie Geometridae; Spanner) sicherlich nur im Bereich SA4 

vor. Er ist ein Bewohner warmer, trockener Lagen mit schütterer, aber hochgrasiger 

Vegetation. Diese Bedingungen sind in dem Abschnitt vollauf gegeben. Die Art ist am 

Tage leicht aufzuscheuchen und wurde mehrfach am Rand von Brombeergestrüpp beobachtet. 

Auch sie ist in Niedersachsen stark gefährdet (LOBENSTEIN 2004: Gefährdungsgrad 

2). 

Abb. A2-17: Idaea ochrata.


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(Leicht nachzuweisen, wenn vorhanden, aber schwer zu fotografieren, da sehr scheu). 

Macrochilo cribrumalis (HÜBNER, 1793, Abb. A2-18): LOBENSTEIN (2004) führt die 

Sumpfgras-Zünslereule als gefährdete Art Niedersachsens (Gefährdungsgrad 3). Sie 

gehört der Schmetterlingsfamilie der Eulen (Noctuidae) an und ist auf Seggenrieder 

angewiesen. Am Stichkanal ist sie deshalb auf den Bereich SA1 beschränkt. 

Abb. A2-18: Macrochilo cribrumalis. 

Tyria jacobaeae (LINNAEUS, 1758, Abb. A2-19): Der Blutbär (Familie Arctiidae) ist in 

Niedersachsen nach LOBENSTEIN (2004) eine stark gefährdete Art (Gefährdungsgrad 

2) und ist vorwiegend auf Brachen mit Vorkommen der Raupenfutterpflanze Jakobs- 

Greiskraut (Senecio jacobaea) zu finden. Am Stichkanal östlich von Lühnde (SA1) 

wurden an einem Tag drei Falter aufgescheucht. Jakobs-Greiskraut und das nahe verwandte 

Raukenblättrige Greiskraut (Senecio erucifolius), welches Blutbärraupen potenziell 

ebenfalls als Futter dient, sind entlang des Stichkanals nur an wenigen Orten 

vorhanden.


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Abb. A2-19: Tyria jacobaeae auf Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea). 

Bewertung 

Da keine systematische Erfassung der in diesem Kapitel betrachteten Insektengruppen 

durchgeführt worden ist, sondern diese als Zufallsbeobachtungen insbesondere bei den 

Erfassungen der Tagfalter und Wildbienen nachgewiesen worden sind, wird keine 

formalisierte Bewertung analog den vorangegangenen Kapiteln durchgeführt. Stattdessen 

werden die Funde auf der Grundlage der vorhandenen Roten Liste und ihrer 

Nachweishäufigkeit in Niedersachsen bewertet. 

Auch wenn kein systematischen Erfassungen erfolgten, lässt sich schon auf Grundlage 

der Zufallsfunde belegen, dass besonders den Bereichen SA1, SA5 und SA6 eine landesweite 

Bedeutung zukommt. 

Für die Bewertung des Bereiches SA1 wären Idaea muricata und Tyria jacobaeae als 

landesweit stark gefährdete Arten ausschlaggebend. Hinzu kämen mit Anogcodes 

ustulata, Eumenes coronatus, Pemphredon fabricii und Trypoxylon deceptorium vier 

Arten, die nach heutigem Wissensstand in Niedersachsen sehr selten sind (Eumenes 

coronatus wurde hier erstmals für Niedersachsen nachgewiesen). Würde es zu der jeweiligen 

Tiergruppe eine landesweite Rote Liste geben, so müssten diese Arten zumindest 

wohl auch als stark gefährdet geführt werden, unter Umständen auch als vom 

Aussterben bedrohte Arten. Die Einstufung des Bereiches SA1 als von landesweiter 

Bedeutung wird zusätzlich durch die Funde vornehmlich von Cerura vinula, Epione 

repandaria sowie Macrochilo cribrumalis bekräftigt. Besonders unter den so genann-


______________________________________________________________________________________________ 

ten Nachtfaltern ist am Stichkanal östlich von Lühnde mit vielen weiteren landesweit 

bestandsbedrohten Arten zu rechnen, so mit Schilf bewohnenden Arten. 

Für die Bewertung der Bereiche SA5 und SA6 als von landesweiter Bedeutung ist das 

Vorkommen des Bockkäfers Plagionotus detritus maßgebend. Diese bundesweit stark 

gefährdete Käferart würde in Niedersachsen wohl als vom Aussterben bedroht geführt, 

gäbe es eine Rote Liste der gefährdeten Bockkäfer Niedersachsens. 

Die Bereiche SA2, SA3 und SA4 können nach jetzigem Kenntnisstand der hier in diesem 

Kapitel betrachteten Artengruppen nicht so hoch bewertet werden, wobei systematische 

Erhebungen aber unter Umständen weitere wertgebende Nachweise erbrächten. 

Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich am Stichkanal mehrere weitere bestandsbedrohte 

Arten reproduzieren. Die Zahl der hervorhebenswerten Funde aus anderen Insektengruppen, 

die bei der Tagfalter- und Wildbienenerfassung nebenbei erbracht 

wurden, lässt diesen Schluss jedenfalls zu. Dies gilt insbesondere für die Nachtfalter, 

denn gerade bei dieser Tiergruppe sind im Bereich linearer Strukturen und Lebensräume 

in einer ansonsten ausgeräumten Umgebung wegen der potenziell hohen Anzahl 

bestandsbedrohter Arten weitere relevante Artenvorkommen nicht auszuschließen, 

sondern eher sogar zu erwarten.


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A3. Schutzgut Pflanzen 

A3.1 Gefährdete und geschützte Farn- und Blütenpflanzen 

Die Tab. A3-1 listet die Fundorte der gefährdeten und/oder geschützten Farn- und 

Blütenpflanzen auf. Die Lage der Fundorte ist Karte 1 zu entnehmen. 

Tab. A3-1: Auflistung der Fundorte der nachgewiesenen Farn- und Blütenpflanzen 

der niedersächsischen Roten Liste und der Vorwarnliste sowie der geschützten 

Arten (siehe auch Karte 1). 

Häufigkeitskategorien: 1 = 1 Exemplar (Ex.), 2 = 2 – 5 Ex., 3 = 6 – 25 Ex., 4 = 26 – 50 Ex., 5 = 51 – 

100 Ex. , 6 = 101 – 1.000 Ex. , 7 = 1.001 – 10.000 Ex., 8 > 10.000 Ex. 

Hinweis: In den Eichen-Hainbuchenwäldern verbreitet ist zudem die Hohe Schlüsselblume (Primula 

elatior), in den uferbegleitenden Gehölzen die Wild-Birne (Pyrus pyraster) (offensichtlich gepflanzt). 

Aufgrund der weiten Verbreitung wurde auf eine Darstellung von Einzelfundorten verzichtet. 

Fundort-Nr. Pflanzensippen der niedersächsischen Roten Liste und 

der Vorwarnliste sowie geschützte Arten 

Kürzel und Häufigkeit 

1 Sonchus palustris Sp 1 






7 Sanguisorba officinalis So 1 








15 Pulicaria dysenterica Pd 2 




19 Thelypteris palustris Tp 6 











30 Pulicaria dysenterica Pd 3


______________________________________________________________________________________________ 




31 Potamogeton perfoliatus Pp 4 


33 Betonica officinalis Bo 3 






39 Potamogeton lucens Pl 2 

40 Iris pseudacorus Ip 5 

41 Iris pseudacorus, Myosotis laxa, Ranunculus lingua 1 Ip 5, Ml 3, Rl 5 



44 Pulicaria dysenterica, Betonica officinalis Pd 4, Bo 2 


46 Cynoglossum officinale Co 1 




50 Potamogeton perfoliatus, Potamogeton lucens Pp, Pl 3 











61 Ulmus laevis Ul 3 


63 Potamogeton perfoliatus, Potamogeton lucens Pp 3, Pl 3 

64 Cynoglossum officinale, Lathyrus tuberosus Co 6, Lt 4 









73 Ulmus laevis Ul 3 







80 Nymphaea alba Na 3 

81 Potamogeton perfoliatus Pp 3


______________________________________________________________________________________________ 




82 Potamogeton lucens, Potamogeton perfoliatus Pl 5, Pp 3 














96 Carex elongata Ce 1 



99 Geum rivale Gr 2 










109 Primula veris Pv 4 

110 Nuphar lutea Nl 3 











121 Aquilegia vulgaris 1 Av 1 











132 Potamogeton perfoliatus Pp 3


______________________________________________________________________________________________ 





134 Potamogeton perfoliatus Pp 























157 Carex vulpina Cv 1 




















177 Sagittaria sagittifolia Ss 6 






183 Sagittaria sagittifolia Ss 3


______________________________________________________________________________________________ 






186 Centaurium pulchellum Cp 2 

187 Centaurium pulchellum Cp 6 



190 Pulicaria dysenterica, Inula salicina Pd 4, Is 4 












202 - entfällt - - 

203 Dianthus armeria, Rosa tomentosa Da 3, Rt 1 




207 Cynosurus cristatus Cc 6 


209 Epipactis helleborine Eh 3 

210 Geranium pratense Gp 1 


212 Lathyrus tuberosus, Cynosurus cristatus Lt 6, Cc 6 

213 Paris quadrifolia Pq 4 


215 Campanula latifolia Cl 2 

216 Listera ovata Lo 1 

217 Verbena officinalis Vo 4 

Anmerkung 1: vermutlich synanthrop.


______________________________________________________________________________________________

Ausbau des Stichkanales nach Hildesheim 

zwischen SKH-km 1,450 und 11,990 

sowie 

Neubau der Brücken Nr. 385 und Nr. 391 

Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag 

Oktober 2010 

Vorhabensträger: Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes 

vertreten durch das Neubauamt für den Ausbau des 


Nikolaistraße 14/16, 30159 Hannover 

Verfasser:

2 Ausbau des Stichkanals Hildesheim bis SKH-km 11,990, Neubau Brücken 385, 391 – Artenschutzbeitrag 

_______________________________________________________________ 

Projektbearbeitung 

RALF BACHMANN, Dipl.-Ing. 

Prof. Dr. THOMAS KAISER, Landschaftsarchitekt und Dipl.-Forstwirt 

Beedenbostel, den 20.10.2010 

.................................................................. 

Prof. Dr. Kaiser, Landschaftsarchitekt

Ausbau des Stichkanals Hildesheim bis SKH-km 11,990, Neubau Brücken 385, 391 – Artenschutzbeitrag 3 

_______________________________________________________________ 

Inhalt 

Seite 

______________________________________________________________________________________________ 

1. Anlass 5 

2. Artenschutzrechtlicher Rahmen 6 

3. Untersuchungsumfang für den artenschutzrechtlichen Fachbeitrag 7 

4. Geschützte Tier- und Pflanzenarten im Betrachtungsraum 12 

4.1 Methodische Hinweise 12 

4.2 Bestandssituation 12 

5. Vorkehrungen zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigun- 

gen geschützter Arten 17 

6. Vorhabensbedingte Betroffenheit besonders oder streng geschützter Tier- 

und Pflanzenarten 19 

6.1 Schädigung oder Tötung von Individuen beziehungsweise Schädigung oder 

Zerstörung von Entwicklungsformen, Fortpflanzungs- oder Ruhestätten 

geschützter Tierarten 19 

6.2 Schädigung oder Vernichtung von Individuen geschützter Pflanzenarten 22 

6.3 Störung von Individuen streng geschützter Tierarten und europäischer Vogel- 

arten 22 

7. Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen 25 

8. Bewertung der Verbotstatbestände und Befreiungsvoraussetzungen 28 

9. Ausnahmevoraussetzungen gemäß § 45 BNatSchG 32 

9.1 Zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses 32 

9.2 Fehlen zumutbarer Alternativen 36 

9.3 Erhaltungszustand der Populationen 37 

10. Resümee 39 

11. Quellenverzeichnis 40 

11.1 Literatur 40 

11.2 Rechtsgrundlagen 41


_______________________________________________________________ 

Verzeichnis der Tabellen 

Seite 

_________________________________________________________________________________________________________ 

Tab. 3-1: Untersuchungsbedarf des artenschutzrechtlichen Fachbeitrages. 8 

Tab. 4-1: Geschützte Arten im Wirkraum des Vorhabens. 13 

Tab. 5-1: Vorkehrungen zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen 

geschützter Arten. 17 

Tab. 6-1: Beeinträchtigung von Vorkommen geschützter Tierarten auf Flächen, 

die bau- oder anlagebedingt für das Vorhaben in Anspruch genommen 

werden. 20 

Tab. 6-2: Beeinträchtigung von Vorkommen geschützter Pflanzenarten auf Flächen, 


werden 22 

Tab. 7-1: Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen. 26 

Tab. 8-1: Beeinträchtigungen geschützter Arten und deren Bewertung. 28


_______________________________________________________________ 

1. Anlass 



nach Hildesheim (SKH), der vom Mittellandkanal bei km 183,2 südlich von Sehnde in 

Richtung Hildesheim abzweigt. Die im Einfahrtsbereich zum Stichkanal Hildesheim 

gelegene Schleuse Bolzum wird aktuell bereits baulich an die genannten Verhältnisse 

angepasst. Für den Stichkanal sollen mit den vorliegenden Verfahren zum Streckenausbau 

bis zur Querung der Bundesautobahn A 7 (SKH-km 11,990) und zum Neubau 

der Brücken 385 und 391 die nächsten Voraussetzungen für den Ausbau geschaffen 

werden. 

In dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 10. Januar 2006 in der Rechtssache 

C-98/03 wurde festgestellt, dass die artenschutzrechtlichen Regelungen des seinerzeit 

gültigen Bundesnaturschutzgesetzes gegen die Vorgaben der FFH-Richtlinie verstießen 

und in Teilen unwirksam waren. Vor diesem Hintergrund wurde das Bundesnaturschutzgesetz 

im Dezember 2007 novelliert. Zur Berücksichtigung artenschutzrechtlicher 

Belange werden seit 2006 üblicherweise so genannte artenschutzrechtliche 

Fachbeiträge erarbeitet. 

Das Neubauamt für den Ausbau des Mittellandkanales in Hannover hat das Landschaftsplanungsbüro 

Prof. Dr. Kaiser (Arbeitsgruppe Land & Wasser, Beedenbostel) 

mit der Erstellung des Artenschutzbeitrags für die oben genannten Vorhaben beauftragt. 

Als weitere vorhabensbezogene Umweltgutachten wurden eine Umweltverträglichkeitsstudie 

(Landschaftsplanungsbüro Prof. Dr. Kaiser) sowie landschaftspflegerische 

Begleitpläne (Landschaftsplanungsbüro Seling, Osnabrück) erarbeitet.


_______________________________________________________________ 

2. Artenschutzrechtlicher Rahmen 

Der § 44 Abs. 1 BNatSchG schützt bestimmte Tiere und Pflanzen einschließlich ihrer 

Fortpflanzungs- und Ruhestätten vor Zugriff und streng geschützte Arten sowie europäische 

Vogelarten zusätzlich vor erheblichen Störungen. Der § 44 Abs. 5 BNatSchG 

stellt Handlungen im Rahmen von zulässigen Eingriffen in Natur und Landschaft von 

den Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverboten frei, sofern die betroffenen Arten 

nicht gleichzeitig streng geschützt sind, europäische Vogelarten umfassen oder im Anhang 

IV der FFH-Richtlinie verzeichnet sind. Vor diesem Hintergrund können sich 

artenschutzrechtliche Betrachtungen im Rahmen des Genehmigungsverfahrens auf solche 

Arten konzentrieren, die streng geschützt sind, europäische Vogelarten umfassen 

oder im Anhang IV der FFH-Richtlinie verzeichnet sind. 1 Die Belange der übrigen geschützten 

Arten werden im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung berücksichtigt. 

Nach § 7 BNatSchG gelten folgende Arten als besonders geschützt: 

• Tier- und Pflanzenarten, die in Anhang A oder B der Verordnung (EG) Nr. 338/97 

(Verordnung über den Schutz von Exemplaren wild lebender Tier- und Pflanzenarten 

durch Überwachung des Handels) aufgeführt sind, 

• Tier- und Pflanzenarten, die in Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführt sind, 

• in Europa natürlich vorkommende Vogelarten im Sinne des Artikels 1 der EU-Vogelschutzrichtlinie 

(europäische Vogelarten), 

• Tier- und Pflanzenarten, die in der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) aufgeführt 

sind. 

Von den vorgenannten besonders geschützten Arten gelten einige zusätzlich als streng 

geschützt: 

• Arten des Anhangs A der Verordnung (EG) Nr. 338/97, 

• Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie, 

• Tier- und Pflanzenarten, die in der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) als 

streng geschützt geführt werden. 

1 Alle im Anhang IV der FFH-Richtlinie verzeichneten Arten sind gleichzeitig streng geschützt.


_______________________________________________________________ 

3. Untersuchungsumfang für den artenschutzrechtlichen Fachbeitrag 

Der Untersuchungsumfang für den artenschutzrechtlichen Fachbeitrag erstreckt sich 

auf die im Einwirkungsbereich des Vorhabens 2 wildlebenden Tier- und Pflanzenarten 

der besonders und streng geschützten Arten. Da Störungsverbote nur die europäischen 

Vogelarten und die streng geschützten Arten betreffen, kann sich die Untersuchung für 

die übrigen geschützten Arten auf die unmittelbar vom Vorhaben bau- oder anlagebedingt 

in Anspruch genommenen Flächen beschränken. Da sich auch die Abgrenzung 

des Untersuchungsgebietes der Umweltverträglichkeitsstudie an den vorhabensbedingten 

Störwirkungen von störempfindlichen Tierarten (im vorliegenden Fall Vogelarten) 

orientiert, ist dieses Untersuchungsgebiet ausreichend bemessen, um den artenschutzrechtlichen 

Fachbeitrag für die streng geschützten Arten erarbeiten zu können. 

Vor dem Hintergrund, dass in Niedersachsen etwa 230 streng geschützte Arten und 

etwa 800 besonders geschützte Arten vorkommen, ist es nicht sachgerecht, für jede Art 

und für jedes potenziell vorkommende Individuum eine Untersuchung durchzuführen 

(BAUCKLOH et al. 2007a, 2007b). Es ist nicht zumutbar, für jede Art den Nachweis des 

Nichtvorkommens zu erbringen. Eine Potenzialabschätzung mit der notwendigen Folge 

von nach der Rechtsprechung zulässigen “worst-case-Untersuchungen” ist in vielen 

Fällen ausreichend (BSI 2006). Es ist zu ermitteln, welche Arten aufgrund der bestehenden 

Nutzung, der Vorkenntnisse und der Verbreitung der Arten im Planungsraum 

voraussichtlich zu erwarten sind. Die Tab. 3-1 leitet vor diesem Hintergrund den Untersuchungsbedarf 

des artenschutzrechtlichen Fachbeitrages verbal-argumentativ ab. 

Danach ergibt sich ein besonderer Untersuchungsbedarf für folgende Artengruppen: 

• Fledermäuse, 

• Feldhamster (nur Berücksichtigung vorhandener Daten), 

• Vögel, 

• Reptilien, 

• Amphibien, 

• Libellen, 

• Tagfalter, 

• Weichtiere. 

2 Der Einwirkungsbereich und die potenziellen Wirkfaktoren des Vorhabens wurden im Rahmen der 

Klärung des Untersuchungsumfanges für die Umweltverträglichkeitsstudie ermittelt und abgestimmt.


_______________________________________________________________ 

Tab. 3-1: Untersuchungsbedarf des artenschutzrechtlichen Fachbeitrages. 

In Spalte 2 wird das mögliche Vorkommen der in Niedersachsen nach THEUNERT (2008a, 2008b) vorkommenden 

streng beziehungsweise europäisch geschützten Arten diskutiert. 

Artengruppen mit 

Vorkommen 

geschützter Arten 

Vorkommen streng/europäisch 

geschützter Arten im Einwirk- 

ungsbereich des Vorhabens 

Fledermäuse Es sind potenzielle Habitate im 

Wirkraum des Vorhabens 

vorhanden (Wälder, Feldgehölze 

und Hecken, Gewässer, Bauwerke). 

Im Wirkraum sind mehrere streng 

geschützte Arten zu erwarten. 

Feldhamster und 

sonstige Säugetiere 

Das Vorkommen des Feldhamsters 

im Vorhabensgebiet ist bekannt und 

im Einwirkungsbereich des Vorhabens 

möglich. 

Das Vorkommen weiterer streng geschützter 

Säugetiere (Wolf, Wildkatze, 

Luchs, Biber, Fischotter, Großer 

Tümmler und Schweinswal) ist 

aufgrund ihres Verbreitungsareals 

auszuschließen beziehungsweise 

aufgrund der Habitatausstattung 

nicht anzunehmen. Bezüglich der 

Haselmaus liegt das Vorhabensgebiet 

zwar grundsätzlich im Verbreitungsgebiet 

der Art (vergleiche 

OLDIGS & MÜLLER-STIESS o. J., 

THEUNERT 2008b), doch hat das 

Scoping-Verfahren keinen Erhebungsbedarf 

für diese Art ergeben. 

Vögel Im Wirkraum sind zahlreiche europäisch 

geschützte Vogelarten zu 

erwarten. 

Reptilien Das Vorkommen der streng geschützten 

Zauneidechse ist 

aufgrund des Verbreitungsareals 

und der Habitatausstattung im 

Einwirkungsbereich des Vorhabens 

eher unwahrscheinlich, aber 

möglich. 

Amphibien Im Wirkraum ist das Vorkommen 

von Laichhabitaten (Vermehrungsstätten) 

und potenzieller Winterquartiere 

(Ruhestätten) streng geschützter 

Arten möglich. 

Ableitung des Untersuchungsbedarfs 

Zur sachgerechten Bearbeitung des Artenschutzbeitrag 

sind Kenntnisse der örtlichen 

Fledermausbestände erforderlich. 

�� Es besteht Untersuchungsbedarf, 

der aus den Bestandserhebungen für 

die Umweltverträglichkeitsstudie 

abgedeckt wird. 

Feldhamster: Die Art besiedelt in der 

Regel von Jahr zu Jahr wechselnde 

Flächen, so dass aus der 

Bestandssituation eines Jahres nicht 

darauf zurückgeschlossen werden kann, 

ob Fortpflanzungs- oder Ruhestätten zum 

Zeitpunkt des Eingriffes betroffen sein 

werden. In einem solchen Fall ist 

vorsorglich anhand der Habitatausstattung 

des Raumes zu beurteilen, ob das 

Vorhaben Fortpflanzungs- oder Ruhestätten 

geschützter Arten schädigen kann. 

Detailuntersuchungen zu den Artvorkommen 

sind zu diesem Zweck nicht erforderlich. 


der aus der Auswertung vorhandener 

Daten für die 

Umweltverträglichkeitsstudie 



ist die Kenntnis der örtlichen 

Brutvogelbestände erforderlich. 







Reptilienvorkommen erforderlich. 







Amphibienvorkommen erforderlich. 




abgedeckt wird.


_______________________________________________________________ 


Vorkommen 


Fische und Rundmäuler 




Das Vorkommen streng geschützter 

Arten (Stör, Nordseeschnäpel) ist 

aufgrund der Habitatausstattung 

auszuschließen 

Tagfalter Im Wirkraum ist das Vorkommen 

streng geschützter Arten möglich. 

Nachtfalter Das Vorkommen von in Niedersachsen 

nachgewiesenen streng geschützten 

Nachtfalterarten im Wirkraum 

des Vorhabens ist aufgrund 

ihres Verbreitungsbildes in Niedersachsen 

oder ihrer Habitatansprüche 

eher unwahrscheinlich. Das 

Scoping-Verfahren hat keinen Erhe- 

bungsbedarf für diese Art ergeben. 

Käfer Die Bestandssituation der Käfer in 

der Region ist unzureichend erforscht. 

Daher muss vorsorglich 

davon ausgegangen werden, dass 

einige streng geschützte Arten tatsächlich 

in der Region vorkommen 

können. Da aber im unmittelbaren 

Einwirkungsbereich des Vorhabens 

kein stark dimensioniertes Totholz 

vorhanden ist, sind totholzbewohnende 

Arten im unmittelbaren Einwirkungsbereich 

des Vorhabens 

nicht zu erwarten. 

Die Betroffenheit streng geschützter 

Wasserkäferarten drängt sich nicht 

auf, da als Habitate geeignete, naturnahe 

Gewässer vom Vorhaben 


�� Kein spezieller Untersuchungsbedarf 

gegeben. 



Tagfalterbestände erforderlich. 






gegeben. 


gegeben. 

nicht betroffen sind. 

Hautflügler In Niedersachsen treten keine �� Kein spezieller Untersuchungsbedarf 

streng geschützten Arten auf. gegeben. 

Libellen Im Wirkraum ist das Vorkommen Zur sachgerechten Bearbeitung des Arten- 

streng geschützter Arten eher unschutzbeitrag ist die Kenntnis der örtlichen 

wahrscheinlich, aber möglich. Libellenvorkommen erforderlich. 




abgedeckt wird.


_______________________________________________________________ 


Vorkommen 





Heuschrecken Das Vorkommen der streng geschützte 

Heideschrecke im Wirkraum 


des Verbreitungsareals und der Habitatausstattung 

auszuschließen 

(vergleiche THEUNERT 2008b). 

Spinnentiere Die Bestandssituation der Spinnen 

in der Region ist unzureichend erforscht. 

Das Vorkommen der in Niedersachsen 

nachgewiesenen drei 

streng geschützten Arten im Wirkraum 


ihres Verbreitungsbildes in Niedersachsen 

aber sehr unwahrscheinlich 

und nicht zu erwarten (vergleiche 

THEUNERT 2008b). 

Krebse Typische Lebensräume der in Niedersachsen 

vorkommenden streng 

geschützten Arten werden vom Vorhaben 

nicht beeinträchtigt (verglei- 

che THEUNERT 2008b). 

Weichtiere Die Bestandssituation der Weichtiere 

in der Region ist unzureichend 

erforscht. Bei drei der vier in Niedersachsen 

vorkommenden streng 

geschützten Arten werden jedoch 

entweder typische Lebensräume 

vom Vorhaben nicht beeinträchtigt 

oder das Verbreitungsareal der Arten 

liegt nicht im Vorhabensgebiet 

(vergleiche THEUNERT 2008b). 

Ein Vorkommen der streng geschützten 

Abgeplatteten Teichmuschel 

am Stichkanal ist nicht auszu- 

schließen. 

Stachelhäuter Das Vorkommen des Sonnensterns 

als einziger in Niedersachsen streng 

geschützter Art ist auf die Küste 

beschränkt, so dass sein Vorkommen 

im Wirkraum des Vorhabens 


auszuschließen ist. 

Vorkommen streng geschützter 

Pflanzenarten sind im Wirkraum 

nicht zu erwarten (vergleiche MÜL- 

LER 2001, GARVE 2007, THEUNERT 

2008a). 

Moose In Niedersachsen treten keine 

streng geschützten Arten auf. 



gegeben. 


gegeben. 


gegeben. 



Vorkommen geschützter Weichtiere erforderlich. 






gegeben. 


gegeben. 


gegeben.


_______________________________________________________________ 


Vorkommen 





Flechten Die als einzige Art streng geschützte 

Echte Lungenflechte (Lobaria pulmonaria) 

war in Niedersachsen in 

ihrem Vorkommen auf das Berg- 

und Hügelland beschränkt (HAUCK 

1996). Die Art ist jedoch seit etwa 

100 Jahren nicht mehr nachgewiesen 

und ein Vorkommen im Wirkraum 

des Vorhabens ist sehr un- 

wahrscheinlich (THEUNERT 2008a). 

Pilze In Niedersachsen treten keine 

streng geschützten Arten auf 

(THEUNERT 2008a). 



gegeben. 


gegeben.


_______________________________________________________________ 

4. Geschützte Tier- und Pflanzenarten 

im Betrachtungsraum 

4.1 Methodische Hinweise 

Im Rahmen der Bestandsaufnahmen wurden die Artengruppen berücksichtigt, für die 

in Kap. 3 ein besonderer Untersuchungsbedarf festgestellt wurde. Eine Dokumentation 

der Bestandserfassungen einschließlich des methodischen Vorgehens enthält die Umweltverträglichkeitsstudie 

(BACHMANN et al. 2010). 

Die Aufstellung in Tab. 4-1 führt neben den vorrangig zu betrachtenden europarechtlich 

beziehungsweise streng geschützten Arten auch die sonstigen besonders geschützten 

Arten auf, die bei den Bestandsaufnahmen im Untersuchungsgebiet festgestellt 

wurden. Dies erfolgt als ergänzende Übersicht zum vorgefundenen Artenspektrum 

und im Hinblick auf deren mögliche vorhabensbedingte Betroffenheit, welche im 

Rahmen der Eingriffsbetrachtung in der Umweltverträglichkeitsstudie und vor allem 

bei der Abarbeitung der Eingriffsregelung in den landschaftspflegerischen Begleitplänen 

behandelt wird. 

4.2 Bestandssituation 

Im Rahmen der Bestandsaufnahmen im gesamten Untersuchungsgebiet 3 wurden die in 

Tab. 4-1 zusammengestellten geschützten Arten festgestellt. Es handelt sich insgesamt 

um 177 besonders geschützte Arten, von denen 25 zusätzlich als streng geschützt eingestuft 

sind. Bei 72 Arten handelt es sich um europäische Vogelarten, bei 14 Arten um 

solche des Anhangs IV der FFH-Richtlinie. Der streng geschützte Feldhamster wurde 

zwar nicht konkret nachgewiesen, jedoch stellen die Ackerflächen im Umfeld des Kanales 

günstige Habitate im Verbreitungsgebiet der Art dar, so dass mit Vorkommen zu 

rechnen ist. 

Nester geschützter Waldameisen wurden im Rahmen der flächendeckend durchgeführten 

Erfassung der Farn- und Blütenpflanzen in den von Flächeninanspruchnahme 

betroffenen Bereichen des Untersuchungsgebietes nicht festgestellt. Ebenfalls nicht 

festgestellt wurden geschützte Moosarten. 

3 Das in der Umweltverträglichkeitsstudie dokumentierte Untersuchungsgebiet mit Erhebungen zu Tier- 

und Pflanzenarten umfasst auch das Umfeld des Stichkanals südlich der Bundesautobahn A 7, der nicht 

Gegenstand der vorliegenden Planfeststellungsverfahren ist.


_______________________________________________________________ 

Tab. 4-1: Geschützte Arten im Wirkraum des Vorhabens. 

Schutz: § = besonders geschützte Art, §§ = streng geschützte Art, IV = Art des Anhangs IV der FFH- 

Richtlinie, VS = europäische Vogelart gemäß Vogelschutzrichtlinie. 

Art 

gesetzlicher Schutz 

Säugetiere 

Eptesicus serotinus – Breitflügelfledermaus §§, IV 

Myotis brandtii – Brandtfledermaus §§, IV 

Myotis dasycneme - Teichfledermaus §§, IV 

Myotis daubentonii – Wasserfledermaus §§, IV 

Myotis myotis - Großes Mausohr §§, IV 

Myotis mystacinus - Bartfledermaus §§, IV 

Myotis nattereri – Fransenfledermaus §§, IV 

Nyctalus leisleri – Kleinabendsegler §§, IV 

Nyctalus noctula – Abendsegler §§, IV 

Pipistrellus nathusii – Rauhautfledermaus §§, IV 

Pipistrellus pipistrellus – Zwergfledermaus §§, IV 

Plecotus auritus / Plecotus austriacus – Langohr §§, IV 

Cricetus cricetus– Feldhamster §§, IV 

Vögel 

Acrocephalus palustris – Sumpfrohrsänger §, VS 

Actitis hypoleucos – Flussuferläufer §§, VS 

Aegithalos caudatus – Schwanzmeise §, VS 

Alauda arvensis – Feldlerche §, VS 

Alcedo atthis – Eisvogel §§, VS 

Anas platyrhynchos – Stockente §, VS 

Apus apus – Mauersegler §, VS 

Ardea cinerea – Graureiher §, VS 

Buteo buteo – Mäusebussard §§, VS 

Aythya fuligula – Reiherente §, VS 

Carduelis cannabina – Bluthänfling §, VS 

Carduelis carduelis – Stieglitz §, VS 

Carduelis chloris – Grünling §, VS 

Certhia brachydactyla – Gartenbaumläufer §, VS 

Circus aeruginosus – Rohrweihe §§, VS 

Coccothraustes coccothraustes – Kernbeißer §, VS 

Columba palumbus – Ringeltaube §, VS 

Corvus corone – Aaskrähe §, VS 

Corvus corax – Kolkrabe §, VS 

Coturnix coturnix – Wachtel §, VS 

Delichon urbica – Mehlschwalbe §, VS 

Dendrocopus major - Buntspecht §, VS 

Dendrocopus medius - Mittelspecht §§, VS 

Dendrocopus minor - Kleinspecht §, VS 

Dryocopus martius – Schwarzspecht §§, VS 

Emberiza citrinella – Goldammer §, VS 

Emberiza schoeniclus – Rohrammer §, VS 

Erithacus rubecula – Rotkehlchen §, VS 

Falco tinnunculus – Turmfalke §§, VS 

Ficedula hipoleuca – Trauerschnäpper §, VS 

Fringilla coelebs – Buchfink §, VS 

Garrulus glandarius – Eichelhäher §, VS 

Hippolais icterina – Gelbspötter §, VS 

Hirundo rustica – Rauchschwalbe §, VS


_______________________________________________________________ 

Art 


Lanius collurio – Neuntöter §, VS 

Larus ridibundus – Lachmöwe §, VS 

Locustella naevia – Feldschwirl §, VS 

Luscinia megarhynchos – Nachtigall §, VS 

Milvus milvus – Rotmilan §§, VS 

Motacilla flava – Schafstelze §, VS 

Muscicapa striata – Grauschnäpper §, VS 

Parus caeruleus – Blaumeise §, VS 

Parus major – Kohlmeise §, VS 

Parus montanus – Weidenmeise §, VS 

Parus palustris – Sumpfmeise §, VS 

Passer domesticus – Haussperling §, VS 

Passer montanus – Feldsperling §, VS 

Perdix perdix – Rebhuhn §, VS 

Phalacrocorax carbo - Kormoran §, VS 

Phasianus colchicus – Fasan §, VS 

Phoenicurus ochruros – Hausrotschwanz §, VS 

Phylloscopus collybita – Zilpzalp §, VS 

Phylloscopus sibilatrix – Waldlaubsänger §, VS 

Phylloscopus trochilus – Fitis §, VS 

Pica pica – Elster §, VS 

Picoides major – Buntspecht §, VS 

Picoides minor – Kleinspecht §, VS 

Picus viridis – Grünspecht §§, VS 

Prunella modularis – Heckenbraunelle §, VS 

Regulus ignicapillus – Sommergoldhähnchen §, VS 

Serinus serinus – Girlitz §, VS 

Sitta europaea – Kleiber §, VS 

Sturnus vulgaris – Star §, VS 

Sylvia atricapilla – Mönchsgrasmücke §, VS 

Sylvia borin – Gartengrasmücke §, VS 

Sylvia communis – Dorngrasmücke §, VS 

Sylvia curruca – Klappergrasmücke §, VS 

Troglodytes troglodytes – Zaunkönig §, VS 

Turdus merula – Amsel §, VS 

Turdus philomelos – Singdrossel §, VS 

Turdus pilaris – Wacholderdrossel §, VS 

Vanellus vanellus – Kiebitz §§, VS 

Reptilien 

Zootoca vivipara – Waldeidechse § 

Amphibien 

Bufo bufo – Erdkröte § 

Rana kl. esculenta – Teichfrosch § 

Rana temporaria – Grasfrosch § 

Triturus alpestris – Bergmolch § 

Tagfalter 

Coenonympha pamphilus - Kleiner Heufalter § 

Colias hyale – Goldene Acht § 

Lycaena phlaeas - Kleiner Feuerfalter § 

Polyommatus icarus - Gemeiner Bläuling § 

Libellen 

Aeshna cyanea – Blaugrüne Mosaikjungfer §


_______________________________________________________________ 

Art 


Anax imperator – Große Königslibelle § 

Brachytron pratense – Früher Schilfjäger § 

Calopteryx splendens – Gebänderte Prachtlibelle § 

Coenagrion puella – Hufeisen-Azurjungfer § 

Cordulia aenea – Gemeine Smaragdlibelle § 

Enallagma cyathigerum – Becher-Azurjungfer § 

Erythromma najas – Großes Granatauge § 

Gomphus vulgatissimus – Gemeine Keiljungfer § 

Ischnura elegans – Gemeine Pechlibelle § 

Lestes viridis – Weidenjungfer § 

Libellula quadrimaculata – Vierfleck § 

Ophiogomphus cecilia – Grüne Keiljungfer §§, IV 

Orthetrum cancellatum – Gemeiner Blaupfeil § 

Platycnemis pennipes – Gemeine Federlibelle § 

Pyrrhosoma nymphula – Frühe Adonislibelle § 

Sympetrum flaveolum – Gefleckte Heidelibelle § 

Sympetrum sanguineum – Blutrote Heidelibelle § 

Sympetrum vulgatum – Gemeine Heidelibelle § 

Käfer 

Carabus coriaceus § 

Carabus nemoralis § 

Plagionotus detritus § 

Hautflügler 

Andrena bicolor § 

Andrena carantonica § 

Andrena chrysosceles § 

Andrena cineraria § 

Andrena clarkella § 

Andrena flavipes § 

Andrena fulva § 

Andrena haemorrhoa § 

Andrena helvola § 

Andrena minutula § 

Andrena nigroaenea § 

Andrena praecox § 

Andrena subopaca § 

Andrena vaga § 

Anthophora furcata § 

Anthophora plumipes § 

Bombus hortorum § 

Bombus hypnorum § 

Bombus lapidarius § 

Bombus pascuorum § 

Bombus pratorum § 

Bombus terrestris § 

Chelostoma campanularum § 

Chelostoma florisomne § 

Chelostoma rapunculi § 

Epeoloides coecutiens § 

Halictus tumulorum § 

Heriades truncorum § 

Hylaeus annularis § 

Hylaeus communis §


_______________________________________________________________ 

Art 


Hylaeus confusus § 

Hylaeus hyalinatus § 

Hylaeus pectoralis § 

Lasioglossum calceatum § 

Lasioglossum fulvicorne § 

Lasioglossum morio § 

Lasioglossum pauxillum § 

Lasioglossum semilucens § 

Lasioglossum villosulum § 

Macropis europaea § 

Megachile willughbiella § 

Nomada flavoguttata § 

Nomada fucata § 

Osmia rufa § 

Osmia spinulosa § 

Psithyrus bohemicus § 

Sphecodes ephippius § 

Weichtiere 

Anodonta anatina – Flache Teichmuschel* § 

Anodonta cygnea – Gewöhnliche Teichmuschel* § 

Pseudanodonta complanata - Abgeplattete Teichmuschel* §§ 


(Aquilegia vulgaris – Gewöhnliche Akelei) (vermutlich synanthrop) § 

Campanula latifolia – Breitblättrige Glockenblume § 

Centaurium pulchellum – Kleines Tausendgüldenkraut § 

Dianthus armeria – Raue Nelke § 

Epipactis helleborine – Breitblättrige Stendelwurz § 

Iris pseudacorus – Sumpf-Schwertlilie § 

Listera ovata – Großes Zweiblatt § 

Nuphar lutea – Gelbe Teichrose § 

Nymphaea alba – Weiße Seerose § 

Primula elatior – Hohe Schlüsselblume § 

Primula veris – Echte Schlüsselblume § 

(Ranunculus lingua – Zungen-Hahnenfuß) (vermutlich synanthrop) § 

* Diese Arten wurden nur im Kanalabschnitt südlich der Autobahnbrücke nachgewiesen, in dem im 

Rahmen dieses Verfahrens keine Umgestaltungen vorgesehen sind.


_______________________________________________________________ 

5. Vorkehrungen zur Vermeidung und Verminderung von 

Beeinträchtigungen geschützter Arten 

In Tab. 5-1 sind die wesentlichen Vorkehrungen zur Vermeidung und Verminderung 

von Beeinträchtigungen geschützter Arten zusammengestellt (siehe auch Kap. 5.2.3 

der Umweltverträglichkeitsstudie). Im Sinne des naturschutzrechtlichen Vermeidungsgebotes 

gilt dies für alle Arten. Eine ausführlichere Beschreibung der Vorkehrungen 

erfolgt im Rahmen der landschaftspflegerischen Begleitplanung. 

Tab. 5-1: Vorkehrungen zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen 

geschützter Arten. 




- Einsatz von Baumaschinen, -geräten und -fahrzeugen, 

die den einschlägigen technischen Vorschriften 

und Verordnungen entsprechen 

- Transport der Aushubmassen und des neuen 

Deckwerkmaterials zum überwiegenden Teil über 

den Schiffsweg 

- Gehölzrodungen und Fällarbeiten nur außerhalb 

der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober 

- Beseitigung von Röhricht in den Uferzonen nicht 

vom 1. März bis 30. September 

fachgerechtes Umpflanzen (Entnahme, Sicherung 

und Wiedereinpflanzen nach Böschungsumgestaltung) 

von Teilen wertvoller grasig-krautiger 

Vegetationsbestände am Kanal, die in Umgestaltungsbereichen 

liegen – zum Beispiel feuchte 

Hochstaudenfluren am Kanalufer nördlich der 

Brücke 385 bei Lühnde 

Umsiedelung von Beständen geschützter und 

gleichzeitig gemäß Roter Liste gefährdeter Pflanzenarten 

vor der Inanspruchnahme der Flächen in 

den Umgestaltungsbereichen auf geeignete Er- 

satzstandorte 

vor Baumfällarbeiten Untersuchung älterer 

Bäume auf Baumhöhlen und mögliche 

Fledermausquartiere; gegebenenfalls Sicherung 

und Umsiedelung gefundener Tiere durch 

fachkundiges Personal, 

analoges Vorgehen vor dem Abriss von Brückenbauwerken 

positive Effekte auf geschützte Arten 

Minderung der Belastung (Schadstoffe, Lärm, 

Beunruhigung) aller im Wirkraum vorkommender 

geschützten Arten 

Schutz der geschützten Niststätten von Vögeln, 

von Tages- und Zwischenquartieren von Fledermäusen 

sowie sonstiger Lebensräume geschützter 

Arten, keine Zerstörung von Tierhabi- 

taten während der Vermehrungszeiten der Tiere 

Minderung der Beeinträchtigung besonderer Lebensräume 

beziehungsweise Lebensstätten stark 

gefährdeter und geschützter Arten 

Erhalt der Pflanzenarten 

Vermeidung von Individuenverlusten der geschützen 

Arten


_______________________________________________________________ 




notwendige Abholzungen zeitlich versetzt, das 

heißt sukzessive mit Baufortschritt beim mehrjährigen 

Streckenausbau des Kanales durchfüh- 

ren 

- möglichst Konzentration besonders lärmintensiver 

und flächenbeanspruchender Arbeiten außerhalb 

der Hauptbrutzeit von Vögeln (April bis Juli) 

- kein störintensiver Baubetrieb 4 in dieser Zeit im 

Nahbereich der Brutplätze streng geschützter Vogelarten 

(im vorliegenden Fall Grünspecht und 

Mäusebussard, insgesamt vier baufeldnahe Vorkommen); 

- zeitliche Ausweitung der Baueinschränkungen 

zum Erhalt des Standortes der Graureiher- 

Kolonie südlich der Brücke 388: keine Rodungs- 

und störintensiven Bauarbeiten 5 mindestens 

zwischen Ende Januar / Anfang Februar und Mitte 

/ Ende Juni (abhängig von der Witterungslage 

und damit des Beginns der Koloniebesiedelung, 

Brut und Jungvogelaufzucht) 

- fachgerechte Überprüfung von geplanten Baustelleneinrichtungsflächen 

auf Feldhamstervorkommen 

vor Baubeginn 

- Prüfung, ob bei Hamster-Vorkommen ein Ausweichen 

auf Alternativflächen für die Baustelleneinrichtung 

möglich ist, andernfalls fachgerechte 

Umsiedlung der Tiere aus dem Baufeld auf geeignete 

Flächen 

- vorbeugend „nicht hamstergerechte“ Bewirtschaftung 

der zu beansprucheden Ackerflächen 

(zum Beispiel über die Wahl der Feldfrüchte) im 

Baufeld im Wirtschaftsjahr vor Einrichtung der 

Baustelle, um die Hamster zu vergrämen 

Schutz verbleibender Gehölzbestände und sonstiger 

Vegetationsbestände vor Beschädigungen in 

der Bauphase gemäß DIN 18 920, ökologische 

Baubegleitung 

positive Effekte auf geschützte Arten 

Verringerung des Umfanges gleichzeitig entlang 

des Kanales verloren gehender Tierlebensräume 

Verminderung von Störungen während der Brutzeit 

der Vögel, Schutz geschützter Niststätten 

von Vögeln während der Vermehrungszeiten der 

Tiere 

Vermeidung von Individuenverlusten der stark 

gefährdeten und streng geschützen Art 

Erhalt wertvoller Tier- und Pflanzenlebensräume 

und damit potenzieller Lebensräume geschützter 

Arten 

4 Besonders lärmintensive Bauarbeiten wie Ramm- und Sprengarbeiten sowie Steinschüttungen. 

5 Siehe vorstehende Fußnote.


_______________________________________________________________ 

6. Vorhabensbedingte Betroffenheit besonders oder streng 

geschützter Tier- und Pflanzenarten 

Die nachfolgenden Darstellungen setzen voraus, dass die in Kap. 5 beschriebenen Vorkehrungen 

zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen geschützter 

Arten beachtet werden. 

6.1 Schädigung oder Tötung von Individuen beziehungsweise Schädigung oder 

Zerstörung von Entwicklungsformen, Fortpflanzungs- oder Ruhestätten 

geschützter Tierarten 

Im Bereich der Flächen, die bau- oder anlagebedingt für das Vorhaben in Anspruch 

genommen werden (siehe Karte 8 der Umweltverträglichkeitsstudie sowie Kartendarstellung 

der landschaftspflegerischen Begleitpläne), wurden in mehreren Bereichen 

geschützte Tierarten festgestellt. In Tab. 6-1 sind die Beeinträchtigung zusammengestellt, 

durch die es zu einer Schädigung oder Zerstörung von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten 

solcher geschützter Tierarten kommen kann.


_______________________________________________________________ 

Tab. 6-1: Beeinträchtigungen von Vorkommen geschützter Tierarten auf Flächen, 


werden. 

Schutzstatus: § = besonders geschützt, §§ = streng geschützt, IV = Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie, 

VS = europäische Vogelarten gemäß Vogelschutzrichtlinie. 

Gefährdungsgrad für Niedersachsen / Region Berg- und Hügelland (ALTMÜLLER 1983, HECKENROTH 1991, 

KRÜGER & OLTMANNS 2007, LOBENSTEIN 2004, THEUNERT 2002): 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 

3 = gefährdet, G = Gefährdung anzunehmen; D = Daten defizitär, keine Einstufung möglich; V = Art 

der Vorwarnliste - = nicht gefährdet, x = keine Rote Liste für Niedersachsen vorhanden. 

geschützte Art Schutz- 

status 

Breitflügelfledermaus 

Brandtfledermaus 

Bartfledermaus 

Teichfledermaus 

Wasserfledermaus 

Großes Mausohr 

Fransenfledermaus 

Kleinabendsegler 

Abendsegler 

Rauhautfledermaus 

Zwergfledermaus 

Langohr 

Mäusebussard 

Grünspecht 

Neuntöter 

Nachtigall 

§§, IV 

§§, IV 

§§, IV 

§§, IV 

§§, IV 

§§, IV 

§§, IV 

§§, IV 

§§, IV 

§§, IV 

§§, IV 

§§, IV 

§§, VS 

§§, VS 

§, VS 

§, VS 

Gefähr- 

dungs- 

grad 

Vorkommen, Status, 

Bestandsgröße 

europarechtlich oder streng geschützte Arten 

2 

2 

2 

D 

3 

2 

2 

1 

2 

- 

- 

V/2 

- 

3 

3 

3 

potenzielle Tages-/Zwischenquartiere. 

ältere Bäume entlang 

des Kanales sowie Teile 

von abzureißenden Brückenbauwerken 

jeweils 1 Brutrevier im Bereich 

“Tiefer Einschnitt” bei Lühnde 

1 Brutrevier im Ausbauabschnitt 

zwischen den Brücken 

Nr. 385 und 386 

Eisvogel §§, VS 3 1 Brutrevier am Kanal im Ausbauabschnitt 

zwischen den 

Brücken Nr. 391 und 392 

Graureiher §, VS - Koloniestandort am Stichkanal 

südlich der Brücke 388 bei 

Algermissen (Ostseite) 

sonstige Brutvögel 

mit Gehölzbindung 

bei der 

Brutplatzwahl 

§, VS - Brut- und Nahrungshabitate im 

Bereich der gesamten Baufelder 

entlang des Kanales 

Grüne Keiljungfer §§, IV 1 einmalig festgestelltes Vorkommen 

der im Wirkraum 

nicht bodenständigen Art am 

Kanalufer (feuchte Hochstaudenfluren) 

unmittelbar nördlich 

der Brücke 385 bei Lühnde 

Art und Umfang der 

Beeinträchtigung 

Verlust potenzieller Quartiere 

durch Gehölzfällung in den 

Baufeldern entlang des gesamten 

Ausbauabschnittes 

des Kanales und durch Abriss 

der fünf Brückenbauwerke 

Verlust von nistplatznahen 

Habitatstrukturen, vor allem 

großflächige Gehölzbeseitigungen 

Verlust eines Nistplatzes im 

Uferbereich durch vollständigen 

Umbau der Kanalbö- 

schungen 

Verlust von langjährig genutzten 

Horstbäumen durch die 

Gehölzfällungen am Kolonie- 

standort 

umfassende und großflächige 

Verluste der Habitate (vor allem 

Gehölzbestände) in einem 

an Ausweichhabitaten defizitä- 

ren Raum 

Vegetationsverluste im Zuge 

der Böschungsumgestaltung - 

es ist keine Fortpflanzungsstätte 

der Art betroffen und 

keine Beeinträchtigung gegeben.


_______________________________________________________________ 


status 

Gefähr- 

dungs- 

grad 





sonstige besonders, aber nicht europarechtlich oder streng geschützte Arten 

Waldeidechse § - Gesamtlebensraum der Art: 

vor allem Kanalböschungen 

und sonstige 

Gehölzrandzonen 


Goldene Acht 



Libellen (mehrere 

geschützte Arten) 

Wildbienen (zahlreiche 

geschützte 

Arten) 

Plagionotus detritus 

(Bockkäferart) 

§ 

§ 

§ 

§ 

- 

V 

- 

- 

Kanalrandbereiche als Gesamtlebensraum 

§ -, 3, 1 Kanalzonen mit ausgeprägter 

Wasser- und Ufervegetation 

(unmittelbar nördlich Brücke 

§ 2, 3, 

G, V / 

1, 2, 3, 

G, V, - 

385 bei Lühnde) 

Kanalrandbereiche als Gesamtlebensraum 

§ x Vorkommen in Kanal- und 

Waldrandzonen zwischen 

Brücke 391 und Bauende - 

ältere, gut besonnte, anbrüchige 

Kronen von Eichen und 

Buchen 

Verlust von Habitaten und 

Unterbrechung von kanalbegleitenden 

Vegetationsflächen 

als Ausbreitungskorridor durch 

Gehölz- und sonstige Vegetationsbeseitigung 

(Gras- und 

Staudenfluren) 

Verlust von Gras- und Staudenfluren 

sowie Gehölzbeständen 

als Habitate, Beeinträchtigung 

der mikroklimatischen 

Habitatbedingungen 

infolge großflächiger Gehölz- 

verluste 

Beseitigung der Wasser- und 

Ufervegetation 

Verlust von Gras- und Staudenfluren 

sowie Gehölzbeständen 

als Habitate, Beeinträchtigung 

der mikroklimatischen 

Habitatbedingungen 

infolge großflächiger Gehölz- 

verluste 

Verlust potenzieller Habitatbäume 

durch Baumfällungen 

Darüber hinaus ist nicht gänzlich auszuschließen, dass in der Regel an jährlich wechselnden 

Stellen Tierarten folgender Artengruppen betroffen sein können: 

• Sonstige Säugetiere (nur besonders geschützte Arten) vor allem im Wald, in sonstigen 

Gehölz- und auf Brachflächen, 

• Amphibien (nur besonders geschützte Arten) in Gehölz- und Brachflächen (Landlebensräume), 

• Nachtfalter (nur besonders geschützte Arten) im Wald, in sonstigen Gehölz- und 

auf Brachflächen, 

• Käfer (nur besonders geschützte Arten) im Wald, in sonstigen Gehölz- und auf 

Brachflächen, 

• Spinnentiere (nur besonders geschützte Arten) auf Brachflächen, 

• Weichtiere (nur besonders geschützte Arten) in Gewässern, im Laubwald und auf 

Brachflächen.


_______________________________________________________________ 

Die Individuen vieler der vorstehend genannten Arten können sich durch Flucht vor 

einem direkten vorhabensbedingten Zugriff entziehen. 

6.2 Schädigung oder Vernichtung von Individuen geschützter Pflanzenarten 

Durch die vorhabensbedingten Flächeninanspruchnahmen gehen Wuchsorte der in 

Tab. 6-2 aufgeführten besonders geschützten Pflanzenarten verloren. 

Tab. 6-2: Beeinträchtigung von Vorkommen der geschützten Pflanzenarten auf Flächen, 


werden. 

Schutzstatus: § = besonders geschützt, §§ = streng geschützt. 

Gefährdungsgrad für das niedersächsische Tiefland (nach GARVE 2004): 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark 

gefährdet, 3 = gefährdet, V = Art der Vorwarnliste, - = ungefährdet. 


status 

Aquilegia vulgaris – 

Gewöhnliche Akelei 

– Vorkommen vermutlich 

synanthrop 

(vergleiche GARVE 

2007) 

Campanula latifolia 

– Breitblättrige 

Glockenblume 

Listera ovata – 

Großes Zweiblatt 

Primula veris – 

Echte Schlüsselblume 

Gefährdungsgrad 





§ 3 1 Wuchsort (1 Exemplar) Durch die Flächeninanspruchnahmen 

kommt es zum Verlust 

des Wuchsortes. Wegen des 

synanthropen Status des Vorkommens 

ergibt sich keine relevante 

Beeinträchtigung durch den 

Verlust. 

§ 3 1 Wuchsort (2-5 Exemplare) Durch die Flächeninanspruchnahmen 


des Wuchsortes. 

§ - 1 Wuchsort (1 Exemplar) Durch die Flächeninanspruchnahmen 



§ V 1 Wuchsort (26-50 Exemplare) Durch die Flächeninanspruchnahmen 



Darüber hinaus ist nicht gänzlich auszuschließen, dass besonders geschützte Arten aus 

der Gruppe der Flechten und Pilze vor allem in Waldbereichen betroffen sein können. 

6.3 Störung von Individuen streng geschützter Tierarten 

und europäischer Vogelarten 

Die Betrachtungen zu Störwirkungen beschränken sich gemäß § 44 Abs. 1 Nr. 2 

BNatSchG auf streng geschützte Tierarten und europäische Vogelarten. Damit sind 

auch alle im Rahmen von Artikel 12 der FFH-Richtlinie beziehungsweise Artikel 5 der


_______________________________________________________________ 

Vogelschutzrichtlinie zu berücksichtigenden Arten abgedeckt. Die Tab. 4-1 gibt einen 

Überblick über die im Untersuchungsraum festgestellten Arten. 

Vorhabensbedingte Störwirkungen ergeben sich während der Bauphase durch den 

Baustellenbetrieb mit seinen Schallemissionen, Fahrzeugverkehr und die Anwesenheit 

von Menschen. Bei Brutvögeln, Rastvögeln und Säugetieren wie dem Feldhamster 

kann dies dazu führen, dass Teilbereiche gemieden oder ganz verlassen werden. Es 

handelt sich um eine vorübergehende Beeinträchtigung, die auf umgrenzte Flächen 

beschränkt ist. Betriebsbedingte Störungen sind nicht zu erwarten, da es in dieser Beziehung 

zu keiner relevanten Veränderung gegenüber der derzeitigen Situation kommt. 

Im Folgenden wird dargelegt, ob und in welchen Umfang die streng geschützten Tierarten 

und die europäischen Vogelarten im Bereich ihrer Fortpflanzungs- oder Ruhestätten 

gestört werden. 

Feldhamster 

Wie in Kap. 5 beschrieben, erfolgen Schutzmaßnahmen, welche die Inanspruchnahme 

von durch die Tiere möglicherweise aktuell genutzten Ackerflächen in der Bauphase 

beziehungsweise Individuenverluste vermeiden. Geeignete Lebensräume sind zudem in 

sehr großem Umfang außerhalb der nur in der Bauphase in nennenswertem Umfang in 

Anspruch genommen Flächen vorhanden. 

Relevante Störwirkungen des Feldhamsters an Fortpflanzungs- oder Ruhestätten sind 

insofern auszuschließen. 

Fledermäuse 

Fledermäuse zeigen keine auffällige Störempfindlichkeit, sofern ihre Quartiere nicht 

direkt aufgesucht werden und Störungen unmittelbar am Quartier stattfinden. Dementsprechend 

finden sich Fledermäuse auch im besiedelten Bereich. Relevante Beeinträchtigungen 

von Fledermäusen durch vorhabensbedingte Störwirkungen ihrer Quartiere 

sind somit auszuschließen.


_______________________________________________________________ 

Vögel 

Relevante Störwirkungen für im Vorhabensgebiet vorkommende Brutvogelarten können 

in der Bauphase auftreten. Die Beseitigung von Vegetationsbeständen außerhalb 

der Brutzeit von Vögeln (siehe Kap. 5) verhindert Individuenverluste. Es handelt sich 

ansonsten um eine vorübergehende Beeinträchtigung, die durch weitere Schutz- und 

Vermeidungsmaßnahmen (Bauzeitenbeschränkungen in der Brutzeit - siehe Kap. 5) 

gemindert wird, zudem jeweils nur Teilabschnitte der Ausbaustrecke am Kanal betrifft 

und von Tieren auch durch Ausweicheffekte kompensiert werden kann. 

Die umfangreiche Beseitigung von Gehölzbeständen als Bruthabitate führt zudem 

dazu, dass in den jeweils von diesen Verlusten betroffenen Bauabschnitten die Zahl 

der von möglichen Störungen betroffenen Tiere erheblich geringer als aktuell sein 

wird. Dieser in Kap. 6.1 beschriebene Beeinträchtigungsaspekt überlagert insofern die 

vorübergehenden bauzeitlichen Störeffekte.


_______________________________________________________________ 

7. Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen 

Für die dem europäischen Artenschutzrecht der FFH-Richtlinie unterliegenden Arten 

sind funktionserhaltende Maßnahmen möglich, die als “CEF-Maßnahmen” 6 bezeichnet 

werden. “CEF-measures may be an option when an activity can affect parts of a breeding 

site or resting place. If the breeding site or the resting place, by taking such measures, 

will still remain, at least, the same size (or greater) and the same quality (or 

better) for the species in question, deterioration of the function, quality or integrity of 

the site has not taken place, and the activity can be initiated without derogation under 

article 16. It is crucial that continuous ecological functionality of the site is 

maintained or improved” (EUROPEAN COMMISSION 2006: 49-50). Mit CEF- 

Maßnahmen kann somit sichergestellt werden, dass keine Störung oder Zerstörung von 

Lebensstätten geschützter Arten im Sinne des Artikels 12 der FFH-Richtlinie vorliegt 

(EUROPEAN COMMISSION 2006, LÜTKES 2006). Diese Sichtweise kann auch auf 

Artikel 5 der Vogelschutzrichtlinie übertragen werden, da durch vorgezogene 

Ausgleichsmaßnahmen ein günstiger Erhaltungszustand der Bestände geschützter 

Vogelarten erreicht werden kann (BAUCKLOH et al. 2007a). Der § 44 Abs. 5 

BNatSchG fasst die vorgenannten Maßnahmen unter der Formulierung “vorgezogene 

Ausgleichsmaßnahmen” zusammen. 

Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen müssen folgende Voraussetzungen erfüllen: 

• Die vorgezogene Ausgleichsmaßnahme erfüllt ihre Funktion, bevor die Baumaßnahme 

durchgeführt wird. 

• Durch die vorgezogene Ausgleichsmaßnahme kann ein günstiger Erhaltungszustand 

des lokal betroffenen Bestandes der jeweiligen Art gewährleistet werden. 

• Die vorgezogene Ausgleichsmaßnahme ist im Genehmigungsverfahren verbindlich 

festzulegen und der Erfolg ist zu gewährleisten. 

Im vorliegenden Fall sind die in Tab. 7-1 zusammengestellten vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen 

zu ergreifen. Detailliertere Angaben zu diesen Maßnahmen sind 

der landschaftspflegerischen Begleitplanung zu entnehmen. 

6 Die Abkürzung “CEF-Maßnahmen” steht für “measures which ensure the continuous ecological 

functionality of a concrete breeding site/resting place” (EUROPEAN COMMISSION 2006: 49).


_______________________________________________________________ 

Tab. 7-1: Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen. 

Die Maßnahmen sind vor Beginn der Bauarbeiten durchzuführen. 

vorgezogene Ausgleichsmaßnahme 

CEF 1: vorgezogene Anlage von zusätzlichen 

Gebüschstrukturen mit dornentragenden 

Gehölzen (Schlehe – Prunus spinosa, Eingriffliger 

Weißdorn – Crataegus monogyna) am Westrand 

des Tiefen Einschnittes beziehungsweise in 

dessen näherem Umfeld – 1.000 m² Gehölzfläche 

CEF 2: Anlage künstlicher Nisthilfen (2 Brutröhren 

in geeigneten Gewässerrandzonen) 

CEF 3: Schaffung von Fledermausquartieren 

durch Aufhängen von Fledermauskästen (100 

Fledermauskästen entlang der gesamten 

Ausbaustrecke [10 Stück pro Ausbaukilometer]) 

CEF-Maßnahme 1 

Funktion für europarechtlich geschützte Arten 

Verbesserung der Lebensraumfunktion für den 

Neuntöter 

Schaffung von Nistmöglichkeiten für den Eisvogel 

Verbesserung des Quartierangebotes für 

Fledermäuse 

Am festgestellten Brutrevierstandort des Neuntöters - mit Sträuchern durchsetzte 

Ruderalfluren, von denen Teilflächen bau- und anlagebedingt beansprucht werden - ist 

zu prüfen, ob im Baufeld vorhandene dornentragende Gehölze verpflanzt, also an den 

neuen Standort verbracht werden können. Im übrigen sind möglichst große Sortimente 

(Sträucher bevorzugt als Containerware) für die Anlage der Pflanzung zu nutzen. 

Als Standort für die Neuanlage der Gebüschstrukturen ist vorrangig das nähere Umfeld 

des vorhandenen Revierstandortes zu nutzen. Der Neuntöter wurde bei früheren 

Beobachtungen auch im Bereich der den Kanal querenden Bahntrasse nördlich von 

Lühnde festgestellt (SCHOPPE 2006). Insofern kommen als Maßnahmenstandort auch 

unmittelbar dort vorhandene oder angrenzende Acker- oder Ruderalflächen in Frage 

(Umfeld von alter Eisenbahntrasse und Bolzumer Kanalkippe). Die Pflanzung ist 

abseits der später direkt beanspruchten Baufeldzonen zu positionieren, um Störungen 

im Bereich des neuen Habitatangebotes gering zu halten. 


Für das eine verloren gehende Brutrevier am Kanal zwischen Harsum und Klein Förste 

sind an geeigneten Stellen mindestens zwei künstliche Bruthilfen (Röhren) für den 

Eisvogel anzulegen. Dies kann in zum Zeitpunkt des Verlustes bereits fertig gestellten 

Kanalabschnitten erfolgen. Infrage kommen im Umfeld auch die Bereiche des 

Bruchgrabens oder des Alpebachs, welche im Landschaftsrahmenplan (LANDKREIS 

HILDESHEIM 1993) als Entwicklungsschwerpunkträume für Ökosystem- und 

Gewässerschutz ausgewiesen sind.


_______________________________________________________________ 


Das Anbringen von Fledermauskästen an verbleibenden Bäumen oder Brückenbauwerken 

soll bevorzugt in den Bereichen entlang des Kanales erfolgen, in denen 

zumindest auf einer Uferseite Teile der vorhandenen Gehölzbestände erhalten bleiben. 

Ansonsten kommen hierfür die Wald- oder sonstigen flächenhaften Gehölzbestände im 

Umfeld des Kanals infrage, da hier ein ausreichendes Angebot an Beutetieren 

(Insekten) gegeben ist. 

Durch die beschriebenen vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen ist davon auszugehen, 

dass die im Raum bestehenden Siedlungsdichten der betreffenden Arten sich nicht 

verringern. Die Vorkommen der Arten verlagern sich nur hin zu den Flächen, auf 

denen die Maßnahmen umgesetzt werden.


_______________________________________________________________ 

8. Bewertung der Verbotstatbestände und 

Befreiungsvoraussetzungen 

Unter Berücksichtigung der in Kap. 6 beschriebenen Vorkehrungen und der in Kap. 7 

beschriebenen vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen verbleiben die in Tab. 8-1 zusammengestellten 

Beeinträchtigungen geschützter Arten. Die Bewertung der Beeinträchtigungen 

folgt dem Maßstab des § 44 BNatSchG. 

Tab. 8-1: Beeinträchtigungen geschützter Arten und deren Bewertung. 

geschützte Arten 

und deren Beeinträchtigungen 

Breitflügelfledermaus, Brandtfledermaus, 

Bartfledermaus, Teichfledermaus, Wasserfledermaus, 

Großes Mausohr, Fransenfledermaus, 

Kleinabendsegler, Abendsegler, 

Rauhautfledermaus, Zwergfledermaus, 

Langohr (Arten des Anhangs IV der FFH- 

Richtlinie, streng geschützte Arten): 

Verlust potenzieller Quartiere durch Gehölzfällung 

in den Baufeldern entlang des 

gesamten Ausbauabschnittes des Kanales 

und durch Abriss der fünf Brückenbauwerke 

Mäusebussard, Grünspecht (europäische 

Vogelarten, streng geschützte Arten): 


Habitatstrukturen, vor allem großflächige 

Gehölzbeseitigungen für jeweils ein Brutpaar 

Neuntöter (europäische Vogelarte besonders 

geschützte Art): 



Gehölzbeseitigungen für ein Brutpaar 

Bewertung der Beeinträchtigungen 

Die ökologische Funktion der betroffenen Ruhestätten kann im 

räumlichen Zusammenhang zunächst nicht mehr vollständig 

erfüllt werden. Insofern handelt es sich um einen Verstoß gegen 

die Zugriffsverbote des § 44 BNatSchG, so dass ein Ausnahmeverfahren 

gemäß § 45 BNatSchG erforderlich ist. Durch vorgezogene 

Ausgleichsmaßnahmen (siehe Kap. 7) kann sicher gestellt 

werden, dass die ökologische Funktion der betroffenen 

Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang zumindest teilweise 

bestehen bleibt. Durch Kompensationsmaßnahmen können 

negative Auswirkungen auf den betroffenen Bestand begrenzt 

werden, so dass diese nicht als populationskritisch anzusehen 

sind. Damit kann das Ausnahmeverfahren bei Vorliegen zwingender 

Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses erfolgreich 

durchlaufen werden. 

Individuenverluste in der Bauphase können durch entsprechende 

Schutzvorkehrungen verhindert werden. 

Die ökologische Funktion der betroffenen Fortpflanzungs- oder 

Ruhestätten kann im räumlichen Zusammenhang zunächst nicht 

mehr erfüllt werden. Insofern handelt es sich um einen Verstoß 

gegen die Zugriffsverbote des § 44 BNatSchG, so dass ein Ausnahmeverfahren 

gemäß § 45 BNatSchG erforderlich ist. Durch 

Kompensationsmaßnahmen können negative Auswirkungen auf 

den betroffenen Bestand begrenzt werden, so dass diese nicht 

als populationskritisch anzusehen sind. Damit kann das Ausnahmeverfahren 

bei Vorliegen zwingender Gründe des überwiegenden 

öffentlichen Interesses erfolgreich durchlaufen werden. 



Durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (siehe Kap. 7) kann 

sicher gestellt werden, dass die ökologische Funktion der betroffenen 

Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang 


Abs. 5 BNatSchG kein Verstoß gegen die Zugriffsverbote des 

§ 44 Abs. 1 BNatSchG vor. 


Schutzvorkehrungen verhindert werden.


_______________________________________________________________ 



Nachtigall (europäische Vogelart, besonders 




Gehölzbeseitigungen für ein Brutpaar 

Eisvogel (europäische Vogelart, streng geschützte 

Art): 

Verlust eines Nistplatzes im Uferbereich 

durch vollständigen Umbau der Kanalböschungen 

Graureiher (europäische Vogelart, besonders 


- Verlust von langjährig genutzten Horstbäumen 

durch die Gehölzfällungen am Koloniestandort 

sonstige Brutvögel mit Gehölzbindung bei 

der Brutplatzwahl (europäische Vogelarten, 

besonders geschützte Arten, relativ weit 

verbreitete Arten, die nicht auf der Roten 

Liste stehen): 

umfassende und großflächige Verluste der 

Habitate (vor allem Gehölzbestände) in 

einem an Ausweichhabitaten defizitären 

Raum 

Vögel (europäische Vogelarten, besonders 

oder streng geschützte Arten): 

baubedingte Störwirkungen 











öffentlichen Interesses erfolgreich durchlaufen werden. 



Durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (siehe Kap. 7) kann 

sicher gestellt werden, dass die ökologische Funktion der betroffenen 

Fortpflanzungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang 


Abs. 5 BNatSchG kein Verstoß gegen die Zugriffsverbote des 

§ 44 Abs. 1 BNatSchG vor. 




Ruhestätte kann bei Verlust der Horstbäume im räumlichen Zusammenhang 

nicht mehr erfüllt werden. Insofern handelt es sich 

um einen Verstoß gegen die Zugriffsverbote des § 44 

BNatSchG, so dass ein Ausnahmeverfahren gemäß § 45 

BNatSchG erforderlich ist. Da eine nicht gefährdete Art, die 

landesweit wie auch im Kreis Hildesheim einen zunehmenden 

Entwicklungstrend aufweist (KRÜGER & OLTMANNS 2007, SCHOPPE 

2006), betroffen ist und durch Kompensationsmaßnahmen 

negative Auswirkungen auf den betroffenen Bestand begrenzt 

werden, sind diese nicht als populationskritisch anzusehen. 

Damit kann das Ausnahmeverfahren bei Vorliegen zwingender 

Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses erfolgreich 

durchlaufen werden. 



Hinweis: Für den Fall, dass durch entsprechende Vorkehrungen 

Verluste von Horstbäumen vermieden werden können, entfällt 

der Tatbestand des Verstoßes gegen das Zugriffsverbot. 










öffentlchen Interesses erfolgreich durchlaufen werden. 



Da es sich um eine vorübergehende Beeinträchtigung handelt, 

die durch Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen (Bauzeitenbeschränkungen 

in der Brutzeit - siehe Kap. 5) gemindert wird, 

jeweils nur Teilabschnitte der Ausbaustrecke am Kanal betroffen 

sind und die umfangreiche Beseitigung von Gehölzbeständen 

(Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 BNatSchG, siehe oben) 

die Störungen bei weitem überlagert, ergeben sich keine zusätzlichen 

Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG erfüllt.


_______________________________________________________________ 



Waldeidechse (besonders geschützte Art): 

Verlust von Habitaten und Unterbrechung 

von kanalbegleitenden Vegetationsflächen 

als Ausbreitungskorridor durch Gehölz- und 

sonstige Vegetationsbeseitigung (Gras- und 

Staudenfluren) 

Kleiner Heufalter, Goldene Acht, Kleiner 

Feuerfalter, Gemeiner Bläuling (besonders 

geschützte Arten): 

Verlust von Gras- und Staudenfluren sowie 

Gehölzbeständen als Habitate, Beeinträchtigung 

der mikroklimatischen Habitatbedingungen 

infolge großflächiger Gehölzverluste 

Libellen (mehrere Arten) (besonders geschützte 

Arten): 

Beseitigung der Wasser- und Ufervegetation 

Wildbienen (mehrere Arten) (besonders 


Verlust von Gras- und Staudenfluren sowie 

Gehölzbeständen als Habitate, Beeinträchtigung 

der mikroklimatischen Habitatbedingungen 

infolge großflächiger Gehölzverluste 

Plagionotus detritus (Bockkäferart) (besonders 


Verlust potenzieller Habitatbäume durch 

Baumfällungen 

Zerstörung von Lebensstätten besonders 

geschützter Säugetier-, Amphibien-, Nachtfalter-, 

Käfer-, Spinnen- und Weichtierarten 

im Kanal, in Wäldern, im Grünland und auf 

Brachflächen 


Für die Zerstörung beziehungsweise die Beschädigung von 

Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der Art liegt gemäß § 44 

Abs. 5 BNatSchG kein Verstoß gegen die Verbote des § 44 

Abs. 1 BNatSchG vor, da die betreffende Art kein 

europarechtlich geschütztes Tier ist und es sich um einen nach 

§ 15 BNatSchG zulässigen Eingriff handelt (ausgleichbare oder 

ersetzbare Beeinträchtigung). Zielgerichtet auf das Vorkommen 

ausgerichtete Vermeidungs- und Kompensationsmaßnahmen 

sind im Rahmen der Eingriffsregelung vorgesehen. 


Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der Arten liegt gemäß § 44 


Abs. 1 BNatSchG vor, da die betreffenden Arten keine europarechtlich 

geschützten Tiere sind und es sich um einen nach § 15 

BNatSchG zulässigen Eingriff handelt (ausgleichbare oder ersetzbare 

Beeinträchtigung). Zielgerichtet auf das Vorkommen 






















Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der Art liegt gemäß § 44 


Abs. 1 BNatSchG vor, da die betreffende Art kein 

europarechtlich geschütztes Tier ist und es sich um einen nach 

§ 15 BNatSchG zulässigen Eingriff handelt (ausgleichbare oder 

ersetzbare Beeinträchtigung). Zielgerichtet auf das Vorkommen 



Aus Gründen der Rechtssicherheit wird vorsorglich davon ausgegangen, 

dass entsprechende Zerstörungen stattfinden, da eine 

Erfassung jeder Lebensstätte geschützter Tierarten nicht 

verhältnismäßig ist. Tatsächliche Hinweise auf eine entsprechende 

Zerstörung liegen aber nicht vor. Für die Zerstörung 

beziehungsweise die Beschädigung von Fortpflanzungs- oder 

Ruhestätten liegt gemäß § 44 Abs. 5 kein Verstoß gegen die 

Verbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG vor, da die betreffenden 

Arten keine europarechtlich geschützten Tiere sind und es sich 

um einen nach § 15 BNatSchG zulässigen (ausgleichbar oder 

ersetzbar) Eingriff in Natur und Landschaft handelt. Ausgleichsmaßnahmen 

sind im Rahmen der Eingriffsregelung vorgesehen.


_______________________________________________________________ 



Aquilegia vulgaris – Gewöhnliche Akelei 

(besonders geschützte Art): 

Überbauung eines Wuchsortes 

Campanula latifolia – Breitblättrige Glockenblume, 

Listera ovata – Großes Zweiblatt, 

Primula veris – Echte Schlüsselblume (besonders 


Überbauung je eines Wuchsortes 

besonders geschützte Pilzarten: 

Zerstörung und Beeinträchtigung von Vorkommen 

im Bereich von Wald, Gehölzbeständen, 

Säumen, Brachflächen und Grünland 


Wegen des synanthropen Status des Vorkommens ergibt sich 

keine relevante Beeinträchtigung durch den Verlust. 


Standorten der Art liegt gemäß § 44 Abs. 5 BNatSchG kein Verstoß 

gegen die Verbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG vor, da die 

betreffende Art keine europarechtlich geschützte Pflanze ist und 

es sich um einen nach § 15 BNatSchG zulässigen Eingriff handelt 

(ausgleichbare oder ersetzbare Beeinträchtigung). 


Standorten der Art liegt gemäß § 44 Abs. 5 BNatSchG kein Verstoß 

gegen die Verbote des § 44 Abs. 1 BNatSchG vor, da die 

betreffende Art keine europarechtlich geschützte Pflanze ist und 

es sich um einen nach § 15 BNatSchG zulässigen Eingriff handelt 

(ausgleichbare oder ersetzbare Beeinträchtigung). Zielgerichtet 

auf die Vorkommen ausgerichtete Vermeidungsmaßnahmen 

(Umsiedlungen der auf der Roten Liste verzeichneten Art 

Breitblättrige Glockenblume) sind im Rahmen der Eingriffsregelung 

vorgesehen. 

Aus Gründen der Rechtssicherheit wird vorsorglich davon ausgegangen, 

dass entsprechende Zerstörungen stattfinden können, 

da eine Erfassung jeder Lebensstätte geschützter Arten nicht 

verhältnismäßig ist. Tatsächliche Hinweise auf eine entsprechende 

Zerstörung liegen aber nicht vor. 

Der mögliche Verlust von Vorkommen stellt gemäß § 44 Abs. 5 

BNatSchG kein Verstoß gegen die Verbote des § 44 Abs. 1 

BNatSchG dar, da es sich nicht um europarechtlich geschützten 

Arten handelt und es sich um einen nach § 15 BNatSchG zulässigen 

Eingriff in Natur und Landschaft handelt (ausgleichbare 

oder ersetzbare Beeinträchtigung). Kompensationsmaßnahmen 

sind im Rahmen der Eingriffsregelung vorgesehen.


_______________________________________________________________ 

9. Ausnahmevoraussetzungen gemäß § 45 BNatSchG 

Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG betreffen im 

vorliegenden Fall die folgenden europäisch geschützten Arten (siehe Kap. 8): 

• Breitflügelfledermaus, 

• Brandtfledermaus, 

• Bartfledermaus, 

• Teichfledermaus, 

• Wasserfledermaus, 

• Großes Mausohr, 

• Fransenfledermaus, 

• Kleinabendsegler, 

• Abendsegler, 

• Rauhautfledermaus, 

• Zwergfledermaus, 

• Langohr, 

• Mäusebussard, 

• Grünspecht, 

• Nachtigall, 

• Graureiher, 

• sonstige Brutvögel mit Gehölzbindung bei der Brutplatzwahl (weit verbreitete Arten). 

Nach § 45 Abs. 7 BNatSchG besteht die Möglichkeit, aus zwingenden Gründen des 

überwiegenden öffentlichen Interesses einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher 

Art Ausnahmen von den Verboten des § 44 Abs. 1 BNatSchG zuzulassen. Eine 

Ausnahme darf unter Beachtung von Artikel 16 der FFH-Richtlinie und Artikel 9 der 

Vogelschutzrichtlinie nur zugelassen werden, wenn zumutbare Alternativen nicht gegeben 

sind und sich der Erhaltungszustand der Populationen der betroffenen Arten 

nicht verschlechert. 

9.1 Zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses 

Die zwingenden Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses benennt die Wasser- 

und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, vertreten durch das Neubauamt für den 

Ausbau des Mittellandkanals, wie folgt:


_______________________________________________________________ 

Allgemeines 

Der Stichkanal nach Hildesheim (SKH) soll für die moderne Güterschifffahrt 

(Großmotorgüterschiff - GMS und überlanges Großmotorgüterschiff - üGMS) 

ausgebaut werden. Hierzu ist ein Neubau der Schleuse Bolzum, der Ausbau des 

Stichkanales Hildesheim und gegebenenfalls die Anpassung der querenden 

Brückenbauwerke erforderlich. Der Ausbau der Schleuse einschließlich des Vorhafens 

vom Abzweig des Mittellandkanales bis SKH-km 1,450 und die Brücke Nr. 381 sind 

mit Datum vom 16.03.2006 (Az.:P-143.3/182) planfestgestellt und befinden sich 

derzeit in der Umsetzung. Weiterhin wurden bereits die Brücken Nr. 386, 388 und 

392 A und B an die neuen Anforderungen angepasst. 

Der Stichkanal Hildesheim verbindet den Mittellandkanal (MLK) mit dem Hafen 

Hildesheim. Der Mittellandkanal wurde 1906 bis 1916 zunächst als Bindeglied zwischen 

den norddeutschen Stromgebieten des Rheins, der Ems, der Weser und dem 

Raum Hannover gebaut. Nach seiner Weiterführung bis Magdeburg im Jahre 1938 

stellt er die großräumige Verknüpfung mit der Elbe und den östlichen Stromgebieten 

her. Der Bau des Stichkanales Hildesheim, der bei Sehnde aus dem Mittellandkanal 

abzweigt, erfolgte in den Jahren 1919 bis 1925. Er stellt für den Hildesheimer Hafen 

sowie für die an seinen Ufern gelegenen Umschlagstellen (Kali+Salz AG, Gebr. 

Weiterer GmbH) die Verbindung zum Mittellandkanal und damit zu den Industrie- und 

Gewerbezentren an den wichtigsten europäischen Wasserstraßen sowie zu den Seehäfen 

her. 

Der Ausbau des Mittellandkanales zur Wasserstraßenklasse Vb ist zwischen dem 

Dortmund-Ems-Kanal (DEK) und der Schleuse Sülfeld abgeschlossen, so dass dort seit 

dem Jahr 2000 durchgängig überlange Großmotorgüterschiffe (Länge 135 m, Breite 

11,45 m, Tiefgang 2,80 m) und Schubverbände (SV, Länge 185 m, Breite 11,45 m, 

Tiefgang 2,80 m) fahren können. Auf der Osthaltung des Mittellandkanales östlich der 

Schleuse Sülfeld bis Magdeburg können seit Oktober 2001 Motorgüterschiffe und 

Schubverbände mit Tiefgängen bis 2,50 m, teilweise in Regelungsstrecken mit schiffsgrößenabhängigen 

Begegnungsverboten, fahren. 

Die Stichkanäle des Mittellandkanales sind für die oben genannte moderne Schifffahrt 

zu eng und zu flach. Damit sich die Vorteile der Kanalausbauten nicht nur auf den 

Durchgangsverkehr auf dem Mittellandkanal beschränken, müssen auch die Stichkanäle 

für das Großmotorgüterschiff (GMS) und das überlange Großmotorgüterschiff 

(üGMS) ausgebaut werden. 

Zur Zeit dürfen auf dem Stichkanal Hildesheim wegen seines geringen Querschnittes je 

nach Breite nur Schiffe mit 2,00 bis 2,20 m Abladetiefe fahren, so dass die meisten


_______________________________________________________________ 

Motorgüterschiffe ihre Tragfähigkeit nur zu 65 bis 75 % ausnutzen. Das vorhandene 

Leistungspotenzial der Schifffahrt kann somit nicht voll genutzt werden. Es ist daher 

erforderlich, auch den Stichkanal Hildesheim soweit auszubauen, dass die künftig zwischen 

dem Rhein und den Berliner Wasserstraßen und auf den seewärtigen Verbindungen 

nach Hamburg (Elbe-Seitenkanal) sowie nach Bremen (Mittelweser) verkehrenden 

Schiffsgrößen auch den Hildesheimer Hafen erreichen und dort be- und entladen 

werden können. 

Wirtschaftliche Bedeutung 

Die Verkehrsinfrastruktur ist für die Leistungskraft eines Wirtschaftsraumes von wesentlicher 

Bedeutung. Der Mittellandkanal verbindet als zentraler Teil der einzigen 

West-Ost-Wasserstraße Norddeutschlands die Stromgebiete Rhein-Ems-Weser-Elbe- 

Oder. Er stellt die Anschlüsse zu den deutschen Seehäfen her und gewährleistet die 

Anbindung der Kanalregion und Berlins für die Binnenschifffahrt. Er besitzt damit 

große nationale und europäische Bedeutung, die mit der Vereinigung der beiden deutschen 

Staaten und im Hinblick auf den einheitlichen europäischen Binnenmarkt noch 

gestiegen ist. 

Im Sinne der Entscheidung des Rates der EG vom 29.10.1993 (931630lEWG) stellt 

der Mittellandkanal eine Hauptachse eines transeuropäischen 

Binnenwasserstraßennetzes dar, dessen Ausbau ein vorrangiges Vorhaben von 

Gemeinschaftsinteresse ist. 

Der Ausbau des Mittellandkanales und des Stichkanales Hildesheim dient dem Gütertransport 

mit dem wirtschaftlichsten, energiesparendsten, umweltfreundlichsten und 

sichersten Verkehrsträger. Er muss die vorhersehbare Entwicklung der Schiffsgrößen, 

des Verkehrsaufkommens und zugleich die Belange der Bevölkerung und der Umwelt 

berücksichtigen. 

In Niedersachsen liegen in den Industrie- und Gewerbezentren der Kanalregion nahezu 

ein Viertel aller Industriebetriebe und die Hälfte aller industriellen Arbeitsplätze. 

Nutznießer aufgrund der niedrigen Transportkosten sind die im Bereich des Kanales 

und seiner Stichkanäle angesiedelten Betriebe der Stromerzeugung, der Eisen- und 

Stahlindustrie, der Zement-, Düngemittel- und Baustoffproduktion sowie der Handel 

mit flüssigen und festen Brennstoffen, Getreide, dem wachsenden Containerverkehr 

und einer Vielzahl sonstiger Güter. 

In den Häfen am Mittellandkanal zwischen Dortmund-Ems-Kanal und Elbe und an 

seinen Stichkanälen wurden im Jahr 2008 rund 19,8 Mio. Tonnen Güter


_______________________________________________________________ 

mengen transportiert. Bis 2015 wird eine rund 25%ige Steigerung des Verkehrsaufkommens 

vorausgesagt. Nach den für den Bundesverkehrswegeplan 2003 von der 

Firma PLANCO Consulting GmbH für 2015 erstellten Verkehrsprognosen ergeben 

sich auf dem Stichkanal Hildesheim folgende Verkehre: 

Richtung Hildesheim 700 000 t/Jahr 

Richtung Mittellandkanal 410 000 t/Jahr 

Gesamt 1 110 000 t/Jahr 

Es wird erwartet, dass der Verkehrsträger Wasserstraße in Zukunft noch stärker genutzt 

und das Verkehrsaufkommen auf dem Stichkanal Hildesheim weiter ansteigen 

wird. 

Entwicklung der Binnenschifffahrtsflotte 

Die früher vorherrschende Schleppschifffahrt mit 600 t-Kähnen ohne eigenen Antrieb 

wurde seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges von Motorgüterschiffen verdrängt. Die 

Entwicklung in der Binnenschifffahrt zum größeren Schiff hält aufgrund der höheren 

Wirtschaftlichkeit größerer Schiffseinheiten weiterhin an. Bei den Neubauten 

überwiegen heute das GMS und üGMS mit Längen von bis zu 135 m, Breiten bis zu 

11,45 m und einer Tragfähigkeit bis zu 2.600 t. 

Regierungsabkommen 

Angesichts der Strukturänderungen der Binnenschifffahrt und der wirtschaftlichen 

Bedeutung des Mittellandkanales haben der Bund und die Länder Nordrhein-Westfalen, 

Niedersachsen, Hamburg und Bremen 1965 den Ausbau des Mittellandkanales 

bis zur Grenze mit der ehemaligen DDR auf der Grundlage einer gemeinsamen Finanzierung 

beschlossen (Regierungsabkommen vom 14.09.1965 für den Bereich östlich 

der Schleuse Anderten). Das Regierungsabkommen beinhaltet im Artikel 3 auch den 

Ausbau des Stichkanales nach Hildesheim.


_______________________________________________________________ 

9.2 Fehlen zumutbarer Alternativen 

Aus Sicht des Vorhabensträgers ist der vorgesehene beidseitige Ausbau des Stichkanales 

aus den im Folgenden dargestellten Gründen alternativlos (vergleiche NEUBAU- 

AMT FÜR DEN AUSBAU DES MITTELLANDKANALS IN HANNOVER 2010a, 2010b, 2010c). 

Bis heute kommt es am Stichkanal Hildesheim (SKH) aufgrund der geologischen Situation 

in Verbindung mit relativ steilen Böschungsneigungen zu Böschungsrutschungen 

in unterschiedlichen Ausmaßen. Durch die geplante Kanalvertiefung in Verbindung 

mit der Anspannung des Wasserspiegels ändern sich die Randbedingungen für die Böschungsstandsicherheit, 



durchgeführt, dass für die vorhandene Böschungsgeometrie im Bereich der Einschnitte 

beidseitig des Stichkanals Hildesheim keine ausreichenden Standsicherheiten 

vorliegen und somit beide Böschungsseiten abgeflacht werden müssen. Der häufig 

praktizierte einseitige Kanalausbau zum Schutz von Habitatstrukturen und vorhandener 

Bausubstanz lässt sich somit im vorliegenden Untersuchungsabschnitt nicht realisieren. 

Eine weitreichende Achsverschiebung zur Vermeidung des beidseitigen Kanalausbaus 

ist aus fahrdynamischen Gründen sowie aufgrund zahlreicher Zwangspunkte (vorhandene 

Brücken, Dammstrecken, Tiefer Einschnitt) nur an wenigen Bereichen möglich. 

Sie hätte in der Regel bei den geplanten Ausbautiefen und -wasserständen standsicherheitsfördernde 

Maßnahmen auf der zu erhaltenden Böschung (zum Beispiel Vorschüttungen 

bis auf die Einschnittsböschung) erfordert und auf der anderen Seite aber einen 

erheblich größeren baulichen Eingriff an der auszubauenden Böschungsseite hervorgerufen. 

Eine Eingriffsminimierung wäre durch eine Achsverschiebung nicht zu erwarten. 

Eine Achsverschiebung wird nur im Bereich der privaten Liegestelle der Gebrüder 

Weiterer GmbH (etwa SKH-km 6,500 bis 7,450) zum Erhalt der vorhandenen Anlagen 

vorgenommen. 

Weitere Maßnahmen zur Vermeidung der Abflachung der Einschnittsböschungen wie 

Spundwandausbau des Kanales oder Böschungsverdübelungen lassen sich aus Standsicherheitsgründen 


Der Einsatz von Druckentlastungsbohrungen zur Minimierung der Böschungsabflachungen 

ist nur in tieferen Einschnitten effektiv und wird demzufolge nur im so genannten 

Tiefen Einschnitt bei Lühnde angewendet. Die Anwendung der Beobachtungsmethode 

im Rahmen der Standsicherheitsberechnungen blieb ebenfalls effektiv 

auf den Tiefen Einschnitt und kurze bereits gerutschte Bereiche beschränkt.


_______________________________________________________________ 

Ein Verzicht auf den Ausbau des Stichkanales Hildesheim würde den Hafen Hildesheim 

von der modernen Binnenschifffahrt abschneiden. Es könnten auf dem Stichkanal 

Hildesheim wegen seines geringen Querschnittes je nach Breite weiterhin nur Schiffe 

mit 2,00 bis 2,20 m Abladetiefe fahren, so dass die meisten Motorgüterschiffe ihre 

Tragfähigkeit nur zu 65 bis 75 % ausnutzen könnten. 

Ohne den Ausbau ist die Gefahr von weiteren Böschungsrutschungen wesentlich größer 

als mit dem Ausbau. Eine fachgerechte Sanierung von aufgetretenen Rutschungen 

ist nur durch extrem flache Böschungen möglich und stellt somit ebenfalls einen erheblichen 

Eingriff in die kanalbegleitenden Böschungen dar. 

Der beidseitige Ausbau mit den einhergehenden Böschungsabflachungen ist in vielen 

Bereichen aus den oben genannten Gründen die verbleibende Vorzugsvariante für den 

Ausbau des Stichkanales Hildesheim. 

Eine ausführlichere Darstellung enthalten die Erläuterungsberichte zur technischen 

Planung. 

9.3 Erhaltungszustand der Populationen 

Bezüglich der betroffenen Fledermausarten kann durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen 

(siehe Kap. 7) sichergestellt werden, dass die ökologische Funktion der betroffenen 

Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang zumindest teilweise bestehen bleibt. 

Durch Kompensationsmaßnahmen können negative Auswirkungen auf den betroffenen 

Bestand begrenzt werden, so dass diese nicht als populationskritisch anzusehen sind. 

Somit wird durch das Vorhaben der Erhalt beziehungsweise die Wiederherstellbarkeit 

eines günstigen Erhaltungszustandes der Populationen der betroffenen Arten in ihrem 

natürlichen Verbreitungsgebiet nicht beeinträchtigt. 

Der Mäusebussard ist weder in Niedersachsen noch in der naturräumlichen Region 

Bergland mit Börden eine gefährdete Art, die auch eher einen positiven Entwicklungstrend 

aufweist (KRÜGER & OLTMANNS 2007, SCHOPPE 2006). Angesichts des einen 

betroffenen Brutstandortes (im Untersuchungsgebiet einer von acht Nachweisen) ist 

keine dauerhafte populationsrelevante Verschlechterung für die Art zu erwarten. Negative 

Auswirkungen auf den betroffenen Bestand werden zudem durch Kompensationsmaßnahmen 

begrenzt. Somit wird durch das Vorhaben der Erhalt eines günstigen 

Erhaltungszustandes der Population der betroffenen Art in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet 

nicht beeinträchtigt.


_______________________________________________________________ 

Der im gleichen Kanalabschnitt betroffene Grünspecht ist landesweit und regional gefährdet 

und unterliegt hinsichtlich der Bestandsentwicklung einem negativen Trend 

(KRÜGER & OLTMANNS 2007). Regional gilt die Art als selten (SCHOPPE 2006). Es ist 

allerdings nur einer von acht im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Brutvorkommen 

betroffen. Kritische Effekte auf die Population sind unwahrscheinlich, auch wenn 

zwischenzeitlich eine gewisse Verschlechterung für die Art eintritt. Negative Auswirkungen 

auf den betroffenen Bestand werden durch Kompensationsmaßnahmen begrenzt. 

Somit wird durch das Vorhaben der Erhalt beziehungsweise die Wiederherstellbarkeit 

eines günstigen Erhaltungszustandes der Population der betroffenen Art in 

ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet nicht beeinträchtigt. 

Für die gefährdete Nachtigall gilt ähnliches wie für den Grünspecht. Dabei umfasst der 

Verlust nur einen von 20 im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Brutstandorten, so 

dass keine populationsgefährdende Wirkung bis zum Greifen von Ausgleichseffekten 

durch Neupflanzungen zu erwarten ist. Somit wird durch das Vorhaben der Erhalt beziehungsweise 

die Wiederherstellbarkeit eines günstigen Erhaltungszustandes der Population 

der betroffenen Art in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet nicht beeinträchtigt. 

Der möglicherweise eintretende Verlust oder zumindest Teilverlust von Habitaten der 

Graureiherkolonie betrifft eine nicht gefährdete Art, die landesweit wie auch im Kreis 

Hildesheim einen zunehmenden Entwicklungstrend aufweist (KRÜGER & OLTMANNS 

2007, SCHOPPE 2006). Insofern sind die negativen Auswirkungen auf den betroffenen 

Bestand beziehungsweise Standort zumindest nicht als populationskritisch anzusehen. 

Somit wird durch das Vorhaben der Erhalt eines günstigen Erhaltungszustandes der 

Population der betroffenen Art in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet nicht beeinträchtigt. 

Für die sonstigen nicht gefährdeten Brutvogelarten gilt, dass sie als häufige Arten auch 

weiterhin im Raum vertreten sein werden - so etwa im Bereich der verbleibenden Gehölzbestände 

- und die Habitatbedingungen mit zunehmender Entwicklung neu gepflanzter 

Bestände sowie der weiteren Reifung der im Vorhinein angelegten Waldbestände 

bei Harsum sich verbessern. Insofern ist auch für diese Arten nicht zu erwarten, 

dass anhaltend eine relevante Verschlechterung der Populationen eintritt. Somit wird 

durch das Vorhaben der Erhalt eines günstigen Erhaltungszustandes der Populationen 

der betroffenen Arten in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet nicht beeinträchtigt.


_______________________________________________________________ 

10. Resümee 

Viele Beeinträchtigungen geschützter Arten lassen sich durch geeignete Vorkehrungen 

vermeiden oder vermindern. Beeinträchtigungen europarechtlich geschützter Arten 

lassen sich darüber hinaus teilweise durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen vermeiden. 

Trotzdem verbleiben in Bezug auf mehrere europäisch geschützte Arten aus 

den Gruppen der Fledermäuse und Vögel vorhabensbedingte Beeinträchtigungen, die 

Verbotstatbestände des § 44 Abs. 1 BNatSchG erfüllen. Für diese Arten können nach 

gutachterlicher Einschätzung 7 Ausnahmen nach § 45 Abs. 7 BNatSchG erteilt werden, 

da zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses vorliegen, zumutbare 

Alternativen nicht gegeben sind und der Erhalt beziehungsweise die Wiederherstellbarkeit 

eines günstigen Erhaltungszustandes der Populationen der betroffenen Arten in 

ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet nicht beeinträchtigt wird. 

7 Die abschließende rechtliche Würdigung obliegt der Planfeststellungsbehörde.


_______________________________________________________________ 

11. Quellenverzeichnis 

11.1 Literatur 

ALTMÜLLER, R. (1983): Rote Liste der in Niedersachsen gefährdeter Libellen. – Niedersächsisches 

Landesverwaltungsamt, Merkblatt 15: 28 S., Hannover. 

BACHMANN, R., KAISER, T., KOBBE, F., FISCHER, M., KLEIN, A., KIRCHBERGER, U., BLANKE, 

I., THEUNERT, R. (2010): Ausbau des Stichkanales nach Hildesheim zwischen SKH-km 1,450 

und 11,990 sowie Neubau der Brücken Nr. 385 und Nr. 391 – Umweltverträglichkeitsstudie. – 

Arbeitsgruppe Land & Wasser, Gutachten im Auftrage des Neubauamtes für den Ausbau des 

Mittellandkanals in Hannover; Beedenbostel. [unveröffentlicht] 

BAUCKLOH, M., KIEL, E.-F., STEIN, W. (2007a): Berücksichtigung besonders und streng geschützter 

Arten bei der Straßenplanung in Nordrhein-Westfalen. – Naturschutz und Landschaftsplanung 

39 (1): 13-18; Stuttgart. 

BAUCKLOH, M., KIEL, E.-F., STEIN, W. (2007b): “Nur europäisch geschützte Arten”. – Naturschutz 

und Landschaftsplanung 39 (4): 126-127; Stuttgart. 

BSI – Bayerisches Staatsministerium des Innern (2006): Vorläufige Hinweise zur Aufstellung 

der naturschutzfachlichen Angaben zur speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (saP). – 

Manuskript, http://www.stmi.bayern.de/bauen/strassenbau/veroeffentlichungen/16638/, 5 S. + 

4 Anlagen; München. 

DIN 18.920: Vegetationstechnik im Landschaftsbau; Schutz von Bäumen, Pflanzenbeständen 

und Vegetationsflächen bei Baumaßnahmen, Ausgabe August 2002. 

EUROPEAN COMMISSION (2006): Guidance document on the strict protection of animal species 

of community interest provided by the ‘Habitats’ Directive 92/43/EEC. Draft-Version 5 (April 

2006). – 68 S.; Brüssel. 

GARVE, E. (2004): Rote Liste und Florenliste der Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen 

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(1): 1-76; Hildesheim. 

GARVE, E. (2007): Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen in Niedersachsen und Bremen. 

– Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen 43: 507 S.; Hannover. 

HAUCK, M. (1996): Die Flechten Niedersachsen. – Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen 

36: 208 S.; Hannover. 

HECKENROTH, H. (1991): Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Säugetierarten 

- Übersicht (1. Fassung, Stand 1.1.1991). – Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen 

26: 161-164; Hannover. 

KRÜGER, T., OLTMANNS, B. (2007): Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten 

Brutvögel - 7. Fassung, Stand 2007. – Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 27 (3): 


LOBENSTEIN, U. (2004): Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Großschmetterlinge 

mit Gesamtartenverzeichnis. 2. Fassung, Stand 1.8.2004. – Informationsdienst 

Naturschutz Niedersachsen 24: 165-196; Hildesheim.


_______________________________________________________________ 

LOUIS, H. W. (2006): Aktuelle Probleme des Europäischen Naturschutzrechts. – Manuskript, 

29 S.; Hannover. [unveröffentlicht] 

LÜTKES, S. (2006): Anpassungserfordernisse des deutschen Artenschutzrechts. – Zeitschrift für 

Umweltrecht 11/2006: 513-517. 

MÜLLER, W. (2001): Flora von Hildesheim. – Natur und Landschaft im Landkreis Hildesheim 

3: 366 S.; Hildesheim. 

NEUBAUAMT FÜR DEN AUSBAU DES MITTELLANDKANALS IN HANNOVER (2010a, 2010b, 

2010c): Erläuterungsberichte zu den Planfeststellungsverfahren: a) Ausbau des Stichkanals 

Hildesheim von SKH-km 1,400 bis SKH-km 3,680, SKH-km 4,160 bis SKH-km 10,340, 

SKH-km 10,465 bis SKH-km 11,990, b) Neubau der Brücke Nr. 385 über den Stichkanal nach 

Hildesheim im Zuge der Kreisstraße 522 zwischen Lühnde und Wätzum und Ausbau des 

Stichkanals von SKH-km 3,680 bis 4,160, c) Neubau der Brücke Nr. 391 über den Stichkanal 

nach Hildesheim im Zuge der Landesstraße 467 zwischen Harsum und Klein Förste und 

Ausbau des Stichkanals von SKH-km 10,340 bis 10,465, Hannover. [unveröffentlicht] 

OLDIGS, B., MÜLLER-STIESS, H. (o. J.): Biologie und Verbreitung der Bilche. – Manuskript, 33 

S.; o. O. 

SCHOPPE, R. (2006): Die Vogelwelt des Kreises Hildesheim. - 619 S; Hildesheim. 

THEUNERT, R. (2002): Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Wildbienen 

mit Gesamtartenverzeichnis. 1. Fassung, Stand 1.3.2002. – Informationsdienst Naturschutz 

Niedersachsen 22: 138-160; Hildesheim. 

THEUNERT, R. (2008a): Verzeichnis der in Niedersachsen besonders oder streng geschützten 

Arten. Schutz, Gefährdung, Lebensräume, Bestand, Verbreitung. Teil A: Wirbeltiere, Pflanzen 

und Pilze (Stand 1. November 2008). – Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 28 (3): 

69-141, Hannover. 

THEUNERT, R. (2008b): Verzeichnis der in Niedersachsen besonders oder streng geschützten 

Arten. Schutz, Gefährdung, Lebensräume, Bestand, Verbreitung. Teil B: Wirbellose Tiere 

(Stand 1. November 2008). – Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 28 (4): 153-210, 

Hannover. 

11.2 Rechtsgrundlagen 

BArtSchV – Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung) 

vom 16. Februar 2005 (BGBl. I S. 258), zuletzt geändert durch Artikel 22 

des Gesetzes vom 29. Juli 2009 (BGBl. I. S. 2542). 

BNatSchG – Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz) vom 

29. Juli 2009 (BGBl. I. S. 2542). 

EU-Vogelschutzrichtlinie – Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments und des 

rates vom 30.11.2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten. - Amtsblatt der Europäischen 

Union L 20/7 ff. vom 26.01.2010. 

FFH-Richtlinie – Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume 

sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen vom 21. Mai 1992 (ABl. EG Nr. L 206 S. 7), zu-


_______________________________________________________________ 

letzt geändert durch Richtlinie 2006/105/EG des Rates vom 20. November 2006 (ABl. EG Nr. 

L 363 S. 368). 

Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 10. Januar 2006 in der Rechtssache C-98/03: 

Kommission der Europäischen Gemeinschaften gegen Bundesrepublik Deutschland (Vertragsverletzung 

eines Mitgliedstaats - Richtlinie 92/43/EWG - Erhaltung der natürlichen Lebensräume 

- Wild lebende Tiere und Pflanzen - Prüfung der Verträglichkeit bestimmter Projekte 

mit dem Schutzgebiet - Artenschutz). 

Verordnung (EG) Nr. 338/97 des Rates vom 9. Dezember 1996 über den Schutz von Exemplaren 

wild lebender Tier- und Pflanzenarten durch Überwachung des Handels (ABl. EG L 61 

S. 1), zuletzt geändert durch Verordnung (EG) Nr. 1332/2005 vom 9. August 2005 (ABl. EG 

Nr. L 215 S. 1).

Neubauamt für den Ausbau des 


Planfeststellungsverfahren 

für den Neubau der Brücke Nr. 391 über den Stich- 

kanal nach Hildesheim im Zuge der Landesstraße 467 

zwischen Harsum und Klein Förste 

und 

den Ausbau des Stichkanals von 

SKH-km 10,340 bis 10,465 

Landschaftspflegerischer Begleitplan ( LBP ) 

Erläuterungsbericht 

November 2010

Neubau der Brücke Nr. 391 über den Stichkanal nach 

Hildesheim im Zuge der Landesstraße 467 zwischen 

Harsum und Klein Förste 

und 

Ausbau des Stichkanals von SKH-km 10,340 bis 10,465 

Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) 

Erläuterungsbericht 

Vorhabensträger Neubauamt für den Ausbau 

des Mittellandkanals in Hannover 

Nikolaistr. 14/16 

30159 Hannover 

Planfeststellungsbehörde Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte 

Am Waterlooplatz 5 

30159 Hannover 

Verfasser Landschaftsplanungsbüro 

Hermann Seling, Dipl.-Ing. 

Freier Landschaftsarchitekt BDLA/IFLA 

Max-Reger-Str. 24 

49076 Osnabrück 

Tel.: 0541/42936 + 42929 

Telefax: 0541/47820 

E-Mail: buero-seling@T-online.de 

Bearbeiter/in Egbert Willenbrink, Dipl.-Ing. Landespflege 

Osnabrück, den 03.11.2010 

Stefan Kauling, techn. Mitarbeiter

Neubau der Brücke Nr. 391 und Ausbau des SKH von SKH-km 10,340 bis 10,465 (LBP) 1 

1 Vorbemerkung 

Der Stichkanal nach Hildesheim (SKH) soll für die moderne Güterschifffahrt (überlanges 

Großmotorgüterschiff; üGMS) ausgebaut werden. Hierzu ist sowohl ein Neubau 

der Schleuse Bolzum, als auch der Ausbau des SKH erforderlich. Der Ausbau der 

Schleuse einschließlich des Vorhafens vom Abzweig des Mittellandkanals bis SKH-km 

1,450 und die Brücke Nr. 381 sind mit Datum vom 16.03.2006 (Az.:P-143.3/182) planfestgestellt 

und befinden sich derzeit in der Umsetzung. Weiterhin wurden bereits die 

Brücken Nr. 386, 388, 390 und 392 A und B an die neuen Anforderungen angepasst. 

Der verbleibende Ausbau des Stichkanals bis zum SKH-km 14,401 soll nachlaufend in 

weiteren Planfeststellungsverfahren beantragt und umgesetzt werden. 

In den hier vorgelegten Unterlagen (Landschaftspflegerischer Begleitplan) wird der 

Neubau der Brücke Nr. 391 im Zuge der L 467 zwischen den Ortschaften Harsum und 

Klein Förste sowie der Ausbau des SKH von km 10,340 bis 10,465 beantragt. Die Ausbauplanung 

des Kanalabschnitts erfolgte derart, dass ein Ausbau der nördlich und südlich 

anschließenden Kanalabschnitte möglich ist. Die neue Brücke Nr. 391 wird ca. 

15,50 m südlich der jetzigen Brückenachse neu gebaut, das alte Bauwerk wird anschließend 

abgerissen. 

Rechtsgrundlage für die Erstellung des Landschaftspflegerischen Begleitplanes sind 

die §§ 13-19 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG). 

Die geplanten Baumaßnahmen stellen einen Eingriff in Natur und Landschaft im Sinne 

des § 14 BNatSchG dar, da die Nutzung und Gestalt von Grundflächen verändert wird 

und die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigt 

werden. 

Da dieser Eingriff einer Planfeststellung bedarf, hat somit der Träger des Vorhabens 

nach § 17 BNatSchG die nach § 15 BNatSchG erforderlichen Vorkehrungen und erforderlichen 

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Benehmen mit der Naturschutzbehörde 

in dem Fachplan für das Vorhaben bzw. in einem landschaftspflegerischen Begleitplan 

in Text und Karte im Einzelnen darzustellen. Dieser Begleitplan ist Bestandteil 

der Planfeststellungsunterlagen für das Vorhaben. 

Der Begleitplan besteht aus folgenden Inhalten: 

1. einer kurzen Zusammenfassung der Beschreibung des Vorhabens aus dem technischen 

Erläuterungsbericht (ARGE INROS LACKNER AG / WISSERRODT COUNSULTING 

GMBH, 2010) 

2. einer kurzen Zusammenfassung der Bestandsaufnahme und Bewertung von Natur 

und Landschaft aus der Umweltverträglichkeitsstudie (ARBEITSGRUPPE LAND & 

WASSER, 2010) 

3. Darstellung von Erheblichkeit und Nachhaltigkeit der Beeinträchtigungen, 

4. Darstellung der Vermeidungs-, Minimierungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, 

5. Kompensationsermittlung, 

6. Gegenüberstellung der erheblichen Beeinträchtigungen und der vorgesehenen 

Maßnahmen (Bilanz), 

7. Maßnahmenverzeichnis. 

Landschaftsplanungsbüro Seling, Osnabrück November 2010


2 Beschreibung des Vorhabens 

Das Vorhaben wird mit den eingriffserheblichen Baumaßnahmen kurz zusammengefasst 

beschrieben. 

2.1 Brücke Nr. 391 

2.1.1 Bestehender Zustand 

Die vorhandene Brücke Nr. 391 überführt bei SKH-km 10,380 die 2-streifige Landesstraße 

L 497 zwischen den Ortschaften Klein Förste und Harsum über den Stichkanal 

Hildesheim. Der Kreuzungswinkel zwischen Kanal- und Straßenachse beträgt ca. 

100,00 gon. Auf ihrer Nordseite besitzt die Landesstraße beidseitig des Kanals einen 

Radweg, welcher z.Z. noch durch den geringen Querschnitt des vorhandenen Bauwerkes 

unterbrochen wird. 

Das bestehende Brückenbauwerk wurde in Jahr 1924 für den Verkehr freigegeben. 

Der stählerne Fachwerküberbau besitzt einen Trogquerschnitt. Die Stützweite des 

Überbaues beträgt 42,80 m. 

Das Lichtraumprofil unter der Brücke Nr. 391 entspricht nicht mehr den Anforderungen 

des Kanalausbaues für die moderne Güterschifffahrt, da es in Höhe und Breite nicht 

mehr ausreichend ist. Auch hinsichtlich der vorhandenen Fahrbahnbreite von 5,50 m 

und dem Fehlen passiver Schutzeinrichtungen entspricht die Brücke nicht den verkehrstechnischen 

Anforderungen. Die Instandsetzung/ Ertüchtigung stellte sich als 

nicht wirtschaftlich heraus. Die Brücke Nr. 391 ist daher zu ersetzen. 

Das Brückenbauwerk ist nach § 3 (2) Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz 

(NDSchG) als Baudenkmal geschützt. 

2.1.2 Technische Gestaltung der neuen Brücke 

Aus der Variantenuntersuchung wurde die Variante eines weitspannenden 

Einfeldbauwerkes als Bogenbrücke mit L=68,00 m und einem Quertragsystem durch 

eine Stahlbetonfahrbahnplatte als Vorzugsvariante herausgearbeitet. Sie liegt der Planfeststellung 

zugrunde. Der Bau in um ca. 15,50 m nach Süden verschobener Achslage 

unter bauzeitlicher Nutzung der vorhandenen Brücke stellt die technologisch minimalste 

Achsverschiebung dar, die so trassiert ist, dass der Eingriff in das südlich der L 467 

und östl. des SKH vorhandene Waldstück auf ein Minimum beschränkt wird. 

Die neue Brücke Nr. 391 erhält einen Brückenquerschnitt RQ 9,5 mit einem 2,25 m 

breiten Radweg gemäß RAS-Q 96 auf der nördlichen Kappe und einem 0,75 m breiten 

Notweg auf der südlichen Kappe. Die Breite der Fahrbahn beträgt 7,00 m zwischen 

den Borden. Die Breite zwischen den Bögen beträgt 12,00 m (12,16 m zwischen den 

Geländern). 

Für die zukünftige Bauwerksgeometrie maßgebend ist eine standsichere Neigung der 

Einschnittsböschung des Kanals von 1:3 und der Kanalböschungen von 1:2,6. 

Die Brückenachse kreuzt unter einem Winkel von 100,00 gon die Kanalachse des 

SKH. Das Haupttragwerk der neuen Brücke wird durch einen Bogenüberbau mit 68,00 



m Stützweite und einer lichten Weite von ca. 66,50 m zwischen den Widerlagern gebildet. 

Die alte Brücke Nr. 391 ist nach Herstellung des Ersatzneubaues bis auf die Höhe 

NN +73,00 m vollständig abzubrechen. 

2.1.3 Brückenrampen und Querschnitt 

Durch die seitliche und höhenmäßige Verschiebung des Brückenbauwerkes wird im 

Planungsbereich eine Neutrassierung der L 467 auf einer Länge von ca. 515 m erforderlich. 

Für die Trassierung wird eine Entwurfsgeschwindigkeit von Ve=70 km/h zu Grunde 

gelegt. Ausgehend von den Verkehrszahlen ergibt sich laut RAS-Q der Querschnitt 

RQ 9,5. Der nördlich der L 467 vorhandene Radweg wird mit einer Breite von 2,0 m 

aufgenommen und hinter einem Seitentrennstreifen von 1,75 m mit der neuen Fahrbahn 

mitgeführt. Daraus ergibt sich eine Kronenbreite von 12,25 m. Sie setzt sich zusammen 

aus 6,50 m Fahrbahn, aus 1,75 m Seitentrennstreifen, aus 2,00 m Radweg 

auf der Nordseite und 1,50 m bzw. 0,50 m Bankett. 

Aufgrund der Achsverschiebung der Brücke bzw. der erforderlichen Anpassungsarbeiten 

des Straßenverlaufes entfallen z.T. straßenbegleitende Bäume. Betroffen sind die 

südlich des jetzigen Verlaufes der L 467 vorhandenen Bäume und die nördlich des 

jetzigen Verlaufes der L 467 vorhandenen Bäume von Straßenbau-km 0,045 bis 0,095 

sowie von Straßenbau-km 0,404 bis 0,480. 

Einmündende Wirtschaftswege werden höhengleich wieder angebunden. 

2.1.4 Wirtschaftswege 

Es handelt sich um 3 vorhandene Wegeanbindungen, die in Höhe und Lage verändert 

werden müssen. Die beidseitig des Kanales verlaufenden einstreifigen Wirtschaftswege 

erhalten mit dem veränderten Straßenverlauf und der größeren Brückenlänge neue 

Anbindepunkte an die L 467. 

Um den baulichen Eingriff in die Wege gering zu halten, wurden max. Längsneigungen 

von 4 bis 5% vorgesehen. 

Sie erhalten folgende Regelbreite: 3,00 m Fahrbahn 

2x1,50 m Bankett 

6,00 m Kronenbreite 

Die Straßenanbindungen an die Landesstraße werden auf den letzten 20 m auf 5,00 m 

Fahrbahnbreite aufgeweitet, um beim Zu- und Ausfahren größerer Fahrzeuge die 

Schleppkurven zu gewährleisten. 



2.2. Streckenausbau 

2.2.1 Bestehender Zustand 

Der Bereich von SKH-km 10,340 bis SKH-km 10,465 befindet sich in einem etwa 9 m 

tiefen Einschnitt (gemessen von Geländeoberkante bis Kanalsohle). Die vorhandenen 

Böschungsneigungen sind mit 1:1,6 auf der Ostseite und ca. 1:1,8 auf der Westseite 

sehr steil. Ein Betriebsweg mit einer befestigten Breite von 2,00 m ist auf der Westseite 

vorhanden. Der Kanal ist in diesem Abschnitt nicht gedichtet. Die Wasserspiegelbreite 

beträgt 30,60 m. 

2.2.2 Grundlagen des Kanalausbaus 

Für den Verkehr von Großmotorgüterschiffen (GMS) und überlangen Großmotorgüterschiffen 

(üGMS) ist eine Wassertiefe von 4,00 m und eine lichte Durchfahrtshöhe von 

5,25 m über dem oberen Grenzwasserstand von NN + 73,70 m erforderlich. 

Die Wassertiefe von 4,00 m wird durch Anspannen des Normalwasserstandes von 

bisher NN + 73,00 m auf den zukünftigen Wert von NN + 73,50 m und die Vertiefung 

der Kanalsohle von NN + 70,00 m auf NN + 69,50 m erreicht. 

Im Bereich der Brücke Nr. 391 ist ein Trapezprofil mit einer Wasserspiegelbreite von 

B = 37,60 m vorgesehen. 

Bis heute kommt es am Stichkanal Hildesheim aufgrund der geologischen Situation in 

Verbindung mit relativ steilen Böschungsneigungen zu Böschungsrutschungen in unterschiedlichen 

Ausmaßen. Durch die geplante Kanalvertiefung in Verbindung mit der 

Anspannung des Wasserspiegels ändern sich die Randbedingungen für die Böschungsstandsicherheit, 



durchgeführt, dass für die vorhandene Böschungsgeometrie beidseitig des SKH 

keine ausreichenden Standsicherheiten vorliegen. Der häufig praktizierte einseitige 

Kanalausbau zum Schutz von Habitatstrukturen und vorhandener Bausubstanz lässt 

sich somit im vorliegenden Untersuchungsabschnitt nicht realisieren. 

Eine Achsverschiebung ist nicht vorgesehen. Die Böschungen werden abgeflacht. 

2.2.3 Ausbau des Stichkanals von SKH-Km 10,340 bis 10,465 

Der Ausbau des SKH im Bereich von SKH-km 10,340 bis 10,465 liegt weitgehend in 

einer Geraden und erfolgt mit einer Neigung der Kanalböschung von 1:2,6. 

Der Kanal erhält an beiden Ufern Betriebswege mit einer Kronenbreite von 4,00 m 

(0,50 m Bankett, 3,00 m Weg, 0,50 m Bankett). Böschungsseitig ist eine Entwässerungsmulde 

mit einer Breite von 1,00 m angeordnet. Die Betriebswege sind auf einer 

Höhe von NN+74,50 m vorgesehen und sind mit 4,0% zum Kanal geneigt. Sie werden 

mit einer wassergebundenen Schotterdecke befestigt. 

Im Böschungsbereich wird das Deckwerk entsprechend dem neuen Wasserstand bis 

NN +74,30 m eingebaut. 



ist eine Wiedereinbringung in den Wirtschaftskreislauf vorgesehen (z.B. Verwertung als 

Schotter für den Straßenbau). 

Nassaushub: 

Für die nass gewonnenen Böden stehen folgende Unterbringungsmöglichkeiten zur 

Verfügung: 

1. Einlagerung in der „Teutoniagrube Misburg“ der Firma Genamo (ca. 20 km) 

2. Bodenreinigungsanlage Hannover, der Firma Umweltschutz Nord GmbH (Zech 

Umwelt) (ca. 25 km) 

3. Bodenbehandlungsanlage Burg, der Firma MAS Maschinenvermietung und Agrarservice 

GmbH (ca. 180 km) 

4. Rekultivierung „Gut Grunland“, der Firma Hülskens Wasserbau GmbH (ca. 380 km) 

5. sonstige geeignete und genehmigte Deponien 

Die Verbringungsorte können grundsätzlich nass gewonnenes Bodenmaterial annehmen. 

Der oben genannte Verbringungsort 1 verwertet Material grundsätzlich bis zu 

einer LAGA- Klassifizierung von Z0*. Jedoch sind Ausnahmen in Abhängigkeit der vorliegenden 

Belastungsparameter zugelassen und werden im Einzelfall mit den jeweiligen 

Genehmigungsbehörden der Einlagerungsstellen abgestimmt. 

Die Verbringungsorte 2 bis 4 sind für die Einlagerung von Bodenmaterial bis Z2 gemäß 

LAGA zugelassen. Aber auch hier können bei Überschreitungen der Grenzwerte Einzelfallentscheidungen 

mit der Genehmigungsbehörde vereinbart werden. Der Verbringungsort 

2 kann Schlick von zumindest „stichfester“ Konsistenz annehmen. Die Verbringungsorte 

3 und 4 können auch breiigen und flüssigen Schlick annehmen. 

2.3.3 Bodentransporte 

Es ist vorgesehen, die Abtragsmassen über den Wasserweg zum jeweiligen Verbringungsort 

zu transportieren. Aufgrund der geringen Bodenmassen des kurzen Kanalabschnitts 

wird in diesem Fall voraussichtlich der Landtransport zu einer nahgelegenen 

Verbringungsstelle realisiert. Sollte, wie vorgesehen, der Kanalausbau im Zusammenhang 

mit dem Ausbau des gesamten hier noch nicht beantragten Kanalstrecke umgesetzt 

werden, ist der Transport der Hauptaushubmassen auf dem Wasserweg vorgesehen. 

Der ortsnah verbleibende Oberboden wird über Baustellentransporte mit dem 

Lkw oder Dumper auf die Zwischenlagerflächen gefahren. Weiterhin werden Aushubmassen 

im geringen Umfang, z.B. Aushubmengen für den Bau der Brücke, mit dem 

Lkw zu den Verbringungsorten transportiert. 

2.4 Bauzeit 

Für die Herstellung der neuen Brücke einschließlich Abbruch des alten Bauwerkes und 

dem Rückbau der Zufahrtsrampen muss mit einer Bauzeit von 15 bis 18 Monaten gerechnet 

werden. Die bauzeitliche Verkehrsführung erfolgt während der gesamten Bauzeit 

über das vorhandene Bauwerk. 

Der anschließende Ausbau des beantragten Kanalabschnitts wird mit einer Bauzeit von 

etwa 3 Monaten veranschlagt. 



3 Lage und Abgrenzung des Planungsgebietes 

Das Planungsgebiet (PG) befindet sich in der Hildesheimer Bördelandschaft im Landkreis 

Hildesheim im Bereich der Gemeinde Harsum. Der Stichkanal Hildesheim (SKH) 

verläuft in Nord-Süd-Richtung. Das PG erstreckt sich beidseitig des Stichkanals von 

SKH-km 10,340 bis SKH-km 10,465 und schließt die Brücke Nr. 391 mit ein. 

Neubau der Brücke Nr. 391 

Beginn der Baustrecke SKH-km 10,340 

Abb. 1: Übersichtskarte, unmaßstäblich, rote Linie = Baufeldgrenze 

Ende der Baustrecke SKH-km 10,465 



5 Bestandserfassung und Bewertung 

5.1 Naturräumliche Gliederung 

Der Stichkanal Hildesheim durchquert den westlichen Teil der naturräumlichen Einheit 

„Braunschweig-Hildesheimer Lößbörde“. Entsprechend der naturräumlichen Gliederung 

Deutschlands liegt das Planungsgebiet in der naturräumlichen Untereinheit „Hildesheimer 

Lößbörde“ (MEISEL 1960). Das kanalbegleitende flachwellige Gelände bewegt 

sich im Mittel zwischen 75 und 80 m über NN. 

Dieser Naturraum ist durch eine fast geschlossene Lössdecke mit sehr fruchtbaren 

Böden gekennzeichnet. Der vorherrschende Ackerbau spiegelt sehr deutlich die Verwandtschaft 

mit den benachbarten „Börden“ wieder. 

Wegen der Fruchtbarkeit ihrer Böden wurden diese Landschaften sehr früh besiedelt. 

Das Gebiet weist vorwiegend große Haufendörfer mit dichter Bebauung auf, die verhältnismäßig 

eng benachbart und regelmäßig über das ganze Gebiet verstreut sind. 

Sie liegen häufig in Hangnischen oder –mulden, an Quellen oder oberhalb von Bachläufen, 

einzelne auch auf den Höhen der Geländewellen. 

5.2 Potentielle natürliche Vegetation 

Die heutige potentielle natürliche Vegetation wird gemäß KAISER & ZACHARIAS (2003) 

im PG aus dem Waldmeister-Buchenwald des Hügel- und Berglandes im Übergang 

zum Flattergras-Buchenwald gebildet. 

5.3 Boden 

Im Planungsgebiet kommen überwiegend Parabraunerden vor. Diese Böden bestehen 

aus schluffig-tonigen Lössboden und erbringen hohe bis sehr hohe landwirtschaftliche 

Erträge. 

Am Stichkanal liegen durch Abgrabungen veränderte Bodenstandorte vor, die allerdings 

- anders als die intensiv genutzten Ackerböden der Feldflur - nur geringen Nutzungseinflüssen 

ausgesetzt sind und meist unter Gehölzbestand liegen. 

Die Versiegelungen von Böden stellen im Planungsgebiet die stärksten Vorbelastungen 

für das Schutzgut dar. Hinzu kommen Schadstoffeinflüsse im Bereich von landwirtschaftlicher 

Bewirtschaftung. 

Von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung (Wertstufe V) für das Schutzgut sind 

seit langer Zeit, die nur sehr wenig überformten Böden der so genannten historisch 

alten Waldstandorte im Bereich der Hasumer Wäldern. 

Die hohe bis sehr hohe natürliche Bodenfruchtbarkeit der landwirtschaftlich genutzten 

Lössböden macht auch diese zu Bodenbereichen mit besonderer Bedeutung (Wertstufe 

V). 



Die größte Bedeutung kommt dem Grundwasser als Einflussgröße für den biotischen 

Lebensraumcharakter und damit vor allem hinsichtlich der Wechselwirkungen mit anderen 

Umweltschutzgütern zu. 

Wo das Kanalbett in einem Grundwasserdurchströmungsbereich gelegen ist, besteht 

eine überdurchschnittliche Empfindlichkeit gegenüber Beeinflussung dieser 

Durchströmung durch Maßnahmen mit Sperrwirkung (vor allem Einbringen von 

Spundwänden). 

5.5 Klima 

Das Planungsgebiet liegt großklimatisch betrachtet im Übergangsbereich vom ozeanisch 

geprägten zum kontinentalen Klima. Darauf weisen eine vergleichsweise hohe 

Durchschnittstemperatur, größere Temperaturschwankungen und geringere Niederschläge 

(im Jahresmittel um 600 mm) hin. Die Winde wehen zu 60 % aus dem Westsektor 

mit einem Maximum aus Südwesten. In den freien Ackerfluren treten relativ hohe 

Windgeschwindigkeiten auf. 

Mögliche klimatische Ausgleichsfunktionen (zum Beispiel Entlastung von thermisch 

belasteten Siedlungsgebieten durch auf offenen Freiflächen produzierte Kaltluft) sind in 

den vorliegenden Fällen nicht relevant, da im Planungsgebiet keine zu entlastenden 

Wirkräume vorliegen. 

Im Hinblick auf das Vorhaben relevant ist die Tatsache, dass die den Stichkanal begleitenden 

Gehölzbestände zusammen mit den Waldflächen eine die Windgeschwindigkeit 

reduzierende Wirkung entfalten. Damit entstehen im Lee windberuhigte und in Verbindung 

mit dem Wasser des Kanals kleinräumig feuchtere Geländeklimate. 

5.6 Pflanzen / Biotoptypen 

Eine flächendeckende Erfassung der Biotoptypen erfolgte im Rahmen der Bearbeitung 

der Umweltverträglichkeitsstudie in der Vegetationsperiode 2008 im Maßstab 1 : 5.000 

nach dem „Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen“ (V. DRACHENFELS 2004). 

Da der Landschaftspflegerische Begleitplan für den Neubau der Brücke Nr. 391 im 

Maßstab 1 : 1.000 erstellt wird und eigene Erhebungen vor Ort im Spätsommer 2009 

durchgeführt wurden, werden die Ergebnisse der Biotoptypenkartierung aus dem Jahr 

2008 detaillierter dargestellt und um einige Biotoptypen ergänzt (siehe Bestands- und 

Konfliktplan). 

Die Farn- und Blütenpflanzen der niedersächsischen Roten Liste einschließlich der 

Vorwarnliste (GARVE 2004) und die im Sinne von § 7 BNatSchG besonders geschützten 

Pflanzenarten (vergleiche THEUNERT 2008a) wurden im Rahmen der Bearbeitung 

der Umweltverträglichkeitsstudie erfasst und werden im Landschaftspflegerischen Begleitplan 

bzw. in dem Bestands- und Konfliktplan übernommen. 



5.6.1 Bestandssituation 

Die räumliche Verbreitung der Biotoptypen kann dem Bestands- und Konfliktplan entnommen 

werden. 

Wälder reichen auf der Ostseite des Kanals direkt bis an den Kanal heran. Es handelt 

sich um einen größeren, älteren, naturnahen Eichen- und Hainbuchen-Mischwald 

feuchter, basenreicher Standorte (WCR) und auf der davor liegenden Böschung des 

dort eingeschnittenen Kanals um einen Laubforst aus einheimischen Arten (WHX) mittleren 

Alters in dem Ahornarten und Esche dominieren. Der Eichen- Hainbuchen- 

Mischwald weist eine artenreiche Krautschicht auf, mit Busch- und Gelbes Windröschen 

(Anemone nemerosa, Anemone ranuncoloides), Wald-Segge (Carex sylvatica), 

Waldmeister (Galium odoratum), Einblütiges Perlgras (Melica uniflora), Nesselblättrige 

Glockenblume (Campanula trachelium), Großes Zweiblatt (Listera ovata), Hohe 

Schlüsselblume (Primula elatior) und Wald-Ziest (Stachys sylvatica). In der Baumschicht 

sind neben Stiel-Eiche (Quercus robur) und Hainbuche (Carpinus betulus) unter 

anderem Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior), Vogel-Kirsche (Prunus avium) 

und Winter-Linde (Tilia cordata) vertreten. 

Bei den Kleingehölzen handelt es sich hauptsächlich um relativ breit ausgedehnte 

mittelalte Strauch-Baumhecken (HFM), die vor allem auf den Böschungen entlang des 

Kanales angelegt wurden. In diesen Hecken dominieren Ahornarten, Esche, Birke und 

Eiche. Auf der Ostseite des Kanals reichen die Strauch-Baumhecken bis an das Kanalufer 

heran, wobei auf den letzten 3 – 4 m aufgrund von Unterhaltungsarbeiten nur 

junger Gehölzaufwuchs stockt. Entlang der L 467 stehen Birken-Baumreihen mittleren 

Alters. 

Der Stichkanal ist ein künstlich angelegtes Gewässer, der innerhalb des Planungsgebietes 

ins Gelände eingeschnitten ist. Die Kanalufer sind mit lose geschütteten Wasserbausteinen 

befestigt, die unter den Brücken mit Beton verklammert bzw. vergossen 

sind. In diesem Abschnitt befinden sich im Kanal an sechs Wuchsorten Laichkräuter 

(Durchwachsenes und Glänzendes Laichkraut) mit 1 – 1.000 Exemplaren. 

Die nur temporär wasserführenden Straßenseitengräben wurden nicht als Gewässer 

erfasst, sondern sind als Flächen mit halbruderaler Gras- und Staudenflur mittlerer 

Standorte (UHM) dargestellt. 

Weitere halbruderale Gras- und Staudenfluren (UHM, UHF) auch in größeren Beständen 

kommen auf der Westseite des Stichkanals auf den unteren Böschungsflächen 

sowie entlang des Betriebsweges vor. Es handelt sich meist um artenreiche Ausprägungen, 

in den feuchtebeeinflussten Zonen am Kanal mit Arten wie Zottiges Weidenröschen 

(Epilobium hirsutum), Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Echtes Mädesüß 

(Filipendula ulmaria), Gilb- und Blutweiderich (Lysimachia vulgaris, Lythrum 

salicaria) und Echter Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis) (OVH & NABU 2008). In 

diesen Beständen befindet sich auch öfters junger Gehölzaufwuchs. Abseits des Kanales 

finden sich linear ausgeprägte Bestände an Weg- und Straßenrändern. 

Dominierender Biotoptyp ist der Tonacker (AT), der die Bördenlandschaft auch außerhalb 

des Planungsgebietes prägt. 



Zu den Grünanlagen der Siedlungsbereiche gehört der Sportplatz (PSP) auf der 

Ostseite des Kanals an der L 467. 

Die L 467 und die Brücke Nr. 391 sind asphaltierte Verkehrsflächen. Der Radweg 

entlang der L 467 ist mit Betonsteinpflaster befestigt, während der Betriebsweg auf der 

Westseite des Kanals mit einer wassergebundenen Decke erstellt wurde. 

Im Planungsgebiet wurden an 6 Fundorten 2 Pflanzenarten der niedersächsischen 

Roten Liste erfasst und in dem Bestands- und Konfliktplan dargestellt. Eine weitere 

Pflanzenart der Roten Liste ist die Wild-Birne (Pyrus pyraster), die in den Gehölzbeständen 

entlang des Kanals in zahlreichen Beständen vorkommt. Außerdem ist in den 

Eichen-Hainbuchenwäldern die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) verbreitet, die 

nach § 7 BNatSchG besonders geschützt ist. Aufgrund der weiten Verbreitung dieser 

beiden Arten wurde auf eine Darstellung von Einzelfundorten im Bestands- und Konfliktplan 

verzichtet. 

Tab. 1: Im Planungsgebiet nachgewiesene gefährdete und geschützte Pflanzenarten 

Fundort-Nr. Art RL Nds. H RL D Schutz Häufigkeit 

125 Potamogeton perfoliatus - 

Durchwachsenes Laichkraut 

126 Potamogeton lucens - 

Glänzendes Laichkraut 

Potamogeton perfoliatus - 






128 Potamogeton perfoliatus - 








3 6 

Landschaftsplanungsbüro Seling, Osnabrück November 2010 

3 

3 

3 

3 

3 4 

3 5 

Primula elatior – Hohe Schlüsselblume § weite 

Verbreitung 

Pyrus pyraster – Wild-Birne 3 weite 

Verbreitung 

Rote Liste (RL): Nds. H = Niedersachsen, Region Hügel- und Bergland (GARVE 2004), D = Deutschland 

(KORNECK et al. 1996), 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, V = Sippen der 

Vorwarnliste. 

Schutz im Sinne von § 7 BNatSchG: § = besonders geschützte Art, §§ = streng geschützte Art. 

Häufigkeitskategorien: 1 = 1 Exemplar (Ex.), 2 = 2 – 5 Ex., 3 = 6 – 25 Ex., 4 = 26 – 50 Ex., 5 = 51 – 100 

Ex. , 6 = 101 – 1.000 Ex. , 7 = 1.001 – 10.000 Ex., 8 > 10.000 Ex. 

3 

3 

1 

3 

6 

6 

3 

4


Der ältere Eichen- und Hainbuchen-Mischwald stellt im Planungsgebiet den wertvollsten 

Biotopbestand (Wertstufe V) dar. Der Wertstufe IV zugeordnet ist ein Großteil der 

sonstigen Gehölzbiotope am Kanal, denen in der ansonsten weitgehend strukturlosen 

Ackerlandschaft eine überdurchschnittliche Bedeutung zukommt. 

Bewertung der Wuchsorte der Pflanzen der Roten Liste 

Entsprechend den methodischen Hinweisen bei NMELF (2002) erfolgt die Bewertung 

der aktuell nachgewiesenen gefährdeten Pflanzenarten anhand ihrer Einstufung in der 

niedersächsischen Roten Liste und unter Berücksichtigung der Bestandsgröße des 

Vorkommens. 

Die im Planungsgebiet vorkommenden gefährdeten Pflanzenarten sind von allgemeiner 

Bedeutung (Wertstufe III). 

5.7 Tiere 

Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie erfolgten im Jahr 2008 umfangreiche faunistische 

Bestandserhebungen (siehe Umweltverträglichkeitsstudie). Untersucht wurden 

Brutvögel, Reptilien, Amphibien, Libellen, Tagfalter, Wildbienen, Heuschrecken 

(ARBEITSGRUPPE LAND & WASSER, 2009), Fledermäuse (BIODATA, 2009) und Makrozoobenthos 

(BUNDESANSTALT FÜR GEWÄSSERKUNDE, 2009). Für die Tiergruppen Fische 

und Laufkäfer wurden vorliegende Daten ausgewertet. Untersuchungen zu Feldhamstern 

erfolgten in Form der Auswertung vorhandener Informationen zu möglichen Vorkommen. 

Der Untersuchungsraum umfasst für Arten mit größeren Arealansprüchen (Vögel und 

Fledermäuse) den Bereich in einer Breite von etwa 250 m zwischen der Schleuse 

Bolzum und Hildesheim, stellenweise erweitert im Bereich flächiger Wälder beiderseits 

des Kanales. Die übrigen Tiergruppen wurden auf Basis von Probestellen vor allem in 

den eingriffsrelevanten Bereichen in unmittelbarer Nähe zum Stichkanal untersucht. 

Im Folgenden sind die wesentlichen Ergebnisse bezogen auf das Planungsgebiet für 

dieses Bauvorhaben „Neubau der Brücke Nr. 391 und Ausbau SKH von SKH-km 

10,340 bis 10,465“ zusammengestellt. 

5.7.1 Vögel 

Die Brücke Nr. 391 einschließlich der Kanalstrecke von SKH-km 10,340 bis 10,465 

befindet sich in dem Teilgebiet V 3 des Untersuchungsraumes Brutvögel. Im Rahmen 

der Brutvogelkartierung wurden in diesem Teilgebiet V 3 insgesamt 56 Vogelarten 

nachgewiesen, von denen 50 als Brutvögel eingestuft werden konnten. Die anderen 6 

Arten waren Gastvögel (Nahrungsgäste oder Durchzügler). Fünf Brutvogelarten der 

Roten Liste (Wachtel, Eisvogel, Grünspecht, Feldlerche und Nachtigall) und fünf streng 

geschützte Brutvogelarten (Mäusebussard, Turmfalke, Eisvogel, Grünspecht und Mittelspecht) 

wurden innerhalb des Teilgebietes V 3 nachgewiesen. 



Tab. 3: Im Rahmen der Brutvogelkartierung nachgewiesene Vogelarten des Untersuchungsteilgebietes 

V 3 

Nr. Art RL 

D 

RL 

Nds 


RL 

B/B 

EU 

VSR 

BNat 

SchG 

Status/ 

Häufigkeit 

1 Kormoran – Phalacrocorax carbo + NG 

2 Graureiher - Ardea cinerea + Ng 

3 Stockente - Anas platyrhynchos + B 

4 Rohrweihe - Circus aerPGinosus 3 3 I § NG 

5 Mäusebussard - Buteo buteo § 5 

6 Turmfalke - Falco tinnunculus V V § 2 

7 Wachtel - Coturnix coturnix 3 3 + 1 

8 Fasan – Phasianus colchicus + A 

9 Ringeltaube - Columba palumbus + D 

10 Eisvogel – Tyto alba 3 3 I § 1 

11 Mauersegler - Apus apus + NG 

12 Grünspecht - Picus viridis 3 3 § 5 

13 Schwarzspecht – Dryocopus martius I § BZ 

14 Buntspecht - Dendrocopus major + D 

15 Mittelspecht - Dendrocopus medius I § 3 

16 Feldlerche - Alauda arvensis 3 3 3 + 5 

17 Rauchschwalbe - Hirundo rustica V 3 3 + NG 

18 Bachstelze - Motacilla alba + C 

19 Zaunkönig - Troglodytes troglodytes + E 

20 Heckenbraunelle - Prunella modularis + D 

21 Rotkehlchen - Erithacus rubecula + E 

22 Nachtigall - Luscinia megarhynchos 3 3 + 4 

23 Hausrotschwanz - Phoenicurus ochruros + B 

24 Amsel - Turdus merula + E 

25 Wacholderdrossel - Turdus pilaris + E 

26 Singdrossel - Turdus philomelos + D 

27 Sumpfrohrsänger- -Acrocephalus palustris + B 

28 Gelbspötter - Hippolais icterina + B 

29 Klappergrasmücke - Sylvia curruca + C 

30 Dorngrasmücke - Sylvia communis + B 

31 Gartengrasmücke - Sylvia borin + D 

32 Mönchsgrasmücke - Sylvia atricapilla + F 

33 Waldlaubsänger – Phyllosciopus sibilatrix V V + C 

34 Zilpzalp - Phylloscopus collybita + D 

35 Fitis - Phylloscopus trochilus + C 

36 Sommergoldhähnchen - Regulus ignicapilla + C 

37 Grauschnäpper - Muscicapa striata V V + C 

38 Trauerschnäpper - Ficedula hypoleuca V v + D 

39 Schwanzmeise - Aegithalos caudatus + B 

40 Sumpfmeise - Parus palustris + C 

41 Weidenmeise - Parus montanus + C 

42 Blaumeise - Parus caeruleus + D 

43 Kohlmeise - Parus major + E 

Fortsetzung nächste Seite


Nr. Art RL 

D 

RL 

Nds 


RL 

B/B 

EU 

VSR 

BNat 

SchG 

Status/ 

Häufigkeit 

44 Kleiber - Sitta europaea + D 

45 Gartenbaumläufer - Certhia brachydactyla + C 

46 Eichelhäher - Garrulus glandarius + C 

47 Rabenkrähe - Corvus corone + C 

48 Kolkrabe - Corvus corax V + A 

49 Star - Sturnus vulgaris V V + D 

50 Feldsperling - Passer montanus V V V + B 

51 Buchfink - Fringilla coelebs + F 

52 Girlitz – Serinus serinus V V + A 

53 Grünfink - Carduelis chloris V V + C 

54 Bluthänfling - Carduelis cannabina V V V + B 

55 Kernbeißer – Coccothraustes coccothraustes C 

56 Goldammer - Emberiza citrinella + D 

Rote Listen (RL): RL D = Deutschland (SÜDBECK et al. 2009); RL Nds = Niedersachsen und RL B/B = Region 

Bergland mit Börden (KRÜGER & OLTMANNS 2007). 

Gefährdungskategorien: 0 = ausgestorben / verschollen; 1 = vom Aussterben bedroht; 2 = stark gefährdet; 

3 = gefährdet; R = extrem selten; V = Vorwarnliste. 

EU-Vogelschutzrichtlinie: EU VSR = Arten, die im Anhang I dieser Richtlinie aufgeführt sind, wurden mit I 

gekennzeichnet. 

BNatSchG = Im Sinne von § 7 Abs. 2 BNatSchG besonders geschützte Arten (+) beziehungsweise streng 

geschützte Arten (§). 

Arten der Roten Listen, des Anhangs I der EU-Vogelschutzrichtlinie und streng geschützte Arten sind grau 

unterlegt und mit genauen Brutpaarzahlen aufgeführt, alle übrigen Arten als Häufigkeitsklassen oder Statuseinschätzung. 

Häufigkeitsklassen der Brutvögel: A = 1 Brutpaar (BP), B = 2-3 BP, C = 4-7 BP, D = 8-20 BP, E = 21-50 

BP, F = 51-150 BP, G = >150 BP. ( ) = Vorkommen knapp außerhalb des Planungsgebietes; NG = Nahrungsgast, 

DZ = Durchzügler, BZ = eine Brutzeitfeststellung, kein weiterer Nachweis. 

Im Planungsgebiet für den Neubau der Brücke Nr. 391 und für den Kanalausbau von 

SKH-km 10,340 bis 10,465 wurden keine streng geschützten oder gefährdeten Brutvogelarten 

nachgewiesen (siehe Bestands- und Konfliktplan). 

In der Umweltverträglichkeitsstudie ist das Teilgebiet V 3 als Brutvogellebensraum mit 

einer besonderen Bedeutung (Wertstufe V) bewertet worden. Diese Bewertung ist auch 

auf das hier untersuchte Gebiet zu übertragen. 

5.7.1 Fledermäuse 

Das Planungsgebiet für den Neubau der Brücke Nr. 391 einschließlich der auszubauenden 

Kanalstrecke von SKH-km 10,340 bis 10,465 ist eine Teilfläche in dem Teilgebiet 

F 3 des Untersuchungsraumes Fledermäuse (BIODATA, 2009). 

Im Rahmen der Wintererfassungen konnte keine Winterquartiernutzung von den Kanal 

querenden Bauwerken durch Fledermäuse festgestellt werden. Einzelne Dehnungsfugen 

der Brücken sind aber als Zwischenquartiere für Fledermäuse potenziell geeignet. 

Bei der Sommererfassung wurden zwölf Fledermausarten im Teilgebiet F 3 mittels Detektor 

oder durch Netzfang nachgewiesen.


Tab. 4: Nachgewiesene Fledermausarten im Teilgebiet F 3 

Nr. Art FFH BNat 

SchG 

RL D RL 

Nds 

RL 

Nds* 

Status Häufigkeit 

1 Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) IV § 3 SL, RP 3 

2 Teichfledermaus (Myotis dasycneme) II/IV § G R SL 2 

3 Brandtfledermaus (Myotis brandtii) IV § 2 2 3/D SL, RP 2 

5 Bartfledermaus (Myotis mystacinus) IV § 3 2 D SL,RP 2 

6 Fransenfledermaus – Myotis nattereri IV § 3 2 V SL,RP Netzf. 

7 Großes Mausohr – Myotis myotis IV § 3 2 3 SL,RP 3 

Myotis spec. IV § 3 

8 Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) IV § 3 2 3 SL, DZ 2 

9 Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri) IV § G 1 G SL, RP 2 

10 Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) IV § 3 SL, RP 4 

11 Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) IV § G 2 R SL 2 

12 Breitflügelfledermaus – Eptesicus serotinus IV § V 2 2 SL 2 

FFH: FFH-Richtlinie; Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.5.1992: II = Anhang II, Arten von gemeinschaftlichem 

Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen; IV = 

Anhang IV, streng zu schützende Arten von gemeinschaftlichem Interesse. 


Arten (§). 

RL (Rote Listen): D = Deutschland (MEINIG al. 1998); Nds = Rote Liste Niedersachsen (HECKENROTH 1993), 

Nds* = Entwurf Rote Liste Niedersachsen: Stand 2004. 

Kategorien: 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, V = Arten der Vorwarnliste, R 

= gefährdeter Durchzügler, G = Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt, D = Daten defizitär, 

Einstufung nicht möglich. 

Status: DZ = Durchzug, Art frequentiert das Planungsgebiet während der saisonalen Wanderungen, RP – 

Reproduktionsgebiet, Art bildet im räumlichen Zusammenhang mit dem Planungsgebiet Wochenstuben, 

SL = Sommerlebensraum, Art ist im Planungsgebiet während der Sommermonate anzutreffen. 

Beobachtungshäufigkeiten: 1 = Einzelkontakt; 2 = 2-5 Kontakte; 3 = 6-10 Kon.; 4 = 11-20 Kon.; 5 = 21-50 

Kon.; 6 = >50 Kon.; Netzf. = nur Netzfang 

Als ausgeprägte Flugstraße und Jagdraum hat sich der Stichkanal selbst mit seinen 

begleitenden Gehölzbeständen erwiesen. Dabei wird eine Flugstraße hier als Korridor 

bezeichnet, in dem jeden Abend mehrere Fledermäuse verschiedener Arten sich in 

ihre Jagdgebiete bewegen. Dies erfolgt direkt nach Ausflugbeginn und somit meistens 

noch in Quartiernähe. 

Nahezu alle vorhandenen Gehölzstrukturen entlang des Stichkanales und der angrenzenden 

Bereiche werden von Fledermäusen als Leitstruktur und Jagdhabitat genutzt. 

Insbesondere im Teilbereich F 3 hielten sich viele Tiere über längere Zeiträume auf, da 

die angrenzenden Waldbereiche auch attraktive Jagdhabitate darstellen. Die freie 

Wasserfläche wird hauptsächlich von den Wasser- und Teichfledermäusen genutzt. 

In der Fledermauserhebung (BIODATA, 2009) wird das Teilgebiet F 3 wie folgt bewertet: 

Der Teilbereich F 3 ist von sehr hoher Bedeutung für die Fledermausfauna. Die vorhandenen 

Strukturen sind Leitlinien und Jagdhabitate für bis zu neun Arten, die das 

Gebiet sehr stark frequentieren. Darüber hinaus gibt es für sieben teilweise hochgradig 

gefährdete und geschützte Arten Reproduktionsnachweise bzw. –hinweise (Wasserfledermaus, 

Brandtfledermaus, Bartfledermaus, Fransenfledermaus, Großes Mausohr, 

Kleinabendsegler und Zwergfledermaus). Gerade für diese Arten sind Leitstrukturen 



und quartiernah gelegene, qualitativ hochwertige Jagdgebiete von essenzieller Bedeutung. 

In der Umweltverträglichkeitsstudie wird dem Teilgebiet F 3, insbesondere dem Kanal 

mit seinen begleitenden Gehölzbeständen und den angrenzenden alten Wäldern, eine 

herausragende Bedeutung als Lebensraum für Fledermäuse zu gesprochen (Wertstufe 

V*). 

5.7.3 Feldhamster 

Weite Bereiche der Feldflur entlang des Stichkanales, auch die Ackerflächen im Planungsgebiet 

auf der Westseite des Kanals sind als potenziell gut geeignete Feldhamsterhabitate 

anzusehen, da die Bodenverhältnisse (schwach trockene bis mittel frische 

Lehm- und Schluffböden) für die Anlage der Baue geeignet sind. 

5.7.4 Reptilien 

Im Rahmen der Reptilienerfassung wurden sechs Probeflächen untersucht. Im Planungsgebiet 

für den Neubau der Brücke Nr. 391 und dem Kanalausbau von SKH-km 

10,340 bis 10,465 befand sich keine dieser Probeflächen. 

In den Probeflächen konnte als einzige Art die Waldeidechse (Zootoca vivipara) nachgewiesen 

werden. Sie ist im Sinne von § 7 BNatSchG eine besonders geschützte Art. 

Aufgrund geringer Fortpflanzungsraten, spezialisierter Umweltansprüche und geringer 

Ausbreitungsraten weisen Reptilien eine hohe Gefährdungsdisposition auf. Dies gilt 

auch für die Waldeidechse. Die nachgewiesenen Waldeidechsenvorkommen haben 

eine besondere regionale Schutzbedürftigkeit. 

Dem gesamten Kanal wird eine zumindest regionale Bedeutung für den Erhalt der 

Waldeidechse zugesprochen. Insgesamt haben die Böschungen des Kanals bis auf 

wenige Streckenabschnitte (Probeflächen R 2, R 3 und R 5) eine allgemeine Bedeutung 

als Lebensraum für Reptilien (Wertstufe III). 

5.7.5 Amphibien 

Vier Gewässer wurden auf Vorkommen von Amphibien untersucht. Im Planungsgebiet 

für den Neubau der Brücke Nr. 391 und dem Kanalausbau von SKH-km 10,340 bis 

10,465 befand sich keines dieser Gewässer. 

Sporadische Beobachtungen von juvenilen Amphibien entlang des Kanales außerhalb 

der Probeflächen (Gewässer) deuten darauf hin, dass dieser auch selbst von vereinzelten 

Individuen als Laichgewässer genutzt wird. Von besonderer Bedeutung ist weiterhin 

die Funktion des den Kanal begleitenden Gehölzsaumes als Landlebensraum für 

Amphibien vor dem Hintergrund, dass im Landschaftsraum der Hildesheimer Börde 

zusammenhängende Gehölzbestände anderweitig kaum existieren. 

Hinsichtlich der Landlebensräume ist das Planungsgebiet in seiner Gesamtheit von 

allgemeiner Bedeutung (Wertstufe III). 



5.7.6 Fische 

Die Auswertung vorhandener Daten zur Artengruppe der Fische ergab, dass insgesamt 

für den Stichkanal Hildesheim 14 Fischarten nachgewiesen wurden. Fünf davon werden 

in den Roten Listen gefährdeter Arten für Deutschland und Niedersachsen geführt 

(siehe Tab. 5). Diese waren jedoch nur in geringen Individuenzahlen vertreten oder 

haben nur einen geringen Gefährdungsstatus. 

Tab. 5: Nachgewiesene Vorkommen und Gefährdungsgrade von Fischarten 

Art Rote Liste 

Niedersachsen 

Rote Liste 

Deutschland 

Aal - Anguilla anguilla 3 

Hecht - Esox lucius 3 

Brasse - Abramis brama 

Ukelei - Alburnus alburnus 

Güster - Blikka bjoerkna 

Giebel - Carassius auratus gibelio 

Karausche - Carassius carassius 3 3 

Karpfen - Cyprinus carpio 2 * 

Döbel - Leuciscus cephalus 

Aland - Leuciscus idus 3 

RotaPGe - Rutilus rutilus 

Rotfeder - Scardinius erythrophthalmus 

Flussbarsch - Perca fluviatilis 

Zander - Sander lucioperca 4 

* Bei dem im Stichkanal durch Besatz vorkommenden Karpfen handelt es sich um die Zuchtform. Nur die 

Wildform ist gefährdet. 

Rote Liste-Status: Niedersachsen (GAUMERT & KÄMMEREIT 1993), Deutschland (BLESS et al. 1998), 1 

= vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, 4 = potenziell gefährdet. 

Während der Aal regelmäßig durch Besatz des ansässigen Angelvereins in das Gewässer 

eingebracht wird, wurde der Aland als so genannter „Weißfisch“ höchstens 

zufällig besetzt. Wahrscheinlicher ist, dass diese 1995 das erste Mal für den Stichkanal 

Hildesheim nachgewiesene Art (BRUNKEN et al. 1995) aus dem Mittellandkanal eingewandert 

ist. Unklar ist, inwieweit sich mittlerweile eine eigene Population ausgebreitet 

und etabliert hat. Angler des SFV Hildesheim berichten aber gerade in den letzten Jahren 

immer wieder von Alandfängen aller Altersklassen (FETT, mündliche Mitteilung). 

Die Population des in Niedersachsen als potenziell gefährdet eingestuften Zanders 

wird durch Besatz gestützt. Von dem in Niedersachsen gefährdeten Hecht wurden nur 

einzelne Individuen nachgewiesen und die landes- und bundesweit gefährdete Karausche 

wurde nur einmal gefangen. Für diese Fischarten gibt es keine geeigneten Lebensräume 

im Stichkanal Hildesheim. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Stichkanal Hildesheim eine auch im 

Vergleich mit anderen ausgebauten Bundeswasserstraßen relativ naturferne Fischfauna 

mit einem deutlichen Artenfehlbetrag und einseitiger Dominanzstruktur aufweist. Die 

Befunde lassen sich überwiegend auf die Armut an für die Fischfauna geeigneten 

Strukturen zurückführen. 



Für den künstlichen Lebensraum Stichkanal Hildesheim ergibt sich die Wertstufe III 

(von allgemeiner Bedeutung), weil es keine größeren natürlichen Vorkommen gefährdeter 

Arten gibt. 

5.7.7 Libellen 

Im Rahmen der Libellenerfassung wurden drei Probeflächen untersucht. Im Planungsgebiet 

für den Neubau der Brücke Nr. 391 und dem Kanalausbau von SKH-km 10,340 

bis 10,465 befand sich keine dieser Probeflächen. 

Das Planungsgebiet liegt im Teilbereich 3, in der für Libellen die Wertstufe III (allgemeine 

Bedeutung) ermittelt wurde. Allerdings ist die besondere Funktion des Stichkanals 

als Trittsteinbiotop und Ausbreitungsstruktur im Landschaftsraum der Hildesheimer 

Börde zu beachten. 

5.7.8 Tagfalter 

Tagfalter wurden auf sechs Transektflächen erfasst. Im Planungsgebiet wurden auf der 

Ostböschung des Kanals von SKH-km 10,420 bis 10,465 Tagfalter erfasst. Dieser Bereich 

gehört zum wesentlich größeren Untersuchungsteilbereich T 5. 

In dem Untersuchungsabschnitt T 5 wurden 10 Arten nachgewiesen, von denen 2 Arten 

in der Roten Liste Niedersachsens einschl. der Vorwarnliste stehen. Der Untersuchungsabschnitt 

ist als Lebensraum für Tagfalter von allgemeiner Bedeutung (Wertstufe 

III) bewertet worden. 

5.7.9 Wildbienen 

Die Wildbienenfauna wurde auf sechs Transektflächen, die mit denen der Tagfaltererfassung 

überein stimmten, erfasst. In das Planungsgebiet reicht auf der Ostseite des 

Kanals der Untersuchungsabschnitt 5 hinein. 

In dem Untersuchungsabschnitt 5 wurden 20 Arten nachgewiesen, von denen 4 Arten 

in der Roten Liste Niedersachsens einschl. der Vorwarnliste stehen. Der Untersuchungsabschnitt 

ist als Lebensraum für Wildbienen von besonderer bis allgemeiner 

Bedeutung (Wertstufe IV) bewertet worden. 

5.7.10 Heuschrecken 

Im Rahmen der Heuschreckenerfassung wurden auf den sechs Probeflächen zwölf 

Arten nachgewiesen. Im Planungsgebiet für den Neubau der Brücke Nr. 391 und dem 

Kanalausbau von SKH-km 10,340 bis 10,465 befand sich keine dieser Probeflächen. 

Von den erfassten Arten sind die Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus 

dorsalis) und der Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus) in den Roten Listen gefährdeter 

Arten geführt. 



Die Artengemeinschaft wird geprägt von mesophilen Arten. Ausgesprochene Spezialisten, 

die besonders nasse oder besonders trockene Lebensräume besiedeln, wurden 

nicht nachgewiesen. Weiterhin wurden charakteristische Arten der Wald- und Gebüschränder 

festgestellt. Beim übrigen Artenspektrum handelt es sich zumeist um Arten, 

die weit verbreitet und relativ anspruchslos sind. 

Die untersuchten sechs Teilbereiche sind als Lebensräume für Heuschrecken von allgemeiner/geringer 

bis besonderer Bedeutung (Wertstufe II bis V) bewertet worden. 

5.7.11 Laufkäfer 

Nach Auswertung von Daten (SELING 2000a, 2000b) wurden entlang des gesamten 

Kanals auf elf untersuchten Flächen insgesamt 72 Arten festgestellt. 

Im Planungsgebiet für den Neubau der Brücke Nr. 391 und dem Kanalausbau von 

SKH-km 10,340 bis 10,465 befand sich keine der untersuchten Flächen. 

Unter den 72 Arten befinden sich acht Arten, die auf der landes- und bundesweiten 

Roten Liste verzeichnet sind sowie neun weitere in Niedersachsen seltene Arten. 

Hervorzuheben ist insbesondere der Nachweis von Abax parallelus (Paralleler Breitläufer), 

einer stenöken Waldart und nach ASSMANN (1994) eine Indikator-Art für historisch 

alte Wälder, welche die besondere Funktion der Wälder bei Harsum als Lebensraum 

und Ausbreitungsstruktur verdeutlicht. 

In den feuchten bis nassen Laubwaldparzellen sind mit Arten der Gattungen wie 

Bembidion, Badister und Patrobus charakteristische Arten festgestellt worden, wobei 

der Einzelnachweis des stark gefährdeten Bembidion octomaculatum (Achtfleck- 

Ahlenläufer) besonders zu würdigen ist. Die Waldstandorte bei Harsum sind daher von 

besonderer Bedeutung (Wertstufe V). 

Die den Kanal begleitenden Strukturen haben für Laufkäfer eine wesentliche Bedeutung 

hinsichtlich der Funktion als Lebensraum entlang von Sonderstrukturen in einer 

intensiv genutzten Agrarlandschaft sowie hinsichtlich der Funktion als Ausbreitungs- 

und Vernetzungsstruktur. 

5.7.12 Makrozoobenthos 

Im Stichkanal Hildesheim konnten im Herbst 2007 und Frühjahr 2008 in 55 Proben 

insgesamt 70 Taxa an neun Probestellen nachgewiesen werden (BUNDESANSTALT FÜR 

GEWÄSSERKUNDE, 2009). Darunter waren 12 Arten der Roten Liste Deutschlands oder 

Niedersachsens. Damit weist der Stichkanal zwar eine Artenzahl auf, die vergleichbar 

strukturierten und wenig befahrenen Kanälen entspricht. Die Arten sind überwiegend 

euryöken Species zuzurechnen, die keine nennenswerten Anforderungen an ihren Lebensraum 

stellen. Ca. 57 % der Arten sind zudem eingewanderte oder eingeschleppte 

Wirbellosearten. 

Der in diesem Verfahren auszubauende Kanalabschnitt liegt zwischen den Probestellen 

bei SKH- km 10,0 und SKH-km 11,8. In diesen Bereichen ist der Kanal als Lebensraum 

für Makrozoobenthosarten von allgemeiner Bedeutung (Wertstufe III) bei SKH-km 



10,0 und von besonderer bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe IV) bei SKH-km 11,8 

bewertet worden. 

5.7.13 Sonstige Arten 

Insbesondere bei den Erfassungen zu den Wildbienen und Tagfaltern wurden in den 

sechs untersuchten Abschnitten Zufallsfunde seltener Arten aus den Artengruppen der 

Bockkäfer, Scheinbockkäfer, Hautflügler und Nachtfalter registriert. 

Im Planungsgebiet liegt ein Teil des Untersuchungsabschnittes SA 5, in dem der bundesweit 

stark gefährdete Bockkäfer (Plagionotus detritus) nachgewiesen wurde. Dieser 

Abschnitt wird maßgeblich wegen des Vorkommens des Bockkäfers als von landesweiter 

Bedeutung bewertet. 

5.8 Landschaft / Landschaftsbild 

Für die im Rahmen der UVS vorgenommene Bewertung des Landschaftsbildes wurde 

die Landschaft innerhalb des gesamten Untersuchungsraumes durch das unterschiedliche 

Auftreten und den Wechsel der Landschaftsbildelemente, der vorherrschenden 

Nutzung, der besonderen Landschaftsbildeigenschaften und Störungen in fünf Landschaftsbildeinheiten 

unterschieden. 

Das Planungsgebiet für den Neubau der Brücke Nr. 391 und den Kanalausbau von 

SKH-km 10,340 bis 10,465 liegt in der Landschaftsbildeinheit 3 „Ackerlandschaft mit 

hohem Waldanteil nordwestlich Harsum bis zur Autobahn 7 (SKH-km 8,500 bis 

12,000)“. 

Die Landschaft in dieser Einheit wird geprägt durch ältere, strukturreiche Laubwälder, 

Äcker und kanalbegleitende Ufergehölze. 

Die wesentlichen, den Raum gliedernden Elemente sind neben den älteren, 

strukurreichen Laubwäldern der Stichkanal selbst, die uferbegleitenden Gehölzstrukturen 

und die langgestreckten halbruderalen Säume an den Ufern des Stichkanals. Hinzu 

kommen Hecken und Baumreihen in der Feldflur und entlang der Wege und Straßen 

sowie einzelne Grünländer und einzelne ruderale und halbruderale Fluren und Säume. 

Große Bereiche dieser Landschaftsbildeinheit gehören zu den Landschaftsschutzgebieten 

„Harsumer Holz“ und „Klein Hörster Holz“. 

Störungen der naturraumtypischen Eigenart bestehen durch den Stichkanal selbst als 

künstliches Gewässer, die Brückenbauwerke und haldenartige Bodenablagerungsflächen. 

Aufgrund des Autobahnverkehrs kommt es zu einer anhaltenden Belastung 

durch Lärm. 

Eine Zerschneidung der Landschaft ist durch den Stichkanal gegeben. Die Erreichbarkeit 

der jeweils gegenüberliegenden Bereiche wird über mehrere Brücken gewährleistet. 

Eine weitere Zerschneidung der Landschaft wird durch die Autobahn 7 verursacht. 

Sichtachsen beziehungsweise Blickbeziehungen aus dem Umland auf den Stichkanal 

mit seinen Ufergehölzen bestehen im Bereich der strukturarmen Ackerfluren über weite 



Strecken. Dort wo mehrere Waldparzellen beiderseits des Kanals das Landschaftsbild 

bereichern ist die Fernwirkung der Uferstrukturen eingeschränkt. 

Das Landschaftserleben wird für Erholungsuchende durch vorhandene Fuß- und Radwege 

ermöglicht, welche über weite Strecken den Kanal begleiten. Nahe am Kanal 

verlaufende Wege werden durch die begleitenden Gehölzbestände von der umgebenden, 

weniger attraktiven Ackerlandschaft abgeschirmt. 

Die Bewertung dieser Landschaftsbildeinheit zeigt, dass aufgrund des hohen Anteils an 

älteren naturnahen und strukturreichen Laubwaldbeständen diese Einheit höher bewertet 

wird als die anderen Einheiten. Diese Landschaftsbildeinheit ist von besonderer bis 

allgemeiner Bedeutung (Wertstufe IV). Bedeutsam für das Schutzgut sind der Eichen- 

u. Hainbuchen-Mischwald, der kanalbegleitende Gehölzbestand und die Straßenbäume 

an der L 467 als landschaftsprägende Strukturen. 

5.9 Besonders geschützte Gebiete von Natur und Landschaft 

Natura-2000-Gebiete 

Im Planungsgebiet befinden sich keine FFH-Gebiete oder Vogelschutzgebiete. 

Es tritt mit dem Eichen- und Hainbuchen-Mischwald feuchter, basenreicher Standorte 

(WCR) ein Lebensraumtyp des Anhangs I der FFH-Richtlinie auf (siehe Bestands- und 

Konfliktplan). Der Wald entspricht dem Lebensraumtyp 9160 (Subatlantischer oder 

mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald). 

Naturschutzgebiete 

Im Planungsgebiet ist kein Naturschutzgebiet vorhanden oder geplant. 

Landschaftsschutzgebiete 

Einige Flächen des Planungsgebietes liegen in den Landschaftsschutzgebieten HI 10 

„Klein Förster Holz“ und HI 11 „Harsumer Holz“ (siehe Bestands- und Konfliktplan). 

Gesetzlich geschützte Biotope 

Im Planungsgebiet befinden sich keine Biotope die nach § 30 BNatSchG geschützt 

sind. 



6 Auswirkungen des Vorhabens auf den Naturhaushalt und 

das Landschaftsbild 

6.1 Beschreibung der Wirkfaktoren des Vorhabens 

Grundsätzlich ist zwischen bau-, anlage- und betriebsbedingten Wirkungen des Bauvorhabens 

auf den Naturhaushalt und das Landschaftsbild zu unterscheiden. 

Die tatsächlich auftretenden, von dem Bauvorhaben ausgehenden Wirkungen sind erst 

nach der Fertigstellung zu ermitteln. Um aber schon im Planungsstadium diesen Informationsgehalt 

berücksichtigen zu können, muss ein Großteil der Wirkungsfaktoren in 

ihrem Ausmaß prognostiziert werden. Dies geschieht über Analogieschluss sowie über 

die Erfahrung und Untersuchungen aus vergleichbaren Projekten. Die im Rahmen dieser 

Vorgehensweise angewandte Methode bedient sich der qualitativen Beschreibung 

der Wirkungen. Lediglich einige Wirkfaktoren lassen sich schon im Planungsstadium 

mit Hilfe der technischen Daten des Projektes ermitteln. 

In den nachfolgenden Kapiteln erfolgt eine Beschreibung der Bedeutung der Funktionen 

oder Werte, die voraussichtlich beeinträchtigt werden, die Art der voraussichtlichen 

Beeinträchtigung sowie ihre zeitliche und räumliche Dimension. 

6.1.1 Bau- und anlagebedingte Wirkungen 

Baubedingte Wirkungen treten nur während der Bauphase auf. Sie gehen räumlich 

meistens über die anlagebedingte Flächeninanspruchnahme hinaus (Arbeitsstreifen/Baufeld). 

Die meisten daraus resultierenden Beeinträchtigungen und Veränderungen 

sind vorübergehend. Unter Umständen können die Wirkungen aber auch zu nachhaltigen 

Beeinträchtigungen führen. 

Anlagebedingte Wirkungen verursachen Beeinträchtigungen, die auf das Vorhandensein 

des Bauwerks zurückzuführen sind und nicht nur auf die Bauzeit beschränkt sind. 

Flächeninanspruchnahme 

Durch die Baumaßnahme werden über die derzeit bereits für den Kanal und die 

Einschnittsböschungen sowie für die L 467 und den Radweg beanspruchten Flächen 

zusätzlich 7.660 m² dauerhaft in Anspruch genommen (davon 7.500 m² Ackerfläche). 

Darüber hinaus werden für Baufelder/Arbeitsstreifen, Baustelleneinrichtungen und Zwischenlagerflächen 

für Oberboden für die Dauer der Bauzeit vorübergehend Ackerflächen 

von 3.890 m² beansprucht. 

Versiegelung 

Durch den Neubau der Brücke, die Neutrassierung der L 467 und den Neubau der Betriebswege 

kommt es zu einer Versiegelung von 4.240 m². Gleichzeitig werden Flächen 

(Straße, Radweg) in einem Umfang von 2.430 m² entsiegelt, so dass nach Beendigung 

der Baumaßnahme eine zusätzliche Fläche von 1.810 m² versiegelt ist. Durch die Versiegelung 

sind einerseits Böden mit besonderer Bedeutung (Wertstufe V) betroffen 



(2.700 m²). Andererseits werden auch stärker überprägte, unbefestigte Böden mit allgemeiner 

Bedeutung (Wertstufe III) überbaut (1.540 m²). 

Abgrabungen / Aufschüttungen 

Aufgrund der Neugestaltung der Einschnittsböschungen und der neuen Rampen müssen 

auf einer Fläche von 1.810 m² Abgrabungen bzw. Aufschüttungen vorgenommen 

werden. Betroffen sind Flächen mit Böden besonderer Bedeutung (Wertstufe V). 

Veränderung des Grundwassers und Kanalwassers 

Möglicher Eintrag von Schad-, Nähr- und Schwebstoffen in Oberflächen- und Grundwasser, 

mögliche Veränderung der Grundwasserstände bzw. Austauschbeziehungen 

zwischen Kanal- und Grundwasser, Umgestaltung des Kanalbettes und Vergrößerung 

des Wasserkörpers. 

Entwässerung von befestigten Flächen und Wegen 

Das anfallende Oberflächenwasser der befestigten Flächen und Wege wird über Bankette 

und Böschungen in Entwässerungsmulden bzw. Gräben geleitet und in den Kanal 

abgeführt. Eine Möglichkeit zur Versickerung von Niederschlagswasser besteht im Bereich 

des Banketts, der Böschungen und der Entwässerungsgräben. 

Entfernung von Vegetation 

Durch das Vorhaben werden folgende Biotoptypen dauerhaft beseitigt: 

Eichen- und Hainbuchen-Mischwald 120 m² 

Kleingehölze (kanalbegleitende Gehölze) 2.720 m² 

Halbruderale Gras- und Staudenfluren 3.450 m² 

Acker 7.500 m² 

Einzelbäume, Baumreihen, Baumgruppen 35 Stück 

Durch die Entfernung der Biotoptypen werden auch die entsprechenden Tierlebensräume 

beseitigt. 

Lärmbelastungen und Luftverunreinigungen 

Während der Bauphase treten zusätzlich örtliche Belastungen der Luft durch die Emissionen 

der Baumaschinen auf. Insbesondere das Baggern und der Transport der Erdmassen 

sowie der Abriss der Brücke werden zu Staub- und Lärmentwicklungen führen. 



Visuelle Wirkfaktoren 

Es kommt zum Verlust von folgenden landschaftsprägenden Strukturelementen: 

Eichen- und Hainbuchen-Mischwald 120 m² 

kanalbegleitende Gehölzbestände 2.720 m² 

straßenbegleitende Bäume 35 Stück 

Der Kanal wird sich aufgrund der größer werdenden Wasserfläche (rd. 900 m²) durch 

die Anhebung des Wasserspiegels um 0,50 m und der größer werdenden Einschnittsböschungen 

(1.230 m²) sowie der neuen Brücke mit einer Stützweite von 68,00 m statt 

derzeit 42,80 m verändern. 

6.1.2 Betriebsbedingte Wirkungen 

Betriebsbedingte Wirkungen umfassen die durch den Betrieb und die Unterhaltung 

bedingten umwelterheblichen Wirkungen. Wesentliche Veränderungen gegenüber dem 

Ist-Zustand werden nicht erwartet. 

Umwelterhebliche Auswirkungen durch den Betrieb und die Unterhaltung der neuen 

Brücke und der ausgebauten Kanalstrecke sind nicht erkennbar. 

6.2 Auswirkungen des Vorhabens auf Naturhaushalt und Landschaftsbild 

6.2.1 Boden 

Für den Neubau der Brücke und den Ausbau des SKH von SKH-km 10,340 – 10,465 

wird eine Fläche von insgesamt 7.660 m² dauerhaft beansprucht. Davon werden derzeit 

7.500 m² als Ackerfläche genutzt. 

Darüber hinaus werden während der Bauzeit Böden im Baufeldbereich (3.890 m² 

Acker) durch das Befahren mit Arbeitsgeräten und die Lagerung von Baumaterialien 

und Erdmassen in ihrer Struktur verändert (Verdichtung). Vorrübergehend kommt es 

zum Verlust der Lebensraumfunktion. Die Auswirkungen sind durch die Beachtung der 

technischen Vorschriften für Bodenarbeiten zu minimieren. Nach Beendigung der 

Baumaßnahmen werden die vorübergehend beanspruchten Bodenbereiche rekultiviert 

(u.a. Beseitigung von Bodenverdichtung auf Ackerflächen). Die Bodenstruktur und die 

Lebensraumfunktion werden wiederhergestellt. 

Der vollständige Verlust von Bodenfunktionen (Puffer-, Filter-, Stoffumwandlungs- und 

Lebensraumfunktion) bislang unbebauter, belebter Bodenoberfläche durch die Versiegelung 

von Boden (4.240 m²) ist als erhebliche Beeinträchtigung zu werten. 

Erhebliche Beeinträchtigungen entstehen auch durch Abgrabungen und Aufschüttungen 

im Bereich von Böden hoher natürlicher Fruchtbarkeit (Ackerflächen) und historisch 

alter Waldstandorte. Diese Böden mit besonderer Bedeutung (Wertstufe V) 

werden von der Baumaßnahme in einem Umfang von 1.810 m² betroffen. Abgrabungen 

im Bereich von überprägten, unbefestigten Böden mit Wertstufe III (Böschungen 

von Kanal und Straßennebenflächen) stellen keine erhebliche Beeinträchtigung dar. 

Im Zuge der Baumaßnahmen fallen rd. 10.000 m³ Bodenaushub an, die sich aus Trockenaushub 

und Nassaushub zusammensetzen. Der Oberboden wird separat gewon- 



nen, in unmittelbarer Kanalnähe zwischengelagert und für die Wiederandeckung der 

neu hergestellten Böschungen verwendet. Für die anderen anfallenden Aushubmassen 

stehen verschiedene Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung. Der Transport der 

Aushubmassen ist auf dem Wasser- und Landweg vorgesehen (siehe Kap. 2.3 Bodenmanagement). 

6.2.2 Wasser 

Während des Baubetriebes ist eine Beeinträchtigung der Qualität von Grundwasser 

und Kanalwasser durch Schad- und Nährstoffeinträge möglich. Eine erhebliche Beeinträchtigung 

wird durch eine sachgemäße Lagerung, Verwendung und Entsorgung boden- 

und wassergefährdender Stoffe und durch Sicherungsmaßnahmen zur Vermeidung 

des Eintrags von Oberboden und Abrissmaterialien ins Gewässer vermieden. 

Eine Beeinträchtigung der Wasserqualität durch die Bauarbeiten im Gewässerbett 

(Gewässertrübung und Schwebstoffbelastung) ist möglich. Angesichts der nur kurzfristigen 

Wirkdauer und der Vorkehrungen zur Vermeidung von Beeinträchtigungen s.o. 

sind keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten. 

Angesichts der Kleinräumigkeit sind allenfalls geringfügige Auswirkungen auf die 

Grundwasserströmungsverhältnisse durch das neue Brückenbauwerk (Widerlager) zu 

erwarten. Erhebliche Beeinträchtigungen sind nicht erkennbar. 

Durch die Umgestaltung des Gewässerbettes (Abflachung der Kanalböschung, Anhebung 

des Wasserstandes um 0,50 m) im Kanal kommt es zu keiner wesentlichen Veränderung 

der morphologisch-hydrologischen Gegebenheiten im betroffenen Kanalabschnitt, 

da es ein künstliches Gewässerbett mit nur einer Schutzgutausprägung von 

geringer Bedeutung betrifft. 

6.2.3 Klima / Luft 

Während der Bauphase wird eine zusätzliche örtliche Belastung der Luft durch die 

Emissionen der Baumaschinen erfolgen. Insbesondere das Baggern und der Transport 

der Erdmassen sowie der Abriss der Brücke werden zu Staubentwicklungen führen. 

Insgesamt sind die zusätzlichen Lärm- und Staubemissionen auf die Bauzeit beschränkt 

und bewegen sich im üblichen Rahmen von Baustellenemissionen. 

Das Entfernen der kanalbegleitenden Gehölzbestände führt zu sehr kleinräumigen 

Veränderungen des Mikroklimas in den Kanalrandzonen. Wegen des geringen Umfanges 

an Gehölzverlusten sind keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten. 

6.2.4 Pflanzen / Biotoptypen 

Vorübergehende Beeinträchtigungen ergeben sich durch den Verlust von Vegetationsbeständen, 

die kurzfristig nach Beendigung der Baumaßnahme regenerierbar sind. 

Dauerhafte Beeinträchtigungen ergeben sich durch Verluste von Vegetationsbeständen 

deren Wiederherstellung nach Beendigung der Baumaßnahme zeitnah nicht erreicht 

werden kann oder schwer möglich erscheint. 



Störungen durch den Baubetrieb können entstehen. Sie führen zu keinen erheblichen 

Beeinträchtigungen der ungefährdeten europäischen Vogelarten mit wechselnden 

Fortpflanzungsstätten. Streng geschützte und gefährdete Vogelarten sind nicht betroffen. 

6.2.5.2 Fledermäuse 

Potentielle Fledermausquartiere (Tagesschlafplätze, Zwischenquartiere) können durch 

den Einschlag einzelner älterer Bäume und durch den Abriss der Brücke Nr. 391 beseitigt 

werden. Die Beeinträchtigung erreicht nicht das Maß der Erheblichkeit, da außerhalb 

des Baufeldes umfangreiche Gehölzbestände verbleiben in denen die Fledermäuse 

ausweichen können. Ein möglicher Verlust von Fledermausindividuen wird durch 

entsprechende Vorkehrungen (siehe Vermeidungsmaßnahmen V 3 u. V 4, Kap. 7.1) 

vermieden. 

Erhebliche Beeinträchtigungen von besonders bedeutsamen Jagdhabitaten der Fledermäuse 

durch Gehölz- und sonstige Vegetationsverluste sind aufgrund des relativ 

geringen Verlustumfanges gegenüber den großräumigen Jagdhabitaten am Kanal nicht 

zu erwarten. 

6.2.5.3 Feldhamster 

Beeinträchtigungen des Feldhamsters können wegen der Flächeninanspruchnahme 

von Ackerflächen auf der Westseite des Kanals, die potenzielle Lebensstätten sein 

könnten, auftreten. Eine erhebliche Beeinträchtigung wird durch entsprechende Vorkehrungen 

(siehe Vermeidungsmaßnahme V 2, Kap. 7.1) vermieden. 

6.2.5.4 Reptilien 

Die Bfffeseitigung der kanalbegleitenden Gehölz- und ruderalen Saumflächen führen 

zu Beeinträchtigungen der Reptilien, da ein potenzieller Reptilienlebensraum- oder 

wanderraum durch das Vorhaben vorübergehend beansprucht wird. Die Beeinträchtigung 

ist im Zuge von Kompensationsmaßnahmen für Biotopverluste ausgleichbar. 

6.2.5.5 Amphibien 

Eine erhebliche Beeinträchtigung für Amphibien wird wegen der nur allgemeinen Bedeutung 

der betroffenen Flächen nicht erwartet. 

6.2.5.6 Fische 

Durch die Umgestaltung des Gewässerbettes des Kanals kommt es zur Beseitigung 

bzw. Beeinträchtigung von aquatischen Tierlebensräumen und während der Bauarbeiten 

zu Beeinträchtigungen der Wasserqualität. Für Fische sind diese Lebensräume von 

allgemeiner Bedeutung. Angesichts der räumlichen Begrenzung des Baufeldes im Gewässer 

auf ca. 100 m Länge, der nur kurzfristigen Wirkdauer und der Ausweichmög- 



lichkeiten in unbeeinträchtigte Streckenabschnitte ist für die Fische keine erhebliche 

Beeinträchtigung zu erwarten. 

6.2.5.7 Libellen 

Durch die Umgestaltung der Kanalböschungen und des Gewässerbettes ist mit Beeinträchtigungen 

der Libellenfauna zu rechnen. Bei entsprechender Ausbildung der Kanalböschungsufer 

und der natürlichen Entwicklung von Uferröhrichten und Uferhochstaudenfluren 

ist eine Wiederbesiedelung des Streckenabschnittes nach Abschluss der 

Bauarbeiten kurzfristig aus benachbarten Lebensräumen wahrscheinlich, so dass das 

Ausmaß der Beeinträchtigung nicht erheblich ist. 

6.2.5.8 Tagfalter 

Eine erhebliche Beeinträchtigung für Tagfalter wird durch die Beseitigung von Gehölz- 

und ruderalen Saumflächen nicht erwarten, da die Lebensräume im Planungsgebiet für 

Tagfalter nur eine allgemeine Bedeutung haben und der Verlust im Zuge von Kompensationsmaßnahmen 

für Biotopverluste ausgleichbar ist. 

6.2.5.9 Wildbienen 

Die Beseitigung von Lebensstätten (Gehölz- und ruderale Saumflächen) der Wildbienen 

auf der Ostseite des Kanals von SKH-km 10,420 – 10,465, die eine besondere bis 

allgemeine Bedeutung haben, verursacht eine erhebliche Beeinträchtigung. Im Zusammenhang 

mit den Kompensationsmaßnahmen für Biotopverluste ist die Beeinträchtigung 

ausgleichbar. 

6.2.5.10 Heuschrecken 

Eine erhebliche Beeinträchtigung für Heuschrecken wird wegen der nur allgemeinen 

Bedeutung der betroffenen Flächen nicht erwartet. 

6.2.5.11 Laufkäfer 

Durch den Verlust von Teilen des Eichen- und Hainbuchen-Mischwaldes, der für Laufkäfer 

als Lebensraum von besonderer Bedeutung ist, kommt es zu einer Beeinträchtigung. 

Erhebliche Beeinträchtigungen sind aufgrund des relativ geringen Verlustumfanges 

gegenüber den großräumigen Waldflächen im angrenzenden Raum nicht zu erwarten. 

6.2.5.12 Makrozoobenthos 

Durch die Umgestaltung des Gewässerbettes des Kanals kommt es zur Beseitigung 

bzw. Beeinträchtigung von aquatischen Tierlebensräumen und während der Bauarbeiten 

zu Beeinträchtigungen der Wasserqualität. Für das Makrozoobenthos ist der Kanal 



in diesem Abschnitt als Lebensraum von allgemeiner Bedeutung. Angesichts der räumlichen 

Begrenzung des Baufeldes im Gewässer auf ca. 100 m Länge, der nur kurzfristigen 

Wirkdauer und der relativ kurzfristigen Wiederbesiedelung aus den benachbarten 

Kanalabschnitten ist für das Makrozoobenthos keine erhebliche Beeinträchtigung zu 

erwarten. 

6.2.5.13 Sonstige Arten 

Die Beseitigung von Lebensstätten (Gehölz- und ruderale Saumflächen) sonstiger Arten 

(Nachtfalter, Hautflügler, Käfer) auf der Ostseite des Kanals von SKH-km 10,420 – 

10,465, die eine besondere Bedeutung haben, verursacht eine erhebliche Beeinträchtigung, 

die im Zuge von Kompensationsmaßnahmen für Biotopverluste ausgleichbar 

ist. 

6.2.6 Landschaftsbild 

Erhebliche Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes ergeben sich durch die Beseitigung 

bedeutsamer, landschaftsprägender Strukturelemente (kanalbegleitende Gehölzbestände, 

Eichen- und Hainbuchen-Mischwald und straßenbegleitende Bäume). Die 

Beeinträchtigung ist durch eine landschaftsgerechte Neugestaltung im Zuge von Kompensationsmaßnahmen 

für Biotopverluste ausgleichbar. 

Der Ersatz der alten durch die neue Brücke, die Anhebung des Wasserspiegels, die 

beidseitige Verbreiterung des Kanalquerschnittes und die Vergrößerung der Einschnittsböschungen 

verändern die Landschaftsbildsituation nur unwesentlich, so dass 

hier durch keine erhebliche Beeinträchtigung zu erwarten ist. 



8 Kompensationsermittlung 

Die Kompensationsermittlung und –bewertung erfolgt in Anlehnung an die „Leitlinie 

Naturschutz und Landschaftspflege in Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz“ 

(NIEDERSÄCHSISCHES MINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND FORSTEN 

(NMELF) 2002). 

Eine Beeinträchtigung liegt dann vor, wenn eine Störung einzelner Bestandteile des 

Naturhaushaltes oder des Landschaftsbildes wahrscheinlich ist. Der Eingriffstatbestand 

wird aber nur erfüllt, wenn diese Beeinträchtigung erheblich ist. Die Erheblichkeit einer 

Beeinträchtigung ist für jedes Schutzgut abzuschätzen. 

Ob eine Beeinträchtigung erheblich sein kann, ist abhängig von 

- der Bedeutung eines Bereiches für den Naturschutz 

- und der Art sowie der räumlichen und zeitlichen Ausdehnung der Veränderung. 

8.1 Verlust bzw. Beeinträchtigung 

8.1.1 Arten und Biotope 

Beim Schutzgut „Arten und Biotope“ liegt eine erhebliche Beeinträchtigung vor, wenn 

Biotoptypen der Wertstufe V-III oder Vorkommen von Pflanzen- oder Tierarten von 

besonderer bis allgemeiner Bedeutung beeinträchtigt werden. 

Für Biotoptypen der Wertstufen V und VI, die zerstört oder sonst erheblich beeinträchtigt 

werden, ist die Entwicklung möglichst der gleichen Biotoptypen in gleicher Ausprägung 

(Naturnähestufe) erforderlich. Hierfür sind möglichst Flächen mit Biotoptypen der 

Wertstufen I oder II zu verwenden. 

Sind Biotoptypen der Wertstufe V und IV im vom Eingriff betroffenen Raum in entsprechenden 

Ausprägungen mittelfristig (bis 25 Jahre) nicht wiederherstellbar, vergrößert 

sich der Flächenbedarf 

- im Verhältnis 1 : 2 bei schwer regenerierbaren Biotopen (25 bis 150 Jahre Regene- 

rationszeit) 

- im Verhältnis 1 : 3 bei kaum oder nicht regenerierbaren Biotopen (mehr als 150 Jah- 

re Regenerationszeit) 

Werden Biotopstufen der Wertstufe III zerstört oder sonst erheblich beeinträchtigt, genügt 

die Entwicklung des betroffenen Biotoptyps auf gleicher Flächengröße auf Biotoptypen 

der Wertstufe I oder II. Nach Möglichkeit sollte eine naturnähere Ausprägung 

entwickelt werden. 

Weitergehende Anforderungen können sich ergeben, wenn vom Eingriff gefährdete 

Pflanzen – und Tierarten bzw. für Gastvögel wertvolle Bereiche bzw. Lebensräume von 

besonderer bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe V und IV) betroffen sind. Für gefährdete 

Arten müssen i.d.R. die erforderlichen Kompensationsflächen mindestens der 

Größe des zerstörten oder sonst erheblich beeinträchtigten Lebensraumes der jeweiligen 

Population entsprechen. Eine geringere Größe der Kompensationsflächen kann 

ausreichend sein, wenn die betroffene Population auch auf kleinerer Fläche gesichert 

werden kann. Dies ist nur dann der Fall, wenn auf der Kompensationsfläche bessere 

Standort- und Habitatbedingungen geschaffen werden, als sie auf der betroffenen Flä- 



che vorhanden waren. Die Kompensationsmaßnahmen können im Zuge von Kompensationsmaßnahmen 

für Biotopverluste erfolgen, wenn sich auf der Kompensationsfläche 

eine Mehrfachfunktion verwirklichen lässt. 

Tab. 6: Kompensationsermittlung für die Beseitigung von Biotoptypen 

Nr. Biotoptyp, Code Reg.fähigkeit 

2 

Halbruderale Gras- und Staudenflur 

mittlerer Standorte (UHM) 

Wertstufe 

Fläche (m²) Kompensationsverhältnis 

Kompensationsbedarf 

(m²) 

III 410 1 : 1 410 

3 Strauch-Baumhecke (HFM) * IV 480 1 : 2 960 

4 



III 190 1 : 1 190 

6 Strauch-Baumhecke (HFM) * IV 860 1 : 2 1.720 

7 

9 

10 

11 





Eichen- u. Hainbuchen-Mischwald 

feuchter basenreicher Standorte 

(WCR) 


feuchter bis mittlerer Standorte 

(UHF/UHM) 

III 240 1 : 1 240 

III 630 1 : 1 630 

** V 120 1 : 3 360 

III 130 1 : 1 130 


13 

15 

16 







III 210 1 : 1 210 

III 140 1 : 1 140 

III 190 1 : 1 190 

19 Strauch-Baumhecke (HFM) * IV 890 1 : 2 1.780 


21 

22 

24 


feuchter bis mittlerer Standorte 

(UHF/UHM) 





Summe 

III 320 1 : 1 320 

III 480 1 : 1 480 

III 510 1 : 1 510 

6.290 9.250 

Einstufung der Regenerationsfähigkeit 

** = nach Zerstörung kaum oder nicht regenerierbar (> 150 Jahre Regeneration) 

* = nach Zerstörung schwer regenerierbar (bis 150 Jahre Regeneration) 

(*) = schwer regenerierbar, aber i.d.R. kein Entwicklungsziel des Naturschutzes (da Degenerationsstadium 

oder anthropogen stark verändert) 

kein Symbol = bedingt regenerierbar: bei günstigen Rahmenbedingungen in relativ kurzer Zeit 

regenerierbar (in bis zu 25 Jahren) 

Wertstufen 

V: von besonderer Bedeutung 

IV: von besonderer bis allgemeiner Bedeutung 

III: von allgemeiner Bedeutung 

II: von allgemeiner bis geringer Bedeutung 

I: von geringer Bedeutung 



Für beseitigte Einzelbäume, Baumgruppen, Baumreihen, Alleen ist in entsprechender 

Art, Zahl, Länge eine Kompensation zu schaffen. 

Tab. 7: Kompensationsermittlung für den Verlust von Einzelbäumen, Baumgruppen, 

Baumreihen und Alleen 

Nr. Biotoptyp, Code Wertstufe Stückzahl Kompensationsverhältnis 


(Stück) 

1 Allee/Baumreihe (HBA) III 5 1 : 1 5 







Summe 

35 35 

Tab. 8: Kompensationsermittlung für die Zerstörung von Tierlebensräumen besonderer 

bis allgemeiner Bedeutung (Wertstufe V bis IV) 

vorhabensbedingte Beeinträchtigung 

Zerstörung von Tierlebensräumen 

besonderer bis allgemeiner Bedeutung 

(Waldfläche sowie kanalbegleitende 

Gehölzbestände und Staudenfluren) auf der 

Ostseite des Kanals 

Zerstörung von Tierlebensräumen 

besonderer bis allgemeiner Bedeutung 

(kanalbegleitende Gehölzbestände und 

Staudenfluren) auf der Westseite des Kanals 

Summe 

8.1.2 Boden 



(m²) 

1.890 1 : 1 1.890 

1.700 1 : 1 1.700 

3.590 3.590 

Beim Schutzgut „Boden“ liegt eine erhebliche Beeinträchtigung vor, wenn Böden mit 

besonderer Bedeutung dauerhaft überbaut, gestört, verändert oder belastet werden. 

Die Versiegelung von Böden ist generell als erhebliche Beeinträchtigung anzusehen. 

Hinsichtlich der Bodenversiegelung sollte das Verhältnis zwischen versiegelter Fläche 

und Kompensationsfläche unabhängig von der Art der Versiegelung bei Böden mit besonderer 

Bedeutung 1 : 1 und bei den übrigen Böden 1 : 0,5 betragen (BREUER 2006). 

Für die Kompensation ist vorrangig die Entsiegelung von Flächen erforderlich. Die Flächen 

sind zu Biotoptypen der Wertstufen V und IV oder – soweit dies nicht möglich ist 

– zu Ruderalfluren oder Brachen zu entwickeln. Soweit keine entsprechenden Entsieglungsmöglichkeiten 

bestehen, sind die Flächen aus der intensiven landwirtschaftlichen 

Nutzung zu nehmen und entsprechend zu entwickeln. 



Die Kompensationsmaßnahmen für erhebliche Beeinträchtigungen durch Bodenversiegelung 

sind auf den Kompensationsbedarf für das Schutzgut Arten und Biotope 

nicht anrechenbar. Die Versiegelung eines Bodens zerstört alle oder fast alle mit dem 

Boden verbundenen Funktionen und Werte des Naturhaushalts. 

Auch andere Eingriffe (z.B. Abgrabung, dauerhafte Aufschüttung), die zu erheblichen 

Beeinträchtigungen des Bodens führen können, erfordern Kompensationsmaßnahmen. 

Soweit diese Eingriffe in Bereichen von Böden mit besonderer Bedeutung vorgenommen 

werden, ist die erhebliche Beeinträchtigung im Verhältnis von 1 : 0,5 zu kompensieren. 

Die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen müssen zu einer angemessenen Verbesserung 

oder Wiederherstellung von Böden führen (z.B. Wiedervernässung von Böden, 

Aufgabe der intensiven landwirtschaftlichen Bodennutzung). Führen biotoptypbezogene 

Kompensationsmaßnahmen auch zur Verbesserung bzw. Wiederherstellung 

von Bodenfunktionen, können diese als Kompensation für Bodenbeeinträchtigungen 

angesehen werden, soweit eine Mehrfachfunktion gegeben ist. 

Tab. 9: Kompensationsermittlung für den Verlust bzw. die Beeinträchtigungen von Bodenfunktionen 


Überbaunung/Versiegelung von Böden mit 

besonderer Bedeutung 

Überbauung/Versiegelung von Böden mit 

allgemeiner bis geringer Bedeutung 

Summe Überbauung/Versiegelung 

Abgrabung, Aufschüttung von Bereichen mit 

Böden von besonderer Bedeutung 

Summe gesamt 

8.1.3 Wasser 



(m²) 

2.700 1 : 1 2.700 

1.540 1 : 0,5 770 

4.240 3.470 

1.810 1 : 0,5 905 

6.050 4.375 

Beim Schutzgut „Wasser“ liegt eine erhebliche Beeinträchtigung vor, wenn Bereiche 

mit besonderer Bedeutung für den Landschaftswasserhaushalt oder mit besonderer 

Funktionsfähigkeit/hoher Wasser- und Stoffretention beeinträchtigt werden. 

Für Eingriffe, die zu erheblichen Beeinträchtigungen des Landschaftswasserhaushaltes 

führen können, sind die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen mit den biotoptypbezogenen 

Kompensationsmaßnahmen abgegolten, soweit eine solche Mehrfachfunktion 

gegeben ist. 

Durch dieses Bauvorhaben sind keine Bereiche mit besonderer Bedeutung für den 

Landschaftswasserhaushalt betroffen. Gemäß Kap. 6.2.2 liegt bezüglich des Schutzgutes 

Wasser keine Erheblichkeit vor. 




Beim Schutzgut „Landschaftsbild“ liegt eine erhebliche Beeinträchtigung vor, wenn 

Gebiete von besonderer Bedeutung überbaut, zerschnitten oder verlärmt werden. Auch 

die Beseitigung von bedeutsamen, landschaftsprägenden Strukturelementen führt zu 

erheblichen Beeinträchtigungen. 

Der Umfang an Kompensationsmaßnahmen bzw. der Maßnahmen zur landschaftsgerechten 

Neugestaltung der Landschaft bemisst sich an der Inanspruchnahme von Flächen 

mit besonderer Bedeutung oder an den Verlust von landschaftsprägenden Strukturelementen. 

Das Verhältnis zwischen diesen Flächen bzw. Strukturelementen und 

Kompensationsflächen sollte 1 : 1 betragen. 

Im Zusammenhang mit den Kompensationsmaßnahmen für erhebliche Beeinträchtigungen 

der Arten und Biotope kann auch eine landschaftsgerechte Neugestaltung gelingen. 

Sofern eine solche Mehrfachfunktion gegeben ist und der Umfang der Flächen 

auf denen die Landschaft neugestaltet wird, den gleichen Umfang entspricht wie die in 

Anspruch genommen bzw. beseitigten Bereiche von besonderer Bedeutung, sind die 

erforderlichen Kompensationsmaßnahmen für Beeinträchtigungen des Landschaftsbild 

mit den biotoptypischen Kompensationsmaßnahmen abgegolten. 

Tab. 10: Kompensationsermittlung für die Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes 


Beseitigung von kanalbegleitenden 

Gehölzen 

Beseitigung von Eichen u. Hainbuchen- 

Mischwald 

Beseitigung von Straßenbäumen an der L 

467 

Fläche/Stück Kompensationsverhältnis 


(m²/Stück) 

2.720 m² 1 : 1 2.720 m² 

120 m² 1 : 1 120 m² 

35 Stück 1 : 1 35 Stück 



8.2 Ausgleich und Ersatz 

8.2.1 Arten und Biotope 

Tab. 11: Ermittlung der Kompensationsflächen - Biotoptypen 

Nr. Kompensationsmaßnahme Zustand der Fläche Wertstufe Flächengröße (m²) 

A 1 Entwicklung von Strauch- 

Baumhecken 

neu gestaltete 

Einschnittsböschung 

am Kanal / Baufeld 

A 1-1 1.150 

A 1-2 1.260 

A 1-3 460 

A 1-4 970 

Summe 

A 3 Entwicklung von 

halbruderalen Gras- und 

Staudenfluren 

Straßen- und 

Wegeseitenflächen 

sowie Kanalufer / 

Baufeld 


I 

I 

3.840 

A 3-1 200 

A 3-2 530 

A 3-3 320 

A 3-4 700 

A 3-5 350 

A 3-6 310 

A 3-7 290 

A 3-8 200 

A 3-9 320 

A 3-10 250 

A 3-11 1.640 

A 3-12 1.440 

A 3-13 470 

A 3-14 280 

A 3-15 290 

Summe 

E 1-1 Aufforstung, Entwicklung von 

Eichen- und Hainbuchen- 

Mischwald 

Gesamtsumme 

Tab. 12: Ermittlung der neugepflanzten Bäume 

A 2 Pflanzung von Bäumen Stückzahl 

A 2-1 4 

A 2-2 11 

A 2-3 12 

Summe 

7.590 

Acker II 1.960 

27 

13.390


Tab. 13: Ermittlung der Kompensationsflächen – Tierlebensräume 

Nr. Kompensationsmaßnahme Flächengröße in m² 

A 1-1 Entwicklung von Strauch-Baumhecken 1.150 

A 1-2 Entwicklung von Strauch-Baumhecken 1.260 

A 1-3 Entwicklung von Strauch-Baumhecken 460 

A 1-4 Entwicklung von Strauch-Baumhecken 970 

A 3-1 Entwicklung von halbruderalen Gras- und Staudenfluren 200 




E 1-1 Aufforstung, Entwicklung von Eichen- und Hainbuchen-Mischwald 1.960 

Summe 

8.2.2 Boden 

Tab. 14: Ermittlung der Kompensationsflächen – Boden 

Nr. Kompensationsmaßnahme Flächengröße in m² 

A 4-1 Rückbau von Straßen und Wegen mit anschließender 

Entwicklung von halbruderalen Gras- und Staudenfluren 

sowie Ruderalgebüschen 

A 4-2 Rückbau von Straßen und Wegen mit anschließender 

Entwicklung von halbruderalen Gras- und Staudenfluren 

sowie Ruderalgebüschen 

E 1-2 Aufgabe einer intensiven landwirtschaftlichen 

Bodennutzung, Aufforstung einer Ackerfläche 

Summe 


Tab. 15: Ermittlung der Kompensation – Landschaftsbild 


630 

1.800 

1.040 

3.470 

Nr. Kompensationsmaßnahme Fläche/Stück 

A 1 Entwicklung von kanalbegleitenden Strauch-Baumhecken 3.840 m² 

A 2 Pflanzung von Bäumen 27 Stück 

E 1-1 Aufforstung, Entwicklung von Eichen- und Hainbuchen-Mischwald 1.960 m² 

6.780


8.3 Gegenüberstellung von Kompensationsbedarf und erbrachter Kompensation 

Tab. 16: Gegenüberstellung von Kompensationsbedarf und erbrachter Kompensation 

Verlust bzw. 


beeinträchtigte 

Fläche in m ² 


in m ² oder 

Stück 

Kompensations- 

maßnahme 

Arten u. Biotope 

Wald 120 360 Aufforstung, 

Entw icklung von 

Eichen- und 

Hainbuchen-Mischw ald 

Strauch- 

Baumhecken 

Gras- und 

Staudenflur 

2.720 5.440 Entw icklung von 

Strauch-Baumhecken 

3.450 3.450 Entw icklung von 

halbruderalen Gras- 

und Staudenfluren 

erbrachte Kom - 

pensation in m² 

oder Stück 


Differenz 

1.960 1.600 

3.840 -1.600 

7.590 4.140 

Bäume 35 Pflanzung von Bäumen 27 -8 

Tierlebensräum e 

Wald und 

kanalbegleitende 

Gehölze und 

Staudenfluren 

3.590 3.590 Auffforstung, 

Kanalbegleitende 

Gehölze und 

Staudenfluren 

Boden 

Versiegelung 4.240 3.470 Rückbau von Straßen 

und Wegen sow ie 

Aufgabe einer 

intensiven 

landw irtschaftlichen 

Bodennutzung 

(Aufforstung einer 

Abgrabung 1.810 905 Kompensation A k flä h ) in 

Zusammenhang mit der 

Ersatzmaßnahme E 1 

(Mehrfachfunktion) 

Landschaftsbild 

Eichen- u. 

Hainbuchen- 

Mischw ald 

kanalbegleitende 

Gehölze 

straßenbegleitende 

Bäume 

120 120 Aufforstung, 

Entw icklung von 

Eichen- und 

Hainbuchen-Mischw ald 

2.720 2.720 Entw icklung von 

kanalbegleitenden 

Strauch-Baumhecken 

7.820 4.230 

3.470 0 

1.960 1.840 

3.840 1.120 

35 Pflanzung von Bäumen 27 -8 

Fazit 

In der Gegenüberstellung wird ersichtlich, dass nur für die Biotoptypen Strauch- 

Baumhecken und Bäume Kompensationsdefizite von 1.600 m² bzw. 8 Bäume bestehen. 

Diese Defizite werden durch den Kompensationsüberschuss beim Biotoptyp Wald 

aufgefangen, so dass bezüglich des Teilschutzgutes Pflanzen eine vollständige Kompensation 

in Art und Umfang besteht. Für die Schutzgüter Boden und Landschaftsbild 

sowie für das Teilschutzgut Tiere ist auch eine ausreichende Kompensation erbracht.


9 Gegenüberstellung der erheblichen Beeinträchtigungen 

und der vorgesehenen Maßnahmen 

Tab. 17: Gegenüberstellung der Beeinträchtigungen und Maßnahmen 

Beeinträchtigungen Umfang Maßnahmen Umfang 

Boden Boden 

Verlust von Bodenfunktionen durch Versiegelung 

(Konflikt 10) 

Beeinträchtigung von Bodenfunktionen 

durch Abgrabung und Aufschüttung (Konflikt 

11) 

4.240 m² 

1.810 m² 

Entsiegelung und Rückbau von Straßen- 

und Wegeflächen (Ausgleichsmaßnahme 

A 4) sowie 

Aufgabe einer intensiven landwirtschaftlichen 

Bodennutzung, Aufforstung einer 

Ackerfläche (Ersatzmaßnahme E 1-2) 

Im Zusammenhang mit der Ersatzmaßnahme 

E 1-1 werden Böden durch Anlage 

neuer Biotope (Wald) einer intensiven 

landwirtschaftlichen Nutzung entzogen 

Tiere und Pflanzen Tiere und Pflanzen 

Verlust von Wald (Konflikt 9) 

Verlust von Strauch-Baumhecken (Konflikt 

6) 

Verlust von Bäumen (Konflikt 7) 

Verlust von halbruderalen Gras- und 

Staudenfluren (Konflikt 8) 

Zerstörung von Lebensräumen besonderer 

bis allgemeiner Bedeutung der Vögel, 

Fledermäuse, Wildbienen, Laufkäfer und 

sonstiger Arten durch Beseitigung von 

Waldflächen, kanalbegleitenden Gehölzbeständen 

und Staudenfluren (Konflikt 

13) 

120 m² 

2.720 m² 

35 Stück 

3.450 m² 


Landschaftsbild Landschaftsbild 

Beeinträchtigung durch die Beseitigung 

von landschaftsprägenden Strukturen 

(Eichen- und Hainbuchen-Mischwald, 

kanalbegleitende Gehölze und Straßenbäume) 

(Konflikt 12) 

2.840 m² 

35 Bäume 

Aufforstung, Entwicklung eines Eichen- 

und Hainbuchen-Mischwaldes (Ersatzmaßnahme 

E 1-1) 

Entwicklung von Strauch-Baumhecken 

durch Gehölzanpflanung und natürlicher 

Vegetationsentwicklung (Ausgleichsmaßnahme 

A 1) und in Zusammenhang mit 

der Aufforstung, Entwicklung eines Eichen- 

und Hainbuchen-Mischwaldes (Ersatzmaßnahme 

E 1-1) 

Pflanzung von Bäumen (Ausgleichsmaßnahme 

A 2) 

Entwicklung von halbruderalen Gras- und 

Staudenfluren (Ausgleichsmaßnahme A 3) 

Wiederherstellung von Lebensräumen für 

Vögel, Fledermäuse, Wildbienen, Laufkäfer 

und sonstiger Arten im Zuge der Kompensationsmaßnahmen 

für Biotopverluste 

(Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen A 1, 

A 3 tlw. und E 1-1) 

Landschaftsgerechte Wiederherstellung 

bzw. Neugestaltung des Landschaftsbildes 

im Zuge der Kompensationsmaßnahmen 

für Biotopverluste (Ausgleichs- und 

Ersatzmaßnahmen A 1, A 2 und E 1-1) 


2.340 m² 

1.040 m² 

1.960 m² 

1.960 m² 


1.960 m² 

27 Stück 

7.590 m² 

6.780 m² 

5.800 m² 

27 Bäume


Für den Neubau der Brücke Nr. 391 und den Ausbau des SKH von SKH-km 10,340 bis 

10,465 werden über die derzeit bereits für den Kanal und die Einschnittsböschungen 

sowie für die L 467 und den Radweg beanspruchten Flächen zusätzlich 7.660 m² dauerhaft 

in Anspruch genommen. 

Durch die Versiegelung von 4.240 m² und durch Abgrabungen und Aufschüttungen auf 

einer Fläche von 1.810 m² kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzgutes 

Boden. 

Die Beseitigungen von kanalbegleitenden Gehölzbestände (2.720 m²), Straßenbäumen 

(35 Stück), Teilen eines Eichen- und Hainbuchen-Mischwaldes (120 m²) und halbruderalen 

Gras- und Staudenfluren (3.450 m²) führen zu erheblichen Beeinträchtigungen 

der Schutzgüter Tiere und Pflanzen sowie des Schutzgutes Landschaftsbild. 

Die erheblichen Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes 

werden durch die Ausgleichsmaßnahmen A 1 – A 4 auf einer Fläche von 13.770 m² 

kompensiert. Zusätzlich sind auf einer Fläche von 3.000 m² die Ersatzmaßnahmen E 1- 

1 und E 1-2 (Aufforstung) vorgesehen. 

Unter Berücksichtigung der Mehrfachfunktion der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen 

für Biotopverluste, die auch eine Kompensation für die Schutzgüter Boden, Tiere und 

Landschaftsbild beinhalten, sind aus fachlicher Sicht die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen 

nach Art und Umfang geeignet und ausreichend, um die durch das Bauvorhaben 

verursachten erheblichen Beeinträchtigungen vollständig zu kompensieren. 



10 Maßnahmenverzeichnis 

Bezeichnung der Baumaßnahme 


und Ausbau SKH 

von SKH-km 10,340 bis 10,465 

Maßnahmenblatt 

Lage der Maßnahme / Bau-km: L 467, Bau-km 0,035 – 0,510 

Maßnahmennummer 

V 1 

(V = Vermeidungs-, A = Ausgleichs-, E 

= Ersatz-, G = Gestaltungsmaßnahme) 

Konflikt Nr.: K 1 im Bestands- und Konfliktplan Zeichnung Nr. B/K-002.1 

Beschreibung: 

Gefährdung von zu erhaltenden, straßenbegleitenden Bäumen und einer Waldfläche bzw. Waldbäumen 

Die Bäume beidseitig der L 467, die nicht für die Neutrassierung der Landesstraße und des Radweges 

beseitigt werden und im Baufeld stehen, werden erhalten. 

Im Bereich des Eichen- und Hainbuchen-Mischwaldes wird auf ein über den Flächenbedarf für die Straße 

und deren Nebenflächen hinausgehendes Baufeld verzichtet. 

Die zu erhaltenden Bäume im Baufeld sowie die an das Baufeld angrenzenden Waldbäume sind während 

der Bauphase durch Auskofferungsarbeiten, Überfüllen mit Boden und Befahren mit Baufahrzeugen im 

Wurzel- und Kronentraufbereich gefährdet. Es können Rindenschäden an Stamm und Krone sowie Bodenverdichtungen 

auftreten. 

Eingriffsumfang: 

Maßnahme zum Maßnahmenplan Zeichnung Nr. M-002.1 

Beschreibung/Zielsetzung: 

Baumschutzmaßnahmen 

Ziel: Erhalt und Sicherung von Bäumen und Waldfläche bzw. Waldbäume 

Bedeutung der Flächen auf denen die Maßnahme durchgeführt werden soll: 

Baufeld und Eichen- und Hainbuchen-Mischwald 

Durchführung: Die zu erhaltenden Bäume im Baufeldbereich und die an das Baufeld angrenzenden 

Waldbäume werden vor möglichen Beschädigungen während der Bauphase gemäß RAS-LP 4 und DIN 

18920 geschützt. 

Im Wurzelbereich der Bäume wird kein Baumaterial oder Boden gelagert. 

Zum Schutz gegen mechanische Schäden werden die Stämme der Bäume mit einer gegen den Stamm 

abgepolsterten mindestens 2 m hohen Bohlenummantelung versehen. Sie wird nicht unmittelbar auf die 

Wurzelanläufe angesetzt. 

Der Stammschutz wird nach Ende der Bauarbeiten wieder zurückgebaut. 

Hinweise für die Unterhaltung / Pflege: 

Zeitpunkt der Durchführung: Vor Beginn der Bauarbeiten 

Flächengröße: 

Ausgleich / Ersatz in Verbindung mit Maßnahme Nr.: 

Grunderwerb erforderlich: nein 

grundbuchliche Sicherung: nein 

Unterhaltungszeitraum: für die Dauer der Bauzeit 






von SKH-km 10,340 bis 10,465 


Lage der Maßnahme / Bau-km: SKH-km 10,340 – 10,465 


V 2 




Beschreibung: 

Beeinträchtigung des Feldhamsters durch Flächeninanspruchnahme von möglichen Lebensstätten 

Die weiträumigen Ackerflächen auf der Westseite des Kanals sind als potenziell gut geeignete Feldhamsterhabitate 

anzusehen, da die Bodenverhältnisse (schwach trockene bis mittel frische Lehm- und 

Schluffböden) für die Anlage der Baue geeignet sind. Durch das Bauvorhaben könnten mögliche Beeinträchtigungen 

des Feldhamsters durch Flächeninanspruchnahme von Ackerflächen auftreten. 




Maßnahmen zum Erhalt und Sicherung möglicher Feldhamstervorkommen 

Ziel: Erhalt und Sicherung möglicher Feldhamstervorkommen 


Ackerflächen 

Durchführung: Die Ackerflächen innerhalb des Baufeldes sind rechtzeitig vor Baubeginn auf Feldhamstervorkommen 

zu kontrollieren. Ein Nachweis kann durch die Kartierung der Baue im Frühjahr vor Aufwuchs 

des Getreides oder im Spätsommer nach der Getreideernte mittels systematischer Absuche der Felder und 

Raine erfolgen (BOYE & WEINHOLD, 2004). 

Für den Fall, dass Feldhamster nachgewiesen werden, wird nach Alternativflächen für die Bodenzwischenlagerung 

gesucht bzw. eine Umsiedlungsmöglichkeit geprüft. 

Vorbeugend werden im Wirtschaftsjahr vor Einrichtung der Baustelle die zu beanspruchenden Ackerflächen 

„nicht hamstergerecht“ bewirtschaftet. Die Bewirtschaftung erfolgt dann mit einer Sonderkultur z.B. Mais 

oder Hackfrüchte (Zuckerrüben, Kartoffeln). Alternativ auch durch Schwarzbrache (mehrmaliges pflügen). 


Zeitpunkt der Durchführung: Vor Baubeginn 





Unterhaltungszeitraum: im Jahr vor Baubeginn 






von SKH-km 10,340 bis 10,465 



V 3 



Lage der Maßnahme / Bau-km: SKH-km 10,340 bis 10,465 u. L 467, Bau-km 0,440 – 0,510 


Beschreibung: 

Verlust potenzieller Fledermausquartiere 

Die kanalbegleitenden Gehölzbestände und der Eichen- und Hainbuchen-Mischwald bieten den Fledermäusen 

potenzielle Quartiere (Tagesschlafplätze, Zwischenquartiere). Der Verlust dieser Gehölzbestände 

wirkt sich unter Berücksichtigung der unten beschriebenen Vermeidungsmaßnahme auf die Fledermäuse 

nicht erheblich aus, da außerhalb des Baufeldes umfangreiche Gehölzbestände verbleiben in denen die 

Fledermäuse ausweichen können. 




Gehölzeinschlag nur im Zeitraum vom 1. November bis 28. Februar und Kontrolle der älteren Bäume 

auf besetzte Fledermausquartiere vor den Baumfällarbeiten 

Ziel: Vermeidung der Tötung von Fledermäusen, keine Verschlechterung des Erhaltungszustand der lokalen 

Fledermauspopulation 

Durchführung: Der Gehölzeinschlag und die Rodung der Gehölze erfolgt nicht zwischen dem 1. März und 

31. Oktober, da in diesem Zeitraum möglicherweise Fledermäuse in den Gehölzen Tagesschlafplätze oder 

Zwischenquartiere bezogen haben. Somit kann eine Tötung von Individuen vermieden werden. 

Vor den Baumfällarbeiten werden die älteren Bäume (Stammdurchmesser von > 50 cm) auf Baumhöhlen 

(Winterquartiere) und deren möglichen Besatz durch Fledermäuse durch eine Sichtkontrolle überprüft. 

Erkennbare Baumhöhlen werden mit einem Endoskop untersucht und verlassene Baumhöhlen werden 

nach der Kontrolle sofort verschlossen, um eine Wiederansiedlung zu verhindern. 

Falls bei der Kontrolle der Bäume doch Fledermäuse angetroffen werden, sind diese durch fachkundiges 

Personal zu sichern und umzusiedeln. 


Zeitpunkt der Durchführung: siehe oben 





Unterhaltungszeitraum: entfällt 






von SKH-km 10,340 bis 10,465 

Lage der Maßnahme / Bau-km: SKH-km 10,380 



V 4 




Beschreibung: 

Beseitigung von Brückenteilen mit potenziellen Fledermausquartieren 

Die Brücke Nr. 391 weist Strukturen auf, die sich zumindest als Zwischenquartier für spaltenbewohnende 

Fledermausarten eignen. 




Vor Abriss der Brücke Kontrolle auf besetzte Fledermausquartiere 

Ziel: Vermeidung der Tötung von Fledermäusen, keine Verschlechterung des Erhaltungszustand der lokalen 

Fledermauspopulation 

Durchführung: Die Brücke wird vor dem Abriss auf mögliche Fledermausquartiere kontrolliert. Durch Kot 

und Urinspuren erkennbare Quartiere werden auf Besatz untersucht und verlassene Quartiere werden nach 

der Kontrolle sofort verschlossen, um eine Wiederansiedlung zu verhindern. 

Falls bei der Kontrolle doch Fledermäuse angetroffen werden, sind diese durch fachkundiges Personal zu 

sichern und umzusiedeln. 


Zeitpunkt der Durchführung: siehe oben 











von SKH-km 10,340 bis 10,465 



V 5 



Lage der Maßnahme / Bau-km: SKH-km 10,340 – 10,465 u. L 467, Bau-km 0,440 – 0,510 


Beschreibung: 

Verlust von Bruthabitaten ungefährdeter europäischer Vogelarten durch Gehölz- und sonstige Vegetationsverluste 

Die im Baufeld brütenden Vogelarten sind Arten ohne spezifische Nistplatztreue, da sie jährlich ihre Fortpflanzungsstätten 

wechseln. Durch die Beseitigung der Gehölze und sonstiger Vegetation in der Brutzeit 

der Vögel kann es zu Verlusten von Niststätten und somit zu Individuenverlusten kommen. 

Da im Nahbereich des Baufeldes geeignete Habitatstrukturen in ausreichendem Umfang vorhanden sind 

und die vorkommenden Vogelarten jährlich neue Nester bauen, können die Vögel entsprechend ausweichen. 

Unter Berücksichtigung der unten genannten Vermeidungsmaßnahme und angesichts des relativ 

geringen Umfanges an Gehölzverlusten werden die Vogelarten durch die Baumaßnahme nicht erheblich 

betroffen. Zu dem können im Zuge von Kompensationsmaßnahmen für Biotopverluste Lebensräume (u.a. 

Bruthabitate) für Vögel wiederhergestellt werden. 




Gehölzbeseitigung und Baufeldräumung außerhalb der Brutzeit der Vögel 

Ziel: Vermeidung der Zerstörungen von Nestern und Eiern sowie der Tötung von Vögeln 

Durchführung: Die Beseitigung der Gehölzbestände und die Entfernung aller relevanten Vegetationsstrukturen 

im Baufeld, auf den Baustelleneinrichtungsflächen und auf den Zwischenlagerflächen für Oberboden 

erfolgt außerhalb der Brutzeit der Vögel im Zeitraum vom 1. November bis 28. Februar. Dieser Zeitraum 

wird gewählt, um gleichzeitig Tötungen von Fledermäusen zu vermeiden (s. Vermeidungsmaßnahmen V 3). 


Zeitpunkt der Durchführung: vom 1. November bis 28. Februar 











von SKH-km 10,340 bis 10,465 


Lage der Maßnahme / Bau-km: SKH-km 10,340 bis 10,465 


A 1 




Beschreibung: 

Beseitigung von Strauch-Baumhecken (HFM) 

Für den Neubau der Brücke und die Neugestaltung der Einschnittsböschungen müssen die kanalbegleitenden 

Strauch-Baumhecken (HFM, Wertstufe IV) gerodet werden. Diese Hecken bestehen aus Ahorn, Birke, 

Eiche, Esche, Hasel, Hartriegel usw.. In diesen Gehölzbeständen ist die Wild-Birne, eine Rote Liste Art, 

verbreitet. Die Bäume haben in der Regel einen Stammdurchmesser < 50 cm. Einzelne Bäume erreichen 

Stammdurchmesser bis 80 cm. 

Die kanalbegleitenden Hecken sind zusammen mit dem Kanal und der uferbegleitenden Gras- und Staudenfluren 

als Lebensraum für Fledermäuse (Jagdhabitat, Leitlinie) von herausragender Bedeutung (Wertstufe 

V). Zudem besitzen diese Hecken eine besondere Bedeutung als Lebensraum (u.a. Bruthabitat) für 

Vögel (Wertstufe V). Die Hecken auf der Ostseite des Kanals von SKH-km 10,420 – 10,465 gehören zu 

Lebensstätten von Wildbienen und sonstigen Arten (Bockkäfer), die für diese Arten eine besondere bis 

allgemeine Bedeutung haben. 

Darüber hinaus wird das Landschaftsbild durch den Verlust an Hecken, die landschaftsprägende Strukturelemente 

darstellen, stark verändert und erheblich beeinträchtigt. 

Insgesamt entstehen durch diesen Eingriff erhebliche Beeinträchtigungen für Arten und Lebensgemeinschaften 

sowie für das Landschaftsbild 

Strauch-Baumhecken: SKH-km 10,340 – 10,370 (Ostseite) 480 m² 

SKH-km 10,390 – 10,465 (Ostseite) 860 m² 

SKH-km 10,340 – 10,370 Westseite 290 m² 

SKH-km 10,390 – 10,465 (Westseite) 1.090 m² 

Summe 2.720 m² 

Eingriffsumfang: 2.720 m² 



Entwicklung von Strauch-Baumhecken (HFM) durch Gehölzanpflanzungenen und natürliche Vegetationsentwicklung 

Ziel: Ausgleich für die Beseitigung von Strauch-Baumhecken, Wiederherstellung von Jagdhabitaten und 

Leitstrukturen für Fledermäuse, Wiederherstellung von Lebensräumen für Vögel, Wiederherstellung des 

Landschaftsbildes 


neu gestaltete Einschnittsböschungen am Kanal / Baufeld 

Durchführung: Die neugestalteten Einschnittsböschungen am Kanal werden zu 60 - 70 % mit standortgerechten 

einheimischen Laubgehölzen (Artenliste siehe unten) bepflanzt. 

Die restlichen Flächen bleiben der natürlichen Vegetationsentwicklung überlassen. Die angeschnittenen 

Böschungen bieten aufgrund ihres geologischen Potentials und ihrer Exposition grundsätzlich gute Entwicklungsmöglichkeiten 

für Biozönosen trocken-warmer Lebensräume. Diese Flächen sollten nicht mit Oberboden 

an gedeckt und eingesät werden, um die Entwicklung solcher Lebensräume zu fördern. Langfristig 

sollen sich hier auch Gehölze ansiedeln, so dass sich beidseitig des Kanals durchgehende geschlossene 

Strauch-Baumhecken wieder entwickeln werden. 

Pflanzung von Strauch-Baumhecken 

Pflanzverband: 1 x 1m 

Sortiment: Jungpflanzen, 80 – 120 cm, 3 j. v. 

Artenauswahl: Acer campestre - Feldahorn 

Acer pseudoplatanus - Bergahorn 



Carpinus betulus - Hainbuche 

Cornus sanguinea - Hartriegel 

Corylus avellana - Hasel 

Crataegus monogyna - Weißdorn 

Fraxinus excelsior - Esche 

Malus communis - Wildapfel 

Prunus avium - Vogelkirsche 

Pyrus communis - Wildbirne 

Prunus spinosa - Schlehe 

Quercus robur - Stieleiche 

Rosa canina - Hundsrose 

Sambucus nigra - Schwarzer Holunder 

Schutzmaßnahmen: Aufstellen von 1,60 m – 1,80 m hohen Verbissschutzzäunen. Die Zäune sind nach ca. 

5 Jahren abzubauen. 

Flächen: SKH-km 10,340 – 10,378 (Ostseite) A 1-1 1.150 m² 

SKH-km 10,407 – 10,465 (Ostseite) A 1-2 1.260 m² 

SKH-km 10,340 – 10,378 (Westseite) A 1-3 460 m² 

SKH-km 10,407 – 10,465 (Westseite) A 1-4 970 m² 

Summe 3.840 m² 

Hinweise für die Unterhaltung / Pflege: Pflegemaßnahmen (Fertigstellungs- und Entwicklungspflege) 

sind über einen Zeitraum von etwa 5 Jahren durchzuführen. Die weitere Pflege/Unterhaltung erfolgt wie 

bisher nach betrieblichen Erfordernissen. 

Zeitpunkt der Durchführung: Gehölzpflanzungen werden innerhalb eines Jahres nach Beendigung 

der Bauarbeiten vorgenommen. 

Flächengröße: 3.840 m² 

Ausgleich / Ersatz in Verbindung mit Maßnahme Nr.: E 1-1 

Grunderwerb erforderlich: ja 

grundbuchliche Sicherung: auf Dauer 

Unterhaltungszeitraum: auf Dauer 






von SKH-km 10,340 bis 10,465 


Lage der Maßnahme / Bau-km: L 467, Bau-km 0,000 – 0,430 


A 2 




Beschreibung: 

Beseitigung von straßenbegleitenden Baumbeständen (HBA) 

Im Zuge des Neubaus der Brücke und der damit verbundenen Neutrassierung der L 467 müssen einige der 

straßenbegleitenden Bäume beseitigt werden. Auf der Westseite des Kanals sind es Birken während es auf 

der Ostseite Birken, Ahorn und Eschen sind. Die Baumbestände haben eine allgemeine Bedeutung als 

Lebensraum für Pflanzen und Tiere (Wertstufe III). Für das Landschaftsbild kommt den Baumreihen eine 

besondere Bedeutung zu, da sie die weiträumige, strukturarme Ackerlandschaft gliedern. Es entsteht durch 

den Verlust der Bäume eine erhebliche Beeinträchtigung für Pflanzen und Tiere sowie für das Landschaftsbild. 

Baume: Ostseite SKH, Nordseite L 467 5 Stück 

Ostseite SKH, Südseite L 467 10 Stück 

Westseite SKH, Nordseite L 467 5 Stück 

Westseite SKH, Südseite L 467 15 Stück 

Summe 35 Stück 

Eingriffsumfang: 35 Bäume 



Pflanzung von Bäumen (HBE, HBA) 

Ziel: Ausgleich für die Beseitigung von straßenbegleitenden Bäumen, Einbindung der Straße in die Landschaft 

und Wiederherstellung des Landschaftsbildes 


Straßen- und Wegeseitenflächen / Baufeld 

Durchführung: Bäume werden entlang der L 467 gepflanzt. 

Pflanzabstand in der Reihe: ca. 20 m 

Sortiment: Hochstamm, 3 x v., m.B., StU 16 -18 

Artenauswahl: Acer pseudoplatanus - Bergahorn 

Acer platanoides - Spitzahorn 

Betula pendula - Sandbirke 


Tilia cordata - Winterlinde 

Verankerung: Pfahl-Dreibock 

Baumstandorte : Ostseite SKH, Nordseite L 467 A 2-1 4 Stück 

Westseite SKH, Nordseite L 467 A 2-2 11 Stück 

Westseite SKH, Südseite L 467 A 2-3 12 Stück 

Summe 27 Stück 

Hinweise für die Unterhaltung / Pflege: Die Pflege der Bäume wird in Anlehnung an die DIN 18916 über 

einen Zeitraum von 3 Jahren erfolgen. Später sind nur Schnittarbeiten zur Gewährleistung des Lichtraumprofils 

und der Verkehrssicherheit erforderlich. 

Zeitpunkt der Durchführung: Baumpflanzungen werden innerhalb eines Jahres nach Beendigung der 

Bauarbeiten vorgenommen. 

Flächengröße: 27 Bäume 












von SKH-km 10,340 bis 10,465 



A 3 



Lage der Maßnahme / Bau-km: SKH-km 10,340 bis 10,465 u. L 467, Bau-km 0,000 – 0,500 


Beschreibung: 

Beseitigung von halbruderalen Gras- und Staudenfluren (UHM) 

Halbruderale Gras- und Staudenfluren gehen durch die Baumaßnahmen verloren. Sie haben eine allgemeine 

Bedeutung als Lebensraum für Pflanzen und Tiere (Wertstufe III). Der Verlust von halbruderalen 

Staudenfluren feuchter bis mittlerer Standorte in einer Flächengröße von 3.450 m² stellt eine erhebliche 

Beeinträchtigung dar. Einzelne Flächengrößen sind der Tabelle 6 zu entnehmen. 

Die halbruderalen Gras- und Staudenfluren entlang der Kanalufer sind aufgrund ihres Insektenreichtums für 

Fledermäuse Jagdhabitate von besonderer Bedeutung (Wertstufe V). Der Verlust dieser halbruderalen 

Gras- und Staudenfluren verringert das Nahrungsangebot für Fledermäuse. Da außerhalb des Baufeldes in 

großem Umfang die günstigen Habiatbedingungen aus Gehölzstrukturen um Staudenfluren verbleiben, 

erreicht diese Beeinträchtigung für Fledermäuse nicht das Maß der Erheblichkeit. 

Eingriffsumfang: 3.450 m² 



Landschaftsrasenansaat, Entwicklung von halbruderalen Gras- und Staudenfluren (UH) 

Ziel: Wiederherstellung von halbruderalen Gras- und Staudenfluren, Wiederherstellung von Jagdhabitaten 

am Kanalufer für Fledermäuse, Wiederherstellung von Lebensstätten für Wildbienen und Vögel, Begrünung 

von Straßen- und Wegerändern 


Straßen- und Wegeseitenflächen sowie Kanalufer / Baufeld 

Durchführung: Straßen- und Wegeseitenflächen sowie Kanalufer werden nach Erfordernis mit geeignetem 

Landschaftsrasen eingesät. 

Entwicklungsziel sind je nach Standort extensiv genutzte, artenreiche, halbruderale Gras- und Staudenfluren 

auf einer Fläche von 7.590 m². Einzelne Flächengrößen sind der Tabelle 11 zu entnehmen. 

Hinweise für die Unterhaltung / Pflege: wie bisher, gelegentliche Mahd nach betrieblichen Erfordernissen 

Zeitpunkt der Durchführung: Landschaftsrasenansaat erfolgt sofort nach Beendigung der Bauarbeiten. 

Flächengröße: 7.590 m² 










von SKH-km 10,340 bis 10,465 



E 1-1 und E 1-2 



Lage der Maßnahme / Bau-km: Gemarkung Harsum, Flur 12, Flurstück 24/1 tlw. und 376/4 tlw. 


Beschreibung: 

Beseitigung von Teilen eines Eichen- und Hainbuchen-Mischwaldes feuchter, basenreicher Standorte 

(WCR) 

Im Zuge der Neutrassierung der Landesstraße müssen einige Bäume (ca. 16 Stück), die am Rand des 

Eichen- und Hainbuchen-Mischwaldes (WCR; Wertstufe V) stehen, gerodet werden. Einige der Bäume 

(Hainbuchen, Esche, Eiche) haben einen Stammdurchmesser > 50 cm. Der Wald hat als Lebensraum für 

Vögel, Fledermäuse und Laufkäfer eine besondere Bedeutung (Wertstufe V). Auch bezüglich des Landschaftsbildes 

hat der Wald als landschaftsprägendes Strukturelement eine besondere Bedeutung. Der 

Verlust von Teilflächen dieses Waldes bzw. einiger am Waldrand stehender Bäume hat somit erhebliche 

Beeinträchtigungen für den Naturhaushalt und das Landschaftsbild zur Folge. 

Eingriffsumfang: 120 m² 



Aufforstung, Entwicklung eines Eichen- und Hainbuchen-Mischwald (WC) 

Ziel: Ersatz für die Beseitigung von Teilen eines Eichen- und Hainbuchen-Mischwaldes, Wiederherstellung 

von Lebensräumen für Vögel, Fledermäuse, Laufkäfer und sonstige Arten (z.B. Bockkäfer), landschaftsgerechte 

Neugestaltung des Landschaftsbildes (Maßnahme E 1-1) und 

Verbesserung von Bodenfunktionen durch Aufgabe der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung (Maßnahme 

E 1-2) 

Bedeutung der Flächen auf denen die Maßnahme durchgeführt wurde: 

Acker 

Durchführung: Die Bepflanzung der Flächen erfolgt mit standortgerechten einheimischen Laubgehölzen 

(Artenliste siehe unten). Zur Bildung gestufter Waldaußenränder sind im Anschluss an die Hauptbaumarten, 

in einem ca. 5 m breiten Streifen Waldrandarten (Sträucher) zu pflanzen. Darüber hinaus sollten ca. 3 

m der natürlichen Vegetationsentwicklung zur Entwicklung eines Waldsaumes überlassen bleiben. Die 

Pflanzung des Hauptbestandes erfolgt mit Stieleiche und Hainbuche sowie gruppenweise (5 – 9 Pflanzen) 

mit Esche. 

Pflanzverband: 2 x 1m (Hauptbaumarten), 1 x 1m (Waldrandarten) 

Sortiment: Jungpflanzen, 80 – 140 cm, 3 j. v. 

Arten: Waldfläche (Hauptbaumarten) 

Carpinus betulus - Hainbuche 

Fraxinus exelsior - Esche 


Waldrand 

Corylus avellana - Hasel 

Cornus sanguinea - Hartriegel 

Crataegus monogyna - Weißdorn 

Malus communis - Wildapfel 

Prunus spinosa - Schlehe 

Pyrus communis - Wildbirne 

Rosa canina - Hundsrose 

Schutzmaßnahmen: Aufstellen von 1,60 m – 1,80 m hohen Verbissschutzzäunen. Die Zäune sind nach ca. 

5 Jahren abzubauen. 

Auf der Grundlage einer forstlichen Standortkartierung können die vorgeschlagenen Maßnahmen (z.B. 

Gehölzartenwahl, Sortiment, Bodenvorbereitung) in Abstimmung mit dem zuständigen Forstamt ergänzt 

bzw. geändert werden. 



Flächen: Maßnahme E 1-1 1.960 m² 

Maßnahme E 1-2 1.040 m² 

Maßnahme E 1-3 2.440 m² 

Summe 5.440 m² 

davon werden die Maßnahmen E 1-1 und E 1-2 (zusammen 3.000 m²) für dieses Vorhaben beansprucht, 

die Restfläche von 2.440 m² (Maßnahme E 1-3) steht zur Kompensation von Beeinträchtigungen durch den 

Streckenausbau zur Verfügung. 

Hinweise für die Unterhaltung / Pflege: Pflegemaßnahmen (Fertigstellungs- und Entwicklungspflege) 

sind über einen Zeitraum von etwa 5 Jahren durchzuführen. Die weitere Pflege (z.B. Läuterung, Durchforstung) 

sowie die spätere Nutzung erfolgt nach der guten fachlichen Praxis der Forstwirtschaft. 

Zeitpunkt der Durchführung: Die Aufforstung wird innerhalb eines Jahres nach Beendigung der Bauarbeiten 

vorgenommen. 

Flächengröße: 5.440 m², davon 3.000 m² für dieses Vorhaben 


Grunderwerb erforderlich: ja 

grundbuchliche Sicherung: auf Dauer 







von SKH-km 10,340 bis 10,465 

Lage der Maßnahme / Bau-km: 



in Verbindung mit 

Maßnahme Nr.: E 1-1 




Beschreibung: 

Beeinträchtigungen von Bodenfunktionen durch Abgrabung und Aufschüttung 

Durch die Neugestaltung der Kanalböschungen und den Bau unbefestigter Straßen-/Wege-Nebenflächen 

erfolgt ein Eingriff in Boden (Abgrabung, Aufschüttung) der zu Beeinträchtigungen von Bodenfunktionen 

führt. Erheblich sind die Beeinträchtigungen bei Abgrabungen oder Aufschüttungen im Bereich von Böden 

(Ackerflächen) hoher natürlicher Bodenfruchtbarkeit (Lebensraumfunktion von Pflanzen) oder im Bereich 

von historisch alten Waldstandorten. Diese Böden mit besonderer Bedeutung (Wertstufe V) werden von der 

Baumaßnahme in einem Umfang von 1.810 m² betroffen. 

Abgrabungen im Bereich von überprägten, unbefestigten Böden mit Wertstufe III (Böschungen von Kanal 

und Straßennebenflächen) stellen keine erhebliche Beeinträchtigung dar. 

Eingriffsumfang: 1.810 m² 



Kompensation im Zuge der Maßnahme E 1-1 aufgrund der Mehrfachfunktion dieser Maßnahme. 

Ziel: Ersatz für Beeinträchtigungen von Bodenfunktionen 

Bedeutung der Flächen auf denen die Maßnahme durchgeführt werden soll: siehe E 1-1 

Durchführung: siehe E 1-1 

Zeitpunkt der Durchführung: siehe E 1-1 

Flächengröße: 1.960 m² (siehe E 1-1) 

Ausgleich / Ersatz in Verbindung mit Maßnahme Nr.: E 1-1 

Grunderwerb erforderlich: siehe E 1-1 

grundbuchliche Sicherung: siehe E 1-1 

Unterhaltungszeitraum: siehe E 1-1 






von SKH-km 10+340 bis 10+465 





Maßnahme Nr.: A 1, A 2 

und E 1-1 




Beschreibung: 

Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes 

Durch den Verlust von bedeutsamen, landschaftsprägenden Strukturelementen (kanalbegleitende Gehölzbestände 

2.720 m², Eichen- und Hainbuchen-Mischwald 120 m²; und straßenbegleitende Bäume, 35 Stück) 

kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes. 

Eingriffsumfang: 2.840 m² und 35 Bäume 



Kompensation im Zuge der Maßnahmen A 1, A 2 und E 1-1 aufgrund der Mehrfachfunktion dieser Maßnahmen. 

Ziel: Wiederherstellung und landschaftsgerechte Neugestaltung des Landschaftsbildes 

Bedeutung der Fläche auf denen die Maßnahme durchgeführt werden soll: siehe A 1, A 2 und E 1-1 

Durchführung: siehe A 1, A 2 und E 1-1 

Zeitpunkt der Durchführung: siehe A 1, A 2 und E 1-1 

Flächengröße: 5.800 m² und 27 Bäume (siehe A 1, A 2 und E 1-1) 

Ausgleich / Ersatz in Verbindung mit Maßnahme Nr.: A 1, A 2 und E 1-1 

Grunderwerb erforderlich: siehe A 1, A 2 und E 1-1 

grundbuchliche Sicherung: siehe A 1, A 2 und E 1-1 

Unterhaltungszeitraum: siehe A 1, A 2 und E 1-1 






von SKH-km 10,340 bis 10,465 





Maßnahme Nr.: A 1, A 3 

tlw. und E 1-1 




Beschreibung: 

Zerstörung von Tierlebensräumen besonderer bis allgemeiner Bedeutung 

Die Beseitigung von Eichen- Hainbuchen-Mischwald und kanalbegleitender Gehölz- und ruderalen Staudenflächen 

bedeutet gleichzeitig eine Zerstörung von Tierlebensräumen besonderer bis allgemeiner Bedeutung. 

Erheblich betroffen sind dadurch Vögel, Fledermäuse, Wildbienen, Laufkäfer. 

Eingriffsumfang: 3.590 m² 



Kompensation im Zuge der Maßnahmen A 1, A 3 tlw. und E 1-1 aufgrund der Mehrfachfunktion dieser 

Maßnahmen. 

Ziel: Wiederherstellung von Lebensräumen für Vögel, Fledermäuse, Laufkäfer und sonstige Arten (z.B. 

Bockkäfer) 

Bedeutung der Fläche auf denen die Maßnahme durchgeführt werden soll: siehe A 1, A 3 tlw. und E 

1-1 

Durchführung: siehe A 1, A 3 tlw. und E 1-1 

Hinweise für die Unterhaltung / Pflege: siehe A 1, A 3 tlw. und E 1-1 

Zeitpunkt der Durchführung: siehe A 1, A 3 tlw. und E 1-1 

Flächengröße: 6.780 m² (siehe A 1, A 3 tlw. und E 1-1) 

Ausgleich / Ersatz in Verbindung mit Maßnahme Nr.: A 1, A 3 tlw. und E 1-1 

Grunderwerb erforderlich: siehe A 1, A 3 tlw. und E 1-1 

grundbuchliche Sicherung: siehe A 1, A 3 tlw. und E 1-1 

Unterhaltungszeitraum: siehe A 1, A 3 tlw. und E 1-1 



12 Zusammenfassung 

Das Neubauamt für den Ausbau des Mittellandkanals in Hannover plant den Neubau 

der Brücke Nr. 391 im Zuge der L 467 zwischen den Ortschaften Harsum und Klein 

Förste sowie den Ausbau des Stichkanals nach Hildesheim von SKH-km 10,340 bis 

10,465. 

Die Planung umfasst folgende Maßnahmen: 

1. Neubau der Brücke Nr. 391 in einer um ca. 15,50 m nach Süden verschobenen 

Achslage und einer Stützweite von 68,00 m statt derzeit 42,80 m. 

2. Ausbau SKH von SKH-km 10,340 bis 10,465 erfolgt mit einer Neigung der Kanalböschungen 

von 1:2,6 und der Einschnittsböschungen von 1:3. Der Kanal erhält an 

beiden Ufern 3,00 m breite Betriebswege mit einer wassergebundenen Schotterdecke. 

3. Neutrassierung der L 467 (Fahrbahnbreite von 6,50 m) einschl. eines 2,00 m breiten 

Radweges auf einer Länge von ca. 515 m. 

4. Höhengleiche Wiederanbindung von 3 einmündenden Wirtschaftswegen. 

Im Rahmen dieser Planungen ist für das Planfeststellungsverfahren ein Landschaftspflegerischer 

Begleitplan (LBP) zu erstellen. 

Der Landschaftspflegerische Begleitplan (LBP) hat zum Ziel, die ökologischen und 

landschaftlichen Gegebenheiten darzustellen und zu bewerten. Er soll die Art, den Umfang 

und den zeitlichen Ablauf des Eingriffs sowie die Maßnahmen zur Vermeidung, 

zur Minderung, zum Ausgleich und zum Ersatz der Eingriffsfolgen in Text und Karte 

darstellen. 

Grundlage für den LBP ist die Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) zum Ausbau des 

Stichkanales nach Hildesheim zwischen SKH-km 1,450 und 11,990 sowie Neubau der 

Brücken Nr. 385 und Nr. 391 erstellt von der ARBEITSGRUPPE LAND & WASSER (2010). 

Der Stichkanal Hildesheim durchquert den westlichen Teil der „Braunschweig- 

Hildesheimer Lößbörde“. Dieser Landschaftsraum wird wegen der Fruchtbarkeit seiner 

Böden vorwiegend intensiv ackerbaulich genutzt, er ist in weiten Bereichen ausgesprochen 

strukturarm, umso wichtiger ist der Stichkanal mit seiner Vegetation als gliederndes 

und belebendes Element in diesem Landschaftsraum. Besonders im Zusammenhang 

mit den älteren, naturnahen Wäldern im Bereich Harsum, die bis an den Kanal 

heranreichen, besteht eine besondere bis allgemeine Bedeutung für das Landschaftsbild 

und das Landschaftserleben. 

Hinsichtlich des Schutzgutes Tiere und Pflanzen sind im Planungsgebiet der ältere 

Eichen- und Hainbuchen-Mischwald feuchter, basenreicher Standorte, die relativ breit 

ausgedehnten, mittelalten Strauch-Baumhecken, die vor allem auf den Böschungen 

entlang des Kanals stehen und die halbruderalen Gras- und Staudenfluren am Kanalufer 

von besonderer bis allgemeiner Bedeutung. Diese Lebensräume bieten Vögel 

Brutstätten und Nahrungshabitate, sind für Fledermäuse Jagdgebiete und Leitstrukturen 

und sind für Wildbienen und Laufkäfer wertvoller Lebensraum. 



Quellenverzeichnis 

ARBEITSGRUPPE LAND & WASSER 

(2009) 


(2010) 


(2010a) 

ARGE INROS LACKNER AG / 

WISSWERRODT COUNSULTING GMBH 

(2010) 

Ausbau des Stichkanals nach Hildesheim (SKH-km 1,450 – 

14,401) – Umweltverträglichkeitsstudie – Zwischenbericht Fauna, 

Mai 2009 – Gutachten im Auftrage des Neubauamtes für den Ausbau 

des Mittellandkanals in Hannover, 101 S. [unveröffentlicht] 

Ausbau des Stichkanals nach Hildesheim zwischen SKH-km 1,450 

und 11,990 sowie Neubau der Brücken Nr. 385 und Nr. 391 – Umweltverträglichkeitsstudie 

– Oktober 2010 – Gutachten im Auftrage 

des Neubauamtes für den Ausbau des Mittellandkanals in Hannover, 

293 S. + Anlagen [unveröffentlicht] 

Ausbau des Stichkanals nach Hildesheim zwischen SKH-km 1,450 

und 11,990 sowie Neubau der Brücken Nr. 385 und Nr. 391 – Artenschutzrechtlicher 

Fachbeitrag – Oktober 2010 – Gutachten im 

Auftrage des Neubauamtes für den Ausbau des Mittellandkanals in 

Hannover, 42 S. [unveröffentlicht]. 

Planfeststellungsverfahren – Für den Neubau der Brücke Nr. 391 

über den Stichkanal nach Hildesheim im Zuge der Landstraße 467 

zwischen Harsum und Klein Förste und Ausbau des Stichkanals 

von SKH-km 10,340 bis 10,465 – Gutachten im Auftrage des Neubauamtes 

für den Ausbau des Mittellandkanals in Hannover, 20 S. 


ASSMANN, T. (1994) Epigäische Coleopteren als Indikatoren für historisch alte wälder. 

NNA-berichte §: 142-151; Schneverdingen 

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Wertstufen und Regenerationsfähigkeit der Biotoptypen in Niedersachen 

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für die Umweltverträglichkeitsstudie 

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A. (1998) 

Rote Liste der in Binnengewässern lebenden Rundmäuler und 

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64 S. + Anhang. [unveröffentlicht] 

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des Neubauamtes für den Ausbau des Mittellandkanals in Hannover, 

62 S. [unveröffentlicht] 

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LOBENSTEIN, U. (2004) Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Großschmetterlinge 

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MEISEL, S. (1960) Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 86 Hannover, Bundesanstalt 

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Godesberg 

NMELF - NIEDERSÄCHSISCHES MI- 

NISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG, LAND- 

WIRTSCHAFT UND FORSTEN (2002) 

OVH – ORNITHOLOGISCHER VEREIN 

ZU HILDESHEIM E.V. & NABU - NA- 

TURSCHUTZBUND DEUTSCHLAND E.V. 

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Leitlinie Naturschutz und Landschaftspflege in Verfahren nach dem 

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22/2: 57-136, Hildesheim 

Floristische Erfassung am Stichkanal Bolzum-Hildesheim. – 15 S. + 

Anlagen; Hildesheim. [unveröffentlicht] 

SELING, H. (2000a) Erläuterungsbericht zum LBP Ausbau des Stichkanals Hildesheim 

von SKH-km 2,340 – 9,400. – Gutachten im Auftrage des Neubauamtes 

für den Ausbau des Mittellandkanals in Hannover, 80 S. + 

Anlagen [unveröffentlicht] 

SELING, H. (2000b) Erläuterungsbericht zum LBP Ausbau des Stichkanals Hildesheim 

von SKH-km 9,400 – 14,401. – Gutachten im Auftrage des Neubauamtes 

für den Ausbau des Mittellandkanals in Hannover, 80 S. 

+ Anlagen [unveröffentlicht] 



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>BOSCHERT, M., BOYE, P., KNIEF, W. 

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Biologische Vielfalt 70(1): 159-227; Bonn-Bad Godesberg 

THEUNERT, R. (2008a) Verzeichnis der in Niedersachsen besonders oder streng geschützten 

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Teil A: Wirbeltiere, Pflanzen und Pilze (Stand 1. November 

2008). – Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 28(4): 69- 

141, Hannover 

THEUNERT, R. (2002) Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Wildbienen 

mit Gesamtartenverzeichnis, 1. Fassung, Stand 1.3.2002. - 

Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 22: 138-160, Hildesheim 



Fotodokumentation 

Fotos vom 22.09.2009 

Foto 1: Brücke Nr. 391, Blick vom Kanalufer in Richtung Norden 

Foto 2: Blick auf den SKH von der Brücke Nr. 391 in Richtung Norden, entlang des Westufers 

befindet sich ein Betriebsweg während am Ostufer die Gehölze fast bis zur Wasserfläche rei- 

chen. 



Foto 3: Blick auf den SKH von der Brücke Nr. 391 in Richtung Süden, entlang des Westufers 

befindet sich eine halbruderale Gras- und Hochstaudenfur während am Ostufer die Gehölze 

fast bis zur Wasserfläche reichen. 

Foto 4: Brücke Nr. 391 mit der Landesstraße L 467, Blickrichtung Westen 



Foto 5: Landesstraße L 467 mit Birkenallee auf der Westseite des Kanals, Blickrichtung Westen 

Foto 6: Brücke Nr. 391 mit der Landesstraße L 467, Blickrichtung Osten 



Foto 7: Landesstraße L 467 auf der Ostseite des Kanals mit Birkenallee und rechts im Hinter- 

grund der Eichen- und Hainbuchen-Mischwald, Blickrichtung Osten 

Foto 8: Landesstraße L 467 mit angrenzendem Eichen- und Hainbuchen-Mischwald, Blickrich- 

tung Westen zum Kanal 



Foto 9: Wirtschaftweg auf der Ostseite des Kanals, rechts Gehölzbestand auf der Einschnitts- 

böschung, Blickrichtung Süden 

Foto 10: Wirtschaftsweg auf der Westseite des Kanals mit begleitendem Gehölzbestand, Blick- 

richtung Süden

3. Umwelt und ihre Bestandteile (Schutzgüter) - WSD Mitte - Wasser ...

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