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volution<br />

Druckeinheit WIFAG evolution 473<br />

Erfolgreiche 9-Zylinder-Satelliten auf dem evolution-Konzept<br />

Tolerierung von Störungen im elektrischen Netz<br />

Neue Lösungen für WIFAG-Zeitungsrotationen<br />

44


2 EDITORIAL<br />

Dr. Peter Boeglin<br />

Zuverlässigkeit als Realität<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Überraschend viele von Ihnen haben uns<br />

auf der DRUPA 2008 besucht. Intensive<br />

Gespräche, neue Kontakte und überdurchschnittlich<br />

viele konkrete Projektanfragen<br />

ergeben für WIFAG ein<br />

positives Resultat der 14 Tage. Ihre Messebesuche<br />

haben uns gezeigt, dass die<br />

DRUPA – trotz der für die Zeitungsdruck-<br />

industrie wesentlich bedeutenderen<br />

IFRA Expo – von Ihnen als Plattform<br />

immer noch geschätzt wird.<br />

Seither sind einige Monate und auch die<br />

EURO 08 vergangen. Die spannenden<br />

Spiele der Holländer und die kollektive<br />

Begeisterung in der «Fussballmetropole<br />

Bern» haben auch uns von der WIFAG<br />

kurz aber heftig mitgerissen. Der total 18<br />

Minuten dauernde, fast weltweite Ausfall<br />

der Fernsehübertragungen während dem<br />

Halbfinal Deutschland-Türkei führte<br />

uns ebenso heftig zurück zur Realität<br />

technischer Zuverlässigkeit im Mediengeschäft.<br />

«Mikrostörungen» der Stromversorgung<br />

im Millisekundenbereich sind nicht nur<br />

für Medienzentralen wie diejenige der<br />

UEFA, sondern auch für Zeitungsdrucker<br />

oft mit katastrophalen Folgen verbunden.<br />

Bahnrisse auf allen Bahnen sind<br />

bei Rotationen mit Einzelantrieben meist<br />

die unvermeidliche Folge. Bis zum Neustart<br />

der Produktion vergehen auch im<br />

trainierten Notfall rasch 20 Minuten und<br />

mehr. Bei enger Produktionsplanung<br />

sind Verspätungen unvermeidlich.<br />

Erst seit wenigen Jahren sind die Netzbetreiber<br />

zur Führung einer Ausfallstatistik<br />

verpflichtet. Obwohl Deutschland<br />

gegenüber anderen westeuropäischen<br />

Staaten eine bis zu zehn mal höhere<br />

Netzzuverlässigkeit erreicht, wurden im<br />

Jahr 2006 dennoch über 60 000 Netzausfälle<br />

von einer Sekunde und mehr registriert.<br />

Die Ausfälle unter einer Sekunde<br />

sind um Potenzen höher. Die zunehmende<br />

Gewitterneigung aufgrund des<br />

Klimawandels und die immer stärkere<br />

Belastung der Netze wird die Netzzuverlässigkeit<br />

weiter reduzieren.<br />

Als Lösung stehen heute kinetische USV-<br />

Systeme, bei hohem Netzausfallsrisiko<br />

kombiniert mit Dieselgeneratoren, im<br />

Vordergrund. Die hohen Energiepreise<br />

machen derartige Lösungen bei kleinem<br />

bis mittlerem Netzausfallsrisiko betriebswirtschaftlich<br />

zunehmend unattraktiv. In<br />

diesen Gebieten gibt es bis heute für Zeitungsdrucker<br />

mit einzelangetriebenen<br />

Rotationen keine vernünftige Absicherung.<br />

Es freut uns deshalb besonders, dass es<br />

den WIFAG-Ingenieuren gelungen ist,<br />

die erste sichere und kostengünstige<br />

Lösung für dieses Problem zu entwickeln<br />

und erfolgreich zu testen. Das Mediengeschäft<br />

auf WIFAG-Rotationen bleibt –<br />

auch in Zeiten unsicherer Stromversorgung<br />

– weiterhin zuverlässig. Im Rahmen<br />

eines elektrischen Retrofits erachten wir<br />

zukünftig auch eine Nachrüstung von<br />

bestehenden Anlagen der GTD-Generation<br />

als möglich.<br />

Neben dieser einzigartigen Neuheit<br />

finden Sie in diesem Heft Beiträge zu<br />

zahlreichen weiteren Innovationen.<br />

Lesen Sie mehr zu Eigenschaften und<br />

Erfahrungen mit neuen Bausteinen aus<br />

dem evolution-Baukasten.<br />

Eine luzide Lektüre wünscht Ihnen<br />

Peter Boeglin<br />

evolution 44 | Oktober 2008


4<br />

6<br />

<strong>13</strong><br />

16<br />

19<br />

22<br />

24<br />

26<br />

Druckeinheit WIFAG evolution 473<br />

Erfolgreiche 9-Zylinder-Satelliten auf dem evolution-Konzept<br />

Neue Lösungen für WIFAG-Zeitungsrotationen<br />

Tolerierung von Störungen des elektrischen Netzes<br />

Centro Stampa Quotidiani, Brescia (Italien)<br />

Weltpremiere der neuen WIFAG evolution 373<br />

INHALT<br />

Druckzentrum Rhein Main, Mainz (Deutschland)<br />

WIFAG evolution 473/6 – innovatives Quartett mit vielen Tugenden<br />

Localprint, Alicante (Spanien)<br />

WIFAG OF 370 S-Zwillinge bald mit vollautomatischem Farbregister<br />

Printolid, Valladolid (Spanien)<br />

Neue WIFAG OF 370 S für älteste Tageszeitung in Spanien<br />

Trinity Mirror Printing, Oldham (England)<br />

Trinity Mirror plc bestellt eine weitere WIFAG evolution 371<br />

North Jersey Media Group, Rockaway, N.J. (USA)<br />

Erfahrungen mit der evolution 371 im Produktionsalltag<br />

3


4<br />

Ernst Lehmann<br />

Druckeinheit WIFAG evolution 473<br />

Erfolgreiche 9-Zylinder-Satelliten auf<br />

dem evolution-Konzept<br />

WIFAG entwickelt und baut flexible und leistungsstarke Rollenoffsetdruckmaschinen für die Zeitungsindustrie. Die<br />

Baukastenentwicklung auf Basis tauglicher Konzepte wird am Beispiel der WIFAG evolution 473 aufgezeigt.<br />

Aufbau und Nutzen WIFAG evolution 473<br />

Die Maschinenreihen WIFAG evolution 473 (Gummi-Stahl)<br />

und die WIFAG evolution 373 (Gummi-Gummi) basieren auf<br />

der gleichen Bauweise und verfügen über identische Farb- und<br />

Feuchtwerkgeometrien. Der Aufbau unterscheidet sich lediglich<br />

in der Anordnung der Zylinder und der Feuchtwerke mit<br />

korrekter Vorfeuchtung. Im Gegensatz zur WIFAG evolution<br />

373, welche ausschliesslich dreifachbreit zum Einsatz kommt,<br />

kann die 9-Zylinder Druckeinheit vom Typ WIFAG evolution<br />

473 sowohl doppelbreit als auch dreifachbreit ausgeführt<br />

werden. Allein dieser Standardisierungsschritt in der Bausteinentwicklung<br />

reduziert die Vielfalt der Teile in der Fertigung<br />

bei WIFAG ganz erheblich. Er begünstigt zudem die Lagerfertigung<br />

und erhöht damit auch die Verfügbarkeit von allfällig und<br />

kurzfristig benötigten Ersatzteilen. Die als 9-Zylinder-Satellit<br />

gebaute Druckeinheit der evolution 473 vervollständigt die<br />

WIFAG-Baukastenreihe für den vierfarbigen Zeitungsdruck.<br />

Die WIFAG evolution 473 bietet dem Benutzer zahlreiche Vorteile:<br />

1. Bahnführung:<br />

Ihr Aufbau ermöglicht kürzeste Bahnwege zwischen Schön-<br />

und Widerdruck, sichere Bahnführung und optimale Zugänglichkeit<br />

zu den Zylindern.<br />

2. Druckqualität:<br />

Die WIFAG evolution 473 wird durch die passergenaue Registerhaltung<br />

und durch Farbführungskonsistenz höchsten<br />

Druckqualitätsansprüchen gerecht.<br />

3. Einzelantriebstechnik:<br />

Alle vier Druckwerke einer Druckeinheit sind je mit einem<br />

wassergekühlten Antriebsmotor ausgerüstet. Der Antrieb<br />

erfolgt über einen Zahnriemen auf den Gummizylinder. Der<br />

Satellitenzylinder verfügt über einen eigenen ebenfalls wassergekühlten<br />

Antriebsmotor. Jede Druckeinheit verfügt antriebsseitig<br />

über einen Schaltschrank auf Niveau Bedienebene, in<br />

welchem alle Komponenten der Antriebs- und Steuerungssysteme<br />

gut zugänglich untergebracht sind.<br />

4. Minimaler Wartungsaufwand:<br />

Jede Druckeinheit ist mit einer automatischen Fettzentralschmierung,<br />

automatischer Schmitzringschmierung und einer<br />

automatischen Ölumlaufschmierung ausgerüstet. Die auf-<br />

Grafik der evolution 473 in 9-Zylinder-Satellitenbauweise inklusive<br />

der Bahnführung. Die erste Rotation in 4�2-Ausführung wurde<br />

an den Girardet-Verlag in Wuppertal geliefert, eine zweite in 6�2<br />

Ausführung wird in Rüsselsheim beim Druckzentrum Rhein-Main<br />

in Produktion gehen (siehe Seite 25).<br />

klapp- und wegnehmbaren Schutzvorrichtungen bei Farb-<br />

und Feuchtwerk sind elektrisch mit Zuhaltung gesichert und<br />

ermöglichen einen einfachen und raschen Zugriff von innen<br />

und aussen.<br />

5. Zusatzfunktionen mit Kundennutzen sind:<br />

• Das flexible und rasche Umrüsten mit dem halbautomatischen<br />

oder vollautomatischen Plattenwechsel stellt eine<br />

erhöhte Produktivität der Anlage sicher;<br />

• Die automatischen Regelungen für Farbregister und<br />

Schnittlage reduzieren auch die Andruckmakulatur auf das<br />

anlagespezifische Minimum.<br />

Westdeutsche Zeitung als weltweit erster Anwender<br />

der WIFAG evolution 473<br />

Der technische Fortschritt, den die neue WIFAG evolution 473<br />

in der Praxis bietet, ermöglicht es der Westdeutsche Zeitung,<br />

ihre ehrgeizigen Ziele bei Produktqualität und Wirtschaftlichkeit<br />

schnell und sicher zu erreichen. Nicht erst nach dem positiven<br />

Feedback von Lesern und Anzeigenkunden in der Region<br />

ist man im Pressehaus am Otto-Hausmann-Ring in Wuppertal<br />

überzeugt, mit der neuen Rotation in Zukunft alle Trümpfe in<br />

evolution 44 | Oktober 2008


einer Hand zu haben: Modernste Technik, hohe Geschwindigkeit<br />

und ein Maximum an Farbbelegungsmöglichkeiten.<br />

Die neue WIFAG evolution 473 wurde an den Girardet-Verlag<br />

in doppelbreiter Ausführung geliefert. Bestehend aus zwei<br />

Drucktürmen, einem Falzapparat im Zylinderverhältnis 2:5:5<br />

mit Doppeltrichter sowie zwei vollautomatischen Rollenwechslern<br />

autopaster A50 mit automatisierten Zuführschienen und<br />

automatischer Resthülsenentsorgung. Die Rotation ist in der<br />

Lage, stündlich bis zu 50 000, 32-seitige und durchgängig vierfarbige<br />

Exemplare zu produzieren.<br />

Typenvergleich WIFAG evolution 473/4 mit evolution 473/6<br />

TECHNIKREPORT<br />

Vergleich der Standard-Leistungskennwerte evolution 473/4<br />

(doppelbreit)<br />

evolution 473/6<br />

(dreifachbreit)<br />

Plattenzylinderumfang (Bereich) 940 ÷ 1156 mm 940 ÷ 1120 mm<br />

Papierbahnbreite vollbreit min. ÷ max. [1] 1180 ÷ 1740 mm > 1740 ÷ 2140 mm<br />

Satzspiegel – Umfang 1<br />

⁄2 PlzU-20 mm 1<br />

⁄2 PlzU-20 mm<br />

Satzspiegel – Seite (Standard) [1] 1 ⁄4 Breite-25 mm 1<br />

⁄4 Breite-25 mm<br />

Papierbahngeschwindigkeit max. 14 ,0 m/s 14 ,0 m/s<br />

Maschinengeschwindigkeit max. [1] 940 ÷ 1020 mm 50 000 Zyl.-U/h<br />

50 000 Zyl.-U/h<br />

1020 ÷ 1060 mm<br />

1060 ÷ 1120 mm<br />

47 500 Zyl.-U/h<br />

45 000 Zyl.-U/h<br />

47 500 Zyl.-U/h<br />

45 000 Zyl.-U/h<br />

1120 ÷ 1156 mm 42 500 Zyl.-U/h<br />

Lebensdauer (Auslegung) in Betriebsstunden 60 000 h 60 000 h<br />

Rastermass Standard [1] 4200 mm 4200 mm<br />

Rastermass [1] [2] 4400 mm 4400 mm<br />

[1] Die angegebenen Standard-Leistungskennwerte sind innerhalb bestimmter Grenzen anpassbar.<br />

[2] Mit Querabschottung und/oder vollautomatischem Plattenwechsler.<br />

Vertrauen in die Innovation<br />

Bereits im Herbst 2007 zogen der damalige technische Leiter<br />

Hans-Henning Holdorf und der Produktionsleiter Uwe Dresel<br />

nach nur wenigen Monaten Produktionserfahrung mit der<br />

neuen WIFAG evolution 473 ein sehr positives Fazit: «Wir<br />

hatten bereits im Vorfeld der Investitionsentscheidung grosses<br />

Vertrauen in die internen Strukturen und das Innovationspotenzial<br />

von WIFAG. Die Situation am Markt zeigt, dass man<br />

in Bern zurzeit mit den Entwicklungen im Zeitungsdruck die<br />

Nase vorn hat.»<br />

Ausführungsvarianten und Optionen evolution 473/4<br />

(doppelbreit)<br />

evolution 473/6<br />

(dreifachbreit)<br />

Minigap-Spannvorrichtung für Metalldrucktücher Option Standard<br />

Plattenzylinder mit Schlitzspannung durchgehend Standard Standard<br />

Farbmesserbalken mit obenliegendem Farbmesser Standard Standard<br />

NC-Walzenlager Standard Standard<br />

CFK-Gummiwalzen im Farb-/Feuchtwerk Option Option<br />

2-Punkt-Changierung Option Option<br />

Gummituchwaschvorrichtung Option Option<br />

Satellitenwaschvorrichtung Option Option<br />

Farbwerkverstärkung durch zusätzliche Reiterwalze Option Option<br />

zusätzliche Waschwalze Option Option<br />

evolution Regelungen* / Ct Press Option Option<br />

Halbautomatischer Druckplattenwechsler Standard Standard<br />

Vollautomatischer Druckplattenwechsler Option Option<br />

Variable Bahnbreiten Option Option<br />

* mit oder ohne Anschluss an Bilddaten<br />

5


6<br />

Martin Fröhlich Daniel Burri<br />

Dr. Reinhold Güth<br />

Neue Lösungen für WIFAG-Zeitungsrotationen<br />

Tolerierung von Störungen des<br />

elektrischen Netzes<br />

Dieser Artikel beschreibt technische Lösungen für WIFAG-Zeitungsdruckmaschinen zur Tolerierung von Störungen<br />

des elektrischen Versorgungsnetzes, insbesondere von kurzzeitigen Netzausfällen.<br />

Im ersten Teil des Artikels stellen wir eine neue Funktion von<br />

WIFAG Druckmaschinen zum automatischen Herunterfahren<br />

bei Stromausfall vor, die Papierbahnrisse in solchen Situationen<br />

zuverlässig vermeidet.<br />

Dabei geht es um eine grundlegende, kostengünstige Schutzfunktion,<br />

die WIFAG ihren Kunden anbieten kann, um die<br />

negativen Auswirkungen von kurzen Netzausfällen stark abzumildern.<br />

Nach Abklingen der Netzstörung kann die Druckmaschine<br />

ohne zusätzliche Verzögerung sofort wieder angefahren<br />

werden.<br />

Dafür sind keine zusätzlichen Installationen ausserhalb der<br />

Druckmaschine erforderlich. Es entstehen keine zusätzlichen<br />

Betriebskosten, insbesondere kein zusätzlicher Stromverbrauch.<br />

Im zweiten Teil des Artikels gehen wir auf weitergehende technische<br />

Lösungen zur Tolerierung von elektrischen Netzausfällen<br />

ein, die aber auch mit höheren Investitionen und Betriebskosten<br />

verbunden sind.<br />

Durch Installation einer zusätzlichen Unterbrechungsfreien<br />

Stromversorgung (USV) mit kinetischem Energiespeicher<br />

(Schwungrad) ist es möglich, kurzzeitige Störungen des elektrischen<br />

Netzes, z.B. bis maximal 3 Sekunden, ohne jede Störung<br />

der Produktion zu überstehen.<br />

Bei länger andauernden Netzausfällen kann ein geführtes<br />

Anhalten der Druckmaschine ohne Papierbahnriss erfolgen –<br />

oder automatisch ein Dieselgenerator gestartet werden.<br />

Verschiedene Regionen – unterschiedliche<br />

Anforderungen<br />

Störungen der elektrischen Energieversorgung können verursacht<br />

werden durch Gewitter, schwere Unwetter oder auch<br />

durch Überlastung des elektrischen Netzes.<br />

Langandauernde Netzausfälle mit vollständigem Zusammenbruch<br />

der Energieversorgung über viele Minuten oder gar<br />

Stunden sind glücklicherweise in den meisten Regionen der<br />

Welt sehr selten.<br />

Kurzzeitige Netzstörungen mit vorübergehenden Spannungsunterbrüchen,<br />

Unterspannungen, Überspannungen, Spannungsspitzen<br />

oder Frequenzstörungen sind sehr viel häufiger.<br />

Nach Statistiken von Elektrizitätsgesellschaften dauern<br />

die meisten Netzstörungen nur sehr kurz, meist weniger als 3<br />

Sekunden.<br />

In bestimmten Regionen Europas, Amerikas und Asiens<br />

können Störungen der elektrischen Energieversorgung aufgrund<br />

von Gewittern oder schweren Unwettern während<br />

bestimmter Jahreszeiten gehäuft auftreten. Dabei kann es z.B.<br />

innerhalb weniger Stunden zu einer ganzen Reihe von kurzen<br />

Netzstörungen kommen.<br />

Stromausfall führt oft zu Papierbahnrissen<br />

Bei einem Ausfall der elektrischen Stromversorgung, auch bei<br />

einer kurzen Netzstörung, sind drehzahlvariable Drehstromantriebe<br />

oft bereits nach etwa 40 bis 60 Millisekunden nicht mehr<br />

funktionsfähig. Die Elektromotoren sind anschliessend wirkungslos<br />

– ohne Antriebskraft oder Bremskraft.<br />

Bei Störungen im elektrischen Netz laufen die einzelangetriebenen<br />

Zylinder und Walzen einer modernen, wellenlosen Zeitungsdruckmaschine<br />

unsynchronisiert aus, wenn keine besonderen<br />

Massnahmen getroffen werden.<br />

Die einzelnen Module der Druckmaschine haben – wegen verschiedener<br />

rotierender Schwungmassen und Bremskräfte – ein<br />

unterschiedliches Zeitverhalten beim Auslaufen in den Stillstand.<br />

Siehe Abb. 1.<br />

50000<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

Beispiele für das Anlaufverhalten<br />

mit inaktiven Elektromotoren – ohne Papierbahn<br />

5000<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90<br />

Zeit [s]<br />

Falzzylinder<br />

Druckzylinder bei Druck-Ab<br />

Abb. 1: Unterschiedliches Auslaufverhalten verschiedener Module<br />

einer wellenlosen Zeitungsdruckmaschine.<br />

• Falzzylinder und Zugwalzen im Falzaufbau kommen z.B.<br />

meist viel schneller zum Stillstand als die Druckzylinder.<br />

• Papierrollen mit grossem Durchmesser haben eine grössere<br />

Schwungmasse als Rollen mit kleinem Durchmesser.<br />

Deshalb führen Netzausfälle bei modernen Zeitungsdruckmaschinen<br />

– ohne besondere Schutzmassnahmen – fast zwangs-<br />

evolution 44 | Oktober 2008


Druckeinheiten<br />

Rollenwechsler<br />

Wendestangenmodul<br />

Papierbahn<br />

Energiebeitrag beim<br />

geführten Stillsetzen<br />

der Maschine bei Stromausfall<br />

generatorisch<br />

verbrauchend<br />

Abb. 2: Maschinenmodule der Druckmaschine und ihr<br />

Energiebeitrag beim geführten Stillsetzen.<br />

Trichtermodul<br />

Falzapparat<br />

Elektronisch synchronisierte Einzelantriebe<br />

Die verschiedenen Rollenwechsler, Druckwerke, Zugwalzen<br />

und Falzzylinder einer WIFAG Druckmaschine<br />

sind mit elektronisch synchronisierten Drehstromantrieben<br />

ausgerüstet. Die einzelnen Antriebe werden<br />

meist lagegeregelt oder geschwindigkeitsgeregelt betrieben.<br />

Eine Zeitungsdruckmaschine enthält je nach Grösse<br />

mehr als 20 bis zu mehr als 100 Hauptantriebe, die über<br />

ein Ethernet mit SERCOS-III-Protokoll datentechnisch<br />

verbunden sind und darüber elektronisch synchronisiert<br />

werden.<br />

Ein einzelner Drehstromantrieb besteht jeweils aus<br />

einem Elektromotor, der über einen elektronischen Frequenzumrichter<br />

mit Drehstrom variabler Frequenz und<br />

Spannung versorgt wird. Der Frequenzumrichter wird<br />

von einem zugehörigen elektronischen Antriebsregler<br />

angesteuert. Siehe Abb. 3.<br />

WIFAG setzt in ihren wellenlosen Zeitungsdruckmaschinen<br />

seit vielen Jahren elektronisch synchronisierte<br />

Drehstromantriebe des führenden Antriebsherstellers<br />

AMK ein.<br />

TECHNIKREPORT<br />

läufig zu Papierbahnrissen. Bis anschliessend wieder Papierbahnen<br />

in die Druckmaschine eingezogen sind, braucht es oft<br />

mehr als 20 Minuten Arbeit.<br />

Neue Funktion: Geführtes Anhalten bei Stromausfall<br />

Für neue Zeitungsdruckmaschinen kann WIFAG ihren<br />

Kunden eine Funktion zum geführten Stillsetzen der Maschine<br />

bei Stromausfall anbieten. Das ist eine neue Funktion, um Störungen<br />

im elektrischen Versorgungsnetz ohne Papierbahnriss<br />

zu überstehen.<br />

Der Lösungsweg basiert auf der Nutzung der in den rotierenden<br />

Zylindern und Walzen der Druckmaschine vorhandenen<br />

Bewegungsenergie im elektrischen Antriebssystem der<br />

Maschine.<br />

Das geführte Anhalten bei Stromausfall erfordert bestimmte<br />

zusätzliche Vorrichtungen im elektrischen Antriebssystem der<br />

Maschine und zusätzliche Softwarefunktionen in der Maschinensteuerung.<br />

Im folgenden wollen wir die technische Lösung vorstellen und<br />

näher erklären.<br />

Bewegungsenergie in der Maschine<br />

In den rotierenden Schwungmassen der Zylinder und Walzen<br />

ist bei laufender Druckmaschine Bewegungsenergie (kinetische<br />

Energie) vorhanden, die zum geführten Herunterfahren<br />

der Maschine genutzt werden kann.<br />

Die einzelnen elektrischen Antriebe der Druckmaschine sind<br />

rückspeisefähig, d.h. wenn sie bremsend wirken, arbeiten sie<br />

als Generator und liefern elektrische Energie.<br />

Die angetriebenen Zylinder und Walzen in der Maschine<br />

können in zwei Klassen aufgeteilt werden:<br />

• Zylinder undWalzen, die auf eine Papierbahn wirken, müssen<br />

stets im synchronen Gleichlauf bewegt werden, um ein Reissen<br />

der Bahn zu vermeiden.<br />

• Drehende Zylinder, die von der Papierbahn abgestellt<br />

werden, dürfen individuell, beliebig abgebremst werden.<br />

Dabei können ihre Antriebe generatorisch wirken und elektrische<br />

Energie liefern.<br />

Technische Lösung zum geführten Stillsetzen<br />

Sobald die Maschinensteuerung eine Störung des elektrischen<br />

Netzes erkennt, leitet sie automatisch eine Sequenz zum<br />

geführten Anhalten der Druckmaschine ein:<br />

• Dabei werden die Druckwerke sofort von den Papierbahnen<br />

abgestellt (Druck-Ab). Die Druckwerke können anschliessend<br />

unabhängig gebremst werden, wobei ihre Antriebe elektrische<br />

Energie liefern.<br />

• Diejenigen angetriebenen Zylinder undWalzen, die im Kontakt<br />

zu Papierbahnen bleiben, werden gemeinsam im Gleichlauf<br />

bis zum Stillstand heruntergefahren.<br />

Der koordinierte Abbremsvorgang wird so geregelt, dass zu<br />

jedem Zeitpunkt die gesamte Leistungsbilanz aller beteiligten<br />

Antriebe möglichst ausgeglichen ist. Das heisst, dass zu jedem<br />

7


8<br />

Elektrisches Netz Frequenzumrichter<br />

Speisegerät<br />

Gleichstrom-<br />

Zwischenkreis<br />

Antriebsregler<br />

Umrichter<br />

Kondensator<br />

Halbleiterventil<br />

Drehstrommotor<br />

Gleichstromsammelleitung<br />

in der Druckmaschine<br />

Abb. 3: Prinzipieller Aufbau eines Drehstromantriebs mit<br />

Frequenzumrichter und Ankopplung der Gleichstrom-<br />

Sammelleitung.<br />

Rückspeisefähige Drehstromantriebe<br />

Der Frequenzumrichter eines Drehstromantriebs besteht<br />

aus<br />

• einer Speiseeinheit, welche im Normalbetrieb den<br />

Drehstrom des elektrischen Netzes in Gleichstrom<br />

umwandelt,<br />

• und einem anschliessenden Umrichter, der im Normalbetrieb<br />

aus dem Gleichstrom einen Drehstrom<br />

variabler Frequenz und variabler Spannung für den<br />

Drehstrommotor macht.<br />

• Speisegerät und Umrichter sind über einen Gleichstrom-Zwischenkreis<br />

verbunden, der mit einem Kondensator<br />

ausgestattet ist, in dem elektrische Energie<br />

gespeichert wird.<br />

Die elektrischen Antriebe der Zylinder und Walzen<br />

sind rückspeisefähig. Das heisst, wenn die elektrischen<br />

Antriebe bremsend wirken, arbeiten sie wie Generatoren<br />

und wandeln die mechanische Bewegungsenergie<br />

in elektrische Energie um, die sie zurückspeisen.<br />

Wenn ein Antrieb im Bremsmodus betrieben wird,<br />

arbeitet der Motor generatorisch und liefert – abhängig<br />

von seiner Drehzahl – Drehstrom variabler Frequenz<br />

und Spannung zurück an den Umrichter. Der Umrichter<br />

erzeugt daraus Gleichstrom und speist diesen zurück<br />

in den Zwischenkreis.<br />

Solange das elektrische Netz aktiv ist, kann die Speiseeinheit<br />

den Gleichstrom zurück in Wechselstrom mit<br />

Netzfrequenz und Netzspannung wandeln, und so elektrische<br />

Energie ins Netz zurückspeisen.<br />

Zeitpunkt im gesamten Antriebsverbund in Summe genau<br />

soviel elektrische Leistung verbraucht wird wie zugeführt wird.<br />

Der Energieaustausch zwischen den einzelnen Antrieben<br />

erfolgt dabei durch eine spezielle Kopplung der Gleichstrom-<br />

Zwischenkreise der einzelnen elektrischen Antriebe über Verbindungsleitungen<br />

und Halbleiterventile. Siehe Abb. 3 und<br />

Abb. 5.<br />

Kopplung der Gleichstrom-Zwischenkreise<br />

Die Gleichstrom-Zwischenkreise der einzelnen Antriebe sind<br />

über eine Gleichstrom-Sammelleitung und Halbleiterventile<br />

so miteinander verbunden, dass im Normalbetrieb keinerlei<br />

Gleichströme zwischen den einzelnen Antrieben fliessen.<br />

Dadurch können weiterhin Drehstrom-Frequenzumrichter-<br />

Antriebe mit individuellen Gleichstrom-Zwischenkreisen eingesetzt<br />

werden.<br />

Lediglich bei Stromausfall schalten die Halbleiterventile durch,<br />

so dass ein Gleichstrom in vorgegebener Richtung über die<br />

Sammelleitung zwischen den einzelnen Zwischenkreisen der<br />

verschiedenen Antriebe fliessen kann.<br />

• Die Antriebe der Druckwerke können nur Strom auf die<br />

Gleichstrom-Sammelleitung einspeisen.<br />

• Die Antriebe der Rollenträger, der Zugwalzen und des Falzzylinders<br />

können nur Strom von der Gleichstrom-Sammelleitung<br />

beziehen.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Antriebshersteller AMK<br />

wurden Spezifikationen für die Halbleiterventile erarbeitet,<br />

nach denen AMK ein entsprechendes industrielles Produkt<br />

entwickelt hat und bereits an die WIFAG liefert.<br />

5 6<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Wirkung der Antriebe<br />

beim geführten Stillsetzen<br />

generatorisch<br />

motorisch<br />

1 Rollenwechsler<br />

2 Pendelwalze<br />

3 Vorspannwerk<br />

4 Druckeinheit mit abgestellten Gummizylindern (Druck-Ab)<br />

5 Zugwalze<br />

6 Papierbahn<br />

7<br />

nicht angetrieben<br />

7 Wendestangen<br />

8 Sammelwalze<br />

9 Trichtereinlaufwalze<br />

10 Falzzugwalzen<br />

11 Falzzylinder<br />

Abb. 4: Einzeln angetriebene Zylinder und Walzen entlang einer<br />

Papierbahn.<br />

8<br />

11<br />

evolution 44 | Oktober 2008<br />

9<br />

10<br />

10


Schnelle Reaktion<br />

Die Maschinensteuerung muss gravierende Störungen des<br />

elektrischen Netzes sehr schnell erkennen, um möglichst ohne<br />

Verzögerung den automatischen Bremsvorgang einzuleiten.<br />

Das ist besonders wichtig bei voller Produktionsgeschwindigkeit.<br />

Wenn bei voller Produktionsgeschwindigkeit ein Ausfall des<br />

elektrischen Netzes auftritt, muss schnell reagiert werden, da<br />

sonst die mit voller Leistung antreibenden Elektromotoren<br />

die Kondensatoren der Gleichstrom-Zwischenkreise in den<br />

Antrieben leer saugen.<br />

Bereits nach etwa 40 bis 60 Millisekunden wären sonst die<br />

Kondensatoren der Gleichstrom-Zwischenkreise leer und die<br />

elektrischen Antriebe in einem inaktiven Zustand. Die Maschinensteuerung<br />

erkennt Netzstörungen innerhalb von 10 Millisekunden.<br />

Zum Vergleich, in einem Drehstromnetz (dreiphasiger Wechselstrom)<br />

mit 400 V, 50 Hz, z.B. in Europa, dauert eine Halbwelle<br />

des Wechselstroms 10 Millisekunden. In einem Drehstromnetz<br />

mit 480 V, 60 Hz, z.B. in Nordamerika, dauert eine Halbwelle<br />

ca. 8,33 Millisekunden.<br />

Druckeinheiten<br />

Rollenwechsler<br />

Wendestangenmodul<br />

Papierbahn<br />

Halbleiterventil<br />

Gleichstrom-<br />

Sammelleitung<br />

Trichtermodul<br />

Falzapparat<br />

Abb. 5: Prinzipielle Darstellung der Gleichstrom-Sammelleitung in<br />

der Druckmaschine.<br />

Um einen ausreichenden elektrischen Energievorrat für den<br />

ersten Augenblick nach dem Netzausfall – die ersten 20 bis 30<br />

Millisekunden – zu haben, werden in den Gleichstrom-Zwischenkreisen<br />

der einzelnen Antriebe grosse Kondensatoren<br />

eingesetzt und die Zwischenkreise werden mit einer hohen elektrischen<br />

Spannung betrieben, ca. 720 V (bis maximal 850 V).<br />

Abstellen der Druckzylinder<br />

Primäre Energielieferanten während des geführten Herunterfahrens<br />

nach Stromausfall sind die Druckzylinder. Da der<br />

Gummizylinder und der Plattenzylinder eines Druckwerks<br />

TECHNIKREPORT<br />

eine relativ grosse Schwungmasse (Trägheitsmoment) haben,<br />

besitzen sie – bei hohen Drehzahlen – viel Bewegungsenergie.<br />

Sobald eine Störung des elektrischen Netzes erkannt wird, löst<br />

die Maschinensteuerung automatisch Druck-Ab aus. Dabei<br />

werden die Gummizylinder der Druckwerke von der Papierbahn<br />

weggestellt.<br />

Nach dem Abstellen von den Papierbahnen können die Druckzylinder<br />

von ihren Antrieben beliebig abgebremst werden,<br />

unabhängig von der Geschwindigkeit der Papierbahn. Beim<br />

Abbremsen arbeiten die elektrischen Antriebe der Druckwerke<br />

generatorisch.<br />

Abhängig von der gewählten Stärke des Abbremsens kann von<br />

den Druckwerksantrieben zu einem Zeitpunkt mehr oder weniger<br />

elektrische Leistung zurückgespeist werden, je nach Bedarf.<br />

Die nutzbare Bewegungsenergie der Druckzylinder ist ausgeschöpft,<br />

wenn diese bis zum Stillstand abgebremst sind.<br />

Abbremsen im Gleichlauf<br />

Diejenigen Zylinder und Walzen, die in Kontakt zu einer<br />

Papierbahn sind, müssen im Gleichlauf bewegt werden, um ein<br />

Reissen der Bahn zu vermeiden.<br />

Beim geführten Herunterfahren werden deshalb die Antriebe<br />

von Vorspannwerken, von Zugwalzen in Wendemodulen, Zugwalzen<br />

im Falzaufbau und vom Falzzylinder synchron verlangsamt.<br />

Bei Satelliten-Druckeinheiten WIFAG evolution 473<br />

betrifft dies auch die Gegendruckzylinder.<br />

In Summe verbraucht die synchrone Antriebsgruppe beim<br />

geführten Stillsetzen elektrische Energie. Insbesondere die<br />

Antriebe für Zugwalzen im Falzaufbau und für die Falzzylinder<br />

müssen beim Herunterfahren angetrieben werden, um zu vermeiden,<br />

dass sie zu schnell zum Stillstand kommen.<br />

Die Antriebe der Rollenwechsler müssen beim Herunterfahren<br />

aktiv bleiben, damit sie angemessen Papier zuführen. Bei einer<br />

Papierrolle mit grossem Durchmesser wirkt der Rollenantrieb<br />

bremsend, bei kleinem Rollendurchmesser muss der Rollenantrieb<br />

beim Herunterfahren antreiben und verbraucht elektrische<br />

Energie.<br />

Ausgeglichene elektrische Leistungsbilanz<br />

Der Zeitverlauf des koordinierten Abbremsvorgangs wird so<br />

geregelt, dass zu jedem Zeitpunkt die gesamte Leistungsbilanz<br />

aller beteiligten Antriebe der Druckmaschine möglichst ausgeglichen<br />

ist. Das heisst in erster Linie, dass die Druckzylinderantriebe<br />

genau soviel elektrische Leistung einspeisen, wie<br />

von der synchronen Antriebsgruppe verbraucht wird, welche<br />

auf Papierbahnen wirkt.<br />

Bei schnellem Abbremsen der Papierbahngeschwindigkeit<br />

wird weniger Leistung in der synchronen Antriebsgruppe verbraucht,<br />

z.B. für Falzzugwalzen und Falzzylinder, als bei langsamem<br />

Abbremsen. Durch Regelung der Steilheit des Bremsablaufs<br />

wird der Leistungsausgleich zwischen den beteiligten<br />

Antrieben sichergestellt.<br />

Abb. 6 zeigt den Zeitverlauf der Papierbahngeschwindigkeit<br />

und der Spannung auf der Gleichstrom-Sammelleitung beim<br />

geführten Stillsetzen, nachdem ein Stromausfall bei einer Produktionsgeschwindigkeit<br />

von ca. 20 000 Umdrehungen pro<br />

Stunde aufgetreten ist. Die Papierbahnen kommen dabei nach<br />

etwa 10 Sekunden zum Stehen.<br />

9


10<br />

Geschwindigkeit:<br />

Umdrehungen pro Stunde<br />

Spannung: Volt<br />

Es ist erkennbar, dass die Druckwerksantriebe im ersten Zeitabschnitt<br />

des Herunterfahrens – bei relativ hoher Drehzahl –<br />

genug elektrische Leistung bereitstellen, um die Spannung auf<br />

der Gleichstrom-Sammelleitung nahe am zulässigen Maximalwert<br />

von 850 V halten.<br />

Bei einem geführten Anhalten aus einer Produktionsgeschwindigkeit<br />

von 45 000 Umdrehungen pro Stunde kommt die<br />

Druckmaschine innerhalb von etwa 30 Sekunden zum Stillstand.<br />

Koordination bis zum Stillstand<br />

Abb. 6 zeigt auch, dass gegen Ende des Stillsetzungsvorgangs<br />

die Spannung auf der Gleichstrom-Sammelleitung absinkt<br />

und die Papierbahngeschwindigkeit steiler abgebremst werden<br />

muss, um zu vermeiden, dass die Spannung auf der Sammelleitung<br />

zusammenbricht. Bei Stillstand der Papierbahn ist die<br />

gemessene Spannung auf der Gleichstrom-Sammelleitung<br />

noch ausreichend über dem zulässigen Minimalwert von 300V.<br />

Das Herunterfahren der Druckmaschine erfolgt so schnell,<br />

dass bei Stillstand der Papierbahnen die Druckzylinderantriebe<br />

immer noch drehen, d.h. noch eine Energiereserve haben. Auf<br />

diese Weise wird erreicht, dass der Transport der Papierbahnen<br />

bis zum Stillstand koordiniert wird, und die Bahnen nicht kurz<br />

vor Stillstand reissen.<br />

Zeitverlauf der Geschwindigkeit der Papierbahn<br />

Zeitpunkt des Stromausfalls Zeitpunkt des Stillstandes<br />

der Papierbahn<br />

Zeitverlauf der Spannung auf der Gleichstrom-Sammelleitung<br />

Abb. 6: Zeitverlauf bei geführtem Stillsetzen der Druckmaschine nach Stromausfall.<br />

Zeit:<br />

Millisekunden<br />

In Abb. 6 ist erkennbar, dass nach Stillstand der Papierbahnen<br />

die Druckwerksantriebe noch drehen und die Kondensatoren<br />

in den einzelnen Zwischenkreisen nochmals aufladen, da die<br />

Spannung auf der Gleichstrom-Sammelleitung wieder ansteigt,<br />

auf etwa 570 V.<br />

Wenn die Papierbahnen in der Maschine zum Stillstand gekommen<br />

sind, werden anschliessend die Druckzylinderantriebe bis<br />

zum Stillstand abgebremst.<br />

Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)<br />

Ein weitergehender Schutz gegenüber elektrischen Netz-<br />

störungen ist möglich durch die Installation einer Unterbrechungsfreien<br />

Stromversorgung für die Druckmaschine.<br />

Moderne USV-Systeme, welche kurze Netzausfälle, z.B. bis<br />

etwa 15 Sekunden nahtlos überbrücken können, werden heute<br />

bevorzugt als kinetische Systeme gebaut und bestehen im Kern<br />

aus einem Schwungrad mit Drehstrom-Motor/Generator und<br />

Frequenzumrichter.<br />

Das kinetische USV-System bezieht im Normalbetrieb Energie<br />

aus dem elektrischen Netz, um das Schwungrad mit Hilfe<br />

des Drehstrommotors auf der Normaldrehzahl zu halten. Der<br />

zusätzliche Verbrauch liegt bei ca. 4 % bis 6 % der elektrischen<br />

Nennleistung der angeschlossenen Druckmaschine. Bei Netzausfall<br />

wird die im rotierenden Schwungrad gespeicherte<br />

evolution 44 | Oktober 2008


Ungestörtes elektrisches Netz:<br />

Zeitverlauf der Netzspannung<br />

Beispiele für Netzstörungen:<br />

Zeitverlauf der Netzspannung<br />

Netzausfall<br />

Unterspannung<br />

Periodendauer<br />

Dauer einer Halbwelle<br />

Spannungspitzen<br />

Frequenzstörung<br />

Überspannung Oberwellen<br />

Abb. 7: Beispiele für Störungen des elektrischen Netzes.<br />

Bewegungsenergie über den Drehstromgenerator in elektrische<br />

Energie umgewandelt und an die Druckmaschine abgegeben.<br />

Dabei wird das Schwungrad abgebremst.<br />

Druckmaschine mit USV-System<br />

Ein kinetisches USV-System kann in Verbindung mit einer<br />

Druckmaschine dazu verwendet werden, um kurzzeitige Störungen<br />

(z.B. bis zu 3 Sekunden) des elektrischen Netzes zu<br />

überbrücken und bei längeren Netzstörungen (z.B. länger als<br />

3 Sekunden) ein geführtes Anhalten der Druckmaschine zu<br />

ermöglichen.<br />

Ein USV-System kann auch in Kombination mit einem Dieselgenerator<br />

betrieben werden, der bei länger andauernden Netzstörungen<br />

die elektrische Energieversorgung übernimmt.<br />

Die Bereitstellung eines USV-Systems oder eines Dieselgenerators<br />

bedeutet allerdings eine erhebliche Investition und ist<br />

mit zusätzlichen Betriebskosten verbunden.<br />

Druckmaschine mit kinetischer USV für Naples<br />

WIFAG liefert derzeit für The Naples Daily News in Naples,<br />

Florida (USA) eine WIFAG evolution 371 Zeitungsdruckmaschine,<br />

welche mit einem kinetischen USV-System des führenden<br />

Herstellers Active Power (www.activepower.com) ausgerüstet<br />

ist.<br />

TECHNIKREPORT<br />

Das USV-System hat eine elektrische Anschlussleistung von<br />

1200 kVA und umfasst 4 Schwungradmodule mit einer maximalen<br />

Bewegungsenergie von insgesamt 15 MWs.<br />

Bei der USV-Lösung für Naples werden beliebige Netzstörungen<br />

bis zu 3 Sekunden Dauer toleriert ohne jede Beeinträchtigung<br />

des Betriebs der Druckmaschine. Mit anderen<br />

Worten, bei kurzen Netzstörungen bis zu 3 Sekunden Dauer,<br />

kann die Druckmaschine einfach weiter produzieren, z.B. mit<br />

voller Produktionsgeschwindigkeit.<br />

Wenn ein Netzausfall länger als 3 Sekunden andauert, wird die<br />

Druckmaschine automatisch angehalten. Das USV-System liefert<br />

dabei die elektrische Energie zum automatischen Herunterfahren<br />

der Druckmaschine.<br />

Diese USV-Lösung zahlt sich in einer Region aus, in der das<br />

elektrische Versorgungsnetz während bestimmter Jahreszeiten<br />

durch starke Tropenstürme und Gewitter häufig gestört sein<br />

kann. Statistiken von Elektrizitätsversorgungsunternehmen<br />

zeigen, dass z.B. während eines schweren Gewittersturms<br />

innerhalb weniger Stunden mehr als 5 kurze Netzstörungen<br />

auftreten können.<br />

Verbesserte Verbrauchereigenschaften<br />

Moderne kinetische USV-Systeme schirmen die Druckmaschine<br />

gegenüber Störungen des elektrische Netzes ab. Gleichzeitig<br />

haben sie den nützlichen Nebeneffekt, die Verbrauchereigenschaften<br />

der Druckmaschine gegenüber dem elektrischen<br />

Versorgungsnetz zu verbessern.<br />

• So werden insbesondere störende Oberwellen des elektrischen<br />

Stroms gegenüber dem Versorgungsnetz unterdrückt.<br />

Auf zusätzliche Netzfilter zur Unterdrückung von<br />

Oberwellen kann deshalb weitgehend verzichtet werden.<br />

• Blindströme werden kompensiert, so dass ein guter Leistungsfaktor<br />

resultiert (Cosinus Phi > 0,95). Auf zusätzliche<br />

Vorrichtungen zur Blindstromkompensation (Kondensatoren)<br />

kann so weitgehend verzichtet werden.<br />

USV kombiniert mit Dieselgenerator<br />

Ein kinetisches USV-System kann auch mit einem Dieselgenerator<br />

gekoppelt werden, der bei langandauernden Netzausfällen<br />

die Stromversorgung übernimmt. Wenn eine Netzstörung<br />

z.B. nach 3 Sekunden noch nicht abgeklungen ist, kann das<br />

USV-System ein elektrisches Signal zum Starten des Dieselgenerators<br />

geben.<br />

Die kinetische USV überbrückt die Zeit für das Starten und<br />

Hochfahren des Dieselgenerators, d.h. sie liefert kontinuierlich<br />

elektrische Energie bis der Dieselgenerator übernimmt.<br />

Der Dieselgenerator kann erst nach Erreichen seiner Betriebsdrehzahl<br />

elektrische Energie einspeisen, das ist typischerweise<br />

etwa 6 Sekunden nach dem Starten der Fall. Wenn das elektrische<br />

Netz nach Abklingen des Netzausfalls wieder zur Verfügung<br />

steht, werden die Verbraucher mit Hilfe des USV-Systems<br />

wieder sanft auf das elektrische Netz umgeschaltet – und der<br />

Dieselgenerator wird anschliessend deaktiviert. Auf diese Weise<br />

wird eine kontinuierliche Stromversorgung – auch bei langandauernden<br />

Ausfällen des elektrischen Versorgungsnetzes –<br />

sichergestellt.<br />

11


12<br />

Elektrisches Netz<br />

5<br />

Kinetisches USV-System<br />

4<br />

4<br />

Versorgungssicherheit hat ihren Preis<br />

USV-Systeme in Verbindung mit Dieselgeneratoren bieten ein<br />

Maximum an Versorgungssicherheit auch bei langandauernden<br />

Ausfällen des elektrischen Netzes. Sie sind allerdings mit sehr<br />

hohen Investitionen und hohen Betriebskosten verbunden.<br />

Umfassende Notstromsysteme, die aus USV-System und Dieselgenerator<br />

bestehen, findet man häufig in Krankenhäusern<br />

(Operationssälen, Intensivstationen), in der Luftverkehrsüberwachung<br />

(Fluglotsen), in Telekommunikationszentralen, in<br />

Computerzentralen für Banken und in bestimmten Industrieanlagen<br />

(z.B. Chemie, Pharmazie, Halbleiterfabrikation), die<br />

keinerlei Unterbrechung ertragen.<br />

In Zeitungsdruckereien sind USV-Systeme mit Dieselgeneratoren<br />

zur Tolerierung beliebiger, auch langandauernder Netzstörungen<br />

- wegen der hohen zusätzlichen Anschaffungskosten<br />

und Betriebskosten - bisher selten zu finden.<br />

3<br />

2<br />

3<br />

1<br />

1 Schwungrad<br />

2 Drehstrommotor/Generator<br />

3 Umrichter<br />

4 Induktivität<br />

5 Halbleiterschalter<br />

Abb. 8: Druckmaschine WIFAG evolution 371 mit kinetischem USV-System für The Naples Daily News.<br />

Zusammenfassung<br />

WIFAG ist in der Lage, ihren Kunden für neue Zeitungsdruckmaschinen<br />

eine kostengünstige Funktion anzubieten, die bei<br />

Störungen des elektrischen Versorgungsnetzes automatisch ein<br />

geführtes Stillsetzen der Maschine durchführt und so Papierbahnrisse<br />

in solchen Situationen zuverlässig vermeidet.<br />

Für Kunden mit Anforderungen nach weitergehendem Schutz<br />

gegenüber Ausfällen des elektrischen Netzes kann WIFAG<br />

technische Lösungen für Zeitungsdruckmaschinen mit einem<br />

zusätzlichen kinetischen USV-System anbieten.<br />

evolution 44 | Oktober 2008


Claudio Delmenico<br />

Centro Stampa Quotidiani, Brescia (Italien)<br />

Weltpremiere der neuen<br />

WIFAG evolution 373<br />

<strong>MARKTREPORT</strong><br />

Im Centro Stampa Quotidiani (CSQ) in Brescia produziert die weltweit erste WIFAG evolution 373. Die 6�2-Maschine<br />

zeichnet sich seither im Zeitungs-, Magazin- und Beilagendruck durch ihre hohen Leistungen und einen zuverlässigen<br />

Betrieb aus. Damit setzt das Druck- und Verlagshaus seinen strikte verfolgten Qualitätskurs fort.<br />

Das Druckzentrum von CSQ in Erbusco wurde bis heute mit Investitionen von mehr als 100 Millionen Euro in architektonisch<br />

anspruchsvolle Gebäude und modernste Maschinen zu einer in ganz Italien gefragten Produktionsadresse ausgebaut.<br />

Eine Frage des Formats …<br />

In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai<br />

diesen Jahres hat bei Centro Stampa Quotidiani<br />

(CSQ) im italienischen Erbusco<br />

eine neue Phase im Wachstumskurs des<br />

Unternehmens begonnen. Der problemlose<br />

Start der neuen dreifachbreiten<br />

WIFAG evolution 373 bedeutete für<br />

das renommierte Zeitungshaus nicht nur<br />

eine erhebliche Ausweitung der Druckkapazitäten<br />

und seiner Produktionsflexibilität,<br />

sondern für WIFAG gleichzeitig<br />

auch eine gelungene Weltpremiere. Denn<br />

die auf dem Gummi/Gummi-Konzept<br />

basierende kompakte 6�2-Achterturm-<br />

Maschine mit einer Bahnbreite von 1860<br />

mm und einer maximalen Leistung von<br />

50 000 Zyl.-U/h ist das erste ausgelieferte<br />

Modell der neuen WIFAG-Baureihe,<br />

die sich international steigender<br />

Nachfrage erfreut.<br />

Broadsheets und Tabloids<br />

mit grosser Vielfalt<br />

Das attraktive Maschinenkonzept der<br />

WIFAG evolution 373 mit modularer<br />

Ausbaubarkeit bietet kürzeste und einfache<br />

Bahnwege und kompensiert mit<br />

automatischer Regelung gleichzeitig den<br />

Fanout-Effekt. Die nach modernsten<br />

Erkenntnissen konstruierte Maschine bei<br />

CSQ ist in der Lage, 4/4-farbige Broadsheet-Produkte<br />

bis zu 96 Seiten oder<br />

Tabloid-Produkte bis zu 192 Seiten zu<br />

produzieren und deckt mit ihrer Formatvielfalt<br />

ein breites Produktionsspektrum<br />

von Tageszeitungen, Magazinen und Beilagen<br />

ab, das dem Anforderungsprofil<br />

von CSQ sehr entgegen kommt. Die evolution<br />

373 verfügt über halbautomatische<br />

Plattenwechsler, bilddatenbasierte Farb-<br />

und Schnittregisterregler sowie die neue<br />

WIFAG-Steuerungs-Plattform Plus, mit<br />

der die drucktechnischen Funktion der<br />

Maschine deutlich erweitert werden.<br />

<strong>13</strong>


14<br />

Erfolgreiche Kooperation mündet<br />

in neuen Projekten<br />

Die Investition von Centro Stampa Quotidiani<br />

in die neue dreifachbreite Zeitungsrotation<br />

ist indes kein Zufall, sondern<br />

die Fortsetzung einer bereits im<br />

Jahre 2000 bei der Gründung von CSQ<br />

begonnenen erfolgreichen Kooperation<br />

zwischen WIFAG und dem Kunden. Das<br />

Unternehmen – ein Joint Venture der<br />

beiden norditalienischen Tageszeitungen<br />

L’Eco di Bergamo und Giornale di Brescia<br />

– zentralisierte damals mit zwei<br />

in Reihe installierten WIFAG OF 370<br />

GTD-Achterturm-Rotationen in einem<br />

neuen Druckzentrum die Kapazitäten<br />

und legte den Grundstein für einen beispielhaften<br />

Wachstumskurs.<br />

Konsequenter Ausbau in<br />

mehreren Stufen<br />

Die beiden WIFAG OF 370 GTD<br />

können eine positive Erfolgsbilanz vorweisen<br />

und haben ihren Auslastungsgrad<br />

seit der Inbetriebnahme vervierfacht.<br />

Dass die Zielsetzung von CSQ in Bezug<br />

auf die Produktqualität und die Produktivität<br />

erreicht wurde, lag nicht zuletzt<br />

am konsequenten Ausbau der WIFAG-<br />

Rotationsanlage nach dem jeweils<br />

modernsten Stand der Technik und den<br />

Anforderungen des Marktes. In drei Aus-<br />

Zeitungsdruckmaschine 3<br />

Die erste Sektion der WIFAG evolution 373 ging in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai in Produktion. In der neuen Druckhalle ist bereits<br />

das Fundament für den weiteren Ausbau gelegt.<br />

baustufen in den Jahren 2001, 2003 und<br />

2005 wurde die WIFAG OF 370 GTD<br />

von 48 bzw. 56 Seiten Umfang und einer<br />

Farbbelegungsmöglichkeit von zunächst<br />

16 und später 24 Seiten 4/4 auf eine<br />

Produktionskapazität von 2�64 Seiten<br />

Broadsheet erweitert. Beide Sektionen<br />

können mit jeweils 32 Seiten 4/4 oder<br />

alternativ 24 (Sektion 1) und 40 Seiten<br />

(Sektion 2) 4/4 gefahren werden. Die<br />

2008 in einer neuen Druckhalle auf weiteren<br />

6000 m 2 Grundfläche aufgestellte<br />

WIFAG evolution 373 sowie eine hochautomatisierte<br />

Druckweiterverarbeitung<br />

von Müller Martini liessen das Gesamtinvestitionsvolumen<br />

seit 2000 auf über<br />

100 Millionen anwachsen.<br />

Hohe Auslastung durch flexible<br />

Produktionen<br />

Neben den beiden eigenen Tageszeitungen<br />

L’Eco di Bergamo und Giornale<br />

di Brescia werden bei CSQ ebenfalls die<br />

Titel Avvenire sowie verschiedene Ausgaben<br />

von La Provincia gedruckt. Zusätzliche<br />

lukrative Lohnaufträge für andere<br />

internationale, nationale und regionale<br />

Zeitungen (La Stampa, Il Sole 24 Ore,<br />

Corriere della Sera, Bild am Sonntag<br />

etc.), ein breites Spektrum von Magazinen,<br />

Anzeigenblättern und Gratiszeitungen<br />

sowie Beilagen und hochquali-<br />

tative Semicommercials für die Auto-,<br />

Mode- und Immobilienbranche haben<br />

den Wachstumskurs von Centro Stampa<br />

Quotidiani weiter beschleunigt.<br />

Trend zu kleineren Formaten<br />

Dott. Carlo Antonio Goia, Berater der<br />

Joint Venture-Partner L’Eco di Bergamo<br />

und Giornale die Brescia, ist überzeugt<br />

mit der Investition in die neue dreifachbreite<br />

WIFAG evolution 373 die richtige<br />

Investitionsentscheidung getroffen zu<br />

haben: «Angesichts der in Italien schon<br />

länger anhaltenden Diskussion mit dem<br />

Trend zu kleineren Formaten standen<br />

wir vor der Frage Broadsheet oder<br />

Tabloid bzw. 4�2 oder 6�2-Maschine ?<br />

Wir haben uns für die dreifachbreite Variante<br />

im Broadsheet-Format entschieden<br />

und damit auf volle Flexibilität gesetzt.<br />

Wir hatten wie 2000 mehrere Wettbewerber<br />

evaluiert, von denen sich WIFAG mit<br />

seiner Antriebstechnik, seinem modularen,<br />

auf individuelles Wachstum ausgelegten<br />

Maschinenkonzept und nicht<br />

zuletzt mit der exzellenten Qualität der<br />

Druckerzeugnisse durchgesetzt hat. Mit<br />

einer sehr kurzen Lieferzeit und einem<br />

in allen Projektphasen professionellen<br />

Service hat sich WIFAG als bewährter<br />

Partner präsentiert, der für Produktionssicherheit<br />

und absolute Qualität steht.<br />

evolution 44 | Oktober 2008


Die Investition in die dreifachbreite<br />

evolution 373 ist die Fortsetzung einer<br />

im Jahre 2000 begonnenen erfolgreichen<br />

Kooperation.<br />

Die Maschine ist nach nur siebentägigem<br />

Simulations- und Testbetrieb vom<br />

10. auf den 11. Mai in normale Produktion<br />

gegangen und zeichnet sich seitdem<br />

sowohl im Zeitungs- als auch im Magazin-<br />

und Beilagendruck durch hohe Leistung<br />

und zuverlässigen Betrieb aus.»<br />

Fokus auf Qualität und Effizienz<br />

«Unsere Qualitäts- und Produktivitätsziele<br />

liessen bereits bei der WIFAG OF<br />

370 GTD mit dem Gummi/Gummi-<br />

Konzept mit kompakten Achtertürmen<br />

geringer Bauhöhe am Besten erreichen.<br />

Wir haben deshalb auch bei der Entscheidung<br />

für die WIFAG evolution 373<br />

unseren strikten Qualitätskurs konsequent<br />

weiterverfolgt, um uns neben dem<br />

Zeitungsdruck künftig noch mehr für<br />

den anspruchsvollen Semicommercial-<br />

Markt zu empfehlen und zu qualifizieren.<br />

Moderne Leitstandtechnik, bilddatenbasierte<br />

Farb- und Schnittregister,<br />

die Steuerungs-Plattform Plus sowie<br />

eine automatische Gummituch- und<br />

Leitwalzen-Waschanlage unterstreichen<br />

dies. Angesichts von etwa 30 Millionen<br />

Euro, die wir im Jahr für Papier ausgeben<br />

ist eine Makulaturreduzierung von<br />

nur einem Prozent eine Ersparnis von<br />

300 000 Euro. Das rechnet sich schnell.»<br />

«Auch der halbautomatische Plattenwechsel<br />

mit Option zum Vollautomaten<br />

ist bei unserer hohen Anzahl von Jobwechseln<br />

ein wichtiger Faktor, die Rüstzeiten<br />

zu senken und damit die Effizienz<br />

zu steigern. Mit Unterstützung von<br />

WIFAG ist es uns gelungen, die Maschine<br />

nach den aktuellen Markterfordernissen<br />

zu konfigurieren und ein effizientes,<br />

flexibles und komfortabel bedienbares<br />

Produktionsmittel zu schaffen, das bei<br />

langen oder kurzen Druckzeiten gleich<br />

bleibend hohe Qualitätsstandards und<br />

Wirtschaftlichkeit erzielt.»<br />

Kluge Entscheidung zahlt sich<br />

gleich mehrfach aus<br />

«Unsere erneute Entscheidung für<br />

WIFAG hat sich mehr als ausgezahlt,<br />

denn der problemlose Produktionsstart<br />

der neuen evolution 373 ermöglicht,<br />

dass wir ab September 2008 auch<br />

an dieser Maschine unsere Maschinenauslastung<br />

im Zweischichtbetrieb auf<br />

zwölf Stunden pro Tag steigern und ihr<br />

volles Produktivitätspotenzial nutzen<br />

können. Wir zählen uns mit unserer Wahl<br />

in mehrfacher Hinsicht zu den Gewinnern<br />

auf dem italienischen Markt. Wir<br />

haben auf eine Maschine gesetzt, mit<br />

der wir in der Lage sind unterschied-<br />

<strong>MARKTREPORT</strong><br />

Dott. Massimo Calzoni (Direktionskomitee CSQ), Dott. Carlo Antonio Goia (Berater der<br />

Joint Venture Partner L´Eco di Bergamo und Giornale die Brescia), WIFAG-Verkaufsleiter<br />

Italien, Claudio Delmenico, und CSQ-Projektmanager Ing. Francesco Quaranta (v.l.n.r.)<br />

vor der neuen WIFAG evolution 373.<br />

liche Märkte erfolgreich zu bearbeiten.<br />

Den Bereich Zeitungen und den Bereich<br />

Semicommercials mit Magazinen und<br />

Beilagen. Mit der Entscheidung für eine<br />

Broadsheet-Maschine, die auch Tabloids<br />

drucken kann, haben wir die Frage des<br />

Formats hervorragend gelöst. Und mit<br />

der Wahl der 6�2-Maschine auch den<br />

Aspekt Effizienz und Produktionsflexibilität.»<br />

Weitere Wachstumsschritte<br />

in Planung<br />

«In der neuen Druckhalle ist bereits das<br />

Fundament für den weiteren Ausbau der<br />

WIFAG evolution 373 mit einer weiteren<br />

Maschinensektion gelegt. Da wir in<br />

Erbusco mit unseren räumlichen Kapazitäten<br />

nun an die Grenzen stossen haben<br />

wir mittelfristig bereits Planungen, die<br />

ein weiteres Druckzentrum vorsehen.»<br />

15


16<br />

Alexander Huttenlocher<br />

Druckzentrum Rhein Main, Mainz (Deutschland)<br />

WIFAG evolution 473/6 – innovatives<br />

Quartett mit vielen Tugenden<br />

Der Schweizer Druckmaschinenhersteller WIFAG konnte auf dem wichtigen deutschen Zeitungsmarkt erneut ein<br />

Grossprojekt platzieren und seine starke Marktposition auch im Segment der neuen dreifachbreiten Doppelumfangmaschinen<br />

unter Beweis stellen.<br />

Grossinvestition in modernste<br />

Technik<br />

Ab Mitte 2010 werden im neugebauten<br />

Druckzentrum Rhein Main (DRM)<br />

im ‚Blauer See Business Park‘ der hessischen<br />

Stadt Rüsselsheim vier hochautomatisierte<br />

WIFAG evolution 473/6 der<br />

neuen Generation die Produktion aufnehmen<br />

und täglich 330 000 Tageszeitungen<br />

sowie zahlreiche Anzeigenblätter<br />

und Wochenzeitungen mit hoher Farbigkeit<br />

und Qualität drucken.<br />

Die am 10. Juli 2007 gegründete Druckzentrum<br />

Rhein Main GmbH & Co. KG<br />

ist ein Joint Venture der Verlagsgruppe<br />

Rhein Main (Mainz) und des Medienhauses<br />

Südhessen (Darmstadt). Beide<br />

Partner werden in den kommenden<br />

zwei Jahren auf einem 38 000 m 2 grossen<br />

Areal am Alexander-Fleming-Ring<br />

ca. 100 Millionen Euro investieren,<br />

um mit modernster Drucktechnik und<br />

hohen Produktivitätsstandards auch in<br />

den Bereichen Vorstufe und Weiterverar-<br />

beitung ein Zeichen für Innovation und<br />

Fortschritt zu setzen. Beide Mediengruppen<br />

gehören zu den führenden Zeitungsverlagen<br />

in der Region und geben<br />

ein umfangreiches Sortiment an Tageszeitungen<br />

und Anzeigenblättern heraus.<br />

Die Verlagsgruppe Rhein Main verlegt<br />

unter anderem die Titel Allgemeine Zeitung<br />

(Mainz), Mainspitze (Rüsselsheim),<br />

Wiesbadener Kurier, Wiesbadener Tagblatt<br />

und Wormser Zeitung mit mehr als<br />

20 Regionalausgaben und einer Gesamt-<br />

evolution 44 | Oktober 2008


auflage von rund 220 000 Exemplaren<br />

täglich. Der Joint Venture-Partner Medienhaus<br />

Südhessen publiziert hauptsächlich<br />

die Titel Darmstädter Echo, Rüsselsheimer<br />

Echo, Gross Gerauer Echo, Ried<br />

Echo, Odenwälder Echo und Starkenburger<br />

Echo mit einer Gesamtauflage<br />

von täglich 110 000 Exemplaren.<br />

Komplettausstattung für<br />

maximale Effizienz<br />

Die vier in Reihe aufgestellten Zeitungsdruckmaschinen<br />

der Baureihe WIFAG<br />

evolution 473/6 mit einer Bahnbreite von<br />

2100 mm und einem Zylinderumfang<br />

von 1020 mm sind für eine Produktionsleistung<br />

von maximal 45 000 Zyl.-U/h<br />

ausgelegt. Das innovative Quartett wird<br />

mit zahlreichem rüstzeitverkürzendem<br />

sowie qualitäts- und produktivitätssteigerndem<br />

Zusatz-Equipment ausgestattet<br />

sein, das bestmögliche Effizienz der<br />

modernen Grossanlage gewährleistet.<br />

Das DRM-Druckzentrum in Rüsselsheim<br />

mit einem prognostizierten Papierumschlag<br />

von rund 28 000 Tonnen pro<br />

Jahr wird bei der Rollenlogistik mit einem<br />

Tageslager mit vollautomatischem, fahrerlosen<br />

Transportsystem (FTS) sowie<br />

acht WIFAG-Rollenwechslern autopaster<br />

A60 für Papierrollen bis 1.500 mm<br />

Durchmesser ausgestattet sein. Die vier<br />

WIFAG evolution 473/6-Maschinensektionen<br />

verfügen jeweils über zwei<br />

Drucktürme in 9-Zylinder-Satellitenbauweise,<br />

autoturn-Wende-Module mit vier<br />

Etagen sowie einen Klappenfalzapparat<br />

KF 150 im Zylinderverhältnis 2:7:7, der<br />

sowohl mit Strang- als mit Lagenheftung<br />

ausgerüstet ist.<br />

Hoher Automatisierungsgrad und<br />

Closed-Loop-Schnittregisterregelung<br />

Die Druckwerke der dreifachbreiten Zeitungsmaschinen<br />

sind zudem mit vollautomatischem<br />

Plattenwechsel sowie<br />

Waschanlagen für Gummitücher und<br />

Gegendruckzylinder bestückt. Sowohl<br />

für die Druckqualität als auch für den<br />

Bedienkomfort der WIFAG evolution<br />

473/6 äusserst vorteilhaft ist eine bilddatenbasierte,<br />

markenlose Schnittlageregelung,<br />

die von den Leitständen der Grossanlage<br />

aus gesteuert wird.<br />

Die Geschäftsführer der Druckzentrum<br />

Rhein Main GmbH & Co. KG, Dr.-Ing.<br />

Detlef Hartmann (Verlagsgruppe Rhein<br />

Main) und Dipl.-Ing. Michael Rettig<br />

(Medienhaus Südhessen) sind in Personalunion<br />

auch für die technischen<br />

Belange ihrer beiden Mutterhäuser<br />

zuständig. In einem Pressegespräch<br />

erläuterten beide die Investitionsstrategie<br />

für das neue DRM-Druckzentrum<br />

sowie die Entscheidungsgründe für die<br />

WIFAG evolution 473-Grossanlage.<br />

Einsparpotenziale gemeinsam<br />

sichern<br />

Detlef Hartmann: «Die bisherigen<br />

Druckzentren unserer beiden Häuser<br />

standen bedingt durch normale Innovationszyklen<br />

vor der Notwendigkeit, die seit<br />

1995 (Mainz) und 1992 bzw. 1995/1996<br />

(Darmstadt) laufenden Druckmaschinen<br />

durch neues Equipment zu ersetzen.<br />

Dieses muss in der Lage sein, dem in der<br />

Branche herrschenden Kostendruck mit<br />

innovativer Technik und verbesserter Leistung<br />

bei Farbigkeit und effektiven Fortdruckzeiten<br />

wirkungsvoll zu begegnen.»<br />

<strong>MARKTREPORT</strong><br />

«Wir haben uns verständigt, gemeinsam<br />

zu agieren und durch die Nutzung<br />

von Synergieeffekten Einsparpotenziale<br />

bei der Technik und beim Overhead<br />

zu realisieren. Durch die Entscheidung<br />

für ein gemeinsames Druckzentrum in<br />

zentraler Lage der Verbreitungsgebiete<br />

unserer beiden Verlage können wir eine<br />

Druckmaschine einsparen und erzielen<br />

auch bei den Rahmenbedingungen des<br />

Projektes erhebliche personelle und logistische<br />

Vorteile.»<br />

Gute Erfahrungen ein grosses Plus<br />

«Es wurde frühzeitig eine, mit Repräsentanten<br />

beider Häuser besetzte Projektgruppe,<br />

gebildet, welcher die Aufgabe<br />

zukam, in der Evaluationsphase die<br />

Angebote der drei führenden Maschinenhersteller<br />

einer genauen Stärken-/<br />

Schwächenanalyse zu unterziehen und<br />

die für uns attraktivste Lösung zu finden.<br />

Beide Joint-Venture-Unternehmen verfügten<br />

bereits über Erfahrungswerte<br />

mit WIFAG-, aber auch mit KBA- und<br />

manroland-Maschinen. Wir haben in<br />

unserem VRM-Druckzentrum in Mainz-<br />

Mombach seit 1995 erfolgreich drei<br />

48-Seiten WIFAG OF 7 im Einsatz, die<br />

2001 auf eine Farbbelegung von 3�32<br />

Seiten 4/4 ausgebaut wurden.»<br />

Ganzheitliche Bewertungskriterien<br />

«Bei der Bewertung wurden nicht nur<br />

die Investition als solche, sondern auch<br />

die laufenden Kosten für Platten, Farbe,<br />

Makulatur und Energie einer ganzheitlichen<br />

Betrachtung über ein Intervall<br />

von 15 Jahren unterzogen. Neben bisherigen<br />

Erfahrungswerten standen auch<br />

Maschinenschema der aus vier dreifachbreiten WIFAG evolution 473/6 bestehenden neuen Produktionslinie für das<br />

DRM-Druckzentrum.<br />

17


18<br />

Die Geschäftsführer der Druckzentrum Rhein Main GmbH & Co. KG, Dr.-Ing. Detlef Hartmann (Verlagsgruppe Rhein Main, rechts) und<br />

Dipl.-Ing. Michael Rettig (Medienhaus Südhessen) vor einem Modell der Grossinvestition.<br />

technische Innovationspotenziale und<br />

Servicequalität der Wettbewerber zu<br />

Debatte. Bei umfangreichen Testdrucken<br />

mit normalen Tagesproduktionen<br />

und speziellen Testformen konnten wir<br />

uns ein genaues Bild über die erzielbaren<br />

Qualitätsstandards machen. Es war auch<br />

eine Entscheidung zwischen konventionellem<br />

und wasserlosem Offset-Druckverfahren.<br />

Nach Berücksichtigung aller<br />

Faktoren haben wir uns für die Investition<br />

für vier konventionelle, dreifachbreite<br />

WIFAG evolution 473 entschieden.<br />

WIFAG war im Paket am Besten.<br />

Wir setzen hohe Erwartungen in unsere<br />

Entscheidung und die termingerechte<br />

Erfüllung aller festgelegter Details.»<br />

Neuner-Satellitenmaschine für<br />

beste Passergenauigkeit<br />

Dieser Auffassung schliesst sich auch<br />

Michael Rettig vom Medienhaus Südhessen<br />

an: «Es war eine Entscheidung, die<br />

von Qualität, technischer Ausrüstung,<br />

Verfügbarkeit und Preis diktiert war. Wir<br />

haben uns für eine 9-Zylinder-Satellitenmaschine<br />

in Gummi-/Stahl-Ausführung<br />

entschieden weil wir der Überzeugung<br />

sind, dass wir mit der WIFAG evolution<br />

473 die beste Passergenauigkeit und<br />

Farbführungskonsistenz erzielen und<br />

somit höchsten Qualitätsansprüchen<br />

gerecht werden. Die Closed-Loop-<br />

Lösung von WIFAG mit markenloser,<br />

bilddatenbasierter Schnittregisterregelung<br />

kommt Qualitätsresultaten und<br />

Bedienkomfort zu Gute.»<br />

Vollautomatischer Plattenwechsel<br />

optimiert Rüstzeiten<br />

«Ein weiterer Aspekt neben den diversen<br />

Qualitätsparametern war der vollautomatische<br />

Plattenwechsel, dessen problemloser<br />

Funktion und minimiertem<br />

Zeitaufwand elementare Wichtigkeit für<br />

die Rüstzeiten zukommt. Wir setzen hier<br />

ebenso auf die Maschinenbaukompetenz<br />

von WIFAG wie bei der Konstruktion<br />

der evolution 473 als dreifachbreite<br />

Maschine. Diese Option ist zwar noch<br />

recht neu im Angebot von WIFAG, dennoch<br />

haben wir volles Vertrauen. Mit der<br />

6/2-Variante haben wir mehr Kapazität<br />

bei weniger Aufwand. Sie kommt den<br />

Anforderungen der Verlage bei Investitions-<br />

und Betriebskosten sehr entgegen<br />

und spart Zeit und Personal. Es ist<br />

noch offen, ob wir die Produktionslinie<br />

mit vier oder fünf Falzapparaten ausstatten<br />

werden. Gleich wie die Entscheidung<br />

ausfällt, wir können zahlreiche Produktionsvarianten<br />

mit Farbbelegungen von<br />

bis zu 96-Seiten 4/4 realisieren.»<br />

Enges Timing zwischen Lieferung und<br />

Produktionsstart<br />

«Wichtig bei der Auftragsvergabe war<br />

auch die Tatsache, dass der Hersteller<br />

einen engen Zeitplan akzeptieren<br />

musste, der zwischen Anlieferung und<br />

Produktionsaufnahme aller vier Maschinensektionen<br />

ein Zeitfenster von nur<br />

sechs Monaten vorschreibt. Wir sind sehr<br />

optimistisch, dass wir mit unserer Wahl<br />

technisch und wirtschaftlich die richtige<br />

Wahl getroffen haben und unsere Zielsetzungen<br />

für das neue Druckzentrum<br />

schnell und sicher umsetzen können.»<br />

evolution 44 | Oktober 2008


Localprint, Alicante (Spanien)<br />

<strong>MARKTREPORT</strong><br />

WIFAG OF 370 S-Zwillinge bald mit<br />

vollautomatischem Farbregister<br />

Mit der bilddatenbasierten Farbregisterregelung will Localprint bei der Herstellung zahlreicher Zeitungsprodukte<br />

neue Qualitätsstandards setzen und die Effizienz weiter steigern. Vor allem im Anzeigendruck sind die konstant<br />

guten Ergebnisse für den Erfolg von essenzieller Bedeutung.<br />

Upgrade für höchste Qualitätsansprüche:<br />

Die beiden seit Februar 2007 im<br />

Druckzentrum von Localprint im spanischen<br />

Alicante (Provinz Valencia) produzierenden<br />

WIFAG OF 370 S werden<br />

im Herbst diesen Jahres jeweils mit einer<br />

vollautomatischen, bilddatenbasierten<br />

Farbregisterregelung ausgestattet. Mit<br />

dieser Aufrüstung wird sichergestellt,<br />

dass die zahlreichen auf der Drucklinie<br />

hergestellten Zeitungsprodukte künftig<br />

konstant noch höheren Qualitätsansprüchen<br />

genügen und die Effizienz der Rotationslinie<br />

weiter gesteigert wird.<br />

Localprint ist ein vor ca. sechs Jahren<br />

gestartetes Joint Venture der beiden spanischen<br />

Mediengruppen Vocento und<br />

Editorial Prensa Iberica (EPI), die jeweils<br />

50 Prozent an dem Unternehmen halten.<br />

Vocento verlegt 14 Tageszeitungen in<br />

Spanien und ist mit einer Gesamtauflage<br />

von täglich 800 000 Exemplaren<br />

Spitzenreiter im Ranking der iberischen<br />

Zeitungsverlage. EPI gibt insgesamt 17<br />

spanische und portugiesische Regionalzeitungen<br />

sowie zwei deutsche Wochenzeitungen<br />

heraus und zählt ebenfalls zu<br />

den Marktführern in Spanien.<br />

Grossinvestition an der Costa Blanca<br />

Im September 2004 wurde der Vertrag<br />

für die beiden Doppelumfangsmaschinen<br />

WIFAG OF 370 S unterzeichnet, Ende<br />

2005 war Baubeginn für das neue, im<br />

Juli 2006 fertiggestellte, Druckzentrum<br />

im Industriegebiet Elx Parque Industrial.<br />

Auf einem 31 742 m 2 grossen Areal<br />

wurden an der Costa Blanca auf über<br />

8000 m 2 Produktionsfläche modernste<br />

Anlagen für Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung<br />

geschaffen, die ein grosses<br />

Produktionsspektrum mit zahlreichen<br />

Wochen- und Tageszeitungen abdecken.<br />

Neben den Tageszeitungen La Verdad,<br />

Que!(beide Vocento), Informacion, La<br />

Opinion(beide EPI)sowie Publico und<br />

La Voz de El Ejido mit einer Gesamtauflage<br />

von insgesamt über 150 000<br />

Exemplaren werden bei Localprint<br />

auch zahlreiche wöchentlich erscheinende<br />

Zeitungen mit einer Auflage von<br />

über 200 000 Zeitungen gedruckt. Die<br />

wichtigsten Titel sind Vecinos Cartagena,<br />

Vecinos Lorca, Anuncios ZU, El<br />

Vicent, Actualidad Almanzora, Global-<br />

On, Motor, Dominical und The Leader.<br />

19


Carlos Vazquez<br />

Die mit zwei Achtertürmen und zwei Brückendruckeinheiten pro Sektion ausgerüsteten WIFAG OF 370 S-Doppelumfangmaschinen<br />

haben eine Produktionskapazität von jeweils 128 Seiten 64 davon 4/4-farbig. Bei einem Komplettausbau kann die Farbkapazität auf<br />

160 Seiten 4/4 gesteigert werden.<br />

Die Tageszeitungen erscheinen mit insgesamt<br />

20 Regionalausgaben und unterstreichen<br />

die Bedeutung von Localprint<br />

an der «weissen Küste» Spaniens.<br />

Deutliche Vertrauensbeweise<br />

bestätigen Trend<br />

Der Localprint-Geschäftsführer F. Javier<br />

Fernandez Espla ist nicht zuletzt wegen<br />

seiner früheren Tätigkeit bei Vocento in<br />

Murcia mit den Trends in der spanischen<br />

Zeitungsbranche vertraut: «WIFAG hat<br />

seine Markposition in Spanien in den<br />

letzten Jahren deutlich ausbauen können<br />

und steht gegenwärtig in der Gunst der<br />

Zeitungsverlage weit oben. Die Verantwortlichen<br />

bei Vocento und Editorial<br />

Prensa Iberica waren sich in der Entscheidungsphase<br />

für das Gemeinschafts-<br />

Projekt in Alicante einig, mit WIFAG den<br />

besten Partner für die Ausrüstung des<br />

neuen Druckzentrums zu wählen. Die<br />

Vocento-Gruppe hat an ihrem Produk-<br />

tionsstandort in Bilbao bereits mehrere<br />

WIFAG-Zeitungsrotationen der Baureihen<br />

OF 7 und OF 370 mit grossem<br />

Erfolg im Einsatz und auch die Technische<br />

Leitung bei EPI sprach sich angesichts<br />

der überzeugenden Druckqualität<br />

sowie der hohen Leistung, Zuverlässigkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit der WIFAG-<br />

Maschinen für den Schweizer Hersteller<br />

aus. Fortschrittlichste Technik, ein<br />

auf individuelles Wachstum konzipiertes<br />

Baukastensystem sowie ein attraktives<br />

Preis-/Leistungsverhältnis haben letztlich<br />

den Ausschlag für WIFAG im Wettbewerb<br />

mit den anderen Herstellern<br />

gegeben. Wir haben uns für zwei identische<br />

Maschinensektionen entschieden<br />

wobei jeweils eine Maschine für die Zeitungstitel<br />

des jeweiligen Joint-Venture-<br />

Partners reserviert ist. Sektion 1 druckt<br />

zwischen 24.00 Uhr und 4.30 Uhr morgens,<br />

Sektion 2 zwischen 24.00 und 6.00<br />

Uhr morgens.»<br />

Massgeschneiderte Konfiguration<br />

für volle Flexibilität<br />

Die zwei Gummi/Gummi-Doppelumfangsmaschinen<br />

mit einer Leistung von<br />

jeweils 35 000 Ex./h in Sammelproduktion<br />

messen im Zylinderumfang 1156<br />

mm und drucken hauptsächlich Tabloidprodukte<br />

im Format 410�290 mm. Varianten<br />

mit Produkthöhen von 400, 390<br />

und 360 mm sind möglich.<br />

Die mit zwei Achtertürmen und zwei<br />

Brückendruckeinheiten pro Sektion ausgerüsteten<br />

WIFAG OF 370 S-Doppelumfangmaschinen<br />

verfügen über eine<br />

Produktionskapazität von jeweils 128<br />

Seiten, 64 davon 4/4-farbig. Bei einem<br />

Komplettausbau kann die Farbkapazität<br />

auf 160 Seiten 4/4 gesteigert werden.<br />

Einer der beiden WIFAG KF 125-Falzapparate<br />

im Zylinderverhältnis 2:5:5 verfügt<br />

über einen 3-Falz, mit dem Quarterfold-Produkte<br />

ausgelegt werden können.<br />

Insgesamt acht WIFAG autopaster M<br />

evolution 44 | Oktober 2008


Acht WIFAG autopaster M sichern<br />

die Papierversorgung bei Bahnbreiten<br />

zwischen 1400 mm und 1640 mm.<br />

sorgen für die reibungslose Papierversorgung<br />

der Druckmaschinen. Zum Einsatz<br />

kommen Rollen mit Bahnbreiten zwischen<br />

1400 mm und 1640 mm. Die mit<br />

einer Vielzahl von automatischen Steuerungs-<br />

und Regelfunktionen ausgestatteten<br />

Leitstände der beiden WIFAG OF<br />

370 S bieten den Druckern von Localprint<br />

hohen Bedienkomfort. Durch Integration<br />

der bilddatenbasierten Farbregisterregelung<br />

werden künftig noch höhere<br />

Effizienz und Qualitätsstandards erzielt.<br />

Schnelle Produktionswechsel<br />

und hohe Effizienz<br />

F. Javier Fernandez Espla: «Die beiden<br />

WIFAG OF 370 S-Maschinen haben<br />

uns während ihrer bisherigen Betriebszeit<br />

durch Leistung und Zuverlässigkeit<br />

überzeugt. Kurze Rüstzeiten, niedrige<br />

Makulaturwerte und hoher Bedienkomfort<br />

haben unsere in die WIFAG-Maschinen<br />

gesetzten Erwartungen erfüllt. Ange-<br />

sichts der vielen Regionalausgaben, die<br />

wir tagtäglich mit bis zu sieben Editionen<br />

pro Titel drucken, addieren sich Plattenwechsel<br />

pro Nacht auf eine beachtliche<br />

Zahl. Mit vier Druckern pro Maschinen-Sektion<br />

sind wir in der Lage, diese<br />

in 20 Minuten zu realisieren und erzielen<br />

damit eine sehr gute Leistung.»<br />

Konstante Qualität bei allen<br />

Anforderungen<br />

«Da der Trend bei den 4/4-farbigen<br />

Seiten unserer Haupttitel eher rückläufig<br />

ist, sind wir mit unserer derzeitigen<br />

Konfiguration mit jeweils zwei Achtertürmen<br />

und zwei Brückendruckeinheiten<br />

und den daraus resultierenden<br />

Farbbelegungsmöglichkeiten gut aufgestellt<br />

und ziehen momentan keine Erweiterung<br />

in Erwägung. Die Praxis zeigt<br />

jedoch, dass Titel wie Que! oder Salud21<br />

mit kleineren Auflagen durchgängig vierfarbig<br />

gedruckt werden und die Anzei-<br />

<strong>MARKTREPORT</strong><br />

Localprint-Geschäftsführer F. Javier Fernandez Espla (links) und der WIFAG-Verkaufsingenieur<br />

für Spanien, Carlos Vazquez, sind mit der Produktionsperformance der WIFAG<br />

OF 370 S sehr zufrieden.<br />

genkunden sehr hohe Qualitätsanforderungen<br />

stellen. Wir haben uns darauf<br />

eingestellt und werden mit der vollautomatischen,<br />

bilddatenbasierten Farbregisterregelung<br />

künftig noch höhere<br />

Qualitätsstandards erzielen. Mit diesem<br />

wichtigen Instrument sind wir bei der<br />

Qualität unabhängig von den individuellen<br />

Leistungen der Drucker und erzielen<br />

bei allen Print-Jobs die notwendige<br />

Konstanz über die volle Drucklänge. Die<br />

automatische Überwachung des Farbpassers<br />

(Umfang- und Seitenregister)<br />

bietet uns bei allen mehrfarbig bedruckten<br />

Papierbahnseiten erstklassige Resultate.»<br />

21


22<br />

Carlos Vazquez<br />

Printolid, Valladolid (Spanien)<br />

Neue WIFAG OF 370 S für<br />

älteste Tageszeitung in Spanien<br />

Im Druckzentrum Printolid begann mit der Inbetriebnahme der WIFAG OF 370 S im Jubiläumsjahr 2006 eine neue<br />

Ära. Die neue Zeitungsdruckmaschine bringt eine annähernde Leistungsverdoppelung und steigert die Farbbelegungsmöglichkeiten<br />

von früher 16 auf 96 Seiten im 4/4-Druck.<br />

El Norte de Castilla mit mehr<br />

Farbe und Qualität<br />

Das Jahr 2006 war für El Norte de Castilla<br />

ein besonderes. Die 1856 gegründete<br />

älteste Tageszeitung Spaniens feierte am<br />

Sitz in Valladolid im Nordwesten des<br />

Landes das Jubiläum ihres 150-jährigen<br />

Bestehens. Im gleichen Jahr bestand für<br />

das traditionsreiche Zeitungshaus erneut<br />

Grund zur Freude. Der Vertrag für eine<br />

moderne WIFAG OF 370 S mit zwei<br />

Sektionen wurde unterzeichnet, mit dem<br />

für das Unternehmen ein neues Maschinenzeitalter<br />

mit mehr Farbe, Qualität<br />

und Produktionskapazität begann.<br />

1995 war El Norte de Castillo von<br />

Vocento, der führenden Multimediagruppe<br />

Spaniens, zu 100 Prozent übernommen<br />

und in ein mächtiges Zeitungsimperium<br />

integriert worden. Die neuen<br />

Eigner verhalfen der beliebten Regionalzeitung<br />

jetzt zu neuem Glanz, denn am<br />

Stadtrand von Valladolid wurden rund<br />

25 Millionen Euro in ein neues, 10 000<br />

m2 Druckzentrum investiert, mit dessen<br />

Bau im Juli 2007 begonnen wurde und<br />

das mit 4600 m 2 bebauter Fläche grosszügige<br />

Platzverhältnisse für die Papierrollenlogistik,<br />

die CtP-Vorstufe, die beiden<br />

WIFAG-Zeitungsmaschinen sowie eine<br />

Druckweiterverarbeitung von Müller-<br />

Martini schuf.<br />

Termingerechter Start im<br />

neuen Format<br />

Das moderne, verkehrsgünstig gelegene<br />

Druckzentrum mit der Bezeichnung<br />

Printolid wurde rechtzeitig fertiggestellt<br />

und war bereit für die Anlieferung, Montage<br />

und Inbetriebnahme der beiden<br />

Neue Technik für die älteste Zeitung Spaniens: Im Bild (v.l.n.r.) Manuel Martin (WIFAG-<br />

Vertretung Lapeyra & Taltavull), WIFAG-Direktor Gioachino Sola, Printolid-Generaldirektor<br />

Miguel Alvarez Crespo und Carlos Vazquez (WIFAG-Verkaufsingenieur Spanien).<br />

WIFAG OF 370 S-Doppelumfangmaschinen,<br />

die am 26. Mai 2008 zunächst<br />

mit zwei, und am 1. Juni mit allen fünf<br />

Regionalausgaben von El Norte de<br />

Castilla in Produktion gingen. Verbunden<br />

mit dem Produktionsstart war auch<br />

ein Formatwechsel der Zeitung von<br />

420�280 mm auf 400�289 mm.<br />

Kapazitäten erheblich gesteigert<br />

Der Wechsel von der 25-jährigen einfachbreiten<br />

Harris 850 M-Rotation zu den<br />

modernen WIFAG OF 370 S-Maschinen<br />

bedeutete für Management und Belegschaft<br />

von Printolid den Start in eine<br />

neue Ära. Nicht nur die Produktionsgeschwindigkeit<br />

konnte von 18 000 auf<br />

35 000 Zyl-U./h annähernd verdoppelt<br />

werden. Auch die Farbbelegungsmöglichkeiten<br />

stiegen von 16 auf 96-Seiten<br />

4/4. Die neuen auf dem Gummi/Gummi-<br />

Konzept basierenden WIFAG-Maschinen<br />

mit einer Abschnittlänge von 578<br />

mm und einer Bahnbreite von 1600 mm<br />

sind massgeschneidert in Sammelproduktion<br />

bis zu 128-seitige Tabloidprodukte<br />

in hoher Qualität zu drucken.<br />

Offen für weiteres Wachstum<br />

Sektion 1 besteht aus einem komplett<br />

ausgebautem Achterturm mit Autoturn-<br />

Modulen auf vier Etagen, einer Brückendruckeinheit<br />

mit zwei Druckstellen sowie<br />

einem KF 125-Falzapparat im Zylinderverhältnis<br />

2:5:5 mit zwei Trichtern und<br />

dritten Falz. Die Sektion 2 verfügt über<br />

zwei Achtertürme, wovon der eine mit<br />

Autoturn-Modulen auf zwei Etagen ausgerüstet<br />

ist. Der Falzapparat ist bis auf<br />

den dritten Falz identisch mit Sektion 1.<br />

Die Papierversorgung der WIFAG OF<br />

370 S-Produktionslinie erfolgt mittels<br />

vier autopaster M-Rollenwechslern mit<br />

Spreizvorrichtungen (SPV).<br />

evolution 44 | Oktober 2008


<strong>MARKTREPORT</strong><br />

Nicht nur die Produktionsgeschwindigkeit konnte von 18 000 auf 35 000 Zyl.-U./h annähernd verdoppelt werden – auch die Farbbelegungsmöglichkeiten<br />

stiegen von 16 auf 96 Seiten im 4/4-Farbendruck.<br />

Vorstoss in neues Terrain<br />

Miguel Alvarez Crespo, Generaldirektor<br />

des neuen Printolid-Druckzentrums:<br />

«Die neuen WIFAG OF 370 S-Rotationen<br />

versetzen uns in die Lage mit ihrer<br />

hohen Leistung, ihren aussergewöhnlichen<br />

Qualitätsstandards und ihrem<br />

bislang nicht gekannten Bedienkomfort<br />

produktionstechnisch in neues Terrain<br />

vorzustossen. Denn die Druckkapazitäten<br />

übersteigen bei Weitem das,<br />

was wir für die Produktion der täglichen<br />

fünf Regionalausgaben von El Norte de<br />

Castillo mit einer Gesamtauflage von<br />

45 000 bis 50 000 Exemplaren benötigen.<br />

Das Vocento-Konzept bei Printolid<br />

ist auf die Zukunft ausgelegt und<br />

wird uns weitere Druckaufträge auch für<br />

andere Zeitungen bringen. Im Moment<br />

stehen wir mit mehreren Zeitungen in<br />

Verhandlungen und werden zum Jahresende<br />

2008 Näheres bekanntgeben.»<br />

Einhellige Entscheidung<br />

«Die Entscheidung pro WIFAG war<br />

eine von Vocento und uns gemein-<br />

sam getragene Wahl, deren Richtigkeit<br />

wir bereits nach wenigen Wochen Produktionszeit<br />

bestätigen können. Das<br />

technische Management der Vocento-<br />

Gruppe verfügt nach mehreren Investitionen<br />

in WIFAG-Zeitungsmaschinen<br />

unterschiedlichster Generationen und<br />

Evolutionsstufen über einen grossen<br />

Erfahrungsschatz und schätzt die hohe<br />

Solidität und Kompetenz des Schweizer<br />

Herstellers.»<br />

«Der hohe Automatisierungsgrad unserer<br />

neuen WIFAG OF 370 S-Anlage zeigt<br />

sich in kurzen Rüstzeiten und besonderer<br />

Effizienz und Leistung der Maschinen.<br />

Die automatische Überwachung<br />

des Farbpassers für Umfang und Seitenregister<br />

mittels bilddatenbasierter Farbregisterregelung<br />

ermöglicht die Qualitätsüberwachung<br />

unserer Produkte auf<br />

einem hohen Level. Die in die WIFAG-<br />

Maschinen integrierte Steuerungs-Plattform<br />

Plus sichert zudem ein rasches<br />

Hochfahren der Rotationen bei minimiertem<br />

Makulaturanfall. Die neuen<br />

Maschinen bedeuten für unsere Drucker<br />

einen echten Generationswechsel, den<br />

sie in der Praxis von seinem gesamten<br />

Umfang und den daraus resultierenden<br />

Möglichkeiten erst begreifen und erlernen<br />

müssen.»<br />

Neue Potenziale begreifen<br />

«Trotz der erstklassigen Schulung durch<br />

die WIFAG-Instruktoren und die sehr<br />

gute und vertrauensvolle Kommunikation<br />

mit dem Hersteller werden wir<br />

noch einige Zeit brauchen bis wir das<br />

volle Potenzial der neuen WIFAG OF<br />

370 S ausschöpfen können. Wenn wir<br />

erst einmal in Schwung gekommen sind,<br />

bieten die Maschinen durch ihr Baukastenprinzip<br />

zahlreiche Möglichkeiten zu<br />

Ausbau und Erweiterung. Die Aufrüstung<br />

auf sechs komplette Achtertürme<br />

für den durchgängigen 4/4-Druck mit<br />

2�96 Seiten oder andere Varianten zur<br />

noch flexibleren Produktion sind mittelfristig<br />

denkbar.»<br />

23


24<br />

Noel McEvoy<br />

Trinity Mirror Printing, Oldham (England)<br />

Trinity Mirror plc bestellt eine weitere<br />

WIFAG evolution 371<br />

Anfang September 2008 hat Trinity Mirror Printing die sechste evolution 371 Druckmaschine bestellt. Der Entscheid<br />

resultierte aus den Anforderungen der Produktionsanslyse und der Suche nach einer geeigneten Lösung. Für die<br />

Zeitungsproduktion in einem hart umkämpften Markt stehen Kostenreduzierung und Effizienz zu oberst auf der<br />

Liste.<br />

Maschine F<br />

Die ersten vier evolution 371 Sektionen<br />

(A,B,C und D), bestehend aus jeweils 3<br />

Drucktürmen, gemeinsam bestellt durch<br />

Trinity Mirror Printing und die Guardian<br />

Media Group im Oktober 2004, nahmen<br />

2006 die Produktion auf. Im Sommer<br />

2007 investierte Trinity Mirror erneut in<br />

eine fünfte Vier-Turm-Maschine (E), die<br />

im Sommer 2008 ihren Betrieb aufnahm.<br />

Zum Zeitpunkt ihrer kommerziellen Pro-<br />

Nach der Inbetriebnahme der neuen Drucksektion wird die<br />

Druckmaschine mit 19 Drucktürmen und sechs Falzapparaten im<br />

Oktober 2009 in voller Produktion sein.<br />

duktionsaufnahme wurde die Maschine<br />

F geordert, um eine weitere bestehende<br />

manroland-Rotation zu ersetzen. Die<br />

neue Sektion besteht aus drei 8er-Türmen,<br />

einem Klappenfalzapparat 2:5:5<br />

und drei Rollenwechslern (autopaster)<br />

und druckt somit alle Bahnen durchgehend<br />

vierfarbig.<br />

Die neue Zeitungsrotation wird in<br />

Oldham installiert. Das Druckzentrum<br />

ist unweit der Autobahn M60 und in<br />

Zentrumsnähe von Manchester optimal<br />

situiert. Produktionsstart ist für den<br />

Herbst 2009 geplant.<br />

Erfolgreiches Projektteam<br />

Die Projekte wurden im 2006 und 2008<br />

erfolgreich durch Lyons Architects im<br />

Auftrag von Trinity Mirror Printing<br />

Oldham geleitet und ausgeführt. Den<br />

Abbau des existierenden Betriebsmaterials<br />

sowie die Installation des neuen<br />

Rund 88 000 Tonnen Zeitungspapier werden in Oldham jährlich<br />

bedruckt.<br />

evolution 44 | Oktober 2008


Equipments wurde ohne grosse Störung<br />

des Tagesgeschäfts vollzogen.<br />

Trinity Mirror<br />

Trinity Mirror plc zählt zu den grössten<br />

Zeitungsverlegern in Grossbritannien,<br />

mit einem preishitverdächtigen Portfolio<br />

von über 350 Media Brands davon fünf<br />

Nationale Zeitungen, über 150 Regionalzeitungen<br />

und 200 Webseiten. Die<br />

Gruppe beschäftigt über 9000 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in mehr als 150<br />

Zentren, inklusive neun Druckzentren,<br />

verteilt auf ganz Grossbritannien.<br />

Kurz nach der Bestellung der neuen<br />

Maschine F hat Noel McEvoy dem<br />

Direktor und Gesamtleiter John Brewis<br />

ein paar Fragen gestellt.<br />

John, 2007 haben Sie neue Verantwortungen<br />

innerhalb der Gruppe übernommen<br />

und starteten in Oldham mit dem Maschinenprojekt<br />

E. Wie verlief das Projekt ?<br />

Wir sind wirklich zufrieden mit dieser<br />

Installation. Wir haben einige ziemlich<br />

fordernde Deadlines und sind gegenüber<br />

unseren Kunden verpflichtet, neue<br />

vierfarbige Produkte zu liefern. Das<br />

WIFAG Projektteam war super und ist<br />

bei TMPO sehr hoch angesehen, trotzdem<br />

sie uns im Fussball geschlagen<br />

haben!<br />

Werden Sie dasselbe Projektteam für das<br />

neue Maschinenprojekt einsetzen ?<br />

Das neue Projekt wird die 4. Installation<br />

sein, die wir in den letzten 4–5 Jahren<br />

realisierten. Wenn möglich, werden wir<br />

auf die gleichen Kräfte setzen, denn alle<br />

bisherigen Projekte wurden innerhalb<br />

der Zeit- und Kostenvorgabe realisiert.<br />

Wir haben ein gutes, internes Team<br />

entwickelt und verstehen uns bestens<br />

mit den externen Vertragspartnern.<br />

Mit wie vielen Schichten betreiben Sie die<br />

Anlage ?<br />

Wir betreiben die Maschinen mit vier<br />

Schichten, zwei tagsüber, zwei in der<br />

Nacht, rund um die Uhr an 364 Tagen<br />

im Jahr.<br />

Trinity Mirror Printing ist der operative<br />

Dienstleister für Druckerzeugnisse von<br />

Trinity Mirror plc. Trinity Mirror Printing<br />

stellt ein hochqualitatives Drucknetzwerk<br />

für die Produktion der Trinity<br />

Mirror Titel und bietet einen professionellen<br />

Druckservice auf Auftragsbasis<br />

für ein grosses Spektrum von Zeitungs-<br />

und Periodika-Verlegern.<br />

Trinity Mirror Printing Oldham<br />

und WIFAG<br />

Die evolution 371 Anlage in Oldham,<br />

mit total 19 Drucktürmen und sechs<br />

John Brewis, Direktor und Gesamtleiter<br />

der Druckerei Trinity Mirror, Oldham.<br />

Wo liegt der jährliche Papierverbrauch in<br />

Oldham ?<br />

Bei etwa 88 000 Tonnen.<br />

Wie viele Druckplatten stellen Sie an<br />

einem Tag durchschnittlichen her ?<br />

Rund 5000 Platten während einer mittleren<br />

Produktion<br />

Hat der halbautomatische Druckplattenwechsler<br />

zur Reduktion der Wechselzeiten<br />

beigetragen ?<br />

Schwierige Frage, da er eigentlich die<br />

manuelle Arbeit reduziert, aber wir<br />

denken die grösste Reduktion kommt<br />

von der besseren Organisation der Plattenwege<br />

hin zum Druckwerk und den<br />

Arbeitskräften, die die Platten wechseln.<br />

<strong>MARKTREPORT</strong><br />

Falzapparaten, ist für WIFAG eine der<br />

grössten Installationen an einem Standort<br />

und stellt eine exzellente Referenz<br />

dar. Wir danken Trinity Mirror für das<br />

grosse Vertrauen in unsere Produkte und<br />

Leistungen. Wir wünschen unserem Partner<br />

anhaltenden Erfolg in der Zukunft.<br />

Nachdem nun alle Zeitungsseiten vierfarbig<br />

bedruckt werden, was sind Ihre Makulaturwerte<br />

?<br />

Anfahrmakulatur liegt bei 220 Exemplaren.<br />

Die Prozentwerte der Makulatur<br />

variieren sehr stark, weil wir eine<br />

grosse Palette an Druckerzeugnissen<br />

herstellen, von Kleinauflagen bis<br />

hin zu den grossen Produktionen für<br />

die nationale Distribution. Wir drucken<br />

rund 70 verschiedene Produkte<br />

auf vier Sektionen und erwarten einen<br />

kontinuierlichen Zuwachs mit der<br />

Inbetriebnahme der Sektion E und der<br />

Installation der Maschine F.<br />

Haben die Farb- und Schnittlageregelung<br />

die Qualität verbessert ?<br />

Ja – weniger manuelle Eingriffe beim<br />

Aufstart. Es ist ein robustes und effektives<br />

System, das den Produktionsstart<br />

mit nur einem Drucker ermöglicht.<br />

Was ist der Mitarbeiterbestand bei einer<br />

typischen Produktion ?<br />

Wir betreiben mit drei Druckern je<br />

zwei Falzapparate und sechs Drucktürme,<br />

wobei die Herausforderung bei<br />

der Platzierung der Leute am richtigen<br />

Ort liegt, um die vielen Produktionswechsel<br />

abzudecken, die wir tätigen.<br />

Wie viele Leitstände benötigen sie für eine<br />

96-seitige Tabloidproduktion ?<br />

Wir benötigen einen Leitstand dafür.<br />

John, vielen Dank für dieses Interview.<br />

25


26<br />

Noel McEvoy<br />

North Jersey Media Group, Rockaway, N.J (USA)<br />

Erfahrungen mit der evolution 371<br />

im Produktionsalltag<br />

Im September 2006 wurde die neue WIFAG evolution 371 im Druckzentrum in Rockaway N.J. in Betrieb genommen.<br />

Dieser Teil der 60 Millionen US-Dollar Investition der North Jersey Media Group war das Resultat der Konsolidierung<br />

der Produktionsstätten auf einen Betriebsstandort, was eine grosse Leistung war.<br />

Produktion an einem Standort<br />

Zu ihrem Flaggschiff, der Zeitung The<br />

Record, in Bergen County. N.J. druckt<br />

das Unternehmen auch ihre andere<br />

Tageszeitung, The Herald News sowie<br />

48 Wochenzeitungen und die Regional-<br />

Nach zwei Jahren Produktionserfahrung<br />

sprach Noel McEvoy mit Bob Konig,<br />

dem stellvertretenden Leiter Herstellung.<br />

Er berichtete über seine Erfahrungen.<br />

Bob, wie gut ist die Leistung der Rotation ?<br />

Sehr gut.<br />

Haben sich durch die grössere Automatisierung<br />

die Rüstzeiten trotz der vielen Formate<br />

und Produkte reduziert ?<br />

Ja, beispielsweise hängen wir am Dienstag<br />

morgen zwischen 04.00 Uhr und 09.00<br />

Uhr für die 17 Ausgaben der Wochenzeitungen<br />

jeweils rund 2000 Platten ein.<br />

Diese Prozedur benötigt jetzt ca. 50 %<br />

weniger Zeit als vor der Produktion auf<br />

der WIFAG-Rotation.<br />

Wie aufwändig ist der Formatwechsel, beispielsweise<br />

von 60 Inch (1524 mm) auf 48<br />

Inch (~1219 mm) Bahnbreite ?<br />

Das ist überhaupt nicht aufwändig. Wir<br />

wechseln praktisch täglich die Breiten<br />

und dies, offen gestanden, dank der Automatisierung,<br />

ohne uns damit auseinander<br />

setzen zu müssen.<br />

Welche Makulaturwerte erreichen Sie im<br />

durchgängigen Vierfarbendruck ?<br />

Wir bewegen zwischen 1 % und 1,5 % für<br />

eine 48-seitige, vierfarbige Zeitung. Die<br />

Anlaufmakulatur beträgt zwischen 300<br />

und 500 Exemplaren.<br />

ausgabe der USA Today. Diese Produkte<br />

erreichen jede Woche eine Totalauflage<br />

von über 2,5 Mio. Zeitungsexemplaren<br />

in verschiedenen Formatgrössen.<br />

Mit der Standardisierung des Prozesses<br />

und Einführung von hoch automati-<br />

John King, Leiter Herstellungsprozesse<br />

und Bob Konig, stellvertretender Leiter<br />

Herstellung (v.l.).<br />

Haben sich die Produktionszeitfenster durch<br />

die grössere Druckgeschwindigkeit verkürzt ?<br />

Ja. Einfach ausgedrückt haben wir die<br />

Produktion unserer Tageszeitungen von<br />

Hackensack, unserem Hauptmarkt, ins<br />

rund 48 Kilometer westlich gelegene<br />

Rockaway verlegt. Trotzdem geniessen<br />

wir jetzt die spätesten Redaktionsschlüsse<br />

unserer Geschichte. Wir konnten unsere<br />

Lieferpünktlichkeit stark verbessern.<br />

Haben die Farbregister- und Schnittlage-<br />

Regelung die Produktqualität nachhaltig<br />

verbessert ?<br />

Absolut. Die Qualität ist konstant hoch.<br />

Wie gross sind die Druckteams für eine<br />

typische Zeitungsproduktion?<br />

Wir produzieren die 48-seitige, vierfarbige<br />

Tageszeitung in beiden Falzmecha-<br />

sierten Systemen hat das Unternehmen<br />

einen neuen Standard in der Zeitungsproduktion<br />

etabliert. Ziel waren Exemplarkosten<br />

durch grössere Effizienz und<br />

höherer Auslastung des Produktionsbetriebs. <br />

nismen des Doppelfalzapparats (gleich<br />

wie zwei Sektionen) mit total fünf Leuten<br />

inklusive Rollenkeller.<br />

Wie viele Leitstände werden benötigt ?<br />

Die Produktion kann mit einem Leitstand<br />

pro Auslage gefahren werden, doch<br />

wir bevorzugen einen Back-up für den<br />

Notfall. Wir haben drei Leitstände.<br />

Sie haben Projekt- und Kundendiensterfahrung<br />

und betreuen Druckmaschinen<br />

von anderen Anbietern. Gibt es etwas, das<br />

WIFAG von den Konkurrenten abhebt?<br />

North Jersey Media Group und WIFAG<br />

haben sich hinsichtlich Technologie und<br />

neuer Konzepte im Zusammenhang mit<br />

unserer Zeitungsdruckmaschine herausgefordert.<br />

Das Engagement von WIFAG,<br />

nicht nur in Bezug auf die Inbetriebnahme<br />

und Übergabe, sondern auch<br />

gegenüber den kontinuierlichen Verbesserungen<br />

und der Feinabstimmung<br />

unserer Betriebsprozesse war unglaublich.<br />

WIFAG wird ihrem Ruf gerecht. Sie<br />

steht von Anfang an hinter ihrem Produkt<br />

und dies auch nachdem die ersten<br />

gedruckten Exemplare die Maschine verlassen<br />

haben.<br />

Bob, vielen Dank für das Interview.<br />

evolution 44 | Oktober 2008


Druckspezifikationen<br />

Die WIFAG evolution 371 in Rockaway<br />

(NJ, USA) verfügt über 21-Inch<br />

(533,3mm) Abschnittslänge, eine 4�2-<br />

Zylinderaufteilung und leistet 90 000<br />

Exemplare pro Stunde in Doppelproduktion.<br />

Sie beinhaltet sechs Drucktürme,<br />

Drucken mit variablen Bahnbreiten<br />

Um Bahnen, die kleiner als 60 inch<br />

[1524 mm] sind, zu bedrucken werden<br />

sie zuerst normal mittig zum Druckzylinder<br />

eingezogen. Danach werden die<br />

➊ Beide Teilbahnen (Stränge) werden<br />

mit dem Schlitten auseinander gespreizt.<br />

➌ Beide Teilbahnen (Stränge) werden im<br />

Druckwerk bedruckt.<br />

einen unabhängig produzierenden, doppelten<br />

Klappenfalzapparat mit Zylinderaufteilung<br />

2:5:5 sowie acht automatische<br />

Rollenwechsler autopaster A. Die Anlage<br />

ist mit bilddatenbasierten Farb- und<br />

Schnittlage-Reglern ausgerüstet. Diese<br />

evolution 371 ist die erste Installation,<br />

Bahnen in der Spreizvorrichtung vor<br />

dem Druckturm geschnitten und mit<br />

dem Schlitten werden die Teilbahnen<br />

auf die Centerlinie der Falztrichter<br />

gespreizt.<br />

➋ Beide Teilbahnen (Stränge) vor dem<br />

Eingang in den Druckturm.<br />

➍ Die bedruckten Teilbahnen (Stränge)<br />

nach dem Druck.<br />

<strong>MARKTREPORT</strong><br />

die als Gummi-Gummi Bauweise über<br />

die WIFAG Spreizvorrichtung und verfügt,<br />

die zudem für die tägliche Wechsel<br />

der Bahnbreiten von 60 inch [1524 mm],<br />

55 inch [<strong>13</strong>97 mm], 50 inch [1270 mm]<br />

and 48 inch [~1219 mm] ausgerüstet ist.<br />

Das Automationskonzept garantiert<br />

die einfache und wirtschaftliche Funktion<br />

der gewählten Lösung: Die Positionen<br />

aller Elemente angefangen bei<br />

der Spreizvorrichtung, über die Shutter,<br />

Teilbahnregister, seitliche Verstellung<br />

der Gummiwalzen und der Walzen<br />

unter den Falztrichtern werden allesamt<br />

in die Produktionsbasis zurückgelesen<br />

und dienen als Voreinstellung für<br />

die nächste Produktion.<br />

Zwischen 2. und 3. Druckwerk in 8er-<br />

Türmen der Gummi-Gummi-Bauweise<br />

sind Teilbahnregister entwickelt<br />

und eingebaut worden, um die Farbregister<br />

aktiv kontrollieren zu können.<br />

Mehrere Optimierungsschritte und<br />

Tests wurden zusammen mit dem<br />

Kunden durchgeführt, bis die Anforderungen<br />

bezüglich Druckqualität,<br />

Makulaturwerte und Betriebskonzept<br />

erreicht wurden.<br />

North Jersey Media Group ist ein<br />

wertvoller Kunde und Partner und<br />

ihr Druckzentrum in Rockaway ist für<br />

WIFAG eine hoch geschätzte Referenz.<br />

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evolution 44<br />

Oktober 2008<br />

Herausgeber:<br />

WIFAG Maschinenfabrik AG, Wylerringstrasse 39<br />

Postfach 8865, 3001 Bern, Schweiz<br />

Telefon +41 31 339 33 33, Telefax +41 31 339 36 66<br />

info@wifag.ch, www.wifag.com<br />

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