Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung
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Compact City<br />
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beobachtet werden kann, zumeist nur wenn sie zum supermarkt einkaufen gehen oder nicht<br />
mit dem auto fahren, den Weg über die platte. die meisten kommen über die Garage bzw.<br />
die (von dieser ausgehenden) aufzüge zu den einzelnen stiegen. so führt etwa der aufzug<br />
am Carminweg direkt zum laubengang der mittleren zeile. die platte war als teil des umliegenden<br />
stadtraumes und urbanes netzwerk für die bewohner gedacht. in der alltäglichen<br />
nutzung findet sie sich jedoch oft als ebene wieder, die sowohl vom umliegenden stadtraum<br />
abgetrennt als auch vielfach außerhalb der gewählten Gehrouten innerhalb der Compact<br />
City liegt.<br />
für die bewohner scheint der „urbane platz“ kaum einen gemeinschaftlichen aufenthaltsraum<br />
darzustellen. man sieht so gut wie nie personen am platz verweilen. einige bewohner führen<br />
dies <strong>im</strong> Gespräch darauf zurück, dass es keine sitzgelegenheiten und <strong>im</strong> sommer wenig<br />
schatten gibt. auch das einmal <strong>im</strong> Jahr von den bewohnern selbst organisierte fest findet<br />
nicht <strong>im</strong> bereich des platzes statt, sondern am Kinderspielplatz: „in der Wiese natürlich“, wie<br />
ein bewohner betont.<br />
arbeiten oder Wohnen<br />
das Konzept „homeworkers“ sieht die Compact City als ort der Verknüpfung von arbeit und<br />
Wohnen vor. <strong>im</strong> augenblick gibt ist es jedoch nur 2 parteien, die sowohl in der siedlung arbeiten<br />
als auch in dieser wohnen. die meisten büro- und Gewerbeflächen sind an unternehmen<br />
vermietet, die nach der konventionellen trennung von arbeit und Wohnen hier reine<br />
arbeitsstätten angesiedelt haben. auf der platte selbst sind derzeit fast alle büroflächen an die<br />
firma bombardier vermietet.<br />
ursprünglich waren <strong>im</strong> zentralen freibereich als gemeinschaftliche infrastruktur für die hier<br />
auch arbeitenden bewohner ein Kindertageshe<strong>im</strong> und das Center-management vorgesehen.<br />
der Kindergarten wurde jedoch, nicht zuletzt weil in der angrenzenden „frauenWerkstadt“ ein<br />
Kindertageshe<strong>im</strong> zur Verfügung steht, abgesiedelt. da kaum bewohner in der Compact City<br />
arbeiten, betreut das Center-management pr<strong>im</strong>är die ansässigen unternehmen. in folge dessen<br />
befindet sich <strong>im</strong> zentralen freiraum bis auf den Kinderspielplatz keine von den bewohnern<br />
als solche genutzte „gemeinschaftliche“ einrichtung. er wirkt daher kaum als soziales zentrum<br />
der anlage.<br />
ÜbersChneidunG der ÖffentliChKeitssphären<br />
Wie oben beschrieben, ist die urbane platte zur Gänze öffentlich zugänglich und schafft dennoch<br />
räume und bereiche mit unterschiedlichem Öffentlichkeitsgrad. Vor allem die mittlere<br />
zeile, die den Kern des engmaschigeren bereichs der platte darstellt, hat den Charakter einer<br />
„int<strong>im</strong>en“, unmöblierten Wohnstraße. diese könnte einen idealen rahmen bilden, um den<br />
privaten bereich gelegentlich nach außen zu erweitern (wie dies in anderen untersuchten<br />
siedlungen, etwa der Wohnanlage in der zschokkegasse, mit einer ähnlichen, wenn auch<br />
überdachten struktur geschieht). in der Compact City sieht man jedoch keine tische oder<br />
sessel auf der „straße“ stehen. auch wurden nur stellenweise topfpflanzen vor die eingänge<br />
gestellt. dies ist wohl pr<strong>im</strong>är darauf zurückzuführen, dass <strong>im</strong> erdgeschoss der mittleren zeile<br />
keine Wohnungen, sondern büroflächen angesiedelt sind. man könnte demnach eher von<br />
einer „bürostraße“ sprechen. dennoch kommt es stellenweise zu einer „markierung privater<br />
bereiche“. so ist die umgebung einzelner eingänge mit topfpflanzen abgesteckt worden.<br />
diese ausbreitung des privaten in die öffentliche fläche geschieht jedoch auffälliger Weise nur<br />
dort, wo kleine unternehmen angesiedelt sind, deren betreiber zum teil auch in der anlage<br />
wohnen. Vor den von bombardier belegten räumlichkeiten kommt es zu keiner aneignung