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Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

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Compact City<br />

82<br />

„homeWorKers“<br />

die Compact City beruht auf dem Konzept „homeworkers“, das bereits 1993 entstanden und<br />

in eigeninitiative von busarchitektur als <strong>forschung</strong>sinstrument und Kommunikationsmedium<br />

bearbeitet worden ist. das pilotprojekt wurde 1998 mit dem otto Wagner städtebaupreis<br />

ausgezeichnet. es basiert auf der Überlegung, dass neue raumkonzepte entwickelt werden<br />

müssen, um dem verstärkten Wandel der arbeitsgewohnheiten vom klassischen „fremdarbeiter“/<br />

„stadtarbeiter“ hin zum „hausarbeiter“/ „he<strong>im</strong>arbeiter“ rechnung zu tragen. in diesem<br />

sinne wurde - auf basis des theoretischen Konzeptes - ab 1996 von busarchitektur gemeinsam<br />

mit dem bauträger seG und dem Wiener Wirtschaftsförderungsfonds ein konkretes projekt<br />

entwickelt. aus marktstrategischen Gründen wurde das pilotprojekt „homeworkers“ vom<br />

bauträger auf Compact City unbenannt.<br />

in einem stadtteil der kurzen Wege sollten Wohnen, arbeiten, Gastronomie und Gewerbe<br />

vereinigt werden.<br />

bebauunGs- und freiraumstruKtur<br />

urbane platte<br />

das erdgeschoss ist <strong>im</strong> südlichen bereich zur Gänze verbaut. es beherbergt einen supermarkt,<br />

Garagen und nebenräume. an der donaufelder straße und am Carminweg folgt die<br />

bebauung der straßenkante. sie bildet so einen block, der <strong>im</strong> osten direkt an eine Wohnhausanlage<br />

grenzt.<br />

<strong>im</strong> norden schließen an die erdgeschossbebauung vier parallel zum Carminweg angeordnete<br />

4-geschossige baukörper an. sie bilden eine nach norden hin offene kammartige struktur<br />

mit drei höfen.<br />

Über der erdgeschossbebauung liegt die so genannte urbane platte. auf dieser stehen drei<br />

zeilenartige baukörper; an der donaufelder straße ein 4-geschossiger, dahinter zwei 2-geschossige<br />

Gebäudezüge. sie definieren Wände und Kanten eines differenziert gegliederten<br />

freiraumes, der über dem straßenraum liegt. da der Komplex als stadtteil konzipiert worden<br />

ist, der mit der umliegenden urbanen struktur zusammenwachsen soll, ist die gesamte platte<br />

öffentlich zugänglich.<br />

„sChleusen zWisChen zWei Welten“<br />

die urbane platte wird über die donaufelder straße und den Carminweg erschlossen. an der<br />

donaufelder straße befinden sich zwei stiegenaufgänge, wobei auf einem groß der name<br />

der anlage steht, so dass dieser wie ein prägnantes markenzeichen wirkt. an der ecke donaufelder<br />

straße/Carminweg führt eine rolltreppe auf die platte, am Carminweg ein stiegenbauwerk<br />

mit aufzug.<br />

die zugänge sind von der straße aus nicht zu übersehen, lassen jedoch nicht erkennen, was<br />

sich auf der platte wirklich befindet. Von der donaufelder straße aus ist diese gar nicht einsichtig.<br />

am Carminweg stehend, sieht man zwar die oben liegenden baukörper, ohne jedoch<br />

die struktur des raumes zu erkennen. beide stiegenaufgänge sind so ausgebildet, dass die<br />

dahinter liegende „Welt“ sich dem besucher erst spät erschließt. ein effekt, der sich auch bei<br />

rolltreppe und aufzug ergibt. die zugänge schaffen keine verbindenden zwischenräume,<br />

sondern sie wirken wie „schleusen zwischen zwei Welten“. Über die aufgänge hinaus kann<br />

die urbane platte von der darunter liegenden Garage über die aufzüge der einzelnen stiegen<br />

erreicht werden.<br />

steht man auf der platte, ergibt sich in alle richtungen blickkontakt zur umgebung, wobei

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