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Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

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autofreie mustersiedlung<br />

68<br />

durch mehrere Parteien entgegen. das „Wohnz<strong>im</strong>mer“ ist in den warmen monaten so gut<br />

wie <strong>im</strong>mer ausgebucht und der am intensivsten von erwachsenen in anspruch genommene<br />

gemeinschaftliche freiraum der anlage.<br />

gut besucht sind auch das sauna- und das Kinderdach, in dessen gemeinschaftsraum<br />

sich vorwiegend die altersgruppe zwischen 6 und 12 Jahren einfindet. Von den eltern mit<br />

spielgeräten ausgestattet dient der raum für feste, zum spielen, zum lernen. die freifläche<br />

des Kinderdaches wird hingegen weit weniger intensiv genutzt. dies dürfte auch daran liegen,<br />

dass außer einem kleinen aufblasbaren Planschbecken keine spielgeräte bereit stehen.<br />

zudem ist die terrasse den ganzen tag über der sonne ausgesetzt. der hitze wegen ist <strong>im</strong><br />

sommer auch der geschlossene raum kaum zu nutzen.<br />

sehr beliebt sind die mit hochbeeten ausgestatteten gartendächer, die zum anbau von<br />

gemüse und Kräutern verwendet werden. die meisten Beete sind in sehr gutem zustand.<br />

Wie aus der zuständigen arbeitsgruppe zu erfahren ist, fühlen sich Personen, die zum ersten<br />

mal ein Beet anmieten, durch die anfallende arbeit manchmal überfordert. deshalb kommt<br />

es <strong>im</strong>mer wieder zur Verwahrlosung einiger Beete, die aber nicht lange anhält, da sie alljährlich<br />

neu vergeben werden.<br />

KiNdersPiel ohNe greNzeN<br />

Kinder <strong>im</strong> alter zwischen 6 und 12 Jahren nutzen alle öffentlich zugänglichen freiflächen<br />

zum spielen, ohne dass eine grenze zwischen der siedlung und dem angrenzenden Park<br />

erkennbar wäre. auffallend ist der häufige ortswechsel be<strong>im</strong> spiel: sowohl zwischen anlage<br />

und Park als auch innerhalb der siedlung. Kinder nehmen die Vielfalt an situationen,<br />

gelegenheiten und atmosphären voll in anspruch. an einem Julinachmittag werden etwa<br />

entlang des hauptweges Wettrennen veranstaltet, während <strong>im</strong> teichhof auf dem (von den<br />

Bewohnern nachträglich selbst eingerichteten) Brunnen geklettert, <strong>im</strong> Kinderhof geschaukelt<br />

und <strong>im</strong> Park gerutscht wird. auf den Wegen wird mit rädern, bzw. auf skateboards oder<br />

rollerskates gefahren.<br />

so wie es keine grenze zwischen dem siedlungsraum und dem Park zu geben scheint, ist<br />

keine trennung zwischen den Kindern aus der siedlung und jenen aus der umgebung zu<br />

bemerken. sie spielen gemeinsam und nutzen gemeinsam alle zur Verfügung stehenden<br />

flächen: „ich wohn gar nicht hier, aber ich komm oft in den hof spielen. Wir spielen mit<br />

den Kindern, die hier wohnen, <strong>im</strong> hof, <strong>im</strong> Park, hier auf den Wegen. ich komme gerne her“<br />

(10-jähriger Bub).<br />

das intensive Kinderspiel kann jedoch auch zu spannungen mit anderen Bewohnern führen.<br />

Weder in der siedlung noch <strong>im</strong> Park steht ein Ballspielplatz bereit. da sich am ehesten<br />

noch die zwischen den südlichen Privatgärten und der Nordmanngasse gelegene Wiese zum<br />

fußballspielen eignet, ergeben sich dort, wenn Bälle in die angrenzenden gärten fliegen,<br />

gelegentlich Konflikte.<br />

greNzeN uNd NisCheN des KleiNKiNdersPiels<br />

Während die „grenzenlose offenheit“ des raumes für Kinder <strong>im</strong> alter zwischen 6 und 12<br />

Jahren eine sehr hohe spielqualität zur folge hat, bringt sie für das spielen der Kleinkinder<br />

Nachteile. durch hunde von siedlungsfremden Personen, welche die anlage durchqueren,<br />

kommt es regelmäßig zur Verunreinigung der grünflächen wie auch der sandkisten. aus<br />

diesem grund vermeiden es viele eltern, mit ihren Kleinkindern in den höfen zu spielen.

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