Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung
Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung
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Koppstraße<br />
44<br />
Vegetation<br />
Das bepflanzungskonzept der anlage ist sehr zurückhaltend. in die weite rasenfläche, wurde<br />
<strong>im</strong> nördlichen hof lediglich eine den Weg zwischen paltaufgasse und hettenkofergasse in<br />
einigem abstand begleitende reihe von säuleneichen gesetzt, welche die lineare struktur<br />
des Freiraumes betont. an der östlichen grenze steht noch eine platane; kleinere sträucher<br />
wie Flieder, spirea, Weigelie und pfeifenstrauch sind offenkundig von den mietern in der<br />
nähe der sitzquader gepflanzt worden.<br />
Die mietergärten weisen eine sehr abwechslungsreiche bepflanzung mit verschiedenen hecken<br />
und sträuchern und Kletterpflanzen (als sichtschutz), vereinzelt sogar mit bäumen auf.<br />
Die üppige bepflanzung der balkone wirkt durch die länge der anlage als starker akzent <strong>im</strong><br />
außenraum.<br />
beleUchtUng UnD lichtst<strong>im</strong>mUng<br />
Die gemeinschaftlichen <strong>Freiräume</strong> der Wohnhausanlage werden in der nacht ausschließlich<br />
per zeitschaltung beleuchtet. geht niemand durch die höfe, so bleiben diese dunkel. Die<br />
leuchtpoller in der großen Wiesenfläche sind nur in den frühen abendstunden in betrieb.<br />
zu späterer stunde können die durch den hof führenden Wege per zeitschaltung einzeln<br />
beleuchtet werden. entlang der Wege wurden Wandleuchten angebracht, die ein warmes<br />
licht geben, das die gehverbindungen gut ausleuchtet. Da die Wiesenfläche <strong>im</strong> Dunkeln<br />
liegt, kann dennoch stellenweise ein gefühl der Unsicherheit auftreten. Die überdachten, in<br />
den hof leitenden Durchgänge werden mit leuchtstoffröhren beleuchtet und wirken daher<br />
sehr hell und sicher. in den laubengängen befinden sich die gleichen Wandleuchten wie <strong>im</strong><br />
erdgeschoss.<br />
aneignUng Der FreiräUme<br />
hoF Der KinDer<br />
es fällt auf, dass sich in der Wohnhausanlage, <strong>im</strong> Vergleich zu anderen untersuchten siedlungen,<br />
sehr viele personen <strong>im</strong> Freiraum bewegen und diesen nutzen. Die atmosphäre ist<br />
daher sehr lebendig und oft laut.<br />
Die gemeinschaftliche Fläche <strong>im</strong> großen hof wird, wie in der planung vorgesehen, pr<strong>im</strong>är<br />
von Kindern genutzt. <strong>im</strong> weitläufigen bereich verteilen sich phasenweise bis zu 30 Kinder<br />
unterschiedlicher altersstufen. aufgrund der größe der rasenfläche können sich gruppen<br />
bilden und von einander ungestört den Freiraum nutzen. an einem sonntag nachmittag <strong>im</strong><br />
august etwa spielen einige eltern mit ihren Kleinkindern bei der sandkiste, während mädchen<br />
<strong>im</strong> alter zwischen 6 und 12 Jahren auf den <strong>im</strong> mittleren bereich der Fläche angesiedelten<br />
geräten sitzen und sich unterhalten. Die buben spielen zur gleichen zeit auf der<br />
freistehenden Wiesenfläche mit dem ball. Von diesen ungestört sitzen Jugendliche auf den<br />
bänken entlang des hauptverbindungsweges. in keiner der anderen untersuchten anlagen<br />
steht Kindern und Jugendlichen ein derart großzügiger Freiraum zur Verfügung, der aufgrund<br />
der anordnung der geräte und der weichen oberfläche so vielfältige möglichkeiten zum<br />
spiel bietet.<br />
Die Kinder eignen sich den gesamten hofbereich an und spielen sowohl auf der Wiesenfläche<br />
als auch auf den Wegen. <strong>im</strong>mer wieder sieht man Kinder direkt von ihrem „erdgeschossvorgarten“<br />
bzw. mietergarten auf die Wiesenfläche laufen, wobei die tore zu den<br />
privatflächen oft offen bleiben. so entsteht durch die direkte Verknüpfung von privaten und<br />
gemeinschaftlichen <strong>Freiräume</strong>n eine <strong>im</strong> Verhältnis zur größe der anlage riesige spielwelt.