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Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

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Die Flächenausnutzung wurde zurückgeschraubt und für die Bebauung der <strong>im</strong>mer noch sehr<br />

dichten Kammstruktur ein Schwerpunkt in der Außenraumgestaltung gesucht. Nach dem<br />

Konzept der BAI sollte der Freiraum ein Identität stiftender Faktor der Anlage und essentieller<br />

Teil bei ihrer Vermarktung werden.<br />

Es handelte sich also um eine exzeptionelle Ausgangssituation, die auch dadurch zum Ausdruck<br />

kam, dass für die Gestaltung der Freianlagen ein Gutachterverfahren unter Landschaftsarchitekten<br />

durchgeführt wurde.<br />

Als Siegerin des Wettbewerbes konnte die Landschaftsarchitektin einen Freiraum schaffen,<br />

der - wie in den Fallstudien dargelegt - einerseits konzeptionell anspruchsvoll neue Möglichkeiten<br />

auslotet, andererseits <strong>im</strong> Freiraum mit den Wienerwaldinseln bewusst Juwelen platziert:<br />

„Ich glaube, dass Schönheit bestechend sein kann. Da wird nicht viel gedacht, das ist<br />

emotional“ (Andrea Cejka).<br />

Die Freiflächen wurden also explizit als ökonomisch verwertbarer Faktor thematisiert. Wiewohl<br />

die Gesamtkosten des Projektes <strong>im</strong> Rahmen der Wohnbauförderung lagen, wurde weitaus<br />

mehr als üblich pro Quadratmeter aufgewendet: Nach Berechnungen der Landschaftsarchitektin,<br />

die in den Prozess der Realisierung auch hinsichtlich der Kostenentwicklung gut<br />

integriert war, zumindest das Doppelte des gängigen Aufwandes, gemessen an sehr sparsamen<br />

Ausstattungen nahezu das Dreifache.<br />

Auch hier dürfte, gelinde gesagt, mit dem Generalunternehmer, begünstigt durch die Marktsituation,<br />

sehr gut verhandelt worden sein bzw. war diesem zum damaligen zeitpunkt Qualität<br />

und Ausmaß der Ausstattung wahrscheinlich nicht zur Gänze bekannt.<br />

„Wenn man bedenkt, dass die Sätze der öffentlichen Förderung seit dem kaum gestiegen<br />

sind, kann das Projekt kaum als Präzedenzfall genommen werden. Ein derartiger Freiraum ist<br />

eigentlich nicht möglich und damals war er eigentlich auch nicht möglich“ (Architekt Rudolf<br />

Szedenik).<br />

Es handelt sich also offenkundig um einen Ausnahmefall, bezogen auf den Anteil der Freiflächen<br />

an den Gesamtkosten dürften diese schätzungsweise um einen Prozentpunkt höher<br />

liegen als bei vergleichbaren Projekten.<br />

Durchaus übertragbar scheint indes der Ansatz, dass der Freiraum einen realen und gezielt<br />

vermarktbaren Mehrwert darstellt, der wohl auch etwas mehr kosten „darf“, als dies gegenwärtig<br />

häufig der Fall ist, und zumindest über ein von Anfang an budgetiertes und gesichertes<br />

Investitionsvolumen verfügen sollte.<br />

Vergleichende Betrachtungen<br />

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