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Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

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VERTIEFENDE ANALYSE NACH THEMATISCHEN SCHWERPUNKTEN<br />

Im Folgenden sollen anhand von ausgewählten Beispielen aus den Fallstudien besondere<br />

Zugänge und Lösungsansätze in der Freiraumgestaltung vertiefend behandelt werden. 33<br />

Es sind unterschiedliche Stoßrichtungen und konzeptionelle Zugänge, die hier von Interesse<br />

sind, weil sie sich jeweils in bemerkenswerter Weise <strong>im</strong> Außenraum niederschlagen und<br />

in ihrer besonderen Ausprägung durchaus verallgemeinerbare bzw. übertragbare Aspekte<br />

aufweisen:<br />

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Der erste Ansatz folgt einem spezifisch sozialen Anliegen, das einen durchaus exper<strong>im</strong>entellen<br />

Charakter aufweist.<br />

Der zweite nähert sich dem Freiraum durch besondere architektonische Akzente.<br />

Schließlich wird ein dritter Ansatz, der sich durch unkonventionelle aus der Landschaftsgestaltung<br />

kommende Impulse auszeichnet, näher beleuchtet.<br />

SoZIALE ExPERIMENTE<br />

Es sind zwei der untersuchten Projekte, die in diese Gruppe fallen: Die „Interethnische Nachbarschaft“<br />

<strong>im</strong> Stadtteil „In der Wiesen“ <strong>im</strong> Süden Wiens (Bauträger Sozialbau) und „Gemeinsam<br />

Wohnen in S<strong>im</strong>mering“ (Bauträger GPA).<br />

Beide Projekte haben den gleichen Schwerpunkt: Sie stellen sich in engagierter Weise den<br />

wachsenden Herausforderungen des Zusammenlebens von Inländern und Ausländern, von<br />

gebürtigen Österreichern und Migranten, machen die kulturelle Vielfalt <strong>im</strong> Zusammenwohnen<br />

von Menschen aus unterschiedlichen Ethnien zum thematischen Schwerpunkt eines<br />

Wohnbauvorhabens.<br />

Sie folgen damit einem durchaus vertrauten Zustand in der Verteilung der Bewohner in vielen<br />

Wohnhausanlagen des <strong>geförderten</strong> Wohnbaus. Mag. Michael Gehbauer, Geschäftsführer<br />

der GPA, meint bezogen auf „Gemeinsam Wohnen in S<strong>im</strong>mering“, dass „heute eigentlich<br />

alle Wohnbauten interethnisch sind und hier wussten es die Leute. Wir wollten verhindern,<br />

dass die Realität nicht den Erwartungen entspricht.“<br />

Diese Wohnbauten haben insoweit Modellcharakter, als sie den Bauträgern auch dazu dienen<br />

sollen, übertragbare Erfahrungen für den Alltag des <strong>geförderten</strong> Wohnbaus zu gewinnen.<br />

So wurde etwa vom dem Bauträger Sozialbau <strong>im</strong> Zuge des Pilotprojektes erstmalig eine<br />

Vorgehensweise <strong>im</strong> Umgang mit den Mietern ausprobiert, die nunmehr bei jedem Bauvorhaben<br />

angewandt wird:<br />

„Wir haben einen Tag der offenen Tür veranstaltet, als schon die Baustelle betretbar war. Das<br />

machen wir heute bei jedem Projekt und man lernt sich so kennen.<br />

Wir haben wenige Monate vor der Besiedelung einen Kennenlern-Treff organisiert und Mieter<br />

zu uns ins Zentrum eingeladen. Hier wissen die Leute schon, wer welche Wohnung haben<br />

wird. Die Nachbarn lernen sich kennen. Dann sagen wir: Es gibt einen Gemeinschaftsraum<br />

und wir haben folgende Vorschläge, was habt ihr für Ideen? So entsteht ein gemeinsamer,<br />

gruppendynamischer Prozess. Das ist jetzt Standard“ (Ing. Wilhelm Zechner, technischer Direktor/Sozialbau).<br />

33 Die Darlegungen bauen auf den weiter oben ausgeführten Fallstudien auf und setzen deren Kenntnis <strong>im</strong> Sinne einer<br />

kumulativen Vorgehensweise voraus. Wichtige Teilaspekte aus diesen werden nur dann wiederholt, wenn dies <strong>im</strong> Zuge<br />

der Argumentation notwendig erscheint.<br />

Vertiefende Analyse<br />

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