Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

wienerberg city
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fahren oder laufen. während das naherholungsgebiet für erwachsene eine viel genutzte
alternative zu den freiräumen des wohnkomplexes darstellt, ist dies für Kinder im alter
zwischen 6 und 12 Jahren nur bedingt der fall. Zwar gehen viele Kinder regelmäßig mit ihren
eltern in das naherholungsgebiet, aber nur wenige eltern lassen ihre Kinder allein außerhalb
des stadtteils spielen.
Da die öffentlich zugänglichen freiräume der wienerberg city keinen spielplatz bieten, wird
die suche nach einem spielbereich, v.a. für eltern von Kleinkindern, zu einem zentralen Problem.
einzig den bewohnern des von Helmut wimmer geplanten Komplexes „wohnen am
golfplatz“ an der Hertha-firnberg-straße steht ein umzäunter, gemeinschaftlicher spielplatz
zur Verfügung. im ebenfalls an der Hertha-firnberg-straße gelegenen, von christoph carl
geplanten bauteil befindet sich für die bewohner ein kleiner, umzäunter spielplatz mit einer
sandkiste und einer schaukel. Da das tor zu diesem offen steht, kann er auch von bewohnern
anderer bauteile genutzt werden. er stellt jedoch kaum eine wirkliche alternative dar, weil
er sehr klein ist und zumeist im direkten sonnenlicht steht. an der Hertha-firnberg-straße
liegen die großen Kinderspielplätze des Kindertagesheimes und der schule. wie oben erwähnt,
sind diese jedoch nicht öffentlich zugänglich. Da die institutionen ganztagsbetreuung
anbieten, ist auch eine Halbtagsöffnung der freiflächen derzeit nicht denkbar.
in der wohnhausanlage stehen für Kinder daher nur geschlossene spielräume bereit. Jeder
der vier türme verfügt, ebenso wie das Leisure center und der von atelier 4 geplante bauteil
über zumindest einen Kinderspielraum. Diese werden, so weit sie seitens der eltern mit
spielgeräten ausgestattet worden sind, was nicht immer der fall ist, vereinzelt auch im sommer
genutzt.
im näheren Umkreis der wienerberg city befindet sich im naherholungsgebiet wienerberg
ein Kinderspielplatz, der bei der Vermarktung des stadtteils mehrfach erwähnt worden ist.
er wird jedoch aus mehreren gründen kaum in anspruch genommen. so liegt er etwa 10
gehminuten vom stadtteil entfernt. Die wege sind nicht asphaltiert und, um den Kinderspielplatz
zu erreichen, muss eine stark abfallende rampe überwunden werden, was mit einem
Kinderwagen nur schwer möglich ist. Obgleich besonders für Kleinkinder alternativen notwendig
wären, verfügt der spielplatz über keine sandkiste. es stehen ein kleiner fußballplatz,
schaukeln, rutschen und eine Kletterwand bereit. Diese sind jedoch zum großteil nicht zu
nutzen, weil der Kinderspielplatz aufgrund des Lehmbodens über längere Zeiträume stellenweise
unter wasser steht.
wollen eltern mit ihren Kindern in der näheren Umgebung bleiben, suchen sie daher andere
spielplätze auf. beispielsweise jenen von McDonalds auf der triesterstraße: „wir gehen zum
McDonalds spielen. ich will das nicht, aber was soll ich sonst machen. Das sagt wohl alles
über den Zustand“ (eine Mutter von Kleinkindern).
angesichts der situation verlassen viele eltern mit ihren Kindern die Umgebung: „wenn wir
hier sind, bleiben wir in der wohnung. wir gehen hier nicht raus. Um zu spielen, fahren wir
mit dem bus nach Meidling und gehen von dort aus in einen Park. wir gehen weg von hier,
weit weg von hier. Das machen nicht nur wir, sondern alle meine nachbarn. Hierher kommen
wir erst wieder am abend“ (andere Mutter von Kleinkindern).
Da altersadäquates spielen für Kleinkinder im wohnkomplex nicht möglich ist und auch
die Umgebung kaum alternativen bietet, wird so ein beträchtlicher teil des Kinderspiels auf
andere stadtteile verlagert.