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Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

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gen. erwachsene sitzen, wie einige Mieter erzählen, bis tief in die nacht auf ihren balkonen<br />

und terrassen - „natürlich stört mich das, wenn die Kinder in der nacht herumlaufen und<br />

einige nachbarn bis ein uhr in der Früh grillen. ich muss ja um fünf raus. Den Kindern sag<br />

ich manchmal, dass sie aufhören sollen und manchmal tun sie es, manchmal nicht. Was soll<br />

ich dann sagen. ich will ja hier nicht der buhmann sein.“ - „bis jetzt gibt es eigentlich keine<br />

Streitereien, aber das geht nicht lange gut. Schauen Sie sich das an. in zwei Jahren ist alles<br />

kaputt, wenn das so weiter geht“ (ein ehepaar).<br />

als problematisch erweisen sich auf der ebene des Managements auch die fließenden<br />

übergänge zwischen den Grundstücken. So gilt es unter den bewohnern der anlage als<br />

unklar, ob die Wiesenflächen betreten werden dürfen oder nicht. Der vor ort anwesende<br />

hausbetreuer von bauplatz 8.1 fordert die Kinder regelmäßig zum Verlassen der zu „seinem“<br />

Grundstück gehörenden Wiesenflächen auf, denen jedoch unverständlich bleibt, warum eine<br />

hälfte der großen grundstücksübergreifenden Wiese betreten werden darf und die andere<br />

nicht.<br />

VanDaliSMuS iM oFFenen StaDtteil<br />

laut angabe der hausverwaltung ist es in der anlage mehrfach zu akten von Vandalismus<br />

gekommen. So wurden mehrmals Glasscheiben zerstört und einige Fahrraddiebstähle<br />

gemeldet. Darüber hinaus ist es zu einem Garageneinbruch gekommen. Während die offenheit<br />

des Stadtteils Kindern eine großzügige Spielwelt bietet, wird sie bezüglich Vandalismus<br />

von der zuständigen hausverwalterin als problematisch beurteilt: „Da werden wir in<br />

Monte laa noch viele Schwierigkeiten haben. Wenn das Gelände fertig sein wird, wird alles<br />

offen und zugänglich sein. bei dieser Dichte wird das sicher schwierig. Der Vandalismus wird<br />

uns probleme machen, es zeigt sich ja schon jetzt.“<br />

eRWaChSene iM FReiRauM<br />

Die erwachsenen bewohner halten sich wie in den meisten anderen untersuchten anlagen<br />

pr<strong>im</strong>är in den privaten <strong>Freiräume</strong>n auf. interessanterweise sind die terrassen und balkone,<br />

obgleich sie durchsichtig sind, hier nicht verkleidet worden. Fast alle bewohner haben auf den<br />

erdgeschossterrassen pflanzen gesetzt, die vorläufig noch niedrig sind. auch die gläsernen<br />

Windfänge sind zunächst unverändert beibehalten worden: „am anfang hat es mich schon<br />

gestört, dass alle dich sehen, wenn du am balkon stehst, aber ich hab mich schnell daran<br />

gewöhnt. Jetzt ist mir das egal.“<br />

Die zäune der Mietergärten sind bereits vor der besiedelung mit Kunststoffplanen verhängt<br />

worden. Da diese Flächen <strong>im</strong> westlichen hof liegen, sind sie weitaus ruhiger als die terrassen:<br />

es fällt auf, dass viele bewohner mit eigengarten pr<strong>im</strong>är diesen und nicht ihre am oft<br />

lauten Gartenhof gelegene Mieterterrasse nutzen. Die kleinen hütten in den Gärten werden<br />

von den Mietern vor allem als Geräteabstellräume stark in anspruch genommen.<br />

GaRtenhoF alS teil DeR SpielWelt<br />

Da sich kaum erwachsene ohne Kinder in den gemeinschaftlichen erdgeschossflächen aufhalten,<br />

sieht man so gut wie nie erwachsene <strong>im</strong> von Gräsern umgebenen Garten sitzen. als<br />

alternative gemeinschaftliche Ruheräume nutzen einige Mieter statt dem zentralen bereich<br />

des hofes die Dachterrassen.<br />

Monte laa<br />

bauplatz 8.2<br />

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