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Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

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in der Wiesen nord<br />

Block e<br />

236<br />

Vor allem anfänglich wurde auf der Wiese und den Wegen der anlage mit rädern, skateboards<br />

und rollerskates gefahren, was zu konflikten zwischen kindern, Jugendlichen und<br />

vorwiegend älteren mietern führte. auf die spannungen und die durch das spielen <strong>im</strong> zentralen<br />

hofbereich entstandenen sachschäden reagierten hausmanagement und hausverwaltung<br />

sehr restriktiv. <strong>im</strong> gesamten hofbereich wurden seitens der hausverwaltung zahlreiche<br />

Verbotsschilder aufgestellt. spielen die kinder Ball, werden sie zumeist vom hausmanager<br />

dazu aufgefordert, die anlage zu verlassen. eine einschränkung, die von den kindern kaum<br />

als solche wahrgenommen wird, da sie in den öffentlichen Park oder auf den weit besser ausgestatteten<br />

kinderspielplatz der südlich gelegenen Wohnhausanlage ausweichen können.<br />

auffällig ist, dass die sandkiste nur selten aufgesucht wird. dies liegt zum einen daran, dass<br />

in der anlage verhältnismäßig wenige familien mit kleinkindern leben. zum anderen bieten<br />

die außerhalb des hofes liegenden kleinkinderspielplätze (insbesondere <strong>im</strong> Quartierspark)<br />

weitaus mehr möglichkeiten.<br />

die gesamtstruktur des stadtteils „in der Wiesen“ stellt daher auch in dieser anlage eine<br />

wichtige Voraussetzung für das friedliche zusammenleben dar. in diesem kontext gelingt es<br />

dem hausmanagement, den hof als „ruheoase“ aufrecht zu erhalten.<br />

indiVidUelle aBschottUng<br />

die durch eine mauer bzw. das glashaus vom rest des freiraumes getrennten neun mietergärten<br />

werden sehr intensiv genutzt. die spuren der aneignung sind unübersehbar: in den<br />

gärten stehen tische, griller, hütten etc.<br />

als trennung untereinander wiesen die gärten zunächst keine Bepflanzung auf.<br />

Bei zwei gärten ist es zu einer Verschiebung der ursprünglichen grenzen gekommen: die<br />

beiden Parzellen wurden zusammengelegt, es wurde eine gemeinsame gartenhütte errichtet.<br />

die fehlende abschirmung zum nachbargarten hatte anfangs konflikte zwischen den mietern<br />

zur folge. so sehen viele in der starken abschirmung der gärten gegenüber dem<br />

öffentlichen Bereich scheinbar eine aufforderng zu einer insgesamt stärkeren individuellen<br />

abschottung. dies findet in den sehr hohen hecken gegenüber den nachbarn seinen ausdruck.<br />

Besonderes konfliktpotential ergibt sich daraus, dass <strong>im</strong>mer wieder kinder in den eigengärten<br />

fußball spielen: eine nutzung, die die Problematik übertriebener grenzsetzungen unterstreicht.<br />

Wie in anderen anlagen auch n<strong>im</strong>mt das spielen der kinder seinen anfang oft <strong>im</strong><br />

eigenen garten. in Block e gibt es jedoch keine Verknüpfung zwischen mietergärten und<br />

gemeinschaftlichem spielbereich, da der Weg in den hof über die außen liegende straße<br />

führt. es kann daher zu keinem, vom spiel abhängigen, schnellen ortswechsel der kinder<br />

kommen. der Privatgarten wird so zum feld für die gesamte Bandbreite an spielhandlungen,<br />

bis hin zum fußballspiel.

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