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Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

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zusammen fußballspiele zu verfolgen. andere gehen gemeinsam motorradfahren.<br />

zu dieser netzwerkbildung trägt wohl auch die freiraumstruktur der anlage bei. generell<br />

fällt auf, dass sich vergleichsweise viele erwachsene ohne kinder <strong>im</strong> hof treffen. am abend<br />

und an Wochenenden sitzen kleine gruppen von erwachsenen an den tischen zusammen<br />

und unterhalten sich. die meisten kennen sich und kommen regelmäßig in den garten. er<br />

scheint den erwartungen der erwachsenen Bewohner an einen attraktiven aufenthaltsraum<br />

zu entsprechen, was anhand folgender aspekte deutlich wird: er ist am nachmittag schattig,<br />

zumeist ruhig und bietet trotz der konzentration der sitzplätze am zentralen Platz „int<strong>im</strong>ität“<br />

und anmutung. entscheidend hierfür ist wohl auch die ausreichend d<strong>im</strong>ensionierte fläche<br />

und die anordnung der Bänke und tische. diese stehen <strong>im</strong> abstand von einigen metern zu<br />

einander, so dass der raum von unterschiedlichen, kleinen gruppen bzw. Paaren zu gleich<br />

genutzt werden kann. denn gruppen, die sich jeweils regelmäßig treffen, kommunizieren<br />

meist nicht mit anderen gruppen: „ich komme <strong>im</strong>mer mit denselben zwei freunden hierher.<br />

manchmal sind wir zu zweit, manchmal zu dritt. Wir setzen uns am abend kurz hin und unterhalten<br />

uns. mit den anderen reden wir nicht viel, eigentlich. Wir grüßen uns und aus“ (ein<br />

Bewohner). der Platz bietet den Bewohnern hinreichend Begegnungschancen, ohne sich von<br />

anderen gestört zu fühlen und umgekehrt.<br />

anmUtiger garten<br />

neben den beschriebenen faktoren scheint die anmutung des „mediterranen gartenhofes“<br />

für dessen starke nutzung durch erwachsene von Bedeutung zu sein. mieter unterstreichen<br />

diese Qualität <strong>im</strong>mer wieder: „es ist schön, so viele Pflanzen zu sehen“; „es blüht so wunderbar“;<br />

„nach dem giessen riecht der garten herrlich. ich rieche es bis hinauf in meine<br />

Wohnung“; „ich schaue so gern von meinem Balkon auf den hof“ (aussagen verschiedener<br />

Bewohner).<br />

der gartenhof verkörpert für viele erwachsene einen sinnlichen Wert. dies ist sicher auch<br />

darauf zurückzuführen, dass der garten gut gepflegt wird. so kümmert sich eine externe<br />

gärtnerei um die anspruchsvollen Pflanzungen. für die instandhaltung der anlage wie reinigung<br />

und schneeräumung sorgt hingegen der hausmanager, der in der anlage wohnt und<br />

daher rund um die Uhr erreichbar ist.<br />

kindersPiel aUsserhalB der „rUheoase“<br />

Wie auch in anderen untersuchten siedlungen, etwa der „interethnischen nachbarschaft“,<br />

bewährt sich in Block e das Prinzip des in der anlage lebenden hausmanagers. <strong>im</strong> vorliegenden<br />

Wohnbau folgt dessen management zumeist dem Prinzip der ruhe. der hausmanager<br />

und die meisten Bewohner begreifen den garten als „ruheoase“, was zur folge hat, dass er<br />

pr<strong>im</strong>är als „raum für erwachsene“ gesehen wird.<br />

das kinderspiel hingegen wird eingeschränkt. für kinder <strong>im</strong> alter zwischen 6 und 12 Jahren<br />

sah die Planung eine eigene, vom zentralen Bereich durch eine hecke klar getrennte Wiesenfläche<br />

vor. die hecke wird von den kindern jedoch nicht als grenze empfunden. so<br />

breitet sich das spiel (auch das fußballspiel) der kinder von der Wiese ausgehend auf den<br />

zentralen Bereich des hofes aus. dieser ist jedoch aufgrund der anspruchsvollen Vegetation<br />

als spielort denkbar ungeeignet.<br />

die für das spiel gedachte fläche hinter der hecke scheint den kindern hingegen zu wenig<br />

möglichkeiten zu bieten. die spielwiese liegt zumeist in direkter sonne, weshalb etwa die<br />

metallrutsche <strong>im</strong> sommer zu heiß ist, um benutzt zu werden.<br />

in der Wiesen nord<br />

Block e<br />

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