24.11.2012 Aufrufe

Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

in der wiesen nord<br />

Block B<br />

198<br />

wenn ich wo anders mit meinen Freunden gemütlich <strong>im</strong> schatten etwas trinken kann“ (ein<br />

Bewohner).<br />

wie sehr gastgärten die atmosphäre der piazza verändern könnten, zeigte ein von dem am<br />

platz angesiedelten reisebüro veranstaltetes Fest, anlässlich dessen auf der piazza musik<br />

gespielt und Tische aufgestellt wurden. eine Veranstaltung, welche die atmosphäre des platzes<br />

schlagartig veränderte. die piazza wurde zu einem lauten, belebten raum, in dem <strong>im</strong>mer<br />

wieder passanten stehen blieben, um sich mit den gästen des kleinen Festes zu unterhalten.<br />

anlässlich des events zeigte sich das ganze potential des platzes: als es zu regnen begann,<br />

konnten die Tische unter die arkaden geschoben werden.<br />

<strong>im</strong> alltag spielt sich das leben in den „schanigärten“ jedoch abseits des platzes ab. er bildet<br />

keinen regelmäßig aufgesuchten öffentlichen aufenthalts- und kommunikationsraum.<br />

sTockender geschäFTsgang<br />

<strong>im</strong> stadtteilzentrum sind vielfältige geschäftsflächen angesiedelt, die über eine Fußgängerbrücke<br />

mit dem wohnpark alt erlaa verbunden sind. der steg sollte Bewohner aus den<br />

wohntürmen in die wiesenstadt locken, die ebenso wie die Bewohner des stadtteils „in der<br />

wiesen“ zu kunden des nahversorgungszentrums werden sollten. eine idee, die sich bislang<br />

nicht verwirklichen ließ. Viele geschäftleute und gewerbetreibende beklagen sich über die<br />

schlechte geschäftslage. einige geschäftsflächen haben bereits mehrmals mieter gewechselt<br />

oder stehen leer, auch auf der piazza.<br />

eine entwicklung, die verschiedene gründe haben dürfte: zum einen scheinen weder die<br />

piazza noch das Forum zum aufenthalt aufzufordern. sie wirken daher, anders als in der<br />

planung vorgesehen, kaum als soziales zentrum des stadtteils, in dem sich die Bewohner<br />

länger aufhalten und <strong>im</strong> zuge dessen auch das eine oder andere konsumieren. zum anderen<br />

gibt es <strong>im</strong> stadtteilzentrum keine räumliche Verknüpfung zwischen dem gastronomie- und<br />

dem nahversorgungsangebot. die restaurants befinden sich zum großteil <strong>im</strong> durchgang<br />

zwischen Block B und Block c. Ursprünglich sollten die geschäftslokale von Block B beidseitig<br />

verglast und daher sowohl von der piazza als auch von den außerhalb verlaufenden wegen<br />

aus einsehbar sein. de facto sind so gut wie alle geschäfte nur von der be<strong>im</strong> jeweiligen<br />

zugang gelegenen seite einzusehen. die rückseiten, die sowohl auf den platz als auch auf<br />

die durchgänge gerichtet sein können, sind durch Vorhänge oder plakate verdeckt. dies<br />

schränkt die in der planung mit hilfe der durchsicht verfolgte Verknüpfung des platzes mit<br />

dem umliegenden raum ein. es ergeben sich sehr merkwürdige situationen: so stehen etwa<br />

den gastgärten <strong>im</strong> durchgang zwischen den Blöcken B und c die verstellten rückseiten der<br />

angrenzenden geschäftsflächen der piazza gegenüber. einzig ein nagelstudio hat eine Tür<br />

auf den zugang öffnen lassen.<br />

die schwierige lage vieler geschäftstreibender hängt auch mit der Fußgängerbrücke zusammen.<br />

diese zieht, anders als angedacht, personen in den wohnpark alt erlaa ab, anstatt Bewohner<br />

in die wiesenstadt zu locken. da das angebot <strong>im</strong> kaufpark alt erlaa weitaus größer<br />

ist als „in der wiesen“, gehen viele Bewohner des stadtteils dort einkaufen. der kaufpark<br />

verfügt mit dem supermarkt über einen magneten, der der wiesenstadt fehlt. Ursprünglich<br />

waren in unmittelbarer nähe zur Brücke Filialen der Unternehmen libro und niedermayer<br />

situiert. Beide haben den standort jedoch wieder verlassen. eine der Flächen steht gegenwärtig<br />

leer, in die andere ist eine Videothek eingezogen. einzig die parfümerie, welche besser<br />

ausgestattet ist als jene <strong>im</strong> kaufpark, lockt kunden aus alt erlaa in die wiesenstadt. diese<br />

kann sonst weder aufgrund des kommerziellen noch aufgrund des Freizeitangebotes personen<br />

von außen anziehen. eine größere anziehungskraft wäre auch deshalb wichtig, da der<br />

stadtteil „in der wiesen“ erst in Teilen fertig gestellt ist und vorläufig nicht die für den endzustand<br />

vorgesehene kundenfrequenz aufbringen kann.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!