Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

KinDerSpiel in Der erDgeSchoSSzone
es gibt in der wohnsiedlung keinen abgeschlossenen oder begrenzten Kinderspielbereich.
Das Kinderspiel verteilt sich auf die nordwestlich gelegene wiesenfläche und auf die überdachte
Durchwegung. Den Kindern stehen eine rutsche, eine Schaukel, eine Sandkiste und
zwei wipptiere zur Verfügung. Die Kleinkinderspielausstattung konzentriert sich um den Kindergruppenraum,
wobei die Sandkiste in der überdachten zone liegt und daher auch bei
schlechter witterung nutzbar ist.
Der den Kindern zugängliche Bereich umfasst nahezu die gesamte erdgeschossfläche, die
damit auch die Funktionen des Kinderspiels in sich vereint. So ergibt sich eine Spielwelt, die
aufgrund der verschiedenen oberflächen, höhenunterschiede und räumlichen Dimensionen
über ein großes und reizvolles Spielpotential verfügt.
Die Bebauungsstruktur ist so ausgelegt, dass die überdachte Durchwegung („Kommunikationsachse“)
und damit das Spielen auf derselben von den wohnungen der punktgebäude
kaum und von jenen des riegels nicht einzusehen ist.
wohnhauSanlage alS teil DeS StraSSenraumeS - StraSSenraum alS teil Der
wohnhauSanlage
Sowohl von der Simmeringer hauptstraße als auch vom willhelm-Kreß-platz kommend ist
der Übergang zwischen Straßenraum und anlage ein fließender. Blickachsen und anordnung
der Bäume schaffen das gefühl eines ineinander greifenden raumes. an der Simmeringer
hauptstraße liegt ein leicht abgesenkter mit Kies gedeckter platz, von dem aus
ein gemeinschaftsraum erschlossen wird. Dieser platz verfügt über eine spannungsvoll-ambivalente
charakteristik: er liegt zugleich in der anlage und scheint auch dem anliegenden
Straßenraum zuordenbar. Die „Kommunikative achse“, die eigentliche Durchwegung unter
dem riegel, hebt sich vom Straßenraum deutlich ab, liegt höher als dieser und ist nur über
Stiegen (von der Simmeringer hauptstrasse) erreichbar. Da der zugang zur erdgeschosszone
des wohnbaus nicht direkt achsial, sondern gewissermaßen um die ecke organisiert ist, wird
die psychologische trennung vom Straßenraum zur „Kommunikationsachse“ als einer deutlich
anderen Öffentlichkeitssphäre offenkundig.
Die planung stellt also ein offenes Konzept bereit, das den Stadtraum mit dem zentralen Freiraum
der anlage verknüpft und zugleich deutliche wahrnehmbare Schwellen markiert. andererseits
zieht sich der Straßenraum (über fußläufige nutzung) doch in die gemeinschaftliche
erdgeschosszone des wohnbaus hinein und letztlich über die öffentlich zugänglichen Stiegen
und laubengänge bis an die haustüren. Diese intensive Verwebung mit dem Stadtraum erfolgt
auch über Blickbeziehungen und ist über weite teile der anlage präsent.
priVatgärten im erDgeSchoSS unD am Dach
im erdgeschoss liegen zwischen den punkthäusern jeweils zwei mietergärten, die mit je 160
m² ungewöhnlich großzügig dimensioniert sind. eine steile Böschung dient als effiziente pufferzone
zur „Kommunikationsachse“, wobei die höher gelegenen privaten Freiflächen aus
den wohnungen erschlossen werden.
auf den Dächern des riegels und dreier punkthäuser befinden sich insgesamt 52 mietbare
nutzgärten mit Streifen für intensivbepflanzung und jeweils einer werkzeugbox.
gemeinsam wohnen
in Simmering
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