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Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

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stiege. Wollen jedoch ältere bewohner oder eltern mit Kinderwagen ohne stiegensteigen auf<br />

den Gang gelangen, müssen sie einen Umweg bis ans ende der rampe in Kauf nehmen.<br />

Immer wieder gehen bewohner mit ihren hunden durch den hof, ohne diese an der leine<br />

zu halten. Dies ist vor allem deshalb problematisch, da die Wege zum Teil direkt an der<br />

aufenthalts- und spielinsel vorbeiführen. Diese ist nicht eingezäunt und liegt in unmittelbarer<br />

Nähe zu rasenflächen, die oft durch hundekot verschmutzt werden. laut angabe einiger<br />

bewohner, ist dies auch deshalb der Fall, weil die rasenflächen sonst kaum genutzt werden<br />

und daher für die hundebesitzer vielfach nicht „tabu“ sind. es kommt jedoch, einer mutter zu<br />

Folge, in ausnahmefällen vor, dass Kinder auf den Wiesenflächen spielen und so in Kontakt<br />

mit hundekot kommen. Die hausverwaltung hat sich daher dazu gezwungen gesehen, in<br />

den stiegenhäusern Informationsblätter anzubringen, welche auf das Problem aufmerksam<br />

machen.<br />

VIelFalT aN beWohNerN<br />

Die bewohnerzusammensetzung weist eine vergleichsweise hohe heterogenität auf. aufgrund<br />

des thematischen schwerpunkts leben <strong>im</strong> mehrgenerationenhaus an der zohmangasse<br />

sehr viele ältere menschen. Im baukörper an der Graffgasse befindet sich eine Wohngemeinschaft<br />

für menschen mit behinderung, welche diesen auch eine Werkstatt zur Verfügung<br />

stellt. Darüber hinaus leben <strong>im</strong> Komplex allein stehende erwachsene, Paare und Familien<br />

mit Kindern unterschiedlichen alters. Der gemeinschaftliche Freiraum könnte daher - stärker<br />

als in anderen siedlungen - zum aufenthaltsort für sehr unterschiedliche Personengruppen<br />

werden.<br />

KINDersPIelINsel<br />

Genutzt wird der hof vor allem von Kleinkindern. Diese halten sich pr<strong>im</strong>är in der Kinderspielinsel,<br />

also <strong>im</strong> bereich um die sandkiste und die schaukel auf. anders als in anderen<br />

anlagen, liegen weder in der sandkiste noch in deren Nähe Kinderspielgeräte. Jede Familie<br />

bringt ihre eigenen spielgeräte zum spielplatz und n<strong>im</strong>mt sie danach wieder mit. Da der<br />

spielplatz sich in unmittelbarer Nähe des geschlossenen Kinderspielraumes befindet, wird<br />

auch dieser oft genutzt. Die Parteien können gegen Kaution einen schlüssel zu diesem erhalten<br />

und ihn jederzeit betreten. es fällt auf, dass sich das spiel auch an sommertagen von<br />

der sandkiste ausgehend zum Teil in den geschlossenen spielraum verlagert. Dies ist, wie<br />

einige eltern <strong>im</strong> Gespräch unterstreichen, darauf zurückzuführen, dass abgesehen von der<br />

sandkiste und der schaukel kaum raum zum spielen bereit steht bzw. als solcher genutzt<br />

wird. Die Kinder (auch die 6- bis 12-Jährigen) bleiben so gut wie <strong>im</strong>mer auf der aufenthalts-<br />

und spielinsel. Diese ist jedoch, wie die mutter eines buben erzählt, „klein und wegen dem<br />

betonboden nicht wirklich zum spielen geeignet.“ In Folge dessen stellt der geschlossene<br />

raum die einzige alternative dar.<br />

sowohl zwischen den eltern als auch zwischen den Kindern haben sich Freundschaften gebildet.<br />

einige eltern kennen sich und plaudern miteinander, während die Kinder spielen. es<br />

fällt jedoch auf, dass der spielbereich, obgleich er mit den Gemeinschaftsräumen verknüpft<br />

worden ist, nicht jene zentrale soziale Position, die er in anderen anlagen einn<strong>im</strong>mt, innehat.<br />

so sind es zu meist nicht sehr viele Kinder, die sich <strong>im</strong> bereich aufhalten. auch bleiben die<br />

eltern vielfach nur kurze zeit mit ihren Kindern <strong>im</strong> hof, was die mutter eines Kleinkindes und<br />

eines etwa sechs Jahre alten mädchens wie folgt erklärt: „Vor allem die (beton)Kanten sind<br />

gefährlich. zum beispiel die bei der sandkiste. es gibt auch keinen Platz zum spielen. also<br />

kommen wir nur zwischendurch in den hof und gehen sonst in den Park.“<br />

Troststraße<br />

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