24.11.2012 Aufrufe

Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

zusammenfassung<br />

die freiräume der gartensiedlung bieten erwachsenen und familien mit Kleinkindern, aus<br />

mehreren gründen, außerordentlich gute bedingungen:<br />

- die siedlung basiert auf einer klaren zweischichtigen differenzierung des raumes nach<br />

Öffentlichkeitssphären: zum einen ist der gemeinschaftliche freiraum vom straßenraum<br />

getrennt, zum anderen verläuft zwischen den gemeinschaftlichen und den privaten<br />

flächen eine eindeutige grenze.<br />

- es fällt auf, dass die bewohner die grenze, dort wo sie nicht mittels einer gartenmauer<br />

blickdicht festgelegt worden ist, nachjustieren. der private freiraum scheint der Planung<br />

entsprechend als teil der Wohnung wahrgenommen zu werden, der für die gemeinschaft<br />

eher verschlossen bleibt.<br />

- erwachsene bewohner nutzen pr<strong>im</strong>är die privaten freiräume. Vor allem die Vielfältigkeit<br />

und großzügigkeit der Privaträume, auch jener in den oberen geschossen, wird in<br />

vielen gesprächen als Vorteil hervorgehoben. bewohner betonen, besonders die abgeschlossenheit<br />

der gärten zu schätzen.<br />

- in der gartenzeile bietet die Verknüpfung der Wohnungszugänge mit dem aufenthaltsbereich<br />

und der sandkiste sehr gute Voraussetzungen für das spielen der Kleinkinder<br />

und den aufenthalt ihrer begleitpersonen.<br />

- um die sandkiste kommt es zur Überlagerung mehrerer funktionen. zum einen finden<br />

sich hier viele Kleinkinder in begleitung ihrer eltern. zum anderen führen drei Wege<br />

direkt an der sandkiste vorbei. hieraus ergeben sich zwangsläufig kommunikative situationen.<br />

- in der gartenzeile sind vor den Wohnungstüren entlang der erschließungswege bänke<br />

situiert. diese gehören zugleich zum „Privatbereich“ und bilden die einzigen sitzgelegenheiten<br />

in der gemeinschaftlichen zeile: eine Überlappung der Öffentlichkeitssphären,<br />

die sich als förderlich für die interaktion unter den bewohnern erweist.<br />

Jugendlichen und Kindern <strong>im</strong> alter zwischen 6 und 12 Jahren steht hingegen nur sehr<br />

wenig raum zum spielen zur Verfügung. folglich verlagern vor allem Jugendliche ihr spiel<br />

auf öffentliche Parkflächen. Kinder <strong>im</strong> alter zwischen 6 und 12 Jahren sind jedoch auf die<br />

flächen in der gartensiedlung angewiesen. deren enge gemeinschaftliche freiräume können<br />

den spielbedürfnissen der Kinder kaum gerecht werden.<br />

die aneignung der freiräume verläuft weitgehend konfliktfrei. infolge der intensiven nutzung<br />

der gemeinschaftlichen flächen durch Kinder kommt es jedoch trotz des generell offenen<br />

Kl<strong>im</strong>as stellenweise zu spannungen:<br />

- in der gartenzeile scheint die Konzentration der freiraumaktivität unmittelbar vor den<br />

Wohnungszugängen v.a. für bewohner ohne Kinder phasenweise zur belastung zu werden.<br />

- der grünstreifen in der gartenzeile befindet sich in unmittelbarer nähe der angrenzenden<br />

mietergärten. Während die Privatsphäre in diesen auf der ebene der blickbeziehungen<br />

klar definiert ist, gibt es keine akustischen Pufferzonen.<br />

-<br />

spielen Kinder in der gartenzeile bzw. auf Weg a fuß- oder federball, kann es zu Konflikten<br />

kommen, wenn bälle in angrenzende Privatflächen fallen.<br />

gartensiedlung - am hofgartel<br />

127

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!