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Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

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Seitenberggasse<br />

104<br />

„grenzenLoSeS“ KinDerSPieL iM hoF<br />

Da es keinen begrenzten Kinderspielbereich gibt, eignen sich Kinder den gesamten hof als<br />

Spielfläche an. Dies wird auch dadurch möglich, dass hunden der zutritt zum hof generell<br />

untersagt ist. Sowohl die tartanfläche als auch die Wiesenstreifen werden von Kindern <strong>im</strong><br />

alter zwischen 6 und 12 Jahren zum ballspielen, rollerbladen etc. genutzt. Über alle oberflächengrenzen<br />

hinweg wird räuber und gendarm gespielt. Der tartanbelag erweist sich<br />

als idealer Spieluntergrund, der viele Möglichkeiten offen lässt. eltern weisen <strong>im</strong>mer wieder<br />

darauf hin, wie gefahrlos das Spielen auf diesem weichen Material sei und betonen seine<br />

vorteilhafte Lärm dämmende Wirkung. trotz der intensiven nutzung durch Kinder ist die<br />

tartanoberfläche, anders als der Wiesenstreifen, in einem sehr guten zustand. Von den<br />

Spielgeräten wird v.a. der tartanhügel genutzt, wobei einige Mütter diesen als zu steil kritisieren.<br />

auch Kleinkinder bewegen sich <strong>im</strong> gesamten hof. <strong>im</strong>mer wieder laufen sie von der gemeinschaftlichen<br />

Fläche direkt in die Mietergärten, in denen sich phasenweise ganze gruppen<br />

spielender Kinder mehrerer Parteien versammeln können. in Seitenhof 1 hat ein bewohner<br />

ein kleines holzhaus aufgestellt, das sehr beliebt ist, so dass sich das Spielen der Kleinkinder<br />

nun von der Sandkiste ausgehend auch auf die anderen Seitenhöfe ausbreitet.<br />

Der hof wird also von Kindern aller altersstufen über sämtliche oberflächengrenzen und<br />

Öffentlichkeitssphären hinweg als gesamtraum genutzt, der atmosphärisch facettenreich<br />

attraktive Möglichkeiten zum Spielen bietet.<br />

beLebte UnD rUhige DaChbereiChe<br />

Die gemeinschaftlichen Dachflächen werden von Kindern, nicht zuletzt da sich dort größere<br />

gefahren ergeben, weit weniger intensiv in anspruch genommen. in der zeit zwischen<br />

1. Mai und 31. oktober, wenn das Schw<strong>im</strong>mbecken <strong>im</strong> betrieb ist, herrscht indes dichtes<br />

treiben am Dachteil an der effingergasse. Da die Kinder zumeist von erwachsenen begleitet<br />

werden, verlagert sich der Mittelpunkt des sozialen Lebens der anlage phasenweise auf den<br />

raum um den Pool. zu diesen zeiten sind die Wege entlang der privaten Dachgärten stark<br />

frequentiert, wobei sich die Lärmentwicklung in zumutbaren grenzen hält.<br />

auf dem Dach des U-förmigen baukörpers hat sich eine trennung zwischen belebteren und<br />

ruhigeren Flächen herauskristallisiert. Während die an der effingergasse gelegene Dachterrasse<br />

um den Pool einen phasenweise stark besuchten bereich bildet, sind die Flächen an der<br />

albrechtskreithgasse, wo sich die Sauna- und die barbecueterrasse befinden, von ruhigerer<br />

St<strong>im</strong>mung.<br />

Die wenigen älteren bewohner ziehen sich nach dem baden auf die holzgedeckte Saunaterrasse<br />

zurück. Vor allem zum Sonnen und in ruhigen abendstunden halten sich gerne<br />

erwachsene ohne Kinder auf den Flächen an der albrechtskreithgasse auf. auffallend ist,<br />

dass auf der barbecueterrasse erst einmal gegrillt wurde und dies zu Konflikten mit der<br />

hausverwaltung geführt hat.<br />

PriVatgärten: DUrChLäSSige grenzen UnD FLieSSenDe Übergänge<br />

obgleich die eigengärten weder <strong>im</strong> hof noch am Dach des U-förmigen bauteiles den Charakter<br />

privater enklaven haben, sondern teil eines offenen, einsichtigen raumgefüges sind,<br />

werden sie sehr intensiv angenommen. bislang ist es kaum zu Prozessen der „Verbarrikadierung“<br />

gekommen. Fast alle Mieter haben als abgrenzung die planmäßig vorgesehenen,<br />

bisher noch niedrigen hecken belassen und nur wenige selbst einen (wenn auch) niedrigen

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