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Freiräume im geförderten Wohnungsbau - wiener wohnbau forschung

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eLeUChtUng UnD LiChtStiMMUng<br />

Der hof bietet eine sehr warme und vielfältige Lichtst<strong>im</strong>mung. Sowohl die bewegungsachse<br />

als auch die 4 Seitenhöfe werden durch an den Feuermauern der querliegenden bauteile<br />

angebrachte Wandleuchten ausgeleuchtet. entlang der ellipsen angeordnete bodenleuchten<br />

schaffen ein starkes effektlicht. Die „Wienerwaldinseln“ werden so nachts auch zu prägenden<br />

Lichtinseln. Der zentrale bereich ist heller beleuchtet als die eher dunkleren Seitenhöfe, die<br />

wie int<strong>im</strong>ere nischen wirken. Die Mietergärten liegen vergleichsweise <strong>im</strong> Dunkeln, was ihren<br />

„privaten“ Status unterstreicht.<br />

Vom Dach des U-förmigen baukörpers aus wirkt der hof nachts wie ein Lichtraum mit<br />

warmem, gleichmäßigem, gelbem Licht, das zur Dachterrasse aufsteigt. Diese selbst ist eher<br />

abgedunkelt und wird nur <strong>im</strong> bereich der Stiegenaufgänge hell beleuchtet. So ergibt sich<br />

eine angenehme, int<strong>im</strong>e Lichtst<strong>im</strong>mung.<br />

aneignUng Der FreiräUMe<br />

hoF aLS MitteLPUnKt DeS SoziaLen LebenS<br />

Der hof stellt den Mittelpunkt des sozialen Lebens der anlage dar. Dieses fokussiert sich vor<br />

allem auf den bereich rund um die Sandkiste. Sowohl Kinder als auch erwachsene konzentrieren<br />

sich in diesem raum. Die begleitpersonen der Kinder kennen sich zumeist und sind<br />

vielfach miteinander befreundet. auf dem nahe der Sandkiste gelegenen abschnitt des Wiesenstreifens<br />

werden <strong>im</strong>mer wieder Matten aufgelegt, auf denen erwachsene und Kinder<br />

gemeinsam in der Sonne sitzen.<br />

ein Mieter beschreibt den hof als „Marktplatz, an dem man alles erfährt“. er sei wie ein<br />

„zentraler Platz eines Dorfes, in dem man sich kennt und gegenseitig unterstützt” (eine bewohnerin).<br />

obwohl die einzelnen Stiegen direkt vom Straßenraum bzw. über die tiefgarage<br />

erreicht werden können, gehen viele erwachsene nach der arbeit über den hof zu ihrer<br />

Stiege, um sich kurz mit anderen bewohnern zu unterhalten. Die tartanoberfläche der zentralen<br />

bewegungsachse wird folglich sowohl als aufenthaltsort als auch als erschließungsfläche<br />

genutzt. Sie wird dank der gelungenen Überlappung der beiden Funktionen zu einem<br />

stark frequentierten ort der Kommunikation.<br />

Sehr gut bewähren sich die gemeinschaftsräume in den erdgeschossen der querliegenden<br />

gebäudeteile: Sie bilden jeweils eine lineare Weiterführung der bewegungs- bzw.<br />

aufenthaltsachse in den anliegenden innenräumen. Mit dem bereich um die Sandkiste<br />

bilden sie den Mittelpunkt des gemeinschaftslebens. ihre nutzung wird von den Mietern<br />

selbst verwaltet: „Man macht sich intern aus, wer wann den Schlüssel bekommt und holt ihn<br />

sich be<strong>im</strong> hausbesorger, es haut hin“ (eine bewohnerin). Der gemeinschaftsraum neben der<br />

Sandkiste dient als Spielraum. er ist mit geräten ausgestattet, die von den bewohnern selbst<br />

zur Verfügung gestellt worden sind. Vor allem bei schlechtem Wetter und <strong>im</strong> Winter wird er<br />

gerne aufgesucht, wobei oft die jeweils anwesenden erwachsenen auch die aufsicht über die<br />

Kinder anderer Parteien übernehmen. einer der beiden angrenzenden gemeinschaftsräume<br />

steht für Feste bzw. besondere anlässe zur Verfügung, der andere dient als Fitnessraum. Die<br />

Sportgeräte wurden von den bewohnern selbst beigestellt.<br />

anders als das zentrale hofband und die anliegenden gemeinschaftsräume wird der als<br />

ruhigerer bereich gedachte Seitenhof 4 kaum genutzt. Dies dürfte darauf zurück zu führen<br />

sein, dass der gesamte gemeinschaftliche hof sich als eine bewegte, stark kommunikative<br />

zone erwiesen hat und ruhigere Flächen sich eher auf den Dächern herausbilden.<br />

Seitenberggasse<br />

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