Soziale Nachhaltigkeit im Wohnbau - wiener wohnbau forschung

▪ DIE „ HALLENHÄUSER“ IN HAMBURG-HAMM-SÜD (D)
Informationsquelle: Erich Schmidt: Nachbarschaft in der Stadt, Hamburg 2007
Quelle: http://www.czernergoettsch.de
„Der Hallenbereich galt nicht nur als Lichthof, sondern entwickelte sich von Beginn an zu einem Ankerpunkt
persönlicher Identifikation. … [Er] wurde von den Befragten nicht mehr nur als ungewöhnliche architektonische
Lösung zur Erschließung der Wohnung verstanden, sondern als Prestige fördernder zusätzlicher Vorwohnbereich
aufgefasst. … Zahlreiche Ideen zur Nutzung benannten die [Genossenschafts-]Mitglieder bereits vor
ihrem Einzug. Dabei traten vier Varianten hervor: nachbarschaftsorientierte Kommunikationsformen, die
Nutzung durch Kinder, selbstbezogene Nutzungsweisen und schließlich ästhetisch orientierte.“
Bauträgerin: Baugenossenschaft freier Gewerkschafter eG (BGFG)
Architekten: czerner göttsch architekten
Fertigstellung: 2000
Projektdaten: vier Hallenhäuser mit je 45 Wohnungen in einem einkommensschwachen Quartier mit
Wohn- und Gewerbenutzung; direkte Lage an dem Fluss Bille;
1 ½ - 4-Zimmer-Wohnungen;
keine ausreichende Anbindung an den öffentlichen Verkehr: die alltäglichen Einkäufe
werden von den Bewohner/innen hauptsächlich mit dem PKW (knapp 70 % der
Befragten) erledigt, der Bus wird nur von etwa 10 % verwendet.
Bewohnerschaft: knapp 60 % von 74 befragten Bewohner/innen haben vorher schon im Quartier (bzw.
in der Nähe) gewohnt, sind hier (oder in der Nähe) aufgewachsen, oder haben ihren
Arbeitsplatz oder Verwandte hier
Mitsprache: die Bewohner/innen sind Genossenschaftsmitglieder
Zielsetzungen / Durchmischung der Bewohnerschaft
Zielsetzung der Stadt war eine Aufwertung des Stadtteils durch einen attraktiven Sozialwohnbau und
gleichzeitig eine Behebung einiger Infrastrukturmängel.
Ziel der Baugenossenschaft BGFG war eine bessere Platzierung am Markt durch ein Projekt mit
hervorstechender Architektur in einem innenstadtnahen Bezirk und eine „’demokratische Alternative im
92