24.11.2012 Aufrufe

Soziale Nachhaltigkeit im Wohnbau - wiener wohnbau forschung

Soziale Nachhaltigkeit im Wohnbau - wiener wohnbau forschung

Soziale Nachhaltigkeit im Wohnbau - wiener wohnbau forschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

▪ Notburga C., 52, derzeit in einem Angestelltenverhältnis <strong>im</strong> Kulturbereich<br />

Das Gespräch wurde am 17. 11. 2009 geführt.<br />

Notburga C., 52, derzeit in einer leitenden Funktion <strong>im</strong> Kunst- und Kulturbereich, zwei Kinder, 21 und<br />

25. Sie lebt mit ihrer jüngeren Tochter (→ vgl. Interview mit Lia S., 21) in einer befristeten Mietwohnung<br />

(Altbau, drei Z<strong>im</strong>mer) und sucht in den nächsten zwei Jahren eine neue, unbefristete Hauptmiete,<br />

bereits mit dem Hinblick auf eine altersgerechte Wohnung. Im Augenblick ist die Tochter noch nicht<br />

bereit, auszuziehen und wird also in der Planung berücksichtigt. (→ Vgl. dazu auch das Interview mit Philipp<br />

Ikrath vom Institut für Jugendkultur<strong>forschung</strong> Wien–Hamburg)<br />

Ihre ideale Wohnung soll zwischen 70 und 90 qm groß sein, mit zwei getrennt nutzbaren Individualräumen<br />

(anfänglich das Z<strong>im</strong>mer der Tochter, später das eigene Arbeitsz<strong>im</strong>mer), einer großzügigen<br />

Wohnküche, einem komfortablen Bad („mit Fenster“), einem Vorz<strong>im</strong>mer evtl. mit Stauraum und einem<br />

Keller. Wohnz<strong>im</strong>mer braucht sie keines, dafür aber einen privaten Freiraum: Balkon, Terrasse oder<br />

Garten. Die Wohnung soll auf alle Fälle barrierefrei sein, denkbar ist für sie auch eine Erdgeschosswohnung.<br />

Zum Baualter der Wohnung hat sie keine besonderen Präferenzen: Es kann ein Altbau sein,<br />

„der gut in Schuss ist“, oder z. B. aber auch eine erst zu errichtende Genossenschaftswohnung mit<br />

Mitplanung.<br />

Die Wohnung muss nicht in zentraler Lage sein, sie soll aber eine gute Verkehrsanbindung haben und<br />

die Infrastruktur zu Fuß erreichbar sein. Die Wohnung soll nicht an einer verkehrsreichen Straße liegen.<br />

Ein Parkplatz sollte vorhanden sein, das Haus sollte einen Fahrradabstellraum haben.<br />

Wichtig sind ihr nette Nachbarn und eine möglichst gemischte Nachbarschaft, auch mit Kindern.<br />

Nicht wichtig sind für sie Gemeinschaftsräume <strong>im</strong> Haus, auch keine extra anmietbaren Arbeitsräume.<br />

Sehr interessant wären für sie aber hausinterne Fitnessräume: Sauna, Tischtennis, Schw<strong>im</strong>mbad u. ä,<br />

wenn damit nicht eine Erhöhung der Wohnkosten verbunden ist. Ein zusätzliches Service (z. B.<br />

Reinigung) wäre von Vorteil, auch hier mit dem Vorbehalt der Kosten. Sie wäre nicht bereit für ein<br />

zusätzliches Angebot <strong>im</strong> Haus (Fitness, Reinigungsservice etc.) kostenneutral auf Wohnraum zu<br />

verzichten.<br />

Im „hohen“ Alter wäre ihr allerdings ein Pflegeservice wichtiger als die Wohnungsgröße.<br />

Sie möchte <strong>im</strong> Alter alleine wohnen, eventuell noch mit Freunden, aber nur dann, wenn jeder sein<br />

eigenes Badez<strong>im</strong>mer und WC hat. (→ Vgl. dazu den Wohnungstyp „Mingle“ auf S. 42)<br />

Wohnen fängt für sie bereits in der Umgebung an. Sie möchte sich auch dort wohlfühlen können<br />

(„sonst ist die Wohnung so getrennt vom Außen“). Übergangsbereiche sind für sie als Kontaktzonen<br />

wichtig.<br />

Derzeit gibt sie gut ein Drittel ihres Einkommens fürs Wohnen aus und dieser Prozentsatz wäre für sie<br />

auch weiterhin wünschenswert. Sie rechnet aber in der Realität mit einer Erhöhung der Wohnkosten in<br />

Zukunft von bis zu 50 % des Einkommens.<br />

86

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!