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Soziale Nachhaltigkeit im Wohnbau - wiener wohnbau forschung

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▪ René F., 21, derzeit Transitarbeitskraft<br />

Das Gespräch wurde am 23. 11. 2009 geführt.<br />

René F. ist 21, gelernter Verwaltungsassistent und derzeit Tansitarbeitskraft. Er möchte ein Studium der<br />

Sportwissenschaft beginnen. Derzeit lebt er noch bei seiner Mutter und seinem Stiefvater in einem<br />

älteren Gemeindebau <strong>im</strong> 20. Wiener Gemeindebezirk. Am Wochenende besucht er seine Freundin,<br />

die in der Nähe von Wien wohnt und in Ausbildung ist.<br />

Sein Z<strong>im</strong>mer in seiner Elternwohnung ist ein Durchgangsz<strong>im</strong>mer zum Wohnz<strong>im</strong>mer. Er möchte<br />

eigentlich gerne ausziehen, finanziell ist das aber für ihn noch nicht möglich. Wohnen hat für ihn einen<br />

hohen Stellenwert, „weil ich dort zuhause bin“.<br />

Er hat sich für eine Gemeindewohnung angemeldet und rechnet mit einer bis zu zweijährigen Wartezeit.<br />

Eventuell wird er sich in der Zwischenzeit eine Mietwohnung suchen, für sich alleine oder auch mit<br />

einem Freund. Fürs Wohnen möchte er 20 – 30% seines Einkommens (ca. € 300,-) ausgeben.<br />

Er findet es schwierig, dass Jugendliche in Wien bei der Wohnförderung mit Erwachsenen gleichgestellt<br />

werden und findet, dass es eine extra Wohnförderung für Jugendliche in Ausbildung geben sollte.<br />

Seine Wohnung: Sie sollte sonnig sein und für ihn selber idealerweise drei Z<strong>im</strong>mer haben (Wohnz<strong>im</strong>mer,<br />

Schlafz<strong>im</strong>mer, Küche, insgesamt ca. 60 qm). Falls er mit einem Freund wohnt, sollte die<br />

Wohnung noch ein Z<strong>im</strong>mer mehr haben.<br />

Die Aufteilung: das Wohnz<strong>im</strong>mer eher groß („Gemeinschaftsraum“), in der Küche – „ich koche gerne“ –<br />

Platz genug zum Kochen. Die Wohnung sollte einen eigenen Essplatz haben. Falls der Essplatz in der<br />

Küche ist bzw. die Küche eine Wohnküche ist, sollte das Kochen aber vom Essen und Wohnen getrennt<br />

werden können. Bad und WC auch getrennt und Standard. Vorz<strong>im</strong>mer hauptsächlich für Garderobe.<br />

Ein privater Freiraum ist für ihn nicht besonders wichtig („Ich weiß nicht, ob ich den benutzen würde“).<br />

Die Wohnung sollte gut lärmgedämmt sein, damit man von den Nachbarn nicht alles hört: Kinder, Streit<br />

etc. („Mit den Nachbarn hatte ich bisher Pech. Am besten wäre ein älteres Paar.“). Aber auch damit es<br />

keine Probleme gibt, wenn er Besuch bekommt und selber mal lauter ist. Innerhalb der Wohnung wäre<br />

eine Lärmdämmung auch nicht schlecht.<br />

Bei der Lage der Wohnung ist ihm vor allem wichtig, dass sie am Stadtrand liegt, in einer ruhigen<br />

Wohngegend „zwischen Stadt und Land“ und auch vom Verkehr etwas abgeschirmt. Die öffentliche<br />

Verkehrsanbindung sollte gut sein, obwohl er auch mit dem Auto unterwegs sein wird. (Für das<br />

Auto: Garage, wegen der günstigeren Kosten, oder eine Gegend ohne Kurzparkzone.)<br />

Lebensmittelgeschäfte sollen in der Nähe sein.<br />

Die Entfernung zum Zentrum, zur Arbeit oder zum Ausgehen, spielt für ihn keine Rolle. Er braucht auch<br />

jetzt eine Stunde zur Arbeit, das stört ihn nicht.<br />

Wohnen beginnt für ihn mit dem gesamten Gebäude. Das Haus sollte deshalb ansprechend, modern<br />

sein. Es sollte auch energiesparsam sein und die gängigen technischen Anschlüsse besitzen. Ein<br />

Altbau nur, wenn er entsprechend gut saniert ist.<br />

Das Haus sollte Keller und Fahrradabstellraum haben. Wichtig ist ihm auch eine gewisse Sicherheit:<br />

entsprechende Sicherheitstüren, neue Fenster und eine Gegensprechanlage.<br />

Die Umgebung sollte kein unsicheres Gefühl („wie z. B. Altbau in der Stadt“) vermitteln. Sie sollte<br />

einen sicheren Ruf haben.<br />

Freiraum ist für ihn insofern wichtig, dass er sich einen Hund halten möchte und daher eine Grünfläche<br />

mit Hundezone braucht.<br />

Die Hausverwaltung sollte bei Problemen (mit der Technik oder mit Nachbar/innen) ansprechbar sein<br />

und auf die Sauberkeit achten. Am besten wäre ein Ansprechpartner vor Ort. Hilfreich wäre auch eine<br />

Unterstützung bei evtl. Sanierungen. Die Hausverwaltung sollte ein gutes Informationssystem besitzen.<br />

Er möchte bei größeren Entscheidungen, die die Kosten betreffen, mitentscheiden können, kleiner<br />

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