Soziale Nachhaltigkeit im Wohnbau - wiener wohnbau forschung
Soziale Nachhaltigkeit im Wohnbau - wiener wohnbau forschung
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▪ Sel<strong>im</strong> A., 18, derzeit Transitarbeitskraft<br />
Das Gespräch wurde am 23. 11. 2009 geführt.<br />
Sel<strong>im</strong> A., 18, ist derzeit Transitarbeitskraft. Zusätzlich dazu besucht er seit einem Jahr eine<br />
Abendschule für Bürokaufmann, aber lieber möchte er eine Lehrstelle finden. Er wohnt gemeinsam mit<br />
seinem etwas älteren Bruder und seiner jüngeren Schwester bei seinen Eltern in einem Gemeindebau<br />
<strong>im</strong> 3. Wiener Gemeindebezirk. Dort geht es ihm sehr gut, er möchte aber, sobald es sein Einkommen<br />
erlaubt, in eine eigene Wohnung ziehen.<br />
Wohnen und eben auch eine eigene Wohnung sind für ihn sehr wichtig. Er möchte, wegen der geteilten<br />
Kosten, aber auch wegen der Gemeinschaft, gerne mit Freunden, max<strong>im</strong>al aber nur zu Viert wohnen.<br />
Dabei ist es für ihn nicht notwendig, ein eigenes Z<strong>im</strong>mer zu haben – bei vier Personen wären zwei<br />
Z<strong>im</strong>mer und ein Wohnz<strong>im</strong>mer sehr okay. Die Z<strong>im</strong>mer sollten aber, um die Privatsphäre zu sichern, auf<br />
alle Fälle separat und nicht durch das Wohnz<strong>im</strong>mer erreichbar sein. Die Küche braucht er nur zum<br />
Kochen, Vorz<strong>im</strong>mer als Garderobe und zum Durchgehen, Badez<strong>im</strong>mer und WC Standard. Wichtig wäre<br />
für ihn, falls die Waschmaschine in der Wohnung keinen Platz hat, eine Waschküche auf der Stiege.<br />
Ein privater Freiraum und auch ein Hof oder eine Grünfläche sind für ihn nicht (mehr) wichtig. Die<br />
Wohnung sollte sonnig sein, an die Nachbarn stellt er keine besonderen Ansprüche.<br />
Lärmdämmung ist für ihn insofern ein Thema, dass er Ärger mit den Nachbarn bekommt, wenn er zu<br />
laut ist. Ansonsten möchte er aber auf alle Fälle „nicht leise“ wohnen, also nicht in einer Gegend, wo es<br />
ab 20 Uhr ruhig sein sollte.<br />
Die Lage der Wohnung ist für ihn sehr wichtig: auf alle Fälle mit guter öffentlicher Verkehrsanbindung, in<br />
der Nähe zu seinem bisherigen Wohnort, und – wie gesagt – nicht ruhig, sondern lebendig, urban.<br />
Eine Garage braucht er nicht, er möchte sich aber, sobald er es sich leisten kann, ein Auto anschaffen.<br />
Das Haus sollte modern, „kein Altbau“, sein. Sicherheit ist für ihn insofern wichtig, dass das Haus<br />
abgeschlossen sein sollte und nicht jeder hineinkommen kann.<br />
Die Hausverwaltung soll bei Problemen da sein, für Sauberkeit sorgen und „ihren Job gut erfüllen“.<br />
Von den Kosten rechnet er, dass er die Hälfte seines Einkommens fürs Wohnen brauchen wird.<br />
Wohnen beginnt derzeit für ihn eigentlich schon, wenn er aus der U-Bahn aussteigt. Dann sagt er z. B.<br />
am Handy „Ich bin schon da“.<br />
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