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Soziale Nachhaltigkeit im Wohnbau - wiener wohnbau forschung

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„Hotel Neustadt“<br />

2003 wurde vom Thalia Theater in Halle / D ein Projekt von und für Jugendliche initiiert, bei dem eine<br />

der fünf „Scheiben“ des Zentrums von Halle-Neustadt (von diesen „Scheiben“ standen vier von den fünf<br />

schon seit einigen Jahren leer) einige Monate lang von den jungen Neustädtern als „Hotel Neustadt“<br />

eingerichtet und betrieben wurde.<br />

Die Ausgangsüberlegungen des Projekts waren die Fragen, was Jugendliche zwischen 14 und 18<br />

Jahren interessieren könnte.<br />

„Wer bin ich? Wie will ich leben? Wie wohnen? Fragen, die junge Menschen bewegen. Ihre eigenen, ganz<br />

individuellen Wege finden, es anders, besser machen als sie es gewohnt sind. … WOHNEN – das<br />

Schlüsselwort. Die Idee des temporären Wohnprojekts von, für und mit Jugendlichen war entstanden. Hinzu<br />

kam die Suche nach einem neuen Konzept für das vom Thalia Theater initiierte Festival „Hundstage“. Die<br />

Verknüpfung des von Jugendlichen entworfenen und betriebenen Hotels mit einem internationalen Festival<br />

drängte sich förmlich auf. Ein Hotel – ein Beherbergungs-, Arbeits- und Veranstaltungsort in dem Jugendliche<br />

neben Theaterleuten und internationalen Künstlern wohnen und gemeinsam agieren. Ein Ort der<br />

Kommunikation. … Die „Scheibe A“, Block 007, der Achtzehngeschosser in der Neustädter Passage 18, direkt<br />

am Neustädter Platz sowie der gegenüber gelegene S-Bahnhof von Halle-Neustadt gaben das ideale<br />

Ensemble für das geplante Wohn- und Festival-Hotel.“ 182<br />

Foto aus: http://www.hotel-neustadt.de/<br />

Die Auswertung des Projekts ergab über 100 beteiligte Jugendliche bei der Planung, be<strong>im</strong> Ausbau der Z<strong>im</strong>mer<br />

und be<strong>im</strong> Betrieb und ein zu 80 % ausgebuchtes Hotel mit prominenten Gästen (wie der Bürgermeisterin von<br />

Halle und ihren Dezernent/innen).<br />

> Integration<br />

Vera Kappeller und Christoph Gollner schreiben in der Publikation „Plattenbausiedlungen. Zur<br />

Erneuerung des baukulturellen Erbes in Wien und Bratislava“ 183 , dass die Lebensqualität in den von<br />

ihnen untersuchten Großwohnanlagen von den Bewohner/innen als vorwiegend positiv erlebt werde<br />

und es auch tatsächlich sei (z. B. vergleichsweise deutlich niedriger Kr<strong>im</strong>inalitätsrate und Drogendelikte<br />

als in den umliegenden Bezirken 184 ). Die Großwohnanlagen leiden allerdings an einem gravierenden<br />

Imageproblem. Zudem an einem deutlichen Trend Richtung Alterung der Bewohnerschaft und an einem<br />

182 aus: http://www.hotel-neustadt.de/<br />

183 Vera Kapeller (Hg.): Plattenbausiedlungen, Stuttgart 2009<br />

184 vgl. dazu auch: Vera Mayer: Plattenbausiedlungen in Wien und Bratislava, Wien 2006 (S. 169)<br />

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