Soziale Nachhaltigkeit im Wohnbau - wiener wohnbau forschung

© Benedict Tonon © Werner Huthmacher
Fotos aus: AW Architektur + Wettbewerbe 187/2001 (S. 22), Wohnanlage „Am Lazarett“, Potsdam / D (Architekt: Benedict Tonon)
Eine weitere zusätzliche Nutzung von Erschließungsflächen könnte, vor allem auch bei kleinen
Wohnungen, z. B. eine geschossweise Auslagerung von Stauraum oder Waschmaschine sein.
> Außenräume
>> Laubengang
Die kommunikative Funktion von Laubengängen ist – sobald sie nicht als reine Erschließungswege, d.
h. mit niedriger Aufenthaltsqualität angelegt sind – sehr hoch.
Da der Laubengang immer auch den „halbprivaten“ Bereich vor der eigenen Wohnung beinhaltet, der
noch durch Fenster verstärkt wird, ist es hier möglich, eine Art „Gartenzaunsituation“ zu erzeugen:
„Ein gut funktionierendes Mittel zur Kontaktaufnahme zwischen Nachbarn sind ‚Gartenzaunsituationen’, die
deshalb so attraktiv sind, weil sie Gespräche … ermöglichen, ohne dass dabei das eigene Territorium
verlassen werden muss.“ 124
Voraussetzung dafür ist aber irgendeine Qualität des Laubenganges, die über seine reine Funktion
hinausgeht: Sonnenseite, Aussicht, Ruhe, privater Freiraum u. ä.
(→ vgl. zur Qualität von Laubengängen auch Peter Ebner / Julius Klaffke: Living Streets – Wohnwege,
Wien 2009)
>> Dachstraße
In „Quartiere zum Wohnen“ von Kirschenmann / Muschalek (1977) wird das 1976 fertig gestellte
Beispiel einer Wohnhausanlage im Norden Londons gebracht, die im Erdgeschoss Maisonette-
Wohnungen mit Gartenhöfen für Familien enthält und in den Obergeschossen Wohnungen mit 1
Schlafzimmer für ältere Menschen. Die Wohnungen in den Obergeschossen liegen an eine offenen
„Dachstraße“, die neben ihrer Erschließungsfunktion auch als Aufenthaltsbereich konzipiert ist. 125
124 Heeg, 1994 (S. 371), zitiert nach: Antje Flade (s. 87)
125 Jörg C. Kirschenmann / Christian Muschalek: Quartiere zum Wohnen, Stuttgart 1977 (S. 76)
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