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Soziale Nachhaltigkeit im Wohnbau - wiener wohnbau forschung

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Dennoch gibt es inzwischen einen produktiven Austausch und die Soziologen liefern dem Architektenteam<br />

wertvolle Informationen, die in der Planung berücksichtigt werden (z. B. dass auch die Außenräume<br />

Rückzugsmöglichkeiten und Schutz für die Bewohner/innen bieten sollen).<br />

Eine weitere interdisziplinäre Unterstützung würde sich mein Interviewpartner Michael Pfleger <strong>im</strong> Bereich<br />

„Verkehr und Mobilität“ wünschen.<br />

> Initiatoren<br />

In ihrer sehr detailierten Untersuchung 5 , in der die Ergebnisse und Nutzererfahrungen von vier<br />

Modellvorhaben des Exper<strong>im</strong>entellen Wohnungs- und Städtebaus miteinander verglichen werden, schreibt die<br />

Autorin Ulrike Scherzer über die gelungene Zielverwirklichung zweier Projekte:<br />

„Der Anspruch des Investors hatte einen erheblichen Einfluss auf die Zielverwirklichung. Die Qualität der Projekte in<br />

Altusried und vor allem in Kempten ist darauf zurückzuführen, dass der Investor zu den Initiatoren des Projekts<br />

gehörte. Hier sind deutlich bessere Ergebnisse <strong>im</strong> Sinne der Zielvorstellungen* erreicht worden als in den Projekten<br />

von Hamburg und Saarbrücken, wo dies nicht der Fall war.“ 6<br />

[* Zielvorstellung der Projekte „Integriertes Wohnen“ war es, Menschen verschiedener Altersgruppen und<br />

Lebenszusammenhänge durch soziale und räumliche Maßnahmen zu integrieren.]<br />

▪ PLANUNGSGRUNDLAGEN 2 – VORGABEN<br />

> Standort<br />

„Nach Aussage des [<strong>Wohnbau</strong>]Trägers gäbe es noch mehr Potential, Behinderte oder ältere Menschen in die Anlage<br />

aufzunehmen … doch stellt die Lage der Wohnanlage am Stadtrand von Günzburg ein gewisses Problem für den<br />

Zuzug von älteren und behinderten Bewohnern dar. So weise die Anlage selbst eine nicht vollständige Infrastruktur für<br />

die Deckung des täglichen Bedarfs auf und die Anbindung an den ÖPNV sei nicht ideal. Gerade für weniger mobile<br />

Bewohner sei dies eine erhebliche Erschwernis.“ 7<br />

Der Standortfaktor „Innerstädtische Lage, kurze Wege, gute Infrastruktur“ ist vor allem für berufstätige Frauen<br />

mit Kleinkindern, für ältere Menschen, für Familien, für Alleinerziehende, für Heranwachsende und für<br />

Menschen mit Behinderung von Bedeutung. 8<br />

Zusätzlich wird bei allen Erhebungen zu den Wohnungskriterien bei Umzugswünschen an wichtigster oder<br />

zumindest zweitwichtigster Stelle die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel genannt.<br />

Ein weiterer Faktor des Standorts wird ebenfalls in der oben zitierten Untersuchung angesprochen und bezieht<br />

sich darauf, dass es Ziel der untersuchte Wohnhausanlage „Integriertes Wohnen Günzburg“ war, kostengünstige<br />

Wohnungen für ein sehr breites Spektrum von Bewohner/innen (von Spätaussiedlerfamilien und<br />

Migrant/innen über Alleinerziehende in schwierigen Lagen bis zu Älteren und Behinderten) zu bietet:<br />

„Die durch die Insellage [am Stadtrand von Günzburg] bedingte mangelnde Integration der Anlage in das<br />

übergeordnete städtische Umfeld bringe nach Ansicht des Vereins für Urbanes Wohnens [der das Projekt<br />

sozialwissenschaftlich begleitet] auch die Gefahr der Stigmatisierung de Wohnanlage mit sich.“ 9<br />

5<br />

Ulrike Scherzer: Integrierte Wohnmodelle in der Nutzungsphase, Aachen 2003<br />

6<br />

ebd. (S. 277)<br />

7<br />

Peter Ebner et al.: Barrierefreies und integriertes Wohnen, München 2006, www.exper<strong>im</strong>enteller-wohnungsbau.bayern.de/pdf/bfwbrosch.pdf<br />

(S. 36)<br />

8<br />

vgl. Ulrike Scherzer (S. 268)<br />

9<br />

Peter Ebner et al. (S. 31)<br />

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