1Funktionsmix und Nutzungspalette - wiener wohnbau forschung

1.a
Reduktion und Vielfalt
Freiraumgestaltung im Wohnungsbau ist ein Dialog mit dem Vorgefundenen.
Sie entsteht in Ergänzung, als Vertiefung und Weiterführung des Bauwerkes.
Sie reagiert auf die vorhandene Architektur, auf die von der gewählten Bebauung
vorgegebenen Rahmenbedingungen: Günstigenfalls – zumindest bei Neubauten
- im produktiven Austausch mit den planenden Architekten.
Die Konfi guration der Gebäude stellt eine entscheidende
Vorgabe für die Wahl des Entwurfsmaßstabs im Freiraum
dar. Wiewohl stets verschiedene Optionen offenstehen,
verbindet sich die vorgesehene Architektur mit der Frage
nach dem möglichen und sinnvollen räumlichen Programm
ihrer Umgebungslandschaft. Je kleiner die Freifl ächen
sind, umso eher liegt es nahe, eine reduzierte
Gestaltung zu wählen. Dies vereinfacht die Aufgabe nicht
notwendigerweise, zumal sich gerade eine sparsame
Gestaltung als beachtliche Herausforderung erweisen
kann. Sie wird aber, bei geschickter Wahl der Mittel eine
in der Wahrnehmung der BewohnerInnen großzügige
Lösung befördern. Was sich auf ersten Blick als eine enge
Palette an angebotenen Nutzungen darstellen mag,
bedeutet keineswegs automatisch eine Reduktion an
Funktionen. Anordnung und Ausformung der Außenfl ächen
können scheinbar einfach und karg ausfallen.
Zugleich kann sich durch die gewählte Proportion, Dimension
und Staffelung der Freiraumes bzw. des Gartens ein
unerwarteter Reichtum an Möglichkeiten einstellen.
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