28. Juni 2012 Ausgabe Juli 2012 - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
28. Juni 2012 Ausgabe Juli 2012 - Wirtschaftsrat der CDU e.V. 28. Juni 2012 Ausgabe Juli 2012 - Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Landesverband Hamburg und Landesverband Schleswig-Holstein Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik! copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG Ausgabe Juli 2012 Internet – Wachstumstreiber des 21. Jahrhunderts Seiten 6-9 ■ Wolfgang Bosbach MdB: Im Netz ist nichts erlaubt, was im richtigen Leben verboten ist Seiten 10-11 ■ Minister Dr. Peter Ramsauer: Bürgerprotest und knappe Kassen Seiten 16-17 ■ Schleswig-Holstein nach der Wahl: Wirtschaftsrat analysiert Koalitionsvertrag Seiten 48-49
- Seite 3 und 4: Editorial Internet - Wachstumstreib
- Seite 5 und 6: WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT: E-Mobilitä
- Seite 7 und 8: Dr. Stefan Groß-Selbeck Vorstandsv
- Seite 9 und 10: Kommentar Was ist moderne Netzpolit
- Seite 11 und 12: Sauerland-Gruppe, einer deutschen Z
- Seite 13 und 14: werber ausbleiben, richtet Stoek se
- Seite 15 und 16: Jürgen Klimke MdB und Leander Holl
- Seite 17 und 18: auch klar wird, wer Mehrheit ist un
- Seite 19 und 20: auf Fremdkapital angewiesen. Weil e
- Seite 21 und 22: Anzeige HHLA 21
- Seite 23 und 24: gelegte Einspeisetarife und eine ga
- Seite 25: völkerung in Städten leben) verla
- Seite 28 und 29: Wirtschaftsrat vor Ort am 11. April
- Seite 30 und 31: Wirtschaftsrat vor Ort am 2. März
- Seite 32 und 33: Abendveranstaltung am 28. März Ein
- Seite 34 und 35: PR Budersand - Golf & Spa auf Sylt
- Seite 36 und 37: POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 22. Mai
- Seite 38 und 39: Wirtschaftsrat vor Ort am 30. Mai M
- Seite 40 und 41: Veranstaltungsberichte JOUR FIXE F
- Seite 42 und 43: Berichte aus dem Jungen Wirtschafts
- Seite 44 und 45: Wirtschaftsrat Intern INFOS AUS DER
- Seite 46 und 47: PR Reisezeit A-ROSA begrüsst mit n
- Seite 48 und 49: Analyse des Wirtschaftsrates Deutli
- Seite 50 und 51: Landesmitgliederversammlung am 29.
Landesverband Hamburg<br />
und Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik!<br />
copy-druck GmbH, Neumann-Reichardt-Str. 27-33, 22041 HH<br />
PVST 55030 Entgelt bezahlt DPAG<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Internet – Wachstumstreiber des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts Seiten 6-9<br />
■ Wolfgang Bosbach MdB: Im Netz ist nichts erlaubt,<br />
was im richtigen Leben verboten ist Seiten 10-11<br />
■ Minister Dr. Peter Ramsauer:<br />
Bürgerprotest und knappe Kassen Seiten 16-17<br />
■ Schleswig-Holstein nach <strong>der</strong> Wahl:<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> analysiert Koalitionsvertrag Seiten 48-49
Editorial<br />
Internet – Wachstumstreiber des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
Matthias Leutke<br />
Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />
W<br />
er in Hamburg auf dem Jungfernstieg<br />
spazieren geht, kann<br />
von seinen Geschäftspartnern, seinem<br />
Bankberater o<strong>der</strong> einem Sachbearbeiter<br />
des Finanzamts gesehen werden.<br />
Ebenso sichtbar sind wir, wenn wir im<br />
Internet unsere Urlaubsfotos einstellen,<br />
unsere Vorlieben mitteilen, Kommentare<br />
abgeben o<strong>der</strong> einfach nur einkaufen<br />
gehen. Im Internet werde „blankgezogen<br />
als gebe es kein Morgen mehr“<br />
hat Wolfgang Bosbach MdB beobachtet.<br />
Bekämen Bürger aber unverlangt<br />
den Katalog einer Baumschule zugesandt,<br />
würden sie sich sofort empört<br />
an ihren Abgeordneten im Bundestag<br />
wen den. Es ist erstaunlich, welche<br />
Unterschiede zwischen dem virtuellen<br />
Raum und <strong>der</strong> realen Welt gemacht<br />
werden. „Im Netz ist nichts erlaubt, was<br />
im richtigen Leben verboten ist“ haben<br />
wir deshalb den Bericht über Bosbachs<br />
Vortrag zur Vorratsdatenspeicherung<br />
überschrieben.<br />
Mo<strong>der</strong>ne Netzpolitik dürfe nicht<br />
nur warnen, son<strong>der</strong>n müsse auch werben,<br />
mahnt Katharina Wolff MdHB. Die<br />
Teilhabe im Netz, <strong>der</strong> Fortschritt und<br />
auch die Netzpolitik seien lebendig und<br />
finden längst statt. „Wir können uns<br />
jetzt nur noch entscheiden, ob wir dabei<br />
sein wollen o<strong>der</strong> nicht. An sonsten läuft<br />
es einfach nur ohne uns.“<br />
„Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik!“<br />
for<strong>der</strong>t eine bundesweite Kampagne<br />
des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es. Wir dürfen dieses<br />
Thema keinesfalls einer Partei überlassen,<br />
die das Urheberrecht aushebeln<br />
will und sich für ein Mindesteinkommen<br />
einsetzt.<br />
Über 9.500 IT-Unternehmen haben<br />
ihren Sitz in Hamburg. Zusammen mit<br />
an<strong>der</strong>en Branchen können sie vom<br />
Trend <strong>der</strong> Vernetzung profitieren. Ein<br />
weiterer wichtiger Bereich: das Cloud-<br />
Computing. Thomas Stoek, Mitglied des<br />
Hauptvorstandes des Branchenverbandes<br />
BITKOM, berichtete auf unserem<br />
POLITISCHEN FRÜHSTÜCK über die<br />
Chancen, die <strong>der</strong> Wachstumstreiber ITK<br />
<strong>der</strong> Hansestadt bietet. Einer <strong>der</strong> grö ße -<br />
ren Player <strong>der</strong> digitalen Branche ist<br />
unser Mitglied, die Xing AG. Dr. Stefan<br />
Groß-Selbeck, Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes,<br />
zeigt in einem Beitrag die Chancen<br />
von Netzwerken für die Zukunft auf.<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
Mit <strong>der</strong> Kooptation von vier weiteren Mitglie<strong>der</strong>n<br />
ist <strong>der</strong> Ende März von <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
gewählte Landesvorstand komplett.<br />
Auf <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung im März wurde ich als<br />
Landesvorsitzen<strong>der</strong> bestätigt. Ich danke Ihnen für das<br />
erneute Vertrauen. Ebenfalls bestätigt wurden die bisherigen<br />
Mitglie<strong>der</strong> des Landesvorstandes: Harald Boberg<br />
(Bankhaus Lampe), Gunther Bonz (Euro gate GmbH & Co.<br />
KgaA, KG), Albert Darboven (J. J. Darboven GmbH & Co. KG),<br />
Prof. Dr. Jörg F. Debatin (amedes Holding AG), Katharina<br />
von Ehren (Katharina von Ehren Inter national Tree Broker<br />
Natürlich haben wir uns in den vergangenen<br />
Monaten auch mit an<strong>der</strong>en<br />
wichtigen Themen beschäftigt: Minister<br />
Dr. Peter Ramsauer erläuterte Vor haben<br />
in <strong>der</strong> Verkehrspolitik. Erck Rickmers<br />
MdHB zeigte die Perspektiven <strong>der</strong><br />
Schiff fahrt auf.<br />
Im Rahmen unserer neuen Reihe<br />
WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT waren wir<br />
zu Gast bei <strong>der</strong> Firma E-Collection. Bei<br />
BMW informierten wir uns über die<br />
Zukunft <strong>der</strong> Mobilität und die Vattenfall<br />
Europe Distribution gewährte Einblicke<br />
in die Netzwarte.<br />
Wir bedanken uns bei unseren<br />
Gast gebern und freuen uns auf weitere<br />
spannende Abende „vor Ort“, die für<br />
das zweite Halbjahr bereits in Planung<br />
sind.<br />
Nach <strong>der</strong> Sommerpause begrüßen<br />
wir u.a. den früheren Bayerischen Mi -<br />
nis terpräsidenten, Dr. Edmund Stoiber,<br />
seit 2007 ehrenamtlicher Leiter <strong>der</strong> EU-<br />
Arbeitsgruppe zum Bürokratieabbau.<br />
Ich wünsche Ihnen einen schönen,<br />
erholsamen Sommer.<br />
Ihr Matthias Leutke<br />
Landesvorsitzen<strong>der</strong> Hamburg<br />
GmbH), Marcus Vitt (Donner & Reuschel AG), Michael<br />
Westhagemann (Siemens AG) und Tjark H. Woydt (Mari -<br />
time Consultant). In den Landesvorstand kooptiert wurden:<br />
Peter Kronenberg (Imtech Deutschland GmbH &<br />
Co.KG), Dr. Andreas Mattner (ECE Projekt management<br />
GmbH & Co. KG), Dirk Ulrich Naumann zu Grünberg (Naumann<br />
zu Grünberg & Partner Rechtsanwälte & Steuer -<br />
berater) und Dr. Hanno Stöcker (ASTARE Service GmbH).<br />
Landesgeschäftsführer ist Conrad Seiffert. Herzlich danke<br />
ich den Mitglie<strong>der</strong>n des Landesvorstandes für die ge leistete<br />
Arbeit. Wir alle freuen uns, die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen.<br />
Ihr Matthias Leutke<br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> | Landesverband Hamburg 3
INHALT<br />
Internet – Wachstumstreiber<br />
des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
Beitrag von Dr. Stefan Groß-Selbeck<br />
Netzwerke schaffen<br />
Zukunftsstrukturen<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31<br />
Titelthema<br />
Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik!<br />
Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Netzwerke schaffen<br />
Zukunftsstrukturen<br />
Gastbeitrag<br />
von Dr. Stefan Groß-Selbeck . . . . . . . 7-8<br />
Was ist mo<strong>der</strong>ne Netzpolitik?<br />
Kommentar<br />
von Katharina Wolff MdHB . . . . . . . . . 9<br />
Editorials<br />
zu Gast:<br />
Wolfgang Bosbach MdB<br />
Hamburg:<br />
Matthias Leutke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Schleswig-Holstein:<br />
Dr. Philipp Murmann . . . . . . . . . . 48-49<br />
@<br />
Veranstaltungen<br />
Im Netz ist nichts erlaubt,<br />
was im richtigen Leben verboten ist<br />
mit Wolfgang Bosbach MdB . . . . . 10-11<br />
Jette in den Wolken<br />
Vorteile des Cloud-Computing<br />
mit Thomas Stoek . . . . . . . . . . . . . . . 12-13<br />
Bürgerprotest und knappe Kassen<br />
mit Minister Dr. Peter Ramsauer . .16-17<br />
Von Hamburg nach Asien –<br />
droht dem Schifffahrtsstandort eine<br />
Abwan<strong>der</strong>ung?<br />
mit Erck Rickmers MdHB . . . . . . . . 18-19<br />
Der Strompreis zwischen Markt<br />
und Politik<br />
mit Dr. Tobias Paulun . . . . . . . . . . . 22-23<br />
Ein Jahr Scholz – Zählt das Erreichte<br />
o<strong>der</strong> reicht das Erzählte?<br />
mit Dietrich Wersich MdHB . . . . . .32-33<br />
Im Spannungsfeld zwischen<br />
Gewinn und Gewissen<br />
mit Bischöfin Kirsten Fehrs . . . . . . 36-37<br />
4 Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
„Jette in den Wolken“<br />
Welche Vorteile Hamburg aus dem<br />
Cloud-Computing ziehen kann<br />
Im Netz ist nichts<br />
erlaubt, was im<br />
richtigen Leben<br />
verboten ist<br />
zu Gast:<br />
Minister Dr. Peter Ramsauer<br />
Bürgerprotest und<br />
knappe Kassen<br />
Von Hamburg<br />
nach Asien –<br />
droht dem Schifffahrtsstandort<br />
eine<br />
Abwan<strong>der</strong>ung?<br />
zu Gast: Erck Rickmers MdHB<br />
Deutlich mehr Schatten als Licht<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> analysiert<br />
Koalitionsvertrag . . . . . . . . . . . . . . 48-49<br />
Landesmitglie<strong>der</strong>versammlung:<br />
Die europäische Perspektive<br />
Werte – Politik – Wirtschaft . . . . . . . 50<br />
Sektion Herzogtum Lauenburg:<br />
Worauf es jetzt ankommt! . . . . . . . . 51<br />
Sektion Segeberg:<br />
Cyber-Angriffe auf deutsches<br />
Know-how . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Sektion Kiel:<br />
Vom traditionellen Stadtwerk zum<br />
Stadtwerk 2.0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Podiumsdiskussion:<br />
Energiewende im Kreis<br />
Steinburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56-57<br />
Sektion Kiel:<br />
Das neue Geschäftsmodell <strong>der</strong> HSH<br />
Nordbank AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT:<br />
E-Mobilität –<br />
BMW Nie<strong>der</strong>lassung<br />
Hamburg<br />
Seiten 24-25<br />
Deutlich mehr Schatten als Licht<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> analysiert Koalitionsvertrag<br />
32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62<br />
Vor ihrer Kaperfahrt in den<br />
Landtag: den Piraten auf den<br />
Zahn gefühlt . . . . . . . . . . . . . . . . . 60-61<br />
Sektion Lübeck:<br />
Wachstumsmarkt Kreuzfahrt . .62-63<br />
Zweite Nordeuropäische<br />
E-mobil-Rallye . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort<br />
Besichtigung des JadeWeserPorts .20<br />
E-Mobilität<br />
BMW Nie<strong>der</strong>lassung Hamburg . . 24-25<br />
Erneuerbare Energien –<br />
sind sie die Zukunft?<br />
E-COLLECTiON . . . . . . . . . . . . . . . . . 28-29<br />
Die Brisanz <strong>der</strong> Energiewende<br />
Vattenfall Europe Distribution . . . . . 30<br />
Mehr als schöner wohnen<br />
Hotel Atlantic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Thema:<br />
Energiewende<br />
Seiten 55-58<br />
Die europäische Perspektive<br />
Werte – Politik – Wirtschaft<br />
Landesmitglie<strong>der</strong>versammlung mit<br />
Ehrengast Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> Intern<br />
Wirtschaftstag Berlin <strong>2012</strong>:<br />
Mein Besuch des Parlamentarischen<br />
Abends in Berlin<br />
von Erwin Heimberger . . . . . . . . . . 14-15<br />
...im Übrigen<br />
Infos aus <strong>der</strong> Landesgeschäftsstelle<br />
Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
Landesfachkommissionen<br />
ITK Informations-<br />
und Tele kommunikationstechnologie<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Energiewirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Vom traditionellen Stadtwerk<br />
zum Stadtwerk 2.0<br />
Vor ihrer Kaperfahrt<br />
in den Landtag:<br />
den Piraten auf den<br />
Zahn gefühlt<br />
Rubriken<br />
Veranstaltungsvorschau<br />
Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
Schleswig-Holstein . . . . . . . . . . . . . . . .66<br />
Junger <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
JOUR FIXE für Mitglie<strong>der</strong><br />
Hamburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40-41<br />
Zwischenruf<br />
von Ludolf von Löwenstern . . . . . . . . 39<br />
Neue Mitglie<strong>der</strong><br />
in den Landesverbänden . . . . . . . . . . 44<br />
Warum ich Mitglied im<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> bin . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
Nachlese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
5
Schwerpunkt – Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik<br />
Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik!<br />
Von 2010 bis 2016 wird sich die Internet-<br />
Wirtschaft <strong>der</strong> G-20-Staaten nahezu<br />
verdoppeln. Die weltweite Zahl <strong>der</strong><br />
Nutzer wird in diesem Zeitraum um<br />
eine weitere Milliarde auf dann drei<br />
Milliarden Menschen steigen. Die in<br />
Deutschland ansässigen Unternehmen<br />
sind bei dieser Entwicklung dabei. Doch<br />
wir könnten besser sein. Nach einer<br />
Untersuchung <strong>der</strong> Boston Consulting<br />
Group liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Internetökonomie<br />
am Bruttoinlandsprodukt mit<br />
drei Prozent deutlich unter dem Anteil<br />
in den G-20 Staaten mit 4,1 Prozent.<br />
Auch die 27 Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> EU liegen im<br />
Schnitt mit einem Anteil von 3,8 Prozent<br />
über Deutschland. Der Wirtschafts -<br />
rat ist überzeugt: Für die Bundesregie-<br />
6 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
rung muss Netzpolitik Wirtschaftspolitik<br />
sein. Nur so lässt sich die volle<br />
Wachstumskraft des Internets realisieren.<br />
„Die besten Ansätze helfen nicht,<br />
wenn wir in Deutschland keine gleichen<br />
Wettbewerbsbedingungen vor -<br />
finden, die für alle Unternehmen gelten“,<br />
stellt unser Mitglied Dr. Stefan<br />
Groß-Selbeck fest. Wir haben den Vorsitzenden<br />
des Vorstandes <strong>der</strong> Xing AG<br />
gebeten, uns die Situation aus seiner<br />
Perspektive zu schil<strong>der</strong>n.<br />
Mo<strong>der</strong>ne Netzpolitik darf nicht nur<br />
warnen, son<strong>der</strong>n muss auch werben,<br />
unterstreicht die Bürgerschaftsab -<br />
geordnete Katharina Wolff in ihrem<br />
Kommentar. Die junge <strong>CDU</strong>-Politikerin<br />
warnt ihre Fraktion davor, sich nur mit<br />
@<br />
den Gefahren zu beschäftigen und<br />
dabei die Chancen, die dieses Medium<br />
bietet, außer Acht zu lassen. CA<br />
Über die bundesweite Kampagne<br />
„Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik“<br />
informieren <strong>der</strong> gleichnamige<br />
Flyer und die Broschüre „Wachstumstreiber<br />
Internet“, die Sie in <strong>der</strong><br />
Landesgeschäftsstelle erhalten.<br />
Mehr zum Thema Netz- und Me -<br />
dienpolitik finden Sie auf unserer<br />
Webseite www.wirtschaftsrat.de<br />
unter „Themen“.
Dr. Stefan Groß-Selbeck<br />
Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> XING AG<br />
Dr. Stefan Groß-Selbeck (45) ist seit<br />
Januar 2009 Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> XING AG.<br />
Er ist verantwortlich für den kontinu -<br />
ierlichen Ausbau des beruflichen Netzwerks,<br />
die Erschließung zusätzlicher<br />
Geschäftsfel<strong>der</strong> und die stetige Verbesserung<br />
des Serviceangebotes für die<br />
Mitglie<strong>der</strong>.<br />
Vor seinem Wechsel zur XING AG war<br />
Dr. Stefan Groß-Selbeck Vorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Geschäftsführung von eBay<br />
Deutschland. Unter seiner Führung<br />
entwickelte sich Deutschland zum<br />
größten und wichtigsten eBay-Markt<br />
außerhalb <strong>der</strong> USA.<br />
Zuvor war er bei <strong>der</strong> ProSiebenSat1<br />
Media AG als Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Bereiche Marken und Finanzen tätig,<br />
davor von 1997 bis 2000 als Unternehmensberater<br />
bei <strong>der</strong> Boston Consulting<br />
Group in München.<br />
Dr. Stefan Groß-Selbeck studierte<br />
Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft<br />
an den Universitäten Freiburg,<br />
Lausanne, Montpellier und Köln.<br />
Im Jahr 1996 er langte er den Titel des<br />
Master of Business Administration<br />
(MBA) am INSEAD in Fontainebleau,<br />
Frankreich.<br />
Entwicklung <strong>der</strong><br />
XING-Mitglie<strong>der</strong>zahlen<br />
und des Umsatzes<br />
<strong>der</strong> XING AG<br />
45,1<br />
35,3<br />
Netzwerke schaffen<br />
Zukunftsstrukturen<br />
Die Zukunft ist in <strong>der</strong> Gegenwart angekommen. Lange wurde davon<br />
geredet, dass das Internet unser Leben revolutionieren wird. Doch das<br />
Internet und die digitalen Medien haben bereits jetzt praktisch alle<br />
Lebensbereiche nachhaltig und dauerhaft durchdrungen. Wir befinden<br />
uns mitten in einem dynamischen Prozess gesellschaftlicher und wirtschaftlicher<br />
Verän<strong>der</strong>ungen.<br />
Diese Entwicklungen können wir deutlich<br />
bei <strong>der</strong> Generation <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen erkennen, die wie selbstverständlich<br />
mit digitalen Medien um -<br />
gehen. Nach einer Studie des Branchenverbands<br />
Bitkom nutzen 98 Prozent<br />
<strong>der</strong> 10- bis 18-Jährigen das Internet.<br />
Aber bereits die Mehrheit <strong>der</strong> 13- bis<br />
15-Jährigen geht mindestens einmal am<br />
Tag ins Internet (71 Prozent). In <strong>der</strong> Al -<br />
ters gruppe 16 bis 18 Jahre steigt dieser<br />
Anteil sogar auf 88 Prozent. Sie chatten,<br />
surfen, bloggen o<strong>der</strong> re cherchieren für<br />
Hausaufgaben. Freizeit findet im Internet<br />
statt. In Schulen werden interak tive<br />
Tafeln eingesetzt, auf denen man<br />
schrei ben, aber auch digitale Medien<br />
über Computer abbilden und kombinieren<br />
kann. In Universitäten lassen<br />
Professoren ihre Studenten weltweit<br />
über Livestream an ihren Vorlesungen<br />
teilhaben; das gesammelte Wissen <strong>der</strong><br />
Menschheit kann theoretisch über das<br />
Internet in beinahe jedem Winkel <strong>der</strong><br />
Erde aufgerufen werden.<br />
Im Alltag können wir je<strong>der</strong>zeit über<br />
internetfähige Smartphones mobil und<br />
unterwegs ins Internet, uns informieren<br />
und kommunizieren. Damit verän<strong>der</strong>t<br />
sich nicht nur die Art, wie wir privat<br />
miteinan<strong>der</strong> umgehen, son<strong>der</strong>n es<br />
54,3<br />
66,2<br />
Umsatz in Mio. Euro<br />
11,71<br />
10,48<br />
8,75<br />
7,0<br />
2008 2009 2010 2011 2008 2009 2010 2011<br />
Mitglie<strong>der</strong> in Mio.<br />
Quelle: XING AG<br />
wandeln sich auch die Arbeitswelt und<br />
die Arbeitsumgebung. Mit Laptops,<br />
Tablets und Smartphones können Ar -<br />
beitnehmer von überall mobil arbeiten.<br />
Es eröffnen sich neue Perspektiven für<br />
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.<br />
Nach Meinung von Experten sind in<br />
mittelständischen Unternehmen über<br />
60 Prozent <strong>der</strong> Mitarbeiter „Mobile<br />
Workers“. Die Mitarbeiter werden zu<br />
mobilen Botschaftern ihrer Unternehmen<br />
und Firmen.<br />
Neue technische Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
kollaborativen Arbeit kombiniert mit<br />
neuen Denkansätzen schaffen neue<br />
Formen <strong>der</strong> Beteiligung und <strong>der</strong> Teilhabe.<br />
Das Internet demokratisiert<br />
immer mehr auch politische und gesellschaftliche<br />
Strukturen.<br />
Hierbei spielen soziale Netzwerke,<br />
insbeson<strong>der</strong>e auch die professionellen<br />
Netzwerke, eine bedeutende Rolle. Sie<br />
machen klassische Netzwerke, die in<br />
früheren Zeiten Eliten vorbehalten<br />
waren, für alle zugänglich. Sie sind im<br />
Begriff, die Geschäftswelt ähnlich stark<br />
zu verän<strong>der</strong>n, wie die Revolution des<br />
Einzelhandels durch das Internet in den<br />
vergangenen Jahren. Soziale Netzwerke<br />
werden damit zu einem Wirtschaftsfaktor<br />
in Deutschland. Durch Innovationen<br />
und weitreichende Entwicklungen<br />
schaffen sie neue Arbeitsfel<strong>der</strong> und<br />
ermöglichen neue Perspektiven.<br />
Schon heute entstehen durch professionelle<br />
Netzwerke in Deutschland<br />
tausende von Arbeitsplätzen. Allein die<br />
XING AG ist am Standort Hamburg Ar -<br />
beitgeber von mehr als 450 Menschen.<br />
Mehr als 5,5 Millionen Nutzer profitieren<br />
von den Möglichkeiten mo<strong>der</strong>nen<br />
Netzwerkens und tauschen Know-how<br />
aus. Jedes vierte Mitglied hat bereits<br />
7
Schwerpunkt – Netzpolitik ist Wirtschaftspolitik<br />
ein Jobangebot über die Plattform<br />
erhalten. An<strong>der</strong>e organisieren über<br />
Internet anbieter ihre freiberufliche<br />
Tätigkeit, akquirieren Aufträge und stellen<br />
Teams zusammen. So bieten die<br />
Plattformen zahlreichen Berufsgruppen<br />
die Möglichkeit, von <strong>der</strong> Vernetzung<br />
im Internet wirtschaftlich zu profitieren<br />
und wie<strong>der</strong>um Arbeits plätze zu<br />
schaffen o<strong>der</strong> zu vermitteln. Gleich -<br />
zeitig wird im Bereich des Ar beits -<br />
marktes beispielweise eine hervorragende<br />
Übersicht geschaffen, wo offene<br />
Stellen zu finden sind und Arbeitgebern<br />
und Arbeitnehmern die Möglichkeit<br />
gegeben, miteinan<strong>der</strong> in Kontakt zu<br />
treten und aufeinan<strong>der</strong> zuzugehen.<br />
Erhöhte Transparenz und Effizienz sind<br />
das Ergebnis.<br />
Mit diesen Entwicklungen schaffen<br />
Netzwerke Zukunftsstrukturen und tragen<br />
als Teil <strong>der</strong> IT- und Internetbranche<br />
zur Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts<br />
Deutschland bei. Jedoch: Die<br />
besten Ansätze helfen nicht, wenn wir<br />
in Deutschland keine gleichen Wettbewerbsbedingungen<br />
vorfinden, die für<br />
alle Unternehmen gelten. Dies gilt ins-<br />
8 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
beson<strong>der</strong>e für den Bereich des Datenschutzes.<br />
Hier bestehen unterschiedliche<br />
Ausgangsvoraussetzungen, da beispielsweise<br />
soziale Netzwerke aus den<br />
USA ihren Sitz in Irland wählen und in<br />
<strong>der</strong> Folge deutsches Datenschutzrecht<br />
für nicht anwendbar erklären. Wir müssen<br />
dafür sorgen, dass alle Marktteilnehmer<br />
hierzulande in einem fairen<br />
und gleichen Wettbewerb, einem sogenannten<br />
„level-playing-field“, agieren<br />
können. Denn Daten sind ein Wirtschaftsgut.<br />
Sie sind in wachsendem<br />
Maße Grundlage für völlig neue Produkte<br />
und Dienstleistungen. Hier ist es<br />
gemeinsame Aufgabe <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
und <strong>der</strong> Politik, für Vertrauen beim Verbraucher<br />
und für gleiche Wettbewerbs -<br />
bedingungen zu sorgen.<br />
Staat und Unternehmen ziehen<br />
hier übrigens am gleichen Strang: Denn<br />
Unternehmen, die nicht das Vertrauen<br />
ihrer Kunden genießen, haben keinen<br />
Bestand. Insofern ist Vertrauen nicht<br />
nur ein Wettbewerbsfaktor, son<strong>der</strong>n<br />
zugleich auch die Basis dafür, dass<br />
durch Netzwerke spannende, mo<strong>der</strong>ne<br />
Zukunftsstrukturen für den Wirt-<br />
ggf. Anzeige<br />
schaftsstandort Deutschland entstehen<br />
können.<br />
Ich sehe einen weiteren Ansatz für<br />
die nachhaltige Stärkung des Wirtschaftsstandorts<br />
in <strong>der</strong> Schaffung von<br />
Wirtschaftsclustern. In regionalen Zu -<br />
sammenschlüssen ergeben sich Synergieeffekte.<br />
Dadurch können IT-Unternehmen<br />
ihre Produktivität steigern,<br />
durch zentriertes Wissen größere Innovationen<br />
möglich machen und neue<br />
Geschäfts- und Finanzierungsformen<br />
entwickeln. Diese Dynamik schafft<br />
regionale Wettbewerbsvorteile. Diese<br />
ersten erfolgversprechenden Ansätze<br />
sehen wir <strong>der</strong>zeit am Beispiel Berlin:<br />
Dort treffen junge, global agierende<br />
Kreative und Unternehmen auf Inves -<br />
toren, die an neue Ideen glauben und<br />
ihnen mit Risikokapital den Rücken<br />
stärken. So ist in den vergangenen Jahren<br />
eine bunte Start-up-Szene entstanden.<br />
Die hier entstehenden Innovationen<br />
wirken weit über die Region<br />
hinaus. So können wir nicht nur die<br />
Gegenwart, son<strong>der</strong>n auch gerade die<br />
Zukunft für uns gestalten.<br />
Dr. Stefan Groß-Selbeck
Kommentar<br />
Was ist mo<strong>der</strong>ne Netzpolitik?<br />
Der Erfolg <strong>der</strong> Piraten bei den letzten Landtagswahlen hat gezeigt, dass<br />
das Thema Netzpolitik längst keine Ran<strong>der</strong>scheinung mehr ist, son<strong>der</strong>n<br />
mittlerweile fester Bestandteil <strong>der</strong> Politik.<br />
Zur Netzpolitik gehört mehr als nur die<br />
Teilhabe von Bürgern an politischen<br />
Entscheidungen o<strong>der</strong> die Transparenz<br />
im Internet. Netzpolitik besteht zu<br />
einem großen Teil auch aus Standortpolitik.<br />
Die digitale Wirtschaft trägt<br />
mittlerweile nicht nur einen erheblichen<br />
Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) bei, son<strong>der</strong>n schafft täglich<br />
neue Arbeitsplätze. In Hamburg arbeiten<br />
allein in <strong>der</strong> Games-Branche mehr<br />
als 3.000 Menschen, wenn man Agenturen,<br />
Start-ups und Medienhäuser<br />
dazu zählt, sind es mehr als 23.000. Aus<br />
wirtschafts- und standortpolitischer<br />
Sicht ist die Ansiedelung solcher Unternehmen<br />
für eine Medienmetropole wie<br />
Hamburg also von großer Bedeutung.<br />
Wir haben zwar schon einige große Firmen<br />
wie Google, Xing und Facebook<br />
von Hamburg begeistern können, allerdings<br />
liegen wir immer noch deutlich<br />
hinter Berlin zurück. Der Hamburger<br />
Senat hätte z.B. mehr tun können und<br />
müssen, um die Branchengröße Twitter<br />
vom Standort Hamburg zu überzeugen.<br />
Auch im Bereich Venture Capital<br />
ist Deutschland noch im Aufbau. Wir<br />
liegen bei den Investitionen in diesem<br />
Bereich unter dem europäischen<br />
Durch schnitt von 0,03 Prozent gemessen<br />
am BIP (ca. 400 Mio. Euro ). Im Vergleich<br />
dazu: In den USA wurden 2009<br />
15,4 Mrd. US Dollar Venture Capital<br />
eingesammelt. Zudem müssen die<br />
bürokratisch immer noch recht hohen<br />
Hürden bei <strong>der</strong> Unternehmensgründung<br />
abgebaut werden, und es muss<br />
für Jung unternehmer leichter werden,<br />
auch an öffentliche För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> heranzukommen<br />
(die zudem noch aufgestockt<br />
werden müssten).<br />
Ich bin <strong>der</strong> Auffassung, dass mo<strong>der</strong>ne<br />
Netzpolitik nicht nur warnen darf,<br />
son<strong>der</strong>n auch mal werben muss. Werben<br />
für einfachere Wege demokra -<br />
tischer Teilhabe. Es nützt nichts, sich<br />
darüber zu beklagen, dass zunehmend<br />
mehr Menschen kein Interesse mehr an<br />
Politik haben, wenn man nicht auch<br />
bereit ist, an<strong>der</strong>e Formen <strong>der</strong> Beteiligung<br />
zu finden. Netzpolitik wirkt somit<br />
in fast alle Politikbereiche hinein und<br />
ist damit ein echtes Querschnittsthema.<br />
Es strahlt z.B. in das Ressort „Inneres“<br />
hinein, in dem die Vorratsdatenspeicherung<br />
eine große Rolle spielt.<br />
Selbst wenn ich persönlich dafür bin,<br />
dass auch im Netz in einigen Teilen eine<br />
Anonymität genauso gegeben sein<br />
muss wie „auf <strong>der</strong> Straße“, ist es dennoch<br />
wichtig, dass <strong>der</strong> Staat Zugriffsmöglichkeiten<br />
hat, wenn Unrecht be -<br />
gangen wird. Schade ist, dass die Vorratsdatenspeicherung<br />
häufig nicht als<br />
das verstanden wird, was sie eigentlich<br />
ist: ein simples Mittel, um Unrecht zu<br />
bekämpfen und keine Überwachung<br />
aller, die alle unter Generalverdacht<br />
stellt.<br />
Die Netzpolitik strahlt aber genauso<br />
in den Bereich Bildungspolitik, in die<br />
<strong>der</strong> natürliche Umgang, aber vor allem<br />
<strong>der</strong> richtige Umgang mit dem Internet<br />
geschult werden sollte. Es nützt meines<br />
Erachtens nichts, über Datenschutz zu<br />
sprechen, so lange Menschen (insbeson<strong>der</strong>e<br />
Jugendliche) freiwillig ihr halbes<br />
Leben ins Netz stellen wollen. Den<br />
richtigen Umgang mit Facebook zu vermitteln,<br />
ist aus meiner Sicht wichtiger,<br />
als dort einfach vieles zu verbieten.<br />
Wir brauchen eine Netzpolitik, die<br />
keine Verbote aufstellt, die Brücken<br />
baut und keine Gräben aufreißt. Das<br />
Netz ist längst kein eigener Kosmos<br />
mehr, son<strong>der</strong>n gehört zu unserem täglichen<br />
Leben. Wir sollten diesem Thema<br />
also lieber Zeit widmen, indem wir die<br />
inhaltlichen Punkte umsetzen, unseren<br />
Standort Deutschland und auch Hamburg<br />
stärken, anstatt immer wie<strong>der</strong><br />
darüber zu diskutieren, ob die Teilhabe<br />
im Netz nun gut o<strong>der</strong> schlecht ist.<br />
Katharina Wolff MdHB<br />
Geboren am 30.11.1983 in Hamburg<br />
2003 Abitur am Wilhelm Gymnasium in<br />
Hamburg<br />
2006 Eintritt in die JU/<strong>CDU</strong> Harvestehude/Rotherbaum<br />
2009 Abschluss des rechtswissenschaftlichen<br />
Studiums als Dipl. Juristin<br />
Seit 2010 Geschäftsführende Gesellschafterin<br />
<strong>der</strong> Personalberatung<br />
Premium Consultants GmbH<br />
Seit 2011 Mitglied <strong>der</strong> Hamburgischen<br />
Bürgerschaft und sozialpolitische<br />
Sprecherin <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> Fraktion<br />
Seit <strong>2012</strong> Geschäftsführende Gesellschafterin<br />
des Ernährungs – Startups<br />
Impuls-Diät GmbH<br />
Meiner Fraktion habe ich letztens<br />
etwas gesagt, womit aber auch je<strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>e gut beraten ist, wenn es<br />
bedacht wird: „Die Teilhabe im Netz, <strong>der</strong><br />
Fortschritt und auch die Netzpolitik<br />
sind lebendig und finden längst statt.<br />
Wir können uns jetzt nur noch entscheiden,<br />
ob wir dabei sein wollen o<strong>der</strong><br />
nicht. Ansonsten läuft es einfach nur<br />
ohne uns.“<br />
Katharina Wolff MdHB<br />
<strong>CDU</strong> Wahlkreisabgeordnete<br />
Harvestehude/Rotherbaum/<br />
Hoheluft-West<br />
9
POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 15. Mai<br />
Im Netz ist nichts erlaubt,<br />
was im richtigen Leben verboten ist<br />
Das Internet sei kein rechtsfreier Raum. Es werde jedoch zunehmend zum<br />
„rechtsverfolgungsfreien Raum“, so die Befürchtung des Vorsitzenden<br />
des Innenausschusses des Deutschen Bundestages. Anhand von zahlreichen<br />
Beispielen hob Wolfgang Bosbach beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK<br />
die Bedeutung <strong>der</strong> Vorratsdatenspeicherung für die praktische Arbeit<br />
von Polizei und Staatsanwaltschaften hervor.<br />
Könne ein Bürger sein Recht nicht mehr<br />
durchsetzen – durch Schmerzensgeld<br />
o<strong>der</strong> Schadenersatz – sei das Recht<br />
im Kern entwertet. Das sei immer dort<br />
<strong>der</strong> Fall, wo Polizei und Staatsanwaltschaften<br />
über keine Grundlage für die<br />
Aufklärung einer Straftat verfügten.<br />
Während es bei einem Raubüberfall<br />
Augenzeugen und Spuren gebe, sei die<br />
Sicherung von Beweismaterial im Internet<br />
ungleich schwerer. „Beim Pishing im<br />
Netz habe ich nur diese elektronischen<br />
Spuren und sonst nichts. Ich habe keine<br />
Fingerabdrücke, keine Fußspuren,<br />
keine DNA, keine Zeugen, keine Urkunde.<br />
Wenn die Spur noch da ist, habe ich<br />
einen Ermittlungsansatz, ist die Spur<br />
weg, ist das das Ende.“<br />
Hier setzt die sogenannte Vorratsdatenspeicherung<br />
an. Wenn Computer<br />
Community / Netzwerke 48 %<br />
(Profil ausgefüllt: ca. 24 Mio.<br />
angemeldet: ca. 30 Mio.)<br />
10 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
o<strong>der</strong> Mobiltelefone benutzt werden,<br />
ent stehen Verbindungsdaten. Diese<br />
sollen gesichert und für Fahndungsund<br />
Ermittlungszwecke herangezogen<br />
werden.<br />
„Im Kern geht es um die Sicherung<br />
elektronischer Beweise, sogenannter<br />
flüchtiger Beweise, die auch nicht<br />
mehr rekonstruierbar sind. Das ist<br />
die eigentliche Kernfrage, die politisch,<br />
auch gesellschaftspolitisch,<br />
beantwortet werden muss.“<br />
Das Vorhaben ist umstritten, die Be -<br />
zeichnung unglücklich. „Vorratsdatenspeicherung“<br />
erweckt den Eindruck, <strong>der</strong><br />
Staat horte Unmengen von Daten, auf<br />
die er bei Bedarf zurückgreifen kann.<br />
Singlebörse<br />
private Homepage<br />
berufliche Website<br />
Blog<br />
Sonstige<br />
Wolfgang Bosbach MdB:<br />
setzt sich für die<br />
Vorratsdatenspeicherung zur<br />
Abwehr von Gefahren ein<br />
7 %<br />
7 %<br />
6 %<br />
2 %<br />
5 %<br />
Tatsächlich sollen die Daten bei den privaten<br />
Anbietern verbleiben und nur<br />
unter strengen Auflagen abrufbar sein.<br />
Wie eng <strong>der</strong> Rahmen für die Behörden<br />
gesteckt ist, zeigt sich für Bosbach an<br />
<strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> akustischen Wohnraum -<br />
überwachung. Vor ihrer Einführung als<br />
„Großer Lauschangriff“ kritisiert, greife<br />
<strong>der</strong> Staat heute in kaum mehr als<br />
drei Fällen jährlich auf diese Ermittlungsform<br />
zurück. Einer dieser Fälle war<br />
die Überwachung <strong>der</strong> sogenannten<br />
Quelle: BITKOM, Februar 2011
Sauerland-Gruppe, einer deutschen<br />
Zelle <strong>der</strong> terroristischen Vereinigung<br />
Islamische Jihad-Union, die auch Kontakte<br />
zu Al Kaida unterhielt.<br />
„Richtig ist, im Netz ist nichts<br />
erlaubt, was im richtigen Leben verboten<br />
ist. Das Netz ist auch kein<br />
rechtsfreier Raum, aber es wird zu<br />
einem rechtsverfolgungsfreien<br />
Raum.“<br />
Eine gesetzliche Regelung zur Speicherung<br />
von Telekommunikationsdaten<br />
steht noch aus. Der Bundestag hatte<br />
dem damaligen Innenminister Schily<br />
eine gesetzliche Regelung verweigert.<br />
Schily ging den Weg über die Europä -<br />
ische Union. Diese erließ 2006 eine<br />
Richtlinie. Es oblag <strong>der</strong> schwarz-roten<br />
Bundesregierung, sie in nationales<br />
Recht umzusetzen. 2007 verabschiedete<br />
diese ein Gesetz, gegen das Kritiker,<br />
darunter auch Sabine Leutheusser-<br />
Schnarrenberger, vor dem Bundesverfassungsgericht<br />
klagten. Das Urteil fiel<br />
wenige Monate, nachdem Leutheusser-<br />
Schnarrenberger Justizministerin ge -<br />
worden war. Das Gericht erklärte die<br />
Vorratsdatenspeicherung für prinzi -<br />
piell zulässig, verwarf jedoch das Gesetz<br />
in Teilen als verfassungsrechtlich be -<br />
denklich.<br />
„Eigentlich müsste die Justizminis -<br />
terin an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Rechtstreue<br />
stehen und als erste für die Umsetzung<br />
kämpfen; denn wenn wir von<br />
den Bürgerinnen und Bürgern verlangen,<br />
dass sie geltendes Recht<br />
beachten, dann müssen wir Politiker<br />
mit gutem Beispiel vorangehen.“<br />
Die unterschiedlichen Auffassungen in<br />
<strong>der</strong> Koalition haben sich inzwischen zu<br />
einem ernsthaften Konflikt entwickelt.<br />
Während die Ministerin durch die Vorratsdatenspeicherung<br />
die Bürgerrechte<br />
gefährdet sieht, drängen Innenpolitiker<br />
wie Bosbach darauf, dass Deutschland<br />
seinen europäischen Verpflichtungen<br />
nachkommt. Die von <strong>der</strong> Euro -<br />
päischen Kommission gesetzte Frist ist<br />
verstrichen, es drohen Strafzahlungen<br />
in Millionenhöhe. Bosbach rechnet mit<br />
86.000 Euro täglich.<br />
Gerade zur Aufklärung terroristischer<br />
Netzwerke sei die Beweissicherung<br />
elektronischer Daten von herausragen<strong>der</strong><br />
Bedeutung, so Bosbach: „Hier<br />
geht es nicht um Schwarzfahrer o<strong>der</strong><br />
Hühnerdiebe, son<strong>der</strong>n hier geht es um<br />
schwere Straftaten“.<br />
Kritiker wehren sich dagegen, dass<br />
Daten ohne Anlass gespeichert werden.<br />
Im Falle <strong>der</strong> Zulassung eines Autos sei<br />
genau dies <strong>der</strong> Fall, sagt Bosbach, <strong>der</strong><br />
die Argumentation als „schräg“ empfindet:<br />
„Unter welchem Tatverdacht<br />
stehe ich hier? Wieso muss ich ein<br />
Nummernschild haben? Wieso muss<br />
ich mich als Halter dieses Kraftfahrzeuges<br />
öffentlich offenbaren? Welcher<br />
Tat verdächtigen sie mich? Ich habe keine<br />
Unfallflucht begangen. Ich kann ja<br />
auch keine begehen, weil ich gar kein<br />
Auto habe.“<br />
„Der Schutz <strong>der</strong> persönlichen Daten<br />
spielt aus guten Gründen eine überragende<br />
Rolle. Und schon sind wir<br />
mitten in dieser Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeit.<br />
Im Internet – nicht nur bei<br />
Facebook – da wird blankgezogen<br />
als gebe es kein Morgen mehr.“<br />
Doch was für Autofahrer normal ist, gilt<br />
nicht für die Nutzer von Datenautobahnen.<br />
Die IP-Adresse, mit <strong>der</strong> man<br />
den Computer identifizieren kann, <strong>der</strong><br />
mit dem Netz verbunden ist, darf nicht<br />
gespeichert werden. Zudem ist ein<br />
Großteil dieser Adressen dynamisch,<br />
d.h. er wird nur für die Dauer einer In -<br />
ternetverbindung zugewiesen. Im Stra -<br />
ßen verkehr käme das ständig wechselnden<br />
Kennzeichen gleich.<br />
Kein Zweifel, die Vorratsdatenspeicherung<br />
ist ein Eingriff in die Privat -<br />
sphäre. Verzichte <strong>der</strong> Staat darauf, müsse<br />
<strong>der</strong> Bürger jedoch wissen: „Tausende<br />
kommen straflos davon, in jedem Jahr“.<br />
Ebenso müsse klar sein, dass Opfer auf<br />
ihrem Schaden sitzen blieben, Urheber<br />
ihre Rechte nicht durchsetzen könnten.<br />
Kritiker <strong>der</strong> Vorratsdatenspeicherung<br />
müssten den Mut haben, offen zu sa -<br />
gen: „Es gibt einen rechtsfreien Raum“.<br />
CA<br />
11
POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 19. <strong>Juni</strong><br />
Jette in den Wolken<br />
Welche Vorteile Hamburg aus dem<br />
Cloud-Computing ziehen kann<br />
„Zitroon, Zitroon!“ mit diesem Ausruf pries Henriette Müller, genannt Zitronenjette,<br />
Ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts auf den Straßen die gelben Südfrüchte<br />
an. Wie Zitronen müssen IT-Unternehmen heute die Arbeitsplätze in ihren<br />
Unternehmen anbieten. In Hamburg könne er sofort 60 Fachkräfte ein stellen,<br />
berichtet Thomas Stoek, Mitglied des Vorstandes <strong>der</strong> QSC AG und des Hauptvorstandes<br />
des Branchenverbandes BITKOM e.V.. Den Bedarf <strong>der</strong> Branche in<br />
<strong>der</strong> Hansestadt schätzt er auf bis zu 4.000. In seinem Vortrag ging Stoek auf<br />
die Chancen ein, die <strong>der</strong> Wachstumstreiber ITK Hamburg bietet.<br />
„Wir müssen ungeheure Anstrengungen<br />
unternehmen, um die Attraktivität<br />
als Arbeitgeber in unserer Branche, die<br />
ja unheimlich schnelllebig ist, hochzuhalten<br />
und die besten Talente zu be -<br />
kommen“, schil<strong>der</strong>t Stoek die größte<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Branche. Nach<br />
einer aktuellen Studie des BITKOM<br />
bleiben <strong>der</strong>zeit in Deutschland 38.000<br />
Stellen unbesetzt. Nicht nur <strong>der</strong> Mittelstand,<br />
auch die Deutsche Telekom<br />
muss Aufträge ablehnen, weil auf dem<br />
Arbeitsmarkt das notwendige Personal<br />
nicht zu bekommen ist. Früher habe das<br />
Gehalt an erster Stelle gestanden, für<br />
heutige Hochschulabgänger spielen<br />
an<strong>der</strong>e Faktoren eine Rolle, etwa die<br />
Attraktivität des Arbeitsplatzes: „Wenn<br />
wir als IT-Anbieter den Mitarbeitern<br />
eine doch immer noch mo <strong>der</strong>ne, aber<br />
abgenutzte Bürolandschaft anbieten,<br />
können wir die neue Generation damit<br />
12 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
nicht hinter dem Ofen her locken.“ Ar -<br />
beit geber müssten sich auf den Wandel<br />
in <strong>der</strong> Arbeitswelt einstellen. Aus<br />
Sicherheitsgründen lange un denk bar,<br />
gehört es heute in vielen Un ternehmen<br />
zur Praxis, dass Mitarbeiter ihre eigenen<br />
Mobilgeräte mitbringen und damit auf<br />
den Unternehmensserver zugreifen<br />
(Bring Your Own Device). Auch die Nutzung<br />
des Internets und Sozialer Netzwerke<br />
wie Xing o<strong>der</strong> Facebook ist meist<br />
Standard. „Wenn wir als Unternehmen<br />
eine Sperre aufbauen, wird es uns nicht<br />
gelingen, die Talente an Bord zu bekommen“,<br />
meint Stoek, <strong>der</strong> sich selbst als<br />
eher konservativ bezeichnet.<br />
Spanier als Retter für die<br />
Hamburger IT<br />
Eigentlich dürfte es in einer Stadt wie<br />
Hamburg nicht schwer fallen, Nachwuchskräfte<br />
zu finden. Weil die Be -<br />
Thomas Stoek<br />
Thomas Stoek (geb. 1964) studierte<br />
Elektrotechnik an <strong>der</strong> Technischen Universität<br />
Darmstadt. Der Diplom-Ingenieur<br />
absolvierte überdies eine MBA-<br />
Ausbildung des International Institute<br />
for Management Development in<br />
Lausanne, Schweiz.<br />
Stoek verfügt über mehr als 20 Jahre<br />
IT-Erfahrung in nationalen und inter -<br />
nationalen Unternehmen, u.a. bei<br />
Guardian iT (SunGard) in London, Esker<br />
in Lyon sowie Zend Technologies, Tel Aviv.<br />
Im Rahmen von Unternehmensfinan -<br />
zierungen hilft Stoek neuen und innovativen<br />
Unternehmungen <strong>der</strong> ITK Branche<br />
in <strong>der</strong> Gründungs- und Expansions -<br />
phase.<br />
In <strong>der</strong> Zeit von Januar 2010 bis März<br />
<strong>2012</strong> war Stoek im Vorstand <strong>der</strong> INFO AG,<br />
wobei er ab <strong>Juli</strong> 2011 den Vorsitz inne<br />
hatte. Zum 1. September 2011 wurde<br />
Thomas Stoek in den Vorstand <strong>der</strong> QSC<br />
AG berufen. Zudem ist Stoek Mitglied im<br />
Hauptvorstand des BITKOM e.V., Berlin.
werber ausbleiben, richtet Stoek sein<br />
Augen merk inzwischen auf europäi-<br />
nen werden variable Kosten. Das ist<br />
gerade für kleinere und mittlere Unter-<br />
TREND: WACHSTUM<br />
sche Staaten wie Spanien, die unter nehmen interessant. Sie müssen keine Wachstum in %<br />
einer hohen Arbeitslosenquote leiden, eigene IT-Abteilung mehr unterhalten,<br />
IT-Hardware<br />
gleichzeitig aber über beachtliches<br />
Know-how verfügen.<br />
son<strong>der</strong>n können den auf ihren Bedarf<br />
zugeschnittenen Rundumservice zu<br />
einem monatlichen Festpreis erwerben.<br />
25<br />
20<br />
20,6<br />
Software<br />
IT-Services<br />
Die Cloud: Regenmacher für die Mit <strong>der</strong> zunehmenden Auslagerung<br />
15<br />
ausgedörrte Konjunktur<br />
Schließlich wird die Branche – wie<br />
schon in den vergangenen Jahren – <strong>der</strong><br />
Wachstumsmotor in Deutschland sein.<br />
steigt <strong>der</strong> Kostendruck in <strong>der</strong> Branche.<br />
Gleichzeitig müssen die Infrastruktur<br />
angepasst und die entsprechenden<br />
Kapazitäten für Lagerung und Ver -<br />
arbeitung enormer Datenmengen be -<br />
10<br />
5<br />
0<br />
7,9<br />
1,7<br />
2010<br />
5,1<br />
3,2<br />
1,3<br />
2011<br />
4,4<br />
3,0<br />
2,5<br />
<strong>2012</strong><br />
2010 konnte <strong>der</strong> durch die Wirtschafts- reitgestellt werden. Hier gibt es in Ham-<br />
Quelle: BITKOM, EITO, IDC<br />
krise verursachte Investitionsstau aufburg viel zu tun. In unter schied lichen<br />
geholt werden. Die Unternehmen rüs - Gesprächen mit dem Senat hat Stoek burg Süd. Das Bundesdatenschutzgesetz<br />
schreibt vor, dass sensible Daten<br />
STEIGENDER BEDARF AN IT-EXPERTEN<br />
nicht ins Ausland verlagert werden dürfen.<br />
In <strong>der</strong> Regel legen Unternehmer<br />
Offene Stellen für<br />
IT-Experten* 38.000<br />
<strong>28.</strong>000<br />
Gesuchte Jobprofile in <strong>der</strong> IT-Branche<br />
Softwareentwickler<br />
Experten für<br />
Marketing u. Vertrieb<br />
40 %<br />
84 %<br />
auch großen Wert darauf, in <strong>der</strong> Nähe<br />
ihrer Daten zu sein. Einem Hamburger<br />
sei es einfach nicht zu vermitteln, seine<br />
Daten in ein Münchner Rechenzentrum<br />
IT-Berater<br />
36 %<br />
auszulagern, so Stoek.<br />
20.000<br />
IT-Administratoren 20 %<br />
Stärkung <strong>der</strong> Attraktivität des<br />
Stand ortes für IT-Fachkräfte und Aus-<br />
Hardware-Entwickler 14 %<br />
bau <strong>der</strong> Investitionen in die Hochverfügbarkeits-Infrastruktur<br />
lauten daher<br />
2009 2010 2011<br />
* jeweils September<br />
in Deutschland<br />
teten Server um und erneuerten ihre<br />
Computersysteme. Seit dem vergangenen<br />
Jahr rückt <strong>der</strong> Service in den Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Dabei spielt die Schnell -<br />
lebigkeit eine entscheidende Rolle: „Ich<br />
brauche keinen teuren Rechner, <strong>der</strong> in<br />
12 Monaten schon wie<strong>der</strong> veraltet ist,<br />
wenn es gelingt, heute eine Dienstleis -<br />
tung zu kaufen, die ich dann bezahle,<br />
wenn ich sie benutze“. Was für die<br />
Strom- und Telefonkosten gilt, lässt sich<br />
auch auf die IT übertragen. Das sogenannte<br />
„Cloud-Computing“ verän<strong>der</strong>t<br />
die Geschäftsmodelle. Über das Internet<br />
werden IT-Leistungen bedarfsgerecht<br />
und flexibel bereitgestellt und<br />
nach Nutzen abgerechnet. Das kann<br />
sowohl die Software betreffen als auch<br />
Plattformen für die Entwicklung und<br />
den Betrieb von Anwendungen. Selbst<br />
die Basis-Infrastruktur lässt sich in die<br />
Cloud verlagern. Damit vollzieht sich<br />
eine kleine Revolution: Das margenstarke<br />
Lizenzgeschäft <strong>der</strong> großen Software-Anbieter<br />
entfällt, aus Investitio-<br />
Quelle: BITKOM<br />
MEGA-TREND CLOUD COMPUTING<br />
Umsatz mit Cloud Computing in Deutschland 2011-2016 in Mrd. Euro<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Ø 37 Prozent p.a.<br />
10,9<br />
10,7<br />
7,9<br />
8,9<br />
3,6<br />
1,9<br />
1,7<br />
5,3<br />
3<br />
2,3<br />
4,7<br />
3,2<br />
7<br />
3,9 5,1<br />
6,4<br />
2011 <strong>2012</strong> 2013 2014 2015 2016<br />
die hohe Bedeutung von Investitionen<br />
in leistungsfähige Breitbandnetze und<br />
hochmo<strong>der</strong>ne, sichere Rechen zentren<br />
hervorgehoben. Das 5.000 qm große<br />
Rechenzentrum, das die Info AG in<br />
Hamburg betreibt, ist zu 90 Prozent<br />
ausgelastet. Von seinem einwandfreien<br />
Funktionieren hängen 65.000 Ar -<br />
beitsplätze in <strong>der</strong> Metropolregion ab.<br />
Über die Schaltzentrale laufen die<br />
Geschäfte von Unternehmen wie Otto,<br />
Tchibo, dem Spiegel Verlag o<strong>der</strong> Ham-<br />
14,0<br />
17,1<br />
B2B<br />
B2C<br />
Quelle: BITKOM<br />
die Aufgaben für Politik und Wirtschaft<br />
in Hamburg. Bislang steht die IT-Wirtschaft<br />
noch im Schatten <strong>der</strong> Branchen,<br />
denen die Hansestadt ihren Ruf verdankt.<br />
Unternehmer wie Thomas Stoek<br />
sehen großes Potential. Wir sollten<br />
ihren Wert für die Zukunft erkennen<br />
und ihnen die notwendige Aufmerksamkeit<br />
schenken. Die Zitronenjette,<br />
zu Lebzeiten Spott und Hohn ausgesetzt,<br />
wird heute als Hamburger Ori -<br />
ginal verehrt. CA<br />
13
Wirtschaftstag Berlin <strong>2012</strong><br />
Mein Besuch des<br />
Parlamentarischen Abends<br />
in Berlin<br />
Wie in jedem Jahr wurde am Vorabend <strong>der</strong> Bundesdelegiertenversammlung<br />
zu einem Parlamentarischen Abend eingeladen. Der Landesverband<br />
Bremen war in diesem Jahr Gastgeber für die Delegierten<br />
aus Schleswig Holstein, Nie<strong>der</strong>sachsen, Hamburg und für die eigenen<br />
Mitglie<strong>der</strong>.<br />
Die Veranstaltung bot den Teilnehmern<br />
– etwa 100 Delegierte waren gekommen<br />
– wie<strong>der</strong> einmal die Möglichkeit,<br />
sich über Verbandsgrenzen hinaus<br />
kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen<br />
und eben wirklich zum Netzwerken.<br />
Man stellte sich spontan vor und<br />
fand meist über den Smalltalk hinaus<br />
Themen für einen anregenden Gedankenaustausch.<br />
Ganz in diesem Sinne<br />
hatte ich schon zu Beginn des Abends<br />
in den Herren Jens Werhahn und<br />
Dr. Philipp Murmann, Astrid Hamker, Rita Mohr-Lüllmann MdBB,<br />
Imke Goller-Wilberg, Eckard von Klaeden MdB<br />
14 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Thomas Ludewigt Partner aus Nie<strong>der</strong>sachsen.<br />
Später schlossen sich Ge sprä -<br />
che mit Delegierten aus dem heimat -<br />
lichen Hamburg und auch aus an<strong>der</strong>en<br />
Regionen an.<br />
Auch <strong>2012</strong> waren Mitglie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />
Politik anwesend, was dem Abend<br />
einen weiteren interessanten Aspekt<br />
verlieh. Staatsminister Eckart von<br />
Klaeden MdB sprach über die Finanz -<br />
situation so wie die Probleme <strong>der</strong> Energiewende.<br />
Susanne Grobien MdBB,<br />
Jan-Dirk Sinning, Simone Niekammer<br />
und Peter Hoffie am Empfang<br />
Geschäftsführerin des Landesverbands<br />
Bremen, lud an schließend zu einem<br />
Buffet, das keine Wünsche offen ließ.<br />
Ich kann abschließend nur sagen,<br />
dass <strong>der</strong> Parlamentarische Abend wirklich<br />
segensreich ist. Ich hatte Gelegenheit,<br />
viele verschiedene Gespräche zu<br />
führen und neue Kontakte herzustellen.<br />
Am Ende des Tages hatte ich das<br />
Gefühl, einen sehr schönen Abend<br />
verbracht zu haben, <strong>der</strong> mir sehr viel<br />
gegeben hat.<br />
Erwin Heimberger<br />
Verleger<br />
Susanne Grobien MdBB und Geschäftsführerin<br />
des Landesverbandes Bremen<br />
Marcus Vitt und Karl-Josef Mondorf Nicole Lamotte, Sibylle Winther, Franca Reitzenstein und<br />
Imke Kuhmann
Jürgen Klimke MdB und Lean<strong>der</strong> Hollweg Udo Siemers und Jörg A. Gerdes<br />
Klaus von Dobschütz,Thorsten Pötke und<br />
Gabriele Roob<br />
Dirk-Ulrich Naumann zu Grünberg<br />
und Kai Thede<br />
Heinrich Ahlers, Cornelia Ahlers, Serge Weinmann, Martina Martens-Schimpf<br />
und Norbert Schimpf<br />
Jens Werhahn und Thomas Ludewigt<br />
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Mittagsveranstaltung am 17. April<br />
Bürgerprotest und knappe Kassen<br />
Bundesminister Dr. Peter Ramsauer<br />
über die Probleme, eine leistungsfähige<br />
Verkehrsinfrastruktur zu schaffen<br />
Minister Ramsauer ist frustriert: „Kaum will man irgendwo etwas Konkretes<br />
beginnen, in dem Glauben, man tut etwas Gutes, kommen sofort<br />
wie<strong>der</strong> die Einwendungen“. Ob Y-Trasse o<strong>der</strong> Elbvertiefung, im ganzen<br />
Land treffen Infrastrukturprojekte auf Wi<strong>der</strong>stand. „Sie glauben gar<br />
nicht, mit was ich mich alles auseinan<strong>der</strong>setzen muss“, empört er sich<br />
auf <strong>der</strong> Mittagsveranstaltung des Landesverbandes im Hotel Atlantic.<br />
Für die Probleme <strong>der</strong> Obstbauern, die<br />
eine Versalzung ihrer Anbauflächen<br />
be fürchteten, habe er ja noch Verständ -<br />
nis. Die absurdesten Einwendungen<br />
von Seiten <strong>der</strong> „ewigen Nein-Sager“,<br />
<strong>der</strong> „Ver-Sager des Fortschritts für un -<br />
ser Land“, bringen Ramsauer jedoch in<br />
Rage.<br />
Wie aber soll es weitergehen in<br />
einem Land, in dem ein Bahnhof zum<br />
Symbol des Wi<strong>der</strong>standes gegen die<br />
Staatsgewalt geworden ist? Ramsauer<br />
ist Politiker genug, um nicht in Resig -<br />
nation zu verfallen. Seine Antwort auf<br />
Stuttgart 21: das Planungsvereinheitlichungsgesetz.<br />
Mit ihm will die Bundes-<br />
16 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
regierung „die Öffentlichkeitsbetei -<br />
ligung bei Großvorhaben verbessern“.<br />
Bislang, so Ramsauer, werde Bürgerbeteiligung<br />
gleichgesetzt mit denjenigen,<br />
die sich gegen ein Projekt aussprechen.<br />
Verkehrspolitik als Kraftakt:<br />
Minister Dr. Peter Ramsauer<br />
Die Position <strong>der</strong> schweigenden Mehrheit<br />
fließe nicht mit ein. Gemeinsam<br />
mit seinem Kollegen Bundesinnenminister<br />
Friedrich will Ramsauer das än -<br />
<strong>der</strong>n: „Damit in einem Planungsprozess<br />
Silke Lorenz und Hans-Werner Blöcker Werner Gliem und Michael Krons
auch klar wird, wer Mehrheit ist und<br />
wer Min<strong>der</strong>heit ist und damit auch klar<br />
wird, dass diejenigen, die am lautesten<br />
schreien, noch lange keine Mehrheit<br />
sind“. Ziel ist das, was Ramsauer das<br />
Geißler’ische Postulat nennt: „Kürzere<br />
Planungszeiträume bei mehr Bürgerbeteiligung“.<br />
Es lohne sich, die For<strong>der</strong>ung<br />
des Schlichters umzusetzen. Spare<br />
man doch ein Vielfaches <strong>der</strong> Zeit und<br />
Kosten späterer Verfahren durch eine<br />
frühzeitige Beteiligung.<br />
Eine weitere Herausfor<strong>der</strong>ung, mit<br />
<strong>der</strong> Ramsauer zu kämpfen hat, ist die<br />
chronische Unterfinanzierung. Statt <strong>der</strong><br />
zehn Milliarden Euro, die seinem Minis -<br />
terium jedes Jahr für den Bau und<br />
Erhalt von Straßen, Schienen und Wasserwegen<br />
zufließen, würden mindes -<br />
tens 14 Milliarden benötigt. Baukostensteigerungen<br />
min<strong>der</strong>n den schmalen<br />
Etat jährlich um drei Prozent, dem Wert<br />
von 30 Kilometern Autobahn-Neubau.<br />
Bei seiner Suche nach Alternativen bläst<br />
dem Minister ebenfalls <strong>der</strong> Sturm <strong>der</strong><br />
Entrüstung entgegen. Prominentester<br />
Kritiker ist <strong>der</strong> Bundesrechnungshof.<br />
Dessen Zweifel an <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
Öffentlich-Privater Partnerschaften<br />
(ÖPP) lässt Ramsauer nicht gelten: „Was<br />
viele dieser sogenannten angelernten<br />
Wirtschaftlichkeitsrechner schlicht und<br />
einfach nicht rechnen, ist die Tatsache,<br />
dass wir durch späteren Bau gewaltige<br />
volkswirtschaftliche Kosten verursachen“.<br />
Aus diesem Grund sieht Ramsauer<br />
in <strong>der</strong> Elbquerung im Zuge <strong>der</strong><br />
A 20 durchaus ein naheliegendes ÖPP-<br />
Projekt.<br />
Auch die Nutzerfinanzierung ist für<br />
Ramsauer kein Tabu. Ende letzten Jahres<br />
brachte er die PKW-Maut auf Autobahnen<br />
wie<strong>der</strong> ins Gespräch, denn:<br />
Generalkonsulin Immi Patterson<br />
und Matthias Leutke<br />
„Wenn alle Türen zugemacht werden,<br />
dann muss man in irgendeine Richtung<br />
losmarschieren“. Das politische Ge -<br />
schäft kennt er gut genug, um auch aus<br />
einem Scheitern Kapital zu schlagen.<br />
Der Finanzminister beschwichtigte den<br />
CSU-Politiker, indem er dem Verkehrsressort<br />
eine zusätzliche Milliarde überwies.<br />
Diese ermöglichte unter an<strong>der</strong>em<br />
den dringend erfor<strong>der</strong>lichen Baubeginn<br />
für die fünfte Schleuse des Nord-Ostsee-<br />
Kanals in Brunsbüttel. Ramsauer will<br />
weiter um die notwendigen Mittel für<br />
den Ausbau und den Unterhalt <strong>der</strong> Verkehrswege<br />
kämpfen. Die PKW-Maut verwirft<br />
er nicht. Schließlich ist er sich<br />
sicher, dass so o<strong>der</strong> so ein paar Milliarden<br />
Euro zusammenkommen.<br />
Eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur<br />
sei elementare Voraussetzung<br />
für Deutschlands Wohlstand.<br />
Ramsauer rief daher dazu auf, die notwendige<br />
gesellschaftliche Diskussion zu<br />
führen. Selbst in ernstzunehmenden<br />
Kreisen werde die Behauptung aufge-<br />
Michael Eggenschwiler und<br />
Markus Weinberg MdB<br />
Quelle: BMVBS<br />
stellt, Importe könnten durch die För<strong>der</strong>ung<br />
regionaler Wirtschaftskreisläufe<br />
ersetzt werden. „Das kann tun, wer<br />
will. Aber als Politiker trage ich Verantwortung<br />
nach dem Motto: Mobilität<br />
ermöglichen, statt verhin<strong>der</strong>n. Das ist<br />
<strong>der</strong> Anspruch, den ich habe und an dem<br />
ich mich auch politisch messen lassen<br />
muss.“ Schließlich könne er den Hamburgern<br />
nicht verbieten, Joghurt aus<br />
Sterzing zu essen.<br />
Deutschland sei ein Land <strong>der</strong> Ideen<br />
und werde weltweit darum beneidet.<br />
Damit dürfe man sich nicht zufrieden<br />
geben, son<strong>der</strong>n müsse ebenso das Land<br />
<strong>der</strong> Verwirklichung, des Umsetzens bleiben.<br />
Das wie<strong>der</strong>um sei unmittelbar mit<br />
dem Bau und <strong>der</strong> Instandhaltung <strong>der</strong><br />
Verkehrsinfrastruktur verbunden. „Wir<br />
sind gehalten, dafür zu sein und ‘Ja’ zu<br />
sagen, und je<strong>der</strong> von Ihnen kann dazu<br />
einen Beitrag leisten, nicht nur <strong>der</strong> Bundesverkehrsminister.“<br />
CA<br />
Minister Dr. Peter Ramsauer und<br />
Dr. Andreas Mattner<br />
17
POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 2. April<br />
JAPAN 1<br />
BRZ-ANTEIL (BRUTTORAUMZAHL) IN %<br />
14,5<br />
GRIECHENLAND 2 13,1<br />
DEUTSCHLAND 9,4<br />
CHINA 4 7,3<br />
USA 5 4,2<br />
NORWEGEN 6 3,5<br />
SÜDKOREA 7 3,3<br />
DÄNEMARK 8 2,9<br />
HONGKONG 9 2,7<br />
TAIWAN 10 2,4<br />
SINGAPUR 11 2,2<br />
ITALIEN 12 1,9<br />
BERMUDA 13 1,8<br />
KANADA 14 1,4<br />
TÜRKEI 15 1,4<br />
SONSTIGE 28,0<br />
Von Hamburg nach Asien – droht dem<br />
Schifffahrtsstandort eine Abwan<strong>der</strong>ung?<br />
Asien gewinnt in <strong>der</strong> Schifffahrt zunehmend an Bedeutung: Fast 95<br />
Prozent <strong>der</strong> Weltproduktion im Schiffbau entfielen 2011 auf die drei<br />
Spitzenreiter China, Korea und Japan (Clarkson Reserach). Die deutsche<br />
Handelsflotte ist nach Japan die drittgrößte <strong>der</strong> Welt, gefolgt von<br />
China und Südkorea. Auch in <strong>der</strong> Finanzierung wird Asien eine größere<br />
Rolle spielen. 2010 lag <strong>der</strong> Anteil schiffsfinanzieren<strong>der</strong> Banken am weltweiten<br />
Kreditportfolio bereits bei 15 Prozent (KPMG).<br />
Dennoch sieht Erck Rickmers, Grün<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>ei E.R. Schiffahrt, weniger die<br />
Konkurrenz aus Fernost als Bedrohung<br />
für den Standort Hamburg. Es sei vielmehr<br />
die Dualität von Schifffahrts- und<br />
Finanzkrise, mit <strong>der</strong> die Branche aktuell<br />
zu kämpfen habe. Was drohe, sei we -<br />
niger eine Abwan<strong>der</strong>ung nach Asien als<br />
„die Abwan<strong>der</strong>ung zum Insolvenzverwalter“.<br />
Die Schifffahrt leidet unter den<br />
Überkapazitäten, die durch die „Inves -<br />
titionsexzesse“ entstanden sind. Aktuell<br />
seien fast 300 Schiffe mit insgesamt<br />
einer Million TEU beschäftigungslos.<br />
Ursache hierfür war die Politik des billigen<br />
Geldes während <strong>der</strong> Ära Greenspan.<br />
Die Folge: ein Verfall <strong>der</strong> Fracht -<br />
raten. Massengutfrachter mit einer<br />
Kapazität von rund 180.000 Tonnen<br />
18 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> 2011<br />
ANZAHL DER SCHIFFE<br />
3.680<br />
3.145<br />
3.748<br />
3.277<br />
1.014<br />
1.428<br />
1.104<br />
881<br />
709<br />
659<br />
836<br />
749<br />
249<br />
373<br />
1.209<br />
15.840<br />
(Capesize-Klasse), die im Sommer 2008<br />
pro Tag Charterraten von rund 150.000<br />
Dollar einbrachten, kosteten heute nur<br />
noch 4.800 Dollar. Die Verschlechterung<br />
<strong>der</strong> Ertragslage bringt die Ree<strong>der</strong>eien<br />
zunehmend in Bedrängnis. Rickmers<br />
„Ich glaube, dass sich unsere Welt<br />
in einem Verän<strong>der</strong>ungsprozess<br />
befindet, <strong>der</strong> eine Dynamik hat,<br />
für die es in <strong>der</strong> Menschheitsgeschichte<br />
kein Beispiel gibt.“<br />
nannte die Insolvenz <strong>der</strong> Korea Line, die<br />
Zahlungsunfähigkeit <strong>der</strong> japanischen<br />
Ree<strong>der</strong>ei Sanko und die Restrukturierung<br />
<strong>der</strong> chilenischen Compañía Sud<br />
Americana de Vapores (CSAV). Auch<br />
Quelle: Verband Deutscher Ree<strong>der</strong> (VDR) 2011<br />
Die Frachtraten sinken – Erck Rickmers<br />
MdHB beim POLITISCHEN FRÜHSTÜCK<br />
Hapag-Lloyd musste Ende 2009 mit<br />
einer Bürgschaft von über einer Milliarde<br />
Euro gerettet werden. Das erneute<br />
Engagement <strong>der</strong> Stadt verteidigte<br />
Rickmers mit Hinweis auf die Gefahr,<br />
<strong>der</strong> Verkauf <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>ei an einen ausländischen<br />
Investor könne zu einer Verlagerung<br />
des Hauptsitzes und damit<br />
<strong>der</strong> Ladungsströme führen. Damit verbunden<br />
wären Umschlagsrückgänge<br />
für den Hamburger Hafen und <strong>der</strong> Verlust<br />
von Arbeitsplätzen.<br />
Problematisch für die deutsche<br />
Han delsflotte ist ihre Kleinteiligkeit:<br />
400 Ree<strong>der</strong> betreuen rund 3.600 Schiffe.<br />
Neben großen Unternehmen wie<br />
Hapag und Hamburg Süd und mittleren<br />
wie Leonhardt & Blumenberg, gibt<br />
es viele Kleinstree<strong>der</strong>eien. Trotz höchs -<br />
tem Einsatz seien diese zunehmend
auf Fremdkapital angewiesen. Weil es<br />
ihnen schwer falle, im Bankengeschäft<br />
zu bestehen, würden sie die Krise wohl<br />
nicht überleben. Einige würden ihre<br />
Eigenständigkeit aufgeben, um ihre<br />
„Schifffahrt war und ist seit<br />
jeher ein zyklisches Geschäft. Die<br />
Generationen unserer Eltern und<br />
Großeltern waren größeren<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen ausgesetzt<br />
als wir es jetzt sind.“<br />
Wettbewerbsfähigkeit durch Zusammenschlüsse<br />
wie<strong>der</strong>herzustellen. So<br />
wurden die Ree<strong>der</strong>eien des Hauses<br />
Kom rowski nach dem Zusammenschluss<br />
mit Rickmers’ E.R. Schiffahrt<br />
Teil eines größeren Gebildes, <strong>der</strong> Blue-<br />
Star-Gruppe.<br />
Selbst für größere Unternehmen<br />
ist die Kreditverknappung im Schifffahrtsbereich<br />
eine Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Inzwischen sei sogar eine Beleihung auf<br />
<strong>der</strong> Basis des Schrottwertes eines Schif-<br />
Anteile <strong>der</strong><br />
schiffsfinanzierenden<br />
Banken am weltweiten<br />
Kreditportfolio<br />
Angaben in Prozent<br />
83<br />
15<br />
EUROPA ASIEN<br />
2<br />
USA<br />
Quelle: KPMG: Studie alternative Schiffsfinanzierung, <strong>2012</strong><br />
fes schwierig. Schließlich sind die Banken<br />
selbst stark angeschlagen und<br />
müssen im hohen Maße Abschreibungen<br />
auf Staats-, Immobilien- und auch<br />
Schiffsfinanzierungen vornehmen. Hinzu<br />
kommt, dass die im Januar 2011 ge -<br />
grün dete europäische Bankenaufsichtsbehörde<br />
(EBA) bis <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong> von<br />
den Banken eine Kernkapitalquote von<br />
mindestens neun Prozent verlangt. Mit<br />
Risiken behaftete Engagements werden<br />
daher abgebaut. Auch wenn sie pro -<br />
zyklisch wirke, d.h. die Krise noch verstärke,<br />
sei die Zurückhaltung <strong>der</strong> Banken<br />
eine wichtige Voraussetzung zur<br />
Gesundung des Marktes. Schiffe haben<br />
eine Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren,<br />
würden drei bis vier Jahre lang weniger<br />
gebaut, habe dies heilende Wirkung:<br />
„Die Wachstumsraten sind nach wie vor<br />
da. Die Weltbevölkerung wächst, <strong>der</strong><br />
Welthandel wächst, die Globalisierung<br />
nimmt immer größere Formen an, wir<br />
haben neue Anfor<strong>der</strong>ungen an Sicherheit<br />
und Umweltverträglichkeit.“<br />
Asien sei keine Bedrohung. „Im Ge -<br />
genteil: Ohne China wäre ein dynamisches<br />
Wachstum gar nicht vorstellbar.“<br />
Die Welt befinde sich in einem Ver -<br />
än<strong>der</strong>ungsprozess, in dem sich die wirtschaftlichen<br />
Kräfte nach Osten verschieben.<br />
„Län<strong>der</strong> wie China, Vietnam,<br />
Indonesien, Malaysia, in etwas an<strong>der</strong>er<br />
Form auch Indien, streben mit ungeheurem<br />
Fleiß bis hin zur Selbstaufgabe<br />
nach Erfolg und Gewinnmaximierung.“<br />
Hun<strong>der</strong>te Millionen junger Menschen<br />
mit einer immer besseren Ausbildung<br />
seien bereit, „extrem hart und entbehrungsreich<br />
zu arbeiten, um sich ein kleines<br />
Stück von dem Wohlstandskuchen<br />
abzuschneiden, <strong>der</strong> für uns alle selbstverständlich<br />
geworden ist“. In Deutschland<br />
werde man sich sehr anstrengen<br />
müssen, um dagegen zu halten.<br />
Um die Zukunft des Schifffahrtsstandortes<br />
Hamburg macht Rickmers<br />
sich dennoch keine Sorgen. Mit seinem<br />
Know-how und seinen Erfahrungen<br />
habe er beste Voraussetzungen. „Wir<br />
sollten keine Zukunftsangst haben, son<strong>der</strong>n<br />
sollten mehr die Chancen als die<br />
Risiken sehen und uns auf die damit<br />
einhergehenden Verän<strong>der</strong>ungen aktiv<br />
einstellen. Dann werden auch wir – und<br />
das gilt für alle Branchen – langfristig<br />
erfolgreich sein.“ CA<br />
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<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort am 18. April<br />
Gemeinsam mit den norddeutschen Landesverbänden Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />
Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern fand am<br />
18. April <strong>2012</strong> eine Besichtigung des JadeWeserPort in Wilhelmshaven<br />
statt. Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> Berichterstattung über die Mängel beim<br />
Bauwerk an <strong>der</strong> Spundwand, den sogenannten Schlosssprengungen, war<br />
<strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Baustellenbesichtigung perfekt gewählt.<br />
Die Veranstaltung stieß mit über 100<br />
Teilnehmern auf großes Interesse und<br />
bei typisch norddeutschem Wetter, mit<br />
Sonne, Wolken und Wind, genossen die<br />
Mitglie<strong>der</strong> und Gäste des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
die Fahrt über den neuen Container-Terminal<br />
und die informativen Ausführungen<br />
von Dr. Jan Miller, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> JadeWeserPort Logistics Zone<br />
GmbH & Co. KG. Miller vermarktet das<br />
20 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
160 ha große Güterverkehrszentrum,<br />
die hinter dem Terminal liegende Logis -<br />
tikfläche, die sich guter Nachfrage<br />
erfreut.<br />
Die ersten vier Containerbrücken,<br />
die größten und mo<strong>der</strong>nsten <strong>der</strong> Welt,<br />
stehen bereits auf <strong>der</strong> Kaje, um möglichst<br />
Anfang Mai in den Probebetrieb<br />
zu gehen. Aufgrund <strong>der</strong> erheblichen<br />
Schäden in <strong>der</strong> Spundwand gibt es<br />
Fotos(2): JadeWeserPort<br />
Besichtigung des<br />
JadeWeserPort<br />
Zweifel daran, dass <strong>der</strong> Terminal wie<br />
geplant ab 5. August <strong>2012</strong> von Eurogate<br />
in Betrieb genommen werden kann.<br />
Über die Schadenübernahme durch<br />
Bauherr o<strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />
herrscht weiterhin Unklarheit, da noch<br />
nicht feststeht, wer für die Schäden<br />
verantwortlich ist. Dies wird Gerichte<br />
sicher noch jahrelang beschäftigen.<br />
Das Projekt JadeWeserPort ist für<br />
den gesamten Norden Deutschlands<br />
von herausragen<strong>der</strong> Bedeutung. Ein<br />
Tiefwasserhafen an <strong>der</strong> Nordsee mit<br />
einer Kaje von 1,7 Kilometer Länge, <strong>der</strong><br />
ampelfrei direkt von <strong>der</strong> Autobahn<br />
erreicht werden kann, ist schon eine<br />
kleine Sensation. Deshalb ist es beson<strong>der</strong>s<br />
wichtig, dass <strong>der</strong> neue Superhafen<br />
nicht schon vor <strong>der</strong> Inbetriebnahme zerredet<br />
wird. Man darf ihn nicht auf einzelne<br />
Bundeslän<strong>der</strong> beziehen, er ist als<br />
Angebot Deutschlands in Bezug auf<br />
europäische Konkurrenz in an<strong>der</strong>en<br />
Län<strong>der</strong>n, wie den Nie<strong>der</strong>landen, zu<br />
verstehen.<br />
Susanne Grobien MdBB<br />
Landesgeschäftsführerin<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> Bremen
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21
POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 26. April<br />
Der Strompreis zwischen Markt und Politik<br />
Matthias Leutke und Dr. Tobias Paulun,<br />
Direktor Strategy & Market Development,<br />
European Energy Exchange AG<br />
1996 hatte die EU-Kommission eine<br />
Richtlinie erlassen, mit <strong>der</strong> die zuvor<br />
abgesicherten (Monopol-)Rechte <strong>der</strong><br />
Regionalversorger aufgehoben und ein<br />
europäischer Binnenmarkt auch für<br />
Strom eingeführt wurde. In <strong>der</strong> Folgezeit<br />
entstanden in den Mitgliedsstaaten<br />
zahlreiche Strombörsen, an denen<br />
die Energie sowohl für den Spotmarkt<br />
(höchstens zwei Tage vor Lieferung) als<br />
auch langfristig (eine Woche bis ein<br />
Jahr) in Form von Derivaten gehandelt<br />
werden. Die Verbraucher erhielten zu -<br />
gleich das Recht, ihren Versorger kurzfristig<br />
zu wählen und zu wechseln.<br />
Die erstrebte Wettbewerbssituation<br />
zwischen den Erzeugern war damit<br />
hergestellt; eine Transparenz des Marktes<br />
ergab sich allerdings nur eingeschränkt.<br />
Nach wie vor bestehen einzelvertragliche<br />
Beziehungen zwischen<br />
22 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Zur Deckung des deutschen Strombedarfs durch Erneuerbare Energien<br />
steht das „Ob“ nicht mehr in Frage. Vielmehr geht es um das „Wie“ und<br />
darum, in welcher Weise Erneuerbare Energien in die bislang für konventionelle<br />
Kraftwerke entwickelte Versorgungsstruktur integriert werden<br />
können. Aus volkswirtschaftlicher Sicht spielen für Industrie und<br />
Verbraucher die Kosten <strong>der</strong> neuen Konzeption eine große Rolle.<br />
Kontrahenten, sogenannte „OTC“-Verträge<br />
(Over the Counter). In Deutschland<br />
zentralisierte sich <strong>der</strong> Stromhandel,<br />
als sich im Jahr 2000 die beiden<br />
Strombörsen (in Leipzig und Frankfurt)<br />
zur European Energy Exchange AG (EEX)<br />
mit Sitz in Leipzig zusammen schlossen.<br />
2007 gründete die EEX zusammen mit<br />
<strong>der</strong> französischen Powernext SA die<br />
EPEX SPOT SE mit Sitz in Paris, die Märkte<br />
für den kurzfristigen Stromhandel<br />
in Deutschland, Frankreich, Österreich<br />
und <strong>der</strong> Schweiz betreibt. Dort wird<br />
täglich um 12 Uhr <strong>der</strong> „Physical Elec -<br />
tricity Index“ (Phelix) berechnet, <strong>der</strong><br />
europaweit Maßstab und Referenzpreis<br />
für Stromlieferungen am Folgetag ist.<br />
Er basiert auf dem Preis, zu dem das<br />
höchste Volumen gehandelt wird und<br />
bestimmt für jede <strong>der</strong> nächsten 24<br />
Stunden den Marktwert für Strom.<br />
Inzwischen nehmen über 200 Teilnehmer<br />
an dieser Stromauktion teil. Da -<br />
durch sowie durch die Handelsüberwachung<br />
<strong>der</strong> Börse wird sichergestellt,<br />
dass <strong>der</strong> Marktpreis jeden Tag transparent<br />
und diskriminierungsfrei berechnet<br />
wird.<br />
Deutschland verbraucht jährlich<br />
knapp ein Fünftel des gesamteuropä -<br />
ischen Strombedarfs, regenerativ wird<br />
<strong>der</strong>zeit ein Anteil von 20 Prozent er -<br />
zeugt. Dessen För<strong>der</strong>ung geschieht<br />
markt fern, beispielsweise durch fest-<br />
Roland Kressel:<br />
„Wieviel Kernkraftwerkstrom<br />
importieren wir?“<br />
Dr. Rainer Schubach<br />
Leiter <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />
Energiewirtschaft
gelegte Einspeisetarife und eine garantierte<br />
Vergütung des erzeugten Stroms,<br />
das heißt unabhängig von den zum<br />
jeweiligen Zeitpunkt benötigten Mengen.<br />
Die Einspeisung des Stroms erfolgt<br />
für den Erzeuger risikolos zu jedem<br />
Zeitpunkt und zu festgelegten Preisen.<br />
Diese werden durch eine Umlage, die<br />
das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />
festschreibt, vom Verbraucher subventioniert.<br />
Da zu erwarten ist, dass die<br />
EEG-Umlage mit weiter zunehmen<strong>der</strong><br />
Steigerung des Anteils Erneuerbarer<br />
Energien ebenfalls weiter steigen wird,<br />
würden Marktmodelle, die zu einer<br />
Senkung <strong>der</strong> EEG-Umlage beitragen,<br />
die Akzeptanz des För<strong>der</strong>systems langfristig<br />
erhöhen. An<strong>der</strong>erseits könnten<br />
auch Speicher einen entscheidenden<br />
Fortschritt für die Marktnähe <strong>der</strong> Er -<br />
neuerbaren Energien bedeuten. Der -<br />
artige Technologien sind <strong>der</strong>zeit allerdings<br />
noch nicht im großtechnischen<br />
Maßstab verfügbar und erfor<strong>der</strong>n hohe<br />
Investitionsbereitschaft. Hierfür sind<br />
stabile Rahmenbedingungen und ein<br />
langfristig tragfähiges, verlässliches<br />
Marktdesign eine entscheidende Voraussetzung.<br />
Der europäische Markt wird auch<br />
zukünftig einen großen Beitrag zur Effizienz<br />
<strong>der</strong> Stromversorgung leisten,<br />
indem er über den Marktpreis für elektrische<br />
Energie konventionelle Kraftwerke<br />
und Erzeugungstechnologien<br />
auf Basis Erneuerbarer Energien koordiniert,<br />
das heißt zeitnah steuert und<br />
damit die Bereitstellung „konservativer“<br />
Energie mit <strong>der</strong> prognostizierten<br />
Erzeugung aus Erneuerbaren Energien<br />
abstimmt. He<br />
Dr. Peter Ruland: „Brauchen wir bei kompletter<br />
Einspeisung von Erneuerbarer Energie überhaupt<br />
noch eine Strombörse?“<br />
PR Energieeinsparung<br />
Das Netzwerk<br />
Energie einsparen – made in Hamburg<br />
Die Idee ist so einfach wie genial. Wenn sich die vorgeschlagene Energie -<br />
einsparung einstellt, zahlt das Unternehmen ein Honorar. Wenn nicht,<br />
dann nicht. Und die Idee hat sich inzwischen durchgesetzt. Immer mehr<br />
Interessengemeinschaften wie Innungen, Verbände und Händlervereini -<br />
gungen haben Vertrauen in „Das Netzwerk“, dem Verbund <strong>der</strong> kleinen<br />
und mittelständischen Unternehmen mit Sitz im hit-Technopark Hamburg,<br />
das für sie Energieverbrauchsanalysen vornimmt und umsetzt.<br />
„Schnell und einfach müssen unsere<br />
Tipps sein“, erkären Thorsten Schäperkötter<br />
und Thies Schomann, die beiden<br />
Geschäftsführenden Gesellschafter ihr<br />
Erfolgsmodell, „nach drei bis vier Jahren<br />
müssen sich die Investitionen für<br />
unsere Kunden amortisiert haben.“<br />
Und eine Erfolgsgarantie geben sie<br />
obendrein: Denn erst aus den Einspa -<br />
rungen des ersten Jahres nach ihrer<br />
Arbeit sind eine Provison von 30 Prozent<br />
<strong>der</strong> Kostenersparnis fällig.<br />
Vor allem die Werkstätten und die<br />
Händler aus dem Automobilbereich<br />
nutzen die Kompetenz des Netzwerks.<br />
Unternehmen wie Daimler, Porsche,<br />
Audi, VW o<strong>der</strong> Toyota lassen sich die<br />
Beleuchtungskosten berechnen und<br />
auch die Energielieferverträge überprüfen<br />
und analysieren. „Ein Drittel<br />
aller Energiekosten werden falsch abgerechnet“,<br />
sagt Schäperkötter, <strong>der</strong> für die<br />
Firmen mit den Lieferanten nachverhandelt<br />
und Kosten einspart. Noch<br />
größeres Potenzial gibt es bei <strong>der</strong> ge -<br />
sam ten Lichtplanung, wenn man be -<br />
denkt, dass ein einzelnes Autohaus<br />
rund 100.000 Euro für Strom und Heizung<br />
ausgibt. Allein die direkt von den<br />
Herstellern bezogenen Leuchtmittel in<br />
Werkstätten, Büros und Außenanlagen<br />
zu günstigsten Einkaufspreisen ohne<br />
Zwischenhändler bringen den Netzwerk-Kunden<br />
erhebliche Einsparungen.<br />
Wie effektiv die Energie-Überprüfung<br />
einer technischen Anlage sein<br />
kann, ergab die einfache Druckluft-Analyse<br />
einer Leitungsanlage im Werk eines<br />
Autozulieferers. Eine kleine Leckage von<br />
nur einem Millimeter Durchmesser<br />
wurde entdeckt. Die Reparatur mit<br />
einem neuen Endstück kostete 340<br />
Euro – <strong>der</strong> jährliche energetische Verlust<br />
hatte zuvor 100.000 Euro betragen.<br />
Für Daimler haben die Hamburger<br />
Energieberater von „Das Netzwerk“<br />
gerade einen gezielten Energie Guide<br />
für alle Mercedes Benz-Nie<strong>der</strong>lassungen,<br />
Vertretungen sowie die Vertragsund<br />
Servicepartnerbetriebe entwickelt<br />
und umgesetzt. Dabei werden die Maßnahmen<br />
vom Frauenhofer Institut be -<br />
gleitet und bewertet. Am Ende sollen<br />
dann die Betriebe, die am meisten Energie<br />
gespart haben, prämiert werden.<br />
Eine schöne Idee für die gesamte deutsche<br />
Wirtschaft – made in Hamburg.<br />
Infos unter: www.das-netzwerk.eu<br />
23
<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort am 24. Mai<br />
E-Mobilität – BMW Nie<strong>der</strong>lassung Hamburg<br />
Wir stehen vor einer aufregenden Zukunft des Automobils. Innovative Technologien, Rückgang <strong>der</strong> Emis sionen<br />
sowie ein Umdenken im Komplex Mobilität – und trotzdem kein Rückschritt in Sachen Komfort. Geringe Reichweite,<br />
kaum Fahrspaß und zu teuer – hieß es bisher.<br />
Beginnt jetzt <strong>der</strong> Boom <strong>der</strong> City-Mobile?<br />
ANTRIEB ELEKTROMOTOR<br />
Im beeindruckenden Offakamp-Verkaufsraum<br />
locken schnittige Ausstellungs-Fahrzeuge<br />
aller Preisklassen mit<br />
herkömmlichen Antrieben. Allerdings<br />
sollte es um diese Fahrzeuge in den<br />
nächsten Stunden gerade nicht gehen.<br />
Unsere Mitglie<strong>der</strong> waren gekommen,<br />
um Neues vom Markt <strong>der</strong> E-Mobile zu<br />
erfahren und die Modelle <strong>der</strong> kom men -<br />
den Fahrzeuggeneration aus <strong>der</strong> Leipziger<br />
BMW-Produktion zu bewun<strong>der</strong>n.<br />
Doch diese Prototypen waren schon<br />
wie<strong>der</strong> „on Tour“, und so beschränkten<br />
sich Hausherr Erik Santer und<br />
<strong>der</strong> project i Kommunikationsreferent<br />
Manuel Sattig aus München in einem<br />
30-Minuten-Vortrag auf Bil<strong>der</strong>, Grafik<br />
und Worte.<br />
Fahrzeuge mit Elektroantrieb wurden<br />
bereits Ende des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
entwickelt und haben sich – wie z. B. die<br />
Apollo-Mondfähre – in <strong>der</strong> Praxis be -<br />
währt. Auf <strong>der</strong> Suche nach Alternativen<br />
zu fossilen Brennstoffen erlebt die Elektro-Antriebstechnik<br />
eine Renaissance.<br />
24 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Manuel Sattig<br />
Ibrahim Cifci und<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Erb<br />
Derzeit hakt die Entwicklung allerdings<br />
noch an mindestens drei Schwachpunkten:<br />
die Ladezeiten <strong>der</strong> Akkumulatoren,<br />
die Zuladungskapazitäten und<br />
die Reichweite. Durchleuchtet man den<br />
Komplex Mobilität, sind weitere Aspekte<br />
entscheidend und von großer Bedeutung.<br />
MOBILITÄT ÜBERDENKEN<br />
Der Markt für künftige Mobilität wird<br />
sich neu ordnen müssen: Die Energie-<br />
Conrad Seiffert und<br />
Erik Santer<br />
und IT-Dienstleister, die Automobilhersteller,<br />
die Öffentlichen Verkehrsunternehmen<br />
und <strong>der</strong> Individualverkehr sind<br />
aufeinan<strong>der</strong> abzustimmen. Die drohende<br />
Ressourcenknappheit und <strong>der</strong><br />
damit verbundene Preisanstieg fossiler<br />
Kraftstoffe findet im „grünen Strom“<br />
ein (mögliches) Substitut. Der Markt<br />
muss den Verän<strong>der</strong>ungen durch Klimawandel<br />
und Demografie folgen.<br />
Schon die Urbanisierung (bis 2030 werden<br />
mehr als 60 Prozent <strong>der</strong> Weltbe-
völkerung in Städten leben) verlangt<br />
Umstellungen im öffentlichen wie auch<br />
im Individual-Verkehr. Die Autobauer<br />
verfolgen neue Ziele durch neue Mo -<br />
dell reihen, so auch BMW. Geän<strong>der</strong>te<br />
regionale Rahmenbedingungen verlan -<br />
gen nach Diversifizierung <strong>der</strong> Fahrzeug -<br />
modelle. Und nicht zuletzt unterstützt<br />
die Politik den Schritt <strong>der</strong> Konsumenten<br />
in die mobile Neuzeit durch För<strong>der</strong> -<br />
programme und finanzielle Anreize. Bei<br />
all dem sind weiterhin viele Fakten zu<br />
berücksichtigen wie z.B. maßgebliche<br />
und gravierende Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Arbeitsprozesse, <strong>der</strong> Materialien, Ölund<br />
Kraftstoffe, Steuern.<br />
NACHHALTIGKEIT IST DAS MOTTO<br />
DER BMW-PRODUKTION<br />
In <strong>der</strong> Leipziger BMW-Produktion wird<br />
das Nachhaltigkeitskonzept konsequent<br />
einen Schritt weiter geführt. Dort<br />
wird ein völlig neues Produktions -<br />
konzept aufgesetzt. Zu den Rohstof fen<br />
gehören recycelte PET-Flaschen (Pols -<br />
terstoffe), hanfähnliche Pflanzen (Ar -<br />
ma turen) und <strong>der</strong> konzerneigene CFK-<br />
Kunststoff (Karosse), <strong>der</strong>en speziell entwickelte<br />
Faser aus einem Joint Venture<br />
mit <strong>der</strong> SGL Group stammt. Allein<br />
durch Wasser- und Energieeinsparungen<br />
sowie eigener Windkraftanlage<br />
werden gravierende Energieeinspa run -<br />
gen in <strong>der</strong> Produktion erreicht. Durch<br />
die Lieferung von Batteriezellen von<br />
SB LiMotive (ein Joint Venture von<br />
Samsung und Bosch) wurde das Batteriethema<br />
angegangen. Der Anstieg <strong>der</strong><br />
E-Mobiltät soll bei BMW graduell zur<br />
herkömmlichen Technologie wachsen.<br />
Der Aufbau <strong>der</strong> Fertigungsstraßen <strong>der</strong><br />
Modelle „BMW i - BORN ELECTRIC“ läuft,<br />
<strong>der</strong> BMW i3 kommt 2013. Auch bei<br />
den Elektrofahrzeugen wird BMW <strong>der</strong><br />
Er füllung <strong>der</strong> Kundenwünsche durch<br />
Premium-Produkte und Premium-<br />
Dienstleistungen gerecht.<br />
WAS KANN E-MOBILTÄT – WAS GEHT<br />
(NOCH) NICHT?<br />
Die Elektrifizierung <strong>der</strong> Antriebe be -<br />
nötigt Autobatterien als mobile Stromspeicher.<br />
Industrie und Forschung<br />
arbeiten mit Hochdruck an Lösungen.<br />
Derzeit kommt das E-Mobil nicht weit,<br />
nach 250 km steht man. Da nützt es<br />
wenig, wenn Untersuchungen ergeben,<br />
dass <strong>der</strong> Tagesdurchschnitt bei 40 km<br />
liegt. Ein Solardach im Werksgelände,<br />
das die eigene Firmenflotte mit Ladestrom<br />
versorgt, scheint wirtschaftlich<br />
und schnell realisierbar. Für Otto Normalverbraucher<br />
wie für Laternen parker<br />
werden ein ausgebautes Netz öffent -<br />
licher Ladestationen, Grünstrom zum<br />
Laden und vor allem Schnellladesys -<br />
Uwe Hahlbrock,<br />
Gerhard Röthlinger und BMW-<br />
Mitarbeiter Patrik Kramer<br />
Rüdiger Haun und BMW-Mitarbeiter Matthias Debe Michael Menck und Markus Alzer<br />
teme benötigt. Das Problem Raum -<br />
angebot wurde gelöst: Das speziell für<br />
Elektromobilität entwickelte Baukonzept<br />
heißt „LifeDrive“ und ist eine<br />
ho rizontale Trennung <strong>der</strong> Fahrzeug -<br />
architektur. Im Chassis wird die Energiequelle,<br />
<strong>der</strong> Speicher, versenkt, die<br />
Fahrgastzelle ist komplett aus dem<br />
Leichtbaumaterial CFK gefertigt und<br />
kompensiert somit das übliche Mehrgewicht<br />
eines elektrischen Antriebs<br />
komplett.<br />
WEG VOM ÖL – STEUERERSPARNIS<br />
ALS STARTPAKET?<br />
Die Bundesregierung macht den kaufwilligen<br />
Elektromobillisten ein Ge -<br />
schenk. Ab Mai <strong>2012</strong> bis Dezember 2015<br />
gibt es Steuerbefreiung bei Erstzulassungen.<br />
Das gilt nicht nur für elektrische<br />
Pkw, son<strong>der</strong>n auch für alle an<strong>der</strong>en<br />
E-Fahrzeuge wie Lieferwagen und<br />
Leichtfahrzeuge. Nicht nur Steuer -<br />
ersparnis, auch freie Parkplätze für<br />
E-Fahrzeuge sowie Ladestationen für<br />
Laternenparker wären denkbar. Dies<br />
könnte das hochgesteckte Ziel <strong>der</strong><br />
Regierung, bis zum Jahr 2020 eine Million<br />
E-Autos auf die Straße zu bringen,<br />
ermöglichen.<br />
Bis Ende 2020 sollen nach Plänen<br />
<strong>der</strong> Bundesregierung eine Million Elektroautos<br />
auf unseren Straßen fahren.<br />
Forschungs- und Entwicklungsprogramme<br />
sind längst aufgelegt und werden<br />
umgesetzt. Hamburg ist eine <strong>der</strong><br />
acht Modellregionen und mit rund 350<br />
Pkws, fünf Bussen sowie 60 Fahrzeugen<br />
einer kommunalen E-Flotte am Start.<br />
Trotz <strong>der</strong> Absage des För<strong>der</strong>programms<br />
„Schaufenster Elektromobilität“ setzt<br />
Hamburg unbeirrt seinen Kurs fort.<br />
Was das Angebot E-Mobile angeht,<br />
steht Deutschland <strong>der</strong>zeit auf Rang vier,<br />
Japan und USA liegen an <strong>der</strong> Spitze<br />
(Studie McKinsey).<br />
E-Mobilität bleibt nach wie vor eine<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung. Für Nutzer und Hersteller<br />
bleibt es eine Schlüsseltech -<br />
nologie für die Zukunft von Verkehr,<br />
Energie und Klima.<br />
EJH<br />
Florian Eilken und<br />
BMW-Mitarbeiterin<br />
Katharina Lube<br />
25
Landesfachkommission<br />
Informations- und Telekommunikationstechnologie<br />
Deutschlands<br />
digitale Städte<br />
(eTowns)<br />
Das Wirtschaftsinstitut Köln hat<br />
gemeinsam mit dem Internetkonzern<br />
Google zehn deutsche Städte<br />
als „eTowns” ausgezeichnet. „Mit<br />
<strong>der</strong> Verleihung des ‘eTown’-Awards<br />
möchten wir auf die Bedeutung des<br />
Internets für den Innovations- und<br />
Wirtschaftsstandort Deutschland<br />
hinweisen. In den ‘eTowns’ setzen<br />
die ansässigen Unternehmen die<br />
Chancen des Internets beson<strong>der</strong>s<br />
konsequent in die Praxis um”,<br />
beschreibt Google-Deutschlandchef<br />
Stefan Tweraser die Idee hinter dem<br />
Preis. Sie seien „die digitalen<br />
Leucht türme ihrer Region”.<br />
Als erste Stadt wurde Erding bei München<br />
ausgezeichnet. Daneben werden<br />
noch neun weitere deutsche Städte prämiert<br />
– jeweils eine in jedem <strong>der</strong> zehn<br />
deutschen Postleitzahlgebiete. In unserem<br />
PLZ-Gebiet 2 handelt es sich um<br />
Delmenhorst.<br />
Grundlage des Rankings sind die<br />
Strukturdaten des IW Köln, die mit den<br />
Nutzerzahlen von Googles Online-Marketing-Plattform<br />
AdWords kombiniert<br />
wurden. „Innerhalb <strong>der</strong> letzten 20 Jahre<br />
hat sich das Internet von einem Werkzeug<br />
für wenige zu einer Technologie<br />
für je<strong>der</strong>mann entwickelt und weite Teile<br />
<strong>der</strong> Geschäftswelt verän<strong>der</strong>t. Es ist die<br />
Dampfmaschine des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts”,<br />
sagte René Arnold vom IW Köln. Zahlreiche<br />
Studien belegen, dass das Internet<br />
auch für die deutsche Wirtschaft ein<br />
Innovations- und Wachstumstreiber ist.<br />
Nach einer aktuellen Umfrage setzt<br />
inzwischen fast jede zweite deutsche<br />
Firma auf Soziale Medien. Meistens<br />
werden die Netzwerke genutzt, um den<br />
Bekanntheitsgrad zu steigern, neue<br />
Kunden zu gewinnen o<strong>der</strong> Kundenbeziehungen<br />
zu pflegen.<br />
Das Beratungsunternehmen Boston<br />
Consulting Group erwartet, dass die<br />
Online-Wirtschaft in den G20-Staaten<br />
bis zum Jahr 2016 ein Marktvolumen<br />
von 4.200 Milliarden US-Dollar erreichen<br />
wird (Quelle: silicon).<br />
Aus <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Kommission ITK<br />
In den Sitzungen in den Monaten März,<br />
April und Mai haben wir unter an -<br />
<strong>der</strong>em über die in Arbeit befindliche<br />
neue Studie, die sechste seit Gründung<br />
dieser Kommission im Jahr 1994, ge -<br />
sprochen.<br />
In <strong>der</strong> Sitzung im Monat April haben<br />
wir uns ferner dem Thema „RWE Smart<br />
Home“ gewidmet, vorgetragen von<br />
Dr. Norbert Verweyen, CTO, <strong>der</strong> RWE<br />
Effizienz GmbH. SmartHome funktioniert<br />
in jedem Einsatzbereich mit einer<br />
„Zentraleinheit“ und per Funk angeschlossenen<br />
Steuergeräten (Bewegungs-<br />
und Rauchmel<strong>der</strong>, Lichtschalter,<br />
schaltbare Steckdosen, Jalousie-Schalter,<br />
Fussboden-/Heizungsregler, etc.).<br />
Alle Geräte sind batteriebetrieben und<br />
arbeiten mit einem verschlüsselten<br />
Funkprotokoll miteinan<strong>der</strong> und über<br />
die Zentraleinheit. Die Zentraleinheit<br />
kann an einen DSL-Router angeschlossen<br />
werden, um einen remoten Zugriff<br />
via Smartphone o<strong>der</strong> Internet mittels<br />
eines RWE-Backend-Servers zu ermöglichen.<br />
Damit kann auch außerhalb <strong>der</strong><br />
Räumlichkeiten weltweit die gesamte<br />
Steuerung verschlüsselt bedient werden.<br />
In weiteren Sitzungen wird sich die<br />
Kommission ITK unter an<strong>der</strong>em mit<br />
folgenden Themen befassen:<br />
„Cloud Computing – Wolkig o<strong>der</strong> Heiter?“,<br />
„Die Piraten und die Freiheit im<br />
Internet“, „Deutsche Unternehmensbörse“,<br />
„Smart Power Hamburg“,<br />
„Social Media Burnout“.<br />
Ludolf Baron von Löwenstern<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landesfachkommission<br />
ITK<br />
27
<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort am 11. April<br />
Erneuerbare Energien –<br />
sind sie die Zukunft?<br />
„Erneuerbare Energien – heute schon die Zukunft leben“ – unter diesem<br />
Motto lud die Firma E-COLLECTiON die Mitglie<strong>der</strong> des Landesverbands<br />
Hamburg am 11. April zu einer Veranstaltung im Rahmen <strong>der</strong> Reihe<br />
WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT ein.<br />
Peter Lindlahr<br />
Geschäftsführer<br />
hySOLUTIONS GmbH<br />
Dr. Detlev Repenning<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />
E-COLLECTION<br />
Die Referenten des Abends stellten die<br />
<strong>der</strong>zeitigen Entwicklungen im Bereich<br />
er neuerbarer Energien vor, nahmen<br />
dabei Bezug auf ihr jeweiliges Arbeitsfeld<br />
und ließen auch einen Blick in die<br />
Zukunft nicht aus.<br />
So ging Peter Lindlahr in seinem<br />
Vortrag darauf ein, welche Projekte<br />
durch hy SOLUTIONS im Bereich eMo -<br />
bilität in <strong>der</strong> Modellregion Hamburg<br />
bereits umgesetzt wurden. Die Region<br />
verfügt beispielsweise mit 350 Pkws<br />
und fünf Bussen über die größte<br />
Elektroflotte in Deutschland. Bemerkenswert<br />
ist auch das dichte Ladenetz<br />
mit insgesamt 200 Ladepunkten in<br />
Hamburg. Dr. Detlev Repenning führte<br />
zunächst in die Philosophie <strong>der</strong> ECC<br />
Repenning GmbH ein, schil<strong>der</strong>te die<br />
28 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Dr. Oliver Weinmann<br />
Geschäftsführer Vattenfall<br />
Europe Innovation GmbH<br />
Entstehung <strong>der</strong> Idee – die ur sprünglich<br />
<strong>der</strong> o.m.t GmbH entstammt – Batterien<br />
für E-Fahrzeuge und statio näre Speicher<br />
zu entwickeln und demonstrierte<br />
hierdurch, welches Potential in künftigen<br />
Stromspeichern steckt.<br />
Den inhaltlichen Teil rundete Dr.<br />
Oliver Weinmann anschließend mit seinem<br />
Bericht über die Erfahrungen ab,<br />
die die Vattenvall Europe Innovation<br />
GmbH bereits mit erneuerbaren Energien<br />
gesammelt hat. Zu diesen gehören<br />
etwa <strong>der</strong> intensive Ausbau <strong>der</strong> Netze<br />
und regelbarer Kraftwerke, die Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> bestehenden Stromnetze<br />
zu einem Smart Grid und Innovationen<br />
im Be reich Elektromobilität.<br />
Ein Meilenstein war hier die Eröffnung<br />
<strong>der</strong> größten Wasserstofftankstelle Euro-<br />
Testfahrzeug E-Roller<br />
pas in <strong>der</strong> HafenCity im Februar dieses<br />
Jahres.<br />
Viele <strong>der</strong> 90 Gäste nahmen an diesem<br />
Abend die Gelegenheit wahr, die<br />
E-Fahrzeuge von E-COLLECTiON Probe<br />
zu fahren und sich so von Erneuerbaren<br />
Energien begeistern zu lassen. Diese<br />
Möglichkeit bietet <strong>der</strong> Showroom <strong>der</strong><br />
Firma E-COLLECTiON auch außerhalb<br />
von Abendveranstaltungen. Ziel des<br />
E-COLLECTiON-Teams ist es, „Deutschland<br />
zu elektrisieren“, indem unter dem<br />
Stichwort MOBiLiTY eMobilität erfahrbar<br />
wird und möglichst viele Menschen<br />
erreicht werden. Hinter dem Firmennamen<br />
verbirgt sich das Bestreben, ganzheitliche<br />
Energiekonzepte zu entwerfen<br />
und individuell auf den einzelnen<br />
Kunden abzustimmen. Mit den ergänzenden<br />
Geschäftsbereichen ENERGY<br />
und LiGHTiNG werden die effiziente<br />
Speicherung von Energie und <strong>der</strong>en<br />
Nutzung mit Beleuchtungskonzepten<br />
für verschiedene Branchen zum<br />
„Großen Ganzen“.<br />
Bernd Repenning, Geschäftsführer<br />
von E-COLLECTiON und Florian Hempel,<br />
Head of Marketing, engagieren sich<br />
seit dem Frühjahr <strong>2012</strong> als Vertreter<br />
<strong>der</strong> neugegründeten Landesvertretung<br />
Norddeutschland im Bundesverband<br />
eMobilität (BEM). Im Rahmen dieser<br />
Tätigkeit luden sie am 21. Mai zum ers -<br />
ten „eStammtisch Hamburger Runde“<br />
ein. Zusammen mit dem BEM-Prä si den -<br />
ten Kurt Sigl begrüßten Repenning und<br />
Hempel ihre Gäste, und geladene Referenten<br />
regten mit ihren Vorträgen zu<br />
intensiven Diskussionen an.<br />
„Es war ein gelungener Abend, viele<br />
Interessierte sind zu uns gekommen,<br />
und wir haben gute Gespräche über<br />
eMobilität, ihre Umsetzung und unsere<br />
Ziele geführt“, so Hempel im An -<br />
schluss. Er freut sich auf viele weitere<br />
spannende Abende und wünscht sich<br />
noch mehr Zuspruch von Personen aus<br />
allen Bevölkerungsschichten. Seine<br />
Vi sion: Je<strong>der</strong> soll Zugriff auf Elektromobilität<br />
haben, ob jung o<strong>der</strong> alt, ob Tellerwäscher<br />
o<strong>der</strong> Millionär, ob Hausfrau<br />
o<strong>der</strong> Immobilienmakler. Alle sind zu<br />
den „eStammtischen“ eingeladen, um<br />
sich hierüber zu informieren, mitzureden,<br />
auszuprobieren und die Begeisterung<br />
für eMobilität weiterzutragen.
Wer sich für die Stammtische an mel den<br />
o<strong>der</strong> in den Verteiler aufgenommen<br />
werden möchte, über den regelmäßig<br />
über kommende Veranstal tungen informiert<br />
wird, kann sich gerne per E-Mail<br />
an Florian.Hempel@bem-ev.de wenden.<br />
Florian Hempel<br />
Head of Sales | Marketing<br />
E-COLLECTiON - ENERGY | LiGHTiNG |<br />
MOBiLiTY<br />
Johann-Heinrich Rieckers mit einem<br />
Testfahrzeug<br />
Hero Wilters und Mathias Minkus<br />
Florian Hempel und Matthias Lischke<br />
Ingo Bock und Axel Schwabedissen<br />
Dynamischer als je zuvor:<br />
<strong>der</strong> neue Lexus<br />
Die vierte Generation <strong>der</strong> Lexus GS<br />
Baureihe kommt in Deutschland<br />
mit zwei Modellen in den Handel:<br />
mit dem neuen GS 250 und dem<br />
leistungsstarken Spitzenmodell<br />
GS 450h.<br />
Sowohl die Karosserie als auch <strong>der</strong><br />
Innenraum des neuen GS wurden völlig<br />
neu gestaltet. Mit einer ausdrucksstarken<br />
neuen Frontpartie und dem<br />
markanten Diabolo-Kühlergrill verleiht<br />
das dynamische Karosseriedesign <strong>der</strong><br />
vierten GS Generation die kraftvolle<br />
Präsenz einer charakterstarken Sport -<br />
limousine.<br />
Im GS 250 ermöglicht die überarbeitete<br />
Hinterradaufhängung mit separaten<br />
Fe<strong>der</strong>- und Dämpferelementen<br />
einen um 32 Prozent größeren Kofferraum.<br />
Durch die Verwendung eines<br />
neuen Batteriepakets mit beson<strong>der</strong>s<br />
intelligenter Raumausnutzung steigt<br />
beim Vollhybridmodell GS 450h das Fassungsvermögen<br />
des Gepäckabteils auf<br />
482 Liter.<br />
Gleich mehrere faszinierende Hightech-Systeme<br />
präsentiert Lexus erstmals<br />
im neuen GS: eine neue energiesparende<br />
Klimaautomatik mit „S-Flow“<br />
und Nano-Technologie, die zweite<br />
Generation des intuitiv zu handhabenden<br />
„Remote Touch“ Bedienelements<br />
und das mit 12,3 Zoll weltweit größte in<br />
einem Serien-Automobil verbaute Multiinformations-Display.<br />
(Foto)<br />
Der GS 450h verfügt als weltweit<br />
erste Premium-Sportlimousine im klassischen<br />
Layout mit Frontmotor und<br />
Heckantrieb über einen Vollhybridantrieb<br />
mit Atkinson-V6-Benzinmotor und<br />
mo<strong>der</strong>nster D-4S Direkteinspritz-Technologie.<br />
Mit seiner maximalen Systemleis -<br />
tung von 254 kW (345 PS) beschleunigt<br />
<strong>der</strong> GS 450h in 5,9 Sekunden von 0 bis<br />
100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit<br />
von 250 km/h. Der Ben-<br />
PR Mobilität<br />
zinverbrauch konnte um 23 Prozent<br />
(5,9 Liter je 100 Kilometer) sowie die<br />
CO2-Emissionen auf 137 Gramm p/km<br />
gesenkt werden.<br />
Der Lexus Hybrid Drive<br />
Wie alle Lexus Hybridfahrzeuge ist auch<br />
<strong>der</strong> neue GS 450h ein Vollhybrid, <strong>der</strong><br />
allein vom Verbrennungsmotor, allein<br />
vom Elektromotor o<strong>der</strong> durch den<br />
gemischten Einsatz bei<strong>der</strong> Kraftquellen<br />
angetrieben werden kann. Der Voll -<br />
hybridantrieb verfügt über ein äußerst<br />
laufruhiges V6-Benzintriebwerk mit<br />
3,5 Liter Hubraum und 215 kW (292 PS)<br />
sowie über einen kompakten, wassergekühlten<br />
Hochleistungs-Elektromotor.<br />
Je nach Bedarf treiben beide Aggregate<br />
vereint o<strong>der</strong> unabhängig voneinan<strong>der</strong><br />
die Hinterrä<strong>der</strong> an. Zu den Komponenten<br />
des Hybridantriebs gehören<br />
ein Generator, eine Nickel-Metallhydrid-<br />
Hochleistungsbatterie und ein Planetenradgetriebe,<br />
das die Leistungsverzweigung<br />
zwischen Verbrenner, Elektromotor<br />
und Generator bedarfsgerecht<br />
regelt, sowie ein Hybrid-Steuergerät für<br />
das perfekte Zusammenspiel aller Baugruppen.<br />
Intelligente Sicherheitssysteme<br />
Zur umfassenden Ausstattung des neuen<br />
Lexus GS gehören die technisch fortschrittlichsten<br />
aktiven Sicherheits- und<br />
Fahrerassistenzsysteme, die <strong>der</strong>zeit verfügbar<br />
sind. Zum Beispiel das Advanced<br />
Pre-Crash Safety System (A-PCS) <strong>der</strong><br />
neuen GS Modelle umfasst unter an<strong>der</strong>em<br />
ein Driver Monitoring System. Die<br />
ergänzende adaptive Geschwindigkeitsregelanlange<br />
ACC des GS 450h<br />
arbeitet jetzt bei jedem Tempo bis zum<br />
Stillstand des Fahrzeugs. ■<br />
29
<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort am 2. März<br />
Bei Vattenfall Europe Distribution,<br />
dem Stromverteilungsnetzbetreiber<br />
für Hamburg, informierten<br />
sich die Mitglie<strong>der</strong> über die<br />
Zu kunft <strong>der</strong> Energieversorgung.<br />
Zum Jahreswechsel war in <strong>der</strong> Presse zu<br />
lesen, dass eine zuverlässige Stromversorgung<br />
<strong>der</strong> Stadt bei kritischen Wetterverhältnissen<br />
gefährdet sei.<br />
Wie kritisch war die Situation? Welche<br />
Faktoren beeinflussen die sichere<br />
Versorgung <strong>der</strong> Metropole Hamburg?<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Veranstaltungsreihe<br />
WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT informierten<br />
sich 70 Mitglie<strong>der</strong> beim Hamburger<br />
Verteilnetzbetreiber Vattenfall Europe<br />
Distribution.<br />
Dr. Dietrich Graf, Geschäftsführer<br />
des Hamburger Verteilnetzbetreibers,<br />
referierte über die Energiewende und<br />
<strong>der</strong>en mögliche Auswirkungen auf das<br />
Hamburger Stromnetz.<br />
Anschließend wurde den Teilnehmern<br />
ein Rundgang durch die Netz -<br />
warte angeboten. Die Warte gibt einen<br />
Überblick über das gesamte Verteilungsnetz<br />
von Vattenfall. Tritt irgendwo<br />
im Raum Hamburg eine Störung<br />
auf, erfahren die Mitarbeiter <strong>der</strong> Warte<br />
dies zuerst und können schnell reagie-<br />
30 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Die Brisanz <strong>der</strong> Energiewende<br />
Dr. Dietrich Graf<br />
ren. Eine zur Warte gehörende Dauerausstellung<br />
erklärt mit zahlreichen<br />
Tafeln und Exponaten den Aufbau des<br />
Verteilnetzes und seiner Elemente.<br />
Außerdem informierten sich die<br />
Gäste am Smart-Meter-Modell über<br />
aktuelle Projekte. Seit 2011 sind in <strong>der</strong><br />
HafenCity zahlreiche Wohnungen mit<br />
Smart-Metern ausgestattet. Die intelligenten<br />
Zähler ermöglichen durch eine<br />
individuelle Visualisierung <strong>der</strong> Verbrauchswerte<br />
ein zeitnahes Erkennen<br />
von Stromfressern.<br />
Die Energiewende ist ein brisantes<br />
Thema – beson<strong>der</strong>s für den Großraum<br />
Hamburg. Im Winter gab es häufig Spekulationen<br />
über einen möglichen Blackout<br />
als Folge <strong>der</strong> Energiewende. Doch<br />
wie kann es dazu kommen?<br />
Bisher war klar: Strom wird in Kraftwerken<br />
produziert. Über verschiedene<br />
Netzebenen – Höchstspannung für die<br />
Übertragung über weite Strecken,<br />
Hoch- und Mittelspannung für die<br />
regionale Übertragung und schließlich<br />
die Verteilung in die Nie<strong>der</strong>spannung<br />
– wird er an die Verbraucher transportiert.<br />
Eine scheinbar einfache Angelegenheit,<br />
doch we<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
noch in <strong>der</strong> Zukunft, schon wegen<br />
<strong>der</strong> gesteigerten Ansprüche, nicht einfach<br />
zu meistern.<br />
Aus <strong>der</strong> über 120 Jahre alten Einbahnstraße<br />
von zentralen Kraftwerken<br />
zu den Verbrauchern wird zunehmend<br />
ein komplexes Wechselspiel aus Verbrauch<br />
und Produktion, zentraler und<br />
dezentraler Erzeugung, Umwandlung<br />
und Zwischenspeicherung. „Smart<br />
Grids“ ist das Zauberwort – intelligente<br />
Netze, die viel mehr können, als<br />
Strom nur zu transportieren und zu<br />
verteilen.<br />
Die wachsende Komplexität liegt<br />
unter an<strong>der</strong>em am steigenden Stromaufkommen<br />
aus erneuerbaren Energiequellen.<br />
Denn das bedeutet, dass<br />
Stromnetze plötzlich nicht mehr nur<br />
„verteilen“, son<strong>der</strong>n auch Strom aufnehmen,<br />
speichern und zurückspeisen<br />
müssen, weil Wind und Sonneneinstrahlung<br />
sich nicht so verhalten, wie<br />
es für den Verbrauch optimal wäre. Aus<br />
<strong>der</strong> Einbahnstraße wird so eine Straße<br />
mit Gegenverkehr. Dazu muss man<br />
wissen: Stromerzeugung und Stromverbrauch<br />
müssen stets im Gleichgewicht<br />
sein, um eine Instabilität <strong>der</strong><br />
Netze und damit eine Stromunter -<br />
brechung zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
Sonne, Wind, Blockheizkraftwerke,<br />
Bioenergie: Die Herausfor<strong>der</strong>ung be -<br />
steht darin, das vielfältige und mitunter<br />
schwankende Stromangebot so ins<br />
Netz zu integrieren, dass die Versorgungssicherheit<br />
zu je<strong>der</strong> Zeit gewährleistet<br />
ist. Das erfor<strong>der</strong>t die Einbindung<br />
von Speicherkapazitäten wie z.B.<br />
Pumpspeicherwerke o<strong>der</strong> Batterien<br />
zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage<br />
und eine professionelle Steuerung.<br />
Ebenso wichtig ist <strong>der</strong> Ausbau<br />
<strong>der</strong> Übertragungsnetze, um den unsteten<br />
Stromfluss auszugleichen und den<br />
Windstrom aus Norddeutschland in<br />
die Verbrauchszentren im Westen und<br />
Süden des Landes zu transportieren.<br />
Das Netz muss flexibler werden –<br />
dank eines umfassenden Netzmanage -<br />
ments und computergestützter Netz -<br />
leitstellen wird dies möglich.<br />
Klar ist auch, Übertragungs- und<br />
Verteilungsnetzbetreiber meistern die<br />
Energiewende nur gemeinsam. Diese<br />
gute Zusammenarbeit führte dazu,<br />
dass während des letzten Winters<br />
glücklicherweise keine Ausfälle o<strong>der</strong><br />
Abschaltungen von Großkunden im<br />
Großraum Hamburg auftraten. „Hamburg<br />
ist im Vergleich zu an<strong>der</strong>en eu ro -<br />
päischen Metropolen die Stadt mit den<br />
geringsten Ausfallzeiten“, so Graf.<br />
Andrea Seerig<br />
Vattenfall Europe Distribution<br />
Berlin GmbH
PR E-Mobilität<br />
E-Mobil: Autohaus Günther<br />
kann sofort liefern<br />
Der Nissan LEAF ist jetzt auch in Deutschland zu haben. Das erste in großen<br />
Stückzahlen gebaute und vollwertige C-Segment-Elektrofahrzeug wird seit April<br />
<strong>2012</strong> zum Kauf angeboten. 2011 wurde es zum „Auto des Jahres in Europa“ und<br />
zum „World Car of the Year“ gewählt. Über das Autohaus Günther können attrak-<br />
tive Leasing-Angebote für das Zero-Emissions-Fahrzeug vereinbart werden.<br />
Die überaus reichhaltige Ausstattung<br />
besticht, es sind nur zwei Extras buch -<br />
bar: ein Winter-Paket (Sitzheizung vorn<br />
und hinten sowie Lenkradheizung)<br />
sowie eine in den Dachkantenspoiler<br />
integrierte Solarzelle, die die 12-Volt-<br />
Bordbatterie bei ihrer Arbeit unterstützt.<br />
Ansonsten ist <strong>der</strong> LEAF mit allen<br />
Komfort- und Sicherheits-Features be -<br />
stückt, die man auch von konventionell<br />
angetriebenen Fahrzeugen gewohnt ist.<br />
Die fortschrittlichen IT- und Telema -<br />
tiksysteme des Nissan LEAF halten den<br />
Fahrer stets über alle relevanten Daten<br />
auf dem Laufenden, darunter den aktu-<br />
ellen Energieverbrauch und die Distanzen<br />
zu den nächstgelegenen Ladestationen.<br />
Leise Power<br />
Spontane Leistung liefert <strong>der</strong> 80 kW<br />
(109 PS) starke Elektromotor. Aus dem<br />
Stand entwickelt er ein maximales<br />
Dreh moment von 280 Nm – was in etwa<br />
auf dem Leistungsniveau eines 2,5-Liter-<br />
V6-Benzinmotors liegt. Die lebhafte<br />
Beschleunigung (0 bis 100 km/h in 11,9<br />
Sekunden) passt ideal zum be vor zugten<br />
Einsatzgebiet des LEAF: Innen städte und<br />
<strong>der</strong>en Außenbezirke.<br />
Eine Batterieladung reicht bis zu 175<br />
Kilo meter – eine Distanz, die für die<br />
meis ten Kunden absolut ausreichend<br />
ist. Ein Display im Kombiinstrument<br />
gibt je<strong>der</strong>zeit aktuelle Daten zum Ladezustand<br />
<strong>der</strong> Batterie und <strong>der</strong> Restreichweite.<br />
Unter einer Klappe in <strong>der</strong> Fahrzeug-Nase<br />
befinden sich die zwei Ladeanschlüsse<br />
für Wechsel- (bis 3,3 kW) und<br />
Gleichstrom (bis 50 kW).<br />
Zuverlässiger Partner:<br />
Autohaus Günther GmbH<br />
Seit 1977 ist <strong>der</strong> Händler für Nissan Neuund<br />
Gebrauchtwagen auf dem Hamburger<br />
Markt. Mit vier Standorten ist<br />
das Unternehmen größter Nissan-<br />
Händ ler im Stadtgebiet. Seit März <strong>2012</strong><br />
wurde das Autohaus Günther mit dem<br />
Standort Hamburg-Hamm zu einer von<br />
18 offiziellen Nissan LEAF Händlern in<br />
Deutschland.<br />
31
Abendveranstaltung am <strong>28.</strong> März<br />
Ein Jahr Scholz – Zählt das Erreichte<br />
o<strong>der</strong> reicht das Erzählte?<br />
Im Anschluss an die Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
sprach Dietrich Wersich<br />
MdHB, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Bürgerschaftsfraktion<br />
Olaf Scholz genieße in Hamburg eine<br />
an Heiligenverehrung grenzende öf -<br />
fent liche Darstellung, so die Einschätzung<br />
von Dietrich Wersich, <strong>der</strong> als Op -<br />
po sitionsführer allerdings nicht gekommen<br />
war, um weiteres Lob zu spenden,<br />
son<strong>der</strong>n vielmehr um nach dem ersten<br />
Jahr unter Scholz Ergebnisse einzufor<strong>der</strong>n<br />
und Perspektiven zu hinterfragen.<br />
Scholz leistet sich den<br />
größten Senat <strong>der</strong> Hamburger<br />
Nachkriegsgeschichte.<br />
Zentraler Angriffspunkt des <strong>CDU</strong>-Fraktionsvorsitzenden<br />
war die offene Flanke<br />
des Bürgermeisters: seine Fi nanz -<br />
politik. Bereits bei <strong>der</strong> Senatsbildung<br />
Kunst macht glücklich!<br />
Das „ Kunsthaus an <strong>der</strong> Alster“ im<br />
Hamburger Stadtteil Pöseldorf hat<br />
sich dieses Ziel zur Aufgabe ge macht.<br />
Die Galerie für zeitgenössische Kunst<br />
und Einrahmung ver tritt nationale<br />
sowie internationale Künstlerinnen<br />
und Künstler.<br />
Die professionelle Kunstberatung geht<br />
dabei über den privaten Bereich hinaus.<br />
Denn auch im geschäftlichen Sektor ist<br />
ein sicheres Urteil gefragt. Kunst ist<br />
wichtiger Bestandteil einer adäquaten,<br />
repräsentativen Raumgestaltung. Darstellung<br />
<strong>der</strong> Firmenphilosophie und <strong>der</strong><br />
authentische Auftritt nach innen und<br />
außen sind wesentlich für das Erscheinungsbild<br />
eines Unternehmens und<br />
bringt dieses voran.<br />
32 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
habe Scholz gegen das Gebot <strong>der</strong> Sparsamkeit<br />
verstoßen. Trotz <strong>der</strong> absoluten<br />
Mehrheit <strong>der</strong> SPD sei es wegen <strong>der</strong> dringend<br />
notwendigen Konsolidierung des<br />
Haushalts schwer vertretbar, einen zu -<br />
sätzlichen Senator mit dem dazugehö -<br />
rigen Apparat (Staatsrat und Behörde)<br />
einzusetzen. Scholz leiste sich damit –<br />
ebenso wie Voscherau – den größten<br />
Senat in <strong>der</strong> Hamburger Nachkriegsgeschichte.<br />
Das wirtschaftsstarke Hamburg<br />
sollte bei <strong>der</strong> Haushaltskonsolidierung<br />
den Vorbil<strong>der</strong>n<br />
von Bayern, Baden-Württemberg<br />
und Sachsen folgen können.<br />
Wersich ließ keinen Zweifel daran, dass<br />
die Hansestadt wirtschaftlich prächtig<br />
dasteht. Aber: Das sei nicht Ergebnis<br />
<strong>der</strong> SPD-Politik, son<strong>der</strong>n baue auf Leis -<br />
tungen <strong>der</strong> Vorgängerregierung auf<br />
(„Wachsende Stadt“) und spiegele die<br />
gute Konjunktur in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />
wi<strong>der</strong>. Allein 2011 habe Hamburg Mehr -<br />
einnahmen von 1,5 Milliarden Euro.<br />
Selbst unter dieser Flut zusätzlichen<br />
Geldes verlasse <strong>der</strong> SPD-Senat den<br />
strikten Pfad des Haushaltsausgleichs<br />
und streiche die von <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> bereits<br />
2007 eingeführte Schuldenbremse (kei-<br />
Um einen möglichst unverfälschten<br />
und langfristigen Kunstgenuss zu ge -<br />
währleisten ist eine fachgerechte Rahmung<br />
zu empfehlen. Der Einsatz entsprechen<strong>der</strong><br />
Materialien ist maßgeblich<br />
für den Erhalt und die Wirkung eines<br />
Kunstwerkes.<br />
Das „Kunsthaus an <strong>der</strong> Alster“ bietet<br />
alles unter einem Dach und steht<br />
Ihnen mit Engagement und Fachkompetenz<br />
zur Seite. Beratungen vor Ort, im<br />
ne neuen Schulden ab 2013). Dabei sei<br />
Hamburg aufgrund seiner Wirtschafts -<br />
kraft in <strong>der</strong> Lage, den Konsolidierungs-<br />
Vorbil<strong>der</strong>n Bayern, Baden-Württemberg<br />
und Sachsen zu folgen. Es müsse<br />
nicht die vom Grundgesetz eingeräumte,<br />
für notleidende Bundeslän<strong>der</strong><br />
gedachte, Frist bis zum Jahr 2020 ausschöpfen.<br />
Das süße Gift <strong>der</strong> Wohltaten auf<br />
Fremdfinanzierung ist ein zukunftsschädigen<strong>der</strong><br />
Sündenfall.<br />
Das süße Gift <strong>der</strong> fremdfinanzierten<br />
Wohltaten sei ein „zukunftsschädigen<strong>der</strong><br />
Sündenfall“. Der SPD-Senat hatte<br />
unpopuläre Sparmaßnahmen <strong>der</strong> Vorgängerregierung<br />
zurückgenommen<br />
(Kita- und Studiengebühren, Beamtenbesoldung),<br />
ohne die Gegenfinanzierung<br />
durch Einschnitte auf <strong>der</strong> <strong>Ausgabe</strong>nseite<br />
vorzunehmen. Als führende<br />
Kraft <strong>der</strong> parlamentarischen Opposi -<br />
tion habe die <strong>CDU</strong> gerade hier ein<br />
Wächteramt. Die Schulden, die Hamburg<br />
mit seiner aktuellen Finanzpoli tik<br />
in den kommenden acht Jahren neu<br />
aufzunehmen gedenke, hätten jährlich<br />
zu sätz liche Zinsen von 100 bis 150 Millionen<br />
Euro zur Folge, wie <strong>der</strong> ehe -<br />
malige Senator Uldall in <strong>der</strong> Debatte<br />
er läuterte.<br />
➜<br />
PR Kunsthaus an <strong>der</strong> Alster<br />
Buchobjekte von Wolfgang Schlett in <strong>der</strong> aktuellen<br />
Ausstellung „ausgelesen“, zu sehen bis zum 19. <strong>Juli</strong><br />
privaten o<strong>der</strong> geschäftlichen Um feld,<br />
gehören zum Service.<br />
Während <strong>der</strong> Ausstellung mit faszi -<br />
nierenden Buchobjekten von Wolfgang<br />
Schlett finden Autorenlesungen statt.<br />
Ab 23.8. sind Skulpturen und Malerei<br />
von Enzo Arduini, Italien zu sehen.<br />
Ein Besuch lohnt sich. Unter www.<br />
kunsthausan<strong>der</strong>alster.de o<strong>der</strong> live bei<br />
einer Tasse Kaffee auf <strong>der</strong> Terrasse in <strong>der</strong><br />
Alsterchaussee 3, in Hamburg. ■
Wersich kritisierte die mit <strong>der</strong> „Ham bur -<br />
ger Energiewende“ angestreb ten Alleingänge.<br />
Die Neuausrichtung in <strong>der</strong> Energiepolitik<br />
müsse national, besser noch<br />
auf europäischer Ebene, erfolgen. Der<br />
Gedanke, auf Hamburger Gebiet weitere<br />
Windrä<strong>der</strong> aufzustellen, verken ne<br />
den effektiven Nutzen. Das entschei -<br />
den de Windpotential im norddeutschen<br />
Raum liege Offshore. Der Beitrag<br />
Hamburgs zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Windenergie<br />
sei vielmehr in Forschung und<br />
Innovation zu suchen. Von großer Be -<br />
deu tung sei ein Fortschritt in <strong>der</strong> Speichertechnik,<br />
um die Nutzung <strong>der</strong> un -<br />
stetig anfallenden (Wind-)Energie dem<br />
tat säch lichen Bedarf anzupassen. Hamburg<br />
habe die Voraussetzungen, durch<br />
Forschung und Innovation ein weltweit<br />
führen<strong>der</strong> Standort für Erneuerbare<br />
Energien zu werden.<br />
Hamburg hat Voraussetzungen,<br />
durch Forschung und Innovation<br />
<strong>der</strong> weltweit führende Standort für<br />
Erneuerbare Energien zu werden.<br />
Auch in <strong>der</strong> Wissenschaftspolitik <strong>der</strong><br />
Regierung erkennt Wersich keine Im -<br />
pulse. Im Vor<strong>der</strong>grund stehe das Be -<br />
streben, die Hochschulen billiger zu<br />
machen. Bis 2020 werde die Quelle des<br />
technischen Fortschritts, die TU Harburg,<br />
10 Prozent an Kaufkraft ihres Etats<br />
verlieren. Durch die Abschaffung <strong>der</strong><br />
Studiengebühren verzichte man jährlich<br />
auf Einnahmen von 40 Millionen<br />
Euro, die <strong>der</strong> Qualitätssteigerung hätten<br />
dienen können. Kritisch sah Wersich<br />
ferner die Tendenz, statt einer betonten<br />
För<strong>der</strong>ung des Exzellenzprinzips nun<br />
die Gremienuniversität wie<strong>der</strong> auf -<br />
leben zu lassen, bei <strong>der</strong> Ver treter aller<br />
Gruppen (Professoren, Assistenten,<br />
Studenten und Angestellte) gleich -<br />
berechtigt über die Geschicke ihrer<br />
Institution bestimmten.<br />
Abschließend stellte <strong>der</strong> Fraktionsvorsitzende<br />
fest, dass auch in <strong>der</strong> Politik<br />
Konkurrenz das Geschäft belebt. In diesem<br />
Sinne for<strong>der</strong>te er Ideen und Phantasie<br />
für die Stadt und glaubt, dass die<br />
<strong>CDU</strong> auf gutem Wege sei. Zur Arbeit des<br />
Bürgermeisters resümierte er: „Nicht<br />
das Erzählte reicht, son<strong>der</strong>n das Erreichte<br />
zählt“. Unter nüchternem Maß stab<br />
vermisst Wersich Ergebnisse. He<br />
Sturzfluten lassen sich nicht bestimmten<br />
Regionen zuschreiben, son<strong>der</strong>n<br />
können überall auftreten: Egal, ob die<br />
betroffene Region in <strong>der</strong> Nähe eines<br />
Flusses, einer Hochebene, am Meer o<strong>der</strong><br />
im Flachland gelegen ist. Somit können<br />
auch Gebäude betroffen sein, die sich<br />
Kilometer weit von Gewässern entfernt<br />
befinden.<br />
Die meisten Gebäudeeigentümer<br />
in Deutschland haben noch nicht auf<br />
die steigenden Risiken durch die vermehrt<br />
drohenden Naturgefahren reagiert.<br />
Eine wichtige Maßnahme zur Risikovorsorge<br />
ist die Sicherung <strong>der</strong> Gebäude<br />
– beispielsweise durch das Einbauen<br />
von Rückstausicherungen. Zudem<br />
sollten die finanziellen Folgen dieser<br />
Risiken abgesichert werden, indem die<br />
Gebäude-Versicherung angepasst wird.<br />
In den meisten Gebäude-Versicherungen<br />
ist lediglich die Gefahr Sturm/<br />
Hagel enthalten.<br />
Die Erweiterung <strong>der</strong> Gebäude-Versicherung<br />
um den Baustein „Elementarschäden“<br />
schützt zusätzlich vor den<br />
PR Erweiterte Gebäude-Versicherung<br />
Elementar-Gefahren – Erweiterung<br />
<strong>der</strong> Gebäude-Versicherung<br />
In den letzten Jahren haben plötzlich auftretende Unwetter nachweislich<br />
zugenommen. Die Kanalisation kann bei Starkregen die Wassermassen<br />
nicht mehr aufnehmen, so dass sich das Regenwasser in ganzen<br />
Straßenzügen zu Flüssen aufstaut, die Gebäude o<strong>der</strong> Kellerräume überfluten.<br />
Diese Sturzfluten hinterlassen oft Schäden in Milliardenhöhe.<br />
Naturgefahren Überschwemmung/<br />
Stark regen, Rückstau, Hochwasser, Erdbeben/Vulkanausbruch,<br />
Erdsenkung/<br />
Erdrutsch sowie Schneedruck/Lawinen.<br />
Der Baustein wird als Ergänzung einer<br />
Feuerdeckung (im Rahmen <strong>der</strong> Be -<br />
triebs unterbrechungs- o<strong>der</strong> Sachver -<br />
sicherung) vereinbart. Neben den allseits<br />
präsenten Überschwemmungsereignissen<br />
aufgrund <strong>der</strong> Ausuferung<br />
von Gewässern fällt hierunter auch die<br />
Überflutung des Versicherungsortes<br />
durch Witterungsnie<strong>der</strong>schläge.<br />
Die Elementarschaden-Versicherung<br />
zahlt bspw. die Reparaturarbeiten<br />
am Gebäude bis hin zur Neuerrichtung.<br />
Dabei werden auch schadenbedingt<br />
anfallende Kosten für den Abtrans port<br />
von Schutt/Schlamm, für den Abriss<br />
o<strong>der</strong> für Sicherungsmaßnahmen be -<br />
zahlt.<br />
Für Eigentümer empfiehlt es sich,<br />
die Gebäude-Versicherungen auf diese<br />
interessante Erweiterung für Schäden<br />
durch Elementargefahren zu über -<br />
prüfen. ■<br />
33
PR Bu<strong>der</strong>sand – Golf & Spa auf Sylt<br />
Ein Lichtspielhaus jenseits<br />
aller Reetdach-Romantik<br />
Puppenstubengemütlichkeit ist ausgesperrt,<br />
das Hotel Bu<strong>der</strong>sand Golf & Spa in Hörnum<br />
ist ein Haus ohne Krimskrams<br />
Tja, <strong>der</strong> Wind. Der ist Stammgast auf<br />
<strong>der</strong> Insel, heute zupft und rupft er wie<strong>der</strong><br />
am Strandhafer auf den Dünen.<br />
Über die typische Nordsee-Szenerie<br />
huschen Nolde-Wolken, das Wattenmeer<br />
verzieren zarte Schaumkronen,<br />
ein Krabbenkutter tuckert aus dem<br />
kleinen Hörnumer Hafen. Leise lächelnd<br />
blickt sie von <strong>der</strong> Terrasse des Restaurants<br />
Strönholt hinunter, sieht Golfspieler<br />
über die sattgrünen Fairways<br />
gehen, vor dem Hotel Bu<strong>der</strong>sand flattern<br />
Fahnen in hektischen Reflexen. „Ich<br />
bin immer wie<strong>der</strong> verwun<strong>der</strong>t, dass<br />
dies alles Realität wurde“, sagt Claudia<br />
34 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Ebert. Golfplatz und Hotel sind ihr<br />
Werk. Weil sie einen Traum hatte.<br />
Rückblende, Sommer 2004: Claudia<br />
Ebert steht zum erstenmal auf <strong>der</strong><br />
Düne Bu<strong>der</strong>sand in Hörnum und blickt<br />
auf ein 73 Hektar großes Militärareal<br />
mit über 40 Kasernen. „Ich stellte mir<br />
den Golfplatz und das Hotel direkt am<br />
Meer vor und wusste sofort: Das ist es!<br />
Das will ich in Angriff nehmen.“<br />
Claudia Ebert stammt aus <strong>der</strong><br />
traditionsreichen Unternehmerfamilie<br />
Stöher, die nach dem zweiten Weltkrieg<br />
im hessischen Hünfeld eine neue Heimat<br />
fand. Ihr Urgroßvater hatte das Fa -<br />
milienunternehmen Wella gegründet,<br />
das sich in weniger als einem Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
zu einem Weltunternehmen entwickelte.<br />
Den Verkauf <strong>der</strong> Firma Wella<br />
im Jahr 2003 beschreibt Ebert als tiefen<br />
Einschnitt in ihr Leben. „Wir hatten<br />
einen Teil unserer Indentität verloren“,<br />
erinnert sie sich. „Das war schmerzhaft,<br />
hat aber letztlich den Ansporn zu einem<br />
neuen Anfang gegeben.“<br />
Der neue Anfang hieß „Bu<strong>der</strong>sand<br />
Hotel – Golf & Spa – Sylt“ in Hörnum.<br />
Eine Vision, ein Plan, ein Traum, ein<br />
50-Millionen-Projekt – und wenig später<br />
schon Realität. Am 2. August 2005<br />
wechselten die 73 Hektar Militärareal<br />
den Besitzer, die Kasernen wurden platt<br />
gemacht, „wir begannen <strong>der</strong> Insel ein<br />
Stück Natur zurückzugeben.“ Schon<br />
länger hatte Claudia Ebert den Wunsch,<br />
einmal ein Hotel zu bauen und Menschen<br />
zu bewirten. „Der Golfplatz hat<br />
sich eher nebenbei ergeben, nahm aber<br />
zu Beginn alle Kraft in Anspruch.“
Die Familie bündelte ihre Kräfte:<br />
Claudia Eberts Sohn Simon – Diplom-<br />
Betriebswirt und Immobilienökonom –<br />
gestaltete mit ihr fe<strong>der</strong>führend das<br />
Projekt, Tochter Jana – Fotografin und<br />
Designerin – übernahm die komplette<br />
fotografische Darstellung des Hauses<br />
und trug mit ihrer Bildsprache wesentlich<br />
dazu bei, dass <strong>der</strong> raue Charme <strong>der</strong><br />
Insel in <strong>der</strong> Exklusivität des Hotels ihren<br />
adäquaten Ausdruck fand.<br />
Im Jahr 2008 wurde <strong>der</strong> Golfplatz<br />
eröffnet und vom GOLF-MAGAZIN<br />
gleich zum „besten neuen Golfplatz<br />
Deutschlands“ gekürt. Zweimal danach<br />
gabs Bronze – drittbester Golfplatz <strong>der</strong><br />
Republik. Eine Riesen-Auszeichnung für<br />
den Newcomer. „Von Anfang an haben<br />
wir beson<strong>der</strong>en Wert auf ein einzig -<br />
artiges Golf-Erlebnis in traumhafter<br />
Natur und auf höchstem Qualitäts -<br />
niveau gelegt,“ bekräftigt Simon Ebert,<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführer des GC Bu<strong>der</strong>sand.<br />
Der Platz ist pure Links, Golf in seiner<br />
natürlichsten Form.<br />
2009 wurde das Hotel Bu<strong>der</strong>sand<br />
eröffnet. „Wie eine Gallionsfigur reckt<br />
es sich dem Meer entgegen – will es Sylt<br />
und seinem ästhetischen Katechismus<br />
ganz bewusst den Rücken zu kehren?“,<br />
fragte sich die „Frankfurter Allgemeine<br />
Zeitung“. Das Hotel Bu<strong>der</strong>sand beweist:<br />
Sylt kann mehr als Reetdach-Romantik.<br />
Vier Kuben mit mediterran anmutenden<br />
Innenhöfen fügen sich zu einem<br />
Komplex, verbunden durch Flure und<br />
viel Glas.„Ein Strandgut <strong>der</strong> Internationalität<br />
auf Deutschlands deutschester<br />
Insel,“ befand die „FAZ“.<br />
Auf folkloristische Dekorationen<br />
wurde gänzlich verzichtet, mo<strong>der</strong>ner<br />
Kunst begegnet man an je<strong>der</strong> Ecke, in<br />
PR Bu<strong>der</strong>sand – Lichtspielhaus am Meer<br />
den Zimmern, in den Fluren, an <strong>der</strong> Bar,<br />
sogar im Spa. „Nichts wurde mit Tinnef<br />
und Kinkerlitzchen versehen“, lobte<br />
„DIE ZEIT“.<br />
Wer das Hotel betritt, glaubt die<br />
Insel zu verlassen und in eine an<strong>der</strong>e<br />
Welt einzutauchen. Man fühlt sich wie<br />
in einem Lichtspielhaus am Meer, Elke<br />
Heidenreich stellte die Bibliothek mit<br />
1.200 Büchern zusammen, Chefkoch<br />
Jens Rittmeyer erkochte für das Hotel-<br />
Restaurant KAI3 flugs einen Stern, mit<br />
Hokospokus hat dieses Fünf-Sterne-<br />
Haus nichts zu tun. Auch deshalb, weil<br />
es in Hörnum liegt und Sylts tiefer<br />
Süden lange als <strong>der</strong> verschlafene Zipfel<br />
<strong>der</strong> Insel galt.<br />
Jetzt sind dort alle hellwach. „Vielleicht<br />
war unser Projekt sowas wie ein<br />
Weck-Ruf“, schmunzelt Claudia Ebert.<br />
Sie blickt auf das von amerikanischer<br />
Ze<strong>der</strong>n umgürtelte Hotel, auf den<br />
wogenden Strandhafer, dann geht sie<br />
in ihr Direktionsbüro hoch oben auf <strong>der</strong><br />
Bu<strong>der</strong>sand-Düne: Wenn Träume verwirklicht<br />
sind, werden sie sehr irdisch –<br />
und machen Arbeit. Eric Delatour<br />
BUDERSAND Hotel – Golf & Spa – Sylt<br />
Am Kai 3<br />
25997 Hörnum / Sylt<br />
Tel. +49 (0)4651.4607-0<br />
Fax +49 (0)4651.4607-450<br />
Mail hotel@bu<strong>der</strong>sand.de<br />
FB www.facebook.com/BUDERSAND<br />
35
POLITISCHES FRÜHSTÜCK am 22. Mai<br />
Im Spannungsfeld zwischen Gewinn und Gewissen<br />
Theologische Aspekte einer<br />
evangelischen Wirtschaftsethik<br />
„Ru<strong>der</strong>n zwei ein Boot, <strong>der</strong> eine kundig <strong>der</strong> Sterne, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e kundig<br />
<strong>der</strong> Stürme.“ Mit diesem Gleichnis aus einem Gedicht von Reiner Kunze<br />
beschrieb Bischöfin Fehrs nach dem Vorbild <strong>der</strong> Bibel ihr Anliegen.<br />
Auf <strong>der</strong> Fahrt über das Meer sind die beiden auf Gedeih und Ver<strong>der</strong>b<br />
aufeinan<strong>der</strong> angewiesen. Kein Zweifel, wer mit dem sternkundigen<br />
Pfadfin<strong>der</strong> und wer mit dem sturmerprobten Schiffer gemeint ist.<br />
Im Klartext des Alltags: So unterschiedlich die Aufgaben auch sind,<br />
zwischen Kirche und Wirtschaft gibt es verbindende Elemente, die vereint<br />
das Boot heil durch die Widrigkeiten <strong>der</strong> Marktwirtschaft bringen.<br />
„Was wären wir ohne diesen Himmel,<br />
<strong>der</strong> uns deshalb Orientierung gibt, weil<br />
er über das hinausweist, was wir selbst<br />
wissen und uns geben können.“ Dieser<br />
Satz deutete auf eine transzendente,<br />
theologische Sicht für „den Anteil <strong>der</strong><br />
Sterne“ im wirtschaftlichen Handeln<br />
hin. Man durfte gespannt sein, ob es<br />
Fehrs gelingen würde, evangelische<br />
Glaubenssätze in die Realität einer globalen<br />
Wirtschaft einzupassen.<br />
Die Bischöfin teilte ihr Referat in<br />
vier Kapitel: Christliche Freiheit begleitet<br />
unser Handeln, Über die Rolle <strong>der</strong> Kir-<br />
36 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
che in <strong>der</strong> Gesellschaft, Der Mensch im<br />
Wi<strong>der</strong>spruch und Grenzen einer rein<br />
wirtschaftlichen Betrachtungsweise.<br />
„Nichts macht unsicherer, als<br />
wenn die eigene Rede, das eigene<br />
Tun ohne Resonanz bleibt.“<br />
Grundlage des ersten Themenkomplexes<br />
war die Schöpfungstheologie. Sie<br />
besagt, dass Gott jedem einzelnen Menschen<br />
seinen Wert verleiht, unabhängig<br />
von irdischen Maßstäben. Je<strong>der</strong> sei<br />
„unendlich wertvoll“ als Teil einer Ge -<br />
Kirsten Fehrs<br />
Bischöfin <strong>der</strong> Nordelbischen<br />
Evangelisch-Lutherischen Kirche,<br />
Sprengel Hamburg und Lübeck<br />
meinschaft. Konkurrenz sei nicht vorgesehen,<br />
und wenn sie dennoch eintrete<br />
– wie bei Kain und Abel – seien die<br />
Folgen fürchterlich. Für die Praxis fragt<br />
sich, wie es ermöglicht werden kann, die<br />
extremen Ansätze in sinnvolles wirt -<br />
schaftliches Handeln zu integrieren.<br />
Wirklichkeitsnah war dagegen die<br />
Er fahrung, dass <strong>der</strong> Mensch und seine<br />
Identität auf den Dialog angewiesen<br />
sind. „Nichts macht unsicherer, als<br />
wenn die eigene Rede, das eigene Tun<br />
ohne Resonanz bleibt.“ Dies sei, so<br />
Fehrs, eine beson<strong>der</strong>e Form von Gefan-
genschaft. Die Bischöfin postulierte<br />
„Freiheit gibt es nur in Verantwortung“.<br />
Darüber hinaus gelte die Verantwortung<br />
vor Gott, die zu christlicher Freiheit<br />
führe und dazu verhelfe, Entscheidungen<br />
in gelassener Distanz zu sich<br />
selbst zu treffen.<br />
Bei ihrem zweiten Thema, <strong>der</strong> Rolle<br />
<strong>der</strong> Kirche in <strong>der</strong> Gesellschaft, sieht<br />
die Bischöfin die größte Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
darin, die steigende soziale Spaltung<br />
in unserem Land abzubauen. Eine<br />
Gemeinsamkeit mit <strong>der</strong> Wirtschaft biete<br />
hier die Aufgabe, dass „möglichst<br />
wenige auf <strong>der</strong> Strecke bleiben“. Je<strong>der</strong><br />
„In einer immer<br />
traditions-ungebundeneren<br />
Gesellschaft, die seit Jahren eine<br />
ziellose Wertedebatte führt,<br />
darf die Würde von Geschöpfen<br />
und Schöpfung nicht auf <strong>der</strong><br />
Strecke bleiben.“<br />
solle am Morgen mit dem Gefühl aufstehen<br />
können, bis zum Lebensabend<br />
gebraucht und gewollt zu werden. Im<br />
gemeinsamen Ru<strong>der</strong>boot – um zum<br />
Gleichnis zurückzukehren – habe die<br />
Kirche die Funktion <strong>der</strong> Mahnerin. In<br />
einer immer traditions-ungebundeneren<br />
Gesellschaft, die seit Jahren eine<br />
ziellose Wertedebatte führe, dürfe die<br />
Würde von Geschöpfen und Schöpfung<br />
nicht auf <strong>der</strong> Strecke bleiben. Auch soll-<br />
Prof. Dr. Wolfgang Müller-Michaelis:<br />
„Ein komplementäres Thema wäre ein<br />
Blick von <strong>der</strong> Wirtschaft auf die Kirche“.<br />
ten die Seelen nicht schutzlos immer<br />
größerer Beschleunigung ausgeliefert<br />
werden.<br />
Fehrs äußerte sich positiv über ihre<br />
Kontakte mit Hamburger Wirtschaftsunternehmen.<br />
So habe die Arbeit <strong>der</strong><br />
Handelskammer am Runden Tisch mit<br />
St. Jacobi gezeigt, dass es ein vielfältiges<br />
Engagement gebe, um „Profit“ und<br />
Gemeinwohl „wenn schon nicht in ein<br />
Gleichgewicht, so doch wenigstens in<br />
ein Verhältnis zu bringen“. Im Hinblick<br />
auf die zahlreichen Stiftungen in <strong>der</strong><br />
Hansestadt wünschte sich die Bischöfin<br />
„noch mehr Verklammerung von<br />
guten Projekten mit gutem Geld“.<br />
„Der Mensch im Wi<strong>der</strong>spruch“ be -<br />
handelte das Dilemma, „entwe<strong>der</strong> ins<br />
Minus zu kommen o<strong>der</strong> vom Glauben<br />
abzufallen“. Das bedeutet: Gleichgültig,<br />
was man macht o<strong>der</strong> wie man es<br />
macht, immer bleibe eine Schattenseite.<br />
Die Kirche in Hamburg sei bereit zu<br />
einem Gespräch über die ethischen<br />
Grenzen aus christlicher Betrachtung.<br />
Grenzen seien dort überschritten, wo<br />
Wolfgang Prinzenberg:<br />
„Sind politische Fragen wirklich<br />
ein Thema <strong>der</strong> Kirche?“<br />
Lebensbereiche einer ausschließlich<br />
wirtschaftlichen Betrachtungsweise<br />
un terworfen werden. Die Bischöfin<br />
mahnt beispielsweise einen „würdevollen“<br />
Umgang mit den Mitarbeitern<br />
an. Sie for<strong>der</strong>t eine Unternehmenskultur,<br />
die einschließt, statt ausschließt.<br />
Das letzte Thema war die Bildungsför<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Schwächeren. Die Kirche<br />
übernimmt hier Verantwortung. Sie<br />
will gute Bildung für jedes Kind. (Evangelische)<br />
Schulgründungen in unterschiedlichen<br />
Stadtteilen stießen auf<br />
großen Zuspruch. Zweideutig war allerdings<br />
die Aussage: „Es ist nicht leicht,<br />
dass aus privaten nicht elitäre Schulen<br />
werden“. War damit <strong>der</strong> Geldbeutel <strong>der</strong><br />
Eltern o<strong>der</strong> die Qualität <strong>der</strong> Bildung<br />
gemeint?<br />
Die erst jüngst in ihr Amt berufene,<br />
spürbar um Kontakt zur Wirtschaft be -<br />
mühte, Bischöfin schloss mit den Worten:<br />
„Alles geschieht immer im Austausch<br />
und Gespräch, im Reden und<br />
Antworten; und damit sollten wir nun<br />
sofort beginnen“. He<br />
37
<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort am 30. Mai<br />
Mehr als schöner wohnen<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Veranstaltungsreihe WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT be -<br />
suchten 100 Mitglie<strong>der</strong> das Hotel Atlantic Kempinski. Nach einer gut<br />
dreijäh rigen Renovierungsphase präsentieren sich die Zimmer und<br />
Suiten nunmehr in unterschiedlichen, harmonisch aufeinan<strong>der</strong> ab -<br />
gestimmten Farben und Stilrichtungen und werden selbst höchsten<br />
Ansprüchen gerecht. Nach 40-monatiger gründlicher Kernsanierung nun<br />
wie<strong>der</strong> das klassische Grand Hotel in eleganter und zeitgenössischer<br />
Form, einfach zum Wohlfühlen!<br />
Der Gastgeber: Hoteldirektor Peter Pusnik<br />
Das vor 103 Jahren eröffnete Hotel war<br />
zunächst auf die 1. Klasse-Passagiere<br />
berühmter Luxusliner ausgerichtet.<br />
Seit dem gilt es als Synonym hansea -<br />
tischer Noblesse. Und die Gästeliste<br />
belegt es: Die Prominenz logiert im<br />
Haus an <strong>der</strong> Alster genauso gern wie<br />
manch inkognito reisen<strong>der</strong> VIP. Der<br />
weiße Prachtbau mit <strong>der</strong> Weltkugel auf<br />
dem patinagrünen Dach rangiert unter<br />
den ersten und besten Grand-Hotel-<br />
Adres sen. „Gut 80 Prozent unserer<br />
Gäste sind Deutsche“, berichtet Nina<br />
38 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Christiansen, PR- und Marketingmanagerin<br />
des Hotels. „Beson<strong>der</strong>s im Frühjahr<br />
und Herbst werden wir viel ge -<br />
bucht. Gute Belegung haben wir auch<br />
an den Wochenenden.“<br />
Das Haus be herbergt neben 245<br />
Zimmern auch 30 Suiten. In <strong>der</strong> ex -<br />
klusiven „Energy Clinic“ erwarten ein<br />
großer Indoor-Pool, Sauna und Solarium<br />
die Übernachtungs- wie auch Tagesgäste,<br />
die Schwerpunkte auf Wellness<br />
und Erholung setzen. Ganz Aktive können<br />
die Geräte im Gym von 7.00 bis<br />
22.00 Uhr nutzen. Eine „Rejuvenation”-<br />
Behandlung steht zum Thema Wohlfühlen<br />
im Mittelpunkt des permanenten<br />
Angebotes.<br />
Die Hamburger kennen ihr malerisch<br />
an <strong>der</strong> Außenalster gelegenes<br />
Hotel Atlantic zumindest von außen.<br />
Doch schon so mancher hat in den<br />
prachtvollen Festsälen auf dem Ball<br />
über den Wolken o<strong>der</strong> auch beim Presseball<br />
ausgelassen getanzt und gefei-<br />
ert. Für viele gilt <strong>der</strong> Besuch als ein<br />
„Must“ zum Jahresauftakt. 13 Veranstaltungsräume<br />
mit mo<strong>der</strong>nster Kommunikationstechnik<br />
bietet das Atlantic<br />
für Galas und Business-Meetings.<br />
Die hanseatische Tradition wird<br />
auch im Atlantic Restaurant gepflegt.<br />
Chefkoch Thomas Wilken kreierte mit<br />
seinem 30-köpfigen Küchenteam ein<br />
neues gastronomisches Konzept, das<br />
auf drei Säulen basiert: klassisch, maritim<br />
und regional. Ob pommersches<br />
Wei<strong>der</strong>ind, Sylter Royal, Müritzwaller<br />
o<strong>der</strong> nordfriesisches Deichlamm – mit<br />
seinen raffinierten Kreationen bringt<br />
Wilken für jeden Geschmack etwas. Tägliche<br />
Lunchzeit von 12.00 bis 15.00 Uhr,<br />
Dinner von 18.00 bis 23.00 Uhr. Das<br />
chinesische Gourmetrestaurant „Tsao<br />
Yang“ zählt zu den ersten Adressen in<br />
<strong>der</strong> Hansestadt.<br />
Den abendlichen Besuchern des<br />
Wirtschaftrats, die von Hoteldirektor<br />
Peter Pusnik und seinen Mitarbeitern<br />
mit interessanten Details vertraut ge -<br />
macht wurden, genossen ihren kurzen<br />
Aufenthalt in dem traditionsreichen<br />
Haus. Übrigens auch Wolfgang Bosbach,<br />
Mitglied des Deutschen Bundestages:<br />
„So stellt sich ein schlichtes Gemüt aus<br />
dem Bergischen Land das Wohnumfeld<br />
aller Hamburgerinnen und Hamburger<br />
vor. Schöner wohnen wäre hier weit<br />
untertrieben.“ EJH<br />
Hanns Heinrich Supthut und<br />
Nina Christiansen, Hotel Atlantic<br />
Elfi Nimphy und Lore Göttsch
Zwischenruf<br />
ZWISCHENRUF<br />
Was lernen wir aus Griechenland?<br />
Cliquen-Wirtschaft, Korruption,<br />
feudales Staatsverständnis – was<br />
hören und lesen wir in diesen<br />
Tagen nicht alles über Griechenland.<br />
Alles ganz weit weg? Deutschland: Ein<br />
ganz an<strong>der</strong>s gelagerter Fall? In vielen<br />
Punkten sicherlich. Aber lei<strong>der</strong> nicht in<br />
allen. Zum Glück haben wir einen weitgehend<br />
funktionierenden Staatsappa -<br />
rat, eine unabhängige Justiz und eine<br />
moralisch weniger zweifelhafte poli -<br />
tische Klasse. Aber wie sieht es mit<br />
unseren Finanzen aus? Sind die entscheidend<br />
soli<strong>der</strong> als bei den Griechen,<br />
Italienern, Spaniern o<strong>der</strong> Iren?<br />
Wir erinnern: Im August 2007<br />
brach die Finanzkrise aus. Bei uns<br />
zu nächst eher undramatisch. Einige<br />
Hedge fonds wurden dichtgemacht, ein<br />
zweitrangiges deutsches Bankinstitut<br />
namens IKB musste, wie auch die HSH<br />
Nordbank, die WestLB, die Hypo Real<br />
Estate und an<strong>der</strong>e – wohlgemerkt alle<br />
unter staatlicher Führung – mit Milliarden<br />
Euro an Steuergel<strong>der</strong>n gerettet<br />
werden. Die Lage erschien den politisch<br />
Verantwortlichen zwar schwierig,<br />
aber beherrschbar. Diese Illusion blieb<br />
eine Konstante im weiteren Verlauf <strong>der</strong><br />
Krise. Alle Rettungsversuche sind bislang<br />
aber mehr o<strong>der</strong> weniger im Sand<br />
verlaufen (o<strong>der</strong> in die Haftung des<br />
Steuerzahlers übergegangen) und die<br />
Dynamik des Desasters nimmt langsam<br />
albtraumhafte Dimensionen an.<br />
Allein Deutschlands Staatsschulden<br />
liegen, wenn man alles richtig zusammenzählt,<br />
bei knapp 6 Billionen Euro.<br />
Mit über 500 Milliarden Euro er -<br />
zielte unser Staat 2011 einen Rekord an<br />
Steuereinnahmen. Davon kann Grie -<br />
chen land nur träumen. Eine gute<br />
Grund lage, so denkt man, für solide<br />
Finanzen und konsequenten Schulden -<br />
abbau. Staatsschulden entstehen ja<br />
(bei uns) nicht, weil <strong>der</strong> Staat notwendige<br />
<strong>Ausgabe</strong>n finanzieren muss, son<strong>der</strong>n<br />
weil Politiker mehr versprechen,<br />
als sie aus vorhandenen (Steuer-)Einnahmen<br />
finanzieren können. Das<br />
sichert Wählerstimmen. Verantwort -<br />
liches, zukunftsorientiertes Handeln<br />
sieht allerdings an<strong>der</strong>s aus. Seit 1965<br />
hat keine Bundesregierung auch nur<br />
eine D-Mark bzw. einen Euro an Schulden<br />
getilgt, stattdessen jährlich zusätzliche<br />
Neuverschuldung angehäuft.<br />
Damit ist die Zukunft sicher nicht zu<br />
gestalten.<br />
Wo wird das enden? Und was wird<br />
bei uns getan, um nicht noch weiter in<br />
diesen Strudel hineinzugeraten bzw.,<br />
wenn es zum Äußersten kommt, nicht<br />
mit abzustürzen? Europaweit ist es ein<br />
Gang ins Ungewisse. Im eigenen Land<br />
aber sieht es so aus: Die demografische<br />
Wende ist längst eingeläutet – von<br />
einer grundlegenden Reaktion jedoch<br />
kein Wort, kein Konzept und somit<br />
keine Reform. Das Pensionssystem <strong>der</strong><br />
staatlich Bediensteten ist so nicht<br />
mehr finanzierbar – kein Konzept und<br />
somit keine Reform. Das Rentensystem<br />
und das Gesundheitssystem: Beide<br />
können früher o<strong>der</strong> später so nicht<br />
mehr bedient werden – kein Konzept<br />
und somit keine Reform. Das Bildungs -<br />
system ist nicht mehr up-to-date – von<br />
einem grundlegenden Konzept (auch<br />
angesichts <strong>der</strong> Bildungshoheit <strong>der</strong><br />
Bun deslän<strong>der</strong>) keine Spur. Unsere<br />
Staats schulden steigen, das Gespenst<br />
einer Inflation geht – angesichts <strong>der</strong><br />
riesigen Verbindlichkeiten – um. Kein<br />
Wun<strong>der</strong>, dass sich <strong>der</strong> Bürger um seine<br />
Zukunft sorgt.<br />
Die europäischen Regierungen<br />
haben vereinbart, dass die Budgets<br />
ausgeglichener werden. Als Hilfsmittel<br />
sollen immer neue Sparrunden dienen.<br />
Kann diese Strategie aufgehen?<br />
Fraglich, angesichts <strong>der</strong> begleitenden<br />
gesellschaftlichen Konflikte. Es ist ein<br />
Spiel mit höchstem Risiko. Dabei stehen<br />
finanziell noch relativ gesunde<br />
Volkswirtschaften, wie die unsrige, an<br />
vor<strong>der</strong>ster Front in <strong>der</strong> Mithaftung.<br />
Zahlen <strong>der</strong>en Bürger am Ende die<br />
ganze Zeche?<br />
Die vom Rechnungshof, wie auch<br />
vom Bund <strong>der</strong> Steuerzahler, immer<br />
erneut angeprangerten Steuerverschwendungen<br />
von jährlich über 30<br />
Milliarden Euro führten bislang nicht<br />
dazu, dass sich die Politik wirkungsvoll<br />
damit beschäftigte – einer finanziellen<br />
Haftung unterliegt sie ohnehin nicht.<br />
Fragwürdige Entscheidungen (die z.B.<br />
neue Schulden verursachen) bleiben<br />
für die Abgeordneten folgenlos.<br />
Einige Bundeslän<strong>der</strong> nähern sich<br />
einem ausgeglichenen Etat ohne Neuverschuldung.<br />
An<strong>der</strong>e, darunter auch<br />
Hamburg, leben mit Absichtserklä -<br />
run gen und schieben die Stunde <strong>der</strong><br />
Wahrheit noch vor sich her. Professor<br />
Lauk brachte es auf den Punkt: „Viel zu<br />
lange haben die Versprechungen für<br />
neue soziale Wohltaten auf immer<br />
höheren staatlichen Neuverschuldungen<br />
beruht. Die Schuldenkrise deckt<br />
die Schwächen schonungslos auf.“<br />
Der Präsident des <strong>Wirtschaftsrat</strong>s<br />
hat damit recht. Es ist höchste Zeit,<br />
dass Regierungen und Parlamente den<br />
Mut aufbringen, die unpopulären,<br />
aber notwendigen Maßnahmen zur<br />
Haushaltskonsolidierung umzusetzen.<br />
Man kann hinzufügen, dass auch für<br />
die Einnahmeseite, d.h. für das Steuersystem,<br />
Reformen Not tun. So würde<br />
beispielsweise eine Neuordnung<br />
<strong>der</strong> Mehrwertsteuer Handlungsspielraum<br />
eröffnen. Noch nie gab es in <strong>der</strong><br />
Haushalts- und Sozialpolitik so viel<br />
Korrekturbedarf!<br />
Ludolf von Löwenstern<br />
39
Veranstaltungsberichte<br />
JOUR FIXE FÜR MITGLIEDER<br />
Hamburg ist Single-Hauptstadt. In über<br />
<strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Hamburger Haushalte<br />
lebte 2011 nur eine Person. Ein Markt,<br />
den Online-Partnervermittlungen für<br />
sich entdeckt haben: Mehr als 2.000<br />
gibt es in Deutschland, das wichtigste<br />
halbe Dutzend – darunter Elitepartner,<br />
Parship, Friendscout 24, eDarling und<br />
Neu.de – setzt jährlich etwa 200 Millionen<br />
Euro um. Das Hamburger Unternehmen<br />
Dating Cafe erkannte schon<br />
früh das Potenzial des Internets, Menschen<br />
zusammenzubringen und war<br />
eines <strong>der</strong> ersten im Netz. „Frühling im<br />
Netz – <strong>der</strong> Markt <strong>der</strong> Online-Partner<br />
agenturen“ war unser Thema beim<br />
JOUR FIXE im März. Björn Walter,<br />
Geschäftsführer <strong>der</strong> Dating Cafe Vermittlungsagentur<br />
GmbH, gewährte<br />
einen Blick auf die aktuellen und künftigen<br />
Trends <strong>der</strong> Online-Partnersuche.<br />
Wie passen digitale Welt und Romantik<br />
zusammen? Welcher Markt kann in<br />
diesem Segment des Internets erobert<br />
werden, und wie kann sich ein Unternehmen<br />
wie das Dating Cafe durch<br />
Diversifizierung vom Wettbewerb ab -<br />
heben und neu positionieren?<br />
Die Senatskanzlei plant und koordiniert<br />
die Regierungsarbeit des Senats und<br />
unterstützt den Ersten Bürgermeister.<br />
Staatsamt, Pressestelle, Medienamt<br />
und Planungsstab, die Hamburger Landesvertretung<br />
in Berlin und das Hanse-<br />
Office in Brüssel werden vom Chef <strong>der</strong><br />
Senatskanzlei geleitet. Welche Aufgaben<br />
hat die Behörde? Wie sieht <strong>der</strong> Alltag<br />
an <strong>der</strong> Schaltstelle <strong>der</strong> Politik aus?<br />
Was bedeutet es, ein Regierungsprogramm<br />
umzusetzen und die verschiedenen<br />
Fachbehörden zu koordinieren?<br />
„Die Schaltzentrale des Senats – die<br />
Arbeit <strong>der</strong> Senatskanzlei“ war das Thema<br />
von Staatsrat Dr. Christoph Krupp<br />
beim JOUR FIXE im April. Der Chef <strong>der</strong><br />
Senatskanzlei <strong>der</strong> Freien und Hansestadt<br />
Hamburg ging auf glanzvolle Aufgaben,<br />
wie die Organisation von Staatsbesuchen<br />
und die Pflege internationaler<br />
Beziehungen, ebenso ein wie auf die<br />
Planung <strong>der</strong> Regierungsaufgaben. Täglich<br />
werden die wichtigsten Themen<br />
mit dem Ersten Bürgermeister und den<br />
40 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Conrad Seiffert und Gerd zur Brügge<br />
Prof. Dr. Jörg Draeger und Björn Walter<br />
Yili Wang und Erwin Heimberger<br />
Olaf Tintelnot und Thomas Rosenke<br />
Sibille Lachmann und Serdar Kutluk<br />
Dr. Hanno Stöcker und<br />
Dr. Henning C. Vollbrecht<br />
Im Gespräch mit Mitglie<strong>der</strong>n:<br />
Staatsrat Dr. Christoph Krupp<br />
J. Kubilay Falkenberg, Guido Panke,<br />
Adelheid Sailer-Schuster<br />
Philipp Müller und Gabriele Sievers<br />
Günther Siegert und Wolfgang E. Buss<br />
Sven Witschel, Dr. Frank Schrö<strong>der</strong>-Oeynhausen,<br />
Matthias C. Lischke und Gustel Baumert<br />
beteiligten Fachbehörden abgestimmt.<br />
Dabei hat Krupp sich das Ziel gesetzt,<br />
eine pragmatische Verwaltung zu<br />
schaf fen, die für den Bürger und nicht<br />
um ihrer selbst willen existiert. Das ist<br />
zweifellos eine große Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
die von den Teilnehmern des JOUR FIXE<br />
in <strong>der</strong> anschließenden Diskussion<br />
kritisch hinterfragt wurde. Der offene<br />
Umgang mit den unterschiedlichen<br />
Positionen führte zu einem lebendigen<br />
Abend im Baseler Hof.
Im Mai waren wir zu Besuch im Bernhard-Nocht-Institut<br />
für Tropenmedizin.<br />
„Von Armutskrankheiten und importierten<br />
Epidemien“ berichtete uns <strong>der</strong><br />
Vorsitzende des Vorstandes, Prof. Dr.<br />
Rolf Horstmann. Als „Institut für Schiffsund<br />
Tropenkrankheiten“ gegründet,<br />
blickt man am Hamburger Hafen auf<br />
über 100 Jahre Forschung zurück. Ge -<br />
gen wärtig konzentrieren sich die Un -<br />
Besichtigung des neuen<br />
Hochsicherheitslabors<br />
Prof. Dr. Rolf Horstmann<br />
ter suchungen auf Malaria, hämorrhagische<br />
Fieber und Gewebewurm-Infektionen.<br />
Für Arbeiten mit Lassa- o<strong>der</strong><br />
Ebola-Viren verfügt das Institut über<br />
Hochsicherheitslaboratorien <strong>der</strong> höchs -<br />
ten biologischen Sicherheitsstufe. Im<br />
Bereich <strong>der</strong> Tropenmedizin arbeitet das<br />
Institut eng mit <strong>der</strong> Bundeswehr zu -<br />
sammen und berät Wissenschaft, In -<br />
dus trie, Politik und Öffentlichkeit. 2003<br />
gelang es Wissenschaftlern des Bernhard-Nocht-Instituts,<br />
das SARS-Coronavirus<br />
zu identifizieren. 2006 wurde<br />
ein zuvor unbekanntes frühes Blut-Stadium<br />
<strong>der</strong> Malaria-Erreger entdeckt. Seit<br />
Januar 2008 ist das Institut Stiftung<br />
öffentlichen Rechts.<br />
Auch im zweiten Halbjahr begleiten<br />
Dr. Hanno Stöcker und Gabriele Sievers<br />
durch ein attraktives Programm. Diskutieren<br />
Sie spannende wirtschaftliche<br />
Themen in kommunikativer Atmosphä -<br />
re. Bei zugelosten Sitzplätzen erhalten<br />
Sie Gelegenheit, bestehende Kontakte<br />
zu pflegen und neue zu knüpfen.<br />
Wegen <strong>der</strong> großen Nachfrage bei<br />
dieser beliebten Reihe bitten wir um<br />
Verständnis, dass wir in <strong>der</strong> Regel nur<br />
Mitglie<strong>der</strong> berücksichtigen können.<br />
CA
Berichte aus dem Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
JUNGER WIRTSCHAFTSRAT<br />
Neuer Name mit frischem Wind<br />
Florian Eilken im Gespräch mit dem<br />
Bundesvorsitzenden Rene S. Spiegelberger<br />
Das Jahr <strong>2012</strong> ist für den <strong>Juni</strong>orenkreis<br />
des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es voller Ereignisse.<br />
Im September feiert er 25. Jubiläum<br />
und richtet den Jungen Wirtschaftstag<br />
in Hamburg aus. Passend zu diesen<br />
Anlässen hat <strong>der</strong> <strong>Juni</strong>orenkreis einen<br />
neuen Namen erhalten. Rene S. Spiegelberger,<br />
Bundesvorsitzen<strong>der</strong> des<br />
<strong>Juni</strong>o ren krei ses, erklärt im Journal-<br />
Interview die Hintergründe <strong>der</strong><br />
Namensän<strong>der</strong>ung.<br />
Rene S. Spiegelberger<br />
Herr Spiegelberger, <strong>der</strong> <strong>Juni</strong>orenkreis<br />
des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es hat seinen Namen<br />
geän<strong>der</strong>t. Warum?<br />
Zum einen wollen wir eine klare Ab -<br />
grenzung zu befreundeten wirtschafts -<br />
politischen und gesellschaftlichen Institutionen<br />
und Verbänden vollziehen.<br />
Zum an<strong>der</strong>en wollen wir den Markenkern<br />
des <strong>Juni</strong>orenkreises und des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
stärken. Gemäß unserem<br />
Leitspruch „Junge Wirtschaft trifft junge<br />
Politik“ eine stärkere Verbindung zu<br />
aktuellen gesellschaftspolitischen Themen<br />
darstellen, mit <strong>der</strong> sich die junge<br />
Generation <strong>der</strong> Unternehmer beschäftigt.<br />
Damit können wir die Bedeutung<br />
von Zukunftsthemen ausdrücken, die<br />
KONTAKT<br />
Für Ihre Fragen und Anregungen<br />
haben wir immer ein offenes Ohr.<br />
Sprechen Sie uns gerne auf den<br />
Veranstaltungen an o<strong>der</strong> schreiben<br />
Sie uns eine E-Mail:<br />
florian.eilken@googlemail.com<br />
42 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
eine zentrale Rolle innerhalb des <strong>Juni</strong>orenkreises<br />
spielen.<br />
Welche Themen sind das zum Beispiel?<br />
Ein aktuelles Thema ist die Netzpolitik.<br />
Es wird dabei oft nur von Reglemen -<br />
tierung, Risiken und Schutz von Urheberrechten<br />
gesprochen. Wir <strong>Juni</strong>oren<br />
möchten jedoch auch die Chancen und<br />
Möglichkeiten für Un ternehmer in den<br />
Vor<strong>der</strong>grund rücken, die das Internet<br />
bietet. Zudem wollen wir dafür sensibilisieren,<br />
wie Eigenverantwortung ge -<br />
för<strong>der</strong>t und Datenschutz in die eigene<br />
Hand genommen werden kann. Dies<br />
wird auch eines <strong>der</strong> Themen auf dem<br />
Wirtschaftstag <strong>der</strong> <strong>Juni</strong>oren im September<br />
in Hamburg sein.<br />
Bedeutet <strong>der</strong> neue Name auch einen<br />
frischen Wind für die Marke?<br />
Der neue Name geht natürlich auch mit<br />
einem neuen Corporate Design und<br />
einem Logo einher. Diese Erneuerung<br />
<strong>der</strong> Corporate Identity bedeutet auch<br />
ein erfrischendes, mo<strong>der</strong>neres Image.<br />
Und dieses Image spiegelt unsere Markenbotschaften<br />
und unsere Ziele wi<strong>der</strong>.<br />
Welche Ziele besitzen dabei die größte<br />
Relevanz für die <strong>Juni</strong>oren?<br />
Die <strong>Juni</strong>oren sind eine starke und zu -<br />
kunftsorientierte Gruppe, die das Ziel<br />
verfolgt, innerhalb <strong>der</strong> Gesellschaft Verantwortung<br />
zu übernehmen und mit<br />
diesem Beispiel voran zu gehen. Wir<br />
unterstützen junge Unternehmer, die<br />
sich politisch engagieren möchten. Wir<br />
pflegen dabei stets einen lebendigen<br />
Kontakt zu Abgeordneten, beispielsweise<br />
mit den Jungen Gruppen <strong>der</strong> uns<br />
nahestehenden Fraktionen auf Bundund<br />
Län<strong>der</strong>ebene, sichern jungen Un -<br />
ternehmern konkrete An sprechpartner<br />
im politischen Lager und binden sie so<br />
aktiv in politische Prozesse ein. Unser<br />
Ziel ist es, gegenseitiges Verständnis<br />
und Bewusstsein für den jeweils an<strong>der</strong>en<br />
zu schaffen.<br />
FRAGEN AN EIN NEUES MITGLIED<br />
Sonja Zuber<br />
Geschäftsführerin<br />
coocom – medical<br />
communication<br />
Frau Zuber, warum sind Sie Mitglied im<br />
Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong> geworden?<br />
Als Unternehmerin war es mir schon im -<br />
mer wichtig, mich zu engagieren – beruflich<br />
wie auch ehrenamtlich. Im Rahmen<br />
des Jungen <strong>Wirtschaftsrat</strong>es ist es mir<br />
möglich, die Ideen und Themen zu konkre -<br />
tisieren, die die Gesellschaft, meine Mitarbeiter<br />
und mich selbst bereits heute,<br />
aber auch in Zukunft bewegen werden.<br />
Meine Vision ist es, dass Engagement und<br />
Gestaltungswillen in <strong>der</strong> jungen Genera -<br />
tion nachhaltig geför<strong>der</strong>t werden. Denn<br />
nur wenn die jungen Potenzialträger aktiv<br />
sind, werden sich Politik, Wirtschaft und<br />
Gesellschaft in Deutschland zukunftsfähig<br />
entwickeln können.<br />
Welche inhaltlichen Themen und Botschaf -<br />
ten möchten Sie in Ihrer Funktion als Vorstandsmitglied<br />
des Jungen Wirtschafts rates<br />
vermitteln?<br />
Der demografische Wandel wird in allen<br />
gesellschaftlichen Bereichen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
mit sich bringen, die nur auf<br />
breiter Ebene diskutiert und in zukunfts -<br />
orientierte Lösungen weiterentwickelt<br />
werden können. Mein persönliches Interesse<br />
gilt beson<strong>der</strong>s dem Gesundheitswesen,<br />
denn hier treffen strukturelle Handlungsbedarfe<br />
auf wirtschaftliches Wachstum.<br />
Auf verbandsinterner Ebene ist mir<br />
vor allem die Steigerung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>zahl<br />
ein Anliegen, denn <strong>der</strong> Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
bietet hervorragende Chancen<br />
für wirtschaftspolitische Gestaltung.<br />
Wie bewerten Sie die Gemeinschaft <strong>der</strong><br />
Mitglie<strong>der</strong> untereinan<strong>der</strong>?<br />
Der Junge <strong>Wirtschaftsrat</strong> ist eine ideale<br />
Institution, um sich mit an<strong>der</strong>en Jung -<br />
unternehmern und Führungskräften auszutauschen<br />
und zu vernetzen. Auf den<br />
Veranstaltungen, wie beispielsweise dem<br />
diesjährigen Jungen Wirtschaftstag in<br />
Hamburg, stehen Entschei<strong>der</strong> aus Politik<br />
und Wirtschaft für den offenen Dialog zur<br />
Verfügung – das erweitert nicht nur den<br />
eigenen Horizont, son<strong>der</strong>n steigert auch<br />
die Handlungsfähigkeit.<br />
Die Fragen stellte Florian Eilken
Mit dem Markt gewachsen<br />
Großes Engagement, Innovationen und zukunftsweisende Einkaufswelten<br />
machen die Firma Globetrotter Ausrüstung zu Europas größtem Outdoor-<br />
Händler. „Norddeutschlands erstes Spezialgeschäft für Expeditionen, Safaris,<br />
Survival, Trekking“, 1979 in Hamburg-Wandsbek gegründet, machte im<br />
Geschäftsjahr 2011/12 einen Jahresumsatz von 250 Millionen Euro.<br />
Bundesweit sind rund 1.600 Mitarbeiter<br />
aus 60 verschiedenen Nationen in<br />
den acht Filialen sowie im Versand<br />
beschäftigt. In den architektonisch be -<br />
eindruckenden Verkaufshäusern und<br />
im europaweiten Versandhandel werden<br />
mehr als 25.000 Artikel von 700<br />
Herstellern vertrieben. Der Markt für<br />
„Outdoor-Equipment“ hat sich kontinuierlich<br />
positiv entwickelt. Deutschland<br />
erreicht 23 Prozent des europäischen<br />
Marktes, UK & IRL 15, gefolgt von<br />
Frankreich mit 14 Prozent.<br />
Aus Abenteuerlust und unternehmerischer<br />
Wagnis ist eine europaweit<br />
erfolgreiche Firma entstanden, die<br />
immer wie<strong>der</strong> mit neuen Ideen überrascht.<br />
Den familiären Geist, <strong>der</strong> bereits<br />
1979 die beiden Grün<strong>der</strong> Klaus Denart<br />
und Peter Lechhart mit ihren ersten<br />
Kunden verband, spürt man noch heute.<br />
Die Kundschaft wird über den<br />
Haupt katalog, <strong>2012</strong> mit einer Auflage<br />
von 1,1 Millionen, sowie über die Website<br />
über Produkte und Trends informiert.<br />
Regelmäßig erscheinen zusätzliche<br />
Kataloge, Speziale und Themenflyer.<br />
Das Kundenmagazin „4-Seasons“,<br />
das viermal im Jahr erscheint, ist mit<br />
einer Mindestauflage von 400.000<br />
Exemplaren das auflagenstärkste Outdoor-Magazin<br />
Europas. Für alle Printprodukte<br />
werden nur Materialien und<br />
Druckereien in Anspruch genommen,<br />
die die Anfor<strong>der</strong>ungen des FSC-Standards<br />
erfüllen.<br />
Was ist das Erfolgsgeheimnis<br />
dieser Firma?<br />
Andreas Bartmann und Thomas Lipke,<br />
die geschäftsführenden Gesellschafter,<br />
verraten gern das Geheimnis: „Unsere<br />
Mitarbeiter, unsere Mitarbeiter, unsere<br />
Mitarbeiter. Alles an<strong>der</strong>e lässt sich ko -<br />
pie ren“, behauptet die engagierte<br />
Geschäftsleitung. Die Mitarbeiter bilden<br />
eine einzigartige und wertvolle<br />
Grundlage des Unternehmens. Fair ness,<br />
Wertschätzung und Integrität sind<br />
die Prinzipien bei Globetrotter. Diese<br />
gelten ebenso bei <strong>der</strong> Einstellung des<br />
Personals, bei <strong>der</strong> Be zah lung, beim<br />
Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben,<br />
flexiblen Ar beitszeiten, bei<br />
Schulung und Fortbildung, Arbeitsschutz,<br />
Sicherheit <strong>der</strong> Mitarbeiter und<br />
PR Unternehmenserfolg<br />
Erlebniseinkaufswelten in Köln<br />
ihrer Arbeitsplätze sowie beim Umgang<br />
untereinan<strong>der</strong>.<br />
Die gesamte Unternehmensorganisation<br />
basiert auf flachen Hierarchien<br />
und bietet viel Raum für Eigenini tia -<br />
tive und selbständiges Arbeiten aller<br />
Kollegen. Die Mitarbeiter bilden eine<br />
multikulturelle Organisation, die mit<br />
ihrer Begeisterung und Offenheit für<br />
Reisen und neue, ferne Län<strong>der</strong> über 60<br />
Nationen vereint. Es werden nicht nur<br />
die individuellen Verschiedenheiten <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter toleriert, son<strong>der</strong>n im Sinne<br />
einer positiven Wertschätzung hervorgehoben.<br />
Unterschiedliche Mentalitäten,<br />
Denkweisen, Religionen und Erfahrungen<br />
werden bei Globetrotter als<br />
große Bereicherung für das gesamte<br />
Unternehmen gesehen.<br />
Im letzten Jahrzehnt<br />
Auszeichnungen eingeheimst<br />
Stolz ist das Management auf verschie -<br />
dene Auszeichnungen u.a.: Einzelhandelspreis<br />
2009 vom EHV Nord, Axia-<br />
Award 2009, Norddeutschland im<br />
Bereich Kundenbeziehungsmanagement<br />
(2010) so wie den Store of the Year<br />
„Out of Line 2007“, die Köln (2007) und<br />
München (<strong>2012</strong>) erhielt.<br />
Man darf gespannt sein, wie sich<br />
das Unternehmen am Standort Hamburg<br />
weiterentwickelt. Erst im letzten<br />
Jahr wurde das Logistikzentrum mit<br />
über 10.000 Palettenstellplätzen in<br />
Hamburg-Rahlstedt in Betrieb genommen<br />
und auf CO2-neutralen Versand<br />
umgestellt. EJH<br />
43
<strong>Wirtschaftsrat</strong> Intern<br />
INFOS AUS DER LANDESGESCHÄFTSSTELLE HAMBURG<br />
IM ÜBRIGEN ...<br />
... bedanken wir uns für den guten Zu -<br />
spruch bei unseren Veranstaltungen.<br />
... danken wir unseren Mitgliedsunternehmen<br />
für ihre Gastfreundschaft als<br />
Veranstalter <strong>der</strong> jeweiligen Vorträge<br />
WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT. Die Reihe<br />
erfreut sich bei vielen Mitglie<strong>der</strong>n<br />
großer Beliebtheit.<br />
... brauchen wir Sie, liebe Mitglie<strong>der</strong>, als<br />
konstruktiv kritische Wegbegleiter,<br />
damit wir auch in Zukunft wissen, wo<br />
wir noch besser werden sollen.<br />
... wollen wir noch mehr miteinan<strong>der</strong><br />
sprechen. Darum planen wir nach den<br />
Sommerferien ein neues Format. Mit-<br />
Gustel Baumert<br />
Managing Director<br />
Körber Schleifring GmbH<br />
Catharina von Bülow<br />
Ernst & Young GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Dr. Christian Conre<strong>der</strong><br />
Nörenberg Schrö<strong>der</strong> & Partner<br />
Rechtsanwälte / Wirtschaftsprüfer /<br />
Steuerberater<br />
Jürgen Gerbig<br />
Geschäftsführer<br />
ELANTAS Beck GmbH<br />
Stephan Groht<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />
Elbfonds GmbH Emissionshaus<br />
Hamburg<br />
Dr. Stephan R. Göthel LL.M.<br />
Partner<br />
Taylor Wessing<br />
Partnerschaftsgesellschaft<br />
Anja Halfkath<br />
Inhaberin<br />
Jade Immobilien-Kontor e. Kfr.<br />
Jan Herberg<br />
Geschäftsführer<br />
Herberg Engineering Gesellschaft für<br />
Systementwicklung und technische<br />
Integration mbH<br />
Dr. jur. Kurt-Georg Herzog<br />
Geschäftsführer<br />
Elbfonds GmbH Emissionshaus<br />
Hamburg<br />
Steffen Knoop<br />
Geschäftsführer<br />
Wascut GmbH<br />
WIR BEGRÜSSEN ALS NEUE MITGLIEDER IN DEN<br />
LANDESVERBÄNDEN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
44 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
glie<strong>der</strong> und Gäste sollen Gelegenheit<br />
bekommen, sich in lockerer Runde mit<br />
Landesvorstand und Hamburger Politikern<br />
auszutauschen. Die Veranstaltung<br />
wird einmal monatlich im Hotel Atlantic<br />
stattfinden. Ein Referat ist ausdrücklich<br />
nicht vorgesehen.<br />
... sind unsere Veranstaltungen in <strong>der</strong><br />
Regel mit einem Frühstück, Mittago<strong>der</strong><br />
Abendessen verbunden. Das er -<br />
möglicht uns, die Veranstaltungskos ten<br />
gering zu halten. Die Hotels, mit denen<br />
wir eng zusammenarbeiten sind bereit,<br />
auf eine Raummiete zu verzichten,<br />
sofern sich ihre Kosten durch Einnahmen<br />
aus <strong>der</strong> Gastronomie kompensieren<br />
lassen. Für diese Regelung bitten<br />
wir um Verständnis.<br />
Hermann Ernst König<br />
Managing Director<br />
Hermann Jaeger GmbH<br />
René Ingo Küntzel<br />
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater<br />
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Rolf-Dieter Lampey<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />
ZYO Pharma GmbH<br />
Christian Rother<br />
Christian Wetzel<br />
Vorstand<br />
Volz Gruppe AG<br />
Sven Witschel<br />
Director<br />
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Fabian Wittke<br />
Peter Zimmermann<br />
Geschäftsführer<br />
DVA International GmbH<br />
Andreas Cordes<br />
Geschäftsführer<br />
Cordes GmbH<br />
Preetz<br />
Kai Gusek<br />
Vorstand<br />
Gemeindediakonie Lübeck e.V.<br />
Lübeck<br />
Dr. Roland Hamelmann<br />
Inhaber<br />
eff +, Bad Schwartau<br />
... haben wir während <strong>der</strong> Hamburger<br />
Sommerferien unser Programm erheblich<br />
reduziert. Wir wünschen Ihnen<br />
einen schönen Sommer und freuen uns<br />
auf ein Wie<strong>der</strong>sehen mit Ihnen im<br />
August.<br />
Conrad Seiffert<br />
Paul Heidtmann<br />
Inhaber<br />
Textilpflege Heidtmann<br />
Itzehoe<br />
Martin Krumm<br />
Geschäftsführer<br />
Krummweb UG<br />
Neumünster<br />
Christian Maaß<br />
Leiter Geschäftskunden<br />
Deutsche Bank AG<br />
Kiel<br />
Thomas Reinertz<br />
Gebietsleiter Schleswig-Holstein<br />
DSK – Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
Bad Oldesloe<br />
Kolja Sahm<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />
FootBridge Management Consulting<br />
GmbH<br />
Kappeln<br />
Jürgen Schwarz<br />
Leitung Bereich Kommunalprojekte<br />
E.ON HANSE AG<br />
Quickborn<br />
Kai Staak<br />
Inhaber<br />
Körperteam – Beauty<br />
Kiel<br />
Heinrich Voges<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />
OHV Ostseeholz GmbH<br />
Ahrensbök (Ostholstein)
Vorschau Landesverband Hamburg<br />
Warum ich Mitglied<br />
im <strong>Wirtschaftsrat</strong> bin<br />
„Potentiale aktivieren, Engagement<br />
und Gestaltungswillen in <strong>der</strong> jungen<br />
Generation för<strong>der</strong>n – das ist meine<br />
Vision für den <strong>Wirtschaftsrat</strong>. Gemeinsam<br />
mit an<strong>der</strong>en Jungunternehmern<br />
und Führungskräften möchte ich mich<br />
für die wirtschaftspolitische Entwicklung<br />
in Deutschland einsetzen, innovative<br />
Impulse geben und meine Chancen,<br />
aber auch meine Verantwortung<br />
als Unternehmerin, aktiv nutzen, um<br />
Wachstum, Soziale Marktwirtschaft<br />
und Fortschritt voranzubringen.“<br />
Nachlese<br />
„Man kann nicht erwarten,<br />
dass es den Leuten gut geht<br />
und sie dann auch noch<br />
zufrieden sind.“<br />
Volksmund<br />
Sonja Zuber<br />
Geschäftsführerin<br />
coocom – medical<br />
communication<br />
„Ich bin Mitglied im <strong>Wirtschaftsrat</strong>, um<br />
mit interessanten Menschen über<br />
wirtschaftspolitische Fragestellungen<br />
zu diskutieren. Die notwendige Distanz<br />
zur operativen Politik spielt für mich<br />
dabei eine entscheidende Rolle.“<br />
Hauke Har<strong>der</strong>s<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong><br />
Gesellschafter<br />
C.A.R.D 2 . UG<br />
VERANSTALTUNGSVORSCHAU<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
6. August <strong>2012</strong><br />
Golfturnier auf Gut Kaden<br />
18. August <strong>2012</strong><br />
NUR FÜR MITGLIEDER:<br />
Tagestörn anlässlich <strong>der</strong><br />
Hamburger Cruise Days<br />
10. September <strong>2012</strong><br />
Mittagsveranstaltung<br />
mit Dr. Ottmar Gast,<br />
Sprecher <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
Hamburg Süd KG<br />
19. September <strong>2012</strong><br />
PAUSENGESPRÄCH<br />
Podiumsdiskussion<br />
18. Oktober <strong>2012</strong><br />
Mittagsveranstaltung<br />
mit Dr. Dr. h.c. Edmund Stoiber<br />
POLITISCHES FRÜHSTÜCK<br />
15. August <strong>2012</strong><br />
Karl Gernandt<br />
Aufsichtsratsvorsitzen<strong>der</strong><br />
Kühne & Nagel<br />
29. August <strong>2012</strong><br />
Dr. Andreas Mattner<br />
Geschäftsführer<br />
ECE Projektmanagement G.m.b.H.<br />
5. September <strong>2012</strong><br />
Dr. Gert Hoffmann<br />
Oberbürgermeister <strong>der</strong><br />
Stadt Braunschweig<br />
25. Oktober <strong>2012</strong><br />
Prof. Dr. Jörg F. Debatin<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes<br />
<strong>der</strong> amedes Holding AG<br />
JOUR FIXE FÜR MITGLIEDER<br />
19. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Uli Hellweg, Geschäftsführer IBA / Besuch <strong>der</strong> IBA<br />
9. August <strong>2012</strong><br />
Hans-Christoph Klaiber, Geschäftsführer NORD EVENT GmbH<br />
6. September <strong>2012</strong><br />
Jutta Ludwig, Vorsitzende <strong>der</strong> Geschäftsführung HWF<br />
4. Oktober <strong>2012</strong><br />
Ingo Meyer, Vorsitzen<strong>der</strong> des Vorstandes des ADAC Hansa<br />
Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten<br />
45
PR Reisezeit<br />
A-ROSA begrüsst mit<br />
neuem Katalog<br />
das kommende Reisejahr<br />
Kreuzfahrten auf Flüssen 2013<br />
Rund 50 Flusskreuzfahrten, Neuheiten bei Themen reisen<br />
und ein großes Angebot an Grand Tours laden Reisende<br />
schon vor dem Urlaubsantritt zum Träumen ein.<br />
Willkommen Urlaub! A-ROSA macht<br />
Lust auf bevorstehende Reisefreuden –<br />
und das spürt man auf je<strong>der</strong> Seite des<br />
neuen A-ROSA Hauptkatalogs „Kreuzfahrten<br />
auf Flussen 2013“. Handfest<br />
und wertig zugleich, präsentiert er ab<br />
dem 29. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong> auf 124 Seiten pure<br />
Emotionen, Texte mit Lesebuchcharakter<br />
und die größte Routenvielfalt auf<br />
Donau, Rhein und Rhône. Informationen<br />
zum Preissystem und Leistungsumfang<br />
<strong>der</strong> Marke finden im strukturiert<br />
aufbereiteten und separaten Preis -<br />
teil mit 84 Seiten Umfang ihren Platz.<br />
Die „Route Intensive“ ab Lyon über<br />
Avignon, Arles und Port St. Louis bietet<br />
mit den Ab fahrten am 4. Mai o<strong>der</strong> 24.<br />
August 2013 großartige Einblicke in die<br />
Landschaft und Kultur Frankreichs. Auf<br />
<strong>der</strong> Donau erleben A-ROSA Gäste ab<br />
Passau, Frankfurt o<strong>der</strong> Oltenita zu zahlreichen<br />
Ab fahrtsterminen die Kata -<br />
rakten. Bis zum „Donau Delta“ am<br />
Schwarzen Meer folgen aufregende<br />
Metropolen wie Wien, Budapest o<strong>der</strong><br />
Belgrad. Möglich ge macht wird die<br />
Erweiterung dieses Angebots unter<br />
an<strong>der</strong>em durch die A-ROSA SILVA, die<br />
Anfang <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> ge tauft wird und ihren<br />
Dienst aufnimmt.<br />
Frühes Buchen für 2013<br />
noch attraktiver<br />
Die Grand Tours wie auch alle an<strong>der</strong>en<br />
Reisen sind für Reisefreudige beim<br />
SELECT-Preis zu vorteilhaften Früh -<br />
bucherkonditionen zu erhalten. Das<br />
A-ROSA Preissytem verfügt über ein<br />
kundenorientiertes, abgestuftes Leis -<br />
tungsprofil, das sich in die drei Stufen<br />
SELECT, SMART und SPONTAN glie<strong>der</strong>t.<br />
Mit steigen<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Buchungen<br />
46 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
und näherrückendem Reisedatum<br />
steigt <strong>der</strong> Preis. Tagesaktuelle Verfügbarkeiten<br />
können über das Reisebüro,<br />
unter www.arosa.de/smart o<strong>der</strong> unter<br />
+49(0)381-202 6001 abgefragt werden.<br />
Dies gilt auch für A-ROSA SPONTAN, für<br />
den kurzentschlossenen Gast, bei dem<br />
A-ROSA die Auswahl des Schiffes, Termins,<br />
<strong>der</strong> Route und <strong>der</strong> Kabinenkategorie<br />
übernimmt.<br />
Das beson<strong>der</strong>e Etwas:<br />
die A-ROSA Themenreisen<br />
Zubuchbare Golfpakete, Wellness-,<br />
Gour met-, Festtags- und Weihnachtsreisen<br />
kennt man von A-ROSA aus den<br />
vergangenen Jahren – und sie liegen<br />
weiter im Trend. So zum Beispiel die<br />
8-tägige „Route Gourmet“ ab Lyon auf<br />
<strong>der</strong> Rhône inklusive Feinschmeckerdinner<br />
und angeleiteten Verkostungen. In<br />
2013 erweitert darüber hinaus eine Themenreise<br />
<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s ge schmack -<br />
vollen Art das A-ROSA Angebot: Die<br />
6-tägige Donau-Tour „Wein und Ge -<br />
nuss “. Am 21. August begibt sich die<br />
A-ROSA MIA hierfür auf den Weg von<br />
Passau uber Bratislava und Wien. Diese<br />
Städte sind als solche bereits attraktiv,<br />
doch zusätzliche Inklusivleistungen<br />
machen die Reise zu einer wahren Ge -<br />
nießertour: Jeden Abend gibt es Wein -<br />
empfehlungen aus dem jeweiligen<br />
Fahrt gebiet und darauf abgestimmte<br />
Menüs. Die Teilnehmer erleben Ma -<br />
tinees und gönnen sich Heurige in<br />
Österreich – Weinfreunde kommen voll<br />
auf ihre Kosten.<br />
Neue Horizonte entdecken und dabei<br />
den eigenen erweitern<br />
Das gilt für die A-ROSA Medienreisen,<br />
die erstmals im Katalog aufgeführt<br />
sind. Beim „Kurs Süd“ am 25. Mai 2013<br />
und auf dem „Kurs Rhein & Mosel“ am<br />
24. August 2013 erwartet die Gäste prominente<br />
Begleitung: Der als „Mr. Tagesschau“<br />
bekannte Jo Brauner, Dr. Uwe<br />
Christiansen, ehemaliger Präsident <strong>der</strong><br />
Akademie Für Publizistik in Hamburg<br />
und Dr. Wilhelm Herlyn, vormals Chef -<br />
redakteur <strong>der</strong> dpa, informieren und<br />
unterhalten mit Vorträgen und Diskussionen<br />
an Bord.<br />
Ein Stück St. Pauli auf dem Rhein<br />
Die Theater-Legenden des berühmten<br />
Schmidts TIVOLI in Hamburg können<br />
am 5. Oktober 2013 bei A-ROSA erlebt<br />
werden. Die Kleinkunst auf höchstem<br />
Niveau garantiert vergnügliche Stunden<br />
mit den Stars von <strong>der</strong> Reeperbahn<br />
und ihrer exklusiven Show für Kopf und<br />
Herz.<br />
Weitere Informationen und Buchungen<br />
im Reisburo, unter <strong>der</strong> Telefonnummer<br />
+49-0381-2026001 o<strong>der</strong> www.a-rosa.de
Erneut hatte Initiator Dr. Peter J. Voigt<br />
(Voigt Capital Systeme) den Swiss-Cup<br />
organisiert. Es war <strong>der</strong> 26. und die Begeis -<br />
terung für dieses Wettspiel ist ungebrochen.<br />
Das beweist die hohe Teilnehmerzahl:<br />
110 Spielerinnen und Spieler aus<br />
vielen Golfclubs starteten an den Ab -<br />
schlägen 1 + 10. Um kurz nach vier waren<br />
alle wie<strong>der</strong> im Clubhaus, und es ging zum<br />
gesellschaftlichen Teil des Einladungs -<br />
turniers über, <strong>der</strong> mit dem Kuchen buffet<br />
startete und mit dem köstlichen Dinner<br />
seinen Höhepunkt fand.<br />
Die Veranstaltung stand unter <strong>der</strong><br />
Schirmherrschaft des Schweizerischen<br />
Konsulats Hamburg, Honorarkonsul<br />
Michael Eggenschwiler, Hamburgs Airport<br />
Chef, <strong>der</strong> sich die Siegerehrung mit<br />
Peter Voigt nicht entgehen ließ.<br />
Über 400 Schweizer Fahnen schmückten<br />
das Golfgelände und bildeten einen<br />
starken Kontrast zum satten Golfgrün.<br />
Die von den zahlreichen Sponsoren eingebrachten<br />
Präsente fanden glückliche<br />
Gewinner, ebenso die verlosten Hotelgutscheine<br />
dreier renommierter Häuser<br />
aus Italien, Österreich und natürlich aus<br />
<strong>der</strong> Schweiz.<br />
Anzeige<br />
3sp.<br />
115 x 169 mm<br />
PR Golf in Hamburg – Swiss-Cup<br />
Holm war wie<strong>der</strong><br />
Treffpunkt <strong>der</strong><br />
Schweizer Freunde<br />
47
Analyse des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
Deutlich mehr Schatten als Licht<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> analysiert Koalitionsvertrag<br />
HAUSHALTSPOLITIK<br />
Die Rücknahme einer Vielzahl von Ein sparungen werden<br />
durch die angekündigten Mehreinnahmen nicht gedeckt.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die Aufstockung <strong>der</strong> Mittel für die dänischen<br />
Schulen für jährlich 5 Millionen Euro zeigt die massive<br />
Durchsetzung von Klientelinteressen in <strong>der</strong> Dreierkoalition.<br />
Da zugleich Infrastrukturinvestitionen wegfallen, wird<br />
auch das Aufkommen <strong>der</strong> Steuereinnahmen gedämpft<br />
(10)*. Es fällt unter diesen Vorzeichen schwer, <strong>der</strong> neuen<br />
Koalition eine Fortsetzung des Konsolidierungspfades zuzutrauen,<br />
zumal <strong>der</strong> Vorsitzende <strong>der</strong> größten Regierungsfraktion<br />
erklärter Gegner <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Verfassung verankerten<br />
Schuldenbremse ist und bereits als Finanzminister <strong>der</strong><br />
Regierung Simonis ein dreifaches Überschreiten <strong>der</strong> verfassungsgemäßen<br />
Verschuldungsgrenze geplant hatte.<br />
Besorgniserregend ist zudem die Rücknahme des gerade<br />
eingeführten Kommunalhaushaltskonsolidierungsgesetzes<br />
für hochverschuldete Kommunen, die jetzt wie<strong>der</strong> bis<br />
auf weiteres ohne Perspektiven ihren Verschuldungskurs<br />
fortsetzen müssen (11).<br />
VERKEHRSPOLITIK<br />
Die Kürzung <strong>der</strong> geplanten Finanzierungsmittel für den<br />
Landesstraßenbau ist unverantwortlich. Schon jetzt ist <strong>der</strong><br />
Straßenbau angesichts <strong>der</strong> Güterverkehrsprognosen hoffnungslos<br />
unterfinanziert. Ohne einen forcierten Ausbau<br />
<strong>der</strong> A 20 hin zu einer westlichen Elbquerung droht Schleswig-Holstein<br />
in zehn Jahren ein Verkehrsinfarkt im Hamburger<br />
Umland. Das verteuert Transporte von und nach<br />
Schleswig-Holstein und stellt den Standort als logistisches<br />
Drehkreuz in Nordeuropa auf das Abstellgleis.<br />
Die verkehrspolitischen Aussagen <strong>der</strong> Koalition sind<br />
ansonsten wi<strong>der</strong>sprüchlich. Einerseits unterstützt man „die<br />
Bedeutung des Hafens Lübeck als Drehscheibe im Ostseeraum“<br />
(29). An<strong>der</strong>erseits kippt man eine zusätzliche Elbquerung<br />
und lehnt die in Skandinavien längst erfolgreich<br />
erprobten „Giga-Liner“ kategorisch ab (30). Daß eine in <strong>der</strong><br />
Landesverfassung für die dänische Min<strong>der</strong>heit privilegierte<br />
Partei jetzt als Teil einer Landesregierung gegen die mit<br />
Dänemark im Staatsvertrag vereinbarte Fehmarnbelt-Querung<br />
vorgeht, zeigt, daß <strong>der</strong> Südschleswigsche Wähler -<br />
verband (SSW) keine ethnischen, son<strong>der</strong>n vor allem regionale<br />
Interessen bündelt. Für Schleswig-Holstein ist die<br />
verkehrliche Anbindung an die Metropolregion überlebenswichtig<br />
und darf nicht durch südschleswigsche Regionalinteressen<br />
blockiert werden.<br />
Der Ausbau <strong>der</strong> B5 an <strong>der</strong> Westküste ist zu begrüßen<br />
(28) ebenso wie das Bekenntnis zu den erzielten Erfolgen<br />
des Ausschreibungswettbewerbs unserer Bahnlinien (28-<br />
29). Eine AKN Anbindung an Fuhlsbüttel und sowie den<br />
Ausbau <strong>der</strong> S4 Bad Oldesloe-Itzehoe unterstützen wir.<br />
48 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
ENERGIEPOLITIK<br />
Eine erfolgreiche Energiewende wird bedeuten, daß die<br />
Interessen betroffener Bürger beim Bedarf neuer Stromleitungen<br />
nicht immer maßgeblich sein dürfen (38). Die<br />
Ankündigung einer eigenen Netzagentur <strong>der</strong> norddeutschen<br />
Län<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Kündigung bei <strong>der</strong> Bundesnetz -<br />
agentur zur Schaffung einer Landesnetzgesellschaft (39)<br />
ist kontraproduktiv. Die Energiepolitik muß zukünftig eher<br />
aus einer europäischen Warte denn von einer Vielzahl<br />
unterschiedlicher Interessen <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> gesteuert<br />
werden.<br />
Die angeblich drohende „Vermaisung“ <strong>der</strong> Landschaften<br />
wird infolge <strong>der</strong> fehlenden Wirtschaftlichkeit vieler<br />
Anlagen bald deutlich relativiert werden. Zudem brauchen<br />
unsere rasant steigenden Überkapazitäten von Windstrom<br />
dringend produktive Verwertungsperspektiven. Die volks-<br />
Editorial<br />
D<br />
Dr. Philipp Murmann<br />
Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />
Schleswig-Holstein<br />
Schlewig-Holstein<br />
nach <strong>der</strong> Wahl<br />
Klassische Wachstumsprojekte<br />
bleiben auf <strong>der</strong> Strecke<br />
as Ergebnis <strong>der</strong> Landtagswahl in Schleswig-Holstein war<br />
denkbar knapp. Das än<strong>der</strong>t lei<strong>der</strong> nichts an den gravierenden<br />
Folgen. Schon die ersten Beschlüsse <strong>der</strong> Dänenampel zeigen,<br />
daß nicht nur wie befürchtet massiv Klientelinteressen wie die<br />
dänischen Schulen mit jährlich 5 Millionen Euro bedient werden,<br />
son<strong>der</strong>n zudem zu tiefst ideologische Positionen in die Tat umgesetzt<br />
werden sollen. So wurde beschlossen, das mehrgliedrige<br />
Schulsystem über eine Umstellung <strong>der</strong> Lehrerausbildung endgültig<br />
einzuebnen. Ebenso besorgniserregend sind die Ankündigungen<br />
zur Energiepolitik, die Netzgesellschaften notfalls zu
wirtschaftlichen Verluste durch die Abschaltungen von<br />
Windanlagen aufgrund fehlen<strong>der</strong> Netzkapazitäten werden<br />
sich bis zum fertigen Netzausbau auf über eine Milliarde<br />
Euro summieren. Diese Mittelverschwendung sollte<br />
in Investitionen für Speichertechniken umgelenkt werden.<br />
Schleswig-Holstein hat deshalb beste Voraussetzungen, um<br />
bei <strong>der</strong> Anwendung von Speichertechniken, wie beispielsweise<br />
<strong>der</strong> „power to gas“-Technologie, Vorreiter zu werden.<br />
SCHULPOLITIK<br />
Der Wechsel <strong>der</strong> Abteilung berufliche Bildung vom Bildungs-<br />
zum Arbeitsministerium ist begrüßenswert (60).<br />
Positiv ist ebenso das klare Bekenntnis zur dualen Ausbildung<br />
und die Bereitschaft, Schule und Berufsschule frühzeitiger<br />
miteinan<strong>der</strong> zu verzahnen. Auch den Ansatz von<br />
Produktionsschulen werden wir unterstützen.<br />
enteignen. Insgesamt wird sich die hiesige Wirtschaft darauf einstellen<br />
müssen, daß klassische Wachstumsprojekte in den nächsten<br />
Jahren auf <strong>der</strong> Strecke bleiben werden und die Haushaltsdisziplin<br />
wie<strong>der</strong> in das alte Muster zurückfällt, das bei <strong>der</strong> rotgrünen<br />
Landesregierung unter <strong>der</strong> Führung von Finanzminister<br />
Dr. Ralph Stegner seinerzeit zur Überschreitung <strong>der</strong> verfassungsmäßigen<br />
Grenze um das Dreifache geführt hatte.<br />
Welche Rolle <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong> vor diesem Hintergrund spielen<br />
kann, ist in den nächsten Monaten zu klären. Das Ergebnis<br />
wird auch davon abhängen müssen, in welchen Themenfel<strong>der</strong>n<br />
die Entscheidungsträger <strong>der</strong> Regierungsfraktionen und <strong>der</strong> neuen<br />
Landesregierung zu einer sachorientierten Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
mit <strong>der</strong> Wirtschaft bereit sind. Bei einer nachhaltigen Ab -<br />
kehr von den Prinzipien einer sozialen Marktwirtschaft enden<br />
für den <strong>Wirtschaftsrat</strong> die Möglichkeiten eines konstruktiven<br />
Ratgebers.<br />
In Berlin stehen wir fortgesetzt vor großen europäischen Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />
Im Kern wird zu entscheiden sein, nach welchen<br />
Prinzipien die europäischen Staaten noch eigenverantwortlich<br />
für ihr Handeln einstehen müssen. Ohne substantielle<br />
Eingriffsmöglichkeiten in die Haushaltsouveränität unsoli<strong>der</strong><br />
Mitgliedstaaten darf es in <strong>der</strong> Währungsunion keine Haftung<br />
für fremde Haushaltsrisiken geben. Diese Linie muß bei aller<br />
Kompromißfähigkeit <strong>der</strong> Geberlän<strong>der</strong> Bestand haben.<br />
Dr. Philipp Murmann<br />
„Gleiche Chancen für alle“ erscheinen in <strong>der</strong> Schulbildung<br />
jedoch nur erreichbar, wenn die unterschiedlich ausgeprägten<br />
Talente differenziert geför<strong>der</strong>t werden können.<br />
Bildungsgerechtigkeit muß bedeuten, daß leistungsfähige<br />
Schüler ebenso beson<strong>der</strong>e Angebote erhalten wie leistungsschwächere<br />
o<strong>der</strong> leistungsunwillige. Ein „längeres<br />
gemeinsames Lernen“ erhöht die Anfor<strong>der</strong>ungen an die<br />
Lehrer deutlich, jedem Schüler in heterogen besetzten Klassen<br />
gerecht zu werden. Ein solcher Ansatz kann nur erfolg -<br />
reich sein, wenn bei <strong>der</strong> Lehrerausbildung eine Bestenauslese<br />
stattfindet und differenzierte Zusatzangebote für<br />
beson<strong>der</strong>s leistungsfähige, leistungsschwache o<strong>der</strong> unmotivierte<br />
Schüler flächendeckend vorhanden sind. Die Einführung<br />
eines stufenbezogenen Einheitslehrers für alle<br />
Schulglie<strong>der</strong>ungen zielt genau in die falsche Richtung. Die<br />
Bereitschaft zu einer „Bildungskonferenz Schule“, die für<br />
zehn Jahre Empfehlungen parteiübergreifend abstimmen<br />
möchte, wird auf dieser Grundlage zu keinem konstruktiven<br />
Konsens führen.<br />
HOCHSCHULPOLITIK<br />
Die Aufspaltung <strong>der</strong> Ministerressorts Wissenschaft und<br />
Wirtschaft schwächt die Innovationsfähigkeit des Industriestandortes<br />
im globalen Wettbewerb.<br />
Positive Impulse für die Hochschullandschaft sind in<br />
dem Koalitionsvertrag kaum erkennbar. Die Einführung<br />
einer Drittelparität in Hochschulgremien (19) sowie eine<br />
Koppelung <strong>der</strong> Mittelzuweisung an die Erfüllung von<br />
Geschlechterquoten beim Hochschulpersonal (19) sind wissenschaftsfeindlich.<br />
Die Berufung von Exzellenz in Forschung<br />
und Lehre müssen tragende Prinzipien bleiben. Entsprechend<br />
sollte anstelle einer Finanzierung von zusätzlichen<br />
Studienanfängern (19) besser in die Qualität als in die<br />
Masse von Studienplatzbewerbern investiert werden. Im<br />
Bereich <strong>der</strong> Lehrerausbildung erscheint dies beson<strong>der</strong>s notwendig,<br />
weil das Land als Bildungsträger die meisten dieser<br />
Studenten in den eigenen Schuldienst übernimmt.<br />
Zusätzliche Mittel für eine effektive Bestenauslese sowie<br />
eine systematische Aus-, Fort- und Weiterbildung unserer<br />
Lehrer sind zielführen<strong>der</strong> als zusätzliche Lehrerstellen.<br />
Der Koalitionsvertrag trifft im übrigen keine Aussage<br />
zur Strategie für eine fortgesetzte Entwicklung des Forschungs-<br />
und Wissenschaftsstandortes. Das Verbot <strong>der</strong><br />
Grünen Gentechnik verkennt die Notwendigkeit einer weltweit<br />
führenden Agrarfakultät, Wissen über Zukunftstechnologien<br />
frei entwickeln und mit Praxisbezug lehren zu<br />
können.<br />
*(Seitenzahlen des Vertrags in Klammern)<br />
49
Landesmitglie<strong>der</strong>versammlung am 29. März <strong>2012</strong> auf Gut Bliestorf<br />
Die europäische Perspektive.<br />
Werte – Politik – Wirtschaft<br />
Landesmitglie<strong>der</strong>versammlung mit Wahlen<br />
des Landesvorstands, klassischem Konzert<br />
sowie Ehrengast Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP<br />
Sektempfang auf Gut Bliestorf, das 1843 erbaut und zuletzt umfangreich saniert wurde<br />
Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung des Landesverbandes<br />
hat den amtierenden<br />
Landesvorstand eindrucksvoll im Amt<br />
bestätigt. Während <strong>der</strong> Landesvorsitzende<br />
Dr. Philipp Murmann einstimmig<br />
gewählt wurde, konnten auch die übrigen<br />
Mitglie<strong>der</strong> mit maximal zwei<br />
Gegenstimmen die Wahl bedenkenlos<br />
annehmen, die Rechtsanwalt und Notar<br />
Dr. Whilhelm Wessel als Tagungspräsident<br />
bündig leitete. Einzige Verän<strong>der</strong>ung<br />
ist die Berufung von Norbert<br />
Basler zum stellvertretenden Landesvorsitzenden,<br />
<strong>der</strong> diese Aufgabe von<br />
unserem ehemaligen Landesvorsitzenden<br />
Hans-Werner Blöcker übernimmt.<br />
Der gewählte Vorstand hat jedoch – wie<br />
sonst üblich – keine weiteren Koop -<br />
tierungen vorgenommen, son<strong>der</strong>n wird<br />
in den nächsten Monaten einen harmonischen<br />
Generationswechsel im<br />
Gremium vorbereiten.<br />
Nach dem formalen Teil fand <strong>der</strong><br />
musikalische Part großen Beifall. Unter<br />
<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation von Martin Karl-Wagner<br />
(Flöte) zeichneten Martin von<br />
Hopffgarten (Violoncello) und Andrea<br />
Paffrath (Cembalo) sowie die Sopranistin<br />
Martina Doehring ein – nicht nur<br />
musikalisches – Porträt <strong>der</strong> Hohenzollern-Familie<br />
um Friedrich den Großen.<br />
50 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Entsprechend kulturell gestärkt<br />
folgte zum festlichen Abendessen <strong>der</strong><br />
Vortrag von Ehrengast Dr. Hans-Gert<br />
Pöttering MdEP, <strong>der</strong> als ehemalige<br />
Präsident des Europaparlaments und<br />
Vorsitzende <strong>der</strong> Konrad-Adenauer-Stiftung<br />
die deutschen Zielsetzungen für<br />
Europa aus <strong>der</strong> Entstehung und den<br />
Eckpfeilern <strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaft<br />
ableiten kann. „Wir sind zu unserem<br />
Glück vereint“, zitierte er die Berliner<br />
Erklärung von 2007, nicht ohne<br />
auch auf Fehler wie die zu frühe Aufnahme<br />
Bulgariens und Rumäniens hinzuweisen.<br />
Die Lehre daraus sollte sein,<br />
nicht erneut leichtfertig neue Mitglie<strong>der</strong><br />
aufzunehmen, ohne daß <strong>der</strong>en Integrationsfähigkeit<br />
gesichert sei. Das gelte<br />
beson<strong>der</strong>s für die Türkei. Die Überzeugung<br />
dieses erfahrenen deutschen<br />
Europäers tat gut in einer Zeit, in <strong>der</strong><br />
die europäische Gemeinschaft tagtäglich<br />
neu auf die Probe gestellt wird.<br />
Innenminister Klaus Schlie überbrachte<br />
anschließend die Grußworte<br />
<strong>der</strong> Landesregierung und erinnerte an<br />
die herausragenden Leistungen Friedrich<br />
des Großen, von dessen bildungs -<br />
politischen Initiativen wir heute noch<br />
profitieren.<br />
WB und BZ<br />
Dr. Philipp Murmann (re.) dankt dem<br />
Ehrengast Dr. Hans-Gert Pöttering MdEP<br />
für sein kraftspendendes Plädoyer auf dem<br />
Weg zu einem vereinten Europa<br />
Abendlicher Ausklang im festlichen Rahmen<br />
<strong>der</strong> Alten Scheune<br />
Das Eutiner Wagner-Ensemble sorgte zum<br />
300. Geburtstag Friedrich des Großen<br />
für einen atemberaubenden musikalischen<br />
Dialog zum historischen Briefwechsel<br />
„Mein Bru<strong>der</strong> Friedrich“<br />
Dr. Rolf Murmann (li.) und Gastgeber<br />
Rudolph Freiherr von Schrö<strong>der</strong><br />
Sektionssprecher Dr. Wilhelm Wessel (li) im<br />
Gespräch mit Ehepaar Dr. Wiebke und Prof.<br />
Dr. Karsten Witt (Landesvorstandsmitglied)
Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Herzogtum Lauenburg<br />
am 12. März <strong>2012</strong> in Schwarzenbek<br />
Worauf es jetzt ankommt!<br />
Unter diesem Titel hatten unsere Mitglie<strong>der</strong> unmittelbar im Anschluß<br />
an die Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong> Sektion die Gelegenheit, sich offen<br />
mit dem Vorsitzenden <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kau<strong>der</strong><br />
auszutauschen.<br />
Da die Währungsunion einleitend vom<br />
Veranstalter aus <strong>der</strong> Diskussion genommen<br />
wurde und <strong>der</strong> Abgeordnete<br />
schnell klar machte, daß die Bildungspolitik<br />
nach seiner Auffassung insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Schulbereich Län<strong>der</strong>sache<br />
bleiben müsse, war Raum für spe -<br />
ziellere Themen. Der For<strong>der</strong>ung, die<br />
auflaufenden Finanzreserven bei den<br />
Sozialversicherungsträgern dazu zu<br />
nutzen, die in <strong>der</strong> Krise vorgezogenen<br />
Zahlungspflichten für die Unternehmen<br />
wie<strong>der</strong> zurückzunehmen, wies<br />
Stromerzeugung beitragen. Insgesamt<br />
müsse man bei den dezentralen Energiequellen<br />
beachten, daß sie in <strong>der</strong><br />
Bevölkerung zu einer Umverteilung von<br />
unten nach oben führen würden. Die<br />
frisch in den Vorstand <strong>der</strong> Sektion<br />
gewählte Korinna Brammer, Geschäftsführerin<br />
KRD Sicherheitstechnik GmbH,<br />
mahnte an, daß die angekündigte<br />
Pflicht zur elektronischen Unternehmensbilanz<br />
für den deutschen Mittelstand<br />
deutlich über das Ziel einer<br />
ver besserten steuerlichen Transparenz<br />
Der Vorsitzende <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>/CSU-Bundestagsfraktion Volker Kau<strong>der</strong> MdB stellte sich<br />
den Fragen und Anliegen <strong>der</strong> Sektion Herzogtum Lauenburg<br />
Kau<strong>der</strong> jedoch als nicht finanzierbar<br />
zurück. Er räumte allerdings ein, daß<br />
diese Variante den Charme <strong>der</strong> Ein -<br />
maligkeit habe und daß dadurch ein<br />
Fehler <strong>der</strong> Großen Koalition korrigiert<br />
werden würde.<br />
Die notwendigen Kürzungen <strong>der</strong><br />
Solarför<strong>der</strong>ung begründete Kau<strong>der</strong> mit<br />
dem Hinweis auf das folgende Mißverhältnis:<br />
Zwar beanspruchten die Solaranlagen<br />
7 Milliarden <strong>der</strong> insgesamt<br />
14 Milliarden Euro EEG-För<strong>der</strong>ung, sie<br />
würden allerdings nur 3 Prozent zur<br />
hin ausschieße und unverhältnismäßig<br />
große Anpassungen in <strong>der</strong> Buch füh -<br />
rung erfor<strong>der</strong>e. Der nicht nur örtlich,<br />
son <strong>der</strong>n auch fachlich zuständige Bundestagsabgeordnete<br />
Norbert Brackmann<br />
versprach anschließend, dieser<br />
Sache nachzugehen. Ansonsten be -<br />
endete unser Landesvorsitzen<strong>der</strong> Dr.<br />
Philipp Murmann den Meinungsaustausch<br />
mit seiner Bewun<strong>der</strong>ung für die<br />
großartige Fähigkeit des Gastes, die<br />
gesamte sachpolitische Palette kompetent<br />
im Blickfeld zu behalten. BZ<br />
Spielen Sie mit<br />
Ihrem Pro<br />
24.09. GC St. Dionys<br />
51
PR Wohnungsbau<br />
Pflegeimmobilien gehört die Zukunft<br />
In Hamburg-Wilhelmsburg entsteht das<br />
KerVita-Senioren-Zentrum „Am Inselpark“<br />
mit hochwertigen Pflegeappartements<br />
Eine aktuelle Studie unter Hamburger Heimleitern ergab, dass die Versorgung<br />
pflegebedürftiger Angehöriger zunehmend schwieriger wird. Für die<br />
sogenannte Generation Sandwich ist nicht nur <strong>der</strong> Mangel an Kita-Plätzen<br />
für die Kin<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n zusätzlich auch die Frage nach <strong>der</strong> bestmöglichen<br />
Versorgung <strong>der</strong> pflegebedürftigen Eltern ein großes Problem.<br />
Immer mehr Menschen sind nicht be -<br />
reit o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lage, Angehörige bei Be -<br />
darf längere Zeit zu Hause zu betreuen.<br />
Außerdem ist mehr als je<strong>der</strong> zweite (58<br />
Prozent) Pflegeheimbewohner demenzkrank<br />
o<strong>der</strong> benötigt aus an<strong>der</strong>en Gründen<br />
eine Spezialpflege. Schätzungen<br />
gehen von bundesweit 3.400 neuen<br />
Pflegeheimen aus, die bis 2025 gebaut<br />
werden müssen, um den wachsenden<br />
Bedarf zu decken.<br />
Um den zukünftigen Pflegeheimbedarf<br />
gerecht zu werden, plant, baut<br />
und betreibt das Hamburger Unternehmen<br />
KerVita Senioren-Residenzen<br />
in Norddeutschland. Zu den zehn be -<br />
stehenden Einrichtungen kommen bis<br />
Ende 2013 drei weitere dazu. Das ganzheitliche<br />
Pflegekonzept umfasst eine<br />
altersgerechte Betreuung und individuelle<br />
Pflege mit technisch hochwertiger<br />
Ausstattung – für demenziell verän<strong>der</strong>te<br />
Menschen ist ein eigener be -<br />
schützter Bereich vorgesehen, um den<br />
beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen gerecht zu<br />
werden.<br />
Ein interessantes Projekt entsteht<br />
auf <strong>der</strong> Elbinsel Wilhelmsburg – Ham-<br />
52 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
burgs größtem Stadtteil. „Fast je<strong>der</strong><br />
fünfte <strong>der</strong> rund 50.000 im Einzugsgebiet<br />
lebenden Einwohner ist bereits<br />
über 65 Jahre alt. Bisher gibt es nur drei<br />
Pflegeheime mit insgesamt 238 Plätzen,<br />
das ist nicht ausreichend“, so KerVita-<br />
Geschäftsführer Rieckmann. In <strong>der</strong><br />
Nähe des S-Bahnhofs Wilhelmsburg<br />
wird <strong>der</strong>zeit das KerVita-Pflegeheim<br />
„Am Inselpark“ mit 146 Pflegeplätzen<br />
gebaut. Grundsteinlegung für den<br />
Neubau, dessen Fertigstellung für 2013<br />
VORTEILE UND CHANCEN VON<br />
PFLEGEIMMOBILIEN<br />
■ Einnahmesicherheit durch 20-Jahres-<br />
Mietvertrag<br />
■ Inflationsschutz<br />
■ Wachsen<strong>der</strong> Bedarf an Pflegeimmobilien<br />
■ Günstige Finanzierung durch<br />
Nachhaltigkeit<br />
■ Steuerliche Vorteile<br />
■ Keine vermietertypischen Aufgaben<br />
■ Flexibilität durch eigenes Grundbuch<br />
■ KerVita verfügt über eine Bonitätsindex<br />
von 197 bei Creditreform<br />
■ KerVita-Pflegeheime sind TÜV-Nordgeprüft<br />
■ Priorisiertes Belegungsrecht für Anleger<br />
Mehr Informationen erhalten Sie hier:<br />
www.pflegeheim-invest.de<br />
geplant ist, ist am 12. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>. Das<br />
Gebäude befindet sich neben einem<br />
Ärzte haus – eine Apotheke, Einkaufsmöglichkeiten<br />
und Gastronomie sind<br />
in unmittelbarer Nähe, außerdem ist<br />
eine KITA und ein Mutter-Kind-Wohnhaus<br />
integriert.<br />
Das KerVita-Senioren-Zentrum liegt<br />
auf dem Gelände <strong>der</strong> Internationalen<br />
Bauausstellung IBA Hamburg, Schauplatz<br />
für rund 60 Projekte, die bis 2013<br />
und darüber hinaus realisiert werden.<br />
Neben dem Senioren-Zentrum und<br />
dem Ärztehaus befinden sich in unmittelbarer<br />
Nähe das Haus <strong>der</strong> Inselakademie<br />
sowie das Wäl<strong>der</strong>haus, ein multi -<br />
funktionales Ausstellungs-, Schulungsund<br />
Beherbergungsgebäude.<br />
Seit Gründung <strong>der</strong> KerVita-Gruppe<br />
bietet das Unternehmen auch Privatanlegern<br />
die Chance am Erfolg des<br />
Wachstumsmarktes Pflegeimmobilien<br />
zu partizipieren. Pflegeimmobilien eignen<br />
sich hervorragend als Instrument<br />
<strong>der</strong> Altersvorsorge und können wie<br />
jede an<strong>der</strong>e Immobile veräußert, vererbt<br />
o<strong>der</strong> verschenkt werden. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
Wilhelmsburg-Mitte wurde als<br />
Standort eines neuen Pflegeheims aufgrund<br />
verschiedener Studien unabhän -<br />
giger Beratungsunternehmen als sehr<br />
positiv eingestuft. Knapp ein Drittel <strong>der</strong><br />
Pflegheime in Hamburg wurden vor<br />
1970 erbaut und entsprechen somit<br />
nicht mehr den Anfor<strong>der</strong>ungen an eine<br />
mo<strong>der</strong>ne Pflege mit technisch hochwertiger<br />
Ausstattung und altersgerechter<br />
Funktionalität. Die Auslastung<br />
bei den Einzelzimmern liegt bei 97 Prozent<br />
und die Wartezeit auf einen Pflegeplatz<br />
beträgt zehn Monate.<br />
Der nachhaltige Erfolg <strong>der</strong> KerVita-<br />
Gruppe im stationären Pflegemarkt<br />
und eine Vielzahlt von Vorteilen bei <strong>der</strong><br />
Investition in Pflegeimmobilien führen<br />
dazu, dass das Unternehmen eine kontinuierlich<br />
wachsende Nachfrage verzeichnet.<br />
Investitionen in Pflegeimmobilien<br />
sind nicht zuletzt auch ein ge sell -<br />
schaft liches Engagement. Sie er mög li -<br />
chen mit dem Kauf einer Pflegeimmobilie<br />
Mitmenschen ein gesichertes<br />
Leben auch im Pflegefall. ■<br />
Quellen: Harris Interactive: Pflege Status Quo in<br />
Hamburg <strong>2012</strong> / Studie „Pflegeheim-Atlas &<br />
Bedarfsprognose Deutschland 2009-2025. Dazu<br />
auch statistisches Bundesamt 2009.
PR Internationale Bauausstellung 2013<br />
Der scheinbar unüberwindbare Gegensatz zwischen Stadt und Wald<br />
wird in Hamburg wi<strong>der</strong>legt. Mehr als acht Prozent <strong>der</strong> Staatsfläche sind<br />
als Naturschutzgebiete ausgewiesen und ein wichtiger Teil des kulturellen<br />
Erbes <strong>der</strong> Hansestadt.<br />
<strong>2012</strong> entsteht in Wilhelmsburg mit dem<br />
WÄLDERHAUS ein multi funktionales<br />
Ausstellungs-, Schulungs- und Beherbergungsgebäude.<br />
Das WÄLDERHAUS<br />
ist ein Exzellenzprojekt <strong>der</strong> Internationalen<br />
Bauausstellung IBA Hamburg.<br />
Das fünfgeschossige Haus liegt im Herzen<br />
des Quartiers Wilhelmsburg Mitte<br />
– am Haupteingang des zukünftigen<br />
Wilhelmsburger Inselparks. Die oberen<br />
drei Geschosse des Gebäudes werden<br />
vollständig – auch in ihren tragenden<br />
Bauteilen – in Massivholzbauweise er -<br />
stellt. Die gesamte Fassade des fünfgeschossigen<br />
Gebäudes ist mit Lärchenholz<br />
verkleidet.<br />
Mit dem ehrgeizigen Nachhaltigkeits-<br />
und Energiekonzept wird das Ziel<br />
verfolgt, die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> EnEV<br />
2009 in Bezug auf den Transmissionswärmeverlust<br />
um 30 Prozent zu unterschreiten.<br />
In Bezug auf den Primärenergiebedarf<br />
wird eine Unterschreitung<br />
<strong>der</strong> EnEV 2009 um 50 Prozent angestrebt,<br />
wobei die Bauteile <strong>der</strong> oberen<br />
drei Hotelgeschosse sogar nahezu Pas -<br />
siv hausstandard erreichen.<br />
Das WÄLDERHAUS vereint unter seinem<br />
Dach eine Ausstellung, das Forum<br />
Wald, Son<strong>der</strong>ausstellungsflächen, um -<br />
weltpädagogische Seminarräume so -<br />
wie einen Hotel- und Gastronomiebetrieb.<br />
Diese einzigartige Kombination<br />
eröffnet dem Besucher eine Vielzahl<br />
von Möglichkeiten. Ob als Informationszentrum<br />
zum Thema Wald und<br />
Nachhaltigkeit, als Tagungsort o<strong>der</strong><br />
Ausflugsziel für die ganze Familie.<br />
„Mit seiner außergewöhnlichen Ar -<br />
chi tektur und seiner Nutzungsvielfalt<br />
for<strong>der</strong>t das WÄLDERHAUS die Stadtgesellschaft<br />
auf, das Thema Wald an<strong>der</strong>s<br />
zu denken“, meint Thomas Stölting, Leiter<br />
des Projektes. „Das WÄLDERHAUS<br />
passt sehr gut in unser Gartenschau-<br />
Konzept. Es erfüllt auf allen Ebenen die<br />
Nachhaltigkeitskriterien <strong>der</strong> igs 2013. So<br />
liegt <strong>der</strong> Energieverbrauch des begrünten<br />
Hybridgebäudes dank guter Dämmung<br />
und effizienter Haustechnik ein<br />
Neues Ausflugsziel<br />
in Wilhelmsburg<br />
Drittel unter den Werten <strong>der</strong> gesetzlichen<br />
Energiesparverordnung. Eine Dauerausstellung<br />
mit interaktiven Schauelementen<br />
setzt sich mit <strong>der</strong> ökologischen<br />
Dimension des Waldes auseinan<strong>der</strong>,<br />
stellt seine Rolle für Wasserhaushalt<br />
und Klima dar und beleuchtet seine herausragende<br />
kulturelle Be deutung. So<br />
wie sich hier Wissen und Erleben auf<br />
eine ganz neue Art und Weise verbinden,<br />
nimmt die internationale gartenschau<br />
hamburg (IGS) ihre Gäste mit auf<br />
eine Zeit- und Weltreise durch Kulturen,<br />
Klima- und Vegetationszonen dieser<br />
Erde mit vielen attraktiven Erlebniswelten“,<br />
so Heiner Baumgarten, Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> igs 2013 gmbh.<br />
„Mit dem IBA-Exzellenzprojekt<br />
WÄLDERHAUS entsteht in Wilhelmsburg<br />
ein multifunktionales Gebäude.<br />
Es ist Teil eines Gebäudeensembles am<br />
Eingang zum Wilhelmsburger Inselpark,<br />
dessen unterschiedliche Nutzungen<br />
nicht nur zur Belebung des Stadtteils<br />
beitragen, son<strong>der</strong>n auch ein wichtiges<br />
zusätzliches Bildungsangebot darstellen.<br />
Außerdem stützt das WÄLDER-<br />
HAUS mit seinem architektonischen<br />
Ansatz und dem Einsatz nachwachsen<strong>der</strong><br />
Rohstoffe einen nachhaltigen Städtebau“,<br />
kommentiert Uli Hellweg, Ge -<br />
schäftsführer <strong>der</strong> IBA Hamburg GmbH.<br />
53
Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Segeberg in Nor<strong>der</strong>stedt am 20. April <strong>2012</strong><br />
Cyber-Angriffe auf deutsches Know-how<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung für unseren industriellen Mittelstand<br />
Unternehmer aus Schleswig-<br />
Holstein und Hamburg zu Gast<br />
bei <strong>der</strong> Extrakta Strauß GmbH<br />
im Gespräch über Abwehrmöglichkeiten<br />
zu Angriffen auf<br />
deutsches Know-how<br />
Dr. Ole Schrö<strong>der</strong> MdB, Parlamentarischer<br />
Staatssekretär im Bundes -<br />
innenministerium: „Unsere staat -<br />
lichen Initiativen zum Schutz gegen<br />
internationale Cyber-Kriminalität<br />
treffen lei<strong>der</strong> oft auf ein unan -<br />
gebrachtes Mißtrauen <strong>der</strong> Bürger<br />
gegen den deutschen Staat.“<br />
Heimatspiegel,<br />
05. Mai <strong>2012</strong><br />
54 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>
Mittagesgespräch <strong>der</strong> Sektion Kiel am 06. März <strong>2012</strong><br />
im Romantik Hotel Kieler Kaufmann<br />
Vom traditionellen Stadtwerk zum Stadtwerk 2.0<br />
Stefan Grützmacher pflegt das offene Wort. Von <strong>der</strong> Richtigkeit <strong>der</strong> Energiewende<br />
zeigt sich <strong>der</strong> Vorstandsvorsitzende <strong>der</strong> Stadtwerk Kiel AG nur<br />
mit Einschränkungen überzeugt. Er weiß, daß sie den Verbraucher teuer<br />
zu stehen kommen wird.<br />
Wie teuer, ahne dieser allerdings noch<br />
nicht. Und er ist sich keinesfalls sicher,<br />
daß sie ohne Pannen wie Zeitverzögerungen<br />
und Blackouts über die Bühne<br />
gehen wird.<br />
Wegen ihrer herausragenden ge -<br />
sell schaftspolitischen Bedeutung und<br />
„wegen ihrer 120-prozentigen Akzeptanz<br />
in <strong>der</strong> Bevölkerung“ denkt er auch<br />
darüber nach, ob sie nach marktwirtschaftlichen<br />
Kriterien o<strong>der</strong> aber als<br />
Staatsaufgabe organisiert werden soll.<br />
Letztlich beantwortet hat er sich die<br />
Frage allerdings noch nicht. Denn mit<br />
<strong>der</strong> entsprechenden Neuausrichtung<br />
seines Unternehmens habe er „mehr als<br />
genug“ zu tun, sagte Grützmacher, seit<br />
acht Jahren Chef des mit 500 Millionen<br />
Euro Umsatz mittelgroßen kommunalen<br />
Energieversorgungsunternehmens.<br />
Und er, <strong>der</strong> noch vor einem Jahr den<br />
Neubau eines 800-MW-Kohlekraftwerks<br />
mit dem Partner E.ON für richtig<br />
gehalten habe, <strong>der</strong> dann aber am frühzeitigen<br />
öffentlichen Wi<strong>der</strong>stand ge -<br />
scheitert war, lehnt sich dabei ganz an<br />
die Vorgaben <strong>der</strong> Eigentümer – MVV<br />
Mannheim, Landeshauptstadt Kiel – an.<br />
Eine ausschlaggebende Rolle spielt in<br />
dem Konzept die Dezentralisierung <strong>der</strong><br />
Energieerzeugung und die Einbindung<br />
des Kunden als Investor in die Produktion:<br />
zum Beispiel über Mini-Blockheizkraftwerke,<br />
die sowohl im Keller<br />
eines Einfamilienhauses wie auch eines<br />
Wohnblock eingerichtet werden können.<br />
Die Vision: Wenn sich 1.000 o<strong>der</strong><br />
10.000 solcher Anlagen zu einem gro -<br />
ßen Block zusammenschalten lassen,<br />
sei die Kapazität einer Großanlage wie<strong>der</strong><br />
erreicht.<br />
Grützmacher geht auch von einem<br />
weiter rückläufigen Energieverbrauch<br />
durch Wärmedämmung und sparsamere<br />
Hausgerätetechnik aus. Und er<br />
Zeichnete klare Konturen für die Entwicklung<br />
zum „mo<strong>der</strong>nen Stadtwerk 2.0“:<br />
Stefan Grützmacher, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
Stadtwerke Kiel AG<br />
glaubt an den Sparwillen <strong>der</strong> Verbraucher.<br />
Ihnen wollen die Stadtwerke mit<br />
differenzierten zielgruppengerechten<br />
Angeboten sowie mit Dienstleistungspaketen<br />
den professionellen Umgang<br />
mit Energie nahebringen.<br />
Für den Weg vom traditionellen<br />
Stadtwerk zum „Stadtwerk 2.0“ brauche<br />
das Unternehmen jedoch seine<br />
ganze Kraft und einen langen Atem,<br />
unterstrich <strong>der</strong> Mann an <strong>der</strong> Spitze.<br />
Großzügige Gewinnausschüttungen<br />
wie während seiner bisherigen Amtszeit<br />
würden ein für allemal <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
angehören. Die Größe seines<br />
Hauses sieht er als „eher unterkritisch“.<br />
Gleichwohl legt er sich auf ein<br />
Fazit fest: Die Chancen seien größer als<br />
die Risiken. „Und wenn wir alles richtig<br />
machen, werden die Stadtwerke Kiel als<br />
Gewinner aus <strong>der</strong> Energiewende hervorgehen.“<br />
WB<br />
Die Sektion Kiel informierte sich über die geplante Rolle <strong>der</strong> Stadtwerke in <strong>der</strong> Energiewende<br />
55
Podiumsdiskussion am 08. Mai <strong>2012</strong> in Glückstadt<br />
Energiewende im Kreis Steinburg<br />
Norddeutsche Rundschau,<br />
9. Mai <strong>2012</strong><br />
56 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Interview<br />
Wolfgang Buhmann<br />
mit Jörg Warnke zur<br />
„Energiewende“<br />
270.000 Recyclingpapier pro erzeugt<br />
die Steinbeis Temming GmbH (Glückstadt)<br />
auf ihren beiden Maschinen.<br />
Dafür benötigt sie 235 Millionen Kilowattstunden<br />
Strom und 327 Millionen<br />
Kilowattstunden Wärme. Damit ist das<br />
Unternehmen <strong>der</strong> zweitgrößte Stromverbraucher<br />
in Schleswig-Holstein. Zur<br />
Zeit liegt <strong>der</strong> Aufwand für den Energieeinsatz,<br />
<strong>der</strong> zum Teil aus einem<br />
eigenen Kraftwerk erfolgt, bei 30 Millionen<br />
Euro.<br />
Frage: Herr Warnke, die Energiewende<br />
bedeutet einen radikalen Umbruch in<br />
<strong>der</strong> Energieversorgung. Können Sie<br />
bereits Auswirkungen auf die Kontinuität<br />
Ihrer Produktion erkennen?<br />
Warnke: Das Thema Netzstabilität ist<br />
auch für uns kein theoretisches mehr.<br />
Wir sind im Vergleich zu früheren Jahren<br />
deutlich häufiger von Netzschwankungen<br />
und Ausfällen betroffen.<br />
Frage: Es hat also bereits eine Produktionsunterbrechung<br />
gegeben. Mit welchen<br />
Folgen?<br />
Warnke: Die Prozeßleitsysteme reagieren<br />
sehr sensibel, auch auf kurze Spannungsschwankungen.<br />
Dieses hat schon<br />
zu Ausfällen <strong>der</strong> Produktion und Sachschaden<br />
geführt, die im Einzelfall sechsstellige<br />
Euro-Beträge erreichen kann.<br />
Frage: Und Ihre Erwartungen lang -<br />
fristig?<br />
Warnke: Der Zubau <strong>der</strong> erneuerbaren<br />
Energien erfolgt schneller als <strong>der</strong> notwendige<br />
Netzausbau, so daß eine weitere<br />
Verschärfung <strong>der</strong> Situation als fast<br />
sicher gilt.<br />
Frage: Als Großverbraucher ist die<br />
Papierindustrie zur Erhaltung <strong>der</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
von <strong>der</strong> Erneuerbare-<br />
Energien-Zulage befreit. Rettet dieser<br />
Umstand, wie es offenbar das politische<br />
Ziel ist, die Ertragskraft?<br />
Warnke: Die deutsche Papierindustrie<br />
hätte ohne die Ermäßigung <strong>der</strong> EEG-<br />
Umlage in jedem <strong>der</strong> vergangenen drei<br />
Jahre als negatives EBIT (Gewinn vor<br />
Zinsen und Steuern) erwirtschaftet. Für
den Erhalt <strong>der</strong> Industrieproduktion in<br />
Deutschland ist <strong>der</strong> Fortbestand <strong>der</strong><br />
Ermäßigung von existenzieller Bedeutung.<br />
Genauso wichtig ist übrigens die<br />
Planbarkeit und Verläßlichkeit <strong>der</strong><br />
gesetzlichen Rahmenbedingungen.<br />
Frage: Das klingt alles nicht sehr begeistert.<br />
Geben Sie <strong>der</strong> Energiewende<br />
überhaupt eine Chance?<br />
Warnke: Die Bereitschaft, die Energiewende<br />
mitzutragen und zu gestalten,<br />
ist unter <strong>der</strong> Voraussetzung <strong>der</strong> Verläßlichkeit<br />
deutlich stärker ausgeprägt<br />
als es vielleicht von außen aussieht. WB<br />
Landesfachkommission<br />
Energiewirtschaft<br />
Klausurtagung<br />
Dr. Stefan Liebing<br />
Die Kommission hat in ihrer konstituierenden<br />
Sitzung am 27. April <strong>2012</strong><br />
u.a. folgende Fragen festgelegt, die im<br />
<strong>Juni</strong> im Rahmen einer Klausurtagung<br />
erörtert worden sind:<br />
■ Speichertechnologien, heutiger<br />
Stand und welche Entwicklungs -<br />
chancen bestehen für Schleswig-<br />
Holstein/Deutschland?<br />
■ Netzausbau, was passiert bei<br />
Strom ausfall, wie verhin<strong>der</strong>t man<br />
ihn?<br />
■ Was muß unter den einzelnen<br />
Akteuren (Land/Bund) für eine<br />
koordinierte Energiewende abgestimmt<br />
werden?<br />
■ Welche Erzeugungskapazitäten<br />
für Energie haben wir heute und<br />
zu künftig in Schleswig-Holstein/<br />
Deutschland?<br />
Die Ergebnisse werden in die Empfehlungen<br />
einfließen, welche die<br />
Kommission anschließend erarbeiten<br />
möchte.<br />
Podiumsdiskussion „Energiewende im Kreis Steinburg“ bei Steinbeis Temming mit v.l.:<br />
Dietmar Gruidl, Jörg Warnke, Matthias Boxberger, Mo<strong>der</strong>ator Dr. Bertram Zitscher,<br />
Dr. Jürgen Hett<br />
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57
Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Dithmarschen am 10. Mai <strong>2012</strong> im Hause Aldra Solar GmbH<br />
Die Wertschöpfungskette in <strong>der</strong><br />
internationalen Solarindustrie<br />
Trotz ihrer noch jungen Geschichte kann die deutsche Solarindustrie auf eine turbulente Marktgeschichte<br />
zurückblicken. Angeheizt durch das Erneuerbare Energien-Gesetz EEG stand die noch junge Unternehmens -<br />
tochter Aldra Solar GmbH im Jahr 2007 vor gravierenden Lieferschwierigkeiten, die nur in einem harten<br />
internationalen Wettbewerb bewältigt werden konnten.<br />
Heute, fünf Jahre später, so Prokurist<br />
Michael Kühl, setzte insbeson<strong>der</strong>e die<br />
chinesische Produktion den Zuliefermarkt<br />
unter teilweise dramatischen<br />
Preisdruck, so daß sich <strong>der</strong> Endkundenpreis<br />
halbiert habe. Parallel habe sich<br />
auch die EEG-För<strong>der</strong>ung halbiert, und<br />
die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Solarmodule<br />
sei deutlich gewachsen.<br />
Im Ergebnis habe Deutschland jetzt<br />
67 Milliarden Euro privat investiert und<br />
verfüge über ein dezentrales und kaum<br />
zerstörbares Energienetz mit einer Jahresproduktionsmenge<br />
von 600 Terrawattstunden.<br />
Zudem sei eine neue<br />
Branche mit bundesweit 120.000 Be -<br />
schäftigten entstanden. Diese verdiene<br />
auch mit am internationalen Marktwachstum,<br />
das in den nächsten Jahren<br />
vor allem in den U.S.A. und Asien er -<br />
wartet werde. Es sei zwar richtig, so<br />
Prokurist Michael Kühl, daß die Chinesen<br />
in zwischen deutsche Qualität zu<br />
Kampfpreisen anbieten würden, diese<br />
Produk tionsroboter kämen allerdings<br />
Michael Kühl,<br />
Prokurist <strong>der</strong> Aldra Solar<br />
GmbH (li) und Sektionsvorstand<br />
Peter Albers,<br />
Gesell schafter <strong>der</strong><br />
Holding, ernten auch<br />
bei schwacher Sonne<br />
Energie<br />
58 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
überwiegend aus Deutschland ebenso<br />
wie die Zulieferung durch Wechselrichter<br />
und Montagesysteme. Der Solarexperte<br />
machte für die Aldra Solar GmbH<br />
deutlich, daß die Gesellschaft weniger<br />
unter den Kürzungen als unter <strong>der</strong> fortgesetzten<br />
Unsicherheit <strong>der</strong> politischen<br />
Rahmenbedingungen leide. Strategisch<br />
sähe man sich als Projektierer einer<br />
eher wachsenden Nachfrage gegenüber,<br />
wenn zukünftig komplexe Energie-<br />
systeme in Verbindung mit Gebäudetechnik<br />
wirtschaftlich werden.<br />
In <strong>der</strong> anschließenden Diskussion<br />
wies Stefan Brumm, E.ON Hanse AG,<br />
darauf hin, daß die Bestückung ganzer<br />
Straßenzüge mit Solarmodulen zu<br />
erheblichen Belastungen <strong>der</strong> lokalen<br />
Netze führen würde, weshalb die verstärkten<br />
Anreize zum Eigenverbrauch<br />
des Solarstroms ein richtiger Schritt<br />
gewesen sei. BZ
Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Kiel am 25. April <strong>2012</strong><br />
im Romantik Hotel Kieler Kaufmann<br />
Das neue Geschäftsmodell <strong>der</strong> HSH Nordbank AG<br />
Paul Lerbinger ist sich sicher, daß die HSH Nordbank AG (Hamburg/Kiel)<br />
bis Ende 2014 die Restrukturierungsauflagen <strong>der</strong> EU-Kommission erfüllt<br />
haben wird und alsdann wie<strong>der</strong> selbstständig und „ohne europäischen<br />
Bewährungshelfer“ im Markt agieren kann. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />
strebt das Institut eine Eigenkapitalrendite von zehn Prozent vor<br />
Steuern an, sagte <strong>der</strong> HSH-Vorstandsvorsitzende vor dem <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>CDU</strong> in Kiel.<br />
Eine wesentliche Voraussetzung dafür<br />
sei die Rückführung <strong>der</strong> Kostenstruktur<br />
auf eine Cost-Income-Ration von 45 Prozent.<br />
Mit dieser Kennziffer wird das<br />
Verhältnis des Aufwandes zum Erlös<br />
gemessen. Zum Vergleich: Bei den Sparkassen<br />
liegt die Cost-Income-Ratio rund<br />
doppelt so hoch.<br />
Ziel des jetzt eingeleiteten Markt -<br />
auftritts sei die Fokussierung des Instituts<br />
auf eine „Bank für Unternehmer“,<br />
was ein Alleinstellungsmerkmal in<br />
Deutschland sei, betonte Lerbinger. Die<br />
Konzentration auf diese Nische ermögliche<br />
auch einen wesentlichen Vorteil<br />
bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Kostenseite.<br />
Auch die Verteilung <strong>der</strong> Verantwortung<br />
– jeweils ein Vorstand für die Kundenbeziehung<br />
sowie die Produktstruktur –<br />
sei einmalig in Deutschland.<br />
Trotz des von <strong>der</strong> EU verordneten<br />
Schrumpfkurses – bekanntlich müssen<br />
mehrere Geschäftsfel<strong>der</strong> wie die Flugzeugfinanzierung<br />
und das Geschäft mit<br />
ausländischen Immobilien komplett<br />
aufgegeben o<strong>der</strong> drastisch reduziert<br />
(Schiffe) werden – sieht Lerbinger ausreichend<br />
Manövrierräume für Wachstum.<br />
Das Gesamtpotential von 2011 bis<br />
2014 bezifferte er auf neun Milliarden<br />
Euro. Im Wesentlichen soll es in dem<br />
Segment Firmen- und Privatkunden<br />
generiert werden.<br />
Neben Schiffsfinanzierung, Energie<br />
und Infrastruktur sowie Inlandsimmobilien<br />
bildet das Geschäft mit mittelständischen<br />
Firmenkunden einen <strong>der</strong><br />
für die Zukunft definierten Kernbereiche.<br />
Dabei will sich die HSH Nordbank<br />
auf Unternehmen in einer Größenordnung<br />
von 15 Millionen bis eine Milliarde<br />
Euro Umsatz und gleichzeitig einer<br />
starken Personen- und Familienbin-<br />
dung konzentrieren. In <strong>der</strong> Erwartung,<br />
daß sich an<strong>der</strong>e Institute zur Bereinigung<br />
ihrer Bilanzen aus diesem Segment<br />
zurückziehen werden, hat das<br />
Institut dabei außer Norddeutschland<br />
auch Märkte im Westen und Süden im<br />
Visier<br />
Im Immobiliengeschäft steht Wohnungsbau<br />
in den deutschen Ballungszentren<br />
im Vor<strong>der</strong>grund, im Schiffbau<br />
sind es Ree<strong>der</strong>eien in Asien, aber auch<br />
– unverän<strong>der</strong>t – in Griechenland. Bei<br />
<strong>der</strong> Abwicklung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> „Abbaubank“<br />
konzentrierten Vermögenswerte erwartet<br />
Lerbinger keine unangenehmen<br />
Überraschungen mehr – eher positive.<br />
„Es gibt nichts, was wir unter Druck verkaufen<br />
müßten“, sagte er. Für das Jahr<br />
2014 peilt das Institut in <strong>der</strong> Kernbank<br />
eine Bilanzsumme von 82, in <strong>der</strong> Ab -<br />
baubank von 38 Milliarden Euro an. Bei<br />
Ausbruch <strong>der</strong> Krise Ende 2008 lag das<br />
Bilanzvolumen bei 208 Milliarden Euro.<br />
WB<br />
Sektionssprecher Reimer Tewes (li) empfängt<br />
den Vorstandsvorsitzenden Dr. Paul Lerbinger<br />
von <strong>der</strong> HSH Nordbank AG<br />
Hatten schon vor <strong>der</strong> Veranstaltung viel<br />
Gesprächsstoff: Dr. Ing. Michael Prange (li),<br />
Geschäftsführer incontecs GmbH, und Jörg<br />
Jacobi, Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter<br />
wir drei werbung gmbh<br />
Gespräch am Rande: Dr. Thies Boysen (mi.,<br />
Geschäftsführer Senator-Gruppe) mit<br />
Prof. Dr. Jens Scholz (li.) und Peter Pansegrau<br />
(beide Vorstand UK S-H)<br />
Mitglie<strong>der</strong> und Gäste <strong>der</strong> Sektion Kiel informierten sich über die zukünftige Rolle <strong>der</strong><br />
ehemaligen Landesbank<br />
59
Gespräche <strong>der</strong> Sektion Rendsburg-Eckerförde am <strong>28.</strong> März <strong>2012</strong>, <strong>der</strong> Sektion Stormarn am 17. April <strong>2012</strong> und<br />
Vor ihrer Kaperfahrt in den Landtag:<br />
den Piraten auf den Zahn gefühlt<br />
Ziel <strong>der</strong> drei Begegnungen waren für den <strong>Wirtschaftsrat</strong> die programmatischen<br />
Ansätze <strong>der</strong> Piraten inhaltlich zu diskutieren, um neue Ideen<br />
auf ihre Substanz zu prüfen.<br />
RENDSBURG<br />
Es waren Begegnungen <strong>der</strong> – noch –<br />
unbekannten Art. Beim ersten Mittagsgespräch<br />
<strong>der</strong> Sektion Rendsburg-<br />
Eckernförde trafen <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Landtagsabgeordnete<br />
Hinrich Neve und <strong>der</strong> stellvertretende<br />
Landesvorsitzende <strong>der</strong> Piratenpartei,<br />
Torge Schmidt, aufeinan<strong>der</strong>.<br />
Sie hatten, um es kurz zu machen, sich<br />
nicht viel zu sagen. Denn Achim Petersen,<br />
Mitglied des Sektionsvorstandes<br />
als Mo<strong>der</strong>ator, hatte es sich im Angesicht<br />
<strong>der</strong> Landtagswahl zur Aufgabe ge -<br />
macht, rein schleswig-holsteinische<br />
Themen zur Diskussion zu stellen.<br />
Da spulte Neve ebenso routiniert<br />
wie schlüssig das Programm <strong>der</strong> Union<br />
ab. Und <strong>der</strong> „Pirat“ hatte erwartungsgemäß<br />
wenig zu sagen, weil seine Partei<br />
weniger mit Sachthemen als vielmehr<br />
mit dem Ansatz eines permanenten<br />
politischen Dialogs und Themen<br />
wie „Internetfreiheit“, eine glo -<br />
bales Problem, in die Wahl geht. Die<br />
wenigen landesspezifischen Ziele wie<br />
kosten lose Kin<strong>der</strong>gartenplätze und ein<br />
kostenloser öffentlicher Personennahverkehr<br />
kollidierten, weil das Finanzierungsmodell<br />
fehlte, naturgemäß mit<br />
<strong>der</strong> Schuldenbremse, für die sich<br />
Schmidt auch aussprach.<br />
Sinn <strong>der</strong> Veranstaltung war deshalb<br />
wohl vor allem die Möglichkeit des ge -<br />
genseitigen sich Beschnupperns. Denn,<br />
da stützte die Diskussion die bisher<br />
bekannten Meinungsumfragen: Auch<br />
in Schleswig-Holstein hatten die Piraten<br />
an diesem 26. März, sechs Wochen<br />
vor <strong>der</strong> Wahl, durchaus die Chance, die<br />
Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden.<br />
Aber nur einen verschwindend geringen<br />
Anteil ihrer Stimmen würden sie<br />
wegen ihrer Sachaussagen einsammeln.<br />
Was sie attraktiv macht, ist ein<br />
60 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
teils latenter, teils offen geäußerter<br />
Frust in <strong>der</strong> Bevölkerung über den zu -<br />
nehmenden egozentrischen Stil des<br />
Parlamentarismus in Deutschland.<br />
BAD OLDESLOE<br />
Nicht einmal drei Wochen lagen zwischen<br />
dem ersten Aufeinan<strong>der</strong>treffen<br />
eines gestandenen <strong>CDU</strong>-Landespolitikers<br />
mit einem Landtagskandidaten<br />
<strong>der</strong> Piraten-Partei Mitte März in Rendsburg<br />
und dem zweiten in Bad Oldesloe.<br />
Und doch war vieles an<strong>der</strong>s. Allein<br />
schon die jeweils aktuelle Wahlprognose,<br />
die den Piraten nach fünf einen<br />
Stimmenanteil von elf Prozent bei <strong>der</strong><br />
kommenden Landtagswahl voraussagte.<br />
Nicht nur im Wahlvorfeld, son<strong>der</strong>n<br />
auch als Parlamentarier werden die<br />
Piraten ihre individuelle Persönlichkeit<br />
über alles an<strong>der</strong>e stellen. „Einen Fraktionszwang<br />
gibt es nicht“, beschied<br />
Mike Weber die gut doppelt so vielen<br />
Zuhörer in <strong>der</strong> Stormarner Kreisstadt.<br />
Je<strong>der</strong> fühle sich, wie es im Grundgesetz<br />
stehe, ausschließlich seinem Gewissen<br />
verantwortlich. Die Öffentlichkeit werde<br />
sich in den kommenden Landtagssitzungen<br />
also auf ein bunt wechselndes<br />
Abstimmungsverhalten einstellen<br />
können.<br />
Mit diesem Politikverständnis traf<br />
<strong>der</strong> 37-jährige Jurist und Wirtschaftswissenschaftler<br />
auf den Stormarner<br />
Landtagsabgeordneten Joachim Wagner,<br />
<strong>der</strong> – aus dem traditionellen parlamentarischen<br />
Verständnis heraus –<br />
für Webers Position naturgemäß kei -<br />
nerlei Verständnis aufbrachte. Gerade<br />
die Berechenbarkeit <strong>der</strong> Parteien in<br />
ihrem Abstimmungsverhalten sei für<br />
die Bürger und Wähler eine verläßliche<br />
Größe und ein entscheidendes par -<br />
Hans-Hinrich Neve MdL (<strong>CDU</strong>), Mo<strong>der</strong>ator<br />
Achim Petersen (Sektionsvorstand RD-ECK) und<br />
Torge Schmidt (Spitzenkanditat <strong>der</strong> Piratenpartei)<br />
teipolitisches wie parlamentarisches<br />
Kriterium.<br />
In den Sachfragen lagen Wagner<br />
und Weber, wie Mo<strong>der</strong>ator Rolf-Rüdiger<br />
Reichardt konstatierte, meist aus-, seltener<br />
beieinan<strong>der</strong>. Während Wagner<br />
Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur<br />
im Interesse des Wirtschaftswachstums<br />
für unabdingbar hält, würde<br />
Weber die finanziellen Mittel im<br />
Interesse von Chancengleichheit lieber<br />
für Bildung bis zur kostenlosen Schulspeisung<br />
einsetzen. Ohne Abstriche auf<br />
einer Linie befand man sich in einem<br />
den Wahlkampf prägenden Thema: Für<br />
neue Schulexperimente darf es im<br />
Interesse von Schülern, Eltern und Lehrern<br />
keinen Spielraum mehr geben.<br />
Und: Die Schuldenbremse müsse Be -<br />
stand haben. Deshalb, so Webers Aussage,<br />
würden die Piraten jedes kostenwirksame<br />
Gesetz unter den Vorbehalt<br />
<strong>der</strong> Finanzierbarkeit stellen.<br />
Dann tischte Weber vor dem Hintergrund<br />
<strong>der</strong> Verschuldungssituation<br />
Lübecks die Idee einer Insolvenzmöglichkeit<br />
für Kommunen auf. Konkrete<br />
Ausgestaltungsmöglichkeiten eines solchen<br />
Verfahrens ließ er allerdings offen.<br />
So konnte er we<strong>der</strong> Andeutungen über<br />
die Rolle <strong>der</strong> Gläubiger machen noch<br />
die künftige Situation einer wie auch<br />
immer entschuldeten Gemeinde darstellen.<br />
Hier horchte die Runde, als<br />
Unternehmer vom Konkursrisiko permanent<br />
begleitet, zunächst wohlwollend<br />
auf, konnte sich für den Gedanken,<br />
<strong>der</strong> über Andeutungen nicht hinausging,<br />
allerdings nicht begeistern.
<strong>der</strong> Sektion Pinneberg am 19.04.<strong>2012</strong><br />
v. vorn: Mike Weber (Piratenpartei), Mo<strong>der</strong>ator<br />
Rolf Rüdiger Reichardt (Sektionsvorstand Stormarn) und<br />
Joachim Wagner (Landtagskandidat <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Stormarn)<br />
PINNEBERG<br />
Die Begegnung in <strong>der</strong> Sektion Pinneberg<br />
mit dem Landesvorsitzenden <strong>der</strong><br />
Piratenpartei war erstaunlicherweise<br />
nur schwach frequentiert, weshalb Sektionsvorstand<br />
Prof. Dr. Dressel den Dialog<br />
mit <strong>der</strong> <strong>CDU</strong>-Kandidatin Natalina<br />
Boenigk bald in ein offenes Tischgespräch<br />
überführen konnte. Hans-Heinrich<br />
Piepgras, seit über zwanzig Jahren<br />
in <strong>der</strong> IT-Branche tätig, stellte dabei klar,<br />
Bei <strong>der</strong> Sektion Pinneberg diskutierten: v.l. Natalina Boenigk (<strong>CDU</strong>-Pinneberg),<br />
Mo<strong>der</strong>ator Prof. Dr.-Ing. Heinz Dressel (Sektionsvorstand Pinneberg) und<br />
Hans-Heinrich Piepgras (Landesvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Piratenpartei)<br />
daß seine Funktion als Landesvorsitzen<strong>der</strong><br />
keineswegs mit <strong>der</strong> meinungsbildenden<br />
Macht eines Vorsitzes in den<br />
klassischen Parteien vergleichbar sei.<br />
Bei den Piraten organisiere <strong>der</strong> Vorsitzende<br />
lediglich die Verfahren zur Meinungsbildung,<br />
die elektronisch umgesetzt<br />
werden würden. Offenbar geht die<br />
politische Macht in einem solchen Par -<br />
teisystem tatsächlich auf die Mitglie<strong>der</strong>,<br />
was das Erfolgsgeheimnis dieser<br />
neuen Kraft ausmachen könnte.<br />
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FAZIT In allen drei Gesprächen mit den<br />
Piraten wurde deutlich, daß sie inhaltlich<br />
noch viele Themen vertieft diskutieren<br />
müssen, wenn sie politisch überzeugen<br />
wollen. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />
sollten aber auch die klassischen Parteien<br />
bereit sein, von dem Erfolgsgeheimnis<br />
<strong>der</strong> Piraten zu lernen. Bleibt die<br />
auf die Mitglie<strong>der</strong> transferierte politische<br />
Macht ein Alleinstellungsmerkmal<br />
dieser Partei, dürfte damit zu rechnen<br />
sein, daß sie sich nachhaltig etabliert.<br />
WB und BZ<br />
61
Mittagsgespräch <strong>der</strong> Sektion Lübeck am 18. April <strong>2012</strong> im Lübecker Schabbelhaus<br />
Wachstumsmarkt Kreuzfahrt –<br />
Chancen für die Hansestadt Lübeck?<br />
Die Hansestadt Lübeck, größter deutscher Ostseehafen, steckt in einer<br />
Zwickmühle. Einerseits könnte sie nachhaltig von dem weiter wachsenden<br />
Kreuzfahrtmarkt in <strong>der</strong> Ostsee profitieren, an<strong>der</strong>erseits<br />
fehlen ihr zur Schaffung <strong>der</strong> infrastrukturellen Voraussetzungen die<br />
finanziellen Mittel.<br />
Das Dilemma wurde beim Mittags -<br />
gespräch <strong>der</strong> Sektion Lübeck des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
an traditioneller Stelle im<br />
„Schabbelhaus“ deutlich. Denn viele<br />
Touristen, die es in die Mittelalter-<br />
Metropole zieht, steuern sie über Ausflugsfahrten<br />
von Kiel o<strong>der</strong> Rostock-Warnemünde<br />
an. Zusammen mit Hamburg<br />
machen diese beiden Häfen mit jeweils<br />
140 bis 160 Anläufen pro Saison das<br />
Geschäft unter sich aus. Lübeck-Travemünde<br />
hinkt mit 20 Anläufen weit<br />
hinterher. Der Grund: Es fehlt an den für<br />
die Abfertigung notwendigen Kaian -<br />
lagen. Entwe<strong>der</strong> wird die Wasserkante<br />
Lübecker Nachrichten, 19. April <strong>2012</strong><br />
62 Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Jens Bro<strong>der</strong> Knudsen erläuterte<br />
die fortgesetzt hohen Wachstums -<br />
chancen im nordeuropäischen<br />
Kreuzfahrermarkt
mit Terminals für den Frachtverkehr<br />
genutzt, o<strong>der</strong> sie befindet sich, wie das<br />
Dummerstorfer Ufer unter striktem<br />
Naturschutz.<br />
Jens Bro<strong>der</strong> Knudsen, Geschäftsführen<strong>der</strong><br />
Gesellschafter <strong>der</strong> Sartori &<br />
Berger GmbH & Co. KG (Kiel), sprach von<br />
einem „enormem Reservepotenzial“ in<br />
Lübeck. Zugleich stellte er heraus, daß<br />
sich Investitionen durch Rückfluß von<br />
Abfertigungsgebühren sowie Kaufkraft<br />
schon frühzeitig bezahlt machen. „Je<strong>der</strong><br />
Hafen, <strong>der</strong> investiert hat“, sagte er, „hat<br />
sein Investment in Form von Anläufen<br />
zurückbekommen.“ Allein für die Ost-<br />
Kaum ein an<strong>der</strong>es Unternehmen in <strong>der</strong><br />
Stadt hat mehr Kompetenz in Sachen<br />
Beleuchtung als das Hamburger Traditionshaus<br />
Ewige Lampe am Neuen<br />
Wall.<br />
Gegründet wurde eines <strong>der</strong> ältesten<br />
Handelshäuser bereits im Jahr 1889 –<br />
<strong>der</strong> Eintrag ins Handelsregister trägt die<br />
Nummer HRA 40. Geschäftsführer Nico<br />
Hagenah leitet das Familienunternehmen<br />
bereits in siebter Generation. „An -<br />
gefangen hat alles vor 123 Jahren mit<br />
Gas- und Petroleumlampen, erst später<br />
kamen die „mo<strong>der</strong>nen“ Glühlampen<br />
dazu“, erklärt er.<br />
Der Service macht den Unterschied<br />
Mehrere Tausend Leuchten aus dem<br />
Hause strahlen auf <strong>der</strong> ganzen Welt.<br />
„Wir haben auch schon einige Hotels,<br />
Schiffe und sogar Privatflugzeuge ausgestattet.“<br />
Neben <strong>der</strong> großen Vielfalt<br />
Wirtschaftsköpfe <strong>der</strong><br />
Hansestadt v.l.:<br />
Hanno Brüggen (H. & J.<br />
Brüggen KG), unser ehema<br />
liger Sektionssprecher<br />
und Weinspezialist<br />
Heinz Püplichhuisen (von<br />
Melle GmbH) und Peter<br />
Schultheiß (Schultheiß<br />
Immobilien)<br />
see erwartet er weiter zweistellige<br />
Wachstumsraten, wobei auch die Saisonverlängerung<br />
in Richtung Weihnachts-<br />
o<strong>der</strong> Ganzjahreskreuzfahrten<br />
eine Rolle spielen wird.<br />
Warum das Wachstum – noch – an<br />
Lübeck vorbeigeht, machte Heinrich<br />
Beckmann, Geschäftsführer <strong>der</strong> Lü -<br />
becker Hafengesellschaft mbH (LHG),<br />
deutlich. Die vorhandenen Kais an drei<br />
in Frage kommenden Liegeplätzen<br />
ließen lediglich das Anlegen von Schiffen<br />
bis zu einer Länge von 200 Metern<br />
zu. Darüber hinaus reichten die zur Verfügung<br />
stehenden Terminalflächen<br />
Eines <strong>der</strong> ältesten Unternehmen <strong>der</strong> Stadt<br />
und <strong>der</strong> Exklusivität des Angebots ist es<br />
aber beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Service des Hauses,<br />
<strong>der</strong> die Ewige Lampe zu etwas beson<strong>der</strong>em<br />
macht. „Wenn <strong>der</strong> Kunde es<br />
wünscht machen wir eine Hausberatung.<br />
Das bedeutet, dass wir mit mehreren<br />
verschiedenen Leuchten ins Haus<br />
kommen. Das ist wichtig, da man im<br />
nicht aus, um den so genannten Turn-<br />
Around zu organisieren. Die Fähigkeit<br />
zum „Bettenwechsel auf See“ sowie<br />
Schiffsgrößen von über 200 bis 300<br />
Meter aber sind die Grundpfeiler des<br />
Wachstums, waren sich Beckmann und<br />
Knudsen einig. Dieser setzte sogar noch<br />
nach: „Wenn Lübeck nichts tut, werden<br />
die Kreuzfahrer den Platz insgesamt<br />
ignorieren.“<br />
Dagegen etwas zu, fehlt offenbar<br />
<strong>der</strong> politische Wille. Darin wie<strong>der</strong>um<br />
waren sich die Zuhörer einig: „SPD und<br />
Linke sagen in <strong>der</strong> Stadt sagt nein.“ 20<br />
Millionen Euro bräuchte die LHG, um<br />
die Hafenanlagen den Kreuzfahrerinteressen<br />
entsprechend zu „ertüchtigen“.<br />
Eine Summe, die we<strong>der</strong> sie noch<br />
die Stadt aufbringen kann. Dabei müßte<br />
diese das größere Interesse haben,<br />
denn das Geld wird nicht an <strong>der</strong> Kaikante,<br />
son<strong>der</strong>n im Umland verdient.<br />
Exakt nachgewiesene Zahlen pro Ha -<br />
fen standort gibt es nicht. Zuverlässige<br />
Schätzungen liegen aber bei 60 bis 90<br />
Euro, die je<strong>der</strong> Passagier in jedem be -<br />
suchten Hafen an Land läßt.<br />
WB<br />
PR LED – Lampen & Nostalgie<br />
Geschäft schlechter sehen kann welches<br />
Licht in den eigenen vier Wänden entsteht“,<br />
weiß Hagenah.<br />
Die guten alten Kristallleuchter<br />
kommen wie<strong>der</strong>.<br />
„Wie<strong>der</strong> im Trend sind Kristallleuchter,<br />
beson<strong>der</strong>s die edle Modelle aus feinem<br />
Muranoglas mit Swarowskischliff.<br />
Durch den hohen Anteil an Bleioxyd im<br />
Glas strahlt <strong>der</strong> Leuchter in allen Farben.<br />
Auch mo<strong>der</strong>nste Technik findet<br />
man im Hause Ewige Lampe. „LED-Lampen<br />
sind das Neuste auf dem Markt. Die<br />
kleinen Leuchtmittel verbrauchen<br />
weniger Strom bei mehr Helligkeit, nehmen<br />
wenig Platz in Anspruch und lassen<br />
sich fast alle Formen bringen.“<br />
Beleuchtungshaus Ewige Lampe<br />
Neuer Wall 42 , 20354 Hamburg<br />
Tel: 040 - 36 58 29, Fax: 040 - 36 25 82<br />
www.ewige-lampe.de<br />
63
Umweltschonende E-Mobilität<br />
Zweite Nordeuropäische Emobil-Rallye<br />
Der <strong>Wirtschaftsrat</strong> Schleswig-Holstein<br />
hatte als Nebenprodukt seiner Landesfachkommission<br />
Elektromobilität im<br />
letzten Jahr die „Nordeuropäische<br />
Emobil-Rallye“ aus <strong>der</strong> Taufe gehoben,<br />
um auf diese Weise Multiplikatoren<br />
aus Politik, Wirtschaft und Medien mit<br />
den Chancen und den Rahmenbedingungen<br />
dieser neuen Technik vertraut<br />
zu machen. Das Ziel ist ein Ausbau <strong>der</strong><br />
Stärken des Standortes für Anwendungstest:<br />
Umweltschonende Mobili -<br />
tät wird in einem Tourismusland wenig<br />
preissensibel nachgefragt. Zudem<br />
wächst in Schleswig-Holstein rapide<br />
das Angebot von zeitweise überflüs -<br />
sigem Windstrom, <strong>der</strong> Speichermöglichkeiten<br />
braucht. Und schließlich sind<br />
in Schleswig-Holstein einer Reihe von<br />
Hochschul- und Forschungsinstituten<br />
sowie international erfolgreiche Zu -<br />
lieferunternehmen ansässig.<br />
Auch die zweite Rallye dieser Art hat<br />
ihre Ziele erreicht. Prinz Joachim von<br />
Dänemark hat auf dänischer Seite nicht<br />
nur die Schirmherrschaft übernom men,<br />
son<strong>der</strong>n ist auch im Feld gestartet.<br />
Auf <strong>der</strong> deutschen Seite hat Bundesverkehrsminister<br />
Dr. Peter Ramsauer<br />
die Schirmherrschaft von Ministerpräsident<br />
Peter Harry Carstensen übernom -<br />
men. Für die Landesregierung hat Wissenschaftsstaatsekretärin<br />
Dr. Cornelia<br />
Andreßen erste Erfahrungen am Steuer<br />
eines Wasserstoffautos gesammelt.<br />
Lei<strong>der</strong> konnte das Fahrerteam des <strong>Wirtschaftsrat</strong>es<br />
diesmal nicht in die Spitze<br />
des Gesamtfeldes vorfahren, aber zu -<br />
sammen mit dem „Die Welt“-Auto -<br />
redakteur Roland Wildberg wurde in<br />
<strong>der</strong> erstmals integrierten „Ersten Deutschen<br />
Journalisten Emobil-Rallye“ <strong>der</strong><br />
sechsten Platz belegt.<br />
Die „Dritte Nordeuropäische Emobil-Rallye“<br />
soll vom 9.-12. Mai 2013 von<br />
Dänemark entlang <strong>der</strong> Halligen Nordfrieslands<br />
in die Hafencity Hamburg<br />
führen, die dann gerade ihren Hafengeburtstag<br />
feiert. Interessierte Sponsoren<br />
o<strong>der</strong> Fahrerteams können gerne<br />
über unserer Landesgeschäftsstelle<br />
o<strong>der</strong> direkt unter www.emobil-rallye.<br />
com Kontakt aufnehmen. BZ<br />
Landesverband Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Schaulustige Kin<strong>der</strong> informieren<br />
sich an einer Nachladestation über<br />
die Zukunft <strong>der</strong> Mobilität<br />
Prinz Joachim von<br />
Dänemark am Start <strong>der</strong><br />
Emobil-Rallye-Rallye in<br />
Ton<strong>der</strong>n<br />
Der Prototyp „Protostar<br />
Lampo 2“ aus den U.S.A.<br />
mit einem Fahrerteam<br />
aus <strong>der</strong> Schweiz am Start<br />
Neben den erfolgreichen Titelverteidigern Tim Ruhhoff und Anna Baumeister<br />
auf einem Tesla gab es viele Sieger<br />
65
Vorschau Landesverband Schleswig-Holstein / Impressum<br />
... IM ÜBRIGEN<br />
■ Die Sektion Herzogtum Lauenburg<br />
hat Rudolph Freiherr von Schrö<strong>der</strong> als<br />
ihren Sprecher wie<strong>der</strong>gewählt. Neben<br />
Klaus Bittner, Wirtschaftsprüfer, Reinhold<br />
von Eben-Worlée, Worlee-Chemie<br />
und Karl Hermann Rosell, wurden<br />
neu in den Vorstand gewählt: Korinna<br />
Brammer, KRD Sicherheitstechnik<br />
GmbH, sowie Detlev von Bülow,<br />
Gae<strong>der</strong>tz Schnei<strong>der</strong> GmbH. Wir danken<br />
zudem Herrn Rudolf Grothmann für<br />
die langjährige Mitwirkung. Mit dem<br />
Ausscheiden aus dem Vorstand <strong>der</strong><br />
Raiffeisenbank Lauenburg legt er auch<br />
sein Ehrenamt im <strong>Wirtschaftsrat</strong> nie<strong>der</strong>.<br />
■ Die Vorbereitungen für eine Dele -<br />
gationsreise des <strong>Juni</strong>orenkreises vom<br />
24. - 27. Oktober <strong>2012</strong> in unsere Partner -<br />
region Kaliningrad/Königsberg sind<br />
angelaufen. Geprüft werden <strong>der</strong>zeit<br />
Kooperationsthemen für die Abfallwirtschaft,<br />
Energiewirtschaft, Ernäh -<br />
rungs- und Landwirtschaft.<br />
Dr. Bertram Zitscher<br />
Landesgeschäftsführer<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber, V.I.S.d.P.:<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong> <strong>der</strong> <strong>CDU</strong> e.V.<br />
Landesverband Hamburg<br />
Conrad Seiffert (Sei)<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Colonnaden 25/II. Stock<br />
20354 Hamburg<br />
Tel.: 040-30 38 10 49<br />
Fax: 040-30 38 10 59<br />
E-Mail: LV-HH@wirtschaftsrat.de<br />
Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Dr. Bertram Zitscher (BZ)<br />
Landesgeschäftsführer<br />
Kleiner Kuhberg 2-6 - 46, 24103 Kiel<br />
Tel.: 0431-67 20 75<br />
Fax: 0431-67 20 76<br />
E-Mail: LV-S-H@wirtschaftsrat.de<br />
www.wirtschaftsrat.de<br />
VERANSTALTUNGSVORSCHAU<br />
04. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong> · Hamburg<br />
Sommerabend im Sparda-Derby Park<br />
PIK-König-Lounge (nur für Mitglie<strong>der</strong>),<br />
diverse Rennen, Blick hinter die<br />
Kulissen bzw. exklusive Führung<br />
06. August · Gut Kaden<br />
(nur für Mitglie<strong>der</strong>)<br />
Gofturnier<br />
15. August <strong>2012</strong> · Brunsbüttel<br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
<strong>der</strong> Sektion Dithmarschen<br />
mit Wahlen des Vorstands<br />
15. August <strong>2012</strong> · Brunsbüttel<br />
Knut Frisch, Leiter <strong>der</strong> Anlage<br />
Brunsbüttel, Vattenfall Europe<br />
Nuclear Energy GmbH<br />
„Rückbau des Kernkraftwerkes<br />
Brunsbüttel – technisch-logistische<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Region“<br />
17. August <strong>2012</strong> · Neumünster<br />
Bernhard Wewers, Geschäftsführer<br />
Landesweite Verkehrsservice<br />
Gesellschaft Schleswig-Holstein<br />
„Perspektiven des ÖPNV in Richtung<br />
Metropolregion“<br />
12. September · Nor<strong>der</strong>stedt<br />
Imke Arntjen, Geschäftsführerin,<br />
030-casting, Berlin;<br />
Anja Reschke, freie Journalisitin, u.a.<br />
NDR Fernsehen, Redaktion Panorama,<br />
Hamburg;<br />
Redaktion:<br />
Dr. Manfred Hermann (He)<br />
Dr. Christina Arndt (CA)<br />
Wolfgang Buhmann (WB)<br />
Ehrhard J. Heine (EJH)<br />
Simone Niekammer (Ni)<br />
Nicole Weich (We)<br />
Bildnachweis:<br />
nicht geson<strong>der</strong>t gekennzeichnete<br />
Bil<strong>der</strong> WR-Archiv<br />
Erscheinungsweise: 4 x pro Jahr<br />
66 Landesverband Hamburg und Schleswig-Holstein | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />
Jörg Howe, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Medienanstaltung Hamburg/<br />
Schleswig-Holstein sowie Vorsitzen<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Konzernkommunikation <strong>der</strong><br />
Daimler AG, Stuttgart;<br />
Christian Körner, Pressesprecher<br />
RTL-Fernsehen, Köln (angefragt)<br />
N.N., Geschäftsführer einer<br />
Produktionsfirma;<br />
Mo<strong>der</strong>ation: Christian Sowada,<br />
Sektionssprecher Segeberg<br />
„Scripted Reality -Bildungsauftrag<br />
und kulturelle Wertevermittlung<br />
im Fernsehen“<br />
19. September <strong>2012</strong> · Lübeck<br />
Stefan Fritz, Geschäftsführer <strong>der</strong><br />
Stadtwerke Lübeck Holding GmbH<br />
„Strategie und Perspektiven <strong>der</strong><br />
Lübecker Stadtwerke im Zuge <strong>der</strong><br />
Energiewende“<br />
anschließend Besichtung <strong>der</strong><br />
Stromleitzentrale<br />
24. - 27. Oktober <strong>2012</strong><br />
Russland/Kaliningrad<br />
Junger <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
Delegationsreise mit ausgewählten<br />
Gästen, u.a. Hansebüro Kaliningrad,<br />
deutsch-russiche Handelskammer,<br />
Gebietsregierung, russisch-orthodoxe<br />
Kirche, Königsberger Expreß, verschiedene<br />
Betriebe, Gespräche mit jungen<br />
Abgeordneten, deutschen Investoren<br />
und russischen Unternehmern<br />
Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten<br />
Auflage: 5.000 Exemplare<br />
Satz, Herstellung und Anzeigen:<br />
copy-druck Gesellschaft für Digital- und<br />
Offsetdruck mbH<br />
Neumann-Reichardt-Straße 27-33 (Haus 21)<br />
22041 Hamburg<br />
Telefon: +49 (0) 40- 689 45 45<br />
Telefax: +49 (0) 40- 689 45 444<br />
E-Mail: info@copy-druck.de<br />
www.copy-druck.de<br />
Der Bezugspreis ist im Mitglie<strong>der</strong> beitrag<br />
enthalten. Namentlich gekennzeichnete<br />
Artikel geben nicht die Meinung des<br />
Herausgebers wie<strong>der</strong>. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte wird keine<br />
Haftung übernommen.<br />
Das nächste Heft erscheint am 5. Oktober <strong>2012</strong> zum Thema Privatisierung.