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<strong>Alginat</strong>eLeitfa<strong>de</strong>n für die perfekteSituationsabformung


InhaltEinleitung 2Indikationen <strong>de</strong>r Situationsabformung mit <strong>Alginat</strong> 3Materialkun<strong>de</strong> - <strong>Alginat</strong> 4Zusammensetzung 4Abbin<strong>de</strong>reaktion 5Materialeigenschaften 6Richtige Lagerung <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>pulvers 7Praktisches Vorgehen bei <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformung 8Auswahl <strong>de</strong>s Abformlöffels 8Dosierung und Anmischen 10Applikation und Entnahme <strong>de</strong>r Abformung 11Beson<strong>de</strong>rheiten und Farbumschlagverhalten <strong>de</strong>r neuen Generation von <strong>Alginat</strong>en 12Beurteilung und Behandlung <strong>de</strong>r fertigen Abformung 14Mo<strong>de</strong>llherstellung 16Benötigte Materialien 16Vorbereiten <strong>de</strong>r Abformung 17Anmischen <strong>de</strong>s Gipses 17Ausgießen <strong>de</strong>r Abformung 18Trennen <strong>de</strong>r Abformung vom Mo<strong>de</strong>ll 19Trimmen <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lls 19Mögliche Fehler und <strong>de</strong>ren Vermeidung 20Literatur 221


EinleitungSituationsmo<strong>de</strong>lle, die die Form <strong>de</strong>r Zähne und <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>nKieferabschnitte exakt wie<strong>de</strong>rgeben, dienen in <strong>de</strong>rzahnärztlichen Praxis zahlreichen diagnostischen und therapeutischenZwecken.Voraussetzung für die Herstellung eines exakten Situationsmo<strong>de</strong>llsist eine dimensionsgetreue Abformung, das heißteine Negativform <strong>de</strong>s Kiefers. Als Material für die Situationsabformungwird am häufigsten <strong>Alginat</strong> verwen<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>nn esist einfach zu handhaben, im Verhältnis zu an<strong>de</strong>ren Abformmaterialienpreiswert, und es erlaubt die Herstellung ausreichendgenauer Mo<strong>de</strong>lle.Dies allerdings nur dann, wenn das <strong>Alginat</strong> richtig gelagertund verarbeitet wird. Hierbei soll die vorliegen<strong>de</strong> Broschürehelfen. In leicht verständlicher, übersichtlicher Form wirddas praktische Vorgehen bei <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformung und bei<strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llherstellung dargestellt.Außer<strong>de</strong>m fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Leser Hinweise auf mögliche Fehlerbei <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformung und <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llherstellung.Auf Ursachen und Fehlervermeidung wird ebenfallsentsprechend eingegangen.2


Indikationen für die Situationsabformung mit <strong>Alginat</strong>Die Situationsabformung mit <strong>Alginat</strong> hat sowohl beim vollbezahnten,als auch beim teilbezahnten und im zahnlosenKiefer einen weiten Indikationsbereich, da die aus <strong>Alginat</strong> abformungenhergestellten Situationsmo<strong>de</strong>lle vielfältigeAufgaben erfüllen:Als Dokumentationsmo<strong>de</strong>ll geben sie <strong>de</strong>n momentanen Gebisszustandwie<strong>de</strong>r. So wer<strong>de</strong>n sie zum Beispiel zur Verlaufsbeoachtungwährend einer kieferorthopädischen Behandlungherangezogen o<strong>de</strong>r sie dienen zum Vergleich <strong>de</strong>rGebiss situation vor und nach <strong>de</strong>r prothetischen Versorgung.Als Analysemo<strong>de</strong>ll ermöglichen einartikulierte Situationsmo<strong>de</strong>lledie Überprüfung <strong>de</strong>r Okklusion. Okklusale Interferenzenkönnen auf diese Weise besser erkannt wer<strong>de</strong>n alsim Mund <strong>de</strong>s Patienten. Auch eventuell notwendige umfangreicheEinschleifmaßnahmen können zunächst an <strong>de</strong>n Analysemo<strong>de</strong>llen simuliert wer<strong>de</strong>n.Als Gegenkiefermo<strong>de</strong>ll dient das Situationsmo<strong>de</strong>ll zur Wie<strong>de</strong>rgabe<strong>de</strong>s antagonistischen Kauflächenkomplexes bei <strong>de</strong>rHerstellung von Zahnersatz, laborgefertigten Füllungen undan<strong>de</strong>ren auf einem Arbeitsmo<strong>de</strong>ll zu fertigen<strong>de</strong>n Therapiemitteln.Als Arbeitsmo<strong>de</strong>lle wer<strong>de</strong>n die über <strong>Alginat</strong>abformunggewonnenen Situationsmo<strong>de</strong>lle zur Anfertigung mo<strong>de</strong>llgegossenerpartieller Prothesen, zur Anfertigung einfacherklammerverankerter Kunststoffprothesen und Totalprothesensowie zur Herstellung abnehmbarer kieferorthopädischerGeräte genutzt. Außer<strong>de</strong>m kann man individuelleAbformlöffel, Bissschablonen und Reparaturen herstellen.Als Planungsmo<strong>de</strong>lle sind Situationsmo<strong>de</strong>lle für umfangreicheprothetische Versorgungen in <strong>de</strong>r Regel unerlässlich.Am Mo<strong>de</strong>ll können die verschie<strong>de</strong>nen Behandlungsalternativensimuliert wer<strong>de</strong>n und ermöglichen so <strong>de</strong>m Zahnarztzusammen mit <strong>de</strong>m Patienten, die für <strong>de</strong>n jeweiligen individuellenBehandlungsfall adäquate Therapie zu wählen.3


Materialkun<strong>de</strong> – <strong>Alginat</strong>ZusammensetzungDie <strong>Alginat</strong>e gehören zu <strong>de</strong>n irreversibel erhärten<strong>de</strong>n elastischenAbformmassen. Sie wer<strong>de</strong>n aus Meeresalgen(lat. Alga = Seetang) gewonnen und in Pulverform geliefert.Das <strong>Alginat</strong>pulver enthält die in Wasser leicht löslichenNatrium- o<strong>de</strong>r Kaliumsalze <strong>de</strong>r Alginsäure und als zweiteReaktionskomponente Kalziumsulfat sowie als VerzögererNatriumphosphat.OCOONaCOONaOCOONaOOCOONaCOONa+ CaSO 4Den größten Massenanteil <strong>de</strong>s Pulvers machen anorganischeFüllstoffe aus (zum Beispiel Talkum, Zinkoxid,Kieselgur), die die Fließfähigkeit <strong>de</strong>s angemischten <strong>Alginat</strong>sbestimmen und die Festigkeit <strong>de</strong>s abgebun<strong>de</strong>nen <strong>Alginat</strong>serhöhen.OCOONaCOOCOOOCaFerner sind <strong>de</strong>m <strong>Alginat</strong>pulver in geringen Mengen Farbstoffe,Geschmacksverbesserer und Fluori<strong>de</strong> zur Verbesserung<strong>de</strong>r Oberflächenqualität <strong>de</strong>s Gipsmo<strong>de</strong>lles zugesetzt.COOCOOCaCOOCOOCa + Na 2SO 4OOCOOCOOCaAbbin<strong>de</strong>reaktion <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong> Abformmaterials. Bei Anwesenheit zweiwertigerMetallionen (Ca 2+) kommt es in wässriger Lösung zu einerVernetzung <strong>de</strong>r vorher einkettigen wasserlöslichen <strong>Alginat</strong>makromoleküle;es entsteht das wasserunlösliche Ca-<strong>Alginat</strong>.4


Materialkun<strong>de</strong> − <strong>Alginat</strong>Abbin<strong>de</strong>reaktionIm Gegensatz zu <strong>de</strong>n in Wasser leicht löslichen Salzen <strong>de</strong>rAlginsäure mit einwertigen Metallionen (z. B. Na+ im Natriumalginat)sind die Salze <strong>de</strong>r Alginsäure mit zweiwertigenMetallionen, wie zum Beispiel Kalziumionen (Ca 2+ ), in Wassernur sehr schwer löslich, da es zu Vernetzungsreaktionenzwischen <strong>de</strong>n polymeren Alginsäuremolekülen kommt.Gibt man zu <strong>de</strong>m <strong>Alginat</strong>pulver, dass als Reaktionspartnerdie leicht löslichen Natriumsalze <strong>de</strong>r Alginsäure und Kalziumsulfatenthält, Wasser, dissozieren die bei<strong>de</strong>n Reaktionspartnerin ihre Einzelkomponenten (das heißt das Natriumalginatzerfällt in Natriumionen und Alginsäuren und dasKalziumsulfat zerfällt in Kalziumionen und Sulfationen).Die Alginsäure kann nun mit <strong>de</strong>n freigewor<strong>de</strong>nen zweiwertigenKalziumionen reagieren. Durch die hierbei auftreten<strong>de</strong>Vernetzung <strong>de</strong>r langkettigen Alginsäuremoleküle untereinan<strong>de</strong>rkommt es zur Bildung eines elastischen Gels und zurVerfestigung <strong>de</strong>r Masse.Der Verzögerer, zum Beispiel Natriumphosphat (Na 3PO 4)fängt zunächst <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Kalziumionen(Ca 2+ ) <strong>de</strong>s Kalziumsulfates (CaSO 4) ab und fällt sie alsschwerlösliches Kalziumphosphat aus.So kommt die Abbin<strong>de</strong>reaktion <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>s erst dann vollin Gang, wenn <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>ne Verzögerer vollständigverbraucht ist. Durch die <strong>de</strong>m <strong>Alginat</strong>pulver zugesetzteMenge an Verzögerer kann <strong>de</strong>r Hersteller die Abbin<strong>de</strong>zeitseines Produktes bestimmen.Man unterschei<strong>de</strong>t schnell abbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und normal abbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><strong>Alginat</strong>e. Wie bei allen chemischen Reaktionen wirddie Abbin<strong>de</strong>geschwindigkeit <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>-Abformmaterialsauch durch die Temperatur maßgeblich beeinflusst. Sokann durch Verwendung von kaltem Wasser die Abbin<strong>de</strong>reaktionverzögert und durch Verwendung von warmemWasser beschleunigt wer<strong>de</strong>n.Da diese Reaktion sehr rasch abläuft, sind <strong>de</strong>m <strong>Alginat</strong>pulverVerzögerer zugesetzt, um eine ausreichend lange Verarbeitungszeitzu ermöglichen.Produktübersicht <strong>Alginat</strong>eXantalgin Cronoschnell abbin<strong>de</strong>nd(fast set)Xantalgin selectschnell abbin<strong>de</strong>nd(fast set)Alginoplastnormal abbin<strong>de</strong>nd(regular set)Alginoplastschnell abbin<strong>de</strong>nd(fast set)Konsistenz cremig cremig fest festVerarbeitungszeit 1:15 Min. 1:00 Min. 1:30 Min. 1:00 Min.Mundverweildauer 1:00 Min. 1:00 Min. 1:30 Min. 1:00 Min.Abbin<strong>de</strong>zeit 2:15 Min. 2:00 Min. 3:00 Min. 2:00 Min.Anmischverhältnis (Pulver : Wasser) 22,5 g : 50 ml 21 g : 50 ml 23 g : 50 ml 23 g : 50 mlGeschmack Pfefferminz Pfefferminz Pfefferminz PfefferminzVerschie<strong>de</strong>ne <strong>Alginat</strong>typen Prüfung nach EN 21563 (980)5


Materialkun<strong>de</strong> − <strong>Alginat</strong>MaterialeigenschaftenFließvermögenDas Fließvermögen, das heißt die Viskosität <strong>de</strong>s angemischten<strong>Alginat</strong>breies wird durch die Menge <strong>de</strong>s zugefügtenAnrührwassers stark beeinflusst. Die vom jeweiligenHersteller vorgeschriebenen Dosierverhältnisse von Pulverund Wasser sollten <strong>de</strong>shalb genau beachtet wer<strong>de</strong>n.Detailwie<strong>de</strong>rgabeDie Genauigkeit <strong>de</strong>r Detailwie<strong>de</strong>rgabe in <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformungwird von <strong>de</strong>r Korngröße <strong>de</strong>r Füllstoffe und <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>rpolymeren Makromoleküle bestimmt, so dass hier zwischen<strong>de</strong>n einzelnen Fabrikaten geringfügige Unterschie<strong>de</strong> bestehenkönnen. Dies ist klinisch jedoch nicht relevant. Die Auflösungsgrenze,bis zu <strong>de</strong>r die <strong>Alginat</strong>abformung feine Strukturen<strong>de</strong>tailgetreu wie<strong>de</strong>rgibt, liegt bei etwa 50 μm (nachEN 21563). Wegen dieser im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren elastischenAbformmaterialien weniger genauen Detailwie<strong>de</strong>rgabekann <strong>Alginat</strong> nicht als Abformmaterial für Arbeitsmo<strong>de</strong>lleverwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, auf <strong>de</strong>nen Inlays, Kronen und Brückenhergestellt wer<strong>de</strong>n sollen.DimensionsverhaltenDas Wasser zwischen <strong>de</strong>n Makromolekülen <strong>de</strong>r abgebun<strong>de</strong>nen<strong>Alginat</strong>abformmaterial wird locker gebun<strong>de</strong>n. Je nach<strong>de</strong>m,ob die fertige Abformung feucht o<strong>de</strong>r trocken gelagertwird, kann Wasser leicht aufgenommen o<strong>de</strong>r abgegebenwer<strong>de</strong>n. Dies führt zur Schrumpfung beziehungsweise Quellung<strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>es und damit zu Dimensionsän<strong>de</strong>rungen.Hieraus ergibt sich die For<strong>de</strong>rung, die <strong>Alginat</strong>ab formung unverzüglichin ein Mo<strong>de</strong>ll umzusetzen. Die neuere Entwicklungbei <strong>de</strong>n <strong>Alginat</strong>en ist ein Produkt, <strong>de</strong>ssen Abformungenbei korrekter Lagerung bis zu fünf Tage aufbewahrt wer<strong>de</strong>nkönnen, ohne dass sich dabei klinisch relevante Dimensionsän<strong>de</strong>rungenergeben.Elastische EigenschaftenAufgrund seiner vernetzten Struktur hat das abgebun<strong>de</strong>ne<strong>Alginat</strong>abformmaterial elastische Eigenschaften, so dassauch untersichgehen<strong>de</strong> Stellen wie<strong>de</strong>rgegeben wer<strong>de</strong>n können.Das Rückstellvermögen ist jedoch noch geringer alsdas <strong>de</strong>r Hydrokolloi<strong>de</strong>.Bei ca. 50-prozentiger Stauchung und bereits bei relativgeringer Zugspannung reißt die <strong>Alginat</strong>abformung. Deshalbsollten stark untersichgehen<strong>de</strong> Gebiete wie weit offeneInter<strong>de</strong>ntalräume und <strong>de</strong>r Raum unterhalb von Schwebebrückenvor <strong>de</strong>r Abformung mit <strong>Alginat</strong> im Mun<strong>de</strong> <strong>de</strong>sPatienten ausgeblockt wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m ist darauf zu achten,dass die Schichtstärke <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>s zwischen <strong>de</strong>r abzuformen<strong>de</strong>nZahnreihe und <strong>de</strong>r Löffelwand min<strong>de</strong>stens 4 mmbeträgt.Es sollen keine Kunststoffabformlöffel verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,da sonst die elastische Deformation <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformungbeim Abziehen <strong>de</strong>r Abformung so stark ist, dass sie sich nurungenügend zurückstellt. Es resultiert eine bleiben<strong>de</strong> plastischeDeformation <strong>de</strong>r Abformung.DesinfizierbarkeitDie beson<strong>de</strong>re Schwierigkeit bei <strong>de</strong>r Desinfektion von<strong>Alginat</strong> abformungen besteht darin, dass diese wegen ihrerhohen Wasseraufnahmefähigkeit nur kurze Zeit in wässrigerLösung gelagert wer<strong>de</strong>n können, ohne dass es durch Quellungzu nicht mehr tolerierbaren Dimensionsverän<strong>de</strong>rungenkommt.Eine wirksame Desinfektion von <strong>Alginat</strong>abformungen innerhalbweniger Minuten ist durch Verwendung wässriger Desinfektionsmittel,ohne Qualitätseinbußen möglich.6


Richtige Lagerung <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>pulversDas <strong>Alginat</strong>pulver ist in <strong>de</strong>r Originalverpackung bei Raumtemperatur(23°C) bis zu drei Jahre lagerfähig. Beim Einkaufsollte <strong>de</strong>shalb das Herstellungs bzw. Verfalldatum auf<strong>de</strong>r Packung beachtet wer<strong>de</strong>n.Nach <strong>de</strong>m Anbrechen <strong>de</strong>r Packung muss <strong>de</strong>r Behälter mit<strong>de</strong>m <strong>Alginat</strong>pulver nach je<strong>de</strong>r Materialentnahme stetswie<strong>de</strong>r gut verschlossen wer<strong>de</strong>n. Die entsprechen<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>r Gebrauchsinformation angegebenen Lagerbedingungen,sollten beachtet wer<strong>de</strong>n. Die Entnahme <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>pulversaus <strong>de</strong>r Packung muss auch stets mit trockenen Instrumentenerfolgen. Auf gar keinen Fall darf man das Pulver miteinem feuchten Spatel <strong>de</strong>r Dose entnehmen o<strong>de</strong>r Pulverüberschüssemit einem feuchten Spatel vom Dosierlöffelabstreichen.Zu Beginn eines je<strong>de</strong>n Arbeitstages sollte <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>vorratsbehältereinmal gründlich geschüttelt wer<strong>de</strong>n. Dadurchwird das Pulver, das sich bei <strong>de</strong>r Lagerung verdichtet hat,wie<strong>de</strong>r aufgelockert und lässt sich entsprechend <strong>de</strong>rGebrauchs informationen dosieren.7


Praktisches Vorgehen bei <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformungAuswahl <strong>de</strong>s AbformlöffelsAbformlöffel für bezahnte KieferAls Träger für <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>abformmaterials wird ein Abformlöffelbenötigt.Es stehen konfektionierte Abformlöffel für vollbezahnte, teilbezahnteund unbezahnte Kiefer zur Verfügung. Diese sindin unterschiedlichen Größen, die auf <strong>de</strong>m Löffelgriff angegebensind, und in verschie<strong>de</strong>ner Ausführung erhältlich.OberkieferlöffelUnterschiedlich geformte AbformlöffelUnterkieferlöffelGrundsätzlich ist zu unterschei<strong>de</strong>n zwischen Löffeln ausMetall und solchen aus Kunststoff sowie glattwandigen undperforierten Löffeln.Metalllöffelhaben <strong>de</strong>n Vorteil, dass sie sterilisiert wer<strong>de</strong>n können.Kunststofflöffeldagegen sind in <strong>de</strong>r Regel nur zum einmaligen Gebrauchbestimmt und haben darüber hinaus <strong>de</strong>n Nachteil, häufignicht genügend starr beziehungsweise verwindungssteif zusein.Da das <strong>Alginat</strong> nicht an <strong>de</strong>r Löffelwand haftet, muss <strong>de</strong>rAbformlöffel mechanische Retentionen aufweisen. Beson<strong>de</strong>rsgeeignet für <strong>Alginat</strong>abformungen sind die mit einemMetallwulst am Löffelrand versehenen Rim-Lock-Löffel. Eskönnen aber auch einfache glattwandige Metalllöffel verwen<strong>de</strong>twer<strong>de</strong>n, die mit einem für <strong>Alginat</strong>e geeigneten Adhäsivversehen sind.fürvollbezahnteKieferfürteilbezahnteKieferfürzahnloseKieferWeiterhin sind spezielle Adhäsive im Han<strong>de</strong>l erhältlich, umzusätzlich zur mechanischen Haftung auch noch eine chemischeHaftung zwischen <strong>Alginat</strong> und Löffelwand zu erzielen.Mit mechanischen Retentionen versehener Abformlöffelfür die <strong>Alginat</strong>abformungRim-Lock-Löffel8


Praktisches Vorgehen bei <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformungBei perforierten Abformlöffeln darf sich das Abformmaterialbei <strong>de</strong>r Entnahme aus <strong>de</strong>m Mund nicht aus <strong>de</strong>r Perforationziehen, da ein Reponieren schwierig ist.Beim Auswählen <strong>de</strong>r Löffelgröße ist darauf zu achten, dass<strong>de</strong>r Löffel groß genug ist. Die <strong>Alginat</strong>schicht zwischenLöffelwand und abzuformen<strong>de</strong>m Objekt muss überallmin<strong>de</strong>stens vier Millimeter betragen, sonst kommt es beimEntfernen <strong>de</strong>s Abformmaterials aus Unterschnitten zurplastischen Verformung <strong>de</strong>r Abformung.Bei <strong>de</strong>r Löffelanprobe ist es wichtig, dass zwischen Löffelwand undZahnreihen beidseitig genug Raum (min<strong>de</strong>stens 4 mm) für das <strong>Alginat</strong>vorhan<strong>de</strong>n ist.Ist <strong>de</strong>r Löffel in <strong>de</strong>r Breite passend aber in <strong>de</strong>r Länge zukurz, was vor allem bei Unterkieferlöffeln mitunter <strong>de</strong>r Fallist, kann er mit Kunststoff verlängert wer<strong>de</strong>n.Unterer Abformlöffel dorsal mit Kunststoff verlängert.9


Praktisches Vorgehen bei <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformungBeson<strong>de</strong>rheiten und Farbumschlagverhalten<strong>de</strong>r neuen Generation von <strong>Alginat</strong>enEine zusätzliche Sicherheit bei <strong>de</strong>r Verarbeitung bieten Farbumschlagalginate.Durch Zusatz von Farbstoffen, die auf<strong>de</strong>n sich im Zuge <strong>de</strong>r Abbin<strong>de</strong>reaktion än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n pH-Wertreagieren, wird das En<strong>de</strong> einzelner Phasen durch einenFarbwechsel angezeigt. Mo<strong>de</strong>rne Materialien sind dabei in<strong>de</strong>r Lage, alle relevanten Arbeitsschritte durch einen Farbwechselanzuzeigen.Hierzu zählen das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mischzeit und <strong>de</strong>r Verarbeitungszeit(jetzt muss das Material spätestens in <strong>de</strong>n Mun<strong>de</strong>ingeführt wer<strong>de</strong>n) sowie das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Abbin<strong>de</strong>phase.Durch diese Eigenschaften kann vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, dassdie Abformung bereits <strong>de</strong>m Mund entnommen wird, obwohldas Material noch nicht vollständig abgebun<strong>de</strong>n ist. Zusätzlichkönnen sensible Patienten dadurch entlastet wer<strong>de</strong>n,dass Anfang und En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mundverweildauer jeweils durcheinen Farbwechsel angezeigt wer<strong>de</strong>n.Farbumschlagverhalten am Beispiel vonXantalgin Crono von Heraues KulzerMischen: Blau<strong>Alginat</strong>pulver mit <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Menge Wasser in <strong>de</strong>nAnmischbecher geben und kräftig mischen. Das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>rMischzeit wird durch <strong>de</strong>n Farbwechsel von Blau nachViolett angezeigt.Verarbeiten: ViolettDas Material wird in <strong>de</strong>n Abformlöffel gefüllt. So lange bisdas Material von Violett nach Rosa umschlägt, haben SieZeit <strong>de</strong>n Löffel zu füllen, und eine kleine Menge <strong>de</strong>s Materialsdirekt auf die Zähne zu geben.En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Verarbeitungszeit: RosaWenn Sie so lange mit <strong>de</strong>m Einsetzen <strong>de</strong>s Löffels in <strong>de</strong>nMund warten, bis die Farbe von Violett nach Rosa umgeschlagenist, dann ist die Mundverweildauer für <strong>de</strong>nPatienten beson<strong>de</strong>rs kurz.En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mundverweildauer: WeißNach sechzig Sekun<strong>de</strong>n zeigt Ihnen das Material mit <strong>de</strong>mUmschlag nach Weiß das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mundverweildauer an.12


Praktisches Vorgehen bei <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformungMischen: BlauVerarbeiten: ViolettEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Verarbeitungszeit: RosaEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mundverweildauer: Weiß13


Praktisches Vorgehen bei <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformungBeurteilung und Behandlung <strong>de</strong>r fertigen AbformungNach <strong>de</strong>r Entnahme aus <strong>de</strong>m Mund wird die fertige <strong>Alginat</strong>abformungunter fließen<strong>de</strong>m Wasser von Speichelrestengesäubert und auf ihre Brauchbarkeit untersucht. Die Zahnreihenund ebenso relevante zahnlose Kieferabschnittemüssen vollständig erfasst sein.Luftblasen im Bereich <strong>de</strong>r Okklusalflächen stellen sich auf<strong>de</strong>m fertigen Mo<strong>de</strong>ll als Gipsperlen dar und verhin<strong>de</strong>rn dieexakte Zuordnung <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>lle. Bei <strong>de</strong>r Abformung vonSchwebebrücken o<strong>de</strong>r weit offenen Inter<strong>de</strong>ntalräumen kannes zum Ausreißen <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>s in <strong>de</strong>n untersichgehen<strong>de</strong>nGebieten kommen.Luftblasen in <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformung führen zu Gipsperlen auf <strong>de</strong>r Okklusalfläche<strong>de</strong>s Gipsmo<strong>de</strong>lles.Dies führt zur Unbrauchbarkeit <strong>de</strong>r Abformung. In solchenFällen sollte man vor <strong>de</strong>r Abformung die untersichgehen<strong>de</strong>nGebiete mit zähplastischem Silikon o<strong>de</strong>r mit Wachs ausblocken.Ist die Abformung gelungen, sollte sie umgehend ausgegossenwer<strong>de</strong>n, weil das <strong>Alginat</strong> bei Luftlagerung durch Verdunstenvon Wasser schrumpft. Bei Wasserlagerung kommtes durch Wasseraufnahme zur Quellung.Die Gipsperlen verhin<strong>de</strong>rn die korrekte Zuordnung von Ober- und Unterkiefermo<strong>de</strong>ll.Nach Entfernen <strong>de</strong>r Gipsperlen ist die Interkuspidationstörungsfrei.14


Praktisches Vorgehen bei <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformungVor <strong>de</strong>m Transport in das zahntechnische Labor wird dieAbformung so beschnitten, dass kein Abformmaterial über<strong>de</strong>n dorsalen Löffelrand hinausreicht. Ist dies nicht möglich,ohne die Qualität <strong>de</strong>r Abformung zu min<strong>de</strong>rn, muss dieAbformung mit <strong>de</strong>r Öffnung nach unten gelegt wer<strong>de</strong>n, weilsonst die Gefahr besteht, dass sich das Abformmaterial imdorsalen Bereich vom Löffel löst.Für <strong>de</strong>n Transport in das zahntechnische Labor sollte die<strong>Alginat</strong>abformung zusammen mit einem feuchten Zellstofftuchin einen fest verschließbaren Plastikbeutel gegebenwer<strong>de</strong>n. Das Tuch erhöht die Luftfeuchtigkeit im Beutel undverhin<strong>de</strong>rt die vorzeitige Austrocknung <strong>de</strong>r Abformung.Da die <strong>Alginat</strong>abformung am besten innerhalb von30 Minuten ausgegossen sein muss, um ein ausreichendgenaues Mo<strong>de</strong>ll zu erhalten, ist es empfehlenswert, dieweitere Bearbeitung direkt in <strong>de</strong>r Praxis vorzunehmen. Sogeht durch <strong>de</strong>n Transport in ein Dentallabor nicht zusätzlichZeit verloren. Das gilt nicht für die neuen <strong>Alginat</strong>e, die biszu fünf Tage lagerfähig sind.Das Zellstofftuch darf keinen unmittelbaren Kontakt mit <strong>de</strong>r Abformunghaben, weil es sonst zur Quellung <strong>de</strong>r Abformung kommen kann.15


Mo<strong>de</strong>llherstellungBenötigte Materialien zur <strong>Alginat</strong>abformungDurch Füllen <strong>de</strong>r im Mun<strong>de</strong> genommenen Abformung(Negativform) mit einem plastischen Material erhält mannach Aushärtung <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llmaterials eine Positivform <strong>de</strong>rMundsituation, das Situationsmo<strong>de</strong>ll. Für die <strong>Alginat</strong>abformungist Gips das Mo<strong>de</strong>llmaterial <strong>de</strong>r Wahl. An<strong>de</strong>re Mo<strong>de</strong>llwerkstoffe,wie Zemente, Kunststoffe, Keramik o<strong>de</strong>r Metallebeziehungsweise Legierungen (Metallspritzverfahren, galvanoplastischeMo<strong>de</strong>llherstellung) können für Situationsmo<strong>de</strong>llenach <strong>Alginat</strong>abformung nicht verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.Gips, chemisch ein zweifach hydratisiertes Kalziumsulfat inkristallinischer Form (CaSO 4.2H 2O), erfüllt alle an ein gutesMo<strong>de</strong>llmaterial zu stellen<strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen in ausreichen<strong>de</strong>mMaße. Dabei ist er preiswert und einfach zu handhaben.Bei Dentalgipsen wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r A.D.A.- und DIN-Norm 4Typen (I–IV) unterschie<strong>de</strong>nBenötigte Materialien zur <strong>Alginat</strong>abformungHartgips o<strong>de</strong>r Superhartgips (das Gipspulver mussgeschützt vor Feuchtigkeit in einem geschlossenenBehälter aufbewahrt wer<strong>de</strong>n)Wasserfalls vorhan<strong>de</strong>n Vakuum-Anmischgerät, sonstMischbecherAnrührspatelRüttlergegebenenfalls GipstrimmerSockelformerTyp IAbformgips,Dowel-Pins, Klebewachs, Wachsmesser, FlammeTyp II Alabastergips,Typ III Hartgips,Typ IV Superhartgips.Für Situationsmo<strong>de</strong>lle verwen<strong>de</strong>t man Hartgips o<strong>de</strong>r Superhartgips.16


Mo<strong>de</strong>llherstellungVorbereiten <strong>de</strong>r AbformungAnmischen <strong>de</strong>s GipsesVorbereiten <strong>de</strong>r AbformungEs ist empfehlenswert, vor <strong>de</strong>m Ausgießen die Innenfläche<strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformung mit Gipspulver zu bestreuen unddieses mit etwas Wasser zu verteilen. Dadurch lassen sicheventuell noch vorhan<strong>de</strong>ne Speichel und Blutreste entfernen.Nach ein bis zwei Minuten wird das Gipspulver sorgfältigausgespült und überschüssiges Wasser entfernt.Um die Sockelherstellung zu erleichtern und um einspäteres unnötiges Trimmen <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lls zu vermei<strong>de</strong>n,können an <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformung mit einem wasserfestenStift die Mo<strong>de</strong>llgrenzen eingezeichnet wer<strong>de</strong>n.Bei Unterkiefer-Abformungen kann zusätzlich die lingualeÖffnung mit Wachs o<strong>de</strong>r Silikon verschlossen wer<strong>de</strong>n.Anmischen <strong>de</strong>s GipsesDas Anmischen <strong>de</strong>s Gipses erfolgt entwe<strong>de</strong>r von Hand ineinem glattwandigen Gumminapf mit einem Spatel o<strong>de</strong>r ineinem mechanischen Gipsmischgerät unter Vakuum.Alle zum Anmischen benutzten Utensilien müssen unbedingtsauber sein. Gipsrückstän<strong>de</strong> von einem vorhergehen<strong>de</strong>nMischvorgang können die Oberflächengüte <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llsvermin<strong>de</strong>rn und beschleunigen die Abbin<strong>de</strong>reaktion.Die vom Hersteller angegebene Dosierung für das Gipspulver/Wasser-Verhältnissollte möglichst genau befolgt wer<strong>de</strong>n.Der fertig angerührte Gipsbrei soll homogen und voncremiger Konsistenz sein. Das Unterschlagen von Luftblasenmuss vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Da dies beim Anmischenvon Hand nur sehr unvollkommen gelingt, ist das automatischeAnrühren unter Vakuum vorzuziehen. Hierbei beträgtdie Rührzeit bei einer Umdrehungszahl von 300–400 proMinute ca. 30–45 Sekun<strong>de</strong>n.Innenfläche <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformung mit Gipspulver bestreuen, um freieAlginsäure zu bin<strong>de</strong>nZungenraum bei Unterkieferabformung mit Silikon ausgefüllt, Mo<strong>de</strong>llgrenzedurch Wachsband festgelegtEinzeichnen <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llgrenze mit wasserfestem StiftAusgießen <strong>de</strong>r Abformung auf <strong>de</strong>m Rüttler. Zunächst nur kleine Portioneneinfüllen und in tiefsten Stellen blasenfrei verteilen (a). Danachgrößere Portionen Gipsbrei nachfüllen, bis die Abformung randvoll ist.17


Mo<strong>de</strong>llherstellungAusgießen <strong>de</strong>r AbformungBeim Füllen <strong>de</strong>r Abformung wird mit <strong>de</strong>m Spatel zunächstnur eine kleine Portion Gipsbrei auf eine glatte <strong>de</strong>m Zahnkranzbenachbarte Fläche aufgebracht. Unter <strong>de</strong>n Vibrationen<strong>de</strong>s Rüttlers lässt man <strong>de</strong>n Gipsbrei langsam in dietiefsten Stellen <strong>de</strong>s Zahnkranzes hineinfließen, bevor dienächste Portion eingefüllt wird.Sockelherstellung. EinphasigesEs wer<strong>de</strong>n solange immer größere Portionen <strong>de</strong>s Gipsbreisnachgelegt und verteilt, bis die Abformung randvoll ist.Der Rest <strong>de</strong>s inzwischen schon etwas festeren Gipsbreiswird im Überschuss in einen Sockelformer gehäuft. Die mitGips gefüllte Abformung wird dann in <strong>de</strong>n Former gegeben.An <strong>de</strong>r Seite hervorquellen<strong>de</strong> grobe Überschüsse könnenvorsichtig mit <strong>de</strong>m Gipsmesser entfernt wer<strong>de</strong>n. Um zu verhin<strong>de</strong>rn,dass über <strong>de</strong>n Löffelrand hinausragen<strong>de</strong>s Abfommaterial<strong>de</strong>formiert wird, sollte <strong>de</strong>r Löffel während <strong>de</strong>r Erstarrungszeit<strong>de</strong>s Gipses im hinteren Bereich durch einStück Wachs, Silikon o<strong>de</strong>r ähnliches gestützt wer<strong>de</strong>n.Die mit Gips gefüllte Abformung wird in <strong>de</strong>n mit Gipsgefüllten Sockelformer gegebenSockelherstellung. ZweiphasigesDas Ausgießen <strong>de</strong>r Abformung und die Sockelherstellungkönnen auch getrennt in zwei Phasen vorgenommen wer<strong>de</strong>n.Hierbei lässt man <strong>de</strong>n bis zum Rand <strong>de</strong>r Abformungeingefüllten Gips zunächst fest wer<strong>de</strong>n, bevor die Abformungunter leichten Rüttelbewegungen in die frisch angerührteSockel-Gipsmasse hineingedrückt wird.Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Gips im Zahnkranz ausgehärtet ist, Abformung umdrehenund unter leichten Rüttelbewegungen in Sockelgipsmasse drücken,Überschüsse mit Gipsmesser entfernenNach <strong>de</strong>r ersten Verfestigung <strong>de</strong>s Gipsbreis wird <strong>de</strong>r Sockelmit <strong>de</strong>m Gipsmesser grob in Form gebracht.18


Mo<strong>de</strong>llherstellungTrennen <strong>de</strong>r Abformung vom Mo<strong>de</strong>llTrimmen <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llsTrennen <strong>de</strong>r Abformung vom Mo<strong>de</strong>llSobald <strong>de</strong>r Gips ausgehärtet ist (s. Gebrauchsinformation),sollte die <strong>Alginat</strong>abformung unverzüglich vom Mo<strong>de</strong>ll entferntwer<strong>de</strong>n.Das <strong>Alginat</strong> verliert durch Kontakt mit <strong>de</strong>m Gips und durchlängeres Lagern Wasser und damit Elastizität. Daher erschwerteine längere Wartezeit das Trennen von Abformungund Mo<strong>de</strong>ll ganz erheblich. Mit <strong>de</strong>r Wasserabgabe ist eineKontraktion <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>s verbun<strong>de</strong>n. Deshalb brechen beimEntfernen <strong>de</strong>r Abformung außer<strong>de</strong>m einzeln stehen<strong>de</strong> Gipszähneleicht vom Mo<strong>de</strong>ll ab.Trimmen <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llsNach<strong>de</strong>m das Abformmaterial entfernt wor<strong>de</strong>n ist, kann dasMo<strong>de</strong>ll an einem Gipstrimmer in die endgültige Formgebracht wer<strong>de</strong>n.Die Unterfläche sollte eben sein und parallel zur Okklusionsflächeverlaufen. Die Seitenflächen können eckig o<strong>de</strong>rabgerun<strong>de</strong>t sein. Beim Trimmen <strong>de</strong>r Seitenfläche ist daraufzu achten, dass nicht zu viel Material entfernt wird.Auf gar keinen Fall sollte <strong>de</strong>shalb eine <strong>Alginat</strong>abformungüber Nacht auf <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll belassen wer<strong>de</strong>n.Beim Trennen <strong>de</strong>r Abformung vom Mo<strong>de</strong>ll wer<strong>de</strong>n zunächst<strong>de</strong>r Sockelformer und <strong>de</strong>r Abformlöffel enfernt. Der vestibuläreRand <strong>de</strong>r Abformung wird sodann mit <strong>de</strong>m Gipsmesserfreigelegt. Von hier aus wird die Abformung mit <strong>de</strong>n Fingernvorsichtig vom Mo<strong>de</strong>ll gelöst.Trimmen <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lles am Gipstrimmer.Soll das Mo<strong>de</strong>ll fest in einem Artikulator montiert wer<strong>de</strong>n,empfiehlt es sich, die Unterfläche mit einem Gipsmesseraufzurauhen. So erzielt man einen besseren Verbund mit<strong>de</strong>m Befestigungsgips. Ist hingegen ein ‚Split mounting‘ <strong>de</strong>rMo<strong>de</strong>lle geplant, muss die glatte Mo<strong>de</strong>llunterfläche seitlichmit Kerben versehen wer<strong>de</strong>n, um später eine ein<strong>de</strong>utige Reposition<strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lls im Artikulator zu gewährleisten.Die Anwendung von Pins o<strong>de</strong>r Magneten in diesem Zusammenhangist vorzuziehen.Bearbeiten <strong>de</strong>r Unterseite <strong>de</strong>s Sockelsaufgerauht für feste Montage, Kerben für Split-Mounting <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>llesin einem Artikulator.19


Mögliche Fehler und <strong>de</strong>ren VermeidungFehler Ursache VermeidungAusreißen bzw. Lösen <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformungaus <strong>de</strong>m LöffelNicht genügend mechanische Retention bzw.physikalisch-chemische Haftung <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>esam LöffelVerwendung von Rim-Lock-Löffeln o<strong>de</strong>r glattenAbformlöffeln, <strong>de</strong>ren Rand mit Wachsstreifen beklebtwur<strong>de</strong>n. Zusätzliche die Löffel an <strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n mitAdhäsivlack bestreichenFalsche Lagerung <strong>de</strong>r fertigen <strong>Alginat</strong>abformung Dorsal über <strong>de</strong>n Löffelrand hinausragen<strong>de</strong> Teile <strong>de</strong>r<strong>Alginat</strong>abformung abschnei<strong>de</strong>n, Abformung mit <strong>de</strong>rÖffnung nach unten legenAusreißen <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformung im Bereich vonInter<strong>de</strong>ntalräumen und Brückenzwischenglie<strong>de</strong>rnZu starke Unterschnitte im Bereich <strong>de</strong>r Inter<strong>de</strong>ntalräumeund Brückenzwischenglie<strong>de</strong>rVor <strong>de</strong>r Abformung untersichgehen<strong>de</strong> Stellen an <strong>de</strong>nZähnen mit Wachs ausblockenAbformung stellenweise bis zur LöffelwandDosierfehler: <strong>Alginat</strong>pulver wur<strong>de</strong> mit zu viel Wasser Dosieranweisung <strong>de</strong>s Herstellers genau beachtendurchgedrücktangerührt, <strong>de</strong>shalb dünnfließend und wenig Wi<strong>de</strong>rstandbeim Platzieren <strong>de</strong>r Abformung über <strong>de</strong>rZahnreiheZu starkes 'Drücken' bei <strong>de</strong>r Abformung Mit <strong>Alginat</strong>masse gefüllten Löffel nur unter leichtemDruck auf <strong>de</strong>r Zahnreihe positionierenKeine Stopps im Löffel angebracht Abformlöffel vor <strong>de</strong>r Abformung mit Stopps versehenLöffel zu klein o<strong>de</strong>r schief eingesetzt Vor <strong>de</strong>r Abformung Löffel anprobieren, zwischenLöffelwand und Zahnreihe sollte überall ein Abstandvon min<strong>de</strong>stens 4 mm seinPoröse Oberfläche <strong>de</strong>s Gipsmo<strong>de</strong>lles Behin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gipsabbindung durch freie Alginsäurean <strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformungVor <strong>de</strong>m Ausgießen Oberfläche <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformungmit Gipspulver bestreuen und nach 1–2 Minuten unterfließen<strong>de</strong>m kaltem Wasser sorgfältig ausspülenAnreicherung von Wasser an <strong>de</strong>r okklusalen Mo<strong>de</strong>lloberfläche,da die Abformung zur Sockelherstellungunmittelbar nach <strong>de</strong>m Einfüllen <strong>de</strong>s Gipses umgedrehtwur<strong>de</strong>Solange <strong>de</strong>r Gips noch nicht abgebun<strong>de</strong>n ist, Abformungnicht umdrehen. Zur Sockelherstellung kannüber die im Überschuss gefüllte Abformung einSockelformer gestülpt wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Sockel wird ineinem zweiten Schritt, nach vollständigem Abbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Abformung befindlichen Gipses, angefertigtGips in offener Verpackung aufbewahrt Gips (beson<strong>de</strong>rs synthetischer Gips) hat eine beschränkteHaltbarkeit und ist empfindlich gegenLuftfeuchtigkeit. Behälter verschlossen haltenGips-<strong>Alginat</strong> Kombination nicht verträglich In Ausnahmefällen sind bestimmte Gips-/<strong>Alginat</strong>-Kombinationen nicht miteinan<strong>de</strong>r verträglich. Esempfiehlt sich die vom <strong>Alginat</strong>hersteller in <strong>de</strong>r Gebrauchsanleitungerwähnten Gipse zu verwen<strong>de</strong>n20


Mögliche Fehler und <strong>de</strong>ren VermeidungFehler Ursache VermeidungUngenaue o<strong>de</strong>r unvollständige Wie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>rOkklusalflächen in <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformung undauf <strong>de</strong>m Gipsmo<strong>de</strong>llUngenügen<strong>de</strong>s Anfließen durch zu geringenStaudruck bei <strong>de</strong>r Abformung durch Verwendungeines perforierten AbformlöffelsVerwendung eines unperforierten AbformlöffelsVor Positionierung <strong>de</strong>r Abformung, <strong>Alginat</strong> mit <strong>de</strong>mFinger in die Fissuren streichenZu dünnflüssig angerührtes <strong>Alginat</strong> Dosiervorschriften einhaltenAbformung zu spät in <strong>de</strong>n Mund eingebrachtVerarbeitungszeit einhaltenAbbindung hat schon begonnenGipsperlen auf <strong>de</strong>n Okklusalflächen <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llzähne Luftblasen in <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformung Vor Einsetzen <strong>de</strong>s gefüllten Abformlöffels mit <strong>de</strong>mFinger <strong>Alginat</strong>abformmaterial auf die Okklusalflächen<strong>de</strong>r Zähne streichenAbbrechen einzeln stehen<strong>de</strong>r Gipszähne beiEntfernung <strong>de</strong>r Abformung vom Mo<strong>de</strong>ll<strong>Alginat</strong>abformung wur<strong>de</strong> zu lange auf <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>llgelassen und ist in Folge starker Schrumpfung nichtAbformung unmittelbar nach Erhärten <strong>de</strong>s Gipses(nach ca. 30 Minuten) vom Mo<strong>de</strong>ll entfernenmehr elastisch verformbarStarke Unterschnitte an <strong>de</strong>n Zähnen und Verkanten<strong>de</strong>r Abformung beim Abziehen vom Mo<strong>de</strong>llBeidseitiges Lösen <strong>de</strong>r Abformung und <strong>de</strong>s Abformlöffelsbeim Abziehen vom Mo<strong>de</strong>ll, nicht am LöffelgriffhebelnAuf <strong>de</strong>m durch <strong>Alginat</strong>abformung gewonnenenSituationsmo<strong>de</strong>ll angefertigte Werkstücke (Kunststoffprothese,Mo<strong>de</strong>llgussbasis, kieferorthopädisches Gerät)passen zwar auf <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll, aber nicht im Mund <strong>de</strong>sPatientenBleiben<strong>de</strong> Deformation <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformung durch:zu spätes Ausgießen Die Abformung wird auch bei Lagerung in einemPlastikbeutel i<strong>de</strong>alerweise nach 30 Minuten ausgegossen,da sonst durch Wasserabgabe eine starkeSchrumpfung auftreten könntezu langen Verbleib im Desinfektionsbad Desinfektionszeiten einhaltenunbemerktes Lösen <strong>de</strong>r <strong>Alginat</strong>abformung von <strong>de</strong>rLöffelwand, zum Beispiel im dorsalen Bereich: über<strong>de</strong>n Löffelrand hinausragen<strong>de</strong>s Material wur<strong>de</strong> nichtabgeschnitten und die Abformung nicht mit <strong>de</strong>rÖffnung nach unten gelegtSofort nach Entnahme <strong>de</strong>r Abformung aus <strong>de</strong>m Mundsollten alle über <strong>de</strong>n Löffelrand hinausragen<strong>de</strong>nGebiete abgeschnitten wer<strong>de</strong>n, falls dies nicht möglichist, muss die Abformung unbedingt mit <strong>de</strong>r Öffnungnach unten gelegt wer<strong>de</strong>nübermäßige elastische Deformation:bei falscher Entnahmetechnik <strong>de</strong>r fertigenAbformung aus <strong>de</strong>m Mundbei zu geringer Schichtstärke <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>sinfolge eines zu klein gewählten Abformlöffelso<strong>de</strong>r Verwendung eines Kunststofflöffelsbei zu starkem Druck auf die Abformungwährend <strong>de</strong>r Abbin<strong>de</strong>phase <strong>de</strong>s <strong>Alginat</strong>sAbformung sollte durch Hineingreifen <strong>de</strong>r Zeigefingerin das Vestibulum symmetrisch und ruckartig vomKiefer gelöst wer<strong>de</strong>nLöffel groß genug auswählen (min. 5 mm Platzzwischen Löffelwand und Äquator <strong>de</strong>r Zahnreihen),für <strong>Alginat</strong>abformung nur Abformlöffel aus Metallverwen<strong>de</strong>nNach korrekter Positionierung <strong>de</strong>s Abformlöffels,Abformung drucklos am Ort halten21


LiteraturBornett, M., Schlachter, Ch., Siebert, G.:Untersuchungen zur Desinfektion von Abformmaterialien in <strong>de</strong>r zahnärztlichenPraxis.Dtsch Zahnärztl Z 35, 902 (1980)Finger, W., Komatsu, M.:Elastic and plastic properties of elastic <strong>de</strong>ntal impression materials.Dent Materials 1, 129 (1985)Hansson, O., Eklund, J.:A historical review of hydrocolloids and an investigation of the dimensionalaccuracy of the new alginats for crown and bridge impression whenusing stock trays.Swed Dent J 8, 81 (1984)Hollinger, O.J., Lorton, L., Krantz, W.A., Conelly, M.:A clinical and laboratory comparison of irreversible hydrocolloid impressiontechniques.J Prosth Dent 51, 304 (1984)Khan, Z., Morris, J.C., v. Fraunhofer, J.A.:Effect of irreversible hydrocolloid impressions on surface hardness of<strong>de</strong>ntal stone.J Prosth Dent 52, 435 (1984)Musil, R., Lued<strong>de</strong>ckens, H., Oehring, H., Schmidt, H.J.:<strong>Alginat</strong>abformung durch eine Peressigsäure-Dampfbehandlung hochgradig<strong>de</strong>sinfizieren.Dental Labor 26, 1083 (1983)Peutzfeldt, A., Asmussen, E.:Accuracy of alginate and elastomeric impression materials.Scand J Dent Res 97, 375 (1989)Viohl, J., Lehmer, P.:Dimensionsstabilität von <strong>Alginat</strong>abformungen und Härte <strong>de</strong>r Gipsausgüssebei Desinfektion.Dtsch Zahnärztl Z 43, 477 (1988)Wirz, J.:Der <strong>Alginat</strong>abdruck in <strong>de</strong>r täglichen Praxis.Quintess Zahntech 7, 199 und 299 (1981)Wirz, J., Jäger, K., Schmidli, F.:Abformung in <strong>de</strong>r zahnärztlichen Praxis.G. Fischer, Stuttgart 1993Körber, K., Ludwig, K.:Zahnärztliche Werkstoffkun<strong>de</strong> und Technologie.2. Auflage Thieme Verlag, Stuttgart 1993Marxkors, R., Meiners, H.:Taschenbuch <strong>de</strong>r Zahnärztlichen Werkstoffkun<strong>de</strong>,4. Auflage. Hanser Verlag, München 199322


Notizen23


WM-NR: 66037971 00 02.08Unsere Medizinprodukte sind nach <strong>de</strong>r europäischen Richtlinie 93/42 EWG entsprechend Ihrer Klassifizierung mit einemCE-Kennzeichen versehen.Kontakt in DeutschlandHeraeus Kulzer GmbHGrüner Weg 1163450 HanauTel.: 0800-HERADENT0800-437 23368Fax: +49 (0) 6181 353 461info.<strong>de</strong>nt@heraeus.comwww.heraeus-kulzer.<strong>de</strong>Kontakt in ÖsterreichHeraeus Kulzer Austria GmbHNordbahnstrasse 36Stg. 2/4/ Top 4.5A-1070 WienTel.: +43 (0) 1 408 0941Fax: +43 (0) 1 408 0941 75info@heraeus-kulzer.atwww.heraeus-kulzer.atKontakt in <strong>de</strong>r SchweizHeraeus Kulzer Switzerland AGRingstrasse 15ACH-8600 DübendorfTel.: +41 (0) 43 333 72 50Fax: +41 (0) 43 333 72 51info@heraeus-kulzer.chwww.heraeus-kulzer.ch

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