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Nachrichten - Werbegemeinschaft Geismar-Treuenhagen

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Eröffnung einer Wohngruppe<br />

für Menschen mit Demenz<br />

Nur noch wenige Tage bis Menschen mit<br />

Demenz ein neues Zuhause im Seniorenzentrum<br />

Göttingen angeboten wird: Im März<br />

öffnet in der traditionsreichen Einrichtung der<br />

Stadt Göttingen ein besonderes Betreuungskonzept<br />

seine Pforten. In einer kleinen Wohngruppe für 13 Bewohnerinnen<br />

und Bewohner werden zukünftig Menschen mit Demenz in familiärer<br />

Atmosphäre leben.<br />

Dazu wurden umfangreiche Bauarbeiten durchgeführt. Im Innenbereich entsteht eine<br />

große und gemütliche Wohnküche und ein lichter Wintergarten sorgt für Wohlbefinden.<br />

Im gesamten Wohnbereich gibt es Möglichkeiten, gemeinsam mit den Mitarbeitern<br />

den Alltag zu leben und sich zu beschäftigen. Für Rückzugsmöglichkeiten<br />

wie behagliche Sofaecken ist gesorgt. Die individuelle Privatsphäre kann in Einzel-<br />

und Doppelappartements mit eigenen Duschbad gelebt werden. Ein großes Wannenbad<br />

unter einem künstlichen Sternenhimmel bietet Gelegenheit, durch Musik und<br />

mit Düften zu entspannen. Im aufwendig gestalteten Sinnesgarten können die zukünftigen<br />

Bewohnerinnen und Bewohner jederzeit auch ohne Begleitung die Natur<br />

erleben. Das bedeutet, sie können die Jahreszeiten mit allen Sinnen kommen und<br />

gehen sehen. Es können Frühlingsblumen und Nutzpflanzen angebaut und geerntet<br />

werden. Es gibt einen künstlichen Bachlauf und Hochbeete, die besonders für Rollstuhlfahrer<br />

geeignet sind. Die Haltung von Kleintieren wie Kaninchen, Vogel und<br />

Katze ist geplant, denn Gefühlslagen werden durch eine Begegnung mit Kleintieren<br />

positiv und nachhaltig beeinflusst. Flora und Fauna bieten viele Möglichkeiten, die<br />

verbliebenen Sinne zu spüren: Das Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten und Hören<br />

wird dadurch wiederbelebt.<br />

Der Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen ist die Basis für eine förderliche<br />

Arbeit mit dementiell veränderten Menschen. Die Rahmenbedingungen und die<br />

täglichen Angebote sollen deshalb wie in einer Familie oder einer engen Gemeinschaft<br />

erlebbar sein. Die dabei zugrunde gelegten wesentlichen Bestandteile von<br />

Antrieb und Gefühl der Menschen ergeben sich aus der Biographiearbeit. Mit diesem<br />

Wissen können die Mitarbeiter Begegnungen und Angebote ausstatten, die den<br />

einzelnen Menschen auch in seiner Demenz noch erreichen. Der demente Mensch<br />

kann im Rahmen seiner Möglichkeiten in vertraute Tätigkeiten eingebunden werden<br />

und erlebt dadurch eine Stärkung seines Selbstwertgefühles. Durch eine Balance von<br />

Aktivierungs- und Beruhigungsphasen in der tagesstrukturierenden Beschäftigung<br />

wird Überforderung vermieden. Ziel aller Bemühungen ist es, ein Weniger an<br />

„Heim“ und ein Mehr an „Daheim“ zu schaffen. Dabei sind die Angehörigen wichtige<br />

Bindeglieder zur Vergangenheit der Bewohner/innen und somit zum besseren<br />

Verständnis ihrer aktuellen Antriebs- und Gefühlslage. Angehörige sollen wichtige<br />

Ansprechpartner im Alltag sein und werden zum Mitmachen motiviert. Sie können<br />

im Wohnbereich auch ein Stück „zu Hause“ sein.. (Text: Holger Nagel)<br />

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