24.11.2012 Aufrufe

Bisheriger Rahmen - Wetzlar

Bisheriger Rahmen - Wetzlar

Bisheriger Rahmen - Wetzlar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Auftaktworkshop vom 05. und 06. Februar 2010<br />

Durchgeführt vom Hessischen Ministerium<br />

der Justiz, für Europa und Integration und<br />

der Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Moderation durch Ellen Ehring, Elena<br />

Lazaridou und Stephan Schack D<br />

o k u m e n t a t i o n


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Magistrat der Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Koordinationsbüro für Jugend und Soziales<br />

Redaktion: Peter Matzke (Koordinationsbüro für Jugend und Soziales)<br />

Stefanie Schultz (Berufspraktikantin Koordinationsbüro für<br />

Jugend und Soziales)<br />

Eva Schermbach (Projektkoordination Modellregion Integration)<br />

Druck: Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Auflage: 300 Stück<br />

<strong>Wetzlar</strong>, im November 2010<br />

Organisationsberatung Ehring & Kühn GbR<br />

Seite 2 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Einleitung<br />

Wie können die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen,<br />

wirtschaftlichen und kulturellen Leben für zugewanderte Familien und ihre Kinder<br />

ermöglicht werden und Aufstiegs- und Teilhabechancen eröffnet werden, um durch<br />

die gelungene Integration den zukünftigen gesellschaftlichen Aufgaben auch in<br />

<strong>Wetzlar</strong> begegnen zu können? Dies waren die einleitenden Worte von<br />

Oberbürgermeister Wolfram Dette zu Beginn des Integrationsworkshops, der als<br />

Auftaktveranstaltung für die „Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong>“ im Neuen Rathaus<br />

durchgeführt wurde.<br />

60 Personen aus Politik, Verwaltung, Schulen, Sport, Ausländerbeirat,<br />

Migrantenvereinen, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen- und Glaubensgemeinschaften, so<br />

wie Akteuren der „Sozialen Stadt“ und Einzelpersonen aus den Bereichen<br />

Gesundheit und Wirtschaft waren der Einladung gefolgt. Als „strategische Partner“<br />

diskutierten sie darüber welche Maßnahmen bisher erfolgreich waren und wo noch<br />

Handlungsbedarf besteht und Schwerpunkte gesetzt werden müssen, um die<br />

gemeinsame Ziele zu erreichen.<br />

Die Veranstaltung war vom Hessischen Ministerium der Justiz, für Integration und<br />

Europa und der Stadt <strong>Wetzlar</strong> in Kooperation mit der Bertelsmann-Stiftung<br />

vorbereitet worden und eröffnete für alle Teilnehmer/innen eine intensive Diskussion<br />

und Reflexion zum Stand der Integration von Migranten in <strong>Wetzlar</strong>.<br />

Der Ablauf des Workshops war angelehnt an das Konzept der Bertelsmann-Stiftung,<br />

die bereits zahlreiche Auftaktveranstaltungen mit zum Thema Integration erfahrenen<br />

Referenten in anderen Städten durchgeführt hat.<br />

Nach der Begrüßung durch Herrn Oberbürgermeister Wolfram Dette referierte Frau<br />

Dr. Layla Bahmad vom Hess. Ministeriums der Justiz für Integration und Europa über<br />

die neuen Schwerpunkte der Hess. Integrationspolitik und die damit verbundenen<br />

Ziele in den Modellregionen.<br />

Die Modellregionen Integration sollen als Motor einen wegweisenden<br />

gesellschaftlichen Diskurses in Gang setzen, Integration als gemeinschaftlichen Weg<br />

in Gang bringen und Transparenz schaffen. Gemeinsame Leitbilder und abgestimmte<br />

Handlungskonzepte sollen erarbeitet werden, die die Maßnahmen der verschiedenen<br />

Ebenen von Bund, Land und Kommunen vernetzen. Um die Fortschritte bei der<br />

Erreichung der Ziele messen zu können soll ein aussagekräftiges<br />

Integrationsmonitoring aufgebaut werden.<br />

In Arbeitsgruppen wurden auf der Basis der bisher in <strong>Wetzlar</strong> erarbeiteten Leitbilder,<br />

aus dem Agenda- Prozess 2002 und aus dem Bildungs- und Erziehungsplan für<br />

Kindertagesstätten, die zentralen Leitlinien diskutiert. Stärken und<br />

Entwicklungspotenziale wurden dargestellt und Verbesserungsbedarfe wurden<br />

herausgearbeitet.<br />

Für den weiteren Prozess haben alle Arbeitsgruppen die nächsten Handlungs-<br />

schritte festgelegt und neue Termine vereinbart, um möglichst bald konkrete Projekte<br />

zu entwickeln.<br />

(aus: Pressemitteilung der <strong>Wetzlar</strong>er Neue Zeitung vom 19.02.2010)<br />

Seite 3 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Inhaltsübersicht:<br />

Nr. Inhalt Seite<br />

1. Begrüßung durch den Oberbürgermeister 5<br />

2. Dynamisches Kennenlernen 6<br />

3. Erste Reflektion 6 - 8<br />

4. Vorstellung der Ziele der Modellregion Integration<br />

Darstellen des Sachstandes zur Modellregion Integration in<br />

8 - 9<br />

5. <strong>Wetzlar</strong> 9 - 13<br />

6. Vorstellung der Handlungsfelder 13-14<br />

7.<br />

Input Integrationsdebatte in Deutschland:<br />

"Wir werden bunter, älter und weniger" 14-16<br />

8. Strategische Ausrichtung der Handlungsfelder 17<br />

· AG 1: Sport und zivilgesellschaftliches Engagement 17-20<br />

· AG 2: Schule als interkultureller Lernort<br />

21-22<br />

· AG 3: Sprache- und Bildung im Elementarbereich 23-27<br />

· AG 4: Kulturelle Integration - Interkulturelle Lebensorte 28-31<br />

· AG 5: Berufliche Integration 32-35<br />

9. Terminübersicht der Fachforen und Ansprechpartner/innen 35<br />

10. Abschlussrunde 36<br />

11. Ausblick – Die nächsten konkreten Schritte 37<br />

12. Weitere Umsetzungsschritte 38<br />

13. Anhang 39<br />

· Teilnehmerliste<br />

· Power Point Präsentation Fr. Dr. Bahmad<br />

· Tabelle der Projekte 2010<br />

Seite 4 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

1. Begrüßung und Einführung<br />

Der Oberbürgermeister der Stadt <strong>Wetzlar</strong>,<br />

Herr Wolfram Dette, begrüßte die<br />

Teilnehmenden und Frau Dr. Bahmad als<br />

Vertreterin des Hessischen Ministeriums der<br />

Justiz, für Integration und Europa und führte<br />

kurz in das Thema „Integration in <strong>Wetzlar</strong>“<br />

ein.<br />

Das Land Hessen hat die Stadt <strong>Wetzlar</strong> als Modellregion Integration ausgewählt.<br />

Damit hat <strong>Wetzlar</strong> als eine von landesweit sechs Kommunen bzw. Kreisen Anspruch<br />

auf Förderung des Landes, um ihre bisherigen Anstrengungen zur Integration von<br />

Einwandererfamilien zu vertiefen und auszuweiten. Oberbürgermeister Wolfram<br />

Dette begrüßt die Initiative des Landes: „Das Land Hessen stellt sich seiner<br />

Verantwortung und unterstützt die Integrationsleistung der Kommunen. Die Stadt<br />

<strong>Wetzlar</strong> hat bereits seit einigen Jahren Akzente in der Integrationsarbeit gesetzt und<br />

mit dem 1. <strong>Wetzlar</strong>er Migrationsbericht eine wichtige Planungsgrundlage für die<br />

Modellregion geschaffen.“<br />

Intention des Programms ist es, die Städte zu unterstützen, ganzheitliche<br />

Handlungskonzepte und Lösungswege zu entwickeln und die Integration als<br />

wesentliche Zukunftsaufgabe der Gesellschaft mit dem Ziel der gleichberechtigten<br />

Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund am gesellschaftlichen,<br />

wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Leben zu erwirken.<br />

Die Programmlaufzeit erstreckt sich über den Zeitraum 2009 bis 2013 und umfasst<br />

neben der Förderung einer Fachstelle zur Projektkoordination die anteilige<br />

Bezuschussung von modellhaften Maßnahmen in den verschiedenen<br />

Handlungsfeldern zur Umsetzung einer gelungenen Integration.<br />

Die Federführung bei der Umsetzung des Programms liegt beim Oberbürgermeister.<br />

Ziel der Stadt ist die Entwicklung und Umsetzung eines modernen<br />

Integrationsmanagements. Dies soll in einem offenen und partizipativen Prozess<br />

geschehen, mit dem Anspruch, dass das gemeinsam erarbeitete Integrationskonzept<br />

von der Politik und der Verwaltung, von den Freien Trägern, den Vereinen und<br />

Verbänden getragen wird.<br />

Der Integrationsworkshop ist der Auftakt zu einer intensiven Diskussion, wie<br />

Integration in <strong>Wetzlar</strong> als allgemeingesellschaftliche Aufgabe gestaltet werden kann.<br />

Oberbürgermeister Dette wünscht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein<br />

erfolgreiches Wochenende.<br />

Seite 5 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

2. Dynamisches kennenlernen: Eigene Wanderungsbewegungen<br />

und Einschätzungen zur Integration in <strong>Wetzlar</strong>´<br />

Der Raum wurde in vier Ecken geteilt und symbolisierte jeweils die Orte<br />

„<strong>Wetzlar</strong>“<br />

„Kreisgebiet“<br />

„Deutschland“ „außerhalb Deutschlands“<br />

Zuerst wurden die Teilnehmenden gebeten, sich dem Gebiet zuordnen, in dem ihre<br />

Eltern geboren wurden. Anschließend stellten sich die Teilnehmenden an ihren<br />

eigenen Geburtsort sowie ihren Ausbildungs-, bzw. Studienort. Bemerkenswert war<br />

der große Anteil an Personen, deren Eltern im Ausland geboren waren. Deutlich<br />

wurde auch die starke Wanderungsbewegung insbesondere innerhalb Deutschlands.<br />

Anschließend positionierten sich die Teilnehmenden auf einer Skala von 0 - 100 je<br />

nach Grad ihrer Zustimmung zu folgenden Fragen:<br />

(1) Wie werden in <strong>Wetzlar</strong> Migranten und Migrantinnen in die Gestaltung der<br />

Integration mit ein bezogen?<br />

(2) Wie würden Sie das Integrationsklima in <strong>Wetzlar</strong> einschätzen?<br />

Integration wird in <strong>Wetzlar</strong> gelebt. Es gab dazu eine starke Positionierung im<br />

mittleren Bereich. Es seien gute Ansätze vorhanden, die aber auch zu optimieren<br />

sind.<br />

3. Erste Reflexion<br />

Die Teilnehmenden setzten sich in „Murmelgruppen“ zusammen und erarbeiteten<br />

erste Erkenntnisse und Botschaften aus dem Gehörten und Erlebten.<br />

Damit Integration in <strong>Wetzlar</strong> noch besser gelingt – Welcher<br />

Stolperstein ist zu umgehen / beiseite zu schaffen?<br />

Stolpersteine<br />

• „Ghettoisierung“<br />

• Zugang, Erreichbarkeit von Migranten<br />

• Weiterentwicklung der Konzepte in den Schulen?<br />

• „Vereinsmeierei“ → Abschottung<br />

Seite 6 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

• Segregation in Wohnvierteln, Schulabschlüssen<br />

• Zu wenig Bewusstsein für eine „Multi-Kulti“ Gesellschaft (Zugehörigkeitsgefühl)<br />

• Kommunikation zur Integration fehlt!<br />

• Umfassende Beteiligung aller Bereiche und Nationalitäten muss gewährleistet sein<br />

• Separierung und Ausgrenzung durch künstliche Identitätswahrung<br />

• Verschlossenheit der Migranten durch Angst, durch Sprachschwierigkeiten, durch<br />

Unsicherheit; keine Erreichbarkeit<br />

• Vorurteile<br />

o der Migranten<br />

„Die mögen mich nicht“<br />

o der Deutschen<br />

„Die sind anders als ich“<br />

• Sprachkenntnisse<br />

• Situation der Medienlandschaft (deutsche und türkische)<br />

• Konkurrenz: Einheimische – Migranten<br />

• Übertriebener Formalismus und Bürokratismus<br />

• Sprache<br />

• Fehlende Infrastruktur<br />

• Ghetto-Bildung<br />

• „Tendenz zu den Wurzeln“ bei „dritter Generation“<br />

• Fehlende Offenheit von allen Seiten<br />

• Angst<br />

o vor Identitätsverlust (Deutsche, Migranten)<br />

o vor Veränderungen<br />

o vor Unbekanntem<br />

• Sprachkompetenz und Bildungsniveau<br />

• Zu wenig Partnerschaft, zu starke Steuerung<br />

• Wohnen im „Ghetto“<br />

• Gegenseitiges -nicht!- aufeinander zugehen!<br />

Damit Integration in <strong>Wetzlar</strong> noch besser gelingt –<br />

Welcher Erfolgsfaktor ist zu verstärken?<br />

Erfolgsfaktoren<br />

• Ganztagsschulen<br />

• Bildung und Beschäftigung<br />

• Zielgruppenorientierung (bedarfsorientiert)<br />

• Förderung von „Multi-Kulti-Gruppen“ (gesunde Mischung)<br />

• Veränderte Esskultur<br />

o Deutsche essen Döner<br />

o Türken essen Rippchen und Kraut<br />

• Durch Austausch, Änderung des Lebensstils<br />

• Interkulturelle Begegnungspunkte (Nachbarschaftszentrum)<br />

• Bereitschaft der lokalen Politik zum Thema Integration<br />

• Projekte wie Frühstart, Ostercamp, ProMi und fachliche Kompetenz<br />

Seite 7 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

• Sprache und Verständnis „Wir verstehen uns gut“<br />

• Bildung; Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Eltern) wollen und brauchen mehr<br />

• Osman-Markt<br />

• Sprache und Bildung fördern<br />

• Mehr gesellschaftliche Teilhabe / Partizipation, Einbindung in den Prozess<br />

• Bestehendes Netzwerk<br />

• Interkulturelle Konzepte in den Kita´s<br />

• Angebote; Vielfalt → offener, passender<br />

• Netzwerke<br />

o professionell<br />

o Nachbarschaft<br />

o Bekannte/Freunde<br />

• Einbeziehung von Eltern von Anfang an; z.B. „Frühstart“<br />

• Beziehungen entstehen durch Begegnung vom IHR zum WIR<br />

• Verständlicher Zugang zu Informationen<br />

• Multiplikatoren mit Migrationshintergrund<br />

• Vernetzung<br />

• Beteiligung<br />

• Netzwerkarbeit<br />

4. Vorstellung der Ziele der hessischen Modellregion Integration<br />

Frau Dr. Bahmad, Vertreterin des Hess. Ministeriums der Justiz, für Europa und<br />

Integration, erläuterte Ziele und Anforderungen an die Modellregion Integration.<br />

(s.beigefügte ppt-Datei)<br />

Ziel der hessischen Integrationspolitik ist es, eine gesamtgesellschaftliche<br />

Strategie zu entwickeln, die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen,<br />

politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben ermöglicht sowie Aufstiegs-<br />

und Teilhabechancen zu eröffnen.<br />

Anforderungen an die Modellregion Integration sind:<br />

� Integration wird als Zukunftsthema mit Querschnittscharakter erkannt<br />

� Integration wird als Chefsache definiert<br />

� Übergeordnetes Ziel ist die gleichberechtigte Teilhabe<br />

� Maßnahmen und Projekte knüpfen an Maßnahmen an<br />

� Aufbau eines gemeinschaftlich entwickelten Integrationskonzeptes<br />

� Vernetzung bestehender Förderungen und Aktivitäten öffentlicher Träger und<br />

Akteure in der Region<br />

� Vernetzung aller Handlungsebenen der Verwaltung – Kommune – Kreis -<br />

Land<br />

� Einleitung struktureller Veränderungen, z.B. von kommunalen<br />

Dienstleistungen<br />

Seite 8 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Quintessenz<br />

� Förderung struktureller Integration<br />

� Kein bunter Blumenstrauß an Einzelmaßnahmen, sondern übergeordnete<br />

Ziele und Bedarfe definieren:<br />

� 100% Kindergartenbesuch über 3 Jahre<br />

� bedarfsgerechter Ausbau von Ganztagsschulen: „kein Kind ohne<br />

Schulabschluss“<br />

� Verbesserung der zielgruppenspezifischen Beratung der<br />

Arbeitsverwaltung<br />

� verstärkte Einstellung von Migranten im öffentlichen Dienst<br />

� Damit soll ein nachhaltiger Integrationserfolg ermöglicht werden.<br />

5. Darstellung des Sachstandes zur Modellregion Integration<br />

Herr Matzke, Leiter des Koordinationsbüros Jugend und Soziales der Stadt <strong>Wetzlar</strong>,<br />

erläuterte den Sachstand zur Integrationspolitik in <strong>Wetzlar</strong> und stellt die<br />

Überlegungen zur Steuerungsstruktur des Prozesses vor.<br />

Teilziele<br />

• Erarbeitung eines Integrationskonzeptes als integriertes Handlungskonzept<br />

und die Umsetzung von Projekten zur Förderung der Teilhabemöglichkeiten,<br />

• die Organisation der Integration als Querschnittsaufgabe in der Verwaltung<br />

und interkulturelle Öffnung und Qualifizierung der Regeldienste,<br />

• die Gestaltung eines partizipativen Beteiligungsprozesses, um die<br />

demokratische Teilhabe, das bürgerliche Engagement und die Übernahme<br />

von zivilgesellschaftlicher Verantwortung zu stärken.<br />

<strong>Rahmen</strong><br />

• Einrichtung „Programmkoordination Integration“<br />

• Integrationsworkshops mit strategischen Partnern aus der Region<br />

• Vertiefung der Diskussion und Begleitung des Prozesses in Fachforen zu den<br />

verschiedenen Handlungsfeldern<br />

• Erarbeitung eines integrierten Handlungskonzeptes zum<br />

Integrationsmanagement<br />

• Vorbereitung der parlamentarischen Beschlussfassung<br />

Seite 9 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

<strong>Bisheriger</strong> <strong>Rahmen</strong><br />

Städtische Gremien,<br />

Ausländerbeirat u.a.<br />

Städtische Fachämter,<br />

Jugendamt, VHS,<br />

Ausländerbüro u.a.<br />

Ministerien von<br />

Bund u. Land<br />

Bundesamt für Migration<br />

und Flüchtlinge (BAMF)<br />

Wohnungswirtschaft<br />

Wohlfahrtsverbände,<br />

Kirchen<br />

Gewerkschaften<br />

Schulen und<br />

Schulämter<br />

Stiftungen, Vereine,<br />

Verbände, Initiativen<br />

Migrantenorganisationen<br />

Lahn-Dill-Arbeit GmbH<br />

IHK, HHK, Agentur für Arbeit<br />

Lahn-Dill-Kreis<br />

Fachabteilungen<br />

Gremien LDK, Integrationsbeirat,<br />

AK Migration, AG Sprache<br />

Dazu werden unter anderem Vertreter aus Politik und Verwaltung, Ausländerbeirat,<br />

Arbeitsverwaltung, Interessenvertretungsorganen wie Arbeit, Wirtschaft,<br />

Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Glaubensgemeinschaften, Vertreter des Sports,<br />

der Migrantenvereine und aus den Quartieren der Sozialen Stadt eingeladen, um den<br />

bisherigen integrationspolitischen Prozess zu beleuchten, Leitbilder und Ziele zu<br />

formulieren und die Weiterentwicklung der Integrationsarbeit auf den Weg zu<br />

bringen. Da dieser Prozess sich über die Auftaktveranstaltung hinaus fortsetzen soll,<br />

ist die Vertiefung der Umsetzungsschritte in den einzelnen Handlungsfeldern bzw.<br />

Aufgabenbereichen in jeweiligen Fachforen geplant.<br />

Steuerung<br />

Integrationsworkshop<br />

mit strategischen Partnern aus der Region<br />

(Wohlfahrtsverbände, Kreis, Kirchen und Glaubensgem., Vereine und Verbände u.a.)<br />

Fachforum I<br />

Bildung<br />

(z.B. mit Jugendamt, Trägern von KITAS,<br />

Quartiersmanagement u.a.)<br />

Fachforum II<br />

(berufl. Integration ... mit...)<br />

Steuerungs AG<br />

mit Vertreter/Innen aus Fachforen<br />

u. externer Mod.<br />

(Verbände, Stadt, u.a.)<br />

Fachforum III<br />

(... Mit ...)<br />

Seite 10 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Zur Veranschaulichung ist das Handlungsfeld „Sprachförderung“ zu nennen. Mit den<br />

Programmen „Frühstart“ und „Mama lernt deutsch“ sowie der aufsuchenden<br />

Sprachförderung und Familienbildungsarbeit gibt es bereits gute Beispiele und<br />

Netzwerke in <strong>Wetzlar</strong>. Vorstellbar wäre, diese Angebote „in die Fläche zu bringen“, d.<br />

h. gezielter Ausbau von Handlungsfeldern gemeinsam mit den freien Trägern, um<br />

das gesteckte Ziel- frühes Erlernen der deutschen Sprache von Kindern aus Familien<br />

mit Migrationshintergrund - zu erreichen.<br />

Bisherige Leuchtturmprojekte u.a.<br />

� Sprachförderung mit<br />

„Frühstart“ u. „Mama<br />

lernt Deutsch“ u.a.<br />

� Nachbarschaftszentren<br />

u. Angebote in<br />

Quartieren „Soziale<br />

Stadt“<br />

� Niedrigschwellige<br />

Integrations- und<br />

Sprachkurse<br />

� Neuorganisation<br />

Ausländerbüro<br />

� Migrationsbericht<br />

� Antragsrecht<br />

Ausländerbeirat<br />

� Neubürgerempfang<br />

� Intern. Kulturfest<br />

Weitere Handlungsfelder sind Bildung / Förderung des Schulerfolgs, berufliche<br />

Integration / Verknüpfung von Integrationskursen mit berufsorientierenden<br />

Angeboten für Frauen mit Migrationshintergrund, die gesellschaftliche Integration und<br />

politische Teilhabe, Aufwertung der Wohnquartiere und Stabilisierung der Angebote<br />

in den Projektgebieten der Sozialen Stadt, ohne hier eine abschließende Aufzählung<br />

vorzunehmen und dem Diskussionsprozess über zielführende Maßnahmen im<br />

Integrationsworkshop vorgreifen zu wollen.<br />

Seite 11 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Zentrale Handlungsfelder<br />

� I. Bildung u. Soziale Beratung<br />

� II. berufl. Integration u. Wirtschaft<br />

� III.Gesellschaftliche Integration u. politische<br />

Teilhabe<br />

� IV. Gesundheit<br />

� V. Wohnen<br />

Die Stadt wird für die Programmlaufzeit eine „Programmkoordination Integration“<br />

einrichten, die gemeinsam mit den zentralen Fachämtern und in enger Abstimmung<br />

mit dem Ausländerbeirat das Programm umsetzen wird.<br />

Interne Steuerungsstruktur<br />

Steuerungs-AG:<br />

Schnittstelle zu Fachforen<br />

und Workshop<br />

Ausländerbüro<br />

Jugendamt<br />

VHS<br />

GF Ausländerbeirat<br />

Federführung: Oberbürgermeister<br />

Herr Dette<br />

Projektgruppe<br />

mit zentalen<br />

Fachämtern u. Abteilungen<br />

Projektkoordination<br />

Integration<br />

im KoBü<br />

Frauenbeauftragte<br />

KEP<br />

Sozialamt<br />

Sportamt<br />

„Die Auswahl <strong>Wetzlar</strong>s als Modellregion Integration ist eine Würdigung der<br />

Anstrengungen, die alle Aktiven in der Stadt in den vergangenen Jahren auf diesem<br />

Feld unternommen haben“, so Oberbürgermeister Wolfram Dette, „denn Integration<br />

kann nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gelingen. Einiges, was in <strong>Wetzlar</strong> an<br />

Projekten läuft, kann sicher als Modell für andere Städte gelten und die Bildung eines<br />

Netzwerkes aus besonders engagierten Kommunen könne dazu beitragen,<br />

Integration in Hessen wirksam und nachhaltig zu gestalten.“<br />

Seite 12 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Steuerungsstruktur Verw.<br />

Steuerungs-AG:<br />

Schnittstelle zu Fachforen<br />

und Workshop<br />

Federführung:<br />

OB Herr Dette<br />

Programmbeirat<br />

mit BAMF,BA, LDA,<br />

Stiftungen u.a.<br />

Projektgruppe mit<br />

zentralen Fachämtern u.<br />

Programmkoordination<br />

6. Kurzinterviews mit Repräsentanten der Handlungsfelder<br />

Frau Lazaridou interviewte die lokalen Repräsentanten. So erhielten die<br />

Teilnehmenden einen Einblick in die Fragestellungen des jeweiligen<br />

Handlungsfeldes und konnten sich anschließend zielgenauer in die<br />

Arbeitsgruppen einwählen.<br />

1. Sport und zivilgesellschaftliches Engagement<br />

Frau Weiß (Sportkreis 13), Frau Hermann (Sportjugend Hessen)<br />

2. Schule als interkultureller Lernort<br />

Frau Schmittel (stellv. Schulleitung August-Bebel-Schule) u. Herr<br />

Serin (Ausländerbeirat Stadt <strong>Wetzlar</strong>)<br />

Frau Schmittel und Herr Serin stellen das im letzten Jahr (2009) erfolgreich<br />

gelaufene und wieder geplante Projekt „Ostercamp“ vor. Sie betonen die<br />

Notwendigkeit zur engen Kooperation von Migrantenvereinen und Schulen um<br />

die Eltern zu erreichen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung von<br />

Bildungserfolgen umzusetzen.<br />

3. Sprache- und Bildung im Elementarbereich<br />

Frau Grotstollen (Jugendamt der Stadt <strong>Wetzlar</strong>)<br />

Frau Grotstollen berichtet kurz über das Sprachförderprogramm und<br />

Familienbildungsprojekte an Standorten mit erhöhtem Anteil von Familien mit<br />

Seite 13 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Migrationshintergrund sowie von der Notwendigkeit erfolgreich verlaufende<br />

Maßnahmen und Angebote im weiteren Stadtbereich auszuweiten, um dem<br />

wachsenden Bedarf gerecht zu werden.<br />

4. Kulturelle Integration<br />

Wie kann sich Integration in den Nachbarschaftszentren gestalten?<br />

Frau Reuter Becker (Quartiersmanagement Niedergirmes) u. Frau<br />

Yigit (Stadtteilbeirat Niedergirmes)<br />

Frau Reuter-Becker und Frau Yigit berichten über die Stadtteilarbeit zur<br />

kulturellen Integration und die Aufgabe, alteingesessene Vereine und<br />

Organisationen mit den Migrantenvereinen zusammenzuführen und öffentliche<br />

Orte der Begegnung zu schaffen.<br />

5. Berufliche Integration<br />

Herr Rau (Diakonisches Werk) u. Herr Schneider-Johann (Lahn-<br />

Dill-Arbeit)<br />

Herr Rau berichtet über niedrigschwellige Maßnahmen zur kulturellen und<br />

beruflichen Integration von Migranten und die dazu notwendige enge<br />

Verknüpfung zu anderen Kooperationspartnern, wie dem Bundesamt für<br />

Migration und Flüchtlinge (BAMF), der Volkshochschule (VHS) und der Lahn-<br />

Dill-Arbeit (LDA), um die Qualifizierung und berufliche Integration<br />

voranzubringen.<br />

7. Input „Integrationsdebatte in Deutschland - „Wir werden bunter,<br />

älter und weniger!“<br />

Frau Lazaridou erläuterte am zweiten Tag schlaglichtartig einige wichtige Stationen<br />

und Erkenntnisse der letzten 40 Jahre.<br />

Die klassischen Felder der Integrationsdebatte sind:<br />

→ Sicherheit und Ordnung<br />

→ Bildung<br />

→ Arbeit<br />

→ Gesellschaft<br />

Seite 14 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Bereits der erste Integrationsbeauftragte der Bundesrepublik Deutschland, Heinz<br />

Kühn, hat die Folgen fehlender Integration beschrieben:<br />

„Was wir hier heute nicht in die Integration der ausländischen Arbeitnehmer<br />

und ihrer Familien investieren, das müssen wir später für Resozialisierung und<br />

Polizei bezahlen.“<br />

Heinz Kühn, erster Ausländerbeauftragter der Bundesrepublik Deutschland (1978-<br />

1980)<br />

Die Bilanz im Bildungsbereich sieht in Deutschland eher düster aus, wie ein Zitat<br />

aus der Rhein-Erft-Rundschau vom 16.Mai 2006 illustriert: „In keinem anderen<br />

westlichen Industrieland haben 15-jährige aus Zuwandererfamilien so große<br />

Wissenslücken wie in Deutschland. (...) Ein 15-Jähriger aus der zweiten<br />

Zuwanderergeneration in Deutschland weiß so viel wie ein 12-Jähriger im<br />

Integrations-Musterland Kanada.“<br />

Im Bereich Arbeit wird der aktuelle Handlungsbedarf ähnlich deutlich: Nur 23 % der<br />

Kinder aus Zuwandererfamilien absolvieren eine Berufsausbildung (Deutsche: 57 %).<br />

Rund 40 % Migrant/innen haben keinen Berufsabschluss (Deutsche: 12 %). Das<br />

Risiko, arbeitslos zu werden, ist bei Migrant/innen doppelt so hoch wie bei<br />

Deutschen.<br />

Durch das folgende Zitat wird deutlich, dass es parallel zu dieser Entwicklung auch<br />

zu einem Umdenken in der Gesellschaft kam:<br />

„Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen.“<br />

Max Frisch, Schriftsteller (1911 – 1991)<br />

Sowohl die Aufnahmegesellschaft als auch die Arbeitsmigrant/innen selbst haben<br />

über Jahrzehnte den Mythos des „Gastarbeiters“ gepflegt. Somit wurden<br />

Migrant/innen in Deutschland lange als homogene Gruppe wahrgenommen. Dabei<br />

sind die Unterschiede in den Lebenswelten zunehmend ebenso breit wie bei<br />

Nichtgewanderten - das zeigt die Studie des Sinus Sociovision Institutes sehr<br />

deutlich. Zudem lassen sich zwei gegenläufige Trends beobachten:<br />

(1) Aus der Migration heraus erwachsen entscheidende produktive und<br />

innovative Kerne für die deutsche Gesellschaft.<br />

→ Die Leistungs- und Einsatzbereitschaft ist in Migrationsgruppen deutlich<br />

höher.<br />

→ Es bildet sich eine formative Elite heraus, deren Schlüsselpunkte<br />

Bikulturalität, Mehrsprachigkeit, mehrdimensionaler Erfahrungsreichtum<br />

sind.<br />

(2) In der 2. und 3. Generation entsteht eine kleine Gruppe, die<br />

→ obwohl in Deutschland geboren und aufgewachsen, dennoch keinen<br />

Einstieg findet,<br />

→ und trotzig, rebellisch nach Abgrenzungsmöglichkeiten sucht, und sie<br />

zum Teil in den Traditionen der Herkunftskultur findet und diese<br />

radikalisiert.<br />

Seite 15 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Sinus-Migranten-Milieus in Deutschland 2008<br />

Institut für soziale Innovation<br />

KOMM-IN Stadt Herford<br />

Einen umfangreichen Auszug aus dem Forschungsbericht finden Sie unter:<br />

http://www.sinus-sociovision.de<br />

Die Integrationsdebatte lässt sich zudem als „Wandel der Sorgen“<br />

beschreiben:<br />

• Sicherheit und Ordnung: Zur Sorge um hohe Kriminalitätsraten kommt die<br />

„Terrorismusdebatte“ hinzu<br />

• Arbeit: Kostendruck durch hohe Sozialausgaben plus Fachkräftemangel<br />

• Gesellschaft: Von der Sorge um die Aufnahmefähigkeit der<br />

Aufnahmegesellschaft zur Sorge um fehlende Beitragszahler<br />

Aber auch die Definition der Chancen unterliegt einem Paradigmenwechsel. Bisher<br />

stand die Bereicherung in der Esskultur, in der Musik und im Feiern von Festen im<br />

Vordergrund. Heute erweitert sich der Fokus um ökonomische und demografische<br />

Aspekte:<br />

• Die Internationalisierung der Wirtschaft lässt Mehrsprachigkeit und<br />

interkulturelle Kompetenz zu gesuchten Kompetenzen auf dem<br />

Arbeitsmarkt werden.<br />

• Unternehmertum von Migrant/innen schafft Arbeitsplätze und Innovation.<br />

• Für eine in sich “bunte“ Gesellschaft sind Bürger/innen wichtig, die sich in den<br />

verschiedenen sozialen Milieus zurechtfinden (z.B. Kulturmittler/innen).<br />

Seite 16 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

8. Strategische Ausrichtung der Handlungsfelder<br />

Im Folgenden sind die Ergebnisse zur Erinnerung und als Grundlage für die weitere<br />

Arbeit dokumentiert.<br />

Der Auftrag für die Gruppenarbeit lautete:<br />

Herausarbeiten der Stärken und Entwicklungspotenziale /<br />

Verbesserungsbedarfe<br />

• Welche zwei Stärken (Angebote, Maßnahmen, Projekte) bezogen auf das<br />

Handlungsfeld machen Sie aus? Was ist für Sie ein Highlight gewesen?<br />

• Wodurch kann die Situation im Handlungsfeld verbessert werden?<br />

• Welche Angebote, Maßnahmen oder Projekte wären zusätzlich notwendig<br />

oder zu verzahnen?<br />

• Was könnte auf der strukturellen Ebene – und im Bereich der<br />

Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern aufgebaut oder<br />

weiterentwickelt werden?<br />

Die Gruppenarbeiten begannen am ersten Tag – Mittags – und wurden fortgeführt<br />

bis zum zweiten Tag vor der Mittagspause.<br />

Im Plenum wurden fünf Arbeitsgruppen vorgestellt, zu denen sich die Teilnehmer<br />

zuordnen konnten:<br />

• AG Sport und zivilgesellschaftliches Engagement,<br />

• AG Schule als interkultureller Lernort<br />

• AG Sprache und Bildung im Elementarbereich,<br />

• AG kulturelle Integration – Lebensorte – Interkultur und<br />

• AG berufliche Integration.<br />

In den Arbeitsgruppen sollten zunächst die Stärken und Schwächen des<br />

Handlungsfeldes herausgearbeitet werden, um anschließend Ziele und Projektideen<br />

zu entwickeln.<br />

Arbeitsgruppe 1<br />

Sport- und Zivilgesellschaftliches Engagement<br />

Zu der Arbeitsgruppe „Sport und zivilgesellschaftliches Engagement“ haben sich<br />

Personen von Sportkreis 13, der Sportjugend Hessen, dem Ausländerbeirat, der<br />

AWO, dem Quartiersmanagement und vom Sportamt der Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

zusammengefunden.<br />

Herausarbeiten der Stärken<br />

• Viele niederschwellige, leicht zugängliche Angebote<br />

• Geringe Sprachbarrieren<br />

• Identifikation<br />

• Frühes Einstiegsalter<br />

• Ehrenamt als berufliche Orientierung<br />

Seite 17 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

• Zielorientierte, bedarfsgerechte Angebote<br />

• Sport als Kontaktbörse<br />

• Netzwerke ausbaufähig, aber schon vorhanden<br />

• Soziale Kompetenz<br />

• Gleiche Zugangsmöglichkeiten für alle<br />

8.1 Entwicklungsbedarfe / Verbesserungsbedarfe<br />

• Belastung des Ehrenamtes<br />

• Würdigung und Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit<br />

8.1.1 Strategisches Ziel<br />

• Interne und Externe Anerkennung und Wertschätzung der ehrenamtlichen<br />

„freiwilligen“ Arbeit steigern<br />

8.1.2 Operatives Ziel<br />

• Neue Begrifflichkeiten (z.B. für „Ehrenamt“)<br />

• Potentiale / Ressourcen nutzen z.B. Einbindung von Mitgliedern mit<br />

Migrationshintergrund für freiwillige Aufgaben, Übungsleiter/innen etc.<br />

• Vorhandene Netzwerke ausbauen z.B. zwischen Vereinen<br />

8.2 Entwicklungsbedarfe / Verbesserungsbedarfe<br />

• Stolperstein „eigenethnische Vereine“<br />

• „Vereinsmeierei“<br />

• Willkommenskultur<br />

• Identifikation<br />

8.2.1 Strategisches Ziel<br />

• Ver – ein (t!)<br />

8.2.2 Operatives Ziel<br />

• Einbindung und Kooperation von Vereinen; unabhängig der inhaltlichen<br />

Ausrichtung (sportlich, sozial, religiös etc.)<br />

• Bedarfsermittlung<br />

� Schnupperkurskarten zur Einschulung<br />

• Aufeinander zugehen; Willkommen heißen; Patenschaften übernehmen<br />

• Förderung der Ausbildung von Übungsleitern mit Migrationshintergrund<br />

• Ansprechen aller Zielgruppen<br />

8.2.3 Projektideen<br />

• Gutschein für Sportschnupperangebote in den Vereinen in die Schultüte<br />

Schulbeginn 2011/12<br />

Seite 18 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

• Ausländerbeirat wirbt interessierte Sportler mit Migrationshintergrund für<br />

Übungsleiterausbildung an. (Leitfaden – Kooperation Sportkreis/Sportjugend)<br />

10 Personen bis Oktober 2010<br />

• „Sportbörse“ (in Kooperation mit Sportamt, IdS, Ausländerbeirat) Welche Vereine<br />

haben Angebote, Kapazitäten, die nicht genutzt werden – Vermittlung von<br />

Teilnehmer/innen<br />

Frühjahr 2011<br />

• Mehrsprachige Formulare und Informationen über Angebote und Mitgliedschaft in<br />

den Sportvereinen (Koordination Sportamt)<br />

Angebot steht bis Sommer 2010<br />

• Leitfaden erstellen für „Integrationsbeauftragten“ in den Vereinen<br />

April 2010<br />

8.3 Entwicklungsbedarfe / Verbesserungsbedarfe<br />

• Mangel an ungebundenen „Kursangeboten“<br />

8.3.1 Strategisches Ziel<br />

• Bestehende (Sport)Angebote sind zeitgemäß und bedarfsorientiert<br />

8.3.2 Operatives Ziel<br />

• Über vorhandene Strukturen Angebote schaffen (Nachbarschaftsquartiere)<br />

• Bedarfsermittlung für die Zielgruppen<br />

8.3.3 Projektideen<br />

• Über Sprachkurse, Frauentreffs der Vereine oder Quartiere Sportangebote<br />

schaffen<br />

o Mutter-Kind Gruppen (Mutter Kurs; Kind turnt)<br />

o Mutter und Sprachkurs, anschließend Bewegungsangebot<br />

o Schwimmen für Frauen „Frauenschwimmtag“<br />

o Mobilitätstraining Mai 2010<br />

o „Seepferdchen“ für Grundschulkinder Konzept Sommer 2010<br />

Arbeitsgruppe arbeitet weiter am:<br />

02.03.2010<br />

�Kümmerer/in<br />

Wendelin Müller<br />

10.00 Uhr Sport und<br />

zivilgesellschaftliches<br />

Engagement<br />

Sportamt Herr Müller<br />

In dem Integrationsworkshop Anfang Februar wurde deutlich, wie wichtig<br />

ehrenamtliche Arbeit in Vereinen, aber auch in der Gesellschaft ist. Allerdings wurde<br />

von der Arbeitsgruppe erkannt, dass die ehrenamtliche Arbeit nicht genug<br />

Wertschätzung und Anerkennung in der Gesellschaft erhält. Das soll beispielsweise<br />

Seite 19 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

durch neue Begrifflichkeiten geändert und verbessert werden. Vor allem bei<br />

Jugendlichen ist der Begriff des Ehrenamtes negativ besetzt, daher gibt es wenige<br />

Jugendliche, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Besonders deutlich wird das<br />

bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund, da sie das zivilgesellschaftliche<br />

Engagement aus ihren Heimatländern bzw. den Heimatländern ihrer Eltern nicht<br />

kennen.<br />

Auch die ethnischen Vereine und „Vereinsmeierei“ sind in der Arbeitsgruppe ein<br />

Thema. Deshalb ist es wichtig, dass die Einbindung und die Kooperation zwischen<br />

den Vereinen verbessert wird. Es gilt, alle Zielgruppen und alle Vereine (nicht nur<br />

Sportvereine) anzusprechen. Dazu wurden einzelne Projektideen entwickelt, die in<br />

weiteren Sitzungen ausgearbeitet werden sollen. Ziel ist es daraus Projektanträge zu<br />

entwickeln und beim Land einzureichen.<br />

In der ersten AG – Sitzung nach dem Workshop im Februar wurde eine<br />

Prioritätenliste der einzelnen Projektideen aufgestellt. Es wurde vereinbart, innerhalb<br />

der zu entwickelnden Projekte mehrsprachige Formulare und Informationen über<br />

Mitgliedschaft und Angebote in Vereinen erstellt werden. Dabei sollen mindestens 10<br />

Sprachen berücksichtigt werden, um möglichst viele Migranten anzusprechen und<br />

vielleicht zu einer Mitgliedschaft zu motivieren. Auch die Erstellung eines Leitfadens<br />

für einen Integrationsbeauftragten in den Vereinen und für Übungsleiter mit<br />

Migrationshintergrund waren Ideen, für die Projektanträge. Ein Leitfaden könnte dazu<br />

beitragen, dass möglichst viele Menschen mit Migrationshintergrund in einem Verein<br />

wichtige Aufgaben übernehmen und als Multiplikatoren fungieren und damit die<br />

Struktur in den Vereinen verändern.<br />

Andere Projektideen:<br />

wie „Schnupperkurskarten in die Schultüte“<br />

oder der „Schwimmkurs für Grundschulkinder“<br />

werden erst im nächsten Jahr aufgrund des größeren Aufwandes realisierbar sein.<br />

Die Aktion „Schnupperkurskarten in die Schultüte“ soll ab dem Schuljahr 2011/2012<br />

angeboten werden. Die Grundschulkinder sollen Gutscheine von Vereinen<br />

bekommen, in denen sie sich ausprobieren können um danach eventuell eine<br />

Mitgliedschaft in dem jeweiligen Verein zu beginnen. Der „Schwimmkurs für<br />

Grundschulkinder“ soll auch im Schuljahr 2011/2012 anfangen. Ziel ist es, dass die<br />

Kinder möglichst schon im 2. Schuljahr ihr Seepferdchen-Abzeichen erlangen und<br />

sicher schwimmen lernen.<br />

Seite 20 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Arbeitsgruppe 2<br />

Schule als interkultureller Lernort<br />

Zu der Arbeitsgruppe „Schule als interkultureller Lernort“ haben sich Personen der<br />

beiden eingeladenen Schulen (August-Bebel-Schule und Kestnerschule), der<br />

Vorsitzende des Ausländerbeirates sowie ein Vertreter der AWO –<br />

Migrationsberatungsstelle zusammengefunden und zusammengearbeitet.<br />

Herausarbeiten der Stärken<br />

• Ostercamp – August-Bebel-Schule<br />

o Zusammenarbeit Schule/Vereine<br />

o Zusammenarbeit unter den Vereinen<br />

• Klare Ziele und Vorgaben sind formuliert (genug Diskussionsgrundlagen)<br />

• Lehrer und Schulleiter erkennen frühzeitig die Probleme und reagieren!<br />

• Gelungene Integration → Normalität des Alltags und Chancen<br />

• Probleme und Herausforderungen bekannt – Gefahr gebannt?!<br />

• Einbeziehen der Migranten in das Projekt (Ostercamp)<br />

• Ziele und Nutzen klar definiert<br />

8.1 Entwicklungspotenziale/ Verbesserungsbedarfe<br />

• Kommunikationsstrukturen verbessern<br />

o Schule ↔ Migrantenvereine<br />

o Lehrer/Erzieher ↔ Eltern<br />

• Zusätzlich notwendig und dringend:<br />

o Förderprogramme (Dt. /Türk.) Jungs<br />

• Bildung muss in Migrantenfamilien mehr zum Thema werden<br />

• Konzentrierte Aktion, aufsuchende Elternarbeit<br />

(Kooperation Vereine und alle betroffenen Institutionen)<br />

• Interkulturelle Kompetenz<br />

o Erzieher<br />

o Lehrer<br />

o Schulleiter<br />

• Aufbau Ostercamp Stadtebene<br />

• Elternarbeit – Schule<br />

• Gezielte Nachhilfe für Migrantenkinder<br />

• Bildungsinitiative in <strong>Wetzlar</strong> und LDK<br />

8.1.1 Strategisches Ziel bis 2013<br />

• Weniger Kinder ohne Abschluss<br />

• Mehr Kinder mit qualifiziertem Abschluss<br />

Seite 21 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

8.1.2 Operative Ziele<br />

• Der Nachhilfebereich ist auszuweiten hinsichtlich gezielter Förderung von<br />

Migrantenkindern.<br />

• Es ist dringend ein Jungen-Förderprogramm aufzulegen, um (bessere)<br />

Abschlüsse zu erreichen.<br />

• Um Bildungschancen zu verbessern, muss die Kommunikation zwischen Schule,<br />

Eltern und Migrantenvereinen optimiert werden!<br />

Arbeitsgruppe arbeitet weiter am:<br />

23.02.10 16.00 Uhr Interkultureller Lernort<br />

Schule<br />

�Kümmerer/in<br />

Anette Schmittel<br />

Nabi Demirkan<br />

�Zusätzliche AG-Mitglieder:<br />

Kita - Leitung<br />

Grundschulleitung<br />

Weitere Schulen<br />

Grundschule Hermannstraße - Herr Gronych<br />

Grundschule Niedergirmes – Frau Magerl<br />

ABS Frau Schmittel<br />

Herr Demirkan<br />

Herr Serin<br />

Herr Künzer<br />

Fragestellungen:<br />

• Wie muss Nachhilfe sein, um nachgefragt zu werden?<br />

• Wie erreichen Schulen und Migrantenvereine Verhaltensänderungen der Schüler,<br />

wenn das Elternhaus überfordert ist?<br />

• Wie sieht eine effektive Förderung türkischer Jungen aus?<br />

Seite 22 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Arbeitsgruppe 3<br />

Sprache und Bildung im Elementarbereich<br />

Zu der Arbeitsgruppe „Sprache und Bildung im Elementarbereich“ haben sich<br />

Vertreter des städtischen Jugendamt, der Kommunalpolitik, des Caritas – Verband,<br />

der Phantastischen Bibliothek, des Quartiersmanagements in Niedergirmes, des<br />

staatlichen Schulamt und des <strong>Wetzlar</strong>er Krankenhauses zusammengefunden.<br />

Herausarbeiten der Stärken<br />

• Antragsrecht des Ausländerbeirats in der Stadtverordnetenversammlung <strong>Wetzlar</strong><br />

• Politische Teilnahme aller Bürger mit Migrationshintergrund<br />

• Hessischer Bildungsplan<br />

Haltungsränderung beginnt bei den pädagogischen Führungskräften im<br />

Elementarbereich<br />

• Schulen leben (vielfach) Integration<br />

• Kinder werden neugierig auf Schule und haben Spaß am Lernen mit<br />

• „HIPPY“<br />

• „Frühstart“<br />

• „ Wipp“<br />

• Interkulturelle Konzepte in Kita´s<br />

o Kindertheatergruppen<br />

o Ferienangebote<br />

o Kinderkulturtage<br />

o Weltkindertag<br />

• Vorlaufkurse werden von den Grundschulen in den Räumlichkeiten der<br />

Kindertagesstätten angeboten.<br />

o Elternarbeit für die Schule bereits in den Kita´s fördern und vorbereiten<br />

• „Vorlesen in Familien“<br />

o Einbezug der Eltern<br />

o Hilfe zur Selbsthilfe<br />

• Familienparten/innen und Elternbegleiter<br />

• Frauen integrieren sich im sozialen und beruflichen Umfeld durch „HIPPY“<br />

• Gemeinsam unterwegs in Niedergrimes<br />

8.1 Entwicklungspotenziale / Verbesserungsbedarfe<br />

• Nutzen der Integrationsmaßnahmen für Deutsche und Migranten verdeutlichen<br />

• Keine Isolation in Sprachkursen, gemeinsam lernen und zuhören z.B. durch<br />

Vorlesen<br />

• Größere Vernetzung der Angebote<br />

o Frühstart + „Vorlesen im Familien“ + „VIP“ + „HIPPY“ +<br />

Familienzentrum ...<br />

• BEP 0-10 - Wie bekommen wir alle ins „Boot“?<br />

• Integration = Intension !<br />

• Inhaltliche Angebote allen ermöglichen = Integration<br />

Seite 23 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

• Fortbildungskonzept „Interkulturelle Arbeit im Elementarbereich“ (Kita´s und<br />

Schulen)<br />

• Kulturvereine und Migrantenvertreter, Religionsgemeinschaften sollen mehr<br />

einbezogen werden und sich selbst mit einbringen (Multiplikatoren)<br />

• Migranten erreichen- Wahrnehmung der Notwendigkeit für Sprachen-<br />

• Integrationsbereitschaft<br />

o Deutsche – Migranten<br />

• Ausbau der Angebote für Eltern im Kita –und Schulbereich<br />

• Väter und Mütter mehr integrieren, auch in Vorlaufkursen<br />

• Deutsch-Kurse für Eltern anbieten<br />

• Integration beginnt in den Köpfen der Menschen: Lehrer, Erzieher, Eltern, Kinder<br />

...<br />

Vor dem Hintergrund der Agenda „Leitbild <strong>Wetzlar</strong>“ wurden Bedarfe formuliert.<br />

Handlungsfeld „Ethik und soziale Verantwortung“<br />

Präambel:<br />

Auf der Grundlage der Wertvorstellungen des Grundgesetzes sind die drei<br />

Nachhaltigkeitskriterien der Agenda 21 verwirklicht.<br />

a) Menschen erkennen zunehmend den Wert der eigenen Identität und lernen<br />

dadurch Toleranz in der Begegnung mit anderen Kulturen und Religionen.<br />

b) Die Generationen, Geschlechter, Minderheiten und Religionen leben auf der<br />

Grundlage gegenseitiger Achtung und Offenheit zusammen und lernen voneinander.<br />

c) Sie sind sich gemeinsam der Verantwortung für die Lebensgrundlagen bewusst<br />

und ermöglichen damit zukünftigen Generationen das Weitertragen des Gedankens<br />

einer humanen Gesellschaft.<br />

d) Eigeninitiative, Bürgerbeteiligung und städtisches Handeln ergänzen und<br />

unterstützen sich gegenseitig.<br />

Bedarf:<br />

Vernetzung<br />

• Best Practices<br />

• Kita, Schule<br />

o Kooperationspartner<br />

• Sozialräume<br />

Seite 24 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

aus Agenda Leitbild<br />

Handlungsfeld „Bildung“<br />

a) Jeder/jede hat Zugang zur Bildung. Diese soll Kreativität, entdeckendes Lernen<br />

und Motivationserhalt fördern.<br />

b) Bildungsprozesse übergreifen Generationen und Geschlechter, sind interkulturell<br />

und berücksichtigen die Verbindung von Ökonomie, Ökologie und Sozialem.<br />

c) Alle Kinder verlassen die Schule selbstbewusst, fachlich qualifiziert, mit sozialer<br />

Kompetenz und sind in der Lage, in Zusammenhängen zu denken und zu handeln.<br />

Bedarf<br />

kultursensible Elternarbeit:<br />

• Haltung ändern<br />

• Unterstützung<br />

• Angebote (Sprache)<br />

• Willkommen<br />

o im Leben<br />

o in der Kita<br />

o in der Schule<br />

Bedarf<br />

Sprache:<br />

• Wertschätzung der Muttersprache<br />

• Mehrsprachige Infos<br />

• Sprachförderung<br />

o Kinder<br />

o Eltern<br />

• Analphabeten/innen berücksichtigen<br />

• Kulturellen und religiösen Hintergrund berücksichtigen<br />

Seite 25 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

aus Agenda Leitbild<br />

Handlungsfeld „Buntes, zukunftsfähiges <strong>Wetzlar</strong>“<br />

a) Gemeinsames Wohnen: Es existiert eine lebendige Nachbarschaft aller<br />

ethnischen Gruppen in <strong>Wetzlar</strong>.<br />

b) Arbeitswelt: In der Arbeitswelt existiert Chancengleichheit für alle<br />

Arbeitnehmer/innen, unabhängig von ihrer Herkunft, und ihren individuellen<br />

Fähigkeiten werden gefördert.<br />

c) Lernwelten: In den pädagogischen Einrichtungen der Stadt <strong>Wetzlar</strong> findet ein<br />

Lernen und Leben statt, das Verständnis für unterschiedliche Kulturen fördert. Kinder<br />

und Jugendliche werden zu Toleranz, Konfliktfähigkeit und konstruktiver<br />

Zukunftsgestaltung befähigt.<br />

d) Politische <strong>Rahmen</strong>bedingungen: Die Stadt <strong>Wetzlar</strong> sorgt dafür, dass sich,<br />

unabhängig vom Herkunftsland, alle <strong>Wetzlar</strong>er/innen an allen Belangen des<br />

Gemeinwesens aktiv beteiligen können.<br />

e) Religion, Kultur und Begegnung: In <strong>Wetzlar</strong> gibt es Orte der Begegnung und<br />

des Austauschs für Menschen verschiedener Kulturen und Religionen.<br />

Bedarf<br />

Alle(s) in Bewegung:<br />

≠ in den Einrichtungen auf die Menschen warten<br />

• Menschen finden und aufsuchen<br />

• Menschen begleiten<br />

• zuerst im Kopf!<br />

8.1.1 Strategische Ziele<br />

• Wir brauchen eine Intensivierung der Vernetzung zum Austausch der positiven<br />

Erfahrungen/Ergebnisse und zur besseren Nutzung der vorhandenen Ressourcen<br />

• Wir brauchen ein schlüssiges Konzept zur Sprachförderung, das bei praktizierter<br />

Wertschätzung der Muttersprache, sprachliche Bildung von Kindern unter<br />

Einbeziehung der Eltern in den Alltag von Familien, Kita´s und Schulen beschreibt<br />

• Wir heißen Eltern und Familien in <strong>Wetzlar</strong> willkommen; in Kita´s und in Schulen,<br />

bieten wir Ihnen Unterstützungsangebote an und beteiligen sie an deren<br />

Gestaltung.<br />

• Wir wollen einen Paradigmenwechsel:<br />

weg von der Behördenzentriertheit, hin zu aufsuchender Arbeit<br />

8.1.2 operative Ziele und Projektideen<br />

• Sprachförderung beginnt vor der Geburt<br />

Wir verstehen uns gut!<br />

Seite 26 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

o Eltern/werdende Eltern:<br />

o Sprachkurse<br />

„HIPPY“, VIP, VHS, ev. Kirche, Quartiermanagement<br />

o Gemeinsam unterwegs<br />

o Vorlesen in Familien<br />

o Frühstart<br />

o vor der Kita:<br />

o Gemeinsam unterwegs<br />

o in der Kita:<br />

o Vorlesen in Familien<br />

o Frühstart<br />

o in der Grundschule<br />

o Förderkurse<br />

o Intensivkurse<br />

o Deutsch und PC<br />

o Hausaufgabenhilfen<br />

o betreute Grundschulen<br />

o Horte<br />

o Ganztagsschulen<br />

o in den weiterführenden Schulen<br />

o Intensivkurse<br />

• Vereinheitlichung der Sprachförderungskonzepte<br />

Fachkräfte-Forum<br />

o Gemeinsame Definition von Sprachförderung<br />

o Roter Faden der Konzepte<br />

Akteure:<br />

• Stadtteilkonferenzen zum Thema „Sprache“<br />

• Kita´s und Horte<br />

• Schulen<br />

• Vereine<br />

• Schulamt<br />

• Gesundheitsamt<br />

• Freie Träger (Projekte)<br />

• Eltern(begleiter)<br />

Arbeitsgruppe arbeitet weiter am:<br />

10.03.10 18.00 Uhr Sprachförderung<br />

Elementar<br />

�Kümmerer/in<br />

Frau Twrsnick<br />

Herr Weber<br />

Phantastische<br />

Bibliothek<br />

Frau Schermbach<br />

Seite 27 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Arbeitsgruppe 4<br />

Kulturelle Integration – Interkulturelle Lebensorte<br />

Zu der Arbeitsgruppe „Kulturelle Integration“ haben sich Vertreter der Kirchen, des<br />

Quartiersmanagements, der Volkshochschule <strong>Wetzlar</strong>, aus den Stadtteilbeiräten<br />

sowie eingeladene Bürger zusammengefunden.<br />

Herausarbeiten der Stärken<br />

• Interesse an politischer Partizipation geweckt<br />

• Nach der Wahl im Landratsamt viele MiMi´s<br />

• Vernetzung zwischen verschiedenen Kulturen<br />

z. B. alevitische Frauen und Mozaik vernetzt mit Labyrinth<br />

• Kulturfest am Dom als Kontaktmöglichkeit<br />

• Unterstützung der soziokulturellen Öffnung im Bereich Verwaltung, Verbände,<br />

Vereine<br />

• Einblick in verschiedene Projekte (NBZ, Frauenfrühstück, Ostercamp)<br />

• Informationsstellen oder Beratungsstellen mit ausländischen Mitarbeitern<br />

• Lisa-Projekt im Westend finde ich gut<br />

• Nachbarschaftszentrum Westend ist sehr schön<br />

• Projekt: „gemeinsam unterwegs“<br />

• 1. Stadtteilfest in Niedergirmes<br />

• Kooperation mit Migranten – Gruppierungen in <strong>Wetzlar</strong><br />

• Dialog zwischen Verwaltung, Einrichtungen – Migranten<br />

(z.B. FoB, LDK oder AK)<br />

• Integrationspolitik<br />

• Kulturelle Aktivitäten<br />

• Dalheim -Treff (erster runder Tisch)<br />

• Anwohner/innen Projekte<br />

• Internationales Kulturfest<br />

• Netzwerk<br />

• Integrationsbeirat LDK und Arbeitskreise Migration<br />

• Frauenfrühstück und Treffen mit Frauen unterschiedlicher Nationen und<br />

Religionen<br />

• Zentren der sozialen Stadt – Nachbarschaftszentren<br />

• Aufbau eines „Lebens- + Lernortes“ in Niedergirmes unter<br />

Einbeziehung/Beteiligung aller Gruppen<br />

• Verantwortlichkeiten werden von gemischt-ethnischen Gruppen(beg)leitern<br />

wahrgenommen<br />

• Runder-Tisch „Häusliche Gewalt“<br />

o Migrantinnen favorisierendes Thema<br />

o Fachtagung „häusliche Gewalt und Migrantinnen“<br />

• Aktiver Ausländerbeirat<br />

• Kooperationen in <strong>Wetzlar</strong><br />

• Kulturfest auf dem Domplatz<br />

• Bereitschaft zum interkulturellen Dialog<br />

• Kursangebot erweitert<br />

o beruflich<br />

o kulturell<br />

o niedrigschwellig<br />

Seite 28 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

8.1 Entwicklungspotenziale / Verbesserungsbedarfe<br />

• Zukunftsorientierung<br />

o Weniger Zukunftsorientierung<br />

o Projektideen werden entwickelt – Umsetzung erfolgt nicht<br />

o Ghettoisierung<br />

Gespräche mit Wohnungsbaugesellschaften führen<br />

o Regel-Finanzierung<br />

o Strukturveränderung insgesamt<br />

o Mehr Partnerschaft als Steuerung (Subsidarität)<br />

(nicht einer macht alles und muss alles machen)<br />

o Interne interkulturelle Öffnung<br />

o Interkulturelle Öffnung aller Berufsfelder, die mit MiMis zu tun haben<br />

o Nur geduldet, nicht erwünscht<br />

o In Vereinen Integrationsbeauftragte installieren<br />

• Fehlende Angebote<br />

o Projekte für Männer oder gezielt für Paare<br />

o „Isolierte muslimische Frauen“<br />

welche Möglichkeiten könnten greifen?<br />

o Streetworker (Straßenkultur)<br />

o Einbindung der Senioren<br />

Seniorengruppen – Blick in die Zukunft<br />

o Projekte für Jugendliche<br />

o Eltern öffnen sich zu wenig, Ansprache verstärken, hauptamtliche<br />

Mitarbeiter für Hausbesuche einsetzen<br />

o Beratung in eigener Sprache (Migrations -Beratungsstellen)<br />

o Vorbeugung zur Vermeidung von Kriminalität<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

o Verbesserung der Medienlandschaft<br />

o Verbesserung der Kenntnisse von den jeweils anderen Kulturen und<br />

Religionen<br />

o Unterstützung durch Presse und Öffentlichkeitsarbeit für den<br />

aufgeklärten Umgang unterschiedlicher Kulturen<br />

o <strong>Wetzlar</strong> Kurier umbenennen<br />

o keine Sichtbarkeit der Migrantenvereine in der kommunalen Presse<br />

• Kommunikation – Transparenz<br />

o Ausländerbeirat<br />

o Weniger politische Mitbestimmung<br />

o Interreligiöser Dialog fehlt<br />

o Rat der Religionen im Kreis notwendig<br />

o Mehr Offenheit in Organisationen, Verbänden und Vereinen<br />

o Mehr Miteinander, Interesse aneinander<br />

8.1.1 Strategische Ziele<br />

• Integration fest verankert in allen Bereichen der Stadt<br />

• Interkulturelle Öffnung<br />

• Analyse einzelner Bereiche<br />

(Ist – Soll – Zustand)<br />

Seite 29 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

• Interkulturelle Schulung<br />

8.1.2 operatives Ziel und Projektidee<br />

• „WIR“<br />

<strong>Wetzlar</strong>er Interkultureller Rat<br />

So kann´s<br />

gehen:<br />

Strategisches Ziel 6<br />

Die Stadt <strong>Wetzlar</strong> stärkt damit<br />

freiwilliges ehrenamtliches<br />

Engagement und das<br />

Zusammenleben<br />

Strategisches Ziel 5<br />

Die Stadt <strong>Wetzlar</strong> stellt die<br />

administrativen Ressourcen<br />

(Einladung, Moderation) und<br />

finanziellen Mittel (Verteilung<br />

im WIR) zur Verfügung<br />

Strategisches Ziel 4<br />

Die bestehenden Beispiele in den<br />

Stadtteilen (Vereinsgespräche,<br />

Stadtteilkonferenz) und<br />

Stadtbezirken<br />

(Stadtbezirkskonferenz,<br />

Stadtteilbeirat) sollen<br />

weiterentwickelt und<br />

zusammengeführt werden<br />

Strategisches Ziel 1<br />

Die kulturelle Vielfalt in unserer Stadt<br />

ist ein Grundpfeiler für das<br />

gesellschaftliche Leben und ein<br />

entscheidendes Potential für ihre<br />

Entwicklung<br />

WIR<br />

<strong>Wetzlar</strong>er Interkultureller Rat<br />

Zusammensetzung von WIR:<br />

Kommunalpolitiker, Vertreter von<br />

Fachämtern, Vertreter aus Stadtteilen<br />

und Stadtbezirken, Vereinen,<br />

Initiativen ...<br />

Strategisches Ziel 2<br />

Für die Pflege und den<br />

Austausch kultureller<br />

Identitäten sowie für eine<br />

offene, demokratische Kultur<br />

brauchen wir verlässliche<br />

Angebote und Möglichkeiten<br />

in einer festen Struktur<br />

Strategisches Ziel 3<br />

Dies geschieht in einem offenen<br />

demokratischen Entwicklungsprozess mit<br />

dem Gesamtziel einen <strong>Wetzlar</strong>er<br />

Interkulturellen Rat (WIR) einzurichten<br />

Wen oder was brauchen wir dazu?<br />

• Öffentliche Träger (Kulturamt, Ausländerbeirat) und freie Träger<br />

(z.B. „Mozaik“, Musikschule, Kirchen, Religionsgemeinschaften) gestalten<br />

gemeinsam diesen Prozess<br />

• Integrationsbeirat und Kommunales Wahlrecht<br />

• Jugendliche<br />

• Senioren<br />

• Identifikation fördern<br />

• Bessere Kommunikationswege → Intranet<br />

• Demokratische integrative Beteiligung in Stadtteilen<br />

Seite 30 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

8.2.1 Strategisches Ziel<br />

• Willkommenskultur verbessern<br />

aufsuchender Ansatz<br />

8.2.2 Operatives Ziel und Projektideen<br />

• Schulung ehrenamtlicher Mitarbeiter<br />

o aufsuchende Arbeit<br />

o Zielgruppen:<br />

� Familien<br />

� Jugendliche<br />

� Senioren<br />

� Neubürger<br />

Perspektive<br />

• Zuwendung, Bildung und Teilhabe sind der Schlüssel<br />

• Zuhause sein statt integrieren<br />

8.3.1 Strategisches Ziel<br />

• Teilnahme am Hessentag 2012<br />

8.3.2 O<br />

peratives Ziel und Projektideen<br />

• Hessentagsprojekt als Modellprojekt<br />

(inter)kultureller Integration (Darstellung)<br />

Arbeitsgruppe arbeitet weiter am:<br />

11.03.10 18.00 Uhr Interkulturelle Integration in<br />

den Räumlichkeiten des<br />

Quartiersmanagements<br />

Soziale Stadt Niedergirmes<br />

�Kümmerer/in<br />

Martina Reuter-Becker<br />

Mareike Lutz<br />

Niedergirmeser<br />

Weg 69<br />

Seite 31 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Arbeitsgruppe 5<br />

Berufliche Integration<br />

Zu der Arbeitsgruppe „Berufliche Integration“ haben sich Vertreter der Lahn – Dill –<br />

Arbeit, der IHK, der GWAB, der Kommunalen Entwicklungsplanung der Stadt<br />

<strong>Wetzlar</strong>, des Diakonisches Werkes sowie vom Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge zusammen gesetzt.<br />

Herausarbeiten der Stärken<br />

• Projekte<br />

o Mit dem Zeugnis ein Lehrvertrag<br />

o Praxistage H + R<br />

o „Ostercamp“<br />

o „Kestnerschule“<br />

o „ProMi“ mit Integrationskursen<br />

o ESF Sprachförderung „berufsbezogene Sprachweise“<br />

o Zielgerichtete Projekte wie „ProMi im Aufwind“ laufen gut –<br />

individualisierte Hilfe<br />

o Maßnahmen (ESF) auf den Weg bringen<br />

o Ansprechpartner; Existenzgründer-Programm der KfW für türkische<br />

Bürger<br />

o Vielfältige Fördermöglichkeiten<br />

o „Ganzheitliche“ Projekte z.B. Sprachförderung und berufliche<br />

Integration<br />

o Förderplangespräche für Schüler/innen<br />

o Sozialpädagogische Betreuung für die Maßnahmen<br />

• Struktur / Vernetzung<br />

o Kooperation Lahn – Dill – Arbeit<br />

o Die Zusammenarbeit und Kooperation mit der ARGE ist sehr gut;<br />

ARGE sollte in Planungsprozessen eingebunden bleiben.<br />

o Ansätze zum Case Management bezüglich psychosozialer und<br />

gesundheitlicher Problemlagen<br />

o Viele Kooperationspartner (Schule, Bildungsträger ...)<br />

o Netzwerke<br />

o Entstehung Fachstelle: “Jugendberufshilfe“<br />

o Fortbildung von Mitarbeitern: Sensibilisierung für migrantenspezifische<br />

Probleme/Hemmnisse<br />

o Bildungswege wie „GWAB“ und „Bildungswerk“<br />

8.1 Entwicklungsbedarfe / Verbesserungsbedarfe<br />

• Handlungsansätze<br />

o Kommunikation mit den Eltern<br />

o Ahnungslose Eltern lehren, wie man unterstützt werden kann<br />

Seite 32 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

• Strukturen<br />

o Fehlende Sozialarbeit in Schulen<br />

o Fehlende Bildungs- und Informationskompetenz<br />

o Ermutigen der Schüler zum studieren durch Schule/Lehrer<br />

o Beurteilung nur nach dem Zeugnis! Keine Unterstützung in den<br />

Stärken!<br />

o Qualifizierte Mitarbeiter mit Migrationshintergrund in<br />

Entscheidungspositionen<br />

o Mehr marktgerechte Teilqualifizierung AM<br />

o Ausbildungsleistung/-bereitschaft der Betriebe gering?<br />

o „Risikoregion“ Lahn-Dill<br />

o Fehlende Arbeitsplätze<br />

o Wenige Ausbildungsplätze<br />

o Demographischer Wandel / Entwicklung<br />

o Niedrigschwellige Beratung und Begleitung bei gesundheitlichen<br />

Problemen und Informationen zur Versorgung<br />

o Erarbeitung von problembezogenen Maßnahmen → Steigerung der<br />

Eigenmotivation /Erkenntnis von nicht wahrgenommenen Ressourcen,<br />

bessere Kommunikation mit Betroffenen unter Einbeziehung von<br />

Netzwerkpartnern bzw. Zusammenarbeit mit Vereinen aus<br />

verschiedenen Kulturkreisen<br />

o ! Mehr Transparenz ! Betroffene sollten Inhalte der Angebote besser<br />

kennen<br />

o Förderung der systematischen Zusammenarbeit<br />

ARGE ↔ Gesundheitsamt (Strukturverbesserung)<br />

o Förderprogramme müssen mehr aufeinander abgestimmt werden<br />

o Kooperation von Wirtschaft, IHK, KHK, u. a.<br />

o Bündelung der Ressourcen fehlt teilweise<br />

o Übergang Schule-Beruf, unzureichende Abstimmung<br />

o Praktikum für Arbeitslose wird von der Arbeitsagentur zu wenig<br />

unterstützt<br />

o Kleinere Arbeitsgruppen<br />

o Schwerpunkte setzen in speziellen Quartieren<br />

8.2.1 Strategisches Ziel 1<br />

• Alle Jugendlichen erhalten die gleichen Chancen für den Übergang von der<br />

Schule ins Berufsleben<br />

Seite 33 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

8.2.2 Operatives Ziel<br />

• Schule, IHK und Handwerkskammer arbeiten eng zusammen bei<br />

praxisorientierten Fächern, Angeboten und Praxistagen<br />

• Weitere Kontakte<br />

• Entwicklung eines ganzheitlichen, zertifizierten Beratungskonzeptes beim<br />

Übergang von Schule zum Beruf<br />

• Interkulturelle Öffnung für Lehrer/Arbeitgeber (Fortbildungen)<br />

• Zugänge für schwer erreichbare Migranten öffnen<br />

Mozaik e.V., Ulas Ersoy<br />

8.2.3 Projektideen<br />

• Qualitätsgesichertes Beratungskonzept verpflichtend, einheitlich mit allen<br />

Beteiligten entwickeln; Verantwortlichkeiten festlegen<br />

P. Schmitt (Kestnerschule), Sezgin (Werner-von-Siemens-Schule), Michel<br />

(GWAB)<br />

• „Interkulturelle Kompetenz“ Seminare für Lehrer, IHK, Kita´s, Berufsberater,<br />

Unternehmer<br />

Gruppenidentifizierung<br />

• Entwicklung mehrsprachiger, abholender Informationsmöglichkeiten für Eltern und<br />

Jugendliche<br />

• Herausfinden von Zugangsmöglichkeiten, Mittlern / Türöffnern, Netzwerkern,<br />

Communities ...<br />

8.2.1 Strategisches Ziel 2<br />

• Chancengleichheit für arbeitslose Migranten auf dem Arbeitsmarkt<br />

8.2.2 Operatives Ziel<br />

• Ressourcenorientierung in der Beratung langzeitarbeitsloser Migranten<br />

Keskin, Demirkan<br />

• Beruflicher Einstieg von Frauen mit Migrationshintergrund<br />

• Stärkung durch Begegnung in Gruppen<br />

• Schaffung konstruktiver Beziehungen<br />

• Aktivierung der Selbsthilfepotentiale und Stärkung des Selbstbewusstseins<br />

• Erkennen und aktivieren von Begabungen und Fähigkeiten durch gezielte<br />

Maßnahmen<br />

8.2.3 Projektideen<br />

• Fortbildung<br />

• ARGE richtet Arbeitsgruppen ein, mit Externen für ressourcenorientierte Beratung<br />

mit z.B. Freien Träger, Gesundheitsamt, Vereine ...<br />

• Erprobte Maßnahmen finden, bewerten, adaptieren, implementieren<br />

Seite 34 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

• Ausbau / Zusammenarbeit / Intensivierung Netzwerke zur Motivation der<br />

Betroffenen („Erreichen und Abholen“)<br />

• Konzept ARGE „Betreuung und Integration von Migranten“<br />

• -Profiling-<br />

Qualitative und erweiterte Erfassung für die spezifische Gruppe durch Externe (?!)<br />

• Anerkennung von ausländischen Abschlüssen im <strong>Rahmen</strong> Vermittlungsprozess<br />

fördern / Beratungsbedarf<br />

• Nutzung von Ressourcen ermöglichen durch Abbau von Hemmnissen, z.B.<br />

Sprachkenntnisse<br />

• Angebot gezielter, professioneller Begleiter, strukturierte Angebote wie ProMi<br />

Herr Rau, Diakonie<br />

• Potentiale / Image / Wertigkeit / Anerkennung der Fähigkeiten von Migranten für<br />

den Arbeitsmarkt<br />

• Arbeitgeber erreichen<br />

Arbeitsgruppe arbeitet weiter am:<br />

03.03.2010 14.00 Uhr Berufliche Integration Neues<br />

Rathaus<br />

�Kümmerer/in<br />

Jörg Schmidt<br />

Eva Schermbach<br />

9. Termine der Fachforen<br />

02.03.10 10.00<br />

Uhr<br />

23.02.10 16.00<br />

Uhr<br />

10.03.10 18.00<br />

Uhr<br />

03.03.10 18.00<br />

Uhr<br />

03.03.10 14.00<br />

Uhr<br />

AG 1: Sport und<br />

zivilgesellschaftliches<br />

Engagement<br />

AG 2: Schule als<br />

interkultureller Lernort<br />

AG 3: Sprachförderung<br />

Elementar<br />

AG 4: Interkulturelle<br />

Integration in sozialer<br />

Stadt<br />

AG 5: Berufliche<br />

Integration<br />

Herr Schmidt<br />

Frau Schermbach<br />

Sportamt Herr Müller<br />

August-Bebel-Schule Frau Schmittel<br />

Herr Demirkan<br />

Herr Serin<br />

Phantastische Frau Schermbach<br />

Bibliothek<br />

Quartiersmanagement<br />

Niedergirmes<br />

Neues Rathaus<br />

Frau Reuter-<br />

Becker<br />

Frau Schellenberg<br />

Herr Schmidt<br />

Seite 35 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

10. Abschlussrunde: Wie schätzen Sie die Umsetzungschancen in<br />

<strong>Wetzlar</strong> ein?<br />

Die Teilnehmenden positionieren sich auf einer Skala von 1-10.<br />

Eine Person positionierte sich bei 1 – die Mehrheit der Teilnehmenden positionierte<br />

sich zwischen 7 – 10.<br />

Es gab Nachfragen zur Beteiligung der Bertelsmann Stiftung, zu den<br />

Förderrichtlinien des HMDJIE und einen Hinweis auf den knappen Zeitraum bis zur<br />

Antragstellung an das Ministerium.<br />

Blitzlichter aus der Abschlussrunde:<br />

„Wenn 50 Prozent erreicht sind, bin ich zufrieden.“<br />

„Ich stehe bei 80-90 Prozent. Wir haben so konkrete Ergebnisse erarbeitet, so dass<br />

wir die Umsetzung im gesetzten Zeitraum gut schaffen werden.“<br />

„Wir haben viele Visionen in den beiden Tagen erstellt.“<br />

„Eines ist sicher… in den zwei Tagen ist im Sinne der Integration ein intensiver<br />

Prozess in Gang gesetzt worden.“<br />

„Für manche Projekte wird es weiter gehen, manche werden auf der Strecke<br />

bleiben.“<br />

„Schritt für Schritt –werden wir hier vorankommen; damit die, die hier wohnen, sich in<br />

unserer schönen Stadt <strong>Wetzlar</strong> wohlfühlen.“<br />

Seite 36 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

11. Die nächsten konkreten Schritte<br />

6.Februar 2010 Workshop Ergebnisse liegen vor<br />

Ca. 25.2.2010 Dokumentation an alle Teilnehmer/innen und weitere<br />

Interessierte<br />

Ende Februar Förderrichtlinien des Landes werden veröffentlicht<br />

Projekt-Antragsraster veröffentlicht auf Website der<br />

März – April<br />

Ende April<br />

Vor der<br />

Sommerpause<br />

Nach der<br />

Sommerpause<br />

Stadt<br />

Herbst 2011 Zwischenbilanz<br />

Themenspeicher<br />

Zeit für die Formulierung der Anträge<br />

Beratung der Programmkoordinatorin,<br />

Frau Schermbach, bei Antragsformulierung.<br />

Sichtung der Anträge durch die Stadt mit einem<br />

Kooperationsbeirat ( Stiftungen, BAMF, ARGE,<br />

staatliches Schulamt...) – Empfehlung an das HMDJIE<br />

Land entscheidet über die Anträge – Information an die<br />

Modellregion <strong>Wetzlar</strong><br />

„Eröffnungsbilanz“ – Öffentliche Veranstaltung<br />

Installieren der Steuerungsgruppe:<br />

Kooperationsbeirat plus Sprecher Fachforen<br />

Presse – Öffentlichkeitsarbeit verbessern<br />

Aktiv auf die Presse zugehen- wie könnt ihr die Modellregion medial begleiten?<br />

• Mediale Begleitung organisieren; bspw. Serie „Erfolgreiche <strong>Wetzlar</strong>er mit<br />

Migrationshintergrund<br />

Recherchieren und analysieren der Kommunikationswege<br />

• Verwaltungshandeln und Integration<br />

• Religion<br />

• Senioren<br />

• Kommunikationsstrategie<br />

Aufgaben der Steuerungsgruppe<br />

• begleitet „Vorhandenes“<br />

• begleitet die Projekte der Modellregion Integration<br />

• begleitet das Monitoring der Modellregion Integration<br />

• begleitet die Entwicklung des <strong>Wetzlar</strong>er Integrationskonzeptes<br />

die Mitglieder sind tätig als Multiplikatoren<br />

(Öffentlichkeitsarbeit...<br />

und Einberufen von Fachkonferenzen...)<br />

Seite 37 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

12. Weitere Umsetzungsschritte<br />

Im Anschluss an den Workshop haben sich alle Arbeitsgruppen mehrmals getroffen,<br />

um begonnene Arbeit fortzuführen und um die ersten Projektanträge zu formulieren<br />

und auf den Weg zu bringen. Die Zeit bis zur Antragstellung nach dem Workshop war<br />

relativ knapp, da die Anträge bereits Mitte April bei der Stadt eingegangen sein<br />

sollten, damit diese intern beraten werden konnten.<br />

Dazu wurde ein Programmbeirat eingerichtet, zu dem Vertreter aus der<br />

Stadtverwaltung, dem Ausländerbeirat, dem Bundesamt für Migration und<br />

Flüchtlinge, der Lahn–Dill-Arbeit, des Kreisausschusses/ Lahn-Dill-Kreises, der<br />

Hertie-Stiftung sowie desHessischen Ministerium der Justiz, für Integration und<br />

Europa eingeladen waren. Im Programmbeirat wurden die einzelnen Projekte<br />

vorgestellt und anschließend wurde eine Empfehlung für das jeweilige Projekt<br />

ausgesprochen.<br />

Ende Mai sollten die Anträge beim Regierungspräsidium Darmstadt eingereicht<br />

werden. Von hieraus wurde nach der Auswahl durch das Hess Ministerium der<br />

Justiz, für Integration und Europa die Bewilligung für das jeweilige Projekt<br />

ausgesprochen. Eine Liste der eingereichten Projektanträge mit den Inhalten wurde<br />

im Anhang beigefügt.<br />

Nach der ersten Antragsrunde haben sich die Arbeitsgruppen erneut getroffen, um<br />

über das weitere Vorgehen zu beraten und um den formulierten Maßnahmenkatalog<br />

in den einzelnen Handlungsfeldern weiter zu bearbeiten.<br />

Außerdem gab es auch schon einige Informationsveranstaltungen, in denen die<br />

Schulen ihre Anliegen den Migrantenvereinen vorgetragen haben. Die<br />

Zusammenarbeit zwischen Schule und Migrantenvereinen soll durch einen<br />

dauerhaften Dialog verbessert werden, damit angestoßene Projekte umgesetzt<br />

werden können und der gemeinsame Weg als Ziel verstanden wird.<br />

Seite 38 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

13. Anhang<br />

Seite 39 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Teilnehmende<br />

Name Institution/Funktion<br />

Dr. Aslan- Akineden Klinikum <strong>Wetzlar</strong><br />

Blecker Bernd Caritasverband <strong>Wetzlar</strong>/ LDK<br />

Demirkan Nabi Arbeiterwohlfahrt<br />

Dette Wolfram Oberbürgermeister Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Dietsch Cornelia Frauenbüro Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Dr.Diringer-Seither Angelika Gesundheitsamt LDK<br />

Ersoy Ulas Verein Mozaik e. V.<br />

Glugla Franziska FDP- Fraktion /Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Grotstollen Heike Jugendamt Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Hedrich Evelin Kestner Schule<br />

Hermann Brigitte Sportjugend Hessen<br />

Karaaslan Ali Katholische Kirche<br />

Keller Jürgen IHK<br />

Kern Norbert Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

Keskin Kymet Lahn- Dill- Arbeit GmbH<br />

Kleber Waldemar SPD Fraktion <strong>Wetzlar</strong><br />

Künzer Thomas Eine- Welt- Haus e.V.<br />

Langensiepen Susanne Caritas<br />

Lauer Sandra Philipp- Schubert-Schule<br />

Leidecker Melanie IB Jugendmigrationsdienst<br />

Lefevre Christa FWG Fraktion <strong>Wetzlar</strong><br />

Matzke Peter Koordinationsbüro Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Michalek Gerd- Rainer Bündnis 90 / die Grünen Fraktion <strong>Wetzlar</strong><br />

Michel Wolfram GWAB<br />

Müller Wendelin Sportamt Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Özen Hamza Vertreter Ausländer Stadtteilbeirat Niedergirmes<br />

Öztürk Mürvet Bündnis 90 / die Grünen Landtag<br />

Pohle Berit AWO<br />

Polat Murat SPD - Fraktion /Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Dr. Ouertani Mustapha Ausländerbeirat <strong>Wetzlar</strong><br />

Raiber Sabine Ausländerbüro Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Rau Mathias Diakonisches Werk<br />

Seite 40 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Reuter- Becker Martina Quartiersmanagement Niedergirmes<br />

Rühl Melanie Caritas Hippy - Sprachprojekt<br />

Schäfer Joachim Katholische Kirche<br />

Schellenberg Mareike VHS Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Schermbach Eva Koordinationsbüro Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Schmidt Jörg Kommunale Entwicklungsplanung Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Schmidt Peter Kestner Schule<br />

Schmittel Anette August Bebel- Schule<br />

Schott Michael Geschäftsführung Ausländerbeirat Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Schultz Stefanie Koordinationsbüro Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Serin Bayram Ausländerbeirat Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Sezgin Sengül Ausländerbüro<br />

Sezgin Veysel Werner von Siemens Schule<br />

Tekin Irfan Ausländerbeirat Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Twirsnick Bettina Zentrum für Literatur <strong>Wetzlar</strong><br />

Ünal Zülfiye Gewerkschaften DGB<br />

Wagner Renate Seniorenrat /Agendarat / <strong>Wetzlar</strong><br />

Weber Thomas Schulamt <strong>Wetzlar</strong> /Weilburg<br />

Weiss Petra Sportkreis 13<br />

Würges Harald Evangelische Kirche<br />

Yalchin Vasfiye Ausländerbeirat <strong>Wetzlar</strong><br />

Yigit Emel Jugendvertreterin Stadtteilbeirat<br />

Yigit Emine Ausländerbeirat/ Stadtteilbeirat<br />

Zadourian Helen Ausländerbeirat<br />

Seite 41 von 58


Hessisches Ministerium der Justiz,<br />

für Integration und Europa<br />

Modellregionen Integration<br />

Ein Programm zur Gestaltung der Zukunft<br />

Integrationsworkshop<br />

Modellregion <strong>Wetzlar</strong><br />

5.& 6. Februar 2010


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Etwa 1,46 Mio.<br />

Menschen in<br />

Hessen haben<br />

einen<br />

Migrationshintergrund<br />

(ca. 24 %).<br />

(Quelle: Hessisches<br />

Statistisches Landesamt,<br />

PM vom 26.11.08)<br />

Ohne Migrationshintergrund Mit Migrationshintergrund<br />

Modellregionen/HMdJ Folie 2<br />

Seite 43 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Grundlegende Neubestimmung der<br />

Integrationspolitik<br />

� Anerkennung der veränderten gesellschaftlichen<br />

Realität<br />

� Integration als wesentliches Zukunftsthema<br />

erkannt<br />

� Grundlegend für die Entwicklung unserer<br />

Gesellschaft<br />

� Schwerpunkt der Hessischen Landespolitik<br />

� als Querschnittsaufgabe im HMDJIE angesiedelt<br />

Modellregionen/HMdJ Folie 3<br />

Seite 44 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

� Was folgt aus der Neubestimmung:<br />

� Ministerium koordiniert alle integrationsrelevanten<br />

Vorhaben der Landesregierung<br />

� Vorhaben setzen durch Anerkennung und<br />

Wertschätzung an den Potentialen der Menschen an<br />

� Differenzierte Analyse als Grundlage für unsere<br />

Vorhaben (Berücksichtigung der sozialen Milieus)<br />

Modellregionen/HMdJ Folie 4<br />

Seite 45 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Ziele Hessischer Integrationspolitik<br />

� Entwicklung einer gesamtgesellschaftlichen Strategie, die zum Ziel<br />

hat:<br />

� Gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen,<br />

wirtschaftlichen und kulturellen Leben<br />

� Aufstiegs- und Teilhabechancen zu ermöglichen<br />

� Strukturelle Veränderungen herbeiführen<br />

=> Programm „Modellregionen Integration“<br />

Modellregionen/HMdJ Folie 5<br />

Seite 46 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Zielsetzung Modellregionen Integration<br />

Modellregionen als Motor einer wegweisenden Entwicklung in Hessen<br />

� Initiierung eines gesellschaftlichen Diskurses über Integration als<br />

gemeinschaftlichen Handlungsweg, Schaffung von Transparenz<br />

� Entwicklung eines übergeordneten Handlungskonzepts durch<br />

Koordination der vielen erfolgreichen Maßnahmen<br />

� Erarbeitung eines aussagekräftigen Integrationsmonitorings<br />

� Vernetzung bestehender Anstrengungen des Landes, des Bundes und<br />

der Region, Erarbeitung gemeinsamer Leitbilder<br />

Modellregionen/HMdJ Folie 6<br />

Seite 47 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Anforderungen an die Modellregionen<br />

Erfolgreiche Strategie setzt voraus:<br />

� Integration ist als Zukunftsthema mit Querschnittscharakter<br />

erkannt<br />

� Integration als Chefsache definiert<br />

� Übergeordnetes Ziel ist die gleichberechtigte Teilhabe<br />

� Maßnahmen und Projekte knüpfen an Potentialen an<br />

Modellregionen/HMdJ Folie 7<br />

Seite 48 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Anforderungen an die Modellregion<br />

� Aufbau eines gemeinschaftlich entwickelten<br />

Integrationskonzeptes<br />

� Vernetzung bestehender Förderungen und Aktivitäten<br />

öffentlicher Träger und Akteure in der Region<br />

� Vernetzung aller Handlungsebenen der Verwaltung –<br />

Kommune – Kreis - Land<br />

� Einleitung struktureller Veränderungen, z.B. von<br />

kommunalen Dienstleistungen<br />

Modellregionen/HMdJ Folie 8<br />

Seite 49 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Quintessenz<br />

� Förderung struktureller Integration<br />

� Kein bunter Blumenstrauß an Einzelmaßnahmen, sondern<br />

übergeordnete Ziele und Bedarfe definieren:<br />

� 100% Kindergartenbesuch über 3 Jahre<br />

� bedarfsgerechter Ausbau von Ganztagsschulen: „kein Kind ohne Schulabschluss“<br />

� Verbesserung der zielgruppenspezifischen Beratung der Arbeitsverwaltung<br />

� verstärkte Einstellung von Migranten im öffentlichen Dienst<br />

� Damit soll ein nachhaltiger Integrationserfolg ermöglicht<br />

werden<br />

Modellregionen/HMdJ Folie 9<br />

Seite 50 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Input des Landes Hessen<br />

� Für die Modellregionen stehen 1,35 Mio. € pro<br />

Jahr an Landesmitteln zur Verfügung<br />

Kofinanzierung durch Kommunen/Bund/Stiftungen/Wirtschaft etc.<br />

� Förderung der Programmkoordination<br />

� Förderung von innovativen Projekten<br />

� Vernetzung mit:<br />

� Kompetenzkreis Integration vor Ort<br />

� Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

� Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit<br />

� Stiftungen<br />

� Sportverbänden<br />

� Wohlfahrtsverbänden<br />

� regionalen und überregionalen Migrantenverbänden<br />

� Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Hessen<br />

Modellregionen/HMdJ Folie 10<br />

Seite 51 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Zeitplanung 2009 - 2013<br />

� Dezember 2009/Januar 2010 Konzeption und Durchführung von<br />

Integrationsworkshops in den jeweiligen Modellregionen mit<br />

Beteiligung der politischen Spitzen<br />

� Anfang 2010 Einstellung der Programmkoordinatoren in den<br />

Modellregionen<br />

� bis April 2010 Beantragung der Projektmittel und Suche nach<br />

Kooperationspartnern<br />

� Verschiedene regionale und überregionale Veranstaltungen<br />

� regelmäßige Vernetzungstreffen, Austausch über Homepage<br />

„Modellregion“<br />

� Abschluss der Modellphase Frühjahr 2013<br />

Modellregionen/HMdJ Folie 11<br />

Seite 52 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Ansprechpartnerinnen der Modellregionen<br />

� Projektleiterin Frau Schindel<br />

� Kassel & <strong>Wetzlar</strong>: Frau Dr. Layla Bahmad<br />

� Wiesbaden & Hochtaunuskreis: Frau Dr. Parinas Parhisi<br />

� Offenbach & Main-Kinzig/Hanau: Frau Hangama Kawa<br />

Hessisches Ministerium der Justiz, für Integration und Europa<br />

Luisenstraße 13<br />

65185 Wiesbaden<br />

Modellregionen/HMdJ Folie 12<br />

Seite 53 von 58


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

Projekte der Modellregion 2010<br />

Nr. Handlungsfeld<br />

und Träger<br />

1 Sprachförderung<br />

und<br />

Elternbildung;<br />

Diakonie Lahn-<br />

Dill<br />

2 Sprachförderung<br />

und<br />

Elternbildung;<br />

Stadt <strong>Wetzlar</strong><br />

Projektname Ziele /<br />

Inhaltlicher Schwerpunkt<br />

Neu im Leben - Fit<br />

in Deutsch<br />

Förderung der<br />

Elternkompetenz<br />

und des<br />

Spracherwerbs in<br />

Hermannstein<br />

Aufbau von<br />

Bildungspartnerschaften<br />

im Elementar-und<br />

Primarbereich<br />

in Stadtteilen mit<br />

hohem Anteil an<br />

Migranten<br />

Informationen über (Unterstützungs-) Angebote<br />

für die Familien; Bedarf und Angebote optimal<br />

miteinander abgleichen; Familien motivieren,<br />

frühzeitig Hilfen in Anspruch zu nehmen;<br />

Angebote zur Sprachförderung von Kindern und<br />

Eltern - Beherrschung der deutschen Sprache<br />

als wichtigste Voraussetzung für gelingende<br />

Integration; offene Angebote mit dem Ziel der<br />

Integration in Sozialraum<br />

Sozialräumlich orientierte und niedrigschwellige<br />

Angebote für bildungsferne Familien notwendig,<br />

damit eine Integration gelingen kann;<br />

rechtzeitiges und bedarfsgerechtes Angebot zur<br />

sprachlichen Förderung der Kinder und Eltern;<br />

Träger der Einrichtungen sollen vernetzt<br />

arbeiten und Programme / Übergänge<br />

abstimmen Kooperationen in Bezirken mit<br />

höchstem Anteil von Kindern mit<br />

Migrationshintergrund (>50%) anschieben<br />

Seite 54 von 58<br />

Handlungsschritte zur<br />

Zielerreichung<br />

(innovative Maßnahmen)<br />

Aufnahme der Begrüßungsbesuche;<br />

Koordination der Kursangebote und Aufbau von<br />

Vernetzungsstrukturen;<br />

Erhebung der Bedarfe durch Kooperation mit<br />

Instituten vor Ort; Öffentlichkeitsarbeit;<br />

regelmäßige Vernetzungstreffen der beteiligten<br />

Träger<br />

Aufbau von Netzwerken, Umsetzung von<br />

integrationsfördernden Maßnahmen in den<br />

eigenen Einrichtungen, Gewinnung von<br />

weiteren Partnern zur Umsetzung von<br />

Sprachkursen für Eltern und Angeboten zur<br />

Elternbildung


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

3 Sprachförderung<br />

und<br />

Elternbildung;<br />

Caritas-Verband<br />

4 Sprachförderung<br />

und<br />

Elternbildung;<br />

Phantastische<br />

Bibliothek<br />

5 Sprachförderung<br />

und<br />

kulturelle<br />

Integration;<br />

Ev.<br />

Kirchengemeinde<br />

Niedergirmes<br />

Integration durch<br />

Bildung -<br />

Lernen mit HIPPY<br />

Fortbildung zum<br />

Spracherwerb<br />

von Anfang an<br />

Lernen und Leben<br />

in<br />

Girmes<br />

HIPPY: Home Instruction for Parents of Preschool<br />

Youngsters<br />

gute Deutschkenntnisse erwerben durch ein<br />

2jähriges intensives Lernprogramm zu Hause<br />

mit Begleitung und Erfolgskontrolle; Erhöhung<br />

der Beweglichkeit im Sozialraum und<br />

Kompetenz im Umgang und Aneignung<br />

deutscher Kulturtechniken<br />

Gesamtkonzept zur sprachlichen Bildung für<br />

Kinder mit Migrationshintergrund;<br />

Gewährleisten, dass die kozeptionelle<br />

Durchführung mit passgenauen Übergängen<br />

zwischen den unterschiedlichen Angeboten der<br />

verschiedenen Bildungsinstitutionen stattfinden<br />

kann<br />

Durch Arbeit mit Grundschulkindern Kontakte zu<br />

Eltern knüpfen und diese begleitend ebenfalls in<br />

entsprechende Maßnahmen und Kontakte<br />

einbinden und sie an der Arbeit beteiligen;<br />

<strong>Wetzlar</strong> als Heimat kennenlernen<br />

Seite 55 von 58<br />

Aufbau von Stadtteilgruppen mit 12-15<br />

Familien, Ausstattung der Familien mit Paket<br />

von Spiel-und Lernaktivitäten und Einweisung<br />

in Umgang mit diesem; Aktivitätenhefte werden<br />

von Hausbesucherin zu den Familien gebracht<br />

und gemeinsam eingeübt; Gruppentreffen zum<br />

Austausch der TN, Bearbeiten eines Themas<br />

aus verschiedenen Bereichen<br />

Ist-Analyse<br />

Zielabstimmung<br />

Festlegung von Maßnahmen und<br />

Netzwerkstrukturen


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

6 Schule und<br />

kulturelle<br />

Integration;<br />

Diakonie Lahn-<br />

Dill<br />

in Kooperation<br />

mit der August-<br />

Bebel-Schule<br />

und der<br />

Kestnerschule<br />

7 Kulturelle<br />

Integration;<br />

Kath.<br />

Domgemeinde<br />

Peergroup-<br />

Education: Buddy<br />

- Aufeinander<br />

achten,<br />

füreinander da<br />

sein + WuSL - Wir<br />

helfen uns<br />

gegenseitig,<br />

Schüler werden<br />

zu Lehrenden"<br />

a)Aufbau von Initiativen zur Auflösung<br />

existierender Parallelgesellschaften über<br />

Peergroup-Education<br />

b)stärken sozialer Kompetenz<br />

Schüler helfen Schülern:ältere Schüler geben<br />

kleinen Gruppen von jüngeren Schülern im<br />

<strong>Rahmen</strong> der Betreuungszeit oder als<br />

Teamteacher in ausgewählten<br />

Unterrichtseinheiten gezielte Nachhilfe;<br />

Selbstverantwortung lernen:Schüler sollen durch<br />

Unterstützung eines Sozialpädagogen<br />

Strategien und Kompetenzen zum<br />

eigenverantwortlichen Lernen, zum Konflikt<br />

lösen... entwickeln; Integrationslotse,helfer:Schnittstelle<br />

zwischen Schule, Eltern und<br />

Vereinen<br />

Medienwerkstatt a)Rapwerkstatt:eigene Texte gemeinsam<br />

diskutieren und vertonen; Gelegenheit der<br />

Reflexion der Lebenswirklichkeiten der<br />

Jugendlichen; Stärkung des<br />

Selbstbewusstseins, Förderung des<br />

Sozialverhaltens; Anerkennung und Beachtung<br />

durch Eltern, Freunde oder Lehrer<br />

b)Videowerkstatt:Ausbildung zu<br />

"Videoreportern", Integration benachteiligter<br />

Jugendlicher; selbständige Recherche und<br />

Berichterstattung übers eigene Lebensumfeld<br />

c)LISA:Zusammengehörigkeits-,Verantwortungsund<br />

Selbstwertgefühl stärken; Selbst-und<br />

Fremdbild des Stadtteils verbessern; musische<br />

Begabungen entdecken und fördern<br />

Seite 56 von 58<br />

Qualifizierung von Lehrkräften und<br />

Gewinnung von Schülerinnen und<br />

Schülern<br />

Entwicklung von "Themen"<br />

Aufbau von Strukturen<br />

Gewinnung von Schülerinnen und Schülern als<br />

Team-Teacher<br />

Aufbau von Angebotsstrukturen<br />

Durchführung von Infoveranstaltung durch<br />

Schulleitung in den Vereinen<br />

Angebot von niedrigschwelligen und<br />

individuellen Elternsprechstunden<br />

Gewinnung und Ausbildung von<br />

Integrationslotsen<br />

Erarbeitung von Songs als jugendkulturelle<br />

Ausdrucksmethode<br />

Vermittlung von Medienkompetenz und<br />

Videotechnik<br />

Durchführung von interkulturellen<br />

Musikveranstaltungen


Modellregion Integration <strong>Wetzlar</strong> Integrationsworkshop 05.-06.02.2010<br />

8 Stärkung des<br />

ehren-<br />

amtlichen<br />

Engagement;<br />

Sportjugend<br />

Hessen<br />

9 Berufliche Bildung<br />

- Frauen;<br />

Diakonie Lahn-<br />

Dill<br />

Mehr<br />

ÜbungsleiterInnen<br />

mit<br />

Migrationshintergrund<br />

in die<br />

<strong>Wetzlar</strong>er<br />

Sportvereine<br />

breitensportliche Qualifizierung der Zielgruppe<br />

als Multiplikatoren um<br />

über niedrigschwellige sportliche Angebote mehr<br />

Aussiedler und Migranten in die sozialen<br />

Gemeinschaften der einheimischen Sportvereine<br />

einzubinden und eine Verbesserung des<br />

Angebotes<br />

ProMi im Aufwind Qualifizierung und Beschäftigung, Aktivierung<br />

von persönlichen Ressourcen, Motivation zur<br />

Eigeninitiative, Sicherheit gewinnen im Umgang<br />

mit Institutionen und Einrichtungen, persönliche<br />

Begegnung mit Menschen unterschiedlicher<br />

Kulturen, Spracherwerb und Training von<br />

Sprachsicherheit<br />

Seite 57 von 58<br />

Suche von Interessierten<br />

Informationsver-<br />

anstaltung<br />

Entscheidung zur Teilnahme<br />

Anbindung der Teilnehmer an die Vereine<br />

Anmeldung zur Ausbildung<br />

Absolvieren der Ausbildung<br />

längerfristige Anbindung an die Vereine<br />

Vereine benennen Integrationsbeauftragten<br />

Aufbau und Qualifizierungsphase<br />

7 Qualifizierungsbausteine<br />

Praxis- und Umsetzungsphase (individuelles<br />

Coaching mit Ziel, dass Arbeitsaufnahme<br />

gelingt; Lernen von Zuverlässigkeit und<br />

Verbindlichkeit; Unterstützung in der<br />

Alltagsgestaltung)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!