selbige Stadt die Avocatoria annoch nicht publicilt: als uhrkundenund bekennen nicht allein mitteist dieser unserer eigenhändigenNahmens- Unterschrift, dafs wir solche unsere Dimissionals eine sonderbahre Güthe mit Danck auffnehmen und erkennen,auch wehrender unserer Detention gantz wohlgehalten und tractiretsein ; besondern verpflichten uns zugleich bey Straffe derGefangnifs, dafs wir innerhalb 1 2 Stunden von dem Moment unsererErlassung uns aus dieser Stadt und dehren Bothmässigkeitbegeben und wehrend diesem Kriege uns alda nicht wieder betretenlassen wollen•. Wahrscheinlich 1 ist dieser Revers tatsächlichvollzogen worden, und die Leute der ,Diane« werdenwohl schleunigst Harnburg verlassen haben. Die » Diane c behieltman zurück; der Rat wollte auch sie zuerst losgeben ; dieKommerz Deputirten meinten aber, man müsse das Schiff unddas Geschütz anhalten; auch der holländische Gesandte stelltevor, man solle aufpassen, dafs das Schiff nicht weitere Kapereienverübte 2 • Darauf behielt man das Schiff, und es hat im Wachdienstauf der Untereibe in nächster Zeit gute Dienste geleistet.Verwickelter erwies sich eine Prisen-Sache, die in das Jahr1705 fällt 8 • Anfang Dezember dieses Jahres wurde vor der Eibevon einem französischen Kaper das von Arebangel kommende,nach Amsterdam bestimmte Hamburger Schiff »die drei Bienenkörbe«,· Schiffer Johann Petersen, genommen. Auf diese Nachrichtwurde Kapitän Tamm, der Konvoyschiffs-Kapitän in hamburgischenDiensten war, zusammen mit Kapitän Vofs, der nochdie Fregatte ,Esperanzac befehligte, von der Admiralität beauftragt,jenes Schiff wieder zu nehmen. Die oben erwähnte Schnau, Dianac und eine Schaluppe, die der Konvoyschiffs-Kapitän PeterSehröder zur Verfügung zu stellen hatte, wurden mit Volk,Munition und Lebensmitteln versehen; ein ,Barbiere wurde bei-1Bei den Akten liegt nur der Entwurf, wie er oben mitgeteilt ist.2 Prot. der Comm.-Deputierten.8Kurze Mitteilung von der Sache macht Steltzner, Versuch einerzuverläss. Nachricht von dem Zustande der Stadt Hamburg, IV, 448 f.139gegeben. Der Stadt-Major mufste 30-40 Bewaffnete oder soviel,wie Tamm verlangte, stellen.Auch der englische Gesandte hatte, als er hörte, dafs derKaper ein genommenes englisches Packetboot mit sich führteein englisches Kriegsschiff reklamiert; dem Kommandanten de;letzteren sollte empfohlen werden, den Hamburgern bei ihrerExpedition beizustehen.Doch gelang es den Hamburgern, allein mit dem Kaperfertig zu werden. Tamm und Vofs fanden ihn mitsamt desPrise bei Helgoland. Seitens Hamburgs hat man später behauptet,dafs sie nicht die Absicht gehabt hätten, sich des Kaperszu bemächtigen , sondern dafs sie nur die Prise hätten nehmenwollen. Nach ihrer Instruktion sollten sie jedoch »den Kaperselbst nebst dem von ihm genommenen Johann Peterssen Schiffenzu übermeistem suchen und selben hieher aufbringen•. Nachd:r Darstellung, die der Hamburger Rat später von dem Ereigmsgab, versuchte der Kaper, als er die Hamburger nahen sahdie Prise auf den Strand laufen zu lassen; daran hinderten di~~ambu~ger ihn, ~ndem sie die Prise enterten; als dann der Kaperst~h Wetgerte, dte Bemannung der Prise auszuliefern, nahmendte Hamburger auch den Kaper weg. Letzterer war die »La~oyalec aus Dünkirchen, besetzt mit so Mann und geführt vonPterre W ormhout.Kaper und Prise wurden dann auf Befehl des Rats nachHambu~g gebra~_ht i die Prise wurde dem Eigentümer Franz Poppeund semen Brudern zurückgegeben; doch mufsten diese dieKosten der Expedition bezahlen.Wormhout wurde mit seinen Offizieren und Leuten in dieHaupt":ache gebracht und hier gut behandelt. Nach Unterzeichnungemes Reverses wurden sie alle am Weihnachtsabend e t-lassen · h' 1 d n' zuvor er Jet er Kapitän Io der Leutnant 8 d' hU t ffi - . ' , Ie ac tn ero ztere Jeder .6' jeder Gemeine zwei Taler. InnerhalbI 2 Stunden hatten Sie das Gebiet der Stadt zu verlassen t.118 Vg!. den_ von _Walther in den Mitt. d. Vereins f. Hamb. GeschichteB9It, S· 267 mitgeteilten Pafs' aus dem sich die Zahl und die Namen deresa zung ergeben _ T h' 1Taler, jeder Matro~e eine ~mm er Ie t 1000, Vo_ss 500 Taler, j~der Soldat zweialbe Monatsgage (meme "Convoyschiffahrt.' S. 206).
Die schnelle Entlassung der Besatzung zeugt von dem Be·streben Hamburgs, es mit Frankreich nicht zu sehr zu verderben;die Stadt hoffte gerade damals, unter gewissen Bedingungen diefreie Fahrt auf Frankreich erhalten zu können, und verhandeltedeshalb mit diesem, wie England, den Niederlanden und demKaiser.Verwickelt wurde aber der Fall dadurch, dafs die Wegnahmedes Kapers und der Prise auf der Rhede von Helgoland, d. h.auf neutralem Gebiete, stattgefunden hatte.Zunächst glaubte der Kaper Ursache zu haben, sich überden Kommandanten von Helgoland, Oberstleutnant Bähr, zu beschweren,dafs dieser ihn nicht genügend geschützt habe. AlsWormhout Anfang Dezember bei Helgeland erschienen war, hatteer mit Bähr folgenden Pakt geschlossen:>Ich Pieter Wormuth, Capitain von Duynkercken, führendedes Caper Schiff La Royale, obligire mich hiermit, dafs ich aufdiese Rhede gekommen seynde, die auf der Rhede liegendeSchiffe von allen Nationen ungemolestiret lassen, auch im aussegelndieselben von hier aus in 24 Stunden nicht verfolgen,sowohl die gegen der Rhede ankommende, alsbald sie unter dasGeschütz und binnen der Rhede augelanget oder das Anckerfallen lassen, dieselbe nicht verhindern, sondern eine vollkommeneNeutralite gegen diese Rhede und das Land observiren will, wogegenmir der Gouverneur auch seine Parole gegeben, dafs ichentgegen gleichfals gegen ankommende Schiffe von unserer FeindeParthey, so lange ich vor Ancker liege, beschützet werden undfrey aussegeln solle, ohne von andern auch in 24 Stunden vondieser Rhede ab verfolget zu werden, und versprochen mir respon·sabel zu sein, wenn mein Schiff im Hafen geentert werdenmögte. Solches habe ic;h eigenhändig unterschrieben und michdazu hiermit obligiren wollen.Heiligland, den 2. Decemb. qos.de Bähr. «Auf diesen Pact vertrauend hatte Wormhout d1e Elbmündungunsicher gemacht. Er nahm das Petersensche Schiff weg undbrachte es nach Helgeland; hier, so erzählte er später den ihnverhörenden Hamburger Ratsherren, trank er mit Bähr ein GlasBier, und letzterer sagte ihm: »Ihr habet nun ein Schiff genommen;ich habe nichts dagegen, aber sehet zu, wenn Ihr inSee kommet, dafs sie es Euch nicht wieder nehmenc. Als dannTamm und Vofs sich mit ihren bewaffneten Fahrzeugen derInsel näherten, liefs Bähr zwar mehrere scharfe Schüsse auf sieabgeben; diese blieben aber wirkungslos und hinderten die Hamburgernicht in der Wegnahme des Kapers und der Prise.Wormhout klagte deshalb, Bähr habe »nicht redlich« gehandelt.Der französische Kaperführer Caspar Bart, zu dessen KommandoWormhout gehörte, beklagte sich später über Bähr bei derfranzösischen Regierung.Auch Harnburg aber glaubte Ursache zu haben, sich überBähr zu beklagen. Bereits ehe die hamburgische Expedition Erfolggehabt hatte, am 8. Dezember, ~hatte der Hamburger Ratbeschlossen, sich beim holsteinischen Gesandten v. Wedderkopzu beschweren , dafs französische Kaper aus Helgoland »einrechtes Raubneste machten. Nachdem die Wegnahme erfolgt,drückte der Rat dem Herrn v. Wedderkop sein Bedauern darüberaus, dafs man von Helgeland auf die Hamburger geschossenhabe. Dann aber folgte ein vom 24. Dezember datiertes Schreibender herzoglichen Regierung, in dem sie sich beklagte über eineVerletzung ihrer Hoheitsrechte und Neutralität.Dieser Beschwerde gegenüber konnte Harnburg mit Rechtauf die Erfordernisse seines Handels und seiner Schiffahrt hin·weisen . Beide litten durch den Krieg stark; feindliche Kapersperrten die See und nisteten sich in Helgeland ein. WollteHarnburg seine Schiffahrt nicht ganz zugrunde gerichtet sehen,so mufste es diesem Unwesen nach Kräften steuern. Dazu, soerklärte Harnburg, sei es nicht nur dem heil. Römischen Reichgegenüber verpflichtet, sondern auch das kaiserliche Privilegvon 1628\ das verbot, dafs >einige Orlog-Schiffe auf dem Elbstromelogiret werden sollen, dadurch die Stadt incommodiretwerden~ könnte, berechtige es zu solchem Vorgehen. Die Wegnahmedes Kapers, so betonte der Rat, sei zuerst nicht beab_sichtigtgewesen ; erst die Hartnäckigkeit, mit der er an derPnse festgehalten, habe dazu genötigt. Die von Holstein als1Kiefeker, Sammlung VII, 6 39.
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uns gegeben hat. Auf äufseren Schm
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Vor 19 Jahren haben wu m der Nachba
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14 *ins Stocken geraten. Um so mehr
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8* -in die Dienste des Hansischen G
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I.LÜBECK UND STRALSUNDBIS ZUM ROST
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von Pommern und Mecklenburg sowie d
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