der der Nationalität, sondern der Zugehörigkeit zur Hanse. Essteht der Annahme nichts im Wege, dafs bei den Bewohnernder schwedischen Städte die schwedische Nationalität an sichnicht ausschlofs von dem Genufs der hansischen Freiheiten.In den Kämpfen der Mecklenburger mit Margaretha vonDänemark um die Herrschaft in Schweden trat der Gegensatzder Nationalitäten innerhalb der Bevölkerung Stockholms scharfzu Tage. Die Deutschen in Stockholm begünstigten das KönigtumAlbrechts von Mecklenburg. Nach dessen Niederlage undGefangennahme bei Aasle im Jahre I 389, infolge deren ganzSchweden von ihm abfiel, hielten sie allein an ihm fest, schlugendurch einen rücksichtslosen Gewaltstreich den schwedischen Teilder Einwohnerschaft nieder, vertrieben und verbannten mehrerehundert Schweden aus der Stadt 1 und behaupteten Stockholmmehrere Jahre lang für Mecklenburg gegen die siegreiche Königin.Die Stellung, welche die Hansestädte in diesem Konflikt zu derNationalitätenfrage einnahmen, ist zunächst undeutlich. Man hatdiesen Punkt bisher auch nicht beachtet, weder in der deutschennoch in der nordischen Forschung. Allein es fällt auf, dafs dieHansestädte, als sie im Jahre 1395 Stockholm als Pfand flir dieRückkehr Albrechts in die Gewalt der Königin in eigene Verwaltungnahmen , nicht nur selbst versprachen, die VerfassungStockholms während der Dauer ihrer Besetzung der Stadt nichtzu ändern, nämlich die Stockholmer zu l~sen by al erer rech·t ich e i t, privilegien und vriiheit, de se van oldinges bet her·tho van koninghen to koninghen und dem rike tho Swedenund van geistliker acht gehat hebben 1 • Sie verpflichten sichauch, bei der zukünftigen Übergabe Stockholms an die Königinvon dieser selbst urkundliche Zusicherungen zu erwirken , dafsauch sie keine Verfassungsänderung vornehmen würde. Mar·garetha gab damals dieses Versprechen flir die Zukunft 8 •Dafs hierbei die Nationalitätenfrage in Betracht kam, zeigendie Versuche der im Jahre 1389 von den Deutschen StockholmsI Ygl. Erslev, Dronning Margretbe og Kalmarunionena crundlaeegelse,S. 169 ff., Gärgensohn a. a, 0., S. 93 Ir.B Koppmann HR. 4. Nr. 270.8 A. a, 0. Nr. 271.91vertriebe~en schwedischen Stadtbewohner' während der Dauerder hansischen Besetzung und Herrschaft wieder in d' Stadgelangen 1 T t .. hl' h Ie t zu. ·. a sac Ic konnte man ihren Verkehr mit der St dtmcht verhmdern. :.Sie fahren aus und ein . ab . ht d , wann Sie wolleneenc ete er preufsische Hauptmann ll Abe d 'W h h . • r zum auerodeno nen ~c emt man sie noch nicht wieder zugelassen zu habenDen hansischen Hauptleuten war dieser Verkehr de b .S h d · r ver anntenc we_ en. m~t der Stadt, wie auch die Regungen der umwohnen-~~n emheimischen Bevölkerung verdächtig. Wahrscheinlich be:~;cht~te :an doch ~inen neuen Ausbruch der nationalen Gegenaz~. m er. St~dt Im Falle der Wiederherstellung der altenZustande ' Wie ste vor I 389 bestanden hatten Die h .Haup.tleute beobachteten daher strenge Neutra~tät ansisb~enParteien Schweden und M kl gegen eideParteigä~ger der M kl b ec en~urger, auch gegen die deutschenec en urger m der Stadt Der V h .mecklenburgischen Flotte Mitte des J h . . ersuc emerzu b ·· h · . ' a res 1 397 steh der Stadtemac ttgen' scheiterte an der Wachsamkeit d H tlSo ka . er aup eute.an M mhes Im Jahre 1.398 bei der Auslieferung Stockholmsargaret e zur Erfüllung der frühe V .junge K.. . E . .. . ren erembarungen. Deromg nch bestatigte' unter Reistimmunund des Reichsrats und . d E g Margarethasfrüher dem König Alb mh er rwartung' dafs Stockholm wierec t ' so fortan auch 'h dNachfolgern Treue halte 1 m un seinenun~ Privilegien ' die sie n s::r!~' der Stadt ihr ~echt' FreiheitReiche Schweden be 8 ers ~on den Kömgen und dem. sessen . Damtt w .emer V erfassungsändear jebt und vorläufigder Form wie der ~unhg vorgebeugt. Man beachte' dafs hier. ac e nach ein land h 1' hmneren Politik vorliegt d es err tc er Akt der' essen Erlafs die H dgesetzt haben. Freilich h tt . ansesti te durch.. a e er eme doppelte B dwar em Akt der inneren Politik ti e eutung. Es, so ern Stockholm eine Stadt1 Daenell, Geschichte d. deutschen Han . d139 f. se ln • 2. Hilfte d, 14- Jabrh.,2 Koppmann HR. 4, Nr 349s K ' .. . oppmann HR. 4, Nr, 490. In dvdeg•en usw., S 456 l'st b M em Satz: alle erer rechtich•lt .. ,.;. ' nac afsgabe - ' .... -~swedenc und •van geistliker h . von Nr. 270 u. a7r zwilchenkunde ist nur in Recefsbands h ~: te• eJn •undc einzuschieben, Die UrSuhm 14, S. 643 fehlt •und•, c n ten erhalten, Auch in dem Abdruck bei
des Reiches war, und zugleich ein solcher der äufseren, sofernStockholm eine zum grofsen Teil deutsche Stadt war, an derenDeutschtum die deutschen Hansestädte ein Interesse hatten undfür dessen Erhaltung sie durch ihr Eingreifen in die nordischenWirren eingetreten waren. Auch das mufs als ein Erfolg derHansestädte angesehen werden, dafs sie durch die Aufrechthaltungder Stockholmer Verfassung, wie sie in den schwedischen Reichsgesetzenvorgeschrieben war, die Zukunft des Deutschtums inder Hauptstadt sicherstellten.Nur dafs seit dem mecklenburgischen Konflikt ein enger ZusammenhangStockholms und des dortigen Deutschtums mit derHanse als solcher kaum mehr wahrzunehmen ist. Nachrichtenüber Handels- und Verkehrsbeziehungen zwischen Stockholm undeinzelnen Hansestädten liegen ziemlich reichlich vor. Aber höchstselten werden später in der bisher bekannten hansischen Überlieferungdie beiden Nationalitäten der Bewohnerschaft Stockholmserwähnt. Ein Schreiben des schwedischen Reichsrats an diehansischen Seestädte weist aus Anlafs der Vertreibung KönigKarl Knutsons aus Schweden im J. I457 hin auf die beidenBestandteile der Einwohnerschaft Schwedens, Schweden undDeutsche 1 • Karl suchte gegen die Empörer, die sich überlegenerwiesen, seine letzte Zuflucht in Stockholm. Als die Stadt sichunzuverlässig zeigte, verliefs er das Reich. Ob bei dieser Gelegenheitdie Nationalitäten in ihren Neigungen zu Karl oderdessen Rivalen Christian von Dänemark, dem Vertreter derUnionspolitik, auseinandergingen, ist unbekannt. Der damalsvom schwedischen Reichsrat nach Lübeck gesandte Unterhändler,welcher dort über die Umwäbung Bericht erstatten und zugleichdas bei dem Lübecker Geschäftsfreund Karl Knutsons hinterlegteGeld des Königs beschlagnahmen sollte, Henning Pinnow 8 , wareiner der angesehensten deutschen Bürger Stockholms , noch indemselben Jahre deutscher Kämmerer, im folgenden Niedergerichtsvogtund im nächsten Jahrzehnt wiederholt deutscherBürgermeister 8 .1 Von der Ropp HR. 4, S. 379 , Schwarlz, LiY•, esth· u. kurllnd.U.-B. II, s. 527.I Von der Ropp a. a. 0., Nr. s•s, 523, 525.1Nach den Rats- und Ämte"erzeichnisaen Stockholm .93Die Verfassung Stockholms mit ihrem reichsgesetzlich geregeltenSystem möglichst gleichmäfsiger Vertretung beiderNationalitäten in der Stadtregierung, deren Bestand das PrivilegErichs dank dem Eingreifen der Hansestädte garantiert hatte~erscheint im IS. Jahrhundert in voller Wirksamkeit. Kein Teilder wieder aufgefundenen Oberlieferung veranschaulicht sie deutlicher,als die Rats- und Ämterlisten; die, wie erwähnt, seit demJ. I4I9 in ununterbrochener Reihenfolge erhalten sind. Hierinteressieren vor allem die Listen bis zur Änderung der Verfassungim J. I 47 I. Begreiflicherweise ist in diesen Listen dieSchreibung der Namen nicht konstant. Deutsche Namen werdenof~ in schwedischer Form, schwedische in deutscher gegeben.Hter mögen wenige Beispiele genügen. Heyne Frome unter dendeutschen Ratsherren erscheint als H. Froma, der DeutscheDetert Krake oder Krako als D. Kraka, der Deutsche ClausWise als Wisa. Dafs die Bestimmung der Nationalität der Personendurch diese schwankende Schreibung nicht selten erschwertoder verhindert wird, liegt auf der Hand.. Diese ~is~en verzeichnen, wie auch die in der Beilage mitgeteiltenBetsptele dartun, die Namen der die einzelnen Ämterbekleidenden Personen in nicht ganz regelmäfsiger Folge undn~cht nach einem feststehenden Schema. Doch beobachten aiee1?e. strenge Ordnung darin, dafs sie zuerst die wichtigsten Ämter~ut Ihren Inhabern nennen, denen sieb sodann die minder wichtl~en.an~chliefsen. Die ersteren umfassen die Bürgermeister undd1e Mt~gheder des sitzenden Rats, die Niedergerichtsvögte (praefectipr." mmorum judiciorum, rrette fugate und ähnlich) und ~Kämmerer ( camerarii, kremener, kremenrere ). zu den Ietztaehö ll üb . .. ereno r~n a . e . n~en Amter: die Kirebenvormünder (tutoreseccles1~, kuk~awrer1e), die Vorsteher des Almosenwesens (adelemosma.s, til ~ondagx almwsan), die Provisoren des hl. Geist·h~uses, die Provtsoren des S. Georgs-Hospitals die Aufseh übed1e städf h B ( ' er r. . . Isc en ~uten bumestera), die Vorsteher des Ziegelhauses(hl tighilhu~et, ttgelmestare), die Aufseher über die Wachen anToren und Pforten (t"xcubiatores' positoresden ~erschie~e~en::cubtaru~; Ist! habe~unt, sagt die Liste von I4I9, claves porrum),die Baumschhefser' die Aufseher über die Herbedie Schof: h d" A rgenrs erren, Ie ufseher über die städtischen Pferde (foder-
- Seite 2:
INHALT.titeZum Gedächtnis Wilbelm
- Seite 6 und 7:
uns gegeben hat. Auf äufseren Schm
- Seite 8 und 9:
8*In den Mitteilungen des Vereins f
- Seite 10 und 11:
Vor 19 Jahren haben wu m der Nachba
- Seite 12 und 13: 14 *ins Stocken geraten. Um so mehr
- Seite 14 und 15: 8* -in die Dienste des Hansischen G
- Seite 17 und 18: I.LÜBECK UND STRALSUNDBIS ZUM ROST
- Seite 19 und 20: 4die Person des lübeckischen Admir
- Seite 21 und 22: 8W aldemar scheint auch wohl gewufs
- Seite 23 und 24: 12Urteils nach Gesetz und Recht Lü
- Seite 25 und 26: 16schwerlich nur aus Freundschaft,
- Seite 27 und 28: 20es sagen? Die Überlieferung schw
- Seite 29 und 30: 24deutlich ein Bild von den hohen Z
- Seite 31 und 32: .zu Rügen oder Pommern gehörte, w
- Seite 33 und 34: von Pommern und Mecklenburg sowie d
- Seite 35 und 36: geleitet. Ein von Anfang an schwäc
- Seite 37 und 38: - 40Die Interessen für seine Perso
- Seite 39 und 40: 44d Felder ordentliche Erhaltung un
- Seite 41 und 42: 48burg ( 1 577 ) , sowie an den Rat
- Seite 43 und 44: Vorrat bei weitem noch nicht ersch
- Seite 45 und 46: 57Absatz war somit mehr oder wenige
- Seite 47 und 48: 6omit allen Kräften zu fördern un
- Seite 49 und 50: Die Stadt Sluis, bei Brügge in Fla
- Seite 51 und 52: 68Lamminsvliet die Rede. So trägt
- Seite 53 und 54: 72Wir kommen zu den Urkunden der Ja
- Seite 55 und 56: Houk, die gleichfalls76ermöge ihre
- Seite 57 und 58: 8okonnte, mit dem Kanal nach Damme
- Seite 59 und 60: 84die schwedischen Städte. Nach di
- Seite 61: 88Reichsarchiv zu Stockholm aufbewa
- Seite 65 und 66: weil in ihnen die nationalen Gruppe
- Seite 67 und 68: IOOund einen von der Westbank, zu n
- Seite 69 und 70: 104skodre thet skule kremenere gj'l
- Seite 71 und 72: I.Der Pfundzoll von 1492-1496.Die e
- Seite 73 und 74: 112Stelle trat I 496 Thomas Schmidt
- Seite 75 und 76: u6chronik , dafs I 468 nach Martini
- Seite 77 und 78: 120finden sich 2 Schiffe nach Lands
- Seite 79 und 80: vonna miser. Dom.na palmen =I24I. H
- Seite 81 und 82: von Stockholm nachI493na Jetare = M
- Seite 83 und 84: VI.KLEINERE MITTEILUNGEN ..
- Seite 85 und 86: zwang er, nachdem mehrere Schüsse
- Seite 87 und 88: Die schnelle Entlassung der Besatzu
- Seite 89 und 90: 144habe gelüsten lassen. Wo der Ka
- Seite 91 und 92: getr.: Hohrn und), Hamburg, Horn (f
- Seite 93 und 94: schlam wieder aufs , dafs alfso der
- Seite 95 und 96: lI.F. FREN s DOR FF ISTUDIEN ZUM BR
- Seite 97 und 98: J60d ff ). enen Kodex selbst. · t
- Seite 99 und 100: zuerst in D 1 , und I I, die sich z
- Seite 101 und 102: 68hebben de kindere. Dieser Artikel
- Seite 103 und 104: J72Sodann hebt er einen zweiten Ges
- Seite 105 und 106: q6König hat mit der Drohung, Hanno
- Seite 107 und 108: I80··ber den der Historikerh ··
- Seite 109 und 110: III.HEINRICH BEHRENS, MÜNZEN UND M
- Seite 111 und 112: IV.ARTHUR AGA TS, DER HANSISCHE BAI
- Seite 113 und 114:
1 93schlagsplatz für den Verkehr z
- Seite 115 und 116:
196Nr. 8 5), dem später weitere Pr
- Seite 117 und 118:
200wie La Rochelle, Brouage u. a.,
- Seite 119 und 120:
204buches hat noch nicht beendet we
- Seite 121 und 122:
KASSEN-ABSCHLUSSVermögensbestandEI
- Seite 123 und 124:
212knapp gehaltene Einleitung gibt
- Seite 125 und 126:
2I6Kämmereirechnungen von D e v e